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  1. Beiträge anzeigen #81
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Nachdenklich blickte Black seiner ehemaligen Schülerin nach.
    Ihr trotziger vorwurfsvoller Tonfall war ihm nicht entgangen. Auch nicht, dass sie ihn Joe nannte.
    Eigentlich nichts was ihn störte, unter den Zirkelbrüdern und Schwestern sah er sie alle als Familie an.
    Doch Olivia tat dies nicht aus Verbundenheit oder Zuneigung. Sie tat es weil sie ihm zeigen wollte, dass sie nicht mehr unter ihm stand.
    Die Sache mit der Magieausbildung hängte ihr also immer noch nach. Sie verstand noch immer nicht, dass auch er ein eigenes Leben führte.
    Dass er sein Leben Beliar widmete und dessen Ruf folgte, egal wohin er ihn führte oder zu welchen Taten er ihn trieb.

    Von diesen Gedanken ermüdet schüttelte er beiläufig den Kopf und verliess das Refektorium ebenfalls.
    Auf dem Weg zu seinem Zimmer hallten die Worte Rabenweils jedoch noch immer nach. Er verspürte Ärger darüber. Dies wiederum ärgerte ihn noch mehr.
    Ardescion hatte ihn mehr als einmal davor gewarnt sich zu sehr auf Olivia einzulassen. Er hatte ihm gesagt, dass es nicht an ihm lag, über sie zu wachen. Und doch fühlte er sich noch immer in der Verantwortung.
    Verächtlich liess er die Türe hinter sich zuknallen und warf sich auf den weich gepolsterten Sessel ins einem Zimmer. Er rümpfte die Nase und legte die Beine über Kreuz ehe er sich das violett eingebundene Buch vom Tisch schnappte und es dort öffnete, wo er es mit einem Eselsohr markiert hatte.

    - Setariff, einzig wahre Königsstadt. Eine kulturell vielseitige Stadt die grosse Händler hervorgebracht und für Reichtum unter den Begünstigten des Reiches gesorgt hatte. Eine Stadt dessen....-

  2. Beiträge anzeigen #82
    Provinzheld Avatar von Incanus
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    Incanus ist offline
    „Wach auf, mein Kleiner“, säuselte eine Stimme. „Du hast lange genug geschlafen.“
    Incanus schlug die Augen auf. Er lag in seinem Bett, und auf der Kante desselben saß eine äußerst leicht bekleidete, langhaarige Schönheit, die ihn mit lüsternem Blick ansah.
    Eine Situation, in der wohl jeder Mann gern erwacht wäre. Doch irgendetwas stimmte nicht. Da waren zwei Hörner auf dem Kopf, zwei große Schwingen auf dem Rücken und ein langer Teufelsschwanz am Hintern, alles in feurigem Rot. Das war keine menschliche Frau. Irgendwo hatte der Magier schon mal von solchen Wesen gelesen. Obwohl, Wesen war das falsche Wort; Dämon traf es auf den Punkt. Wie hießen die noch? Ach ja: Succubus.
    Moment, Succubus?! Ein Succubus auf seiner Bettkante?!
    Im selben Augenblick, in dem ihn der Schreck durchfuhr, schob sich eine Hand unter die Decke und machte sich an seinem Fortpflanzungsorgan zu schaffen. „Weg von mir!“, schrie er und sprang blitzartig aus dem Bett. Er lief zur Kommode, zog Schubladen auf, suchte nach einem Dolch, einer Waffe, doch da war nichts. In seiner Not griff er sich schließlich einen Kerzenständer und hielt ihn schützend vor sich, als könne ihn dieses Ding vor irgendetwas schützen.
    „Bleib mir vom Leib, Dämon! Ich weiß genau, was du bist! Eine männermordende Bestie!“
    „Aber nicht doch“, erwiderte die teuflische Frau und erhob sich, lüstern grinsend. „Nicht so viel Angst, mein Süßer. Ich tu dir nichts, versprochen.“
    „Was hast du mit mir gemacht, während ich schlief? Und wieso bin ich nicht tot? Soll ich mein Sterben etwa miterleben?“
    „Nichts habe ich gemacht. Ich habe dich tagelang selig deinen Rausch ausschlafen lassen, weil du so niedlich dabei ausgesehen hast. Und ich will, dass du miterlebst, was wir zwei Hübschen heute noch vorhaben. Und das mit dem Umbringen ... das mache ich manchmal, wenn mir danach ist, doch nicht bei einem so schnuckeligen Exemplar wie dir.“ Der Dämon kam langsam auf sein Opfer zu.
    „Ich glaube dir kein Wort, Ungeheuer!“, schrie Incanus. „Du willst nur mehr Spaß haben, darum soll ich wach sein, doch hinterher wirst du mich töten wie alle anderen vor mir!“
    „Werde ich das?“ Die weißblonde Frau kicherte, wobei ihre Flügel sich leicht bewegten. „Ich weiß, warum du dich sträubst: Ich entspreche nicht deinen Vorstellungen von einer perfekten Frau, doch das lässt sich ändern.“
    Erst jetzt bemerkte der Nackte (wieso war er überhaupt nackt? Ach, egal.), dass die junge Dame (wobei das mit dem „jung“ wohl so eine Sache war) recht mollig war und ein viel zu breites Hinterteil besaß. Doch nur Sekunden später veränderte sich ihr Körper, wurde schlanker, bis er so perfekt war, wie es der Magier sich selbst in seinen schönsten Träumen niemals ausgemalt hätte. Selbst die Hörner, der Schwanz und die Flügel verschwanden.
    „Auf deine Tricks falle ich nicht rein! Ich bin immun dagegen!“ Er stieß mit dem Kerzenständer in ihre Richtung.
    „Du willst es doch auch“, säuselte der Dämon, während er die letzten Kleidungsreste ablegte und noch näher kam. „Wehre dich nicht länger gegen dein Verlangen!“ Dann hob er eine Hand und vollführte damit eine Geste, als wolle er zaubern.
    Plötzlich wurde Incanus ganz seltsam im Kopf. Er spürte ... Magie, ganz sicher. Das bedeutete nichts Gutes. Er musste ... Er durfte nicht ... Nein, auf keinen Fall durfte er ...
    Sie war es! Die perfekte Frau. So schön wie keine andere, so bezaubernd, so göttlich. Wie hatte er nur daran zweifeln können? Niemand, der auch nur den Verstand einer Amöbe besaß, durfte sich eine solche Gelegenheit entgehen lassen.
    Der Magier ließ den Kerzenständer fallen und gab sich der blonden Schönheit hin. Sie kehrten nicht ins Bett zurück, sondern vergnügten sich gleich auf dem eleganten Teppich, wild und ungestüm.
    Ein paar Minuten ging das so, dann verlor der Dämon aufgrund des animalischen Treibens die Kontrolle über sein Opfer und Incanus bemerkte, was da gerade passierte „Nein!“, schrie er, sprang auf und rannte zur Tür. Er rüttelte daran, schlug und trat dagegen, doch das Mistding ließ sich nicht öffnen. Wahrscheinlich das Werk der teuflischen Frau, die sich nun von hinten an den Magier schmiegte und mit beiden Händen erneut an die empfindlichste Stelle seines Körpers packte. „Na, wer will denn da abhauen? Doch nicht etwa mein kleines, wildes Raubtier?“
    „Verschwinde!“ Incanus stieß die junge Dame weg, doch die lachte nur und langte wieder nach dem Objekt ihrer Begierde. Er schlug die Hand weg und rannte los. Es gab nur einen Weg, dem Tod zu entrinnen. Er riss das Fenster auf und sprang hinaus in den Innenhof. Kurz schien er zu fliegen, dann landete er in einem Gebüsch, das seinen Sturz ein wenig abfederte. „Au, mein Fuß!“, klagte er lautstark, denn der Aufprall war trotzdem keineswegs sanft gewesen.
    Von lautem Rascheln begleitet kämpfte er sich aus dem Gebüsch und sah den Succubus mit wutverzerrtem Gesicht am Fenster stehen. Er fürchtete schon, die Bestie wolle ihn erneut auf magische Weise verführen, jedoch verschwand sie stattdessen in einer Rauchwolke.
    „Na also, geht doch“, sagte der Magier und bemerkte wieder einmal, dass er splitternackt war. Er rief einen Dämon herbei und trug diesem auf, nach seiner Robe zu suchen. Das dienstbare und zum Glück überhaupt nicht lüsterne Wesen verschwand und kehrte kurz darauf mit dem richtigen Kleidungsstück zurück.
    „Da ist sie ja. Wo hast du sie gefunden?“
    In der Nähe des Zubers, in dem Ihr vor einigen Tagen gebadet habt.
    Nanu? Wie kam die Robe denn dort hin? Er konnte sich zwar an das Bad erinnern, doch nicht daran, seine Robe dort gelassen zu haben. Sehr merkwürdig ... Nun, wahrscheinlich ebenfalls das Werk des Succubus.
    Incanus entließ den Dämon und machte sich humpelnd auf dem Weg zum Refektorium. Nach diesem fürchterlichen Erlebnis brauchte er erst einmal einen starken Schnaps ...
    Geändert von Incanus (20.01.2014 um 16:46 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #83
    Provinzheld Avatar von Die Schamanen
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    Die Schamanen ist offline
    Die Richtigkeit der besagten Ziffernfolge ließ sich kaum nachprüfen, schließlich war dem Untoten die Erinnerung über die Auswahl der Zahl entrissen worden. Dennoch, als Tashunka begann die Zahlen nach und nach zu nennen, wurde Tosh klar, dass sein Schüler keinen totalen Fehlschlag fabriziert hatte. Solche günstige und gestellte Bedinungen würde der Schwarzork nur selten vorfinden, dennoch beherrschte er nun auch die Grundlagen dieses Zaubers. Es konnte also weiter gehen, weiter und immer weiter, mit immer mehr Wissen den jungen, frischen Ork locken und gegen die restliche Umwelt abschirmen, blind jeder Gefahr.

    Gut, gut. Übt euch weiter in diesen Künsten. Jeder Geist ist anders. Ihr müsst lernen euch entsprechend anzupassen, auf die Feinheiten reagieren zu können, damit ihr weiterhin vom Erfolg begleitet werdet. Eure Studien können also fortgesetzt werden. Schaut euch nur um. Lest was eure Neugier weckt und wenn es euer Potenzial hergibt, werde ich es euch lehren. Stärkt euren eigenen Geist, lauscht der Weisheit der Toten, lernt die Macht von Flüchen...


    -Narzuhl-

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #84

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Doch Esteban hörte schon gar nicht mehr hin, was ihm Galmon sagte und wie er sich entschuldigte. Er hatte nur noch Augen für das Sekret.
    »Endlich ...«, seufzte er voll innerer Spannung und seine Augen begannen zu leuchten, als er die kleine Phiole mit der giftgrün schimmernden Flüssigkeit in seinen Händen betrachtete. Endlich ... die vielen Mühen hatten sich gelohnt, er hatte jemanden gefunden, der das Sekret zu ihm brachte, einen unbedarften Geist, eine reine Seele.
    »Die Tore für neue Erfahrungen der Magie werden damit weit aufgestoßen werden«, frohlockte er. »Nun, endlich werde ich so mächtig, wie es sich für mich, Esteban, Hohepriester des dunklen Gottes, geziemt. Nichts wird mir mehr widerstehen können. Magie wird durch meine Gedanken geformt zu allem, was ich befehle. Ich werde über die Elemente gebieten, herrschen in Beliars Namen ...« Der Glanz seiner Augen steigerte sich noch. Doch dann bemerkte er Galmon wieder und er ließ die Phiole sinken und sein Blick wurde wieder klar.
    »Was? Achja, ja, richtig. Macht Euch keine Gedanken. Nun, da Ihr mir den von mir begehrten Lohn dargebracht habt, werde ich Euch auch euren dritten Wunsch erfüllen. Einen Trank, der andere Euch zugetan macht. Doch seid vorsichtig, wen Ihr diesen Trank trinken lasst, es könnte furchtbare Folgen haben«, warnte er geheimnisvoll. »Denn die Gefühle der Menschen sind unergründlich, geheimnisvoll und kaum berechenbar. Der Trank, den ich Euch brauen werde, wird nur die Aufmerksamkeit desjenigen, der ihn bis zur Neige trinkt, auf Euch lenken. Seine Gefühle für Euch entflammen lassen, so daß er nicht mehr an sich halten und Euch all sein Fühlen, Sehnen und Hoffen anvertrauen wird. Also geht sehr vorsichtig damit um oder Ihr werdet großes, nicht wieder gut zu machendes Unglück auf die Welt bringen!«
    Nach dieser eindringlichen Warnung vor den Folgen des Trankes, den er nun zusammenzustellen beabsichtigte, ließ er sich die eine Zutat, die er von Galmon dazu gefordert hatte, aushändigen: Sein Blut. Alle anderen Zutaten – und von diesen gab es einige –waren zu geheim, als daß er sie sich von einem Außenstehenden ins Kastell hätte bringen lassen. Nein, diese Zutaten durften nicht bekannt werden, die Ingredenzien mußten verborgen bleiben.
    »Wartet auf mich, denn dieses Mirakel muß ich an einem anderen Ort vollbringen«, sagte er deshalb zu dem Waldläufer. »Zieht Euch in Euer Quartier zurück, besucht das Refektorium, wann immer Ihr Hunger oder Durst verspürt, lustwandelt in unserem Garten, lauscht dem Wispern und Rauschen der großen Esche darin, die Euch vielleicht ihre Geschichten zuraunen wird, entdeckt die große Bibliothek, die das Wissen der Welt enthält – so sagt man zumindest – und blättert in ihren Büchern und Folianten. Ich werde Euch rufen lassen, sobald die Magie in die Flüssigkeit übergegangen ist und die Arzenei erstellt wurde. Bis dahin gehabt Euch wohl!«
    Eine Rauchwolke erschien aus dem nirgendwo, hüllte den Magier ein und als sie sich wieder auflöste, war er verschwunden. Doch auch die Tür des Laboratoriums war nun einen Spalt offen, so daß Licht von draußen, aus dem Flur herein fiel und Galmon aufforderte, den Raum zu verlassen und durch das Gewirr der Gänge den Weg zurück zum Refektorium oder wohin auch immer zu finden.
    Der Nekromant indes war längst auf dem Weg zu einem versteckten Platz, gemacht für geheimnisvolle Rituale, dunkle Magie, voll rätselhafter Schatten, erfüllt von rätselhaftem Wispern unbekannter Geister. Tief in den endlosen Katakomben, den Wurzeln des Kastells, die bis in den Schoß der Erde reichten.

  5. Beiträge anzeigen #85
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Jahr L - Hier beginnt meine Erzählung. Mein Name ist Ka'Os, Schülerin des Xerkus. Ich zähle 17 Winter. Komme aus einer armen Familie. Doch Xerkus, er sah mich in der Gosse und sah dass ich etwas besonderes war, vielleicht noch bin. Ich kann nicht sagen, was er sich gedacht hatte. Er hat meine Familie Gold für mich geboten. Wie die Geier sind sie darüber hergefallen. Ich war Ihnen nicht mehr wert. Doch es störte mich nicht. Ich fühlte nichts, als mich dieser Fremde mitnahm. Mir war mein Leben egal. Es war mir egal, was er mit mir tun würde. Wer er war. Was er tat. Meine Existenz hatte keinen Wert in meinen Augen: Warum sollte das auch anders sein? Ich habe mich von Ratten ernährt, Pisse getrunken. Pflege war mir fremd. Ich war am Ende. Doch er lernte mich das Schreiben und Lesen. Er gab mir ein festes Haus zum wohnen, er gab mir Schutz. Er gab mir mehr, als meine armselige Familie je hätte bieten können, mehr als ich je erreichen hätte können!

    Jahr LII - Xerkus ist Weise. Klüger als ich je zu glauben gehofft hatte. Was hatte ich mir erhofft? Dass er... ich weiß es nicht. Er ist für mich wie ein Vater. Ein Beschützer, der mich lehrt mich selbst zu finden. Das zu sehen was Beliar in mir sieht. Was Beliar durch die Augen Xerkus' gesehen hat, als er mich von der Straße holte. Er ist weise und mächtig. In einigen Jahren werden wir Dämonen auf diese Welt entlassen, die so mächtig sind, dass Könige erzittern, Reiche fallen und wir, die dem dunklen Gott dienen sich endlich frei erheben können. Doch ich muss mich in Geduld üben. Ich muss lernen, meinen Drang nach mehr zu kontrollieren, das sagt er mir oft. Doch mein Wille ist ungebrochen. Er steigt hinauf, ich übe selbst wenn ich Müde bin, meine letzten Gedanken vor dem Schlaf ist Magie. Mein erster Gedanke am nächsten Tage ist Magie. Es sind die Wege unseres Herren. Denen will ich folgen. Immerdar.

    Jahr LV - Was geschieht nur mit mir? Ich verlange zu viel. Es ist nicht rechtens, meine Gedanken. Ich versuche sie bei der Meditation zu sortieren, zu ordnen. Den Ursprung zu finden. Ich bin Ka'Os. Die Beschwörerin. Ich lebe nun schon lange auf dieser Welt, und will doch mehr. Es ist ein Schreien in meinem Kopf! Ein schreien nach mehr, dass ich niemals genug Wissen werde, dass ich meinem Vater niemals gerecht werden kann. Ich trainiere härter und mehr als je zuvor. Ich übe mich in Geduld, ich versuche es. Doch alles in mir schreit nach mehr. Mehr Macht, mehr Kraft, düstere und finstere Dämonen, die ich beschwören will. Ich suche nicht mehr nach Wissen. Ich suche nach der Macht, alles zu wissen. Xerkus, mein Vater, er gibt mir so viel und es reicht nicht, mein Geist verlangt nach mehr. Ich ziehe mittlerweile hinaus, zu den Höfen, sammle Blut für die Riten, doch das alles reicht nicht um Ihn stolz zu machen. Dass er in mir seine Tochter sieht.

    Jahr LX - Er wollte mich doch -alles- lehren? Das waren seine Worte. Er hat gesagt er würde mir zeigen, wie ich selbst den Tod betrügen kann. Nein! Noch viel mehr! Wie ich den Tod umgehen kann, wie ich einen Ritus beschwöre, der mich selbst beschwört! Das waren seine Worte. Ich erinnere mich genau. Das waren Xerkus Worte. Er hintergeht mich. Er will mich als seinen Sklaven halten. Er will nicht sein Wissen mit mir teilen. Er will es für sich haben. Meine Erfahrungen, die Erfahrungen eines jungen, aufgeschlossenen Mädchens sich einverleiben um einen neuen Gesichtspunkt der Magie zu bekommen. Ich habe das Gefühl Ihn in den Schatten zu sehen, seinem Atmen im Nacken. Er ist hier. Ich fühle es.

    Bedauerlich. Sehr Bedauerlich, das Ka'Os, der ich einen solchen großen Namen gab., es nicht erreicht hatte. Ich hatte wahrlich mehr erwartet. Ich, Meister Xerkus, lese diese Schriften und sehe so viel von mir in Ihr. Sie hätte meine Tochter sein können, ich habe sie unterrichtet. Ich hab sie gelehrt. Sie Stück für Stück geformt. Doch sie wollte mehr. Sie hat den Geschmack der Macht gekostet und ist darin erstickt. Wenn sie doch nur realistisch geblieben wäre. Ihre Grenzen gekannt hätte, Stattdessen versuchte sie sich heimlich an Beschwörungen und hat mich nicht darüber Unterrichtet. Sie versuchte sich an immer größeren und mächtigeren Dämonen. Ich bin entzückt, selbst jetzt noch, da ihr noch warmer Körper zu meinen Füßen liegt, dass sie es vollbracht hat Gragnak zu erwecken. Aus Ka'Os wäre eine mächtige Magierin geworden. Doch es sollte nicht sein.


    Müde lies Yunarik die Lektüre liegen. Seine Augen brannten. Er war erschöpft von allem. Auch wenn die Aufzeichnungen von Ka'Os unvollständig ist, viele Jahre fehlen, so steigt doch die Frage, ob Xerkus wirklich so mächtig war. Seltsam, dass er erst seit kurzem auf diesen Namen aufmerksam geworden ist. Und Ka'Os eine Schülerin die es vollbracht hat Gragnak, an dem so viele Streiter Innos' scheiterten, zu erwecken. Und doch ist sie gestorben, an dem Willen noch mehr zu wissen und noch mehr Macht zu erlangen. Das sollte dem Magier selbst eine Lektion sein. Viele scheitern daran, viel zu viel zu wollen. Vielleicht gab die Bibliothek mehr über diese Schülerin preis. Ein Versuch war es wert, beschloss der Schwarzmagier. Ächzend, mit Geräuschen die eher einige alte Möbelstücke von sich gaben, erhob sich der Magus und sprach laut und klar in die leere Bibliothek. „Ka'Os.“ Er hörte wie in einigen Regalen ein paar Bücher fielen. Sich die Augen reibend und mit dem Wunsch nach einem Glas Wasser begab sich Yunarik auf die Suche nach den neuen Büchern. Er würde noch lange hier bleiben. Rast? Wer braucht schon eine Rast?
    Geändert von Nicolei (20.01.2014 um 22:02 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #86
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline

    Joe Blacks Zimmer

    Leide schnarchend, zusammengesackt auf dem Sessel sitzend, das Buch über den locker hängenden Beinen liegend, fand man Joe Black an diesem frühen Morgen vor.
    Die ersten Sonnenstrahlen, viele waren es bei dem trüben Wetter aktuell nicht, kämpften sich zwischen den Spalten der dicken Vorhänge seines Zimmers und reflektierten unter anderem an der ausgeklappten Rasierklinge bei seiner Wasserschale.
    Ein Hausdämon, gute eineinhalb Schritt gross und etwa gleich breit, schwebte von seinen viel zu klein geratenen Flügeln getragen durch den Raum und und räumte beinahe lautlos alles an seien bestimmten Ort.
    Seit gut einem Jahr reinigte er diesen Raum für Black. Selbst wenn er einmal nicht dazu kam, weil seine Dienste woanders benötigt wurden, sorgte er dafür, dass ein Skelettdiener diese Aufgabe übernahm. Nicht, dass es dem Dämon aus Eigenempfinden wichtig war, nein, es war nun mal Teil seiner Bestimmung hier im Kastell.
    Und Pflichtbewusstsein war eines der höchsten Empfinden die den Dämonen hier zugesprochen wurden.
    So scherte es den Dämon auch nicht im mindesten, dass der hohe Schwarzmagier namens Black, ihn erst drei oder viermal bewusst wahrgenommen hatte und dabei wohl nicht einmal bemerkte, dass er immer derselbe Dämon war, geschweige den Dank ausgesprochen hätte.
    Der Dämon wusste, dass auch dieser Black seine Pflicht ausübte. Ebenso wusste er, dass die Menschen, von Beliar als seine Lieblinge auserkoren, eine eigene Art der Sicht hatten wie sie diesen Dienst an ihrem Herrn ausübten.
    Nicht immer verstanden die Dämonen dies, doch wussten sie, dass es sie auch nichts anging.

    Joe schnappte nach Luft als er aus seinen wirren Träumen gerissen erwachte. Im ersten Moment wusste er nicht einmal wo er war und schnappte energisch mit seinen Händen ins Leere. Dann realisierte er seine sitzende Position und beruhigte sich wieder.
    Schmatzend blickte er mit noch schläfrigem Blick um sich und gähnte zufrieden.
    Nach einem Moment des still dasitzens erhob er sich schliesslich um am Waschbecken seinen Bart zu stutzen und zu richten. Immer wieder tauchte er die Klinge in das frische klare Wasser und zog sie anschliessend über die Stellen, an denen er kein Barthaar sehen wollte.
    Sich im Spiegelbild der Wasseroberfläche beäugend, bemerkte Black, dass er seit einiger Zeit schon seinen Leidenschaften keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte.
    Weder Sumpfkraut noch Weib teilten seine Gesellschaft und auch beim Glücksspiel hatte er schon lange nicht mehr mitgewirkt.
    Zu sehr hatte er sich dem Magiestudium gewidmet, wurde geprüft und immer wieder in den Dienst für Beliar einberufen.

    Er küsste den kleinen schwarzen Anhänger den er um seinen Hals hängend trug und erbrachte Beliar seinen Dank.
    Er empfand keinen Ärger, dass seine persönlichen Bedürfnisse in letzter Zeit keinen Platz gefunden hatten. Im Gegenteil, er empfand Stolz sie für seinen Dienst zu vernachlässigt zu haben.
    Dennoch nahm er sich vor, künftig wieder etwas lockerer in dieser Beziehung zu sein.

    Nachdem er sich gewaschen und ins eine Robe gekleidet hatte, band er sein Haar zu einem kurzen Zopf zusammen und wanderte aus dem Zimmer gen Refektorium um zu speisen.
    Auf dem Weg dahin, bemerkte er, dass ihm noch etwas anderes fehlte.
    Er erinnerte sich ans einen Gefährten Spike den kleinen Totenkopfaffen den er doch sehr gemocht hatte, aber leider wegen Blacks Unachtsamkeit in Einsamkeit des Zimmers im Kastell verhungert war.
    Ein neuer tierischer Gefährte wäre wohl eine weitere Bereicherung....

  7. Beiträge anzeigen #87
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline

    Refektorium

    Wasser lief im Munde Blacks zusammen als der dampfende Teller mit feinen Moleratkrauttaschen an Khorinismerlotsauce und frischem Wurzelgemüse auf magische Art serviert wurde.
    Lustvoll stiess er mit seiner Gabel in die erste Krauttasche und zerteilte diese mit dem blank polierten Silbermesser. Die saftigen Fleischstückchen wurden so freigelegt und verströmten einen wahrlich herrlichen Duft.
    Schnell tupfte er die Mundgerechte Portion in der dicklichen Sauce und steckte sie sich anschliessend in den Mund.

    "Mmmmmmhh, köstlich!" entgegnete er schmatzend und schaufelte im nun deutlich angezogenen Tempo weiter das Essen in sich rein.

    Er war heute wirklich bei guter Laune. Er hatte eine Aufgabe. Eine Bestimmung.
    Er scherte Anhänger um sich und bündelte so die Energien des Zirkels.
    Ja es war wirklich alles in bester Ordnung.
    Auch die Magie beherrschte er mittlerweile wirklich gut und auch die Probleme mit dem sammeln der nötigen magischen Energien vielen ihm nicht mehr schwer.
    Im Gegenteil, er mochte das Spiel mit den Magieflüssen die ihn umgaben.

    Gesättigt schob er den Teller zur Seite und leerte anschliessend das Wasserglas auf dem Tisch. Ein kleiner Rülpser schloss das Mahl dann vollends ab.
    Das erste Mal seit einer Ewigkeit zupfte der ehemalige Assassine das kleine Beutelchen mit Sumpfkraut aus seiner Tasche.
    Der Vorrat war fast aufgebraucht und die Reste die sich darin befanden wahren sehr trocken was nicht wirklich den Rauchgenuss förderte.
    Seine Finger zerteilten fachmännisch das Kraut und verteilte dieses im beiliegenden Papierchen.
    Wenige Momente später war der Stängel gedreht und verklebt. Schon jetzt spürte der Bärtige die aufflackernde Lust auf das stimmige Gefühl das ihn erwartete.
    Doch er hielt sich zurück. Er wollt den Stängel in den Gärten geniessen.
    Also stand er auf und machte sich auf seine Vorhaben in die Tat umzusetzen.

  8. Beiträge anzeigen #88
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Kleine Wolken dicken Qualms stoben vom Wind getragen gen immergrünen Esche.
    Mit überkreuzten Beinen sass Black auf der hölzernen Bank und rauchte genüsslich seinen Stängel.
    Dieser hatte es in sich, denn die fehlende Gewohnheit des Rauchens hatte bei Black dafür gesorgt, dass sein Körper die Wirkstoffe nun wieder besser und verstärkt aufnahm.
    Dies wiederrum hatte zur Folge, dass Joe mit kleinen trüben Augen, leicht schmunzelnd auf der Bank sass und das tolle Wetter im Innehof des Kastells genoss.
    Hier war es einfach immer warm und angenehm. Nie lag hier Schnee, nie war man hier gezwungen Winterkleidung zu tragen,auch wenn es nur wenige Meter ausserhalb der Mauern eine Eiszeit gab.
    Das Kastell! Sei Zuhause! Kein Ort auf der Welt konnte man damit vergleichen. Kein anderes Heim versorgte seien Bewohner mit so viel hingebungsvoller Sorgfalt.
    Ob Nahrung, Pflege, Heiligung, Kleidung, Training, Wissensdurst oder Schutz. Das Kastell sorgte stets dafür, dass seine Mitglieder erhielten was sie brauchten.
    Dies war einer der gründe, warum Blacks Schatzkiste sich über die Jahre füllte und füllte. Er brauchte Gold nur noch, wenn er sein geliebtes Heim verliess und auf Wanderschaft ging. So wie es bald wieder der Fall sein würde.

    Ein warmes Gefühl der Zufriedenheit durchströmte den hohen Schwarzmagier.
    Teilweise wegen des Krauts aber hauptsächlich weil er wirklich sehr zufrieden mit seiner Situation war. Er hatte seinen Platz gefunden und gefestigt. Sein Name hatte an Bedeutung gewohnen und man kannte ihn auf dieser Welt. Beliar kannte ihn!
    Sicherlich, er war kein Don Esteban oder ein Ardescion. Wie auch, Männer wie sie waren Halbgötter! Auf diese Welt geschickt um die Geschicke Beliars zu leiten.
    Aber auch er hatte seinen Teil geleistet und durfte nun endlich die Früchte ernten.

    Wieder zog er am Stängel, bemerkte dann aber enttäuscht, dass es der letzte war.
    Den Zug so lange er konnte in der Lunge behaltend blickte er über den Hof auf einen Mann der eindeutig kein Bruder des Zirkels war.
    Ein Junge, sicherlich kaum 20 Sommer alt mit Bart und langem Haar, fast schon ähnlich wie Black in seinen jungen Jahren.
    Er rümpfte die Nase und rief zu dem Mann hinüber:

    "Hey du! Ja du!
    Komm mal her Fremder und stelle dich vor! Ich sehe kaum Fremde hier..."

    Den letzten Satz murmelte er mehr vor sich hin. Noch immer drückte die Wirkung des Krauts stark auf seinen Kopf und vernebelte ihm die Sinne.
    Doch was sah er da? Folgte dem Kerl etwa ein Fuchs? Verwundert rieb sich der ehemalige Assassine der Kasbah Baakreshs die Augen.
    Bei Beliar, ihm folgte tatsächlich ein Fuchs!

  9. Beiträge anzeigen #89
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Leise patschten ihre nackten Füße über den Marmorboden. Sie musste vorsichtig gehen, da überall Wasserpfützen auf dem Boden standen. Die Luft war schwer vom Nebel, der aus dem großen Bassin aufstieg. Die steinerne runde Wanne war durch Magie von innen beleuchtet, ansonsten gab es keine weitere Lichtquelle im Bad. Sie hatte alle anderen Kerzen und Laternen zum erlöschen gebracht. Sie fühlte sich wohler in der Dunkelheit. Sie hatte das Gefühl, dass von der Finsternis schützend umgeben zu werden. Das tat gut. Sie sah Niemanden, Niemand sah sie…
    Es war auch ganz still in diesem grottenartigen Raum. Nur das Wasser bewegte sich leise, das aufsteigende Licht, zauberte blassblaue Muster an die Höhlenwand, die alles überspannte.

    Olivia stand nun neben dem kleinen Hocker, auf dem Dämonen fein säuberlich einige weiche Handtücher platziert hatten. Sie griff nach dem Obersten und wickelte es um ihren Körper. Das dicke aber weiche Leinen fühlte sich angenehm auf ihrer Haut an.
    Nachdem sie sich Abgetrocknet hatte und ihre inzwischen halblangen Haare in ein weiteres Handtuch gepackt hatte zog sie eine frische Robe an. Die letzten Tage hatte sie es zu einem festen Ritual gemacht täglich ein ausgiebiges Bad zu nehmen und sich danach komplett neu einzukleiden. Doch auch das konnte ihr nicht das verschafften, wonach sie sich so sehr sehnte: ein Gefühl von Sauberkeit.

    Schließlich schob sie den schweren Teppich beiseite und betrat ihr Zimmer. Es hatte sich seit ihrem Aufbruch nicht verändert. Nur dieser hängende Teppich an der Wand war dazu gekommen. Zuerst hatte sie ihn für Dekoration gehalten, doch als er anfing bei geöffnetem Fenster leicht zu schwingen wurde sie neugierig und widmete ihm einen genaueren Blick. Er bedeckte einen Türbogen, der in ihr Grottenbadezimmer führte. Sie war sich sicher, dass das Kastell dahintersteckte. Hatte es ihre Bedürfnisse gespürt und ihren Wohnbereich erweitert? Sicherlich. Aber sie wollte nicht weiter nachfragen, denn manchmal verschwanden Dinge, wenn man versuchte ihnen auf den Grund zu gehen.

    Ein wenig verloren stand die junge Magierin nun in ihrem Zimmer. Die Reise in den Sumpf hatte sie sehr vorangebracht, doch wenn sie es sich ehrlich eingestand, dann hatte sie die Rückreise wieder völlig aus dem Konzept gebracht. Ihr ging das Bild des Bauern nicht aus dem Kopf. Wie sein Gesicht vor ihren Augen schmolz.
    Energisch schüttelte Olivia den Kopf. Sie musste sich ablenken. Vielleicht würden ihre Bücher ihr den Kopf von all diesen Erinnerungen befreien?
    Sie setzte sich an ihren kleinen Tisch und nahm eines der Bücher zur Hand. Aber die Buchstaben wollten sich ihr nicht fügen. Sie schaffte nicht einmal einen Absatz. Frustriert ließ sie ‚Körper, Seele, Geist‘ zurück auf den Stapel gleiten.

    Warum ausgerechnet jetzt kam ihr Joe Black in den Sinn? Er hatte vor einigen Tagen das Gespräch mit ihr gesucht, war immer noch freundlich zu ihr gewesen. Vielleicht sollte sie ihn noch einmal aufsuchen. Ein abschließendes Gespräch führen?

    Schließlich fand sie ihn im Innenhof. Er saß auf einer Bank und sah ein wenig weggetreten aus. „Äh… Mei… Black? Alles in Ordnung?“

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    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Der Kerl mit dem Fuchs schien Joe nicht zu hören.
    Stadtessen so schien es augenscheinlich, war der Mann mit dem betrachten von Tränken die er in seiner Hand hielt beschäftigt.
    Der hohe Schwarzmagier wollte sich gerade erheben und seine Neugierde über die Herkunft des Mannes sowie den Grund seines Besuches hier zu stillen als er plötzlich selbst angesprochen wurde.
    Sein Kopf fühlte sich so schwer an und mit der Geschwindigkeit seiner Gedanken war er auch nicht wirklich zufrieden. Alles wirkte so träge...
    Nichts desto trotz konnte er die Richtung einordnen von der die Worte zu ihm drangen.
    Erfreut Olivia Rabenweil zu sehen öffnete sich sein Mund und gab ein herzliches Lächeln zum Vorschein.

    "Olivia!" krächzte er benommen und hob die Hand zum Grusse.

    "Setzt dich zu mir Kind!" fuhr er freundlich fort und bot ihr den freien Platz zu seiner Seite an.

    Seine ehemalige Schülerin wirkte erneut sehr zurückhaltend und nachdenklich.
    Warum nur? Weshalb konnte sie nicht verstehen? Warum war sie nicht dankbar für al die Opfer die er für sie dargebracht hatte?
    Wer sonnst konnte behaupten so von ihm in Schutz genommen worden zu sein. Er hatte sie gehütet wie seinen Augapfel.

    Als der ehemalige Assassine bemerkte, dass er sich Tranceähnlich seinem Gedankenwirrwarr hingegeben hatte schüttelte er energisch den Kopf und brummte etwas unverständliches. Dann blickte er erneut zu Olivia und setzte einen trotzigen Blick auf als er sah, dass sie noch immer an der gleichen Stelle sass.

    "Bei Beliar! Nun pflanze deinen Knackarsch endlich auf die Bank Oliva!" befahl er mit Nachdruck aber noch immer freundlich lächelnd.

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    „Ihr habt kein Recht meinen Hintern als Knackarsch zu betiteln.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich bin hergekommen, weil ich endlich etwas wissen will. Was wolltet ihr von mir? Ich meine, erst schleppt ihr und Eurer Meister mich über ganz Argaan und dann, lasst ihr mich inmitten meines Studiums sitzen lassen. Warum?“
    Unwohl wanderte sie vor Black hin und her. Sie blickte abwechselnd auf dann Boden oder in den Himmel. Über ihnen ragte die gigantische Esche auf. Der Wind rauschte sanft durch die Blätter.
    „Wo seid ihr hingegangen. Ihr habt mich nicht mitgenommen, warum? War ich es nicht wert?“ Frustriert trat sie gegen ein Steinchen, das auf dem gepflegten Sandweg lag. „Habe ich die Leistung nicht erbracht, die Ihr wünschtet? Was?“
    Laut seufzend ließ sie sich auf die Bank fallen. Ihre Ellenbogen hatte sie auf die Kiene gestützt und starrte mit hängendem Kopf auf den Boden. „Habt Ihr noch mehr von mir erwartet? Was habe ich übersehen?“

    Die Gedanken an den Bauern im Sumpf kamen zurück. Genauso, wie sie das gebleichte Skelett von Vielor wieder vor Augen hatte oder Peer. Olivia hatte gehofft, dass es nun endlich vorbei war, dich die Grausamkeiten gingen weiter.

    „Ich befinde mich in einem Strudel nach ganz unten. Ich denke, dass mir nicht einmal mehr die Götter helfen können. Ich denke ich bin hier falsch. Vielleicht sollte ich gar nicht hier sein, nicht unter diesem Baum sitzen, nicht den Schutz des Kastells genießen.“ Sie vergrub das Gesicht in den Händen. Was tat sie hier eigentlich… ? Joe Black war berauscht von Sumpfgras. Wahrscheinlich kann er ihr nicht einmal folgen.
    Er sah selig aus. „Ach egal. Ich will auch so einen Sumpfgrasstängel…!“

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    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    "Ich habe kein Recht?"

    Joe lachte laut auf und schüttelte den Kopf.

    "Kind, ich habe jedes Recht dazu mit dir zu sprechen wie es mir zusagt.Du selbst hast mir dieses Recht gegeben indem du es ablehntest mich mit dem Respekt anzusprechen der mir gerade von dir mehr als Zusteht."

    Leicht verärgert zupfte er erneut seinen Sumpfkrautbeutel aus der Robe und begann nebensächlich damit sich einen weiteren Stängel einzudrehen.
    Olivia wollte bereits zum Gegenwort ausholen, doch ihr ehemaliger Meister brachte sie harsch zum Schweigen:

    "Nein du wiedersprichst mir nicht Olivia. Jetzt rede ich! Und setzt dich endlich hin!"

    Genervt zerteilte er erneut das Sumpfgras fixierte dabei jedoch immer wieder die junge Schwarzmagiern.

    "Was denkst du eigentlich wer du bist so mit mir zu sprechen? Vorwürfe! Schuldzuweisungen? Hast du rein gar nichts von mir gelernt?
    Ich hab dich inmitten des Studiums sitzen lassen? Bist du bei euren Reisen auf den Kopf gefallen oder leidest du an Gedächtnisschwund?"

    Er liess sie nicht zur Antwort ansetzen und fuhr im strengen Ton fort:

    "Ich habe dich im ersten Kreis unterrichtet. Ich habe dir die Grundsätze beigebracht sowie die drei Sprüche die damit in Zusammenhang standen. Ich habe dich weiter auf eine Reise mitgenommen bei der du nur durch mich geduldet wurdest. Ich habe stets über dich gewacht und jeden deiner Fehler auf meine Kappe genommen, wissend , dass du ein ungeschliffener Rohdiamant bist. Dann bei unserer Rückkehr war ich voller Stolz, den du hast Ardescion meinem Meister bewiesen, dass seine Meinung über deine Schwäche fehlbar war. "

    Rasch wurde der Stängel zwischen Joes Finger eingerollt und mit dessen Zunge ordentlich verklebt. Erst als er fertig war fuhr er fort, jedoch ohne den Stängel anzuzünden.

    "Als ich dir deine Prüfung abgenommen habe die du wahrlich mit einer grossartigen Leistung abgelegt hast. Was habe ich dir da gesagt?"

    Wieder schnitt er ihre Antwort mit einer bestimmenden Handbewegung ab:

    "Ich sagte dir, der erste Kreis sei abgeschlossen und dass ich gerne bereit bin dir den zweiten beizubringen. Aber ich sagte auch, dass ich vorerst andere Dinge zu tun habe. Dinge die unaufschiebbar waren. Dinge die wichtiger waren um unserer Sache zu dienen. Dir hatte ich aufgetragen derweil auf eigenen Beinen zu stehen. Eigene Erfahrungen zu sammeln und die Welt zu erkunden.
    Man hat nach mir gerufen und ich bin dem Ruf gefolgt.
    Im Gegensatz zu dir, steht meine Treue gegenüber meinem Meister und ich spreche wahrlich nicht von der häufig verwendeten Bezeichnung des Magielehrmeisters, über meinen eigenen Interessen."

    Er hob seinen Kopf und blickte sie mit stechendem Blick an.

    "Ich habe gemerkt wie du dich von Ardescion gefürchtet hast. Erkannt als du wütend wurdest wenn ich seinen Worten mehr Gehör schenkte als deinen.
    Oh ja, ich erblickte den Hass in dir. Wie einen Hund hast du mich gesehen, der blind seinem Herrchen folgte.
    Glaubst du wirklich, dass ich nie etwas empfunden hatte als ich seinen Befehlen trotz widerspenstigen Gefühlen meiner Selbst gehorsam folgte?
    Das ist der wahre Dienst Olivia! Und im Gegensatz zu mir, ist Meister Ardescion nicht so grossherzig und voller Vergebung gegenüber seinen Dienern.
    Er vergibt keine Fehler. Er fordert Aufopferung und Hingabe!

    UND BELIAR FORDERT DIES EBENSO!
    "

    Er wurde lauter...redete sich in Rage...
    Schnell entzündete er den Stängel und genehmigte sich zwei tiefe Züge die ihn sogleich wieder beruhigten.
    Dann reichte er den Stängel beiläufig zu Olivia und fuhr mit deutlich ruhigeren Ton fort:

    " Nie habe ich gesagt, dass du meinen Anforderungen nicht genügt hast. Im Gegenteil ich war stets voller Stolz erfüllt und hatte dich gelobt.
    Mein Weg führte mich weg von der Pflicht der Magielehrmeisters und legte diese jemand anderem auf. Doch habe ich mich nie von dir abgewandt.
    Oder sahst du mich zögern mit meiner Hilfestellung als der Sumpfhai dich angegriffen hatte? Nein natürlich nicht!
    Trotz allem was ich für dich getan hatte, hast du mich mit Hohn, Vorwürfen und Selbstmitleid traktiert. Du hast dich von mir abgewandt und mir mitgeteilt, dass du nun einen neuen Meister hast... Andere hätten dich dafür getötet oder zumindest auf grausamste Art bestraft. Ich hingegen, habe dir diesen Entscheid gelassen.
    Loyale Dienerschaft muss aus dem Herzen entstehen, nicht aus Zwang.
    Doch wann hast du mir jemals wirklich gedient? Was hast du jemals für deinen ehemaligen Meister getan als zu fordern und zu fordern und zu fordern?
    Du fällst in einen Strudel der dich hinab reisst in die Trostlosigkeit? Denkst du bist falsch? Vielleicht sogar, dass du flüchten solltest?
    Flüchten vor der Verantwortung die du zu tragen hast? Vor den Opfern die doch noch bringen musst? "

    Er lachte kurz auf und hob den Blick gen Horizont. Ins einen Augen lag eine undefinierbare Schwere:


    "Du bist jung, unerfahren und brauchst Führung Kind! Wenn nicht die meine, dann die jemand anderes. Alleine bist verloren und Orientierungslos.
    Vielleicht brauchst du die Kirche Innos. Ein läuterndes Feuer. Eine Gesellschaft voller Lügen, Machtspiele, Geplänkel und Ketten.
    Doch diese Gesellschaft wird dir nie geben können was der Zirkel dir geben kann. Klarheit! Ungeteilte dunkle Liebe für die Kälte des endlosen Todes im Tanz um die Seelen für unseren Herrn Beliar!"

    Er senkte den Blick wieder und sah, dass Olvia noch immer nicht geraucht hatte.
    Black lächelte warm und entgegnete:

    "Du musst das Ding schon rauchen Kleines, vom anschauen alleine wirst du nicht berauscht."

  13. Beiträge anzeigen #93
    Mythos Avatar von Elvardo
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    Elvardo ist offline
    Endlich hatte Elvardo diese scheußlichen schwarzen Schluchten hinter sich gelassen und befand sich unmittelbar vor dem großen Tor des Kastells. Bereits von hier konnte Elvardo das spöttische Gerede der beiden Skelette hören, die ihn bisher eigentlich immer behelligt hatten wen er vorhatte, durch das Tor zu treten. Er gestand sich selbst, dass er die beiden fast schon vermisst hatte. So wie alles am Kastell eigentlich....
    „Na sieh mal einer an der da zurückgekrochen kommt, he he.“ Kicherte das erste Skelett genüsslich in sich hinein.
    „Ähm, wer den?“ Fragte das Zweite verwirrt.
    „Na er!“
    „Wer?“
    „Er! Sieh doch mal runter, zum Beliar!“
    Erst jetzt wand das zweite Skelett seinen Kopf hinab.
    „Achso, er!“
    Die beiden kicherten leise vor sich hin und behielten Elvardo dabei immer genaustens im Blick.
    „Sieh mal wie er sich auf seinen Stock stützt wie ein alter Greis!“
    „Ja! Seltsam! Als er ging, sah er noch so jung aus!“
    „Alles Täuschung! Kein gestandener Schwarzmagier ist so alt wie er aussieht!“
    „Wie lange war er jetzt eigentlich weg?“
    „Woher soll ich das wissen? Das Zeitgefühl ist auf dieser Seite des Tores schwer beizubehalten.“
    „Schade!“
    „Fragen wir ihn einfach.“
    Erst jetzt wanden die beiden Untoten ihre Köpfe hinunter zu Elvardo, der scheinbar Teilnahmslos vor dem Tor stand und zu den beiden hinaufblickte.
    „Hey Weißhaupt! Wie lange warst du weg?“
    Elvardo zuckte mit den Schultern.
    „Weis ich nicht mehr genau.“
    Die beiden Skelette wanden sich wieder die Köpfe zu.
    „Hast du gehört? Er weis es nicht!“
    „Hm! Das ist natürlich ärgerlich. Was machen wir jetzt? Lassen wir ihn draußen stehen bis er sich errinert?“
    „Er würde nur wütend werden und uns die ganze Zeit mit Beschimpfungen belästigen! Willst du das?“
    „Nein, will ich nicht. Na schön. Lassen wir ihn eben rein.“
    Ein letztes Mal sahen sie beinahe erwartungsvoll zu Elvardo hinunter, dann ertönte ein ohrenbetäubendes Knarzen und das gewaltige Tor öffnete sich, fast schon quälend langsam. Elvardo wartete, bis es sich gänzlich geöffnet hatte, bevor er eintrat: Genoss den Augenblick wie das Tor mehr und mehr von der Eingangshalle preis gab. Gierig sog er die Luft durch die Nase und machte einen großen Schritt hinein. Das Geräusch schlug ein deutlich hörbares Echo, dass selbst das knarzen des wieder zufalleneden Tores nicht zu übertönten vermochte. Der junge magier wagte noch einen Schritt. Und noch einen. Erst dann verfiel er in ein schnelleres Gehtempo. Seine Schritte wurden beinahe rasend und sein Herz klopfte vor Freude. Er war wieder im Kastell, nach so langer Zeit. Beinahe hätte er selbst dem versteinerten Vabun freundlich gegrüßt, so berauscht fühlte er sich. Eilig rauschte er an dem versteinerten Magier vorbei in Richtung der Treppen. Bevor er das Refektorium oder die Bibliotheke wieder aufsuchen würde um sich von der Reise angemessen zu erholen, würde sein Gemach das erste Ziel sein...

  14. Beiträge anzeigen #94
    Held Avatar von Nicolei
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    Noch ist es nicht möglich über ein gewisses Maß hinaus zu zweifeln. Es ist der Zweifel. Ja, man könnte sagen, es ist der Zweifel der mich dazu bringt zu denken. Der Zweifel führt mich auf Wege die so nicht bekannt. Die Zweifelei hat mich meinen Dämonen näher gebracht, als es mir in der normalen Norm möglich gewesen wäre. Es ist den Zweifeln zu verdanken, dass ich mich einem neuen Herren unter geworfen habe. Etwas neues entdeckt habe und vielleicht mit meinen Zweifeln mehr Macht erlangt habe, als meine ehemaligen Brüder und Schwestern. Denn der wahre Weg Beliars, führt nur durch ein Feld von Zweifel. Man zweifelt an seiner eigentlich Ideologie, die, wenn man es genau nimmt, keine Spur von Freiheit in sich trägt. Man wird in diese Welt geboren. Man hat ein gewisses Maß an Moral und Intellekt, das man sich aber nicht selbst angeeignet hat. Man wurde dort hineingeboren und erzogen. Nach der Moral und den Vorstellung der jeweiligen gesellschaftlichen Strukturen. Es ist also dem zweifelnden Geist zu verantworten, wie man sich entwickelt. Ich für meinen Teil, lernte früh das Zweifeln. Ich wollte wissen, woher das Wasser kommt. Ich wollte wissen, warum die Sonne im Meer versinkt. Ich wollte wissen, warum es regnet. Ich wollte immer mehr wissen, mehr lesen, mehr schreiben. So kam es dass ich ein Ordensbruder wurde. Vor langer langer Zeit. Doch selbst dort begann ich zu zweifeln, nachdem ich das wusste, was der Norm und der Moral entsprach. Es blieb mir nichts anderes übrig als den Orden zu verlassen. Mich den Gebieten zuwenden, die mir verschlossen blieben. Es war dem Zweifel zu verdanken. Warum war diese Art der Magie tabu? Warum durfte ich an lebendigen Menschen keine Studien durchführen? Warum durfte ich sie nicht aufschneiden, als sie lebten, um zu sehen wie der Körper funktioniert? Es war so hinderlich, in allen Themen. Jetzt? Jetzt bin ich frei. Wende mich dem zu was keiner Wissen soll. Warum die Götter ein Spiel spielen. Warum es den Menschen nicht recht ist wenn man dies und jenes tut. Ja, man könnte sagen ich bin Humanist. Das bin ich ohne Zweifel, ich studiere den Menschen, ich liebe den Menschen. Der Mensch wurde von Anfang an, mit Widersprüchen genährt. Er hat ein solches Talent, was instinktive und vor allem jähzornige Handlungen angeht. Meiner Meinung nach, muss man es fördern, ihn darin bestärken. Die Götter spielen ihr Spiel, weiter und weiter. Wir haben Innos', den Liebling. Der für das Gute und Wahre steht. Innos' ist meines Erachtens ein Sadist. Er schenkt den Menschen so vieles und verbietet doch das, was ihn ausmacht. Schauen. Aber nicht Anfassen. Anfassen, aber nicht genießen. Dann haben wir Adanos, den Gleichgültigen wie ich ihn nenne. Ihm ist alles egal, solange die Welt heil bleibt. Er mischt sich selten ein. Und dann meine große Liebe. Beliar. Er inspiriert mich mehr als jeder andere. Er bestärkt den Menschen in seinen Schwächen, um ihnen näher zu bringen, zu was sie in der Lage sind. Er liebt die Menschen. Er ist ein Freund der Menschen. Er macht aus Schwächen und Fehlern, die wahren Gaben. Er erweckt die Urinstinkte der Menschen. Er gibt ihnen aus ihrer Schwäche heraus, mehr Macht. Was tun die anderen dagegen? Sie verurteilen den Menschen, wegen ihren Neigungen, wegen all den Fehlern, sie bestrafen ihn dafür! Sie bestrafen den Menschen, obwohl er von Anfang an dazu erkoren ist, das zu sein! Beliar, Beliar bestärkt ihn in seinen Taten, er würde ihn nie abweisen, ihm nie verurteilen, er zeigt den Menschen was ihre Bestimmung ist. Doch dies ist in der Moralvorstellung der meisten Menschen falsch. Weil sie denken, sie wären Sünder. Weil sie sich knechten lassen in einer Welt der Gesetze und der Empfindsamkeit und des Friedens. Das Leben braucht keine Gesetzte, die Moralideen dieser Welt widern mich an. Empathie ist fehl am Platz. Frieden, dazu sind wir nicht geboren. Der Mensch entdeckte den Stahl und was tat er damit? Er schmiedete Schwerter. Der Mensch ist kein Lebewesen, das sich auf Frieden bezieht. Der Mensch ist nur eine weitere Stufe des Tieres, eine bessere, eine vollkommene Version der Tieres. Das ist die Wahrheit, doch Innos' er verleugnet es. Er verbietet es, den Instinkten zu folgen. Er stellt es unter Strafe. Ich habe der Freiheit mein Leben gewidmet. Ich habe es Beliar geschenkt

    Er brauchte eine Pause. Er hatte sich von Xerkus abgewandt, nachdem er alles gelesen hatte, was er gerade so in die Finger bekommen hatte. Jetzt? Jetzt las er gerade die Ausführungen von Lefeut aus seinem Werk Die Werke und Wege meines Gottes. Es gefiel dem Schwarzmagier. Er mochte die Gedanken und fand sich selbst in einigen Punkten wieder. Er streckte sich und ihm wurde klar, dass er schon lange nicht mehr geschlafen hatte. Wie spät war es wohl? Er sollte sich wirklich ausruhen. Er Schlug die Bücher zu und mit einem Schnauben kommentierte er das Chaos auf seinem Tisch. Morgen räumte ich auf. (Witziger Weise sagte er das immer.)

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    Ritter Avatar von Luman
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    Sein Ziel war erreicht. Es war ein glücklicher Augenblick für den jungen Schwarzmagier.
    Es war immerhin sein Zuhause und auch sein neues Leben, das er dort angefangen hatte. Weit weg von Khorinis und der Armut. Ein vollkommen neues Leben halt und vor allem ein viel schöneres Leben noch dazu.
    Ohne weiter zu zögern, lief der Magier mit schnellen Schritten darauf zu. Er wollte keine weitere Minute, keine Sekunde mit dem alleinigen Anstarren vergeuden. Er wollte seine Schritte in den ehrwürdigen Hallen des Kastells erschallen hören. Sein Gemach sehen, die Bilder begutachten, die immer wieder Kopfschmerzen auslösten, wie die Dämonen, die mit Hilfe von Telepathie kommunizierten. Auch wollte er wieder die Bibliothek durchforsten, nach interessanten Büchern Ausschau halten und dann war noch das Refektorium, in dem er sich den Bauch vollschlagen konnte.
    Luman packte sich an den Magen. Er begann zu knurren. Kein Wunder, in den letzten Tagen oder besser gesagt, in den letzten Monaten hatte er nur Brot und Wasser zu sich genommen. Er hatte wahrscheinlich schon viel zu viel Gewicht abgenommen, da war es nicht schlimm, wenn er ein wenig wieder zunahm.
    Die Gelegenheit würde er immerhin bald dazu haben und er fragte sich schon jetzt, was er alles essen würde.
    Der staubige Pfad, der zu dem Kastell führte, war eigentlich nicht so schwer zu überwinden, doch musste der Schwarzmagier sich zusammenreißen, nicht nach unten zu schauen. Wenn er das tat, überkam ihn eine gewisse Angst davor, dass er runterfallen könnte.
    Sein Blick fixierte sich wieder auf den Weg. Runterzuschauen, brachte ihm nur die Angst und die konnte er nun nicht gebrauchen. Seine Schritte wurden nun schneller. Er konnte es einfach kaum erwarten, bis er den Weg hinter sich gelassen hatte und nun endlich vor dem Tor des Kastells stand.
    Man könnte schon fast meinen, dass er die Skelette vermisst hatte, denen man goldene Kronen aufgesetzt hatte. Sie fingen auch sofort an zu sprechen, als sie den jungen Wanderer mit leeren Augenhöhlen ansahen.
    »Schau mal da!«, meinte das rechte Skelett.
    »Was denn?«
    »Da kommt jemand an.«
    »Aha, ein weiterer Besucher also.«
    »Warte mal, kennen wir den nicht?«
    »Ja, genau, ich erinnere mich nun, das ist doch der Verschollene.«
    »Haha und ich dachte, er würde nie wieder kommen.«
    »Dann muss ich mir ja jetzt einen neuen Spitznamen für ihn ausdenken.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Wie wäre es mit dem Zurückgekehrten?«
    »Nein, viel zu offensichtlich.«
    »Missgelaunter Magier etwa?«
    »Das ist doch perfekt, meinst du nicht auch, Magier, immerhin sieht man dich nie lächeln.«
    »Dabei ist das Leben doch so schön. Haha!«
    »Das Leben könnte auch gar nicht schöner sein, als den ganzen Tag abzuhängen. Haha, abhängen, verstehst du? Abhängen!«
    Beide Skelette fingen plötzlich lauthals zu lachen an. Es schien nicht enden zu wollen.
    Der Schwarzmagier ließ sich davon aber nicht beeindrucken, er wollte hinein. Als die Skelette endlich aufhörten, setzten sie fort.
    »Oh, du willst rein, oder? Naja, geh nur, der Weg steht dir offen und nicht vergessen: Lächeln.«
    Schon wieder lachten sie lautstark daher, doch endlich öffnete sich das große Tor des Kastells.
    Erst war es noch langsam, doch dann beschleunigte sich das Tempo, bis es vollkommen offen stand.
    Lumans Augen wurden größer. Innerlich war er ganz außer sich, die dunklen Hallen wieder betreten zu dürfen. Die Skelette sprachen derweil weiter, doch das bekam er gar nicht mehr mit. Ihn interessierte nur noch sein Zuhause und er trat sogleich ein.
    Ein kurzer Blick ging zu dem steinernen Vabun herüber, ehe er die Wendeltreppe nach oben nahm, um sein Gemach anzusteuern. Die Gänge des Kastells schienen wieder eine Ewigkeit an Länge zu besitzen, doch kam er bald endlich an.
    Sein Gemach, das er so lange nicht mehr gesehen hatte. Luman schmiss seine Umhängetasche sofort in die Ecke und warf sich in sein Bett.
    Zuhause, endlich Zuhause. Alles wurde vergessen, er nahm nur noch die weiche Bettdecke wahr, auf der er lag.
    Es war eine harte Reise und er hatte so einiges durchgemacht. Heute war er genug gewandert und hatte es zum Glück am gleichen Tag geschafft, das Kastell zu erreichen. Den Hunger spürte er nicht mehr, genauso, wie er nicht spürte, dass er dringend ein Bad brauchte.
    Doch das konnte warten, denn nun wollte er sich ausruhen. Er war schon ganz erschöpft, hatte kaum noch Kraft.
    Das machte aber nichts, denn er war Zuhause. Seine Augen schlossen sich langsam, bis sie gänzlich zu waren. Dann fiel er in einen langen Schlaf.
    Endlich Zuhause. Zwei Wörter, die ihm vor seinem Schlaf noch einmal durch den Kopf schossen.

  16. Beiträge anzeigen #96
    General Avatar von olirie
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    Es war bitterlich kalt, kaum noch nass regnete es von Himmel, mehr schon war das, was da von oben herab kam gefroren. Dennoch, bis zu den Knien steckte olirie im Schlamm, einer Mischung aus Dreck, Wasser, Exkrementen und Blut. Der Boden des gesamten Feldes war aufgeweicht und kaum noch zu durchschreiten. Die Dämmerung war bereits vorüber, lediglich einige Feuer und das Aufblitzen von Magie spendete neben dem gelegentlich durch die Wolken durchbrechenden Mond etwas Licht. Stöhnen und Schreie drangen von allen Richtungen an den Priester heran und auch er selbst war außer Atem, keuchte und hielt sich nur noch mit Mühe auf den Beinen. Die Anstrengungen der Schlacht hatten ihre Spuren an seinem Körper hinterlassen. Die Robe war bereits an mehreren Stellen eigerissen oder gar angesengt. Doch was war schlimmer, die körperliche Erschöpfung oder die eindringende Kälte? olirie vermochte es nicht zu sagen, beides schien gleichermaßen lästig. Taumelnd stapfte er sich durch den Modder voran, dem Gegner entgegen.

    Eine weitere Schattenflamme verließ die Hand des Magiers, ein schmerzliches Ziehen im Unterarm begleitete diesen Zauber, beinahe so als hätte die Schattenflamme bei ihrem Verlassen der Hand eine Sehe des Unterarms mit herausgerissen. Doch da war nichts, keine Verletzung, keine Reizung, einfach nichts. Der Schmerz im Arm hatte schnell wieder nachgelassen, doch die Erschöpfung blieb. Zumindest die Schattenflamme hatte ihr Ziel erreicht und einem weiteren Landsknecht das Leben gekostet. Möge seine Seele in Beliars Reich ihr Heim finden. Doch ein Landsknecht mehr oder weniger machte bei der Schlacht auch nicht mehr viel aus. Das Schnauben eines Dämons in seinem Rücken spürend, stapfte olirie unbeirrt weiter über das matschige Feld.

    Ein stechender Schmerz zwischen den Rippen ließ ihn jäh stoppen. Eine lange Klinge ragte aus seiner Brust, verweilte kurz und zog sich dann wieder zurück. Das dämonische Schnauben, im Nacken, begleitet von dem Wiehern eines Pferdes, sank olirie kraftlos zusammen. Die Beine hatten kein Gefühl mehr, das Herz raste zuckend und pumpte verzweifelt Blut in die Wunde. Ein Reiter in einst schillernder Rüstung ritt an dem sterbenden vorbei. Das Pferd bis unter dem Bauch voll mit Schlamm, stapfte kraftvoll voran und hatte dennoch seine Mühe mit dem tiefen Morast, der sich gerade mit frischem Blut füllte. Ein letzter Blick galt den Ruinen des Kastells, die majestätisch über dem Schlachtengetümmel thronten, bevor der Priester nun endgültig seinen letzten Atemzug tat. War er traurig? Nein. War er wütend? Nein. Bereute er irgendetwas? Nichts. Eigentlich hatte er alles richtig gemacht außer…
    Eine kalte Nase stupste gegen das fahle Gesicht des Toten. Laika hatte begriffen, ihr Herr war gegangen, zurück in Beliars Reich, den Ort, den er so sehr herbei gesehnt hatte, aber zu dem er dennoch so spät wie nur möglich wollte. Nun war es endgültig soweit, die Bestimmung des olirie hatte sich erfüllt.

    Schweißgebadet schrak olirie in seinem Bett hoch und realisierte sogleich, was fehlte. LAIKA!! Er hatte Laika verloren. Doch wo? War es noch in Gorthar oder sogar schon vorher? Musste er nun ganz zurück in dieses ferne Reich, nur um sich dort das eigene Haustier zurück zu holen? Eilig sprang der Priester aus dem Bett, wusch sich, kleidete sich an und machte sich dann auf den Weg Laika zu suchen.

  17. Beiträge anzeigen #97
    Ritter Avatar von Luman
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    Luman ist offline
    Ein weiches und warmes Bett zu haben. Das war erholsamer, als unter dem freien Himmel zu schlafen.
    Man fror die ganze Zeit und es war schwer, überhaupt in den Schlaf zu finden. Umso erleichteter war dann Luman, als er wieder in seinem Bett schlafen konnte.
    Heute stieg er ziemlich früh aus seinem Bett. Als er sich am vorigen Tag in sein Bett fallen ließ, hatte er schon vergessen, dass er noch den Umhang trug, genauso, wie seine Kapuze noch auf seinem Haupte war.
    Deswegen setzte er nach seinem Erwachen die Kapuze ab und löste den Knoten, der den Umhang auf seinem Körper hielt. Als das erledigt war, legte er ihn fein säuberlich auf einen der Stühle, die in seinem Gemach um einen kleinen Tisch standen.
    Es war ihm nicht entgangen, dass er dringend ein Bad benötigte, weshalb er sich sofort nach dem Aufstehen daran machte, seinen ganzen Körper zu waschen.
    Im Kastell gab es ja zum Glück einen Raum, der dafür vorgesehen war. Ein Dämon konnte ihm den Weg weisen.
    Die damit verbundenen Kopfschmerzen waren stärker, als er noch das letzte Mal im Kastell verweilte. Daran musste er sich wieder gewöhnen, aber die Schmerzen musste er wohl immer dabei ertragen. Schlimm war es aber nicht.
    Nachdem er seinen ganzen Körper gewaschen hatte und sich in eine neue und saubere Robe einkleidete, fühlte er sich seit langem wieder richtig frisch. Er fühlte sich nicht mehr so schmutzig. Er war wieder rein und das fühlte sich mehr als gut an. Ein schönes Gefühl.
    Als sich allerdings sein Magen wieder meldete, indem er stark brummte, wusste der Schwarzmagier, dass es nun Zeit für eine richtige Mahlzeit war. Die letzten Wochen, sogar Monate nur von Brot und Wasser ernährt, brauchte er nun etwas, das seinen Hunger wirklich stillen konnte.
    Er machte sich sogleich auf, um das Refektorium zu besuchen. Dort würde er bekommen, wonach er verlangte.

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    Kämpfer Avatar von Galmon
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    Galmon ist offline
    Als der Kleptomane dann im Innenhof ankam sah er sich zuerst ein wenig um. Als der Dieb sich so umblickte sah er jemanden der sich anscheinend sich Sumpfkraut gegönt hatte. Galmon war schon eine Zeit lang beim Waldvolk, also müsste er ja wissen wer sich hier zugedröhnt hat. Der Angehörige des Kastells Rief eine Junge Frau zu sich, welche den Mann der sie zu sich Rief kannten. Danach Redeten sie ein wenig miteinander, bei welchem Gespräch was die beiden führten der Langfinger dieses nicht beachtete und es fast Ignorierte.
    Schließlich Rief der Fremde Galmon zu sich. Aber er Rief in so als ob er ihn zuvor schon mal herbeigerufen hätte, was der Dieb aber überhört hatte anscheinend. Der Gerissene setzte sich zu den beiden Beliar Anhängern und Grüßte sie "Seit Gegrüßt, Anhänger Beliars."
    Geändert von Galmon (25.01.2014 um 10:59 Uhr)

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    Mythos Avatar von Elvardo
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    Elvardo ist offline
    Ein lautes und herzhaftes Gähnen beendete die Schlafphase des jungen Blondschopfs.
    Dies war eine traumlose Nacht gewessen. Zumindest konnte er sich an keinen Traum errinern.
    Zwar hatte sein Vater immer gerne behauptet, dass man selbst dann träumte, wenn man es nicht merkte, doch mit dieser Meinung hatte er weder bei Elvardo, noch bei den Feuerpiestern in der Stadt überzeugen können.
    Elvardo reckte und streckte sich, öffnete flackernd die Augen und zwang sie dazu, offen zu bleiben. Sie weigerten sich, waren noch immer Müde. Doch sein Wille siegte schließlich über die müden Augenlieder, als er die Decke beiseite stieß und sich an den Rand des Bettes setzte.
    Er schmatze hörbar, um den trockenen Geschmack in der Mundhöhle weg zu bekommen, was aber nur berdingt halft. Auch seine Lippen fühlten sich seltsam starr und ausgetrocknet an.
    Noch einmal gähnte er und lies den Blick durch sein schlichtes Gemacht schweifen.
    Mittlerweile hatte sich wieder Staub abgesetzt. Eine ganze Menge Staub. Es war nur zu hoffen, dass sich die Dämonen micht wieder einen kleinen Spaß mit ihnm erlaubt, und diesen magischen Staub in seinem Zimmer verteilt hatten.
    Zwar wusste er nun, wie dieser zu beseitigen war, dennoch sollte der Teppisch diesmal dort liegen bleiben wo er war. Immerhin war dieser Teppisch das einzig dekorative in diesem Raum.
    Ob es in den Gemächern der anderen Kastellbewohner wohl ähnlich schlicht aussah?
    Oder hatten sie sich ihre Zimmer zu wahren Palästen umdekorieren lassen, die eines hohen Dieners des Beliars würdig waren? Konnte er auch etwas dagegen tun oder musste er erst in einer der Städte einen Schreiner beauftragen, um an neue Möbel zu kommen?Fragen über Fragen.
    Nach einigen Minuten des Sitzens erhob er sich und fischte seine Robe vom Kopfstück des Bettes. Routinemässig schlüpfte er in das bequeme Kleidungsstück, dröselte die dunkle Schnurr durch die Ösen der Robeund knotete diese dann vor seinem Bauch zusammen. Die Kapuze lies er nach hinten über den Nacken fallen, er brauchte sie hier ja nicht. Mittlerweile hatte er sich an die Kapuze gewöhnt, da er sie in Setariff und Umgebung öfter getragen hatte. Dennoch bevorzugte er ein leicht überschaubares Sichtfeld, dass die Kapuze stark einschränkte. Wieso andere Schwarzmagier es bevorzugten, die Kapuze auf dem Kopf zu haben, mochte verschiedenen Gründe haben: Ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit, dass Wissen, nicht von jedem Erkannt zu werden oder einfach eine bösartige, mysteriöse Ausstrahlung. Nichts davon strebte er in diesem Gemäuer an. Daher belies er es so wie es war.
    Elvardo prüfte noch einmal ob die Robe richtig saß, dann griff er unter sein Kissen und zog das alte Messer heraus. Niemand würde ihm wohl im Kastell schaden können. Dennoch war es ihm lieber, dass Messer immer in Griffreichweite zu haben. Es verschwand im inneren der Robe, wo es nicht so einfach herausfallen konnte. In die Schnurr wollte er es nicht hacken.
    Als nächstes schnappte er sich seinen kurzen Kampfstab.
    Er hatte sich aufgrund dessen kurzer Länge daran gewöhnt, ihn wie einen Gehstock zu handhaben. Das musste aussehen wie ein stinkreicher, junger Aristokrat der sich etwas darauf einbildete das seien Eltern vermögend waren.
    Aber das war egal. Er wusste selbst, dass es nicht stimmte und selbst wenn dem so wäre, würde es ihn wenig stöhren. Sollten andere Menschen doch über ihn denken was sie wollten.
    Ein letztes mal prüfte er nach ob alles so saß wie es sollte und öffnete die Tür zum Gang des zweiten Stockwerks.
    Sofort versuchte er, seinen Blick auf die Türen oder Bodenplatten zu richten. Die Gemälde an der Wand woltle er nicht öfter als nötig betrachten.
    Er fragte sich, welcher Witzbold diese Gemälde wohl gemalt hatte? Ein Sadist, dessen Ziel es war, nachkommende Generationen von Schwarzmagiern mit seinen Gemälden zu quälen? Oder gar ein schlechter Scherz des Kastells selbst? Wer oder was auch immer der Schaffer war, gelungen waren ihm sowohl die Bilder an sich, als auch ihre teuflische Wirkung.
    Trotz des ständigen Starrens nach vorne oder auf den Boden konnte er sich einige Male nicht beherrschen und musste auf diese Bilder staren, weshalb er sein Schritttempo beschleunigte, als ein leichtes Pochen hinter seiner Stirn einsetzte. Kopfschmerzen waren das letzte, was er haben wollte im Moment.
    Erst als er das Ende der Treppe erreicht hatte, die hinunter in die Eingangshalle führte, verlangsamte er seine Schritte. Nun musste er nur noch um die Ecke gehen und hatte das Refektorium erreicht.
    Der Speisesaal war wie üblich nicht überfüllt, aber es gab dennoch einige Gestallten, die hier Speisen und Getränke zu sich nahmen. Keinen davon kannte er. Oder?
    Einer der Anwesenden kam ihm beim näheren Hinsehen bekannt vor. Erst war er sich nicht sicher, ob er sich nicht irrte, aber die stechenden Augen, der dunkle Bart und die groben, mürrischen Gesichtszüge waren unverkennbar: Das war Luman, der Schwarzmagier, den er zuletzt vor einer Ewigkeit auf der Reise nach Setariff gesehen hatte.
    Elvardo blieb stehen und überlegte, ob er sich zu ihm setzten sollte. Doch mittlerweile wusste er ja, dass Luman es vorzug, wenig zu sprechen und das er all zu aufgeschlossenes Verhalten von Fremden nicht schätze.
    Schließlich entschied er sich, ihn zumindest höfflich anzusprechen.
    Mit langsamen Schritten begab er sich zum Tisch Lumans und stellte sich in dessen Blickfeld.
    Er lehnte beide Hände auf das obere Ende seinen Kampfstab und fragte beiläufig:
    "Ist es genehm?"
    Geändert von Elvardo (25.01.2014 um 13:22 Uhr)

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    Ritter Avatar von Luman
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    Luman ist offline
    Köstlich, einfach nur köstlich. Die Mahlzeiten des Kastells hatte er lange Zeit vermisst und nun hatte er wieder die freie Auswahl.
    Kein steinhartes Brot mehr, kein geschmackloses Wasser und auch kein Fleisch, dass fast schon grün war.
    Nun konnte er sich den Bauch mit allerlei Verköstigungen vollschlagen. Er ließ sich eine Käseplatte bringen und dazu auch noch frisch gebackenes Bauernbrot.
    Dazu noch Scavengerfleisch an einer Heilkräutersoße. Der Geschmack explodierte geradezu in seinem Mund.
    Immer wieder schnappte er sich dazu auch etwas Käse. Es waren wirklich viele und unterschiedliche Sorten. Ein Käse hatte eine seltsame Weißschimmelkruste, die man seltsamerweise sogar essen konnte. Den Geschmack hatte er noch nie im Leben gehabt. Sie war dafür allerdings ein wenig bitter.
    Das Fleisch war aber der Höhepunkt. Es war zart angebraten und das Fleisch ließ sich einfach von den Knochen lösen. Es war perfekt zubereitet worden.
    Luman gönnte sich dazu noch etwas, dass er seit Monaten nicht mehr getrunken hatte: Rotwein.
    Er nahm allerdings nicht große Mengen zu sich, da er nicht betrunken sein wollte. Ab und zu nippte er so daran und ließ den Wein seine Kehle hinablaufen.
    Ein wohlklingendes Geräusch entkam aus seiner Kehle. Es mundete ihm wirklich sehr. Kaum zu fassen, dass es noch besser schmecken konnte, als zu dem Zeitpunkt, als er es zum ersten Mal zu sich nahm.
    Die, die auch noch ihren Platz im Refektorium einnahmen, ignorierte er gekonnt. Nicht, weil er unhöflich war, sondern, weil er einfach zu großen Hunger gehabt hatte, als dass er noch länger warten konnte. Er musste seinen Hunger stillen und dabei dann noch großartig Kontakte zu knüpfen, danach war ihm einfach nicht.
    Mittlerweile hatte er auch fertig gegessen. Ein bisschen Käse und Brot blieben übrig, aber ansonsten war nichts mehr übrig.
    Sein Magen war genug gefüllt, aber er ließ sich noch mehr Rotwein bringen, den er wieder in kleinen Mengen zu sich nahm.
    Es gesellte sich eine weitere Person dazu, die sich dem Schwarzmagier näherte.
    Luman brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass es sich um Elvardo, einem weiteren Magier des Kastells handelte. Sie reisten zusammen nach Setarrif, da es sicherer war, zu zweit zu reisen. Zu dem Zeitpunkt konnte Elvardo noch nicht die Magie Beliars, ob es sich mittlerweile geändert hat?
    Dem Schweigsamen entgang es nicht, dass der blondhaarige Magier einen Stab mit sich trug. Es sah nach einem Gehstock aus, aber wahrscheinlich konnte er ihn auch zur Selbstverteidigung nutzen, immerhin war es bei Magiern beliebt, sich einen Ausgleich zur Magie zu suchen.
    Für Luman war das aber nichts, er würde sich nur auf seine Magie verlassen und nicht auf physische Waffen oder vielleicht doch, dann wäre es aber nur ein kleiner Dolch, den man unauffällig mit sich herumtragen konnte.
    Als Elvardo schließlich danach fragte, ob er sich setzen durfte, verdeutlichte Luman ihm mit einer simplen Handbewegung, dass es dem blondhaarigen Magier erlaubt wurde. Trotzdem blieb der Magier aber stumm, da er sich dachte, dass sein Gegenüber schon selbst zum Reden kommen würde.
    Elvardo wusste ja auch bereits, dass Luman nicht selbst den Anfang machte. Er war immerhin eher der schweigsame Typ.

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