Seite 3 von 21 « Erste 12345671014 ... Letzte »
Ergebnis 41 bis 60 von 402
  1. #41
    Drachentöter Avatar von AlbertCole
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    4.069
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen
    Er hatte es vermisst. Tatsächlich hatte er das. Das dumpfe Brummen der Maschinen, das flaue Gefühl im Magen, als das Gefährt auf ÜLG schaltete. Selbst die Enge war für Ten ein schönes Gefühl. Ein Gefühl, wieder zu Hause zu sein.
    Dabei habe ich mich so sehr darauf gefreut, die Freiheit der Citadel genießen zu können. Hm... die Flottille kann eben doch nichts so richtig ersetzen. Abgesehen von einer Heimatwelt natürlich...

    Der junge Quarianer schüttelte den Kopf. Vor etwas mehr als zwei Jahren war er auf seine Pilgerreise gegangen. Sein Ziel war die Citadel. Um die Raumstation zu erreichen, hatte das Kind der Qwib-Qwib sein gesamtes Vermögen aufbringen müssen. Jedoch war der Empfang alles andere als herzlich. Die Bewohner der Station, eingeschüchtert durch den Angriff der Geth, betrachteten den Angehörigen des Volkes, das eben diese Maschinen geschaffen hatte, als Abschaum. Als dann auch noch der Kontakt zu Zaara abbrach, war alles verloren. Ten wusste, dass er auf der Citadel nicht bleiben und schon gar nicht etwas von Wert für die Flottille finden konnte. Also verbrachte er die folgenden zwei Jahre damit, Credits für die Abreise zu verdienen. Wenn er auch nur an die Arbeiten dachte, die er teilweise erledigen musste, schauderte es ihm.
    Schließlich waren die nötigen Credits beisammen und auch sein Ziel stand fest: Omega. Die berüchtigte Station, die, so hieß es allgemein, das anarchistische Gegenstück zur Citadel darstellte. Dort dürfte er als Quarianer sicherlich bessere Chancen haben. Zumindest dachte der unerfahrene junge Quarianer so. Schnell war auch eine Gruppe gefunden, die ihn nach Omega bringen würde: Ein Volus hatte Ten eine günstige Reise angeboten.
    "Sie wird jedoch ein wenig länger dauern. *schnauf* Wir müssen noch Zwischenstopps einlegen *schnauf* um weitere Fracht auf und *schnauf* ab zu laden."

    Das war vor ein paar Wochen gewesen. Seitdem hatte Ten seine Kabine nicht verlassen können und langsam wurde es ihm unbehaglich. Zu viel hatte er über Piraten und Sklavenhändler gehört. Um nicht weiter darüber nachdenken zu müssen, aktivierte Ten sein Omnitool und blätterte ein wenig in den Daten, die er auf der Citadel über sein Volk und die Geth auftreiben konnte.
    "He, Glasfischjunge! Wir docken gleich an eine Station an. Da darfst dir dann auch ein wenig die Beine vertreten!", der Stämmige Kroganer, der die gesamte Luke füllte fixierte Ten.
    "Oh... Okay..."
    Mit einem Schnaufen seitens des Kroganers schloss dieser das Schott wieder.

    Ein wenig später spürte Ten einen starken Ruck, als die der Frachter scheinbar mit zu hoher Geschwindigkeit andockte.
    Vermutlich hat einer der laufenden Schränke das Ding gesteuert
    Keine fünf Minuten später fand sich Ten im Dockbereich der Station wieder. Der große Raum, der an eine schwere Stahltür grenzte, war übersät mit Stückgut jeder Art und Größe.
    Mit leichten Schritten durchquerte Ten den spärlich beleuchteten Raum. Die Hände hinter den Rücken verschränkt wanderte er zwischen den Packstücken und ließ seine Blicke durch den ganzen Raum schweifen, der ihn ein wenig an das Innere der Schiffe der Migrantenflotte erinnerte.

    Tragen Quarianer eigentlich immer die selbe Kleidung? Rocam merkte in diesem Moment, wie oberflächlich sein Wissen über diese Spezies im Grunde doch war. Uto trug damals orange Kleider… der Quarianer im Dock blaue... Wieso sollten sie nicht die Kleider wechseln? Oder ist das Ressourcenverschwendung? … Die Kleider kommen ja nie mit ihrem Körper in Kontakt… Dann müssen sie wohl regelmässig ihren Umweltanzug wechseln… oder nicht? Waschen sich Quarianer überhaupt? Und… wenn sie trinken, dann müssen sie doch auchRocams Gedankenfluss wurde von einer kalten Metalltür unterbrochen. Leicht benommen blickte er auf: Generatorenraum, Ebene Vier. "Na grossartig..." Während Rocams Gedanken die Geheimnisse der quarianischen Körperpflege ergründeten, hatten ihn seine pflichtbewussten, turianischen Beine an das ursprüngliche Ziel getragen. Vater wäre stolz auf mich. "Ein Turianer erledigt stets seine Pflicht. Vergiss das niemals!" So wie es aussah, waren Novix’ Lehrmethoden äusserst effektiv.

    Rocam eilte wieder in Richtung Dockbereich. Er hatte die Begleiter des Volus noch nie zuvor auf Tranquility gesehen und rein äusserlich konnte man Volus nur schwer auseinanderhalten. Der Turianer wusste also nicht, wie lange sich die Neuankömmlinge auf der Station aufhalten würden. Rocam bog um eine Ecke, diesmal begegnete er einem Batarianer: „Tag Eio, alles klar bei dir?“ „Kann mich nicht beklagen. Hast du dir schon den Generator angeschaut?“ Zwei seiner vier Augen ruhten auf dem Turianer, die anderen beiden schienen den Gang dahinter zu beobachten. „Noch nicht, aber ich bin auf dem Weg. Weist du etwas über den Volus, der vorhin angekommen ist?“ „Was kümmert mich das?“ Er wirkte leicht gereizt und fixierte nun sein Gegenüber mit allen vier Augen. „Seit wann kümmern dich die Typen, die hier anlegen?“ Die beiden Augenpaare blieben weiterhin auf den Turianer gerichtet. „Naja, da ist ein Quarianer. Könnte Uto sein.“ Eio wirkte nun eine Spur gereizter: „Wer?“ „Der Quarianer, der hier vor etwa vier Jahren notgelandet ist. Hatte einen orangen Anzug an.“ Die Miene seines Gegenübers verzog sich nun vollends: „Was!? Du hast dieses Glasgesicht noch nicht vergessen? Schau dir gefälligst den Generator an!“ „Ja ja, mach ich.“ Rocam wollte sich am Batarianer vorbeiquetschen und seinen Weg fortsetzen, doch Eio wich ihm nicht aus. „Das ist nicht der Weg in den Generatorenraum.“ Rocam hatte keine Lust mit dem grobschlächtigen Batarianer zu streiten und er wusste nicht, wie lange der Quarianer noch da sein würde. „Wie konnte ich das nur vergessen.“ Der Batarianer musterte ihn eindringlich und sagte kein Wort. Wenn Blicke töten könnten, wäre Rocam in diesem Moment zweifach gestorben. Er drehte sich um und ging wieder in Richtung Generatorenraum. Glücklicherweise führten mehrere Gänge in den Dockbereich.

    Eigentlich wollte sich Rocam nicht in die Angelegenheiten des Volus einmischen. Wer seine Nase auf Tranquility in fremde Geschäfte steckte, zog nur Aufmerksamkeit auf sich und das konnte tödlich enden. Die ständigen Angriffe auf die Station sorgten dafür, dass er das nicht vergass. Diesmal war es jedoch anders: Ein Quarianer begleitete diesen einen Volus. Er kann keiner der Söldner sein. Quarianer gehen auf Pilgerreise und kehren dann wieder zurück zur Migrantenflotte... Oder reist er nur mit ihnen? Aber wohin will er dann? Yakawa ist praktisch eine Sackgasse.Rocam musste der Sache einfach auf den Grund gehen. Und dann bestand da noch die Möglichkeit, dass es sich tatsächlich um Uto oder jemanden, der ihn kannte, handeln könnte.

    Rocam kam endlich bei der gepanzerten Tür an, die den Rest der Station vom Dockbereich trennte. „Wo willst du hin?“ Anok, der einzige Kroganer der Station und ironischer Weise auch Türsteher, stellte sich ihm in den Weg. Rocam verlor langsam die Geduld: „Ich muss Ersatzteile für den ausgefallenen Generator holen.“ Der Kroganer blickte den Turianer eine gefühlte Ewigkeit an durchdringend an. „Na gut, aber beeil dich gefälligst.“ Die Tür öffnete sich. Rocam blickte sich um: Gegenüber, in der Nähe von Dock Drei, waren die Batarianer noch immer mit dem Stapeln ihrer Kisten beschäftigt. Sie musterten ihn dabei misstrauisch. Jeder auf Tranquility hatte etwas zu verbergen. Rocam blickte sich weiter um: Die vier Turianer standen in der Nähe von Dock Eins beieinander und schienen sich zu unterhalten, die beiden Kroganer drehten in der Nähe ihre Runden und der Volus war mit einem Datapad beschäftigt. Der Quarianer hingegen war nirgends zu sehen. Ob er wieder in das Schiff gestiegen ist? Rocam näherte sich langsam den Besuchern, wobei er darauf achtete, ihre Aufmerksamkeit nicht zu erregen. Er tat so, als begutachte er ein paar der Kisten. Dann bemerkte Rocam aus den Augenwinkeln eine Bewegung: Es war der Quarianer, der ziellos umherzuwandern schien. Der Turianer blickte sich kurz um: Niemand beobachtete ihn. „Uto? Bist du’s?“
    AlbertCole ist offline

  2. #42
    Mal vas Idenna
    Gast
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AlbertCole Beitrag anzeigen
    Tragen Quarianer eigentlich immer die selbe Kleidung? Rocam merkte in diesem Moment, wie oberflächlich sein Wissen über diese Spezies im Grunde doch war. Uto trug damals orange Kleider… der Quarianer im Dock blaue... Wieso sollten sie nicht die Kleider wechseln? Oder ist das Ressourcenverschwendung? … Die Kleider kommen ja nie mit ihrem Körper in Kontakt… Dann müssen sie wohl regelmässig ihren Umweltanzug wechseln… oder nicht? Waschen sich Quarianer überhaupt? Und… wenn sie trinken, dann müssen sie doch auchRocams Gedankenfluss wurde von einer kalten Metalltür unterbrochen. Leicht benommen blickte er auf: Generatorenraum, Ebene Vier. "Na grossartig..." Während Rocams Gedanken die Geheimnisse der quarianischen Körperpflege ergründeten, hatten ihn seine pflichtbewussten, turianischen Beine an das ursprüngliche Ziel getragen. Vater wäre stolz auf mich. "Ein Turianer erledigt stets seine Pflicht. Vergiss das niemals!" So wie es aussah, waren Novix’ Lehrmethoden äusserst effektiv.

    Rocam eilte wieder in Richtung Dockbereich. Er hatte die Begleiter des Volus noch nie zuvor auf Tranquility gesehen und rein äusserlich konnte man Volus nur schwer auseinanderhalten. Der Turianer wusste also nicht, wie lange sich die Neuankömmlinge auf der Station aufhalten würden. Rocam bog um eine Ecke, diesmal begegnete er einem Batarianer: „Tag Eio, alles klar bei dir?“ „Kann mich nicht beklagen. Hast du dir schon den Generator angeschaut?“ Zwei seiner vier Augen ruhten auf dem Turianer, die anderen beiden schienen den Gang dahinter zu beobachten. „Noch nicht, aber ich bin auf dem Weg. Weist du etwas über den Volus, der vorhin angekommen ist?“ „Was kümmert mich das?“ Er wirkte leicht gereizt und fixierte nun sein Gegenüber mit allen vier Augen. „Seit wann kümmern dich die Typen, die hier anlegen?“ Die beiden Augenpaare blieben weiterhin auf den Turianer gerichtet. „Naja, da ist ein Quarianer. Könnte Uto sein.“ Eio wirkte nun eine Spur gereizter: „Wer?“ „Der Quarianer, der hier vor etwa vier Jahren notgelandet ist. Hatte einen orangen Anzug an.“ Die Miene seines Gegenübers verzog sich nun vollends: „Was!? Du hast dieses Glasgesicht noch nicht vergessen? Schau dir gefälligst den Generator an!“ „Ja ja, mach ich.“ Rocam wollte sich am Batarianer vorbeiquetschen und seinen Weg fortsetzen, doch Eio wich ihm nicht aus. „Das ist nicht der Weg in den Generatorenraum.“ Rocam hatte keine Lust mit dem grobschlächtigen Batarianer zu streiten und er wusste nicht, wie lange der Quarianer noch da sein würde. „Wie konnte ich das nur vergessen.“ Der Batarianer musterte ihn eindringlich und sagte kein Wort. Wenn Blicke töten könnten, wäre Rocam in diesem Moment zweifach gestorben. Er drehte sich um und ging wieder in Richtung Generatorenraum. Glücklicherweise führten mehrere Gänge in den Dockbereich.

    Eigentlich wollte sich Rocam nicht in die Angelegenheiten des Volus einmischen. Wer seine Nase auf Tranquility in fremde Geschäfte steckte, zog nur Aufmerksamkeit auf sich und das konnte tödlich enden. Die ständigen Angriffe auf die Station sorgten dafür, dass er das nicht vergass. Diesmal war es jedoch anders: Ein Quarianer begleitete diesen einen Volus. Er kann keiner der Söldner sein. Quarianer gehen auf Pilgerreise und kehren dann wieder zurück zur Migrantenflotte... Oder reist er nur mit ihnen? Aber wohin will er dann? Yakawa ist praktisch eine Sackgasse.Rocam musste der Sache einfach auf den Grund gehen. Und dann bestand da noch die Möglichkeit, dass es sich tatsächlich um Uto oder jemanden, der ihn kannte, handeln könnte.

    Rocam kam endlich bei der gepanzerten Tür an, die den Rest der Station vom Dockbereich trennte. „Wo willst du hin?“ Anok, der einzige Kroganer der Station und ironischer Weise auch Türsteher, stellte sich ihm in den Weg. Rocam verlor langsam die Geduld: „Ich muss Ersatzteile für den ausgefallenen Generator holen.“ Der Kroganer blickte den Turianer eine gefühlte Ewigkeit an durchdringend an. „Na gut, aber beeil dich gefälligst.“ Die Tür öffnete sich. Rocam blickte sich um: Gegenüber, in der Nähe von Dock Drei, waren die Batarianer noch immer mit dem Stapeln ihrer Kisten beschäftigt. Sie musterten ihn dabei misstrauisch. Jeder auf Tranquility hatte etwas zu verbergen. Rocam blickte sich weiter um: Die vier Turianer standen in der Nähe von Dock Eins beieinander und schienen sich zu unterhalten, die beiden Kroganer drehten in der Nähe ihre Runden und der Volus war mit einem Datapad beschäftigt. Der Quarianer hingegen war nirgends zu sehen. Ob er wieder in das Schiff gestiegen ist? Rocam näherte sich langsam den Besuchern, wobei er darauf achtete, ihre Aufmerksamkeit nicht zu erregen. Er tat so, als begutachte er ein paar der Kisten. Dann bemerkte Rocam aus den Augenwinkeln eine Bewegung: Es war der Quarianer, der ziellos umherzuwandern schien. Der Turianer blickte sich kurz um: Niemand beobachtete ihn. „Uto? Bist du’s?“


    Gemächlich ging der Junge Quarianer zwischen den gestapelten Kisten umher, stets bemüht, ein wenig Abstand zwischen sich und den anderen Personen auf der Station zu halten. Irgendwie war ihm das ganze nicht geheuer. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, direkt in die Terminus Systeme zu reisen. Die Kisten waren allesamt unbeschriftet und ließen auch nicht durch ihre Form auf ihren Inhalt schließen. Aber von der Größe aus zu gehen, waren das nicht gerade kleine Dinge, die darin verpackt waren.

    „Uto? Bist du’s?“ Ten zuckte zusammen, als hinter ihm eine Stimme ertönte. Schnell drehte er sich um und blickte auf die Brust seines Gegenüber. Erst nachdem er seinen Blick gefühlt einen Meter noch oben wandern ließ, konnte er in das neugierige Gesicht eines scheinbar jungen Turianers blicken.

    "Ähm...", antworte Ten etwas nervös aber freundlich, "ich vermute, Sie verwechseln mich mit jemanden."

  3. #43
    Ritter Avatar von Tjordas
    Registriert seit
    May 2012
    Beiträge
    1.126
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Er hasste diesen Ausblick. Obwohl dieser Teil der Citadel selbst zwei Jahre nach dem Angriff auf die Raumstation noch nicht ansatzweise wieder zu etwas Ansehnlichem geworden war, versperrten ihm zu viele Häuser die Aussicht.
    Auch wenn sie jene in den buchstäblichen Abgrund vor seinem Haus in Aite nicht im Entferntesten das Wasser reichen könnten, so vermisste der Italiener doch etwas, das nach Himmel aussah.

    Doch es half nichts. Die Citadel war seit einigen Wochen Zentrum seines Schaffens. Etwa seit der Zeit, als alle Öffentlichkeit über eines der monumentalste Ereignisse im Leben der italienischen Sippe in Kenntnis gesetzt wurde, die er mit jedem Tag mehr verabscheute. Zumindest sollte man glauben, dass die anstehende Hochzeit eine derartige Bedeutung hatte.
    Was Enrico jedoch wusste-... Keiner von ihnen wusste es. Dazu würde es erst kommen, wenn eine Reihe Sprengstoff zuerst einen unwichtigen Teil Cerberus-Lakaien ins Jenseits befördern und er den etwas wichtigeren Teil übernehmen würde. Dabei war diese Idee so simpel wie durchdacht. Nicht zuletzt aus diesem Grund war er auf Hilfe angewiesen. Allerdings nicht auf die derer, die sich an jeder Ecke dieses Wards anheuern ließen. Nein. Er benötigte etwas persönlicheres und konnte es zum ersten Mal begrüßen, dass die Ascaiaths ihr "Großevent" ebenso lange und ausgiebig geplant hatten.

    Die Suche seiner eigenen, kleinen Armee war nicht einfach gewesen. Und sie hatte Zeit gefressen. Massig Zeit. Jetzt allerdings, lagen fünf Dossiers vor ihm. Jeden Einzelnen von ihnen hatte er sehr sorgfältig ausgesucht, auf seine Seite gezogen und eingewiesen. Insgesamt standen zwölf zur Debatte. Fünf hatte er, dieselbe Anzahl war tot und zwei standen aus.
    Die Profile beider, lagen zu seiner Rechten, direkt gegenüber zu denen die er bereits hatte.
    Beyo Vhan und der Doktor.
    Bei beiden hatte er nicht (mehr) das geringste Gefühl dafür, ob er sie morgen töten oder in seinen Schlachtplan mit einbeziehen würde.
    Zumindest Letzterer - und irgendetwas daran freute ihn besonders - war in genau diesem Moment auf dem Weg zu ihm.
    Jedenfalls, wenn sein turianischer Rekrut kein Selbstläufer war. Er hatte zu viel Mühe investiert, als dass er einen, geschweige denn beide verlieren wollte. Doch bis er sich allem sicher sein durfte, musste er warten.
    Ein Blick auf die Uhr versicherte ihm, dass es mindestens noch einige Stunden waren, bis er im Idealfall beide begrüßen könnte...


    Nichteinmal achtzehn Stunden, nachdem Julian dem Turianer begegnet war, fand er sich bereits im Frachtraum - denn Passagierraum konnte man es kaum nennen - eines kleineren Raumkreuzers wieder. Die ungepolsterte Stahlbank am Rande des Raumes war längst unbequem geworden und so ging Julian unruhig vo dem einzigen schmalen Fenster auf und ab. Er beobachtete, wie die optischen Krümmungen der näheren Sterne sich gerade normalisierten und somit erkennen ließen, dass der erste Massenportalsprung gerade sein Ende fand. Bis zur Minos-Einöde, in der Invictus lag, waren es vom Omega-Nebel je nach Route mindestens zwei bis drei Sprünge und so schlussfolgerte er, dass sie sich nun gerade im Adlernebel befinden mussten und jetzt auf das Portal nach Minos zusteuerten. Er rieb sich beim Anblick der schwindenden grell-bunten Spektren die Augen, massierte dann mit Daumen und Zeigefinger das Nasenbein. Er hatte die Nacht zuvor kaum Schlaf gefunden.

    Diese Reise war mehr als nur ein temporärer Ausflug aus Omega. Es war seine endgültige Fahrkarte in zivilisiertere Gefilde, in denen man mit genügend Geld auch vor Cerberus sicher sein konnte. Die gesamten letzten zwei Jahre hatte er nicht einmal ein Viertel dessen verdient, was Lop'Nor ihm bei diesem Job versprach. Da war das Risiko einer (wie so häufig) ausbleibenden Bezahlung oder gar schlimmerer Hinterhalte allemal gerechtfertigt. Dennoch wirbelte es in seinem Hirn umher wie seit langem Nicht. Prozentuale Erfolgsaussichten, Zahlen, die er selbst nichteinmal bewusst ausgerechnet hatte, schwirrten an seinem inneren Auge vorbei und erinnerten ihn an die Unwahrscheinlichkeit eines positiven Ausgangs, doch er ignorierte diese Stimmen, schob sie bei Seite, sodass sie ihn wie zur Strafe wach hielten. Er lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und glitt langsam an ihr hinab, bis er in kraftloser Körperhaltung zum Sitzen kam und seine Sicht verschwomm.

    Er schloss nur kurz die Augen, nicht einmal eine Sekunde lang, blinzelte im Grunde nur, doch als er die Lider wieder hob, fand er sich wieder auf der ihm so bekannten Wiese wieder. Diese perfekt flache, grüne, saftige Fläche, die keinen einzigen Hügel, nicht einmal einen kleinen Felsen ihr Eigen nannte, sondern nur in regelmäßigen Abständen von etwa einem Kilometer die immer gleiche Buche zeigte. Der Himmel war gehüllt in Einheitsblau und es war so still, dass man sich fürchtete, auch nur mit der Kleidung zu rascheln. Es war beängstigend perfekt, aber vor allem bizarr und surreal. Julian sah sich auf dem akkurat getrimmten Grün um, in dem er saß und sah dabei vor sich liegen den saftigsten Granatapfel, den seine Vorstellung nur herzaubern konnte. Dieser war bereits aufgebrochen worden und die rot glänzenden Perlen darin schrien geradezu danach, dass man sie zwischen den Zähnen zerplatzen ließ, aber als Julian nach dem Apfel griff, stellte sich ein schlanker Frauenfuß daneben im Gras auf. Julian blickte an den nackten Beinen der Gestalt aufwärts, die sich ohne große Überraschung als Ms. Watson entpuppte, welche ihn so oft in seinen Träumen besuchte und auch jetzt wieder ihr lockeres aber tristes, hellgraues Sommerkleid trug. Sie war attraktiv wie immer, aber ebenfalls wie immer schämte er sich, diesen Gedanken zu haben, so also könne sie es sehen. Sie blickte emotionslos, wie sie stets war, zu Julian herab und schüttelte nur langsam und tadelnd den Kopf, als sie auf den Granatapfel unter sich deutete. Unwillkürlich folgte Julians Blick der Geste und fiel auf den nun plötzlich verfaulten, grün-schwarzen Rest der eben noch so verführerischen Frucht. Eine kleine Menge Käfer schlüpfte plötzlich aus diesem korrumpierten Mutterleib und krabbelte wild umher, doch erst als einer davon Julians Finger berührte, war es ihm erlaubt, aufzuwachen.

    Erst sein realer Körper hatte jetzt die Macht, zurückzuzucken, sich zu erheben und refelexartig die Käfer von der Kleidung zu klopfen, bevor er bemerkte, dass es diese nicht gab. Er seufzte erleichtert auf, wurde sich dann aber plötzlich dessen bewusst, wie lächerlich er wohl gerade wirkte, setzte daher schnell ein verlegenes Grinsen auf, als er sich zur Kamera in der Ecke des Raumes wandte.
    "Alles in Ordnung, Dr. Ward?", ertönte kurz darauf eine Stimme aus den Lautsprechern, deren Klang er zwar nicht wiedererkannte, wohl aber den schlechten turianischen Akzent in Handelssprache. "Sollten sie Sprung-Halluzinationen bekommen, seien Sie beruhigt, wir beenden gerade den letzten Sprung und erreichen in Kürze den Serpent-Nebel."
    Der Doktor zuckte in sich zusammen und ein Ausdruck von Skepsis und Schock verzerrte seinen sonst so freundlichen Ausdruck.
    "Serpent-Nebel? Aber das liegt doch nichteinmal auf dem Weg nach Invictus!"
    "Kleine Planänderung, Doktor. Wir machen einen kurzen Zwischenstopp auf der Citadel und erledigen dort ein paar kurze Geschäfte. Bitte bewahren Sie Ruhe, oder ich und mein Co-Pilot hier müssen uns ihres kleinen Reisefiebers persönlich annehmen."
    Er wollte empört widersprechen, doch ein Klicken aus dem Lautsprecher machte deutlich, dass die Verbindung abgeschaltet war und man ihm wohl ohnehin nicht mehr antworten würde. Stattdessen ließ sich Julian kraftlos auf der Stahlbank nieder, stütze den Kopf auf die Hand und griff sich seufzend ins Haar. Der Granatapfel hatte doch so köstlich ausgesehen.
    Tjordas ist offline

  4. #44
    Ehrengarde Avatar von Oculus
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    Auf der Grenze zwischen Wahnsinn und Genie
    Beiträge
    2.141
    Erster Beitrag
    Letzter Beitrag
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Was wahrscheinlich am ungewöhnlichsten an der ganzen, ohnehin schon irgendwie eigenartigen Situation war, war dass sie die Brauen leicht anhob, das aufgetischte Essen begutachtete und ihr Magen nahezu nervig konsequent reagierte und ihr ein leises Knurren aufdrückte, als wolle er sagen "greif zu". Ohne weiter zu zögern aß sie dann auch unmittelbar, nachdem man ihr so ein Faustgroßes - gemessen an Petes Faust - Stück Steak vor die Nase legte und der wohlige Geruch in ihre Nase strömte. Dabei lies sie weder die Gemüse- noch die Sättigungsbeilage aus. Der Appetit kam allerdings nicht daher, dass es eine Seltenheit war auf Omega ein so perfektes Stück echten Fleisches zu finden - von einem Tier von der Erde, nicht zusammengedruckt aus irgendwelchen Nährstoffen und Aromen, die wahrscheinlich aus irgendeinem Pyjack ausgefiltert wurden - sondern weil sie ohne die Befriedigung jenes noch so kleinen und eh schon seltenen Appetits auf Grund ihrer besonderen Umstände bald wieder so abgemagert aussehen würde, wie zu ihrer Krankheits-Hochzeit. Und seit sie wusste, was es verursacht hatte und ihr eintrainiert wurde, die nötigen Kalorien zu sich zu nehmen, machte sie nicht mehr solche Ausnahmen wie früher. Zwar aß sie im Vergleich noch immer weniger als ein Mann oder eine durchschnittliche Frau, aber für ihre Umstände war das extrem viel und bei ihrer vorangegangenen, beinahen Magersucht schon ein Wunder, dass sie so viel überhaupt aufnehmen konnte.
    Nichts desto trotz lehnte sie nach einer Weile - in der sie sich voll und ganz aufs Essen und nicht auf ihre Umsitzenden konzentriert hatte, was ihr genug Anstrengung bereitete - zurück und beobachtete die Herren, wie sie fertig aßen. "Die Küche ist deutlich besser als zu Toms Zeiten..", gab sie zu und musterte Seamus dabei, wie er ein zu großes Stück vom Fleisch abschneidete und es mit mehr Umstand als nötig quer in den Mund steckte. Dabei überlegte sie kurz, ehe sie sich ihrer Idee sicher war.

    "Dann haben deine...Freunde hier wohl alles fest im Griff so wie es scheint? Wissen sie auch, wie man für ein paar Tage einen Pub übernimmt, ohne dass die gesamte Einrichtung dabei draufgeht?"
    Dabei verschränkte sie die dünnen Arme vor der Brust und besah den Iren eindringlich dabei, wie er die Schüssel Bohnen leerte. Wieder bezog sie sich dabei bewusst nur auf ihr Gegenüber, ihren Bekannten, und sprach erneut von beiden anderen, als wären sie garnicht anwesend.


    "Pete oder Kurt? Wohl kaum, Kurt... sei mir nicht böse, Kurt hinter die Schank stellen und dann erwarten dass er aufpasst statt sich so zu besaufen dass er drei Tage nicht stehen kann, das kann ich mir nicht besonders gut vorstellen. Und Pete... das ist einfach nicht seine Arbeit. Außerdem haben beide noch weitaus genug zu tun."
    "Spargel und Böhnchen wären gestern von einem Flug heimgekommen. Und bis ihr Vogel wieder gebraucht wird ist noch eine Woche Zeit. Wenn dich die kleine entführen will wären die beiden in der Lage den Laden hier zu schmeißen."
    "Böhnchen und Spargel? Nein, ich fürchte das wird auch nicht hinhauen."
    "Kurt hat Recht, Seamus. Die Leute mögen ihre Art und wissen dass es besser ist sich nicht mit ihnen anzulegen. Wenn du mit dem Fräulein um die Häuser ziehen willst."
    "Spargel und Böhnchen... gut, aber wenn Spargel und Böhnchen kommen werden sie Lollipop mitnehmen."
    "Dann nehmen sie ihn eben mit, die Gäste sehen ihn zu Beginn schief an fassen ihn aber wegen Spargel und Böhnchen nicht an, irgendwann gewöhnen sie sich an seinen Anblick und lassen sich nicht von ihm stören. Läuft doch in der Kantine auch so."
    "Mag sein. Aber ich glaube ich will ihn nicht hier haben."
    "Du bist inkonsequent Seamus, du kannst nicht die Dienste eines Mannes in Anspruch nehmen, ihm aber verweigern in deine Bar zu gehen. Entweder du sagst 'Nein, mit Lollipop will ich nichts zu tun haben' oder du ..."
    "Botschaft angekommen... Gut, dann bitte ich die beiden... die drei mir auszuhelfen"
    Oculus ist offline

  5. #45
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.907
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Oculus Beitrag anzeigen
    Erster Beitrag
    Letzter Beitrag
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)



    "Pete oder Kurt? Wohl kaum, Kurt... sei mir nicht böse, Kurt hinter die Schank stellen und dann erwarten dass er aufpasst statt sich so zu besaufen dass er drei Tage nicht stehen kann, das kann ich mir nicht besonders gut vorstellen. Und Pete... das ist einfach nicht seine Arbeit. Außerdem haben beide noch weitaus genug zu tun."
    "Spargel und Böhnchen wären gestern von einem Flug heimgekommen. Und bis ihr Vogel wieder gebraucht wird ist noch eine Woche Zeit. Wenn dich die kleine entführen will wären die beiden in der Lage den Laden hier zu schmeißen."
    "Böhnchen und Spargel? Nein, ich fürchte das wird auch nicht hinhauen."
    "Kurt hat Recht, Seamus. Die Leute mögen ihre Art und wissen dass es besser ist sich nicht mit ihnen anzulegen. Wenn du mit dem Fräulein um die Häuser ziehen willst."
    "Spargel und Böhnchen... gut, aber wenn Spargel und Böhnchen kommen werden sie Lollipop mitnehmen."
    "Dann nehmen sie ihn eben mit, die Gäste sehen ihn zu Beginn schief an fassen ihn aber wegen Spargel und Böhnchen nicht an, irgendwann gewöhnen sie sich an seinen Anblick und lassen sich nicht von ihm stören. Läuft doch in der Kantine auch so."
    "Mag sein. Aber ich glaube ich will ihn nicht hier haben."
    "Du bist inkonsequent Seamus, du kannst nicht die Dienste eines Mannes in Anspruch nehmen, ihm aber verweigern in deine Bar zu gehen. Entweder du sagst 'Nein, mit Lollipop will ich nichts zu tun haben' oder du ..."
    "Botschaft angekommen... Gut, dann bitte ich die beiden... die drei mir auszuhelfen"


    Mit angehobenen Augenbrauen lauschte sie dem mehr als verwirrenden Gespräch und im Hinblick dessen, dass noch immer Bohnen und andere Teile des üppigen Abendessens vor ihnen auf dem bereits ziemlich ramponierten Stammtisch zurückgelassen wurden, kam sie nicht umhin für den Bruchteil einer Sekunde glauben zu wollen, es handle sich noch immer um Essen. Welcher Idiot gab schon Menschen - oder irgendwelchen anderem Viehzeugs - so Schwachsinnige Namen. Doch auch ohne ihr zutun löste sich das Gespräch innerhalb weniger Augenblicke der Verwirrung zu ihren Gunsten auf und Seamus verstand ihre Anspielung ohne großes Problem. Um die Häuser ziehen, ja. So konnte man es nennen - ungefähr. Allerdings waren die Häuser, um die sie ziehen würden ein paar viele Kilometer - na gut, ein paar viele Lichtjahre - weit weg von hier und benötigten ein paar Sprünge bis man da war. Dafür aber würde sie ihre Schuld mit dem Whiskey mehr als nur wett machen und dem rauen Iren - dem sie schon damals eine gewisse Sympathie entgegenbrachte (sie mochte diese direkte, schroffe Art einfach) - mal eine andere Seite anstatt dieser oftmals recht tristen omegaschen Armut zeigen.
    "Gut.", schien sie zufrieden, klopfte ihre Hände in einer oberflächlichen Säuberungsaktion ab und stand von ihrem Platz auf. Dann langte sie zwischen ihren Gurt, an dem auch die Waffe einen Platz an ihrer eher schmalen Hüfte gefunden hatte, und zog einen kleinen Umschlag heraus, den sie - haltend zwischen ihrem rechten Zeige- und Mittelfinger - Seamus entgegenstreckte und sich dabei ein kleines bisschen entgegen lehnen musste. Ihre langen, glatten, schwarzen Haare fielen ihr dabei über die Schulter und ein paar wenige legten sich über ihr Gesicht, sodass der Blick, den sie ihm widmete und das dazugehörige Schmunzeln ungeplant einen besonders starken Effekt hatten. "Hier. Ich bin sicher, dir wird es gefallen. Und der Vorrat dort die Schuld mit dem Whiskey begleichen."
    Sie lies ihm die Zeit, den Umschlag etwas irritiert entgegen zu nehmen - auf ihm stand "Vertraulich" und er war an der unteren, linken Ecke leicht gewölbt - sah also so aus, als würde sich noch ein kleines Nachrichtenmodul neben dem Brief darin befinden. Nicht unbedingt ungewöhnlich; insbesondere nicht bei dieser Art von Einladung. Dann nickte sie Pete knapp zu, an dem sie sich vorbeidrücken musste, angelte mit einem Finger nach ihrer Lederjacke und zog sie sich auf dem Weg in Richtung Ausgang über, wobei sie ihre Haare aus der Ebene zwischen Shirt und Jacke befreien musste und sie mit routiniertem Griff hinter sich fallen lies.
    Nachdem die Randale ihren urplötzlichen Ausgang gefunden hatten, waren die umsitzenden für ihre Verhältnisse schon fast beängstigend ruhig, weshalb es für Seamus nicht schwer war Luceija noch einmal zu hören die, kurz vor dem Verlassen des Flamming Soul, noch etwas hinterher rief ohne sich dabei umzudrehen.
    "Ich hoffe du hast 'nen Smoking, Seam!"
    Luceija ist offline

  6. #46
    Drachentöter Avatar von AlbertCole
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    4.069
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen

    Gemächlich ging der Junge Quarianer zwischen den gestapelten Kisten umher, stets bemüht, ein wenig Abstand zwischen sich und den anderen Personen auf der Station zu halten. Irgendwie war ihm das ganze nicht geheuer. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, direkt in die Terminus Systeme zu reisen. Die Kisten waren allesamt unbeschriftet und ließen auch nicht durch ihre Form auf ihren Inhalt schließen. Aber von der Größe aus zu gehen, waren das nicht gerade kleine Dinge, die darin verpackt waren.

    „Uto? Bist du’s?“ Ten zuckte zusammen, als hinter ihm eine Stimme ertönte. Schnell drehte er sich um und blickte auf die Brust seines Gegenüber. Erst nachdem er seinen Blick gefühlt einen Meter noch oben wandern ließ, konnte er in das neugierige Gesicht eines scheinbar jungen Turianers blicken.

    "Ähm...", antworte Ten etwas nervös aber freundlich, "ich vermute, Sie verwechseln mich mit jemanden."

    „Oh, das tut mir Leid. Es ist nur so, dass sich Quarianer äusserst selten hierher verirren. Bisher bin ich nur einem einzigen begegnet.“ Rocam lächelte sein Gegenüber an. Aufgrund des Anzuges konnte er zwar nicht einschätzen, wie alt dieser tatsächlich war, doch aufgrund seiner Grösse und Stimme ging er davon aus, dass es sich um einen jungen Quarianer handeln musste. Uto war es jedenfalls nicht, doch das minderte sein Interesse nicht im geringsten. „Fangen wir noch mal von vorne an: Ich bin Rocam Seductus, Techniker der Betankungsstation Tranquility. Freut mich, Sie kennenzulernen.“ Rocam streckte seine Hand dem Quarianer entgegen. Dieser zögerte jedoch, diese zu ergreifen. „Äh… stimmt etwas nicht?“
    AlbertCole ist offline

  7. #47
    Mal vas Idenna
    Gast
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AlbertCole Beitrag anzeigen
    „Oh, das tut mir Leid. Es ist nur so, dass sich Quarianer äusserst selten hierher verirren. Bisher bin ich nur einem einzigen begegnet.“ Rocam lächelte sein Gegenüber an. Aufgrund des Anzuges konnte er zwar nicht einschätzen, wie alt dieser tatsächlich war, doch aufgrund seiner Grösse und Stimme ging er davon aus, dass es sich um einen jungen Quarianer handeln musste. Uto war es jedenfalls nicht, doch das minderte sein Interesse nicht im geringsten. „Fangen wir noch mal von vorne an: Ich bin Rocam Seductus, Techniker der Betankungsstation Tranquility. Freut mich, Sie kennenzulernen.“ Rocam streckte seine Hand dem Quarianer entgegen. Dieser zögerte jedoch, diese zu ergreifen. „Äh… stimmt etwas nicht?“


    Ten blinzelte mehrmals, was sein Gegenüber natürlich nicht sehen konnte. Er wusste gar nicht, wie lange es her war, dass ihn jemand höflich ansprach und sich dann auch noch dafür entschuldigte, ihn verwechselt zu haben. Wenn er recht überlegte, hatte das seit seinem Aufbruch von der Migrantenflotte niemand mehr getan. Im Gegenteil: Jeder hatte ihn für ein überflüssiges Wesen gehalten. Eines, das nur störend und überflüssig war.
    All diese Gedanken gingen durch seinen Kopf, während der Turianer ihm die Hand entgegen hielt.
    „Äh… stimmt etwas nicht?“
    Die Worte des Turianers holten ihn wie aus einem Traum zurück in die Wirklichkeit.
    "Also... nein. Soweit ist alles in Ordnung, denke ich." Ten blickte kurz zu dem Volus, der sich mit seinen Kroganerleibwächtern unterhielt.
    "Es ist nur so, dass es ziemlich lange her ist, das jemand mit mir so freundlich umgegangen ist."
    Der Quarianer ergriff die Hand des Turianers und schüttelte diese.
    "Mein Name ist Ten'Rel nar Qwib-Qwib. Freut mich, dich kennen zu lernen, Rocam."
    Erst jetzt wurde ihm überhaupt klar, dass der Turianer einen anderen Quarianer erwähnt hatte.
    "Es wundert mich ja, dass überhaupt welche von meinem Volk hierher kommen. Wie war sein Name noch gleich?"

  8. #48
    Ehrengarde Avatar von Oculus
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    Auf der Grenze zwischen Wahnsinn und Genie
    Beiträge
    2.141
    Erster Beitrag
    Letzter Beitrag
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Mit angehobenen Augenbrauen lauschte sie dem mehr als verwirrenden Gespräch und im Hinblick dessen, dass noch immer Bohnen und andere Teile des üppigen Abendessens vor ihnen auf dem bereits ziemlich ramponierten Stammtisch zurückgelassen wurden, kam sie nicht umhin für den Bruchteil einer Sekunde glauben zu wollen, es handle sich noch immer um Essen. Welcher Idiot gab schon Menschen - oder irgendwelchen anderem Viehzeugs - so Schwachsinnige Namen. Doch auch ohne ihr zutun löste sich das Gespräch innerhalb weniger Augenblicke der Verwirrung zu ihren Gunsten auf und Seamus verstand ihre Anspielung ohne großes Problem. Um die Häuser ziehen, ja. So konnte man es nennen - ungefähr. Allerdings waren die Häuser, um die sie ziehen würden ein paar viele Kilometer - na gut, ein paar viele Lichtjahre - weit weg von hier und benötigten ein paar Sprünge bis man da war. Dafür aber würde sie ihre Schuld mit dem Whiskey mehr als nur wett machen und dem rauen Iren - dem sie schon damals eine gewisse Sympathie entgegenbrachte (sie mochte diese direkte, schroffe Art einfach) - mal eine andere Seite anstatt dieser oftmals recht tristen omegaschen Armut zeigen.
    "Gut.", schien sie zufrieden, klopfte ihre Hände in einer oberflächlichen Säuberungsaktion ab und stand von ihrem Platz auf. Dann langte sie zwischen ihren Gurt, an dem auch die Waffe einen Platz an ihrer eher schmalen Hüfte gefunden hatte, und zog einen kleinen Umschlag heraus, den sie - haltend zwischen ihrem rechten Zeige- und Mittelfinger - Seamus entgegenstreckte und sich dabei ein kleines bisschen entgegen lehnen musste. Ihre langen, glatten, schwarzen Haare fielen ihr dabei über die Schulter und ein paar wenige legten sich über ihr Gesicht, sodass der Blick, den sie ihm widmete und das dazugehörige Schmunzeln ungeplant einen besonders starken Effekt hatten. "Hier. Ich bin sicher, dir wird es gefallen. Und der Vorrat dort die Schuld mit dem Whiskey begleichen."
    Sie lies ihm die Zeit, den Umschlag etwas irritiert entgegen zu nehmen - auf ihm stand "Vertraulich" und er war an der unteren, linken Ecke leicht gewölbt - sah also so aus, als würde sich noch ein kleines Nachrichtenmodul neben dem Brief darin befinden. Nicht unbedingt ungewöhnlich; insbesondere nicht bei dieser Art von Einladung. Dann nickte sie Pete knapp zu, an dem sie sich vorbeidrücken musste, angelte mit einem Finger nach ihrer Lederjacke und zog sie sich auf dem Weg in Richtung Ausgang über, wobei sie ihre Haare aus der Ebene zwischen Shirt und Jacke befreien musste und sie mit routiniertem Griff hinter sich fallen lies.
    Nachdem die Randale ihren urplötzlichen Ausgang gefunden hatten, waren die umsitzenden für ihre Verhältnisse schon fast beängstigend ruhig, weshalb es für Seamus nicht schwer war Luceija noch einmal zu hören die, kurz vor dem Verlassen des Flamming Soul, noch etwas hinterher rief ohne sich dabei umzudrehen.
    "Ich hoffe du hast 'nen Smoking, Seam!"


    Seamus wollte den Umschlag kurz entschlossen aufreißen um zu sehen wo Luceija ihn da hineinreiten wollte, aber als er sein Messer vom Güterl nahm um den Falz aufzuschneiden hielt Pete seine hand fest. "Bist du dir sicher dass du den Umschlag hier öffnen willst, wo jeder einen Blick auf den Inhalt werfen könnte? Oder willst du nach hinten ins lager gehen?" Seamus hielt inne. Pete hatte Recht, selbst wenn hier im Raum theoretisch alle auf seiner Seite stehen dürften musste nicht jeder gleich wissen was in dem Brief für ihn stand. "Gut mitgedacht Pete. Verständigt ihr schon mal die drei Himmelhunde."
    Er ging durch die Tür unweit seines Tisches und versperrte sie hinter sich. Das Lager hier war kaum als klassisches Vorratslager eines Lokales auszumachen, hier standen, hinter schweren Kisten mit Essen und Alkohol die direkt bei der Tür standen und so neugierigen Spähern die Sicht auf die anderen Kisten und Container nahmen, kleine Kisten mit Thermomagazinen, größere Kisten mit Pistolen, Sturmgewehren und einigen Schrot und Präzisionsgewehren auch ganz große Kisten in die locker ein Mensch von der Statur eines Tom McMahom passen würde, und deren Inhalt weder durch Aufschrift noch durch einen Blick in ihr Inneres verraten wurden. Entlang der hinteren Wand war ein Gang von gut 2 Metern freigeräumt, und da wo er endete standen Kisten die mit Zielscheiben besprüht waren an der Wand und bildeten einen provisorischen Schießstand.
    Auf eine der Kisten legte Seamus den Umschlag und öffnete ihn nun mit seinem Messer.
    Oculus ist offline

  9. #49
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.907
    Kaum hatte Seamus den Umschlag geöffnet, rutschte ihm auch schon das kleine Modul entgegen, dass das Papier bereits leicht ausgebeult hatte und sich dadurch in gewisser Weise verriet. Es war nicht größer als eine Briefmarke und auch kaum schwerer - einsetzen konnte man es an allen handelsüblichen Laptops und Omnitooldevices, soviel stand auf jeden Fall fest.
    Was interessant war, war die Karte, die dem Modul beilag. Sie erinnerte sehr an Karten, die man damals im 21. Jahrhundert noch verschickte und bis heute für Einladungen zu bestimmten, traditionellen Anlässen an Freunde und Verwandte weitergab. Gewohnt kitschig in einem zarten Eierschalenton auf perfekt zugeschnittenem, dicken Karton prangten in silbernen, geschwungenen und eingelassenen Lettern stilvoller Typographie die beiden Namen "Zora Caroline Terrence & Vigilio Gaius Ascaiath". Darauf war sonst nichts abgebildet, nur an Falznähe zwei stecknadeldünne Streifen in sowohl Altrose als auch dunkelgrauer Farbe dicht nebeneinander.
    Klappte man die filigrane Pappe auf, begrüßte ein ätherisch-aufgedruckter Inhalt den erwartungsvollen Leser. Im selben Dunkelgrau gehalten wie der Streifen auf der Vorderseite, empfing erneut präzisierte Schrift mit folgenden standardisierten, klassisch britischen Worten:

    "Mr. & Mrs. Terrence

    and their daughter

    Zora Caroline Terrence

    together with

    Mr. & Mrs. Ascaiath

    and their son

    Vigilio Gaius Ascaiath

    request the honour of your presence

    at the wedding of

    Zora Caroline Terrence

    and

    Vigilio Gaius Ascaiath

    on 17th February, 2186,

    at 11 o'clock

    Brompton Oratory, London"


    Allgemein mochte - bis auf die Tatsache, dass alles ziemlich teuer aussah und sicher nicht von irgendwelchen Schluckern organisiert wurde (und der Bromptom Oratory als eine der wichtigsten Bastionen des katholischen Glaubens und seit der Fertigstellung ihrer prunkvollen Renovierung um 2178, eine mittlerweile sehr teure Location um zu heiraten) - das ganze noch etwas unauffällig wirken. Doch wer zumindest einen der beiden Namen kannte und die vergangenen Gerüchte dazu kannte, würde 1 und 1 zusammenzählen können. Und wenn man das Szenario weiterspinnte und sich vielleicht mal fragte, wie eine auf Omega lebende Frau, die mit diesen Snobs wohl eher nicht in Verbindung gebracht wurde, an so eine Einladung kam und man sich noch dazu kaum an ihren Nachnamen erinnern konnte, den sie vielleicht irgendwann mal gesagt hatte, könnte man vielleicht auf die Idee kommen, dass Luceija enger mit den dort beschriebenen Leuten zu tun hatte, als man auf den ersten Blick hatte glauben wollen. Und damit vielleicht auch die Türe zu einigen, interessanten Möglichkeiten hinsichtlich der aktuellen Bürgerbewegung auf Omega öffnen könnte...
    Luceija ist offline

  10. #50
    Drachentöter Avatar von AlbertCole
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    4.069
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen
    Ten blinzelte mehrmals, was sein Gegenüber natürlich nicht sehen konnte. Er wusste gar nicht, wie lange es her war, dass ihn jemand höflich ansprach und sich dann auch noch dafür entschuldigte, ihn verwechselt zu haben. Wenn er recht überlegte, hatte das seit seinem Aufbruch von der Migrantenflotte niemand mehr getan. Im Gegenteil: Jeder hatte ihn für ein überflüssiges Wesen gehalten. Eines, das nur störend und überflüssig war.
    All diese Gedanken gingen durch seinen Kopf, während der Turianer ihm die Hand entgegen hielt.
    „Äh… stimmt etwas nicht?“
    Die Worte des Turianers holten ihn wie aus einem Traum zurück in die Wirklichkeit.
    "Also... nein. Soweit ist alles in Ordnung, denke ich." Ten blickte kurz zu dem Volus, der sich mit seinen Kroganerleibwächtern unterhielt.
    "Es ist nur so, dass es ziemlich lange her ist, das jemand mit mir so freundlich umgegangen ist."
    Der Quarianer ergriff die Hand des Turianers und schüttelte diese.
    "Mein Name ist Ten'Rel nar Qwib-Qwib. Freut mich, dich kennen zu lernen, Rocam."
    Erst jetzt wurde ihm überhaupt klar, dass der Turianer einen anderen Quarianer erwähnt hatte.
    "Es wundert mich ja, dass überhaupt welche von meinem Volk hierher kommen. Wie war sein Name noch gleich?"

    „Uto'Seya nar Alabanda. Ich habe ihn vor vier Jahren getroffen, er war damals auf Pilgerreise. Uto wurde von Schrottsammlern beinahe abgeschossen, konnte jedoch hier notlanden. Im Gegenzug für Ersatzteile bot er sein technisches Wissen an. Wir kamen ins Gespräch. Ich dachte, ich wüsste über Technik bescheid, doch er hat mir damals einige Kniffe beigebracht. Quarianer gehen einfach ganz anders mit technischen Problemen um. Ich schätze, es wird an der Ressourcenknappheit liegen. Ihr... euer Vorgehen in solchen Belangen kann für Aussenstehende recht unkonventionell erscheinen, aber es ist einfach erstaunlich, wie einfach und doch effizient eure Lösungen im Grunde immer sind. Ich meine, man kann einem Quarianer etwas Schrott und Ezo in die Hand drücken und er bringt damit einen ausgeschlachteten Frachter wieder zum laufen. Aber das muss ich Ihnen... dir wohl nicht erzählen." Rocam hielt kurz inne. Er realisierte, dass er den Quarianer mit einem Wortschwall geradezu erschlagen hatte.

    Rocam... halt' dich zurück. Er wird noch glauben, du hättest in den letzten paar Jahren mit niemand anderem gesprochen. Im Grunde entsprach das auch der Wahrheit - Die Bewohner Tranquilitys waren ja nicht gerade gesprächig. Doch Rocam wollte nicht verzweifelt oder irgendwie wunderlich erscheinen. Ten war einfach der erste Quarianer, der ihm seit Uto begegnet war. Der Turianer lächelte verlegen. "Äh... wie auch immer. Nar Qwib-Qwib? Du befindest dich gerade auf der Pilgerreise, nicht wahr?"
    AlbertCole ist offline

  11. #51
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.606
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Im Dunkeln legte er sie zurück ins Bettchen. Zwar hatte seine Kleine nicht geschrieen, wurde aber leicht unruhig und drohte, Zora zu wecken und den dringend benötigten Schlaf zu rauben. Also entschied er sich dafür, sie zurück zu bringen, wie üblich wenn er da war die Spieluhr aufzuziehen (eher eine nostalgische Geste, so surrte das Gerät die ganze Nacht durch) und mit einem Lächeln letzte Blicke auf seine Tochter zu werfen. Man erkannte hier nur Umrisse so mitten in der Nacht, aber die waren ihm genug. Bei geöffnetem Fenster war es dem seichten, warmen Wind erlaubt, ins Kinderzimmer zu strömen und sein Gesicht mit sanfter Geste zu streifen. Nicht genug um ihn aus seinem tranceartigen Zustand zu holen aber genug, um diese Kopfschmerzen für einen Moment abklingen zu lassen.
    Einmal dann war es das Klicken hinter ihm, dass den Halbitaliener irritierte. Das Klicken erkannte er aber schon zu gut, denn kurz darauf ertönte ein Surren, dass so gut wie jeden an Biotik erinnerte aber auch in einem weiteren Bereich zum tragen kam: an einer Waffe.
    Eines war er sich jedoch sicher: Hier war niemand sonst, also gab es da nur eine einzige Möglichkeit...jemand ganz bestimmtes musste die Harpy-Pistol aus dem Nachtschränkchen genommen haben und hinter dem mitten in der Nacht aufkreuzenden Gil wohl jemand anderen vermuten. Oder aber, seine künftige Frau hatte sich das mit der Hochzeit kurzerhand nochmals anders überlegt.

    Langsam drehte er sich in Richtung der Person, die er in seinem Nacken spürte - nicht zuletzt um eine zugegebenermaßen etwas anmassende Aussage zu liefern, sie aber einen amüsanten Unterton aufwies: "Wenn du mich erschießen willst, solltest du schneller reagieren. Wär ich ein Einbrecher wärst du schon tot."

    Zwar noch nicht ganz überzeugt, dass sie verstand aber das Risiko eingehend, ging er einige Schritte in ihre Richtung...


    Innerlich fiel ihr ein regelrechter Fels vom Herz, als sie die Stimme ihres Zukünftigen erkannte und fast - aber auch nur fast ein erleichtertes Seufzen von sich gab und die Waffe senkte.
    So allerdings, stand sie für einige Augenblicke weiter, eisern die Waffe auf ihr Ziel gerichtet, da, ehe sie es ihm gleichtat und ein paar Schritte auf ihn zuging. Dabei neigte sich ihre Rechte schon viel eher dem Boden, als ihm zu. Dennoch behielt Zora, die sich ein amüsiertes Grinsen kaum verkneifen konnte, sie bei sich.
    "Ich glaube du missverstehst das.", sagte sie lediglich halblaut und pirschte in kleiner werdenden Schritten um ihn herum. Dabei strichen ihre Fingerkuppen im vorbeigehen leicht neckisch über den Stoff des hellen Hemds auf höhe seiner Schulter.
    "Das ganze ist nur ein Ablenkungsmanöver um dem nackten Mann in unserem Schrank einen kleinen Vorsprung zu geben.", dabei kam sie vor ihm wieder zum stehen und wurde prompt von einer Welle aus Aftershave und Duschgel überrollt. Wieso nur tat es das immer, wenn sie versuchte gut zu sein?
    AeiaCarol ist offline

  12. #52
    Ehrengarde Avatar von Oculus
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    Auf der Grenze zwischen Wahnsinn und Genie
    Beiträge
    2.141
    Erster Beitrag
    Letzter Beitrag
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
    Kaum hatte Seamus den Umschlag geöffnet, rutschte ihm auch schon das kleine Modul entgegen, dass das Papier bereits leicht ausgebeult hatte und sich dadurch in gewisser Weise verriet. Es war nicht größer als eine Briefmarke und auch kaum schwerer - einsetzen konnte man es an allen handelsüblichen Laptops und Omnitooldevices, soviel stand auf jeden Fall fest.
    Was interessant war, war die Karte, die dem Modul beilag. Sie erinnerte sehr an Karten, die man damals im 21. Jahrhundert noch verschickte und bis heute für Einladungen zu bestimmten, traditionellen Anlässen an Freunde und Verwandte weitergab. Gewohnt kitschig in einem zarten Eierschalenton auf perfekt zugeschnittenem, dicken Karton prangten in silbernen, geschwungenen und eingelassenen Lettern stilvoller Typographie die beiden Namen "Zora Caroline Terrence & Vigilio Gaius Ascaiath". Darauf war sonst nichts abgebildet, nur an Falznähe zwei stecknadeldünne Streifen in sowohl Altrose als auch dunkelgrauer Farbe dicht nebeneinander.
    Klappte man die filigrane Pappe auf, begrüßte ein ätherisch-aufgedruckter Inhalt den erwartungsvollen Leser. Im selben Dunkelgrau gehalten wie der Streifen auf der Vorderseite, empfing erneut präzisierte Schrift mit folgenden standardisierten, klassisch britischen Worten:

    "Mr. & Mrs. Terrence

    and their daughter

    Zora Caroline Terrence

    together with

    Mr. & Mrs. Ascaiath

    and their son

    Vigilio Gaius Ascaiath

    request the honour of your presence

    at the wedding of

    Zora Caroline Terrence

    and

    Vigilio Gaius Ascaiath

    on 17th February, 2186,

    at 11 o'clock

    Brompton Oratory, London"


    Allgemein mochte - bis auf die Tatsache, dass alles ziemlich teuer aussah und sicher nicht von irgendwelchen Schluckern organisiert wurde (und der Bromptom Oratory als eine der wichtigsten Bastionen des katholischen Glaubens und seit der Fertigstellung ihrer prunkvollen Renovierung um 2178, eine mittlerweile sehr teure Location um zu heiraten) - das ganze noch etwas unauffällig wirken. Doch wer zumindest einen der beiden Namen kannte und die vergangenen Gerüchte dazu kannte, würde 1 und 1 zusammenzählen können. Und wenn man das Szenario weiterspinnte und sich vielleicht mal fragte, wie eine auf Omega lebende Frau, die mit diesen Snobs wohl eher nicht in Verbindung gebracht wurde, an so eine Einladung kam und man sich noch dazu kaum an ihren Nachnamen erinnern konnte, den sie vielleicht irgendwann mal gesagt hatte, könnte man vielleicht auf die Idee kommen, dass Luceija enger mit den dort beschriebenen Leuten zu tun hatte, als man auf den ersten Blick hatte glauben wollen. Und damit vielleicht auch die Türe zu einigen, interessanten Möglichkeiten hinsichtlich der aktuellen Bürgerbewegung auf Omega öffnen könnte...

    Na... toll. Er hatte damit gerechnet dass es darum gehen würde die Innereien von jemanden an einer Wand zu verteilen, jemandem so lange die Fresse zu polieren bis der Kiefer schön blank war oder zumindest jemanden einzuschüchtern, da hätte er ja noch behilflich sein können. Aber was bei allen neun Kreisen der Hölle sollte er auf einer Hochzeit?
    Um sich beim Nachdenken die Zeit zu vertreiben warf er sein Messer immer und immer wieder nach der Zielscheibe, wo es immer stecken blieb.
    Wer zum Teufel waren die beiden 'glücklichen' die sich da vermählten? Ascaiath und Terrence... London... Brompton Oratory... Teure Adresse, hörte sich zumindest so an, also mussten die Leutchen genug Geld haben. Ascaiath... War das nicht mal Luceijas Nachname? Hm, das würde wenigstens erklären wie sie zu der Ehre kam, aber warum gerade er?
    Auf der anderen Seite, wenn man bedachte welcher Art der Großteil der Bevölkerung auf Omega war, konnte man ihn noch als vorzeigbar einstufen.
    "Na meinetwegen, nach all den Schlachten wird mich eine Hochzeit schon nicht umbringen. Und zu gratis Fressen und Saufen darf man nicht nein sagen. Ach, verfluchtes kleines Ding"
    Als er nicht drauf achtete fiel ihm das kleine Modul zu Boden. Wenigstens wurde er daran erinnert die abzuspielen und er nahm das Ding gleich und legte es in sein altes Universalwerkzeug ein.
    Oculus ist offline

  13. #53
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.907
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Oculus Beitrag anzeigen
    Erster Beitrag
    Letzter Beitrag
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Na... toll. Er hatte damit gerechnet dass es darum gehen würde die Innereien von jemanden an einer Wand zu verteilen, jemandem so lange die Fresse zu polieren bis der Kiefer schön blank war oder zumindest jemanden einzuschüchtern, da hätte er ja noch behilflich sein können. Aber was bei allen neun Kreisen der Hölle sollte er auf einer Hochzeit?
    Um sich beim Nachdenken die Zeit zu vertreiben warf er sein Messer immer und immer wieder nach der Zielscheibe, wo es immer stecken blieb.
    Wer zum Teufel waren die beiden 'glücklichen' die sich da vermählten? Ascaiath und Terrence... London... Brompton Oratory... Teure Adresse, hörte sich zumindest so an, also mussten die Leutchen genug Geld haben. Ascaiath... War das nicht mal Luceijas Nachname? Hm, das würde wenigstens erklären wie sie zu der Ehre kam, aber warum gerade er?
    Auf der anderen Seite, wenn man bedachte welcher Art der Großteil der Bevölkerung auf Omega war, konnte man ihn noch als vorzeigbar einstufen.
    "Na meinetwegen, nach all den Schlachten wird mich eine Hochzeit schon nicht umbringen. Und zu gratis Fressen und Saufen darf man nicht nein sagen. Ach, verfluchtes kleines Ding"
    Als er nicht drauf achtete fiel ihm das kleine Modul zu Boden. Wenigstens wurde er daran erinnert die abzuspielen und er nahm das Ding gleich und legte es in sein altes Universalwerkzeug ein.


    Das kleine Modul war schwer zu fassen zu bekommen. Besonders, wenn man eher grobe, ziemlich männliche Hände wie Seamus hatte und dabei wahrscheinlich kaum spürte, wann er sowas kleines mit Zeige- und Mittelfinger tatsächlich geangelt hatte. Nach ein paar Versuchen schaffte er es, das Modul in ein altes Universalwerkzeug einzusetzen, dass sicherlich auch schon bessere Tage gesehen hatte. Aber das spielte hierbei keine Rolle. Für diese kleinen Datenmengen war es gut zu gebrauchen und wie sich herausstellte war das kleine Ding ohnehin nur mit Navigationsdaten gefüttert, die zu einem Ort gar nicht so weit von hier (mehrere Straßen weiter aber zu Fuß noch gut zu erreichen) führten. Nachdem die Einladung bereits angekündigt hatte, dass Luci ihn auf eine Hochzeit hatte schleppen wollen, würde sich die Navigation wohl selbst erklären: Ihr Treffpunkt. Eine ziemlich alte Methode das zu übermitteln, aber auf Omega war es klüger sich auf ein Modul zu verlassen, anstatt sich an wilden Wegbeschreibungen zu versuchen die ohnehin nur zu Verwirrung geführt hätten.
    Das Modul piepte nur kurz leise auf, gab die Speicherung der Daten auf dem Universalwerkzeug an und konnte von nun an zu jeder Zeit abgerufen werden, wann der Ire denn eben bereit wäre..
    Luceija ist offline

  14. #54
    Ehrengarde Avatar von Oculus
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    Auf der Grenze zwischen Wahnsinn und Genie
    Beiträge
    2.141
    Erster Beitrag
    Letzter Beitrag
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
    Das kleine Modul war schwer zu fassen zu bekommen. Besonders, wenn man eher grobe, ziemlich männliche Hände wie Seamus hatte und dabei wahrscheinlich kaum spürte, wann er sowas kleines mit Zeige- und Mittelfinger tatsächlich geangelt hatte. Nach ein paar Versuchen schaffte er es, das Modul in ein altes Universalwerkzeug einzusetzen, dass sicherlich auch schon bessere Tage gesehen hatte. Aber das spielte hierbei keine Rolle. Für diese kleinen Datenmengen war es gut zu gebrauchen und wie sich herausstellte war das kleine Ding ohnehin nur mit Navigationsdaten gefüttert, die zu einem Ort gar nicht so weit von hier (mehrere Straßen weiter aber zu Fuß noch gut zu erreichen) führten. Nachdem die Einladung bereits angekündigt hatte, dass Luci ihn auf eine Hochzeit hatte schleppen wollen, würde sich die Navigation wohl selbst erklären: Ihr Treffpunkt. Eine ziemlich alte Methode das zu übermitteln, aber auf Omega war es klüger sich auf ein Modul zu verlassen, anstatt sich an wilden Wegbeschreibungen zu versuchen die ohnehin nur zu Verwirrung geführt hätten.
    Das Modul piepte nur kurz leise auf, gab die Speicherung der Daten auf dem Universalwerkzeug an und konnte von nun an zu jeder Zeit abgerufen werden, wann der Ire denn eben bereit wäre..

    Ach, die Adresse! Er dachte schon darauf würden sich weitere Informationen zu der Hochzeit finden. Vielleicht eine Erklärung wie er zu der Ehre kam.
    Er speicherte die Adresse im Omnitool ab und ging wieder nach vorn in die Bar wo er sich wieder an den Tisch setzte.
    "Pete, ich brauch so ein Ding was du da hast" "Hm?" Pete hatte gerade sein zweites Steak in Arbeit und musste erst runterschlucken "Gar kein Problem, endlich siehst dus ein. Sagte doch schon du bist eindeutig der 'Blei und Schießpulver'-Typ. Lass mich fertig essen, dann können wir gleich zu Emilio, meinem Jungen für die Schießeisen gehen. Hm, du bist ja eher der brachiale Typ, also Großkaliber... Mal sehen ob er eine S&W500 zum ausprobieren hat. Ein wahres Biest kann ich dir sagen, lauter als eines der neuen Massenbeschleuniger-Schwarfschützengewehre, und ein Rückstoß der dir eine Bestätigung deiner Männlichkeit gibt"
    "Einen Anzug meinte ich, keine neue Waffe, meine Schrotflinte liegt mir ganz gut, danke."
    "Oh... Schade, na vielleicht überlegtst du es dir noch. Lass mich fertig essen, dann können wir zu Emilio, meinem Schneider gehen."
    "Danke. Moment mal, ist das der gleiche Emilio der dein Waffenhändler ist?" "Ja, weißt du, so lange nur ein paar von uns Anzugsträgern hier sind zahlt es sich nicht aus nur Schneider zu sein.
    Aber wozu brauchst du jetzt auf einmal so dringend einen Anzug? Nicht dass ich es dir ausreden will, ein Anzug kleidet jeden. Nothing suits me like a suit, wie ich immer sage, aber warum genau jetzt?"

    "Ich gehe mit Luceija auf eine Hochzeit. Frag nicht, ich kann dir auch nicht mehr sagen."
    "Sie nimmt dich auf eine Hochzeit mit? Seltsame Idee, allein schon hier auf Omega zu heiraten"
    "Nein, die Hochzeit ist auf der Erde, London. Teure Adresse noch dazu."
    "Dann verstehe ich es noch weniger. Nichts gegen dich, aber du bist nicht die Person die an eine teure Adresse passt. Und sie auch nicht, so wie sie aussah."
    "Und ich versteh es nochmal weniger als du. Aber wie sie meint, Frauen muss man einfach nicht immer verstehen. Dürfte aber die Hochzeit eines Verwandten von ihr sein, zumindest dem Namen Ascaiath nach. Ich nehm an dass die Kerle die sie hier noch kennt noch unrepresentativer sind als ich."
    "Hm, reiche Verwandte also, wenn ich da richtig kombiniere. Und trotzdem ist sie hier auf Omega."
    Für einige Minuten sah man in Petes Kopf die Rädchen werkeln - oder eher die Kiefer mahlen, beim Nachdenken aß er den Rest seines Steaks auf. Mehrmals sah er dabei auf seine Kommeinheit.
    Dann wischte er sich mit einer Serviette den Mund ab und lieferte sofort eine erste Einschätzung ab:
    "Wenn ihre Familie Geld hat, sie aber trotzdem hier ist kann das natürlich bedeuten dass sie mit ihrer Familie gebrochen hat. Wie war der Name der Brautleute noch mal?" "Vigilio Ascaiath und Zora Caroline Terrence, und ich denke nicht, schließlich haben sie sie ja eingeladen" "Eine Frage der Ehre, selbst wenn man es sich nicht leisten kann versucht man möglichst jeden den man kennt und mit dem man verwandt ist einzuladen, und wenn man Geld hat schickt man aus Prinzip an so viele Leute Einladungen wie in die Kirche passen. Die Brompton Oratory ist nicht nur teuer, sondern sehr teuer, und hat eine Menge Platz, das dürfte bedeuten dass Einladungen an jeden rausgegangen sind deren Namen sie wussten. Bildlich gesprochen.
    Die Möglichkeit dass sie mit der Familie gebrochen hat besteht also, aber es ist nicht unüblich sich bei Hochzeiten Verwandter zu versöhnen. Welche Hochzeitsgeschenke wollt ihr den Brautleuten bringen?"
    "Ich... keine Ahnung." "Ich besorge dir Goldschmuck für die Braut und eine wertvolle Uhr für den Bräutigam. Nein, Vigilio ist bei Terra Firma, vielleicht besser ein wertvoller Miniaturglobus. Ich werde mich da noch erkundigen. Welches Kleid trägt Luceija?" "Ich... keine Ahnung" "Wenn sie nichts ordentliches hat schick sie auch zu Emilio, der bekommt schon etwas passendes hin. Aber bedenke eines: Sollte sie wirklich Krach mit ihrer Familie gehabt haben ist es leicht möglich dass das noch nicht der Vergangenheit angehört, womöglich hat sie etwas gegen Prunk und Wohlstand an sich - sie sah eben nicht so aus als wäre sie eine besonders feine Dame - wenn du jetzt kommst und sie so behandelst als wäre sie die Prinzessin von Ascaiathhausen... verstehst du was ich sagen will? Wenn wir Pech haben denkt sie wir übertreiben und wird bockig.
    Frag sie am besten erst nach dem Kleid, wenn sie nichts hat sag ihr wenn sie nichts hat kennst du jemanden der ihr günstig helfen könnte. Sollte sie etwas mickriges haben überlege ob du das Kleid ruinieren kannst.
    Wenn das gegessen ist solltest du das Thema Hochzeitsgeschenk ansprechen, dass es bei dir daheim Brauch war etwas schönes zu bringen und du dich unwohl fühlst wenn du nichts gescheides mitbringst. Sollte sie schon etwas schönes haben - gut, aber sag du willst auch etwas mitbringen, als Dank für die Ehre eingeladen zu werden. Sag erst nicht wie teuer was wird, lüg ihr ruhig etwas vor du hast das Zeug schon weil ein Verwandter von dir heiraten wollte, du hast doch eine Schwester? Sag ihr dann die Hochzeit kam nicht zustande, und das Zeug liegt seither bei dir rum, und du hättest nun eine Verwendung dafür.
    Damit sollte das erledigt sein."
    "Ähm, ich..."
    "Zuhören, Seamus, nicht reinreden, nur zuhören. Wenn das klappt und du zu der Hochzeit kommst - benimm dich gefälligst. Alkohol in geringen Mengen, kein Schmatzen beim Essen, keine dummen Witze, kannst du tanzen?" "Zählt Riverdance und Pogo?" "Dann bring ich dir die grundlegenden Schritte für Walzer und Co bei. Irgendwas unklar?" "Ja. Warum der ganze Circus?" "Der Bräutigam, Vigilio Gaius Ascaiath, ist ganz weit oben bei Terra Firma, einer Pro-Menschheits-Partei. Es wäre sehr vorteilhaft wenn wir es schaffen bei ihm ein bestimmtes Wohlwollen uns gegenüber anzustreben." "Du meinst deine Firma? Oder unsere Bewegung hier?" "Beides. Ich könnte mir gut vorstellen dass er irgendwann Anhänger seiner Partei von unsere Anstrengungen hier in Kenntniss setzt. Im Idealfall bekommen wir so Unterstützung, sei es von gewaltbereiten Hardlinern die sich uns anschließen oder von finanzstarken Organisationen die auch Interesse daran haben dass Omega ein anderes Gesicht bekommt.
    Damit kommen wir auch gleich zu deiner nächsten Aufgabe: Sollte sich die Gelegenheit...."

    "Mo-Ment mal. Ich bekomm langsam Kopfweh, können wir das ganze nicht ein anderes mal besprechen?"
    "Meinetwegen, denk am Weg zu Emilio darüber nach was ich dir bis jetzt gesagt habe, dort reden wir weiter. Komm!"
    "Jetzt gleich?"
    "Klärchen, komm."

    Gute 20 Minuten gingen sie zu Petes Schneider, 20 Minuten in denen Seamus über den Plan seines fülligen Mitstreiters nachdachte. Warum war ausgerechnet er zu dieser 'Ehre' gekommen? Höflichkeiten, Etikette und Diplomatie waren nicht sein Schlachtfeld, sein Schlachtfeld waren, nun ja, Schlachtfelder. Kugeln, Granaten, Feinde, der ganze Spaß eben. Er erinnerte sich wehmütig an die Zeit als ihm noch Tom sagte was zu tun war, der hatte wenigstens begriffen wo seine Talente lagen.
    Oculus ist offline Geändert von Oculus (11.02.2014 um 11:19 Uhr)

  15. #55
    Mal vas Idenna
    Gast
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AlbertCole Beitrag anzeigen
    „Uto'Seya nar Alabanda. Ich habe ihn vor vier Jahren getroffen, er war damals auf Pilgerreise. Uto wurde von Schrottsammlern beinahe abgeschossen, konnte jedoch hier notlanden. Im Gegenzug für Ersatzteile bot er sein technisches Wissen an. Wir kamen ins Gespräch. Ich dachte, ich wüsste über Technik bescheid, doch er hat mir damals einige Kniffe beigebracht. Quarianer gehen einfach ganz anders mit technischen Problemen um. Ich schätze, es wird an der Ressourcenknappheit liegen. Ihr... euer Vorgehen in solchen Belangen kann für Aussenstehende recht unkonventionell erscheinen, aber es ist einfach erstaunlich, wie einfach und doch effizient eure Lösungen im Grunde immer sind. Ich meine, man kann einem Quarianer etwas Schrott und Ezo in die Hand drücken und er bringt damit einen ausgeschlachteten Frachter wieder zum laufen. Aber das muss ich Ihnen... dir wohl nicht erzählen." Rocam hielt kurz inne. Er realisierte, dass er den Quarianer mit einem Wortschwall geradezu erschlagen hatte.

    Rocam... halt' dich zurück. Er wird noch glauben, du hättest in den letzten paar Jahren mit niemand anderem gesprochen. Im Grunde entsprach das auch der Wahrheit - Die Bewohner Tranquilitys waren ja nicht gerade gesprächig. Doch Rocam wollte nicht verzweifelt oder irgendwie wunderlich erscheinen. Ten war einfach der erste Quarianer, der ihm seit Uto begegnet war. Der Turianer lächelte verlegen. "Äh... wie auch immer. Nar Qwib-Qwib? Du befindest dich gerade auf der Pilgerreise, nicht wahr?"


    Wie gut, dass er diese Maske trug! Er musste sich ein Lachen verkneifen und wahr direkt stolz auf sich, dass außer einem Grinsen nichts zustande kam. Zu lange war es her, dass jemand so über die Quarianer sprach. Ohne die ganzen negativen Vorurteile.
    "Nun ja. Wenn man bedenkt unter welchen Umständen unser Volk überleben muss, ist es gar nicht mehr so erstaunlich. Immerhin sind einige unserer Schiffe über 300 Jahre alt. Und da wir als Volk keine feste Einnahmequelle haben und auch nicht sonderlich beliebt, müssen wir einfach erfinderisch werden."
    Ten musste sich zusammenreißen, um nicht einen endlosen Monolog über die Quarianer und ihre Geschichte zu führen.
    "Und nein, leider muss ich dich enttäuschen. Uto'Seya ist mir nicht bekannt. Wobei ich die Qwib-Qwib vor meiner Pilgerreise auch nicht verlassen habe."
    Ten musterte den Turianer vor sich ein wenig.
    "Tatsächlich bin ich auf meiner Pilgerreise. Läuft aber alles andere als gut, um ehrlich zu sein. Aber vermutlich hast du dir das auch schon gedacht. Wenn Du mir im Gegenzug eine Frage erlauben würdest: Was macht denn ein junger Turianer alleine außerhalb der Hierarchie und noch dazu auf einer abgelegenen Tankstation mitten in den Terminus-Systemen?"

  16. #56
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.907
    Während Seamus noch im Inneren des Flamming Soul über die komplizierten Angelegenheiten rund um eine Hochzeit mit Tom zu diskutieren wusste, was abstruser fast nicht sein konnte, war Luceija schon "über alle Berge" und auf dem Rückweg durch die Straßen in Richtung ihrer eigenwilligen Bude. Sie wusste, dass Seamus nicht direkt folgen würde - beide würden diese Nachricht erst noch "verdauen" müssen und sich vorbereiten. Luci speziell - für so einen Zirkus hatte sie eigentlich absolut keine Ader, weshalb ihr ganz gut in die Hand spielte, dass sie sich im Hintergrund halten musste und weiterhin die Tochter spielen sollte, die es niemals gegeben hatte.

    Mit einem Seufzen betrat die Halbitalienerin wieder ihre Wohnung. Irgendetwas klebte an der Sohle ihre Stiefels, weshalb sie kaum angekommen möglichst einbeinig in Richtung Küchenzeile humpelte, nach einem Messer angelte und - mit Ablage des Fußes auf der Küchenzeile - in so seltsamer Pose das Objekt wegpuhlte, dass sich an der Sohle festgesetzt hatte.
    Wenn man diese Frau nun so betrachtete - als Außenstehender - würde man den Teufel tun und sie zu einer Festlichkeit schicken wollen. Wahrscheinlich genauso wenig wie Seamus. Aber Vorurteile waren ja bekanntlich da gebrochen zu werden...






    Ein hämisches Grinsen spielte sich auf sein Gesicht während Vigilios Haut unter der leichten Berührung mit einer zarten Gänsehaut reagierte, die nicht dem Wind zuzuschreiben war, der ins Kinderzimmer wehte. "Du freches Ding..", murrte er gespielt und sein Akzent schwingte überdeutlich in jedem Wort mit, dass mit dem Geruch des Aftershaves nicht eh schon diverse Wirkungen zu erzielen versuchte. "..ich war wohl doch zu lange weg, dass du dir jetzt schon Callboys in den Schrank stellst. Sei froh dass ich James schon gesehen habe und weiss, dass er es nicht ist, sonst müsstest du künftig ohne Hilfe auf die Kleine aufpassen."
    Mit weiterem Grinsen schlang er präzise die Arme um die schlanke Blondine. "Oder auf die anderen Kinder, die dazu kommen werden.."

    Gil war kein Träumer. Er mochte es nicht, unnötige Traumwelten zu kreieren - verlies sich auf die harte Realität. Das Hier und Jetzt. Aber er musste ja auch nicht in ihr Leben. Es reichte, wenn seine Fast-Frau und sein Kind darin ihren Frieden finden könnten.
    Luceija ist offline

  17. #57
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.606
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen

    Scheinbar unberührt saß der Ire in seinem Sessel und verfolgte die Nachrichten, die mittlerweile beim Wetter für Südostasien angekommen waren. Auch Kyra hatte sich wieder entspannt. Immerhin waren Wortgefechte zwischen Leif und Odinn keine Seltenheit. Immerhin, wer würde sich darüber wundern, dass sich zwei Dickköpfe, wie es Leif und Odinn unzweifelhaft waren, regelmäßig in die Haare kriegen?
    "Vermutlich wäre es selbstzerstörerisch dir zu wünschen dass du dir beim nächsten Versuch die Beine brichst. Trotzdem-... Hättest du es nicht besser verdient."
    "Vielleicht habe ich das", räumte Odinn ein, "doch hättest du dann mein Gejammere zu ertragen. Und zusammenflicken müsstest du mich vermutlich auch." Ein schelmisches Grinsen huschte über das Gesicht des Rothaarigen. Sicherlich würde das nicht ausreichen, um den Schweden zu beruhigen. Aber was nutzte es? Immerhin war Odinn draußen gewesen und zur allgemeinen Überraschung hatte er diese Expedition sogar überlebt.


    "Ein buchstäblicher Schuss ins eigene Bein-...", seufzend glotzte er auf den flachen Bildschirm und sinnierte vor sich hin.
    Ob er selbst zu dieser Hochzeit gehen sollte? Lust hatte er wenig und eine Möglichkeit Luceijas Befinden zu checken, war es sicher auch nicht. Sie würde wohl kaum daran teilnehmen, auch wenn er es Ascaiath zutraute sie einzuladen.
    Eventuell wäre ein Abstecher auf Omega die bessere Wahl. Aber Omega? Leif rümpfte unbemerkt die Nase und schnaufte.
    Andererseits-...Er sah zu seiner Rechten. Würde der Teilzeitkrüppel auf dem Asteroiden aus dem Hotelzimmer türmen, wäre das definitiv eine Lektion fürs Leben.
    Er musste schmunzeln und verlor sich im Gedanken einen Abstecher irgendwohin zu machen. Nur eine winzig kleine Auszeit.

    Irgendwann am Abend, als seine Lider unsagbar schwer wurden, buchte er gedanklich schon Ticket gen Omega. Wie man das wohl nennen durfte?
    Zählte vermutlich zu Survival-Urlaub. Ob er sich an diese Pläne noch am Morgen erinnern würde, wusste er selbst nicht...
    AeiaCarol ist offline

  18. #58
    Ehrengarde Avatar von Oculus
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    Auf der Grenze zwischen Wahnsinn und Genie
    Beiträge
    2.141
    Erster Beitrag
    Letzter Beitrag
    Zitat Zitat von Oculus Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Ach, die Adresse! Er dachte schon darauf würden sich weitere Informationen zu der Hochzeit finden. Vielleicht eine Erklärung wie er zu der Ehre kam.
    Er speicherte die Adresse im Omnitool ab und ging wieder nach vorn in die Bar wo er sich wieder an den Tisch setzte.
    "Pete, ich brauch so ein Ding was du da hast" "Hm?" Pete hatte gerade sein zweites Steak in Arbeit und musste erst runterschlucken "Gar kein Problem, endlich siehst dus ein. Sagte doch schon du bist eindeutig der 'Blei und Schießpulver'-Typ. Lass mich fertig essen, dann können wir gleich zu Emilio, meinem Jungen für die Schießeisen gehen. Hm, du bist ja eher der brachiale Typ, also Großkaliber... Mal sehen ob er eine S&W500 zum ausprobieren hat. Ein wahres Biest kann ich dir sagen, lauter als eines der neuen Massenbeschleuniger-Schwarfschützengewehre, und ein Rückstoß der dir eine Bestätigung deiner Männlichkeit gibt"
    "Einen Anzug meinte ich, keine neue Waffe, meine Schrotflinte liegt mir ganz gut, danke."
    "Oh... Schade, na vielleicht überlegtst du es dir noch. Lass mich fertig essen, dann können wir zu Emilio, meinem Schneider gehen."
    "Danke. Moment mal, ist das der gleiche Emilio der dein Waffenhändler ist?" "Ja, weißt du, so lange nur ein paar von uns Anzugsträgern hier sind zahlt es sich nicht aus nur Schneider zu sein.
    Aber wozu brauchst du jetzt auf einmal so dringend einen Anzug? Nicht dass ich es dir ausreden will, ein Anzug kleidet jeden. Nothing suits me like a suit, wie ich immer sage, aber warum genau jetzt?"

    "Ich gehe mit Luceija auf eine Hochzeit. Frag nicht, ich kann dir auch nicht mehr sagen."
    "Sie nimmt dich auf eine Hochzeit mit? Seltsame Idee, allein schon hier auf Omega zu heiraten"
    "Nein, die Hochzeit ist auf der Erde, London. Teure Adresse noch dazu."
    "Dann verstehe ich es noch weniger. Nichts gegen dich, aber du bist nicht die Person die an eine teure Adresse passt. Und sie auch nicht, so wie sie aussah."
    "Und ich versteh es nochmal weniger als du. Aber wie sie meint, Frauen muss man einfach nicht immer verstehen. Dürfte aber die Hochzeit eines Verwandten von ihr sein, zumindest dem Namen Ascaiath nach. Ich nehm an dass die Kerle die sie hier noch kennt noch unrepresentativer sind als ich."
    "Hm, reiche Verwandte also, wenn ich da richtig kombiniere. Und trotzdem ist sie hier auf Omega."
    Für einige Minuten sah man in Petes Kopf die Rädchen werkeln - oder eher die Kiefer mahlen, beim Nachdenken aß er den Rest seines Steaks auf. Mehrmals sah er dabei auf seine Kommeinheit.
    Dann wischte er sich mit einer Serviette den Mund ab und lieferte sofort eine erste Einschätzung ab:
    "Wenn ihre Familie Geld hat, sie aber trotzdem hier ist kann das natürlich bedeuten dass sie mit ihrer Familie gebrochen hat. Wie war der Name der Brautleute noch mal?" "Vigilio Ascaiath und Zora Caroline Terrence, und ich denke nicht, schließlich haben sie sie ja eingeladen" "Eine Frage der Ehre, selbst wenn man es sich nicht leisten kann versucht man möglichst jeden den man kennt und mit dem man verwandt ist einzuladen, und wenn man Geld hat schickt man aus Prinzip an so viele Leute Einladungen wie in die Kirche passen. Die Brompton Oratory ist nicht nur teuer, sondern sehr teuer, und hat eine Menge Platz, das dürfte bedeuten dass Einladungen an jeden rausgegangen sind deren Namen sie wussten. Bildlich gesprochen.
    Die Möglichkeit dass sie mit der Familie gebrochen hat besteht also, aber es ist nicht unüblich sich bei Hochzeiten Verwandter zu versöhnen. Welche Hochzeitsgeschenke wollt ihr den Brautleuten bringen?"
    "Ich... keine Ahnung." "Ich besorge dir Goldschmuck für die Braut und eine wertvolle Uhr für den Bräutigam. Nein, Vigilio ist bei Terra Firma, vielleicht besser ein wertvoller Miniaturglobus. Ich werde mich da noch erkundigen. Welches Kleid trägt Luceija?" "Ich... keine Ahnung" "Wenn sie nichts ordentliches hat schick sie auch zu Emilio, der bekommt schon etwas passendes hin. Aber bedenke eines: Sollte sie wirklich Krach mit ihrer Familie gehabt haben ist es leicht möglich dass das noch nicht der Vergangenheit angehört, womöglich hat sie etwas gegen Prunk und Wohlstand an sich - sie sah eben nicht so aus als wäre sie eine besonders feine Dame - wenn du jetzt kommst und sie so behandelst als wäre sie die Prinzessin von Ascaiathhausen... verstehst du was ich sagen will? Wenn wir Pech haben denkt sie wir übertreiben und wird bockig.
    Frag sie am besten erst nach dem Kleid, wenn sie nichts hat sag ihr wenn sie nichts hat kennst du jemanden der ihr günstig helfen könnte. Sollte sie etwas mickriges haben überlege ob du das Kleid ruinieren kannst.
    Wenn das gegessen ist solltest du das Thema Hochzeitsgeschenk ansprechen, dass es bei dir daheim Brauch war etwas schönes zu bringen und du dich unwohl fühlst wenn du nichts gescheides mitbringst. Sollte sie schon etwas schönes haben - gut, aber sag du willst auch etwas mitbringen, als Dank für die Ehre eingeladen zu werden. Sag erst nicht wie teuer was wird, lüg ihr ruhig etwas vor du hast das Zeug schon weil ein Verwandter von dir heiraten wollte, du hast doch eine Schwester? Sag ihr dann die Hochzeit kam nicht zustande, und das Zeug liegt seither bei dir rum, und du hättest nun eine Verwendung dafür.
    Damit sollte das erledigt sein."
    "Ähm, ich..."
    "Zuhören, Seamus, nicht reinreden, nur zuhören. Wenn das klappt und du zu der Hochzeit kommst - benimm dich gefälligst. Alkohol in geringen Mengen, kein Schmatzen beim Essen, keine dummen Witze, kannst du tanzen?" "Zählt Riverdance und Pogo?" "Dann bring ich dir die grundlegenden Schritte für Walzer und Co bei. Irgendwas unklar?" "Ja. Warum der ganze Circus?" "Der Bräutigam, Vigilio Gaius Ascaiath, ist ganz weit oben bei Terra Firma, einer Pro-Menschheits-Partei. Es wäre sehr vorteilhaft wenn wir es schaffen bei ihm ein bestimmtes Wohlwollen uns gegenüber anzustreben." "Du meinst deine Firma? Oder unsere Bewegung hier?" "Beides. Ich könnte mir gut vorstellen dass er irgendwann Anhänger seiner Partei von unsere Anstrengungen hier in Kenntniss setzt. Im Idealfall bekommen wir so Unterstützung, sei es von gewaltbereiten Hardlinern die sich uns anschließen oder von finanzstarken Organisationen die auch Interesse daran haben dass Omega ein anderes Gesicht bekommt.
    Damit kommen wir auch gleich zu deiner nächsten Aufgabe: Sollte sich die Gelegenheit...."

    "Mo-Ment mal. Ich bekomm langsam Kopfweh, können wir das ganze nicht ein anderes mal besprechen?"
    "Meinetwegen, denk am Weg zu Emilio darüber nach was ich dir bis jetzt gesagt habe, dort reden wir weiter. Komm!"
    "Jetzt gleich?"
    "Klärchen, komm."

    Gute 20 Minuten gingen sie zu Petes Schneider, 20 Minuten in denen Seamus über den Plan seines fülligen Mitstreiters nachdachte. Warum war ausgerechnet er zu dieser 'Ehre' gekommen? Höflichkeiten, Etikette und Diplomatie waren nicht sein Schlachtfeld, sein Schlachtfeld waren, nun ja, Schlachtfelder. Kugeln, Granaten, Feinde, der ganze Spaß eben. Er erinnerte sich wehmütig an die Zeit als ihm noch Tom sagte was zu tun war, der hatte wenigstens begriffen wo seine Talente lagen.
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Als sie endlich bei Emilio angekommen waren (an dessen Auslage tatsächlich 'Emilio Puzo, Maßschneideren und Büchsenmacherei' stand) öffnete ihm ein Wächter der vor dem Eingang stand mit einem Freundlichen "Boungiorno, Signore, bitte kommen sie herein, Signore" die Türe, und Emilio, ein blonder Kerl in feinem Anzug und mit einem Schulterholster und einem Maßband um den Hals kam ihnen sofort entgegen und deutete vor Pete eine leichte Verbeugung an "Boungiorno il moi padrino. Womit kann ich dir heute helfen? Feiner Zwirn oder feiner Stahl?" Pete trat an ihn heran und legte ihm auf väterliche Art und Weise seine hand auf die Schulter. "Ciao Emilio, heute musst du mir dabei helfen meinen Freund hier in eine passende Verpackung für eine Hochzeit zu stecken. Alles drum und dran, Hose, Hemd, Sakko, ein guter Mantel, Schuhe... und vielleicht siehst du gleich ob du einen dazu passenden Holster und eine Pistole hast. Das natürlich nicht für die Hochzeit, sondern für später." "Naturalmente, Pete. Strecken sie bitte ihre Hände zur Seite, schön gerade stehen damit ich sie abmessen kann, ich fange gleich an. Ein hübscher schwarzer Stoff. In Ordnung?"
    "Ja, schon gut, außer du hast was dunkleres als Schwarz" "Habe ich, aber es ist schwer aus der Seele meines Vaters einen Anzug zu schneidern. Also schwarz"
    Für Seamus war es eine gefühlte Ewigkeit bis der Stoff zugeschnitten war und mit Nadeln abgesteckt war, aber irgendwann sah er seinen zukünftigen Anzug auf einer altmodischen Schneiderpuppe hängen, klassischer Schnitt, feiner italienischer Stoff, dazu hatten sie einen Gürtel aus Büffelleder und dazu passende Schuhe ausgesucht, und Pete hatte auf einen dazu passenden Schulterholster bestanden. Während Emilio die Maße genommen hat, hatte Pete Seamus weiter 'gebrieft', und zum Glück stellte sich Seamus böse Voragnung er wollte ihn mit Luceija verkuppeln und dafür Tipps geben als falsch heraus, stattdessen musste Seamus eine Liste mit Dingen die er nicht tun oder sagen sollte auswendig lernen, und bekam noch einen Haufen Ratschläge zu Gesprächsthemen. Oder besser gesagt einen Haufen Ratschläge wie er von allen möglichen Themen darauf kommen konnte dass sie für ihre Bewegung hier auf Omega Hilfe benötigten.
    Eigentlich hätte er nicht übel Lust einfach davonzumarschieren, sich den alten, abgefuckten, grünen Anzug anzuziehen den ihm sein Vater vor einer Ewigkeit zur Firmung gekauft hatte und sich bei der Hochzeit so aufzuführen wie bei jeder in der Familie - betrinken, laut, falsch und mit Begeisterung singen, dem Bräutigam Tipps geben in welchen Bars der Umgebung man sich ungestört einen vollen in die Birne stellen konnte wenn die Braut später einmal 'eine Weile auf Furie macht' und, wie im Falle der Hochzeit seiner Schwester, dafür von der Braut einen Suppenteller nachgeworfen bekommen.
    Aber er sah schon ein dass es klug wäre mehr Unterstützung zu suchen. Noch war ihr Vorhaben darauf beschränkt die Nachbarschaft sauber zu halten, aber der wahre Plan sah vor irgendwann den ganzen Bezirk, und mit mächtigen Unterstützern vielleicht sogar ganz Omega nach ihren Vorstellungen umzugestalten - frei und nicht von unnötigen Gesetzen beschränkt war es ja jetzt schon, aber sie waren der Meinung dass es endlich an der Zeit war zumindest ein nötiges Maß an Ordnung in dieses Chaos zu bringen. Und denen die hier voll versagt hatten eine neue Chance zu geben - Omega sollte nicht länger der Auffangbehälter des Abschaums der Galaxie sein sondern sich zu dem entwickeln was es sein könnte, frei, wild, spannend, aber...
    "Hey, Seamus, jetzt sieh dir einmal die Knarren an, das hast du dir als Belohnung für deine Geduld verdient."
    "Hm? Ja, gib her so ein Spielzeug" "Nicht so hastig, erst hinter in den Schießstand."
    Hinter dem Geschäft hatte Emilio tatsächlich geschafft ein altes Lagerhaus zu bekommen und eine Schießbahn mit 100 Metern aufzubauen. Dort probierten sie ein paar Pistolen, Revolver, Gewehre und Schrotflinten aus, und Seamus musste tatsächlich zugeben dass das Gefühl einer Selbstladeschrotflinte mit guten alten Patronen mit Schießpulver ein viel 'satteres' Gefühl hatten als die neuen mit Massenbeschleuniger. Trotzdem hasste er es davon beschränkt zu werden dass einem die Munition ausgehen könnte. Darum lehnte er auch die neuen Thermomags ab.
    Nach drei Stunden in denen er alle möglichen Schießeisen ausprobiert hatte konnte ihm Pete dazu überreden sich eine Dessert Eagle zu nehmen, halb weil er genug hatte dass er ihm immer in den Ohren lag, und halb weil das Gefühl wirklich etwas hatte. Als sie damit fertig waren war auch Emilio mit sem Anzug fertig, und so gingen Pete und Seamus zusammen mit Seamus Anzug durch die Straßen von Omega zurück ins Flamming Soul wo sie sich einen leckeren Hamburger zum Mittagsmahl gönnten - hinuntergespühlt mit einigen Pitchern Bier.
    Oculus ist offline Geändert von Oculus (03.03.2014 um 10:14 Uhr)

  19. #59
    Mal vas Idenna
    Gast
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    "Ein buchstäblicher Schuss ins eigene Bein-...", seufzend glotzte er auf den flachen Bildschirm und sinnierte vor sich hin.
    Ob er selbst zu dieser Hochzeit gehen sollte? Lust hatte er wenig und eine Möglichkeit Luceijas Befinden zu checken, war es sicher auch nicht. Sie würde wohl kaum daran teilnehmen, auch wenn er es Ascaiath zutraute sie einzuladen.
    Eventuell wäre ein Abstecher auf Omega die bessere Wahl. Aber Omega? Leif rümpfte unbemerkt die Nase und schnaufte.
    Andererseits-...Er sah zu seiner Rechten. Würde der Teilzeitkrüppel auf dem Asteroiden aus dem Hotelzimmer türmen, wäre das definitiv eine Lektion fürs Leben.
    Er musste schmunzeln und verlor sich im Gedanken einen Abstecher irgendwohin zu machen. Nur eine winzig kleine Auszeit.

    Irgendwann am Abend, als seine Lider unsagbar schwer wurden, buchte er gedanklich schon Ticket gen Omega. Wie man das wohl nennen durfte?
    Zählte vermutlich zu Survival-Urlaub. Ob er sich an diese Pläne noch am Morgen erinnern würde, wusste er selbst nicht...


    "In der Tat", brachte der Ire nach einiger Zeit über die Lippen. Jedoch war der Hund auf seinem Schoß der einzige Zuhörer, wie Odinn feststellte, als er Leif auf dem Sofa schlafen sah. Mit den Schultern zuckend richtete er seinen Hauptaugenmerk wieder auf das Fernsehprogramm bis er nach etwa einer Stunde selber schläfrig wurde. Schnell wechselte er von seinem Sessel in den fahrbaren Untersatz und holte eine Decke aus dem Schrank, mit der er Leif zudeckte. Danach begabt er sich in sein Zimmer und Kyra in ihr Körbchen.

    Die Sonne schien von einem fast wolkenlosen Himmel herab und der Geruch von Kaffee durchzog die Wohnung.
    "Wenn dieses Zeug wenigstens so schmecken würde, wie es riecht. Aber wem sage ich das, du würdest ja alles fressen", sagte Odinn, der früh am Morgen bereits den Frühstücktisch gedeckt hatte zu Kyra, die ihn mit leicht hochgezogenen Ohren aus ihrem Körbchen in der Ecke der geräumigen Küche bei seinem Treiben beobachtete.
    "Na dann wollen wir mal das schlafende Dornröschen wecken", murmelte der rothaarige und fuhr mit einer Tasse Kaffee in der Hand ins Wohnzimmer, wo Leif immer noch auf dem Sofa schlief.
    "Aufstehen, Faulpelz. Morgenstund hat Gold im Mund!"

  20. #60
    Drachentöter Avatar von AlbertCole
    Registriert seit
    Apr 2013
    Beiträge
    4.069
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen
    Wie gut, dass er diese Maske trug! Er musste sich ein Lachen verkneifen und wahr direkt stolz auf sich, dass außer einem Grinsen nichts zustande kam. Zu lange war es her, dass jemand so über die Quarianer sprach. Ohne die ganzen negativen Vorurteile.
    "Nun ja. Wenn man bedenkt unter welchen Umständen unser Volk überleben muss, ist es gar nicht mehr so erstaunlich. Immerhin sind einige unserer Schiffe über 300 Jahre alt. Und da wir als Volk keine feste Einnahmequelle haben und auch nicht sonderlich beliebt, müssen wir einfach erfinderisch werden."
    Ten musste sich zusammenreißen, um nicht einen endlosen Monolog über die Quarianer und ihre Geschichte zu führen.
    "Und nein, leider muss ich dich enttäuschen. Uto'Seya ist mir nicht bekannt. Wobei ich die Qwib-Qwib vor meiner Pilgerreise auch nicht verlassen habe."
    Ten musterte den Turianer vor sich ein wenig.
    "Tatsächlich bin ich auf meiner Pilgerreise. Läuft aber alles andere als gut, um ehrlich zu sein. Aber vermutlich hast du dir das auch schon gedacht. Wenn Du mir im Gegenzug eine Frage erlauben würdest: Was macht denn ein junger Turianer alleine außerhalb der Hierarchie und noch dazu auf einer abgelegenen Tankstation mitten in den Terminus-Systemen?"

    Das wüsste ich auch gerne. Rocam hatte sich diese Frage in den letzten Jahren immer wieder gestellt: Was suchte ein Turianer wie Novix in einem derart entlegenen Winkel der Galaxie? Wieso war er mit seinem Sohn hierhergekommen? Rocam starrte leer vor sich hin und hing den alten Gedankengängen nach. Je älter er wurde, umso öfter kehrten sie zurück...

    Sein Vater war ein strenger Mann, der so gut wie keine Emotionen zeigte. Dies änderte sich nur dann, wenn sein Sohn ihm Fragen über die Vergangenheit stellte. In diesen Momenten strahlten Novix' Augen eine durchdringende Kälte aus und seine Stimme wurde noch härter und abweisender als sonst. "Du bist ein Turianer. Pflichtbewusstsein, Durchhaltevermögen, Ehre. Diese Tugenden zeichnen unsere Spezies aus und heben sie von allen anderen ab. Es sind diese Tugenden, die uns zur grössten Militärmacht der Galaxie gemacht haben. Diese Tugenden, die uns Stärke im Kampf gegen die Kroganer verliehen haben. Diese Tugenden, die uns zu einem Sitz im Citatdel-Rat verholfen haben. Vergiss das nicht!" "Vater, wieso hast du Palavan verlassen?" "Ein Turianer stellt seine Vorgesetzten niemals in Frage. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"

    Rocam riss sich wieder zurück in die Gegenwart und blickte den Quarianer an. "Nun ja, seit ich denken kann, lebe ich zusammen mit meinem Vater auf dieser Station. Er ist vor etwa zwanzig Jahren hierher gekommen und hat Tranquility wieder in Betrieb genommen. Wir bauen Helium-3 ab und tauschen es gegen alle möglichen Güter. Es wäre eigentlich ganz in Ordnung, wenn da nicht diese ständigen Angriffe wären." Der Turianer wollte das Thema nicht weiter vertiefen.

    "Kann ich dir bei irgendetwas behilflich sein? Die Typen, mit denen du reist, scheinen nicht gerade vertrauenswürdig zu sein."
    AlbertCole ist offline Geändert von AlbertCole (15.02.2014 um 20:10 Uhr)

Seite 3 von 21 « Erste 12345671014 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •