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    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline

    Das Festland #4

    Dem hilflosen Gebrabbel nach zu urteilen, das der Soldat von sich gab, war er wohl tatschlich harmlos - für den Moment. Sobald der Mann ausgeschlafen und nüchtern war, mochte das ganz anders aussehen. Daher entschloss Wenda sich, ihn im Stall unterkommen zu lassen. Dort hatte er zumindest sein gesuchtes Dach, würde aber nicht im Haus herumstromern können. Blieb nur zu hoffen, dass er nicht doch versuchte, Pferde zu stehlen.
    Gemeinsam halfen die beiden Frauen dem Fremden auf und stützten ihn - leicht angeekelt - bis zum Heulalger, wo er wie tot der Länge nach ins weiche Heu fiel. Wenda bat Viraya, dem Fremden eine Kanne Kräutertee zu bereiten und aus dem Haus ein paar Decken und einen Satz Kleidung ihres Vaters zu besorgen. Im Schein der Laterne erleichterte Wenda den schlafenden um sein Schwert und wollte es eben in einer Futtertonne verstecken, als ihr Blick auf den Griff der Waffe fiel. Verwundert blickte sie auf die einfache Wachenrüstung des Betrunkenen und zurück auf das Schwert, was das eines Hauptmanns war. Sie konnte sich nicht erinnern, wer Hauptmann der Stadtwache Vengards gewesen war, als sie fortgegangen war, aber dieser hier war es sicherlich nicht.
    Als Viraya wiederkam, eine dampfende Kanne in der einen Hand, eine weitere Laterne in der anderen - offenbar hatte sie nicht den Wunsch, es dem Soldaten gleichzutun und stolpernd im Matsch zu landen -, Kleidung und Decken über dem Arm tragend, erzählte Wenda von ihrer Entdeckung. SIe waren sich einig, weiterhin Vorsicht walten zu lassen.
    Vorsichtig rüttelte Wenda den Soldaten an der Schulter. Auch mit einem Dach über dem Kopf würde er sich mächtig verkühlen, wenn er mit den nassen Kleidern hier über Nacht liegen blieb.

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    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline
    Es gab momente, in denen mochte man angesichts des Orkans in seinem Schädel einfach blos sterben, völlig unabhängig davon, wo man eigentlich gerade war. Und gerade letzteres war in solchen Zuständen oft ein größeres Problem, denn meistens fehlten einem dann so ein paar eigentlich gar nicht mal so unwesentliche Erinnerungen.
    Als Flarke geweckt wurde - was irgendwie dem erwachen eines Untoten entsprach - erkannte er, dass er gerade in so einer Situation war. Ihm tat der Schädel weh wie noch etwas - was auch daran lag, dass es immernoch dunkel war und er dementsprechend bei weitem noch nicht nüchtern sein konnte - er lag hier, in voller Rüstung, im Heu in einem Pferdestall und vor ihm standen zwei ihm völlig unbekannte Frauen, von denen eine eine Teekanne in der Hand hielt und irgendetwas, was nach Decken aussah, über dem Arm hängen hatte.
    Als er sich langsam mit einigermaßen mühsamen Bewegungen umdrehte, um zu den beiden hochzublicken, erkannte er, dass er wohl so einiges verbockt hatte, denn die beiden blickten sehr besorgt und misstrauisch drein.
    "Es tut mir leid.", brummelte er mit Mühen. "Was auch immer ich angestellt habe, es tut mir leid."
    Bei den Göttern, mein Schädel!, dachte sich Flarke, schaffte es aber, einen Stöhnen zu unterdrücken.

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    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Grummeld erwachte der Fremde. Der kurze Schlaf schien seiner Aussprache bereits sehr zuträglich gewesen zu sein, wie Wenda erfreut feststellte, auch wenn er weiterhin nichts sinnvolles von sich gab.
    "Na, noch hast du ja nichts gemacht", sagte ihm Viraya, während sie ihm einen Becher heißen Tees entgegenhielt. Etwas ungläubig, aber scheinbar zunehmend wach, nahm der Soldat das Getränk entgegen und wärmte sich dankbar die Hände daran.
    "Du kannst die Nacht über hierbleiben. Über alles andere wird morgen gemeinsam entschieden. Hier sind trockene Kleider und Decken, damit du uns nicht wegstirbst über Nacht. Ich bin Wenda. Meiner Familie gehört der Hof hier. Und das hier ist Viraya, sie lernt und arbeitet hier."
    Die Stille, die folgte, verstand vielleicht auch ein Volltrunkener als Frage.Ansonsten würden sie ihn eben am nächsten Morgen genauer ausfragen, wenn er dann noch da war. Was auch immer die Geschichte dieses Soldaten war, es würde die einstige Rittmeisterin nicht wundern, wenn er sich im Morgengrauen davonschliche.

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    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline
    Flarke war sprachlos.
    Schlicht und ergreifend sprachlos angesichts dieser Gastfreundschaft. Er konnte sich nicht daran erinnern, wie er hier rein gekommen war - und das verhieß zumeist wenig gutest - aber jetzt bekam er sogar einen warmen Tee, trockene Kleidung und ein Dach.
    So betrunken er auch war - auch wenn er gerade einen etwas klareren Moment hatte - das konnte er nicht unkommentiert stehen lassen. Dafür würde er sich bedanken müssen, eine Gegenleistung erbringen... Aber erst, wenn sein Schädel ihn in Frieden ließ.
    "Ich bin Flarke.", stellte sich dieser ebenfalls vor, nachdem er die Namen der beiden Frauen erfahren hatte. "Und ich danke euch... Auch wenn ich dazu gerade nicht in der Lage bin."
    Das sorgte zumindest für ein schmunzeln auf den Gesichtern der anwesenden, auch wenn es im falle des Soldaten etwas gequält aussah.
    "Ein wahres Wort.", kommentierte die eine von ihnen schnippisch und zeigte öffnete dann eine der Pferdeboxen. Dort drinnen solle er die nacht verbringen, der Hengst dort würde ihn soweit in Ruhe lassen, sofern er nichts anstellte.
    So eine Einladung ließ er sich nicht zweimal geben, vorsichtig sammelte sich Flarke, versuchte sich zu erheben - nur um gleich nach dem erstbesten zu greifen, was ansatzweise Halt bieten konnte. Anscheinend war er bedeutend betrunkener als es gesund war.
    Jedenfalls schleppte er sich in diese Box, bekam sogar noch die anziehsachen hinterhergetragen und wurde dann allein gelassen.
    Du darfst jetzt noch nicht schlafen! Du muss dich erst umziehen! Wach bleiben!, schalt er sich innerlich und wie in Trance schaffte es der ehemalige Hauptmann dann sogar, sich einer Rüstung zu entledigen - die vollkommen durchnässt und verdreckt war - und irgendwie in die trockenen Sachen zu schlüpfen.
    Doch kaum lag er da, stellte er fest, dass die Welt um ihn herum anfing, sich rasend schnell im Kreis zu drehen.
    Ruckartig setzte er sich wieder auf, was das Ganze nur geringfügig besser machte, und griff nach dem Becher mit Tee.
    Immerhin das brachte was, und so langsam aber sich entglitten dem im Pferdestall sitzenden, volltrunkenen Soldaten seine Gedanken...

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #5
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    Gath ist offline

    Bakaresh

    "Gath, da bist du ja endlich!"
    "Ja, tut mir leid, Pandillo... Es hatte ein bisschen länger gedauert und ich wollte sicher gehen, dass ich auch wirklich alleine komme."
    "Soweit ein guter Plan, was nichts daran ändert, dass du pünktlicher sein solltest.", tadelte ihn der Händler sogleich, was der junge Bootsbauer aber geflissentlich überging, beziehungsweise, mit einem einfachen "Ja." quittierte. Seine Pünktlichkeit war so eine Sache, aber das tat an diesem Tag nichts zu Sache, denn er traf sich hier, in diesem kleinen Hinterzimmer eines Hauses, was wohl irgendwem gehörte, der irgendwie mit ihrer aller Chef verbunden war, und das Pandillos Büro in Bakaresh war. Also, sein inoffizielles, denn hier wurden meistens die etwas spezielleren Sache abgewickelt und vor allem die spezielleren Papiere gelagert. Und wenn sich der junge Bootsbauer so umschaute, hier konnte er, in den Regalen an den Wänden, dieses kleinen, niedrigen Zimmers doch so einiges entdecken, was er im Laufe des letzten Jahres niedergeschrieben hatte. Vornehmlich natürlich die "sonstigen Ausgaben", "Weiteren Lieferungen" und die Produkte, die irgendwelche ganz kryptischen Namen hatten. Das waren dann meistens Rauchbares oder anderweitig Illegales.
    "Ich gehe mal davon aus, du weißt, was Traér und mir vor ein paar Tagen passiert ist?", wandte er sich wieder an Pandillo, der ihm an einem kleinen Tisch aus dunklem Holz gegenüber saß - überhaupt war ziemlich vieles in dem Zimmer dunkel, so, wie es in Varant üblich war. Nur die Decke war eigentlich recht hell, denn auch wenn die Wände dieses Zimmers aus Lehm bestanden, das Dach war eine blaue Zeltplane, die tagsüber viel Licht herein ließ und auch viele Geräusche herausließ. Eigentlich nicht ganz optimal, wenn man etwas besprechen wollte, aber in diesem Hinterhof kam eigentlich nie jemand vorbei, der übermäßig die Ohren spitzen würde.
    "So halbwegs, aber erzähl nochmal.", forderte ihn Pandillo auf, woraufhin er zu erzählen begann.
    "Gut. Wir waren auf dem Weg zu einem unserer Lagerhäuser unten im Hafen, es ging um eigentlich nichts größeres, nur irgendwelche Sachen, für die man keine Zölle gezahlt hatte, an ein paar Geschäftspartner herausgeben, die das Zeug irgendwohin räumen sollten. Ich glaube in Richtung Mora Sul, oder so. Vielleicht sogar nach Ishtar, wer weiß. Das Problem war eher, dass es im Hafen plötzlich von Soldaten nur so gewimmelt hat. Überall irgendwelche Stadtwachen! So viele rennen doch sonst nicht im Hafen rum.
    Wir haben uns, nachdem uns das entschieden zu viele waren, um irgendetwas auszulagern, dann vom Acker gemacht. Die anderen, die was abholen sollten, waren wohl ähnlicher Meinung gewesen. Ich habe dann am nächsten Tag von denen eine Nachricht bekommen und wir haben das ganze gestern über die Hintertür herausgegeben.
    Aber eigentlich war das nichts groß besonderes. Ich mein, ein paar Kisten mit Sumpfkraut, Stoffen und ein bisschen Gold. Mehr war das eigentlich nicht."
    "Irgendjemand hat augenscheinlich Verdacht geschöpft."
    "Augenscheinlich. Nur woher?
    Also nein, falsche Frage, woher ist mir auch klar, aber ich dachte, in diesem Unternehmen wird dermaßen gut geschmiert, dass wir eigentlich kein Problem mit ein paar einfachen Stadtwächtern haben sollten..."
    "Eigentlich schon. Aber du solltest doch, so oft, wie du im Hafen bei deinem Boot herumlungerst, eigentlich mitbekommen haben, dass da zur Zeit ein großes Schiff liegt -"
    "Wir sind in Bakaresh, da liegen viele große Schiffe."
    "- die königliche Flagge trägt."
    Jetzt war Gath doch erst mal still, denn auch wenn er des öfteren mal bei seiner Nussschale unten im Hafen war - ja, das Boot gab es tatsächlich noch.
    Als er es vor Jahren hier in Bakaresh zurückgelassen hatte, war es verpfändet worden und dann an reichen Händler vermacht worden, der von der außergewöhnlichen Bauart dieses Bötchens beeindruckt gewesen war. Als Gath irgendwann einmal mit eben diesem Kerl zu tun gehabt hatte, hatte er es durch Zufall erfahren. Diese Gelegenheit hatte er natürlich beim Schopfe gepackt und sich sein Boot zurückgekauft. Sein Boot, dass er vor mittlerweile einigen Jahren Khorinis gebaut hatte, dass ihm in Ardea gute Dienste beschert hatte, dass er in Vengard etwas umgebaut hatte, und mit dem er dann zusammen mit Rekhyt und Lucia von Berg aus eben dieser Stadt hierher, nach Bakaresh geflohen war. Rekhyt und Lucia... Die eine steckte wahrscheinlich irgendwo auf dieser Welt, hoffentlich so weit weg, dass er ihr nie über den Weg laufen würde, der andere führte mittlerweile das Leben eines angehenden Druiden im Sumpf von Schwarzwasser... Hätte sich das einer vor ein paar Jahren gedacht? Also, dass Lucia irgendwo weit weg war, hatte Gath relativ schnell angefangen zu hoffen, aber dass der stille Dieb Rekhyt einmal ein Magier werden würde? Eher nicht.
    "Gath, träumst du?!", riss ihn Pandillo relativ unglimpflich wieder aus seinem kurzen Tagtraum - sofern man um diese Uhrzeit noch von Tag reden konnte.
    "Ähm..."
    "Sag nichts, nein wäre gelogen."
    Da konnte der junge Bootsbauer erst mal nicht wirklich etwas dagegen sagen, weshalb er sich vorsichtshalber in Schweigen hüllte.
    " Es liegt also ein großes Schiff der königlichen Marine bei uns im Hafen und Haufenweise Rotröcke rennen durch die Straßen."
    "Mhm."
    "Es gibt da Gerüchte über irgendeinen Kerl hier in Bakaresh, der daran was ändern möchte. Ich weiß nicht wirklich was über ihn, aber ich weiß, dass er eine Glatze hat und in einer Milizrüstung herumläuft. Wir sammeln zur Zeit weitere Informationen, aber ich glaube, dieser Kerl ist wahnwitzig genug, die Soldaten hier wieder zu vertreiben. Er hat zumindest bei einem der Rüstungsschmiede hier so eine Andeutung gemacht. Danach hat man ihn aber noch nicht wieder gesehen."
    "Und du meinst, ich solle den Kerl mal suchen und Unterstützen?", brachte sich Gath mal wieder ins Gespräch ein.
    "Genau."
    "Hmm..."
    "Nein, einfach wird das nicht, aber der Auftrag kommt von weiter oben und du weißt genau, dass wir keine Wahl haben."
    "Hmm..."

  6. Beiträge anzeigen #6
    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Am Morgen sah die Welt schon anders aus. Als Wenda aus der Tür trat, leuchtete ihr der Himmel strahlend blau entgegen und ein böiger Wind hatte die Wolken der Nacht fortgeweht. Ein paar Tropfen fielen vom Dach in ihren Nacken, sodass sie schaudernd den Kopf einzog und auf den Hof trat. Aus der offenen Stalltür schob sich ein schwarzer zierlicher Pferdekopf; Brogan hatte offenbar ihren Gast gut im Auge behalten und brummelte ihr nun entgegen.
    "Ja ja, Futter ist schon unterwegs."
    Sie kraulte dem Hengst kurz die Stirn und schob ihn dann zurück in den Stall, damit er nicht weiter den Türrahmen blockierte. Drinnen warf Wenda einen neugierigen Blick in Richtung Brogans Box, von der ein leises Schnarchen zu vernehmen war, und machte sich dann an die Morgenfütterung.
    So ein Futtereimer konnte ganz schön Krach machen, wenn er an Tröge und Futtertonnen stieß. Heute scheinbar mehr als sonst.
    In Erwartung seiner Mahlzeit steuerte Brogan wieder auf seine Box zu, und Wenda konnte nur hoffen, dass Flarke nicht durch einen Huf auf seinem Finger erwachen würde.

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    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline
    Rums!
    Irgendetwas tat einen Schlag, aber das fand in erster Linie einmal den Weg durch die Gehörgänge eines gerade komatös schlafenden Soldaten. In seinem Geist kam das nicht wirklich an, denn dieser war immernoch dabei, sich gegen so allerlei schädliche, aber selbst zugefügte Gifte zu wehren. Genaugenommen nur gegen eines, was irgendein Chemiker in ferner Zukunft als Ethanol bezeichnen würde.
    In der Zeit, in der wir uns aber gerade befinden, war dieses vor allem unter dem Namen Alkohol bekannt und Bestandteil vieler schöner, mehr oder minder schmackhafter Substanzen, mit der sich manche Leute gelegentlich den Schädel zudröhnten.
    Flarke war einer davon, so, wie er hier in einem ihm nicht näher bekannten Pferdestall irgendwo in der Nähe Vengards lag - und langsam erwachte, denn der Krach in seiner Umgebung ließ nicht nach.
    "Humm...", erklang ein leises Stönen, mit dem der ehemalige Hauptmann schlussendlich seine Augen öffnete und einen Blick auf die Szenerie um ihn herum war.
    Nicht, dass er sich daran erinnern konnte, wie oder warum er hier war, aber er verschwendete daran auch gerade nicht so wirklich einen Gedanken, denn dazu ging es ihm viel zu schlecht.
    Im Normalfall wäre er jetzt zu der Erkenntniss gekommen, dass er daran wohl selbst Schuld war, aber auch so weit reichte sein Denkvermögen gerade nicht.
    Vor allem, weil dieses gerade neue Beschäftigung in Form einer großen, lebenden, schwaren Masse bekam, welche sich mit ungeahnten Geschwindigkeiten seinem Nachlager näherte.
    Blitzschnell war Flarke auf den Beinen - und musste erst einmal mindestens genauso schnell nach irgendetwas greifen, um nicht gleich wieder umzufallen, aber immerhin rettete es ihn schon mal vor diesem Wesen, was ich auf den zweiten Blick als ein Pferd herausstellte - und das war nicht das einzige in der Umgebung.
    Anscheinend befand er sich wohl in einem Stall... Und er war nicht alleine.
    Nicht nur Pferde gab es hier viele, sondern auch eine junge Dame, der diese wohl gehörten.
    Verdammt...
    "Guten Morgen.", grüßte Flarke versucht freundlich - soweit es sein Zustand eben zuließ - und erschrak dabei innerlich selbst über seine Stimme, welche gefühlt drei Oktaven zu tief war.
    Das konnte jetzt was werden...

  8. Beiträge anzeigen #8
    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    "Oh, guten Morgen!"
    Wenda gab sich zumindest im Ansatz Mühe, überrascht darüber zu klingen, den Soldaten senkrecht zu sehen, während sie weiter Heu aufschüttelte. Auch ein paar der Pferde schauten sich kauend nach Flarke um.
    Wendas Blick fiel kurz auf die Hafertonne, in der sie das Schwert des Fremden versteckt hatte. Dafür war später immer noch Zeit. Wenn sie ihm seine Waffe jetzt schon wiedergäbe, könnte er tatsächlich einfach so abhauen - und sie war viel zu neugierig auf seine Geschichte, um ihn einfach gehen zu lassen. Um diese Jahreszeit passierte hier draußen schließlich nicht viel. Vielleicht merkt er gar nicht, dass sein Schwert weg ist, und geht trotzdem. Und wenn er es dann doch bemerkt, muss er zurückkommen, sich entschuldigen und danach fragen. Ein schadenfrohes Grinsen schlich sich bei dem Gedanken auf Wendas Lippen. Rasch wechselte sie gedanklich das Thema, um es zu vertreiben. Sie stützte die Arme auf eine halbhohe Boxenwand
    "Hätt ja gedacht, du wärst schon wieder weg. Willst du weg? Sonst kriegst du Frühstück. Und wohin bist du eigentlich unterwegs?"
    Eine Stute beschnupperte ihre Hand und ließ ein paar halb zerkaute Haferkörner auf ihrem Ärmel zurück, was Wenda aber nicht sonderlich störte.
    Am Morgen hatte sie den anderen Bewohnern - ihrer Mutter Helena, ihrem Bruder Viktor und dem Knecht Markus - von dem Besucher berichtet. Wie sie auf ihn reagieren würden?

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    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline
    Anscheinend hatte sein Gegenüber seine erstaunlich miese Verfassung nicht in vollem Umfang bemerkt - oder zumindest überspielte sie es gekonnt.
    "Wie hätte ich denn hier weg kommen sollen?", brummelte Flarke als Antwort auf die Frage, warum er noch da sei. "So be...scheiden wie es mir gerade geht, hätte ich heute Nacht keinen Schritt mehr irgendwo hin setzten könne.
    Während er dabei gestikulierte, fiel Flarke auf, dass er gar nicht mehr seine Rüstung trug, sodern grob gewebte Sachen, die richtig schön weich waren. Und der ganze Rest fehlte auch, also sein Schwert, sein Schild... Dafür stand eine Kanne neben ihm, in der man im Normalfall Tee reichte. Anscheinend würde er wohl noch ein bisschen hier bleiben müssen, aber andererseits... Warum denn nicht? Wo wollte er denn eigentlich hin?
    "Angesichts meines Schädels gerade, wundert es mich, dass ich hier doch recht sinnvoll geschlafen habe und nicht irgendwo im Straßengraben gelegen bin...
    Danke, was auch immer du gestern mit mir angestellt hast."
    Immerhin brachte er die Dame damit zum lächeln. Wahrscheinlich hatte sie auch einen Namen und wahrscheinlich hatte sie ihm ihn sogar schon gesagt, aber er konnte sich beim besten Willen an nichts mehr erinnern...
    "Ein Frühstück würde ich dankend annehmen - auch wenn ich mich schon fast schäme...", fuhr er fort, wobei er den Kopf sinken ließ, was seine Stirn wiederum mit stechenden Schmerzen kommentierte.
    "Ich hoffe, ich kann laufen...", murmelte er noch hintendrein, aber anscheinend auch so laut, dass es gehört wurde.

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    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Wenda rollte die Augen. Kann ja kein großer Krieger sein, wenn er sich von so ein bisschen Kater unterkriegen lässt. Immerhin hat er den Anstand, sich für seinen Zustand zu schämen...
    "Tja Flarke, wenn mir was einfällt womit du dich revangieren kannst dafür, dass du nicht erfroren bist, sag ich dir bescheid."
    Sie deutete ihm, ihr ins Haus zu folgen und ging bereits voraus, als der Vengarder ein halblautes "Ich hoffe, ich kann laufen..." ausstieß. Wenda unterdrückte ein genervtes Stöhnen und rollte nur wiederum die Augen. Sie ging weiter über den Hof zur Haustür, unter der Vorgabe, ihn nicht gehört zu haben.
    Den Weg zur Erlösung (oder auch Weidenrindentee) muss zum Glück jeder selbst gehen. Sie hatte nämlich nicht vor, den nach Alkohol stinkenden und erbrechensgefährdeten Trunkenbold bis zur Küche zu stützen.

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    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline
    Frische Luft!
    Das war so ziemlich der erste Gedanke, den Flarke hatte, als er den Stall verließ und in das helle Sonnenlich blinselte. Überhaupt, wenn man man sich den Himmel anschaute, konnte man sich eigentlich kaum vorstellen, dass es gestern wie aus Eimern geschüttet hattet. Wenn man sich die Umgebung anschaute, schon eher, denn alles war aufgeweicht vom Regen.
    Du Trottel hättest erfrieren können..., schalt er sich innerlich, während er einen kurzen Blick über die Szenerie warf und dann seiner Gastgeberin - die augenscheinlich seinen Namen kannte, was hieß, dass er ihren auch kennen müsste - möglich schnell hinterher lief, denn diese war augenscheinlich leicht genervt von seiner erstaunlich schlechten Verfassung.
    Zu behaupten, er könne dafür nichts, wäre mehr als nur ein schlechter Scherz, aber zumindest nahm er sich vor, möglichst still zu leiden. Es musste das nicht auf andere loslassen.

    Sie gingen kurz über den Hof und dann hinein über eine Tür in das Haus, dass zu diesem Gehöf gehörte. Es war ein schönes Bauernhaus, nicht riesig, aber doch so, dass eine Familie problemlos drin Platz fand. Und so ganz arm konnte diese Familie ja auch nicht sein, denn immerhin hatten sie Pferde, und zwar nicht gerade wenige.
    Familie... Dieser Gedanke beunruhigte Flarke ziemlich, denn das hieß, dass er sich gleich noch anderen stellen würde müssen. Und das in seiner Verfassung, mit einer Fahne von Faring bis nach Vengard und zurück...
    "Einen wirklich schönen Hof bewohnt ihr hier", merkte er an, während sie gerade durch einen kleinen Flur im inneren des Hauses wohl in Richtung Küche liefen.

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    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    Sie ritt nicht, sie ging und führte das Pferd hinter sich her. Es folgte ihr, ohne zu zögern, doch sie hatte es in den vergangenen Wochen auch bestens versorgt und langsam Vertrauen zu dem Tier gefunden und das Tier wohl ebenfalls zu ihr. Sie hatte die Stute auch nie mehr Gaul genannt, doch einen Namen hatte sie noch immer nicht gefunden.

    Dennoch weit vom Hof weg traute sie sich nicht. Also drehte sie einfach drei Runden um das Gebäude, während sich Wenda drinnen wieder mit dem Fremden zu unterhalten schien. Sie lächelte und ging weiter. Dabei sprach sie immer wieder zu ihrem Pferd. Allerdings sprach sie niemals die Wahrheit, wenn sie ihm Geschichten erzählte, sondern passte nur die Lügen aufeinander ab. Schliesslich sollte sie niemand finden und niemand zuordnen können.

  13. Beiträge anzeigen #13
    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Als suchte er nach einem Grund, nicht still hinter ihr her laufen zu müssen, komplimenterte Flarke das Haus der Famile, das er zum ersten Mal von innen sah. Auch von außen hatte er es grade das erste Mal erblickt, wurde Wenda gewahr, schließlich war es gestern stockfinstere Nacht gewesen. Aber auch bei strahlendem Sonnenschein wär er zu betrunken gewesen, um zu bemerken ob sich der Boden neben ihm aufgetan hätte.
    "Danke", sagte sie schlicht.
    Ja, Wendas Elternhaus war schön. Nichts herausragendes, besonders wenn man vom Land kam, aber auch für ein Landhaus zeigte die trutzige Heimeligkeit des Hofes eine aufgeräumte Eleganz, die dem Auge schmeichelte. Die Gebäude waren gut in Schuss, denn die vergangenen Kriegsjahre waren gut für das Geschäft mit Pferden gewesen. Nun, da es friedlicher war, war Wendas "Mitbringsel", der zierliche Wüstenhengst Brogan, eine willkommene Chance gewesen, die Zucht von schweren Kriegsrössern auf elegantere Reitpferde umzustellen. Draußen hinter den Zäunen tollte die zweite Generation seiner Nachkommen herum.
    Wenda führte Flarke in die Küche, wo sich die Bewohner zum Frühstück sammelten. Helena hatte ihr leicht ergrautes Haar bereits zu einem ordentlichen Zopf geflochten und stellte grade einen duftenden Topf heißen Haferbreis auf den Tisch. Auch wenn Wendas Miene weitaus grimmiger war, war die Ähnlichkeit der beiden nicht zu leugnen.
    "Ah, da ist ja unser Gast", hieß sie Flarke lächelnd willkommen, als sei er ein Freund der Familie und nicht ein dahergelaufener Deserteur, wie ihn Viktor offenbar einschätzte. Wendas jüngerer Bruder hatte die selben grünen Augen und das spitze Kinn wie Wenda, das er finster senkte, als er den Fremden musterte. Wie der symbolische Herr der Familie saß er am Kopf des Tisches, die Arme auf der Tischplatte verschränkt.
    "Was haste 'n da wieder angeschleppt.", brummte er, ohne wirklich bedrohlich zu klingen.
    "Was, hätt er lieber erfrieren sollen?"
    Statt einer Antwort brummelte der gut zwanzigjährige etwas wie "Gesindel" und "Pferde stehlen".
    Die kräftige Gestalt von Markus, dem Knecht kam hinter der Tür zur Vorratskammer hervor. Wortlos stellte er ein Glas süßen Kompott auf den Tisch. Seine Miene unter dem roten Schopf blieb trotz der angespannten Situation ausdruckslos, aber als er Flarkes Blick traf, zwinkerte er diesem verschmitzt zu.

  14. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #14
    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline
    Da war er nun - stand knapp hinter der Tür der Küche und von seiner gewohnten dienstlichen Autorität war nicht mal ein Hauch zu sehen.
    Eher stand er da wie der schüchterne Lehrling, der seinem Meister zum ersten Mal gegenübertritt oder der Waffenknecht, der zum Hauptmann zum Raport gebeten wird, weil er irgendetwas ganz gravierend verbockt hat.
    Eigentlich war letzterer Vergleich gar nicht mal so verkehrt, denn er stand hier quasi als neuer, unbekannter Niemand mit schlechtem Ruf und schlechtem Duft vor der versammelten Mannschaft dieses Hauses - der Mannschaft, bestehend aus einer Mutter, die ihn überraschend freundlich begrüßte, einem jüngeren Mann, wahrscheinlich der Bruder der Dame an seiner Seite, deren Namen hoffentlich bald irgendjemand erwähnen würde, und gleichzeitig der Hausherr, denn er saß am Kopf des Tisches. Einen Vater gab es wohl nicht mehr, was allerdings in Zeiten des Krieges in der Regel nicht so außergewöhnlich wäre.
    Problem an der Sache war eher, dass dieser Bruder augenscheinlich nicht gut auf Flarke zu sprechen war, was wiederum daran liegen könnte, dass seine Schwester ihn ins Haus gehohlt hatte. Irgendwie schien es einen leichten Machtkampf um die Autorität in diesem Hause zu geben, das konnte der ehemalige Hauptmann - trotz seines brummenden Schädels - dem überraschend schroffen Umgangston und den Blicken, die sich die beiden zuwarfen, entnehmen. Und das würde für ihn wohl zum Problem werden.
    Daneben gab es noch einen etwas kräftiger bebauten Kerl mit roten Haaren, der augenscheinlich sowas wie ein Knecht in diesem Haus war, denn er kam aus irgendeiner Tür im Raum geschlichen und brachte etwas zu essen mit. Das Überraschende an ihm war, dass er bedeutend älter als die Kinder war - wahrscheinlich war dieser Mann sogar älter als Flarke selbst - und hatte irgendwie wohl trotz seiner eigentlichen Position einen etwas entspannteren Blick auf die Sache hatte, wie als wäre er nicht zwingend vom Wohlwollen des Hausherren abhängig... Aber er hielt sich geflissentlich mit jeglichen verbalen Kommentaren zur Situation zurück. Nur Flarke lächelte einmal kurz zu - oder besser gesagt, er lächelte ihn aus... - was auch verständlich war. So ganz der jüngste war er jetzt auch nicht mehr und eigentlich hätte er schon wissen sollen, was einem passierte, wenn man bedeutend über den Durst trank...
    Damit war es nun leider an ihm, sich nun vorzustellen.
    "Guten Morgen.", fing er an, wobei es ihm nicht einfach viel, jetzt etwas sinnvolles zu Stande zu bringen, zumal die Situation einfach zu abstrus war. Einer sah ihn schon fast als Feind, eine war auch nicht gerade prickeln auf ihn zu sprechen und zwei betrachteten ihn mit Mitleid, was Flarke seiner persönlichen Meinung nach am ehesten gebührte. Aber gut umgehen damit konnte er trotzdem nicht.
    "Danke, dass ihr gestern Abend einem halb erfrorenen Idioten ein Dach über dem Kopf gewährt habt." Zum Zeigen, dass er sich schämte, senkte er den Kopf.
    Aber "Ihr"? Eigentlich war es ja nur eine hier gewesen und er musste aufpassen, dass er sie nicht komplett gegen sich aufbrachte, aber er konnte sich vor allen nicht bei ihr bedanken, wenn er noch nicht einmal ihren Namen wusste.
    "Ich hoffe, ich kann mich dafür irgendwie revanchieren." Ihm passierte eine kleine Pause, weil er nicht wusste was er sagen sollte. Flarke hatte dabei möglichst leise gesprochen, in der Hoffnung, dass nicht der ganze Tisch auf anhieb in Ohnmacht fallen würde.
    "Und bevor ich es vergesse: Ich bin Flarke.", damit hob er seinen Kopf wieder und blickte unschlüssig in die Runde, in der Hoffnung, jemand würde ihm die anderen vorstellen oder ihm einen Sitzplatz anbieten.
    Geändert von Flarke (20.11.2013 um 22:31 Uhr)

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    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Als Flarke sich vorstellte, blitzte in Wenda kurz ein schlechtes Gewissen auf. Der Typ mochte abgewrackt sein, aber eigentlich sollte das kein Grund sein, ihre Manieren zu vergessen und den Gast - sei er nun unfreiwillig oder nicht - vorzustellen.
    Sie räusperte sich kurz. "Äh ja. Flarke, das ist meine Mutter Helena. Ihr gehört der Hof natürlich und nach ihrer Pfeife wird getanzt, vor allem was Sachen im Haus angeht." Die vorgestellte wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab und reichte dem Neuankömmling kurz die Hand, ein herzliches Lächeln im leicht geröteten Gesicht, ehe sie sich wieder Küchendingen widmete. "Das ist mein Bruder Viktor, der mit mir die Zucht organisiert." Der angesprochene hob zunächst nur eine Braue, dann den schmalen Hintern vom Stuhl, um ihm ebenfalls die Hand zu reichen, auch wenn dies wohl eher Pflichbewusstsein gegenüber seiner Mutter, als ehrlichem Willkommenheißen zuzuschreiben war.
    Wenda konnte sich nicht sagen warum, aber Viktors schlechte Laune machte sie wütend. Flarke war ihr Gast, nur sie durfte verstimmt über seine Anwesenheit sein, so schien es. Ihre Entscheidung, ihm ein Dach anzubieten, schien ihr kleiner Bruder nicht zu respektieren.
    "Und das ist Markus, unser Knecht."
    "Tach." Geräuschvoll schob er seinen Stuhl zurück, um Flarke über den Tisch hinweg ebenso die Hand zu schütteln.
    Als hätte das laute Geräusch einen Bann gebrochen, schob auch Wenda nun zwei Stühle zurecht, um Flarke einen Platz anzubieten, Helena platzierte schwungvoll Schüsseln auf dem Tisch und Gespräche begannen.
    "Was machsten hier?", fragte Markus geradeheraus.
    "Wollt ihr länger bleiben?", fügte Helena höflich hinzu, während sie Flarke eine mächtige Portion Porridge auftat.
    Wenda befragte ihren Bruder indeß, wo Viraya sei und ob noch Wasser im Trog auf der Hangweide sei.

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    Nach einer kurzen Vorstellung der restlichen Familie hatte sich zumindest die Spannung, die aufgekommen war, als sie den Raum betreten hatten, etwas gelegt, was in erster Linie der Mutter Helena und Markus, dem Knecht - Flarke hatte gar nicht mal so schlecht geschätzt - zu verdanken war. Und es war auch bei dieser Vorstellung rausgekommen, dass die Dame des Hauses nicht ganz mit der Rolle, die ihr Bruder für sich beanspruchte, einverstanden war, denn sie stellte ihm die Mutter als die Chefin der Familie vor.
    Immerhin, es hatten alle den Anstand, ihm mehr oder minder gezwungen die Hand zu reichen und mit der Begrüßung durch Markus, welcher als erster der zuvor Anwesenden das Wort ergriff, legte sich auch die Spannung etwas, woraufhin ihm dann schlussendlich auch ein Sitzplatz angeboten wurde - und Flarke war mittlerweile heil froh darüber, wieder sitzen zu dürfen, denn angesichts der Spannung in der Küche war sein Puls etwas nach oben gegangen und das fand sein Magen inklusive des etwas giftigen Inhalts nicht so toll. Man könnte auch sagen, ausgesprochen bewegend.
    Doch immerhin, es gab etwas zu essen, um diesen zu besänftigen, auch wenn er erstmal warten musste, bis die Familie angefangen hatte, sich aufzutun. Und zum Glück saß er nicht so zur Schüssel, dass er selbst danach greifen konnte, denn das hätte ihn in eine ausgesprochen unangenehmen Situation gebracht...
    "Was machsten hier?", eröffnete Markus schließlich ein Gespräch, was man wohl mit so ziemlich jedem Fremden, der zufällig im eigenen Haus vorbeischneite, beginnen würde und Helena hängte gleich noch die Frage, ob er denn bleiben wolle, hinten dran.
    Die Schwester wendete sich relativ schnell ihrem Bruder zu und fragte ihn irgendetwas - aber so aufnahmefähig war der ehemalige Hauptmann noch nicht, immerhin war er erst vor kurzem wieder von den Untoten auferstanden worden.
    Aber die Frage war eigentlich gut. Was machte er hier? Und vor allem, was konnte er eigentlich erzählen, denn mit der Wahrheit hausieren konnte er auf keinen Fall.
    "Wenn ich das so genau wüsste...", antwortete er schließlich etwas nuschlig, was so ziemlich der Wahrheit entsprach.
    "Ich war auf dem Weg gen Vengard, aber so wirklich ein Ziel habe ich eigentlich nicht...
    Und eigentlich war mein Ziel auch nicht, heute nach zu erfrieren...", fügte er mit einem leichten Schaudern hinzu.
    "Wenn ich dürfte, würde ich dementsprechend sogar bleiben - sofern es hier irgendetwas gibt, wie ich vielleicht helfen kann. Immerhin muss ich euch irgendwie danken. Ihr habt mich vor dem Erfrieren gerettet.
    Und ich bin euch etwas schuldig. Ich kann nicht einfach verschwinden."

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    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Bei Flarkes unbestimmter Umschreibung seines Reiseziels warf Wenda ihm einen Blick zu, der ein gewisses Misstrauen ausdrückte. Auf sein Hilfsangebot lehnte sie sich zurück und meinte entspannt: "Ach, da wird sich schon was finden. Scheinst ja was drauf zu haben, wenn man sich dein Zeug so ansieht."
    "Hö, wasn fürn Zeuch?" Viktor war hellhörig geworden.
    Sie warf einen weiteren Seitenblick auf Flarke, unsicher, ob sie ihn hier um Erlaubnis fragen müsste.
    "Rüstung und Schwert aus Vengard", sagte Wenda in ihren Krug.
    Bevor der Gast unruhig werden konnte, fragte Helena unbedarft: "Ach, seid Ihr auch Soldat? Oder Ritter oder sowas?"
    Scheinbar unbeteiligt beschäftigte Wenda sich mit ihrem Haferschleim.

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    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Verdammt.
    Besser konnte man es nicht beschreiben. Aber eigentlich war es doch vollkommen klar gewesen, dass irgendwann raus kommen würde, dass er hier mit Rüstung und Schwert angekommen war, die nun irgendwo in der Gegen herumlagen. Nunja, weg sein würden sie nicht, aber das war gerade egal, den plötzlich war die Gesprächkeit des Tisches etwas zum erliegen gekommen, denn nun richteten sich alle Augen auf Flarke.
    Er war Soldat ja, aber was hieß denn hier auch?
    Nunja, er würde es in Kürze heraus finden.
    Aber das hieß, er sollte mal halbwegs bei der Wahrheit bleiben.
    "Ich ... bin Soldat, ja. Aber nur die Rüstung ist noch aus Vengard", fügte er an die Tochter gewannt hinzu. Und wenn er genau darüber nachdachte, konnte sie auch die einzige sein, die hier ebenfalls unter dem Banner Rhobars gedient hatte, denn woher zur Hölle wusste sonst ein Mensch, dass seine Rüstung die der Vengarder Stadtwache war? Für die meisten Bauern sahen alle ziemlich gleich aus.
    "Das Schwert stammt aus Argaan, vom derzeitigen Wachtmeister Thorniaras geschmiedet."
    Ob Lodrick das wohl noch war, oder ob man ihn in der Zwischenzeit auf seinen Posten gesetzt hatte? Verdient hätte er es auf jeden Fall und er würde auch alles mitbringen, was sich die Paladine für diesen Posten vorstellten.
    Um die grobe Lücke von seinem Schwert hin zu seinem Auftauchen gestern Nacht zu überspielen, fragte er ganz unschuldig in die Runde: "Aber wer war denn hier auch noch Soldat?", wobei er schon recht gezielt in Richtung einer ganz bestimmten Dame schaute.

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    Wenda ist offline
    "Na unsere Wenda hier!", sagte Helena stolz. Die angesprochene verbarg ihr Gesicht im Teekrug, während die Gesichter der anderen einen Hauch freundlicher wurden.
    "Ne Generalin war se, hat für Innos gegen die Orks geritten." Selbst Viktors Miene spiegelte bei Helenas Worten gelinden Stolz wider. "Und gegen Unt...", wollte Helena weiter ausführen, als Wenda ihr ins Wort fiel, um das Thema zu wechseln.
    "Argaan, ist das nicht so ne Insel?"
    Sie war wenig erpicht darauf, Flarke Rede und Antwort zu ihrer kriegerischen Vergangenheit zu stehen. Andersherum war sie wie alle hier höchst neugierig, was er selber für einen Rang bekleidete oder bekleidet hatte. Und vielleicht konnte er auch berichten, was sich in der Hauptstadt so tat. Ob er gar alte Freunde von ihr kannte?

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    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Wenda.
    Endlich hatte er einen Namen für die Dame, die ihm gestern das Leben gerettet hatte.
    Und eine Generalin war sie obendrein gewesen? In den Orkkriegen?
    Flarke warf einen schrägen Blick auf die junge Frau, der die Situation gerade gänzlich unangenehm war. Konnte er nachvollziehen. Und sie tat auch ihren Teil dazu, um ihn in eine ähnliche Position zu bringen.
    "Ja, Argaan ist eine Insel. Eine der südlichen, auf denen unser König gerade versucht, anzumerken, dass die Insel zum Reich gehört. Dort gibt es nämlich noch jemanden, der beschlossen hat, dass das sein eigenes Königreich da unten ist und ja. Der Rest verlief nicht anders als mit den Orks. Auch wenn es einfach ist, gegen Orks zu kämpfen, als aufgrund von irgendwelcher Politik auf andere Menschen loszugehen. Die verteidigen eigentlich nur ihre Heimat wie wir es auch getan haben."
    Mehr hatte er erstmal nicht zu sagen. Von sich heraus würde er nicht viel erzählen, da würden sie ihn schon ausfragen müssen. Lieber versuchte er da seine Kopfschmerzen zu besiegen.

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