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  1. Beiträge anzeigen #381
    Krieger Avatar von Die Bürger
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    Die Bürger ist offline
    Seit einigen Tagen kämpften die Männer und Frauen im Hafen mit einer Krankheit und obwohl das Wetter den Bewohnern auf Argaan wohlgesonnen war, besserte sich die Situation im Hafenviertel mitnichten. Während am Vortag versucht wurde, den Betrieb noch einigermaßen aufrecht zu erhalten, herrschte nun Klarheit bei den Kaufleuten und Seemännern. In dem Hafen von Thorniara wird erst einmal kein Schiff mehr abgefertigt. Vor der Zitadelle verlangten erboste Edelmänner mit den Stadtverwaltern zu sprechen. Doch ihrer Forderung wurde nicht entsprochen.

    In der Zwischenzeit verschlechterte sich die Lage im Hafen. Die hiesigen Barbiere konnten den Ansturm der Kranken nicht bewältigen und die angewandten Heilmethoden linderten die Schmerzen der Patienten nicht. Doch trotz angespannter Stimmung war es im Hafen verhältnismäßig ruhig. Die erkrankten Menschen warteten vor den Hütten der Barbiere auf Behandlung. Nur vereinzelt kam es zu Auseinandersetzung zwischen den Bewohnern.

    Dass im Hafenviertel eine ansteckende Krankheit ihr Unwesen trieb, war mittlerweile in der Stadt bekannt. Viele Händler hatten Lagerräume am Hafen gemietet, in denen sie ihre Waren lagerten. Geschäftstüchtige Händler kamen mindestens einmal am Tag vorbei, um ihren Marktstand wieder aufzufüllen. Doch die Verunsicherung war groß und immer mehr Menschen mieden den Hafen.

    Maximuss

  2. Beiträge anzeigen #382
    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    Nachdenklich saß Lukar in der Elendstaverne des Armenviertel, den Kopf auf die geballten Fäuste gestützt und mit den Augen Löcher in die Luft starrend. Trotz aller Komplikationen war das Geschäft mit dem reichen Edelmann sehr gut verlaufen, ja noch besser, er hatte ihm sogar weitere Beziehungen versprochen, sofern sie beide diese Epedemie überstehen würden.
    Bisher beschränkte sich diese laut Aussage der Bürger, die Lukar im Marktviertel befragt hatte, beinahe ausschließlich auf den großen Handelshafen, doch es war damit zu rechnen das diese mysteriöse Krankheit über kurz oder lang auch ihren Weg in die anderen Stadtteile finden würde, dieses schmutze Armenviertel erst recht.
    Es war nicht abzusehen wan dies der Fall sein würde, doch neben allen Risiken die jetzt schon bestanden, hmachte es Lukars Geschäft undenkbar schwierig.
    Gewiss, der bisherige Gewinn konnte sich wirklich sehen lassen und würde vielleicht sogar schon reichen um den „Auftraggeber“ zufrieden zu stellen, doch Lukar wollte möglichst viel vom Erlös behalten und da bot es sich an, auch noch den letzten Stängel an den Mann zu bringen. Allerdings würde ihm alles Gold der Welt nichts nützen, wen er an dieser schauerlichen Krankheit zugrunden ging...
    „Hi.... hilfe!“ Krächze jemand heiser aus dem hinteren Teil des schäbigen Taverne. Es waren nicht viele die auf den schwachen Ruf reagieren, mit der fürsorge um den Nächsten war es in diesem Viertel wirklich nicht weit her, doch als die mitleidige Gestalt geräuschvoll zusammenbrach und dabei einen Tisch umriss an dem sie sich hatte abstützen wollen, brach selbst das intensivste Gespräch im Schankraum ab und die Aufmerksamkeit richtete sich gänzlich auf den Gefallenen.
    Schnell bildete sich eine kleine Traube um den nur beschwerlich Atmenden, doch keiner wagte es vorerst, dem Mann wirklich zu helfen. Vielmehr starrten sie alle den Mann mit entsetzten Gesichtern an, unsicher, was sie von dem halten sollten was sich ihnen da offenbarte.
    Grimmig schlug Lukar zwei stinkende Bettler zur Seite um selbst einen Blck auf den gestürzten Mann zu werfen. Was er sah, lies selbst ihm den Atmen stocken.
    Es war einer der beiden Matrosen, die er erst vor kurzem Gesprochen hatte, die Bohnenstange um ganz genau zu sein. Der Mann hatte allerdings nichts schalkhaftes oder verwitzes mehr an sich wie bei ihrem kurzen Treffen. Er wimmerte gequält vor sich hin und zitterte am ganzen, schweißdurchnässten Körper.
    „Bei Innos...“ Murmelte der Wirt der nun ebenfalls dazu gekommen war und nun furchtsam einige Schritte zurückwankte.
    Wie auf stichwort erbarmten sich zwei der Gaffenden Bürger und knieten sich vor den wimmernden Mann, um ihm so gut es ging zu helfen. Ihre Bemühungen wurden mit einem beinahe herzergreifenden Hustenanfall seitens des Matrosen begrüßt. Dabei spuckte der Kranke neben Spucke auch mehrere Blutstropfen aus, die auf den beiden Helfern und auch der restlichen Menge landeten. Ein alter Mann mit krummen Zähnen und einem dichten Bart begann zu kreischen, als hätte ihn jemand bei lebendigem Leibe angezündet, boxte sich wie bessessen durch die Menge und stolperte nach draußen, wo er mit markerschütternder Stimme unverständliche Warnungen brüllte, die irgendwas mit Beliar und seinen Dämonen zu tun hatten, und das dieser unsägliche Matrose den Fluch nun in dieses Viertel geträgen hätte.
    Die verdutzte Menge sah im einige Zeit unschlüssig nach, dann begann sich die Menschentraube schlagartig aufzulösen: Keiner wollte von dieser Krankheit befallen werden und so suchten sie alle schleunigst ihr Heil in der Flucht aus dem Schankraum. Der Wirt war sogar einer der ersten, die sich nach dem schreienden alten Mann auf die Straße stürzten.
    Auch Lukar hielt nichts mehr in dieser Schankstube, die dank des Matrosen für ihn nun zur potentielen Todesfalle geworden war.
    Bis auf den kranken Besenstil, der rasselnd am Boden lag und von einem besonders wagemutigen Bürger versorgt wurde, blieb niemand in der Schankstube...

  3. Beiträge anzeigen #383
    Waldläufer Avatar von Noctal
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    Noctal ist offline
    Sie warfen ein Auge auf die Taverne vor ihnen.
    Die Menschen kamen herausgestürmt. Die Angst stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Auch Lukar kam bald heraus. Allerdings ruhig und es schien, als kratzte ihn nicht, dass so viele Menschen so panisch waren. Grimm und Noctal hefteten sich an seine Fersen und stoppten bald, als ein alter Mann auf eine Kiste stieg und eine Rede vor all den Menschen halten wollte. Das erregte die Aufmerksamkeit der Leute, die sich vor ihm versammelten.
    »Ich wusste, dass dies alles geschehen würde, doch ihr habt mir nie zugehört! Durch unsere Sünden haben wir Innos erzürnt. Dies soll unsere Strafe sein, die wir nun entgegennehmen müssen. Wir hätten uns umentscheiden können, doch nun ist es zu spät. Innos will ein Zeichen setzen und uns mit dieser Krankheit bestrafen. Also nehmt diese Strafe entgegen. Wir alle haben sie verdient!«, rief der alte Mann in die Menge.
    »Was redet ihr denn da? Das ist nicht unsere Schuld!«, entgegnete ein noch recht junger Mann.
    »Ach ja? Nicht unsere Schuld? Das denkt ihr, aber das ist nicht die Wahrheit!«, antwortete der Alte.
    Die Menschen diskutieren wild umher. Man konnte kaum noch seine eigene Stimme hören.
    »Wir haben gesündigt. Die Krankheit soll unsere Strafe sein. Innos selbst hat sie für uns auserkoren. Glaubt mir doch, meine Mitmenschen! Glaubt ihr etwa, dass dies alles zufällig passiert ist? Glaubt ihr das? Dann liegt ihr falsch, denn Innos konnte nicht mehr länger zusehen, wir wir am laufenden Band sündigen! Wir sind schuld an dieser Misere. Ganz alleine wir sind schuld daran. Gebt nicht anderen die Schuld. Ein jeder von uns hat seinen Teil dazu beigetragen und nun müssen wir die Verantwortung für unser Handeln übernehmen.«
    Die Stimmen der Menschen wurden lauter. Noctal konnte nur den Kopf schütteln. Als ob Innos etwas damit zu tun hatte, aber wenn doch, dann hatte Noctal mal wieder eine Bestätigung dafür, dass Innos auch nicht der war, der er immer zu sein schien. So entfernten sich Noctal und Grimm wieder von der Menge. Gerade dort war die Ansteckungsgefahr hoch, da viele erkrankte Menschen ebenso hinzukamen, um ihre Bazillen mit den anderen Menschen zu teilen.

  4. Beiträge anzeigen #384
    Krieger Avatar von Die Bürger
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    Die Bürger ist offline
    Theodor, einer der feinen Händler vom Markt war gerade auf dem Weg zu seinem Lagerraum am Hafen. Er wusste um die Krankheit, musste seinen Laden jedoch mit frischen Waren füllen. Einige Kunden hatten sich beschwert, als sie leere Regale vorfanden. Er ging schnellen Schrittes durch das Hafenviertel in Richtung Lagerhaus. Die Straßen waren deutlich leerer als sonst und die verbleibenden Menschen waren in keiner guten Verfassung.

    Endlich kam Theodor bei seinem Lagerhaus an. Er schloss es auf und lief zu den Körben mit Lebensmittel. Es waren gerade seine feinen Lebensmittel, die die Bürgerinnen und Bürger schätzten. Doch als er den Körben näher kam, offenbarte sich ihm ein ekelerregendes Bild. Das viele Obst, Gemüse und der gute Schinken war verfärbt, verdorben und es machte sich ein unangenehmer Geruch breit. "Habe ich die Waren falsch gelagert!?" fragte sich der Händler. Doch Theodor lagerte seine Lebensmittel schon seit vielen Jahren auf diese Art und Weise. Die Sachen waren frisch und wurden erst vor vier Tagen eingekauft.

    Er wollte die Lebensmittel entsorgen, doch der Gestank war zu penetrant. Ratlos brach er seinen Versuch ab, schloss sein Lagerhaus zu und lief zurück in Richtung Händlerviertel. Er wollte die anderen Händler davon unterrichten, denn mit rechten Dingen ging es im Hafen nicht mehr von statten.

    Maximuss
    Geändert von Die Bürger (16.04.2014 um 17:16 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #385
    Burggraf zu Verdistis  Avatar von Maximus
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    Maximus ist offline
    Viel hatte der Graf noch nicht erreicht. Er wollte mit einem der Stadtverwalter sprechen und sich eine Reichsbürgerurkunde ausstellen lassen. Doch zu seinem Bedauern herrschte großer Andrang vor der Zitadelle. Immer mehr Kaufleute und Händler beschwerten sich über die Zustände im Hafen, dass kein Schiff mehr abgefertigt werden würde und dass sie dadurch mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen hätten.

    Maximuss wollte sich nicht in die Menschenmenge stellen, um dann ebenso vergeblich auf Einlass zu hoffen. Er entschied sich zurück zu Gildenmeister Trevor zu gehen. Dieser führte wieder ein Gespräch mit Sir Dante. Beide Männer waren sich nicht darüber einig, in welcher Stadt man die Geschäfte wieder aufnehmen sollte. Für den Großhändler war es klar: Er wollte in Thorniara bleiben. Sir Dante hingegen sollte in Stewark ein Geschäft aufbauen, doch das wollte ihm nicht so recht gefallen. "In Stewark!? Die Stadt ist grauer als grau und die Menschen dort pflegen einen ungewöhnlichen Umgangston. Dort soll ich hin!? Das ist doch nicht Euer Ernst Trevor?" doch der Gildenmeister lies von seiner Entscheidung nicht ab und entgegnete: "Doch! Stewark bildet zusammen mit Thorniara die perfekte Grundlage dafür, den Handel in Setarrif vorzubereiten."

    Es dauerte eine ganze Weile bis Sir Dante klein beigab: "Stewark also... hmpf na gut! Dafür erwarte ich aber großzügige Unterstützung!" Der Gildenmeister nickte zufrieden und versprach dem treuen Mitglied der Händlergilde finanzielle Hilfe.

    Maximuss hingegen saß mit Markom, dem Verwalter der Händlergilde, an einem anderen Tisch. Sie unterhielten sich über mögliche Pläne in Thorniara. Der Großhändler schaute sich erneut seine Unterlagen an und sagte: "Ich habe hier eine Besitzurkunde einer Mine in Midland, bin mal gespannt, ob mir der Stadtverwalter dafür etwas bietet." Doch Markom schüttelte den Kopf und erwiderte: "Macht Euch keine allzu großen Hoffnungen. Diese Stadt ist vom Krieg gezeichnet. Ich glaube nicht, dass man uns Händler besonders großes Vertrauen entgegenbringt und erst recht wird man nicht auf unsere Bitten und Forderungen eingehen. Wählt Eure Worte daher mit Bedacht."

    Es klopfte an der Tür. Bragan, der Gardist des Großhändler, öffnete sie und sah einen feingekleideten Händler davor stehen. "Geh mir aus dem Weg!" schimpfte er, schon dem Gardisten zur Seite und lief auf Markom zu. "Markom! Meine Waren sind ruiniert. Ich war gerade am Hafen und wollte frisches Obst für meinen Laden holen. Alles ist verdorben! Ich hatte die Waren vor vier Tagen gekauft! Alles weg! Wie soll ich jetzt neue Lebensmittel einkaufen!? Ihr müsst mir einen Kredit geben!" Markom stand auf, legte seine Hand beruhigend auf die Schulter des verzweifelten Händlers und entgegnete: "Macht Euch keine Sorgen, Theodor. Der Gildenmeister wird gleich Zeit für Euch haben. Dann könnt Ihr das mit ihm besprechen."

    Der Großhändler signalisierte seinem Gardisten, dass sie nach draußen gehen sollten und so geschah es. Wenig später fanden sich beide Männer auf den Straßen von Thorniara wieder. "Kommt mit Bragan, gehen wir in die Taverne am Marktplatz. Viel mehr können wir hier ja nicht machen." Und so liefen sie in Richtung Marktplatz und konnten gerade so einigen Männern der Stadtwache ausweichen. "Passt doch auf!" schimpfte Maximuss.

  6. Beiträge anzeigen #386
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline
    "Endlich! Ich habe mich schon den ganzen Tag auf diesen guten Schinken gefreut." sprach einer der Stadtwachen zu seinem Kollegen, die sich in der Kaserne gerade eine Pause gönnten. Besonders die Patrouillen an der Stadtmauer waren anstrengend. Die Oberst hatte den Männern und Frauen immer wieder eingetrichtert, auf jede Kleinigkeit und auf jede Bewegung außerhalb der Stadt zu achten. Genüsslich nahm Henrik einen Bissen des köstlichen Schinkens und wollte gerade anfangen, von seinem letzten Ausflug in den Wald zu berichten, da wurde er unsanft in seiner Pause gestört.

    "Hey, ihr da! Kommt schnell, es gibt Probleme im Armenviertel!" rief eine Stadtwache den anderen zu. Henrik war genervt, seufzte und warf seinen Schinken auf den Teller: "Das man hier nicht einmal eine anständige Pause machen kann. Furchtbar!" fluchte er, nahm sein Schwert und lief seinem Kollegen zusammen mit den anderen Stadtwachen nach.

    Schnellen Fußes liefen sie an der großen Zitadelle vorbei und über den Marktplatz in Richtung Armenviertel. "Passt doch auf!" rief ein Mann in prunkvoller Rüstung, der sich zusammen mit einem Freund in Richtung des Marktes aufgemacht hatte. Fast hätte man ihn umgerannt. Doch die Stadtwache konnte nicht auf alles achten und so ging es weiter in Richtung Armenviertel.

    Dort stritten sich die Bewohner mit einem alten Mann. Immer wieder faselte er davon, dass der Fluch Beliars gekommen sei, die Stadt und seine Bewohner ins Schattenreich zu befördern. Er griff einigen Männern an dem Hemd und schüttelte sie: "Glaubt mir doch, ihr Wahnsinnigen! Beliar ist gekommen, um euch zu töten! Ich habe es oft gesagt, doch ihr wolltet mir nicht glauben."

    Endlich, die Stadtwache hatte die kleinere Menschenmenge erreicht und trieb sie auseinander. Der alte und ärmlich wirkende Mann wurde festgehalten und weggezerrt. "Beruhigt Euch, Bürger. Was ist hier los! Wovon sprecht ihr da?" fragte einer der Stadtwachen. Doch der Mann antwortete nicht und stammelte immer wieder von einer Strafe und einem Fluch Beliar. Es brauchte nur eine Unachtsamkeit der Wachen und der Verwirrte hatte ein Messer gezogen. Er wollte auf einen der Männer losgehen, die Stadtwache wusste dies jedoch zu verhindern.

    Hastig warfen sie den alten Mann zu Boden und überwältigten ihn. "ER! Er ist ein Diener Beliars, ich muss ihn töten!" fluchte er immer wieder. Die Stadtwache entschied sich dafür, den verwirrten und gewalttätigen Mann erst einmal auf die Wache zu nehmen, damit sich Redlef seiner annehmen konnte.

    "Wir haben alles im Griff. Geht zurück an die Arbeit, der Mann ist verwirrt!" sprach einer der Stadtwache zu den verbliebenden Bürgern und machte sich zusammen mit seinen Kollegen auf zur Kaserne.
    Maximuss

  7. Beiträge anzeigen #387
    Burggraf zu Verdistis  Avatar von Maximus
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Maximus ist offline
    Noch immer schimpfte Maximuss über die Tölpel von Stadtwache. "Hoffentlich mache ich mir in dieser Stadt bald einen Namen! In meinem geliebten Herzogtum Rivellon würde man es nicht wagen, mich fast umzurennen! Selbst im Alten Lager hätte derjenige dafür bitter büßen müssen." Bragan sprach ihm gut zu und nach wenigen Minuten erreichten die den Marktplatz. Die Stimmung von Maximuss besserte sich. Selbstbewusst lief er zusammen mit Bragan über den großen Platz, auf dem allerlei Händler ihre Waren verkaufen wollten.

    Das Warenangebot war umfangreich und viele Händler machten einen seriösen Eindruck. Maximuss war jedoch nicht gekommen, um einzukaufen. Er wollte vielmehr seine Konkurrenz kennenlernen. Als neuer Händler würde er sich bald auf dem Markt behaupten und Waren besserer Qualität anbieten müssen. Neben den vielen Waffenhändlern gab es vor Allem Händler ohne eindeutige Spezialisierung. Man konnte sowohl Lebensmittel, Bratpfannen, als auch das eine oder andere Gewand von einem und dem selben Händler kaufen. Das machte den Einkauf für die Bürgerinnen und Bürgern zwar einfach aber die Warenvielfalt ging zu Lasten eben jener Qualität, die Maximuss mit seinen Waren übertreffen wollte.

    "Perfekt!" schmunzelte er. "Die Händler bieten so viel an, dass sie es sich nicht leisten können, oberste Qualität anzubieten. Bis auf einige wenige Ausnahmen bietet der Marktplatz hier Waren für das gemeine Volk, doch das Reichenviertel wird wohl einen höheren Anspruch haben, das könnte unsere Chance sein!" Bragan hingegen zuckte mit den Schultern. Er war Gardist aus dem Alten Lager und verstand sich auf das Kämpfen. Die Geschäfte der Händler waren ihm egal.

    Die Taverne des Marktplatzes stand vor ihnen und Maximuss lud seinen Gardisten auf ein kühles Bier ein. Sie betraten das Gasthaus und bestellten sogleich zwei volle Krüge.

  8. Beiträge anzeigen #388
    Burggraf zu Verdistis  Avatar von Maximus
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Maximus ist offline
    Die Marktschänke erinnerte Maximuss keineswegs an seiner Taverne "zum Edelmann" die er einst in Vengard geführt hatte. Denn die Schänke in Thorniara war eher für den einfachen Mann gestaltet. Essen und Trinken war hier für jeden erschwinglich, der in guter Arbeit stand. Ein Bewohner des Reichenviertels würde wohl aber niemals auf die Idee kommen, sein tägliches Mahl in dieser Schänke einnehmen zu wollen. Dennoch war das Gasthaus gut besucht. Man sah Menschen verschiedenen Schlages. Die einen waren Händler, Seemänner oder Reisende, die anderen waren Arbeiter oder Abenteurer. Wer interessante Menschen sehen wollte, der musste also keineswegs in die zwielichtige Kneipe des Hafens gehen, sondern konnte in der Marktschänke eine echte Alternative finden.

    Endlich kam die Kellnerin und brachte den beiden Männern jeweils einen Krug voll Bier. Maximuss trank lieber Wein aber an diesem Tag wollte er mit seinem treuen Gardisten einfach auf die alten Zeiten anstoßen und da macht sich ein feines Glas Wein nicht allzu gut. "Willst du etwas essen?" fragte Maximuss, doch Bragan schüttelte mit dem Kopf und antwortete: "Nein, nein. Ihr müsst nicht..." doch der Großhändler unterbrach und erwiderte: "Hach was! Du magst bestimmt etwas essen! Das Frühstück ist schon einige Stunden her. Er bat die Kellnerin noch einmal an den Tisch und wollte wissen, welches Tagesmenü es denn gäbe. "Schweineschulter! Na komm, Bragan. Das klingt doch gut. Das nehmen wir, okay?" Der treue Gardist nickte vorsichtig mit dem Kopf und bedankte sich: "Das hättet Ihr nun wirklich nicht tun müssen. Eure Bezahlung ist mehr als genug!" Doch der Großhändler wollte nicht mit sich reden lassen und entgegnete sodann: "Quatsch, ich kann meinem ewig treuen Gardisten doch mal eine Schweineschulter ausgeben." er lachte und in dem Moment musste auch Bragan lachen. Die Stimmung war gut und das Bier schmeckte.

    An einem Nachbartisch unterhielten sich zwei Männer und feilschten immer wieder um Preise. "Seit Ihr von Sinnen!? Wisst Ihr, wie schwer es war, dieses Paket an den Stadtwachen vorbei zu kriegen!? Nein, ich will 500 Goldmünzen dafür haben! Außerdem ist das Kraut wirklich von guter Qualität und das wisst Ihr ganz genau!" sein Gegenüber wägte ab, überlegte eine Sekunde und erwiderte dann: "Hmpf, na gut... 400 Goldmünzen! Das ist mein letztes Wort!" offenbar konnten sich die beiden Männer einigen, denn sie reichten sich die Hände und verließen einige Zeit später die Schänke.

  9. Beiträge anzeigen #389
    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    Stirnrunzelnd starrte Lukar den königlichen Stadtwachen hinterher, die den um sich schlagenden und mit den Beinen zappelnden Mann in ihrem eisernen Griff gepackt hatten und nun vermutlich zu ihrer Kaserne schleppten. Dieser alte Mann war wirklich vor Schock und Bessessenheit um diese Krankheit nicht mehr zu halten gewessen und wohlmöglich hätte es Tote gegeben, wäre die Stadtwache nicht im rechten Moment auf den Plan getreten.
    Es war das allererste Mal gewessen das Lukar ernsthaft einen Einsatz der Thorniara‘ Ordnungshüter hier im Armenviertel mitterlebte und für einen Sekundenbruchteil war er fast davon ausgegangen, sie wären wegen ihm und seinen Machenschaften hier gewessen, doch dem war glücklicherweise nicht so.
    Dennoch war dies eien indirekte Mahnung für ihn, weiterhin vorsichtig und so diskret wie möglich vorzugehen, das durfte er Angesichts dieser ausbrechenden Seuche nicht vergessen, so bedrohlich sie auch sein mochte.
    Auch erforderte diese Krankheit eine drastische Planänderung auf anderen Ebenen. Und zwar auf der Geographischen. Hier im Armenviertel konnte er seine Geschäfte nicht mehr weiterführen und er musste es somit wagen, zumindest zeitweilig auf die weniger auffälligen Gassen der reicheren Viertel umzusteigen. Oder die dortige Taverne, was ihm allerdings schon wieder eine Spur zu riskant vorkam.
    Lukar lehnte sich mit verschränkten Armen an ein leeres Regenfass an der Taverne und beobachtete fürs erste den großen Menschentrubel. Die Worte des alten Mannes waren auf eine Menge Widerstand gestoßen, aber sie waren letzendlich gehört worden und hatten eine gewisse Wirkung auf die Bevölkerung des Armenviertels. Die Leute begannen sich wie wild zu unterhalten und zu diskutieren, ohne solche Ausschreitungen oder Hetzreden wie bei dem alten Mann, aber nicht minder intensiv. Einige hielten die Krankheit für eine Strafe Innos gegen seine Anhänger, andere für ein Werk Beliars um die Diener Innos zu dezimieren und wieder Aandere vermuteten einfaches Hexertum irgendwelcher verräterischen Quaksalber die im Namen der Rebellen oder aus reienr Bosheit fungierten. Es waren wirklich die wildesten Theorien dabei und Lukar war sich nicht sicher, welches nun wirklich glaubhaft klang und welches nicht. Gemeinhin hielt er nicht viel von dem Glauben, die Götter würden mittels Krankheiten und Seuchen fungieren, doch bei allem Desinterese das er bezüglich der drei Götter hegte wusste er sehr wohl, dass man ihre Magie nicht unterschätzen durfte. Auf der anderen Seite war es auch wiederum fraglich, ob es ein mächtiger Gott nötig hatte, eine Krankheit ausbrechen zu lassen, wen ihm doch weit mächtigere Kräfte oder die Elemente selbst zur Verfügung standen.
    Unterbrochen wurde das wilde Gemurmel, als sich die Tür zur Elendskneipe quietschend öffnete und der Matrose, gestützt vom aufopferungsbereiten Helfer, torkelte geistesabwesend heraus. Die Leute wichen sofort zur Seite aus und machten den beiden Platz, mehr auf furcht sich selbst anzustecken den aus Höfflichkeit. Auch Lukar nahm einen gebührlichen Abstand, rang sich jedoch als einziger zu der Frage durch;-
    „Was fehlt dem Mann?“ in der verschwindend geringen Hoffnung, der Helfer wüsste um welche Krankheit es sich handelte.
    „Ich weis es nicht.“ -verkündete der Helfer angestrengt ohne Lukar anzusehen. „Aber seinen rundlichen Kameraden hat es ebenso erwischt. Er liegt im dritten Gästezimmer und sieht noch schlimmer aus als er hier.“
    Mehrere Bürger warfen einen zögerlichen Blick in die Taverne, schienen zu überlegen ob sie sich dazu durchringen sollten, dem dicklichen Matrosen, dem Beispiel folgend, helfen sollten. Doch keiner schien den Mumm dazu zu haben, jeder hatte Angst sich anzustecken.
    Lukar erwägte diesen Gedanken erst garnicht. Was ging ihn auch der fette Matrose an?
    Ein letztes Mal blickte Lukar dem durchaus mutigen, aber seiner Meinung nach nicht sehr klugen, Helfer und dem Kranken Besenstil hinterher, dann drückte er sich von der Wand ab und begann, die Straße ein wenig abzulaufen. So gut sich die Menschen von der Wand aus auch beobachten liesen, am besten Nachdenken konnte Lukar immer noch im gehen, um er brauchte dringend einen Plan für die nächsten Tage.
    Allerdings lies ihm das Schicksal nicht viel Zeit fürs Pläneschmieden, den kaum hatte er sich zum Gehen gewand, vernahm er, wie zwei Leute aus der Menschenmensche brachen und auf ihn zuhielten. Misstrauisch verlangsamte Luakr sein Schrittempo, legte seine Hand an den Griff des Dolches und drehte sich herum...
    "Woa, immer ruhig, Alter Mann!" Lachte ihn Berthold ungewöhnlich heiter entgegen.
    "Du willst doch deine beiden unpünklichen Geschäftspartner nicht abmurksen, oder?"

  10. Beiträge anzeigen #390
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
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    Ravenne ist offline
    Die Ordensritterin war gerade von einem Ausritt zurück. Scáthach brauchte mehr Auslauf, als sie bei kleineren Patrouillen innerhalb Thorniaras oder gar beim Exerzieren bekam. So hatte Ravenne ihr mal die Gelegenheit gegeben, zu laufen, bis sie erschöpft war, und dabei selbst ein paar Waffenübungen gemacht. Im vollen Gallopp mit einem Bogen zu schießen war unmöglich, wenn das Ziel kleiner als ein Scheunentor war, also hatte se sich ganz auf den Speer konzentriert. Es gab Männer, die gaben ihren Waffen Namen ... aber je länger sie darüber nachgedacht hatte, desto blöder war es ihr vorgekommen, zumal ihr keiner eingefallen war, der gepasst hatte. Schon klar, ihre Waffe war etwas besonderes, sie war unter Schweiß und Blut Innos geweiht worden, umso weniger hatte sie einen bekloppten Namen verdient.

    Sie kam an der Bastion vorbei, lieferte das Pferd bei den Stallungen ab und kümmerte sich um Futter, eventuell zugezogene Wunden, was eben so anfiel, ganz nach Bardaschs Lehre damals. Noch hatte sie nicht wieder Dienst, dennoch wollte sie Haltung wahren, wenn sie bei der Bastion war. Kalidas stieß zu ihr, salutierte zackig. Sie salutierte ebenfalls, ein einfaches Zeichen von Respekt. Ohne ihn wäre sie vielfach verloren gewesen, vor allem vor ihren Untergebenen. Ein wenig hatte er die Stellung eines Heralds, aber sie wollte nicht so über Kalidas denken. Es wäre herabwertend. Sie ließ den Blick über die Landschaft, die Stadt, streifen.
    "Den Hafen aufzusuchen würde ich gerade nicht empfehlen", sagte er nach einem Moment der Stille.
    Die Ritterin warf ihm einen fragenden Blick zu und er seufzte und schüttelte den Kopf.
    "Es scheint dort eine Krankheit ausgebrochen zu sein. Man sagt, eine Grippe. Gerade vorhin gab es einen im Armenviertel, der behauptete, Beliar habe mit allem zu tun. So hat es sich zumindest herumgesprochen."
    Die Schmiedin nickte und suchte nach ihrer Tasche. Sonst hatte sie die doch auch immer ...? Ach ja, sie hatte den Inhalt der Tasche in den Satteltaschen verstaut, so eine Tafel war ja auch zerbrechlich. Rasch bedeutete sie Kalidas, zu warten, eilte zu den Stallungen und nahm ihre Sachen an sich. Dann kehrte sie zurück, holte die Tafel hervor und schrieb eifrig.
    Dann sind auf jeden Fall einige Gebete ratsam, in der Hoffnung, Beliar ist nicht beteiligt und den Kranken geht es bald besser.
    Um den Hafen und das Armenviertel kümmert sich die Stadtwache, nicht die Kavallerie oder die Ritterschaft. Aber wenn wir nicht anderweitig gebraucht werden, können wir der Stadtwache anbieten, sie zu verstärken. Es schadet jedenfalls nicht, mal zu fragen, ob noch Leute benötigt werden.

    Kalidas las und nickte.
    "Soll ich mich drum kümmern?"
    Ravenne schüttelte den Kopf und deutete auf sich. Kalidas gab ihr die Tafel zurück und sie lehnte sich an die Mauer. Mal sehen, ob sie wen von der Stadtwache erwischen konnte, vielleicht Flarke oder wen anders. Es würde ihren Leuten wenigstens mal eine Aufgabe geben, man konnte nicht unbedingt behaupten, eine Kavallerie habe viel zu tun auf einer Insel wie dieser. Bisher kamen sie gerade auf einen Einsatz.

  11. Beiträge anzeigen #391
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Redlef ist offline
    Die Nacht war hereingebrochen und die Wache hatte gewechselt. Redlef beobachtete Pons dabei, wie er sein Wams gerade rückte. Gerade eben war wieder ein Gefangener von der Wache gebracht worden. Er hatte sich fürchterlich aufgeführt und geschrienen, sogar um sich geschlagen. Pons hatte nicht schnell genug ausweichen können und der Alte hatte ihn zu Boden gerissen. Genervt musste Redlef zum Schlagstock greifen. Ein solches Verhalten seinem jungen Adjutanten gegenüber durfte er nicht dulden. Der Alte hatte einiges eingesteckt, bevor er von Pons abgelassen hatte und sich wieder nur darauf beschränkte etwas von Beliar zu faseln.
    „Pons, ich werde dann jetzt gehen. Ich hoffe du hast diesen Zirkus im Griff? Wenn nicht, du findest mich auf dem Kampfplatz.“ Das Gesicht des Jungen glühte vor Stolz. Redlef wusste genau, dass es ihn zutiefst ehrte, dass er das Kommando führen durfte, obwohl die Dinge gerade so schwierig standen. Der Weibel lächelte ihm zu. Er wusste ja, dass er in der Nähe bleiben würde. Außerdem hatte man vom Kampfplatz aus den Eingang des Kerkers ganz gut im Blick. Er würde also eingreifen können, wenn etwas passierte.
    „Lass dich ja nicht unterkriegen und greife hart durch, wenn es erforderlich ist. Dass du mir keine Schande machst!“ Seine Worte klangen streng, doch Pons kannte seinen Vorgesetzten gut genug um das Lächeln in seinen Augen zu erkennen. „Jawohl, Herr!“ Er salutierte und der Kerkermeister verließ das Gefängnis.

    Der Weg zum Kampfplatz war schnell zurück gelegt. Das Wetter blieb zwar wechselhaft doch die Luft wurde stetig wärmer. Redlef hatte das nicht direkt mitbekommen, da er in der kühlen Abendbriese, die vom Meer her wehte, durchaus fror, doch sein Knie schmerzte seit einigen Tagen kaum noch. Das war ein Segen und minimierte sein Gehumpel auf ein Minimum. Heute wünschte er sich einen guten Kampf mit Aaron. Sicherlich stünden seine Chancen jetzt um einiges Besser.
    Redlef sah sich um. Die Schatten durchsuchte sein Blick zweimal. Doch der Ordensbruder war nirgendwo zu sehen. Nun immerhin hatten sie sich auch nicht verabredet. Besser er fragte an der Bastion nach. Doch auch hier erhielt er keine zufrieden stellende Antwort. Der Wächter teilte ihm mit, dass Sir Aaron nicht zugegen war. Red wunderte sich über die deutliche Betonung. Ob dieser Wächter wohl Streit mit Aaron hatte? Verübeln könnte man ihm den Ärger nicht. Der Waffenlehrmeister war wirklich kein besonders umgänglicher Zeitgenosse.
    Redlef zuckte mit den Schultern, bedankte sich für die Auskunft und wanderte zurück zum Kampfplatz. Nach dem ganzen Ärger mit den Gefangenen heute konnte er es gut gebrauchen den Frust herauszulassen. Dann musste eben der Roland dafür herhalten.
    Er griff nach einem der Schwerter und brachte sich in Position. Da fiel im eine Bewegung im Augenwinkel auf. Er war nicht alleine auf dem Platz. Dort hinten stand noch jemand... eine Dame? Mit zusammengezogenen Augenbrauen nährte sich Redlef ihr. Sie trug die Tracht der Miliz. Hatte er sie nicht schon einmal gesehen? Er erinnerte sich schwach.

    „Guten Abend“, sagte er gerade heraus, „Darf man fragen, was Ihr hier noch so spät macht? Die Straßen sind gefährlich zu einer solchen Zeit. Ihr geht besser nach hause. Ich werde Euch begleiten.“
    Wieder einmal fragte sich Redlef, wer es erlaubt hatte Frauen in die Wache auf zu nehmen. Das musste in einem Anfall geistiger Umnachtung erfolgt sein…

  12. Beiträge anzeigen #392
    Sword Master Avatar von Florence
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    Die Gerüchteküche Thorniaras kochte. Florence als Mitglied der Stadtwache bekam von so manch einem Informationen. Die Händler auf dem Markt hoben ihre Preise an, andere sprachen davon die Stadt zu verlassen. Und all das, weil im Hafenviertel wohl etwas umging, was die Menschen reihenweise flach legte. Ein Husten meinten die einen. Eine Grippe die anderen. Genau aber wusste es keiner – und keiner außerhalb des Hafenviertels wollte dies auch nur genauer wissen.
    Einzig Florence. Als Barbierin interessierte sie es nicht nur, sondern sie fühlte sich auch verpflichtet, dort einmal nach dem Rechte zu schauen. Vor allem wollte sie zu ihren Kollegen im Hafenviertel, die sicherlich alle Hände voll zu tun hatten, sich gegen diese Krankheit zu behaupten. Heute jedoch war sie leider nicht dazu gekommen. Zu sehr hatten sie ihre Pflichten als Waffenmagd in Beschlag genommen – und auch die Gedanken daran, dass sie möglicherweise bald im Rang aufsteigen konnte. Zumindest der Siegelring in ihren Händen würde ihr die Tür öffnen.
    Doch bin ich so jemand? Nutze ich Kontakte? Will ich so zu etwas kommen? Zu jemand Wichtigem werden?

    Nun am Abend stand die Waffenmagd wie so oft auf dem Kampflatz und vollführte ein paar Übungen mit ihrem Schwert. Den Schild hatte sie neben sich gelegt, um freier agieren zu können. Die Übung half ihr, einen freien Kopf zu bekommen, auch wenn sie es bislang noch nicht geschafft hatte, zu einem Entschluss zu kommen, was Uriels Angebot betraf. Darüber jedoch konnte sie sich eh keine weiteren Gedanken mehr machen, denn jemand sprach sie kurzerhand an. Jemand von wirklich enormer Größe, der einen Waffenrock trug. Darunter jedoch glaubte sie etwas Rotes hervor blitzen zu sehen
    „Guten Abend“, begann sie möglichst freundlich, auch wenn sie nicht wusste, ob sie ihren Ärger auch verstecken konnte. „Das gleiche könnte ich euch fragen?“, erwiderte sie dann. „Wonach sieht es wohl aus?“ Sie hielt ihr Schwert hoch und deutete mit der anderen Hand auf ihren am Boden liegenden Schild. „Ich übe etwas, weil ich tagsüber mit Patrouille beschäftigt war. Ihr seid doch sicherlich auch deswegen hier?“
    Sie musterte den Hünen einen weiteren Moment. Was denkt er, wer er ist?
    „Und Nein, ihr werdet mich nicht begleiten, denn noch übe ich hier. Und ich finde meinen Weg schon alleine nach Hause zur Bastion.“

  13. Beiträge anzeigen #393
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Skeptisch beobachtet Redlef das Schwert, sowie das Schild. Diese Frau schien sich tatsächlich im Waffengang üben zu wollen.
    „Gute Frau, ich entnehme Eurem Tonfall, dass ich Euch vor den Kopf gestoßen habe. Das war nicht meine Absicht.“ Redlef stützte sich auf das Übungsschwert und versuchte ein Lächeln. „Vielmehr mache ich mir Sorgen. Als Waffenmagd auf Patrouille wird Euch sicherlich aufgefallen sein, das große Mengen Rauschgift im Umlauf sind. Das macht die Leute ganz kirre. Die Zellen des Kerkers sind voll von Wahnsinnigen, die urplötzlich angefangen haben mit Messer um sich zu hauen.“
    Sie war nur eine Frau. Sicherlich hatte ihr Arm nicht einmal genügend Kraft das Schwert mehr als drei mal zu Schwingen. Geschweige denn, damit zu kämpfen. Frauen gehörten einfach nicht zur kämpfenden Truppe. Besser in den Tross, da konnten sie sich nützlich machen.

    „Ihr übt also! Nun wenn ihr mit den Waffen geschult seid und auch gleich hier in der Bastion wohnt, dann ist meine Besorgnis wohl unbegründet. Wollt Ihr mir vielleicht zeigen, was ihr schon gelernt habt? Ich habe noch nie eine Frau kämpfen sehen und bin daher sehr gespannt.“ Redlef machte einen Schritt zurück. Immerhin wollte er nicht einem fehlgeleiteten Schlag getroffen werden. „Es stört Euch doch nicht, wenn ich Euch dabei beobachte, oder?“ Ihr Blick schien sich zu verfinstern.
    „Ja, ihr habt Recht. Ich bin ebenfalls für ein paar Waffenübungen hier. Ich werde Rücksicht auf Euch nehmen, wenn ihr also wollt, dann könnt Ihr auch mit mir üben.“

  14. Beiträge anzeigen #394
    Sword Master Avatar von Florence
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    „Eure Sorge ehrt euch, werter Herr“, meinte sie mit einem gezwungenen Lächeln. „Dies ist mir auch bereits aufgefallen, wobei mir andere Geschehnisse in dieser Stadt derzeit mehr Sorgen bereiten als Rauschgift. Wie das am Hafen, was auch immer man davon halten soll.“
    Sie musterte den großen Mann mit der roten Mähne, der so viel kräftiger wirkte als sie und doch hatte sie das dringende Bedürfnis, ihm einmal zu zeigen, was sie wirklich konnte. Aber ganz gewiss nicht einfach so als Trockenübung.
    Ich bin kein Objekt, das man mal so anstarren kann. was für ein Kerl ist das nur?

    „Ich zeige euch gerne, wie eine Frau mit Schwert und Schild umzugehen weiß“, sprach sie kurz darauf. „Aber am besten sind doch solche Lektionen, die man selbst auch miterlebt. Wenn ich das euch nur vorführe, dann mag euch mein Körper euch doch nur abzulenken, weil ihr untätig herumsteht. Ich denke, der kleinen Übungskampf, den ihr hier vorschlagt, wäre doch ganz angebracht. Und keine Sorge, ihr braucht auf mich keine Rücksicht zu nehmen.“
    Sie trat zu ihrem Schild hinüber und hob dieses auf, dann schaute sie zu ihrem Gegenüber.
    „Wollt ihr oder soll ich anfangen, werter Herr...? Ich bin Florence, damit ihr meinen Namen schon einmal kennt."
    Der Namen derer, die euch gleich zeigt, wie gut Frauen kämpfen können.
    Ein schelmisches Grinsen huschte über ihre Lippen.
    Dem zeige ich es.

  15. Beiträge anzeigen #395
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Redlef sah die Entschlossenheit in ihren Augen funkeln. Kampfgeist hatte sie, das war nicht zu bestreiten. Er erwiderte ihr freches Grinsen mit einem sanften Lächeln und hob das Schwert. „Also gut, Florence.“ Er stellte sich stabiler hin und richtete die Schwertspitze auf ihre Brust. Normalerweise war das für eine Angriffsposition viel zu tief, doch es fühlte sich falsch an eine Dame an der Kehle zu bedrohen. So standen sie gute zwei Schritt auseinander und ihre Schwertspitzen kreuzten sich gerade eben in der Mitte. „Mein Name ist Redlef Cast, hocherfreut Euch kennen zu lernen.“ Der Schalk sprang aus seinen Augen. „Ich verzichte auf ein Schild und überlasse Euch den ersten Schlag.“

    Und dieser folgte prompt. Florence hatte weitaus mehr Wucht in ihren Schlag gelegt, als Red vermutet hätte. Sein Griff um das Heft war viel zu lose, beinahe hätte er das Schwert fallen gelassen. Verärgert biss er die Zähne aufeinander und fasste seine Waffe fester. Doch viel Zeit, um sich über diese stürmische Frau Gedanken zu machen hatte er nicht. Florence bewegte sich ausgesprochen sicher auf ihren Füßen. Ihre Deckung war akkurat und ein Hieb folgte dem Nächsten.
    Da Redlef sich nicht die Blöße geben wollte, zuzugeben, dass er sie falsch eingeschätzt hatte, parierte er bloß (was ihm anfänglich schwer fiel) und lächelte sie an. Glücklicherweise hatte er recht bald seinen Rhythmus gefunden und strauchelte nicht mehr bei fast jedem Schritt rückwärts. „Ja… so ist es recht“, keuchte er zwischen ihren Angriffen, „Lass alles nur aus… aber nicht zu stürmisch… sonst verliert… Ihr die… Übersicht!“
    Das Ganze war recht amüsant und begann ihm Spaß zu machen.

  16. Beiträge anzeigen #396
    Sword Master Avatar von Florence
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    Eine nette Position für das Schwert, dachte sie als sie sich zunächst zur Vorbereitung kreuzten und seines eher auf ihre Brust zeigte. Gewagt aber durchaus eine Position, aus derer man heraus agieren kann.
    Ohne dann großartig nachzudenken, hatte sie ihre ersten Schläge ausgeteilt und diesen Redlef Cast dabei nach hinten gedrängt. Zunächst erschien es ihr fast so, als würde er gleich schon aufgeben müssen, dann jedoch fasste er sich wieder und parierte ihre Schläge viel sicherer, auch wenn er weiterhin sehr passiv blieb. Statt anzugreifen meinte er während ihrer Schläge auch noch, sie darüber zu belehren nicht so unachtsam zu sein und zu hastig zu reagieren.
    Was fällt ihm nur ein? Erst glauben zu müssen, ich sei schwach und dann trotz eigener Schwächen noch solche Worte?
    Doch leider hatte er Recht. Zwar verhaspelte sich die Waffenmagd nicht mit Schwert und Schild oder machte gar einen größeren Fauxpas, dafür aber geriet ihr ihr eigener Übereifer in die Quere, sodass sie mit ihrem Schwert ihren Schild streifte. Dies brachte sie für einen Moment aus ihren Rhythmus – worauf Redlef Cast nur gewartet zu haben schien, da er nun eine aktivere Rolle einnahm und ebenfalls ein paar Schläge austeilte. Die Waffenmagd, die sich selbst aus dem Angriff heraus bugsiert hatte, war nun diejenige, die ein paar Schritte nach hinten machen musste und parierte mit ihrem Schwert seine Schläge. Dabei spürte sie schnell die Anstrengung, die das Abfedern der Schläge mit sich brachte. Doch zugleich bemerkte sie auch, wie er kräftiger in eine richtig Schlug, die andere eher mied. Ein Problem mit einem seiner Beine?
    „Nicht schlecht“, kommentierte sie mit einem Grinsen, dann parierte sie einen tiefen Schlag mit ihrem Schild und presste diesen anschließend nach vorne, um Redlef zurückzustoßen.

  17. Beiträge anzeigen #397
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Der Schildstoß traf ihn unerwartet. Das Schwert knallte ihm wuchtig gegen die Brust und er drohte das Gleichgewicht zu verlieren. Ein schneller Schritt nach hinten verhinderte zwar einen Sturz, doch dafür meldete sich nun sein rechtes Knie. Ein stechender Schmerz durchzog sein gesamtes Bein. Er stöhnte auf und ließ das Schwert sinken. Florence hatte Anstand und stellte auch ihren Angriff ein.

    Mit einem selbstsicheren Lächeln versuchte Redlef diese Peinlichkeit zu überdecken. „Ich kämpft ganz hervorragend, für eine Frau. Wer hat Euch den Umgang mit den Waffen gelehrt?“
    Wenn er weiterkämpfen wollte, dann musste er in Zukunft sich mehr darauf konzentrieren seine rechte Seite zu schützen. Das war definitiv seine schwache Stelle. Zwar hatte er einen Vorteil, da er mit der Linken kämpfte, was für die Meisten mehr als ungewohnt war, doch das langsame Bein und der fehlende Schutz an seinem Schildarm brachten ihn dafür umso mehr ins Hintertreffen.

    „Nun, Ihr habt mich von Euren Schwertkünsten überzeugt“, fing Redlef ausweichend an. „Nun brauche ich mir keine Sorgen mehr machen, dass ihr nicht sicher in Euer Gemach findet. Euer Kampf war zwar stürmisch aber dennoch sehr gewissenhaft. Das gefällt mir. Wenn ihr Eure Aufgabe in der Wache ebenso vollführt, gibt es an Eurem Dienst nichts auszusetzten.“ Für einen Moment musste er die Augen schließen. Der Schmerz in seinem Bein nahm plötzlich rapide zu. Beim zusammenbeißen der Zähne traten seine Kiefermuskel hervor.
    „Sollte es Euch Euer Dienst es erlauben, so können wir diese Übungen gern einmal fortsetzten“, brachte er etwas gepresst hervor. „Doch für heute muss ich leider Schluss machen, meine Pflicht ruft mich.“ Er salutierte kurz und machte dann kehrt. Normales gehen war kaum noch möglich. Damit Florence nichts bemerkte, riss er sich zusammen, während er das Schwert wegbrachte und sich dann Richtung Kerker wandte. „Gute Nacht!“, rief er noch, bevor er aus dem Schein der Fackeln verschwand und sich dann schwer hinkend zum Gefängnisgebäude schleppte.

  18. Beiträge anzeigen #398
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Vicktar fühlte sich elend.
    Den Großteil des Tages über hatte der Weber das Bett gehütet, doch nun hatte ihn seine eigene Unrast schlussendlich doch vor die Tür getrieben. Die Kühle der Nacht hatte die Stadt in ihrer Hand und die Straßen waren menschenleer, doch die Umgebung beengte ihn und eine innere Hitze trieb ihm den Schweiß auf die Stirn. Wie so viele andere Menschen vor allem im Hafenviertel Thorniaras schien sich Vicktar mit der seltsamen Krankheit angesteckt zu haben, die wie ein Lauffeuer um sich gegriffen hatte - so schnell, wie er es in all den Jahren noch nie erlebt hatte! So rächte es sich nun also, dass er in seiner Ungeduld die für ihn bestimmten Waren unter der Hand an sich gebracht hatte, obwohl das Schiff aufgrund der Krankheit gesperrt worden war. Nun musste er wie so viele andere in dieser Stadt die schwere Prüfung ihres Herrn durchstehen, welche die Unwürdigen hinwegraffen würde. Er selbst hatte ein unerschütterliches Vertrauen in Innos. Der Herr hatte ihn auserwählt, also würde er diesen Test auch überstehen, wie schwer er auch sein sollte.

    Seine schwankenden Schritte führten ihn in unerträglicher Langsamkeit in das Tempelviertel. Das Pflaster warf die wenigen Lichter auf den Straßen in verzerrten Schattenspielen zurück, die im getrübten Geist des Webers zu Dämonenfratzen verwuchsen. Seine vergiftete Wahrnehmung ließ ihn kaum noch unterscheiden zwischen Schein und Wirklichkeit, doch in aller Klarheit sah er den Innosschrein vor sich. Hart fiel Vicktar auf die Knie und sah hinauf zum güldenen Widerschein der Statue, der all die düsteren Schatten in seinen Gedanken vertrieb. Fürwahr, Innos gab ihm Hoffnung, und auf Stärke aus dem Zwiegespräch mit dem einzig wahren Gott vertrauend wandte er sich zum Gebet. Seine Lippen vermochten sich kaum zu bewegen und kein Ton drang aus seiner trockenen Kehle hervor, doch in seinem Geiste war er ganz und gar bei seinem Herrn.

    Innos, Licht des Lebens,
    der du bist im Feuer und dem Strahl der Sonne,
    verleih' mir Kraft, diese Prüfung zu bestehen,
    auf dass ich gereinigt aus ihr hervorgehe.
    Halte deine schützende Hand über deine Diener,
    gib ihnen Halt im Glauben, damit sie...


    Das Licht vor seinen Augen erlosch und seine Glieder wurden taub, als Vicktar schließlich die Besinnung verlor. Schwer atmend fiel er vornüber und kam mit dem Kopf zu Füßen Innos' zum liegen. Hitze und Kälte zugleich beherrschten sein Fühlen, das völlig von seinen Sinnen losgelöst war.

    Innos, gib mir Kraft.
    Gib mir Kraft.
    Gib mir...

  19. Beiträge anzeigen #399
    Burggraf zu Verdistis  Avatar von Maximus
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    Maximus ist offline
    "Neuer Tag, neues Glück." dachte sich der Großhändler und beschloss, sich abermals auf den Weg zur Zitadelle zu machen. Bei seinem letzten Versuch blockierten aufgebrachte Kaufleute den Zugang. Maximuss packte die letzten Dokumente in eine Tasche und überprüfte noch einmal, ob seine prunkvolle aber eher zur Zierde geeignete Rüstung auch perfekt saß. Als er sich davon überzeugt hatte, ging er mit Bragan nach draußen und lief in Richtung der großen Zitadelle.

    "Weißt du, ich habe über die Worte von Markom nachgedacht." sagte der Graf. "Die Händlergilde wurde damals zur Heimkehr ins Herzogtum Rivellon gezwungen, um einer möglichen Enteignung zu entgehen. Jetzt sind wir wiedergekommen aber nicht etwa, weil sich das Verhältnis zum neuem König gebessert hätte, sondern weil wir Geschäfte mit dem Krieg machen möchten. Vielleicht warte ich mit meinen sonstigen Anliegen, bis es die Händlergilde hier in Thorniara in die Wahrnehmung der Autoritäten geschafft hat..." Bragan hingegen nickte stumm mit dem Kopf.

    Nach einer kurzen Zeit hatten die beiden Männer die Zitadelle erreicht. Noch immer klagten aufgebrachte Kaufleute ihr Leid, doch es war lange nicht so schlimm, wie beim letzten Versuch. Selbstbewusst ging Maximuss auf eine der Wachen zu und erhob seine Stimme: "Ich, Graf Maximuss von Verdistis IV. ersuche mit den Autoritäten dieser Stadt zu sprechen. Ich benötige zur Aufnahme meiner Geschäfte eine gültige Reichsbürgerurkunde." Die Wache schaute dem Händler ungläubig an und erwiderte: "Reichsbürgerurkunde also und vermutlich keinen Termin, was? Hmpf. Geht einfach hinein, folgt dem rechten Gang bis zum Ende und nimmt dann die letzte Tür links."

    Ohne ein dankendes Wort lief Maximuss zusammen in die große Zitadelle. "Dunkel und geschmacklos..." murmelte der Großhändler, hatte er sich die Zitadelle doch etwas prunkvoller vorgestellt. Aber in Zeiten des Krieges durfte man nicht wählerisch sein.

    Sie hatten die Tür erreicht, von der die Wache gesprochen hatte. Fest klopfte der Graf an die Tür. "Herein!" ertönte aus dem Inneren des Raumes.

  20. Beiträge anzeigen #400
    Krieger Avatar von Die Bürger
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    Die Bürger ist offline
    Pergament ist geduldig, so sagt man. Und genau das machte es so besonders. Wer war schon noch geduldig, in dieser Zeit der Hektik? Jeder wollte etwas und immer bis spätestens vorgestern. Und immer als Erster. Unverständlich. Aber Pergament war geduldig und so liebte er das Pergament. Sein ganzes Leben lang hatte er hinter Schreibtischen verbracht und sie waren ihm gleichsam Schutzmauer und Wohlfühlecke geworden. Er liebte die Rauheit der großen Holzfläche, die kleinen Vertiefungen für die Tintenfässer, das wohlbekannte Polster seines Stuhles. Und das Pergament vor ihm. Gerade hatte er den letzten Federstrich getan, da klopfte es an der Tür. Ein leiser Seufzer entfuhr ihm, während sich die Falten auf seiner hohen Stirn etwas tiefer eingruben. "Herein!", rief er schließlich. Immerhin war es seine Aufgabe, sich mit den Anträgen der Bürger zu beschäftigen.

    Die Tür öffnete sich, Schritte näherten sich dem Schreibtisch, ein flüchtiger Blick zeigte ihm eine recht beeindruckende Rüstung. Er murmelte eine kurze Grußformel und hörte, wie sein Gegenüber zum Sprechen ansetzte.
    "Moment noch!", sagte er langsam und klar und ließ noch ein paar Sekunden verstreichen, bis die Tinte getrocknet war. Dann legte er das Pergament auf den zugehörigen Stapel, schob sorgfältig Ecke über Ecke und stellte Feder und Tinte an ihren Ort zurück. Dann richtete er sich in seinem Stuhl auf und widmete sich den angekommenen Männern:
    "Was wünschen die Herren?"

    (Zamek)

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