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  1. Beiträge anzeigen #61
    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Noch einen angenehmen Zwiebelgeschmack im Mund von der hervorragenden Suppe, die im Gasthaus zu Abend gereicht worden war, trat Wenda vor die Tür. Den Mantel enger um sich schlingend wandte sie sich die Hauptstraße hinab, um nochmal den Stall des Sattlers zu besuchen. Dort hatten ihre fünf mitgebrachten Pferde ein ruhiges Plätzchen gefunden, wo sie sich ausruhen und fressen konnten. Drei hoffnungsvolle Jungpferde, eine gute Stute und den Deckhengst hatten sie dabei, sozusagen das Kapital des Gestüts. Markus und sie vertrauten dem Sattler, dennoch schadete es nicht, nochmals nach dem Rechten zu sehen.

    Immernoch war es verhältnismäßig warm für die Jahreszeit, aber ein feuchter Nebel begann die spärlich beleuchteten Straßen hinaufzukriechen. Nichts ungewöhnliches für eine Küstenstadt.
    Von der überhitzten Schankstube kommend wirkte die Luft erfrischend auf die junge Frau. Leise summend erreichte sie den Stall hinter dem Haus des Sattlers nahe dem Ortseingang und schlüpfte durch die gut geölte Tür. Der Duft von Heu und das dumpfe Geräusch mahlender Pferdekiefer schlug ihr entgegen. Hier war alles in Ordnung. Langsam schritt sie die Reihe von Pferdehintern ab, an dessen Ende sich der schwarze Brogan ihr zuwandte, so weit sein Strick dies zuließ. Die Augen des zierlichen Hengstes glänzten im schummrigen Licht der Laterne, als sie zwischen ihn und die graue Stute trat.
    "Na starker Mann? Wars ein guter Tag für dich? Endlich mal wieder was zu tun, hm", sprach sie mit ihrem Pferd. Frech scheuerte dieses die juckende Stirn an ihrer Schulter. "Wie wäre es, Lust auf noch einen Abendspaziergang?" Der Gedanke, den Abend mit einem ruhigen Ritt durch das stille Dorf zu beschließen, gefiel ihr.
    Rasch fand sie seine Trense und schwang sich auf dem Hof auf seinen nackten Rücken. Beim zweiten Versuch gelang dies der Reitmeisterin auch. Die Tagesreise hatte doch an ihren Kräften gezehrt. Zum Glück hatte sie niemand gesehen.
    Wiederum leise summend lenkte sie den Hengst auf die gepflasterte Straße. In der feuchten Luft bildete Brogans Atem Dampfwolken.
    Wenda war lange nicht mehr hier gewesen und rief sich die Straßen des Dorfes neu ins Gedächtnis, als ihr ein Stück außerhalb der Stadt ein Lichtschein auffiel. Auf einem Hügel an der Küste hatte jemand ein Feuer entzündet. Oder hatte sie sich getäuscht? Das Licht war verschwunden, flackerte dann wieder auf. Dann war es wieder dunkel. Dort oben musste doch der Leuchtturm sein. Ein unbeleuchteter Leuchtturm. Brogan spitzte die Ohren. Bildete sie sich die wütenden Stimmen nur ein, die durch den Nebel getragen wurden?
    Kurzentschlossen drückte sie ihrem Pferd die Waden in die Flanken und suchte den Weg, der zum Leuchtturm hinauf führte. Sie war zu lange Milizin gewesen, um dieser Unruhe zu später Stunde nicht nachzugehen.

    Bald darauf sah sie den Turm im schwachen Mondlicht. Der Nebel war hinter ihr im Dorf zurückgeblieben und sie konnte ein Lagerfeuer erkennen. Auch sie war erkannt worden, denn zu der Gestalt, die scheinbar draußen Wache gestanden hatte, traten nun zwei weitere.
    "Holla!", rief sie die Leute an. "Alles in Ordnung hier oben? Ich dachte, ich hätte Schreie gehört...?"
    Einige Schritt entfernt ließ sie Brogan anhalten. Die Männer schienen ihr für den Moment nicht fefährlich werden zu wollen, aber ein gesundes Misstrauen konnte nicht schaden.

  2. Beiträge anzeigen #62
    Waldläufer Avatar von Zamek
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    Zamek ist offline
    Zamek war am Lagerfeuer geblieben und hatte eine besorgten Blick auf Astragon geworfen. Scheinbar ging es ihm doch schlechter als sie vermutet hatten, er würde noch mehr Ruhe brauchen. Doch auch Zamek fühlte sich erschöpft und müde, die Aufregungen des Tages und seine leichte Erkrankungen hatten an seinen Kräften gezehrt und er freute sich schon auf den erholsamen Nachtschlaf. Doch noch würde er damit warten müssen. Schließlich galt es das weitere Vorgehen zu überlegen. Curt hatte noch mehr aus dem rothaarigen Leuchtturmwächter herausquetschen wollen und mit den neuen Informationen würden man vielleicht einen neuen Plan fassen können.

    Zamek hatte zweimal hinschauen müssen, als er einen entfernten Reiter erblickt hatte. Was suchte der Reiter hier? War er vielleicht sogar ein Kumpane des Rotschopfes oder sonst ein Gauner? Schnell erhob sich der schmächtige Lehrer und rief nach Curt, dessen magische Fähigkeiten wohl die einzigen Waffen waren, die die kleine Gruppe derzeit vorweisen konnte. Dann wandte er sich unsicher wieder dem Reiter zu und hoffte auf eine freundschaftliche Begegnung.

    Noch bevor Ross und Reiter nahe des Feuers hielten, machte Zamek zwei Beobachtungen, die ihn ein wenig beruhigten. Zum Einen folgte kein zweiter oder dritter Reiter und einer einzelnen Person würden sie vielleicht noch trotzen können, zum andere entpuppte sich der Reiter als Reiterin. Und Zamek weigerte sich zu glauben, dass eine einzelne Banditin oder Gaunerin hier ihr Unwesen trieb. So fasste er sich ein Herz, trat einen Schritt nach vorn und antwortete der Reiterin.

    "Innos zum Gruß, werte Maid.", grüßte Zamek, hoffend, dass dieser Gruß jeden guten Menschen sofort besänftigen und friedfertig machen würde. "Die Schreie und Rufe mochten wohl von einem Streit stammen, den wir mit einem Gauner hatten. Doch glücklicherweise konnten wir den Konflikt zu unseren Gunsten entscheiden. Doch was macht Ihr so spät und allein hier draußen?", Zamek war bestrebt mehr über die Reiterin zu erfahren, wollte er doch jede Gefahr für sich und die Gruppe ausschließen, "Steigt doch von Eurem Pferd, ruht ein wenig und erzählt wer ihr seid. Wir haben auch Speis und Trank, sollte es Euch hungern oder dürsten."

    Mit diesen Worten machte Zamek eine einladende Handbewegung und deutete zum Feuer, wo sie ihre beschränkten Vorräte ausgebreitet hatten. Sonderlich viel war es nicht, lediglich etwas Brot, Wurst, Scavengerkeulen und ein dünner Wein, aber auf ebener Erde erschien ihm die Reiterin deutlich ungefährlicher, konnte sie sie doch nicht einfach über den Haufen reiten oder auf die Schnelle verschwinden.

  3. Beiträge anzeigen #63
    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Überrascht stieß Wenda den Atem aus, als ihr nicht nur ein Gruß, sondern zugleich eine gastliche Einladung entgegengerufen wurde. Der eloquente Wortführer war ein schlanker kleiner Mann, der etwas älter sein mochte als sie selber. Viel erkannte sie nicht von ihm im flackernden Feuerschein, aber seine Stimme und sein Gesicht machten einen ehrlichen Eindruck auf sie.
    Einen Moment nahm sie sich Zeit, die anderen beiden zu mustern. Von dem einen war im Schatten nicht viel zu sehen; er stand gekrümmt und schien sich auf eine Krücke zu stützen. Der andere dagegen trug einen prächtigen Vollbart und hatte stolz die Arme vor der breiten Brust verschränkt, während er zu den Worten des ersten nickte. Er trug Kleidung, wie Wenda sie aus dem Tempelviertel in Vengard kannte.
    "Innos zum Gruße denn", erinnerte sie sich an ihre Manieren. Sie ließ Brogan etwas näher treten, ehe sie absprang. Auch wenn scheinbar keine Gefahr drohte, bewegte sie sich wie zufällig so, dass man das Schwert an ihrer Hüfte erkennen konnte. Immerhin war sie eine Frau, die sich mehreren fremden Männern näherte.
    "Ich bin Wenda. Wir sind geschäftlich in Ardea und eigentlich nur auf einem Verdauungsspaziergang gewesen, sozusagen. Die Einladung darf ich also dankend ablehnen." Lächelnd nickte sie dem Sprecher zu. "Dachte, ich schau mal nach dem Rechten hier oben - ein Gauner sagtet ihr?"
    Neugierig trat sie näher ans Feuer, um sich besser zu erkennen zu geben, Brogans Zügel über den Arm gehängt. Ob im Leuchtturm wohl noch mehr Leute waren? "Ich hoffe, es kamen nur die richtigen zu Schaden bei dem Konflikt?" Ihr Blick wanderte zu der gekrümmt stehenden Gestalt. "Warst du für das Flackern zuständig, das man von unten sehen konnte?", fragte sie den Innosdiener.

  4. Beiträge anzeigen #64
    Veteran Avatar von Curt
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    Eine fremde Reiterin war beim Leuchtturm eingekehrt und Zamek hatte sie gleich zu Speis und Trank eingeladen. Er war wirklich eine gute Seele, wahrscheinlich würde ihm das irgendwann einmal zum Verhängnis werden. Curt musterte die junge Frau mit eisigem Blick, schließlich legte sich aber die Falte auf seiner Stirn wieder und er rang sich zu einem gekünstelten Lächeln durch. Und ehe sich einer seiner Kameraden verplapperte und ihr etwas von dem Schatz erzählte, kam er ihnen zuvor.
    "Innos zum Gruße, junge Dame. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, ich habe die Situation unlängst unter Kontrolle gebracht. Gestatten, Curt Savant, Gelehrter im Orden Innos'."
    Er reichte ihr die Hand.
    "Das sind meine Gefährten, Zamek und Astragon", an letzteren gewandt, ergänzte er, "Die Wunde stammt von einem Wolfangriff vor ein paar Tagen und ist schon am Verheilen. Und was den Banditen angeht: er galt seit einigen Tagen schon als auffällig im Dorf. Wir wollten im Namen Innos' nach dem Rechten sehen und wurden attackiert. Schließlich haben wir ihn drinnen an einen Stuhl gefesselt. Bruder Bobfried von Kap Dun passt auf ihn auf."
    Curt öffnete die Tür, sodass Wenda einen kurzen Blick herein erhaschen konnte. Er hoffte dadurch ihr Vertrauen zu gewinnen und dass sie nicht vor Neugier weiter im Turm herumschnüffelte. Doch das war ein Fehler.

    Irgendwie hatte es der Rotschopf geschafft, sich aus seiner Fessel zu befreien. Beim Öffnen der Tür schubste er Curt beiseite und rannte wie von Beliar gejagt in die finstere Nacht.

  5. Beiträge anzeigen #65
    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Interessiert lauschte Wenda den Erläuterungen des Innosdieners. Hatte sie seine Haltung zunächst als stolz gedeutet, wirkte sein Gehabe geradezu arrogant, als sie sich die Hände schüttelten. Dieser durchaus beeindruckende Herr schien eine Menge von sich zu halten. Und so offen wie die Miene des Mannes, der Zamek hieß, gewesen war, so gut hütete dieser hier seinen Ausdruck. Er schien Wenda in Sicherheit wiegen zu wollen, als er ihr einen Blick ins Innere des Turms ermöglichte, jedoch schlug dieser Eindruck augenblicklich ins Gegenteil um, als ein rothaariger großer Mann aus der Tür stürmte.
    Sofort griff Wenda zum Schwert, aber der Bursche schien nur die Flucht im Sinn zu haben und ließ die vier verdutzt zurück.
    "Soll ich ihn einholen?" Wenda hob die Zügel des erschrocken schnaubenden Pferdes. Normalerweise hätte sie sofort die Verfolgung aufgenommen, jedoch erinnerte sie sich, wie mühsam sie vorhin aufs ungesattelte Pferd gekommen war. Vor diesem Arroganzbolzen wollte sie sich diese Blöße sicher nicht geben. Außerdem war es stockdunkel und Brogan erschöpft. Da konnte wer weiß was passieren.
    "Nein. Der wird seine Lektion gelernt haben", behauptete Curt.
    Es ärgerte Wenda, überhaupt um eine Anweisung gefragt zu haben. Sollten diese Helden doch ihre eigenen Probleme lösen.
    "Zumindest hat er irgendwo gelernt, Fesseln zu lösen", meinte Wenda trocken. "Ich dachte, er sei bewacht gewesen...?"

  6. Beiträge anzeigen #66
    Veteran Avatar von Curt
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Curt ist offline
    "Ja... das dachte ich auch", Curt stemmte die Arme in die Seiten und musterte Bobfried finster, der wie ein kleines Kind, das gerade irgendetwas kaputt gemacht hatte, krumm gebeugt und reuevoll nach draußen geschlichen kam.
    "Ich habe ein Problem mit hektischen Situationen, ehrlich", versuchte er sich zu erklären, "Ich bin ein sehr ruhiger Mensch. Mein Arzt hat mir geraten, mich in einem kleinen Dorf niederzulassen, mein Cousin hat mir geraten, mich nicht mehr mit euch abzugeben, weil mit euch alles zu hektisch ist. Und jetzt das!"
    Er ließ sich mit dem dicken Hintern auf den kalten Boden plumpsen und kramte in seiner Tasche nach einem Tuch und schnäuzte sich die Nase.
    "Es tut mir Leid", wimmerte er, zog die Knie an und umklammerte sie mit den Armen. Ein richtiges Häufchen Elend war das.
    "Sei's halt drum", Curt winkte ab, "Jetzt reißt euch aber am Riemen!"
    Bobfried nickte und griff nach einem Stückchen Scavengerkeule. Damit schien sich der Fettleibige ablenken zu können. Curt schloss die Tür vom Turm und setzte sich zu den anderen ans Feuer. Wenda stand noch und wirkte etwas unschlüssig.

    "Nun kommt, setzt euch zu uns", bat er gönnerhaft an, denn er fühlte sich jetzt doch ganz sicher, wenn jemand bei ihnen war, der mit dem Schwert umgehen konnte, "Ihr sehr nicht so aus, als müsstet ihr noch anderen Verpflichtungen nachkommen."
    Als sie sich setzte, fuhr er ungeniert fort.
    "Was führt eine junge Frau wie euch überhaupt so weit fort vom heimischen Herd, hm?"

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    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Nun hatte sie also auch diesen Bruder Bobfried kennengelernt. Darauf hätte sie auch verzichten können. Verärgert stellte Wenda fest, dass dieser Curt ihr die Laune verhagelte und nahm sich vor, sich von ihm nicht den Abend vermiesen zu lassen. Immerhin konnte sie noch eine gute Zeit am Lagerfeuer haben, zu dem sie nun eingeladen wurde.
    "Was führt eine junge Frau wie euch überhaupt so weit fort vom heimischen Herd, hm?", fragte sie dann Curt.
    Wenda hob ungläubig die Augenbraue. Dieser Mann legte es wirklich darauf an.
    "Weit vom heimischen Herd? Sehe ich aus als würde ich meine Tage in der Küche verbringen und Haus und Hof hüten?" Ein Stimmchen in ihr stellte fest, dass sie so etwas ähnliches tatsächlich in den vergangenen zwei Jahren getan hatte. Wenda ignorierte sie redete angeregt weiter. "Dies ist nicht mehr das Jahrhundert, in dem Frauen brav zuhause bleiben und Kinder kriegen. Männer haben das Recht nicht gepachtet, Geld heranzuschaffen. Auch als Frau kann und muss man sich in der Gesellschaft einbringen, und das nicht erst seit dem Krieg, wo so viele Männer gefallen sind. Frauen können es weit bringen, sei es im Handwerk oder im Orden Innos - man sehe nur die oberste Feuermagierin. Oder auch im Militär." Wenda hatte sich ein wenig in Rage geretet und erinnerte sich, dass die Frage des Gelehrten noch unbeantwortet war.
    "Wir sind mit einigen unserer Pferde hier und lassen Sättel anpassen. Wir haben vor Vengard ein Gestüt. Bestes Pferdematerial für Reit-, Transport- und Kriegszwecke. Brogan hier ist unser Deckhengst, der Wüstenwind aus dem heißen Varant."
    Viktor hatte gesagt, sie solle Werbung machen, und sie fand sie machte ihren Job gut, auch wenn der stolze Hengst grade eher gelangweilt dreinschaute.

  8. Beiträge anzeigen #68
    Veteran Avatar von Curt
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Curt ist offline
    Curt betrachtete sich seine Zähne mit einem kleinen Handspiegel. Es war ein neues Modell, eher schlicht und nicht so schön verziert wie sein alter, aber der war nach seiner Zahnbehandlung ebenfalls zu Bruch gegangen, zersprungen durch die Lautstärke von Curts Schmerzensschrei. Diesen neuen Handspiegel hatte er in der Kiste mit dem Diebesgut im Leuchtturm von Ardea gefunden. Er würde ihn für den Moment behalten. Der Besitzer war längst tot und konnte damit auch nichts mehr anfangen. Außerdem teilte er den Rest der Beute gerecht mit Zamek und Astragon. Er würde sicher einen neuen Silberzahn beim Zahnarzt Manfred in Ardea eintauschen können, gegen einen silbernen Teller oder vielleicht gegen eine seiner vergoldeten Kompassuhren. Zamek würde gewiss auch ein wenig vom Schatz behalten, da steckte schon ein guter Anteil für die stolzen 1000 Münzen drin, die er für eine Aufnahme in den Orden Innos' gebrauchen konnte. Und Astragon konnte seinen Teil für ein paar ordentliche Kleider ausgeben oder er besuchte dafür einen richtigen Heiler, falls die Zeit seine Bisswunde nicht gänzlich zu heilen vermochte. Bobfried lehnte einen Anteil am Schatz aus eigenen Stücken ab. Er schämte sich zu sehr dafür, dass er einen Verbrecher hat laufen lassen. Das war Curt ganz recht, aber über den Rotschopf machte er sich inzwischen keine Gedanken mehr.

    Viel mehr irritierte ihn Wendas Anwesenheit. Die selbsternannte "Frau des neuen Jahrhunderts" benahm sich für seinen Geschmack sehr respektlos gegenüber einem Angehörigen der heiligen Kirche. Er wollte mit seiner Frage gewiss nicht altmodisch herüber kommen und die Rolle der Frauen in der Welt hinterfragen. Ihm war sehr bewusst, dass der oberste Feuermagier eine Frau war und das hatte sie sich gewiss auch verdient. Zumindest bis Curt sie von diesem schweren Amt ablösen würde.
    Aber Wenda machte für ihn einfach nicht den Eindruck einer Frau, die ein Leben jenseits von Haus und Hof erlauben konnte. Das war seine persönliche Einschätzung von ihr hinsichtlich ihres Erscheinungsbildes und ihres fragwürdigen Verhaltens ihm gegenüber und keine Diskriminierung von Frauen. Er hatte darauf verzichtet, ihr das zu erklären. Es hätte gewiss nicht in ihren kleinen Dickkopf gepasst.

    Wenda sollte nichts von dem Schatz abbekommen, wofür auch? Sie sollte sich von Angelegenheiten fernhalten, die ihren Horizont überstiegen. Alles, was Curt ihr für den Moment zugestehen würde, wäre eine Anheuerung als Söldnerin. Und das würde er auch nur tun, wenn sie ihren Worten auch Taten folgen ließ und sich als fähig erwies, in dieser rauen Welt zu überleben. Natürlich musste sie dann auch mehr Respekt ihm gegenüber zeigen. Es würde ihr gewiss nicht schaden, ein wenig von seiner Erleuchtung zu erfahren. Er nahm sich jedenfalls ein paar Schmuckstücke beiseite, die er noch in Gold tauschen wollte, falls sie sich tatsächlich einen Söldner in die Gruppe holen wollten. Die Erfahrungen der letzen Tage hatte gezeigt, wie gefährlich es auf dem Festland war, trotz aller Expansionserfolge, die König Rhobar in den letzten Jahren hatte verbuchen können.

    Für Curt waren die nächsten Schritte klar. Sie würden noch heute nach Ardea zurückkehren, wo er sich einen neuen Zahn einsetzen lassen würde. Dann würden sie nach Vengard reisen, um weitere Hinweise auf den Aufenthalt seines Vaters zu suchen. Vielleicht erfuhren sie dort ja schon, wer der Händler war und woher er die Kompassuhr hatte. Den Schatz des Dämmerlichts hatten sie nicht gefunden, aber sie hatten dafür ja einen recht erquicklichen Ersatz.
    Er steckte den neuen Spiegel wieder ein und verließ den Turm. Die anderen standen schon draußen und warteten auf ihn. Er nickte knapp und rief ihnen zu: "Auf nach Ardea."
    Geändert von Curt (21.01.2014 um 16:47 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #69
    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Wenda hatte kurzentschlossen die Nacht im Leuchtturm verbracht. Während Zamek und Astragon doch nette Jungs zu sein schienen, hielt sich Curt mit seinen Gedanken offenbar zurück, um weiteren Diskussionen mit ihr aus dem Weg zu gehen. Wenda war das nur recht, sie musste niemandem etwas beweisen. Trotzdem war sie neugierig zu erfahren, ob sich Curts Arroganz auf einen Kern der Berechtigung stützte.

    Am Morgen war die Gruppe dann von einer dünnen Schneedecke überrascht worden, die die Welt ungewohnt hell erscheinen ließ. Im Gänsemarsch gingen die fünf den Weg hinab zum Ort. Der verletzte Astragon wurde von Zamek gestützt, um auf dem rutschigen Boden nicht auszugleiten. Wenda mit Brogan am Zügel machte das Schlusslicht.
    Die Züchterin hatte erwartet, dass das kalte Wetter die übliche Wirkung auf das Pferd hätte und er "knackig" und unberechenbar sein würde. Zum Glück schien der Hengst von der Tagesreise zuvor aber noch ausreichend erschöpft zu sein, um auf dem rutschigen Weg bergab keinen Unsinn zu machen.
    So konnte sie entzückt das unberührte Weiß um sie herum betrachten, das sich wie ein jungfräulicher Schleier über die Felsen gelegt hatte und Zäune mit einer Kristallschicht überzog.
    Wenda lächelte still und dankte Innos für die immer wiederkehrende Schönheit seiner Schöpfung. Unbemerkt glomm der Anhänger um ihren Hals auf, schwach wie ein Glühwürmchen.

    Im Ort angekommen wandte Wenda sich an die Männer.
    "Ich muss mich jetzt meine Geschäften widmen. Auch dem besten Sattler sollte man beim anpassen auf die Finger schauen. Vielleicht sieht man sich heute noch?"

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    Während Zamek und Astragon durchaus freundliche Andeutungen machten, sich am Abend gerne mit Wenda in der Taverne zu treffen, rümpfte Curt die Nase beim Verabschieden.
    "Höchstens, wenn ihr die Absicht habt, mit uns nach Vengard zu ziehen", sagte er, "Ich werde mich heute Abend auf die Suche nach einem fähigen Söldner machen, der uns in die Hauptstadt führt. Bis dahin habe ich auch meine... Termine."
    Er setzte den Sack mit seinem Anteil am Schatz ab, der klapperte dabei verdächtig. Was mussten die anderen sich jetzt auch alle mit Händedruck voneinander verabschieden? Curt rieb sich die Hände. Er wollte jetzt nur rein und die letzten hellen Stunden zum Einkaufen nutzen. Er würde sich ein paar ordentliche Handschuhe und dickere Stiefel besorgen. Und dann gleich zum Zahnarzt. Wenn alles gut lief, konnten sie tatsächlich morgen schon weiter ziehen. Er würde nicht das dritte Rad ab Wägelein sein. Dafür hatte er genug Begleiter...

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    Wenda ist offline
    Es gab Leute, die konnten höflich und abweisend zugleich sein. Und es gab Curt. Wenda war zunehmend irritiert von diesem Mann.
    Oder, so überlegte sie, war sie es einfach nicht gewohnt, ablehnend behandelt zu werden. Zugegeben, sie hatte immer einen Bonus gehabt, der zur Folge hatte, dass die Leute sie mochten oder zumindest zuvorkommend behandelten. Entweder war das der Frauenbonus gewesen - immerhin war sie gut gebaut, blond und jung - oder der Uniformbonus, der den Leuten Respekt abforderte. War es ihr tatsächlich egal, was ihr jeweiliges Gegenüber von ihr dachte? Diese Frage hatte sie sich bisher einfach noch nie stellen müssen.
    "Nach Vengard, ja?" Wenda überlegte. "Zumindest in die Richtung müssen wir auch, morgen oder übermorgen. Auf halbem Wege ist dann unser Gestüt. Falls ein Rastplatz gesucht wird." Sie warf einen Blick auf Astragon und schaute dann Curt an. "Wenn du von euch vieren der Entscheidungsträger bist, solltest du überlegen, ob der junge Mann hier schon bereit für einen solchen Marsch ist. Oder ob ein Pferd hier nicht gute Dienste täte. Wir sind mit drei Reitpferden und zwei Jungtieren hier, die Lasten tragen könnten", bot sie an.

  12. Beiträge anzeigen #72
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    Curt fuhr sich nachdenklich durch den Bart. Astragon war ihnen wirklich keine Hilfe, wenn seine Wunde nicht langsam verheilte.
    "Vielleicht ist das gar keine so schlechte Idee...", dachte er laut nach, "Aber klärt das mit Astragon. Wenn er bereit ist, euch zu bezahlen, seid ihr angeheuert. Wenn ihr versprecht, uns zudem mit eurem Schwert zu verteidigen, zahle auch ich euch einen fairen Lohn. So und nun entschuldigt mich."
    Er schulterte seinen Beutel.
    "Wenn ich meinen Geschäften nicht rechtzeitig nachgehe, werde ich euch gar nichts zahlen können. Schönen Abend noch..."

  13. Beiträge anzeigen #73
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    Nachdenklich sah sie Curt nach, ehe sie sich wieder Zamek und Astragon zuwandte. "Wie haltet ihr das bloß aus...?! Na wie dem auch sei. Ich kann mir kaum vorstellen, dass du einen ganzen Tag laufen kannst, geschweige denn solltest, mit dem verletzten Bein. Wir haben eine geländesichere Stute dabei, auf der kannst du sitzen. Oder reiten, wenn du das beherrscht. Die beiden anderen sind grade in der Sattelgewöhnung, die kennen nur totes Gewicht bisher. Da geht also Gepäck drauf. Sagen wir dreißig Goldmünzen, dann kannst du dir das Laufen ersparen. Zehn für ein Packpferd."

    Bald wurde Wenda sich mit Astragon einig, der froh war eine Lösung gefunden zu haben. Nach einem Handschlag verabredete man sich für den nächsten Tag und Wenda ging beschwingt in Richtung des Sattlers, wo sicher Markus schon wartete, dem sie von dem kleinen Zusatzeinkommen erzählen wollte.

  14. Beiträge anzeigen #74
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    Spuren im Schnee

    Ein eisiger Wind pfiff durch das Dorf am Südostkap von Myrtana. Der Winter hatte das Midland inzwischen fest im Griff. Eine lockere Schneedecke von einem guten Fuß Höhe legte sich über das weite Grasland. Sie formte eine glatte, weiße Fläche, nur unterbrochen von gelegentlichen Fährten der einheimischen Tiere. Bis auf das gelegentliche Heulen des Windes war das Land in einen stillen Tiefschlaf gefallen.

    Diese kalte Idylle wurde jäh von einem ungeduldigen Gelehrten und seiner inzwischen recht stolzen Anhängerschaft von fünf Reisenden und ebenso vielen Pferden unterbrochen, die sich auf halben Wege von Ardea nach Vengard befanden. Die Rittmeisterin Wenda führte die Gruppe auf ihrem Rappen an, ihr Stallknecht Markus, Curt und dessen Kameraden folgten ihr in einigen Schritten Abstand. Die Reiterin hielt nach Spuren wilder Tiere Ausschau, denn sie hatten ja mit Astragon den lebenden Beweis dafür, dass ein hungriges Wolfsrudel im Winter keine Scheu davor zeigten, auch eine größere Gruppe Menschen anzufallen.

    Es war ausnahmsweise eine stille Reise, denn obwohl Curt normalerweise recht redselig war und dabei seine Kameraden antrieb, war er doch viel zu sehr damit beschäftigt, einen Schritt vor den anderen zu setzen und zu hoffen, dass sie bald einen Rastplatz oder einen Hof erreichten, auf dem sie sich eine Weile ausruhen konnte, bis sich der Wind etwas legte. Außerdem schmerzte dem Adlatus der neue Silberzahn, den er sich von Manfred hatte einsetzen lassen, daher war Sprechen im Moment nicht das angenehmste für ihn. Aber er war zufrieden mit seinen Geschäften in Ardea. Er hatte sich gestern noch ein paar warme Handschuhe und neue Stiefel gekauft. Und mit dem Geld, was er Wenda noch auszahlen musste, wenn sie ihnen ein sicheres Geleit ermöglichte, hatte er schon fast wieder alles ausgegeben, was er am Schatz des Leuchtturms verdient hatte. Und das erlaubte ihm, mit leichtem Gepäck zu reisen.

    Plötzlich blieb Wenda stehen, kehrte um und ritt zu ihnen zurück.
    "Was ist, habt ihr ein Lager entdeckt?", fragte jemand aus der Gruppe.
    "Spuren", antwortete sie knapp, "Große Spuren."
    Sie ging voraus und zeigte ihnen die Fährte im Schnee. Es war die Spur von einem Einzeltier; große, runde Abdrücke.
    "Was kann das sein?"
    "Sieht aus wie... wie ein Nashorn."
    "Die Spur ist noch frisch, sie führt in Richtung Vengard."
    "Bei Innos! Dann lasst uns einen großen Bogen um das Tier machen..."
    Geändert von Curt (25.01.2014 um 13:24 Uhr)

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    Astragon hatte die letzten Tage nicht viel geredet.
    Selbst als die junge Frau in fragte, ob er für die Reise bezahlen würde, hatte er nur ein paar Laute von sich gegeben, die andeuteten, dass er einverstanden war.

    Die Reise war sehr beschwerlich gewesen, denn obwohl es Astragon Bein schon besser ging, war er immer noch sehr angeschlagen.
    Als sie dann die Spuren im Schnee entdeckten überlegte er, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, mitzureisen.

    Den Gesprächsfetzen zufolge, die er aufschnappte, mutmaßte Astragon, dass sie sich auf dem Weg zur Hauptstadt, Vengard; befanden.

    An Wenda und Curt gewand, fragte er: "Verzeiht, aber was sind eigentlich Nashörner? Ich habe den Namen noch nie gehört..."

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    Veteran Avatar von Curt
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    Curt hob eine Augenbraue und starrte Astragon für einen Moment ungläubig an. Dann wurde er sich bewusst, dass er selbst auch noch nie einem Nashorn begegnet war, aber er hatte in seiner Jugend viel über Faunistik gelesen. Das durfte man gewiss nicht von jedem annehmen, immerhin bildete er hier die intellektuelle Elite.
    Er nahm sich seinen Wanderstock und zeichnete mit dessen Spitze ein Bild in den Schnee. Ein großer, klumpiger Körper, vier Beine und ein breitmäuliger Kopf mit einem gewaltigen Horn an der Nase.
    "So sieht ein Nashorn von der Seite aus. Es ist ungefähr zehn Fuß lang und sieben Fuß groß. Außerdem ist es etwa zwei Tonnen schwer! Es sind friedliche Tiere, eigentlich. Pflanzenfresser, versteht ihr? Normalerweise sollte es weiter im Süden in Varant anzutreffen sein, zu dieser Jahreszeit zumindest. Vielleicht hat es seine Gruppe verloren, vielleicht ist es ein Einzelgänger. Oder - und das will ich nicht hoffen - es ist ein Wollnashorn aus dem kalten Nordmar. Diese Biester sind nicht so friedfertig wie ihre myrtanischen Verwandten."
    Curt bemerkte erfreut, dass alle seinen weisen Worten aufmerksam gelauscht hatten.

    "Wie dem auch sei, wir sollten in jedem Fall einen großen Bogen um das Tier machen. Lasst uns weiter landeinwärts gehen..."
    Wenda merkte an, dass sich ihr Gestüt in der von Curt vorgeschlagenen Richtung ohnehin befinde. Dort konnten sie dann auch einen Zwischenstopp machen und sich etwas ausruhen. Wenn sie sich beeilten, würden sie noch am heutigen Abend Vengard erreichen. Dann durften sie aber nicht auf noch weitere Spuren von Nashörnern oder schlimmerem stoßen...

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    Zamek zog den Umhang fester um sich und die schmalen Schultern so gut es ging nach oben, um der Kälte des herrschenden Winters zu trotzen. Zum Glück hatte er sich kürzlich noch ein paar wärmere Sachen gekauft, sonst wäre der jetzige Marsch wohl deutlich unangenehmer. Zwar lag es ihm etwas schwer im Magen, dass er dafür Geld aus der Kiste im Leuchtturm genommen hatte, doch es war bestimmt richtig so gewesen. Und es war bestimmt auch richtig so gewesen, Schmuck und Ketten mitzunehmen, um damit den Eintritt in den Orden Innos' zu bezahlen. Denn schließlich tat das Geld so etwas Gutes und warum sollte es für Schurken und Banditen zurückbleiben? Zamek schüttelte sich ein wenig, so dass feiner Schnee von seinem Mantel abfiel und zu Boden rieselte. Für einen Moment hatte er nun seine Ruhe, bis er sich bald wieder fragen würde, ob es rechtmäßig war, sich im Leuchtturm zu bereichern.

    Das Wiehern eines Pferdes ließ Zamek aufblicken. Sein Blick fiel kurz auf Wenda, dann neigte er den Kopf wieder zum Boden, um dem wehenden Wind kein Ziel zu bieten. Die Reiterin, die seit kurzem die kleine Gruppe begleitete, trabte an dem Lehrer vorbei und wandte sich zur Seite, um die nähere Umgebung abzusuchen. Schließlich wollte man keine unliebsame Überraschung erleben. Außer dem Hengst führten sie nur noch eine ruhige Stute mit sich, die Astragon trug, da dessen Bein den Marsch Richtung Vengard noch nicht mitgemacht hätte.

    Vengard, Zamek erinnerte sich an die Hauptstadt. Die ehrwürdigen und stolzen Gebäude, welche ebenso stolze Bewohner hatten. Der Palast des Königs, die breiten Gassen, die ehrfurchterweckenden Wachen - wahrhaft eine wunderbare Stadt. Und diese wollten sie vor Anbruch der Nacht erreichen, wollte doch keiner von ihnen die kalte Winternacht im Freien verbringen müssen. Auch deswegen waren sie bald wieder vom Gestüt aufgebrochen, in welchem man sie freundlich aufgenommen hatte. Zamek sehnte ich längst wieder zurück an den warmen Kamin, doch Curt hatte auf eine baldige Weiterreise gedrängt und Astragon brauchte die Versorgung eines Arztes, wie man ihn wohl nur in Vengard finden würde. So hatten sie sich bald wieder auf den Weg gemacht und Zamek hatte Innos gedankt, endlich wieder auf eigenen Füßen zu stehen, tat ihm doch, von dem ungewohnten Ritt, jeder Knochen im Leib weh. Doch mittlerweile wurden ihm die Füße schwer und der kalte Wind tat sein Übriges, um den Marsch nicht sonderlich angenehm zu gestalten.

    Zamek schnaufte laut und beschleunigte seine Schritte, um neben Curt zu kommen. Ein Gespräch würde die Ödnis der Wanderung vielleicht verfliegen lassen, so hoffte der Lehrer zumindest. Also wandte er sich an den Gefährten, in dessen Bart sich einige Schneeflocken verfangen hatten, welche nun zu kleinen Wassertröpfchen zerschmolzen.
    "Der Tag neigt sich dem Ende zu.", begann er mit kratziger Stimme, hatte er wärend der letzten Stunden doch zumeist geschwiegen. "Es wird Zeit, dass wir die Hauptstadt erreichen. Weit kann es ja nicht mehr sein. Ob wir zu so später Stunde wohl noch einen Medicus für Astragon finden? Die Wunde sollte sicherheitshalber nochmal untersucht werden. Nicht, dass ihn noch das Fieber packt."

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    Veteran Avatar von Curt
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    Ankunft in Vengard

    Curt blickte kurz zu Zamek herüber, der sich nach einem stundenlangen, ruhigen Marsch zu Wort meldete, um die bedrückende Stille zu durchbrechen. So richtig wusste der Gelehrte das leere Gerede seines Begleiters nicht zu deuten. Natürlich war es jetzt wichtig, Astragon zu versorgen und wenn Zamek damit andeuten wollte, dass Curt das nicht vergessen sollte, würde der Bärtige ihm das übel nehmen. Aber vermutlich wusste er nichts von den Feuermagiern in Vengard, deren heilenden Hände in der Lage waren, die Qualen des Taschendiebs mit wenigen Handbewegungen zu lindern.

    "Wir bringen ihn ins Tempelviertel. Ich war zwar selbst noch nicht dort, aber in der Hauptstadt des Reiches sollte es den ein oder anderen heilkundigen Feuermagier geben, der sich um Astragon kümmern kann", er hob die Hand zu einer flüchtigen Geste, "Ich würde euch gerne damit beauftragen, bei ihm zu bleiben, wenn wir bei den Magiern sind und hin und wieder nach ihm zu sehen. Ich werde mit einigen der Magier reden müssen und mich umhören, ob es in der Stadt noch mehr Leute gibt, die goldene Kompassuhren besitzen."
    Damit war seiner Meinung nach auch das Gespräch beendet. Curt hatte sich die ganze Zeit überlegt, wie er den Magiern begegnen würde. Er hoffte auch darauf, ein paar vertiefende Lehrstunden in den arkanen Künsten zu bekommen, damit er nicht ständig auf Begleitung angewiesen war, wenn er durch Myrtana reiste. In Vengard war er jedoch ein unbeschriebenes Blatt. Bobfried würde ihm helfen, die Magier von seinem Potential für höhere Künste zu überzeugen. Das war auch der einzige Grund, warum der pummelige Novize noch mit ihnen zog, denn wirklich hilfreich war er ihnen auf der gesamten Reise noch nicht gewesen.

    Die Lichter der Stadttore waren endlich zu erkennen. Curt hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, immerhin waren sie einen ziemlich großen Umweg gegangen, um dem Nashorn zu entgehen. Entsprechend schnell konnten sie jetzt aber die letzten Schritte überwinden. Doch wie er es schon aus Thorniara kannte, waren die Ordnungshüter am Tore nicht fern.
    "Halt, Fremde!", hielt sie einer der Soldaten auf.
    Oh, Curt hatte nicht die Nerven, jetzt mit den Wachen zu diskutieren, warum sie so spät noch unterwegs waren. Er drehte sich zu Zamek um und deutete diesem mit einem Kopfnicken an, dass das sein Part war.

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    Waldläufer Avatar von Zamek
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    Freude war in Zamek aufgekeimt, als vor ihnen die hohen Mauern der Stadt aufgetaucht waren und die Lichter der Häuser hier und da über den steinernen Schutzwall geschienen hatten. Er freute sich schon auf eine leckere Mahlzeit, ein warme Unterkunft und hoffentlich eine Pause nach dem Marsch. Immerhin musste Astragon vernünftigt versorgt werden und auch der Rest der Gruppe würde sich wohl zuerst einmal von der anstrengenden Wanderung erholen müssen. Doch zwischen dem Essen, dem warmen Kamin und dem weichen Bett standen ein festes Stadttor und ein strenger Stadtwächter, welchen es noch zu überwinden galt. Curt schien sich mit derartigen Dingen nicht abgeben zu wollen, also blieb das Gespräch an Zamek hängen.

    "Innos zum Gruß, Hüter der Stadt.", erwiderte Zamek auf die harsche Anrede des Soldaten und trat einen Schritt näher. "Wir sind Reisende auf der Suche nach Obdach in einer kalten Winternacht und nach Hilfe für einen verletzten. Mein Name ist Zamek, ich bin Bürger des Reiches." Zamek untermauerte diese Aussage, indem er die Reichsbürgerurkunde vorzeigte, welche der Wachmann sorgfältig betrachtete. "Außerdem seht Ihr hier noch zwei Diener der Kirche Innos'." Zamek deutete auf Curt und den pummeligen Novizen, der die ganze Zeit unruhig von einem Fuß auf den anderen trat, um nicht zu frieren. Es folgten noch ein paar kurze Worte zu Wenda, deren Gestüt dem Soldaten scheinbar bekannt war, und Astragon, der plötzlich wieder viel leidender aussah als noch zuvor.

    "Gut, ihr dürft passieren.", brummte der Soldat schließlich. "Das Tempelviertel findet ihr im Nordosten der Stadt, dort wird man sicherlich auch eurem Verwundeten weiterhelfen können."

    Er trat einen Schritt zur Seite und winkte die kleine Gruppe durch. Zamek bedankte sich höflich und betrat schließlich die gepflasterten Straßen der Hauptstadt. Er betrachtete die steinernen Häuser und sah einer Patrouille hinterher, die durch die Gassen marschierte. Dann schlug er den Weg in Richtung Tempelviertel ein, um Hilfe für Astragon zu suchen.

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    Abenteurer Avatar von Astragon
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    Astragon ist offline
    Astragon hatte nicht mehr viel von der Reise nach Vengard mitgekriegt, nachdem Curt und Zamek ihn auf ein Pferd, welches Wenda mitführte gehievt hatten.

    Er schnappte mit halboffenen Augen und Ohren ein paar Wortfetzen auf und bemerkte auch ihr Ankommen in Vengard.

    Es war eine prächtige, aber auch sehr geschäftige Stadt. Auf die Frage, wohin es zuerst gehe, bekam er als Antwort, dass Curt und Zamek ihn zum Tempelviertel brachten, um einen Heiler aufzusuchen, während Wenda eine Unterkunft, sowohl für sie alle, als auch für die Pferde sucht.
    Sie beschloßen, sich des Nachts wieder auf dem Marktplatz zu treffen.

    Ein merkwürdiges Gefühl stieg in Astragon Magen, als er unter der Hilfe Curts' und Zamek's vom Pferd hinabstieg und einen schmerzhaften Tritt tat.
    Er verzog sein Gesicht zu einer Grimasse, doch hielt das Gleichgewicht.

    Auch im Tempelviertel herrschte Chaos.
    Überall rannten wichtig und weniger wichtig aussehende Personen umher und die Luft war erfüllt von einem merkwürdigen, doch keineswegs abstoßenden Geruchs.

    Sie betraten den erstbesten Laden eines Heilers.

    "Was darf es für die Herrschaften sein?", und mit einem Blick auf Astragons Bein setzte er hinzu,"Ah, ich verstehe. Legt euch auf die Liege, wenn ich bitten darf."
    Mit einem höchst besorgten Gesichtsausdruck sagte er:"Ein schlechter Verband, wenn ich das so sagen darf. Die Wunde sieht schlimm aus. Einfache Medizin kann hier nicht viel helfen, doch wenn der Herr wünscht, kann ich es mit ein bisschen Magie wieder richten."



    Astragon schickte einen hilfesuchenden Blick an den Gelehrten und Magier, Curt...

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