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    Lehrling Avatar von Bernhard Brimdall
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    Bernhard Brimdall ist offline
    Bernhard war dankbar. Über die Hilfe die ihn noch auf einen angenehmen Abend hoffen lies und viel wichtiger dass Überleben seiner beider Patienten bedeuten würde. Es war ein durch und durch durchschnittliches Lager. Der starke Geruch nach verschimmelten Holz und der viel stärkere nach ungewaschenen Männern durchdrang die Luft.

    Die Hütte selber war viel besser eingerichtet. Er erachtete sie sogar als sauber genug dass er die beiden vielleicht eine Weile hier lassen würde. Wenn es ihnen erlaubt werden würde. Reflexartig griff er nach seinem Geldbeutel. Erleichtert stellte er fest dass er noch vorhanden war. Dessen Inhalt würde vielleicht so etwas in die Wegen leiten können.

    Bei weitem am bemerkenswertesten war jedoch die Frau. Mit was für einer Leichtigkeit dieses junge Geschöpf die Holzfäller dazu gebracht hatte ihrem Willen zu folgen war atemberaubend. Ihre blonden Haare hingen lässig um ihre Schultern. Die praktische enge Kleidung trieb ihn dass Blut in den Kopf. Der junge Barbier hatte in den Gassen Thorniaras nie etwas vergleichbares gesehen.

    "Sie ist einfach....wow!", dachte er sich. Ehe er in Gedanken ernüchtert hinzufügte:
    "Jap, Kapitän Eloquenz. Das bin ich."

    Hastig nahm er einen viel zu grossen Schluck vom Met und verschluckte sich. Auf diese Weise restlich blamiert drehte er sich rot angelaufen weg. Murmelte etwas davon dass er sich um die anderen kümmern müsste. Geschäftig begann er Aufgüsse für warmen Kräutertee anzufertigen und die Wunden des Wegelagerers zu versorgen. Dabei erzählte er der Fremden zittrig was passiert war. Sie sass da, lächelte ihn gütig und geduldig an. Hörte zu.

    Er begann sich wohl zu fühlen. Brachte ein sanftes Lächeln hervor. Immernoch etwas schüchtern brachte er kleinlaut seine Erzählung zu einem Ende:

    "Achso und der Wanderstab. Ja der ist meiner. Mein Onkel hat ihn mir gegeben."

  2. Beiträge anzeigen #42
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    Angelina beobachtete, den Mann der sich immer noch nicht richtig vorgestellt hatte. Sie glaubte ihm nicht wirklich, dass er den Wanderstab von seinem Onkel bekommen hatte. Insbesondere weil sie spürte, dass von diesem Stab Magie ausging. Außerdem schien er etwas von Kräuterkunde zu verstehen. Ob der Onkel vielleicht doch Magier gewesen war? Sie nahm ihm die kleine Lüge, wenn es denn eine war nicht übel, denn auch sie würde nicht jedem Menschen gleich alles von sich erzählen.

    In dem Moment kam einer der Jäger herein. Es war Olaf. Er warf gerupftes Rebhuhn auf den Tisch.

    „Vielleicht bringt ja eine deftige Hühnersuppe die Fremden wieder auf die Beine... Kannst du kochen Frau ... ?“

    Das traute er ihr wohl nicht zu. Warum nicht? Weil sie nicht aussah wie man sich ein Mütterchen hinter dem Herd vorstellte?

    „Das bekommen wir hin, nicht wahr? Wäre schön wenn es noch ein paar Wurzeln und Kräuter hätte. Habt ihr welche?“

    „Nein, es gibt nur Salz. Da oben in dem Topf auf dem Regal.“

    Dann verabschiedete er sich mit einem Brummen. Die unerwarteten Gäste waren nicht willkommen. Die Jäger waren wohl lieber unter sich. Angelina schnappte sich den Topf und füllte ihn am Brunnen mit Wasser. Anschließend holte sie noch Holz für die Feuerstelle in der Hütte. Wenig später köchelte das Huhn im Topf über dem Feuer vor sich hin und es war Zeit sich über die Zukunft Gedanken zu machen.

    „Mein Name ist Angelina. Das vergaß ich zu erwähnen... und wir sollten uns Gedanken machen, denn ich Glaube die Gastfreundschaft der Jäger hält sich in Grenzen. Wir sollten sie nicht überstrapazieren. In der Nähe wüsste ich auch niemanden, der sie aufnehmen und pflegen würde. Murdra lässt niemanden in der gespaltenen Jungfrau übernachten, der nicht dafür zahlen kann... und bis nach Tooshoo? Wir müssen durch den Orkwald, aber nicht mit dem Karren. Das nächstliegende wäre Stewark im Norden, aber so barmherzig wie die immer tun sind die da auch nicht und ich mag die Milizen nicht besonders. Vielleicht haben sie dort auch begonnen, den Besuchern der Stadt die Waffen abzunehmen. Da fühle ich mich so nackt, wenn du verstehst was ich meine...“
    Geändert von Angelina del Rio (01.01.2014 um 12:36 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #43
    Lehrling Avatar von Bernhard Brimdall
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    Bernhard Brimdall ist offline
    "Nein, nein gar nicht. Entschuldigung", sagte Bernhard und zog etwas verunsichert seinen Kutschermantel zur Seite. Er war komplett unbewaffnet. Er fuhr fort: "Hmm, dass nützt alles nichts. Wenn dass wirklich all unsere Optionen sind müssen die beiden hier bleiben."

    Sorgsam richtete er seine Frage an den Jägersmann: "Was müsste den passieren damit die beiden hier bleiben können und verpflegt werden bis sie wieder auf den Beinen sind?"

    "20 Silberlinge, für jeden."

    Bernhard hätte nicht erwartet dass die Antwort so schnell käme, sie hatten sich offensichtlich schon abgesprochen. Dass war eine stattliche Summe, zumindest für ihn. Vielleicht wäre es doch besser sein Glück in der Gespaltenen Jungfrau zu suchen, billiger auf jedenfall. Doch die Reise könnte kritisch für die beiden werden. Ergeben schaute er in seinen Geldbeutel, die Herberge für die beiden Fremden würde ein grosses Loch in seine Finanzen reissen. Geld dass er eigentlich nicht hatte. Doch nicht in der Laune zu feilschen und nicht willends die beiden ihrem Schicksal zu überlassen händigte er das Geld aus.

    "Hat der Bandit doch noch sein Ziel erreicht mir mein Geld abzuknüpfen.", dachte Bernhard bitter. Doch als er an die Betten der beiden trat und wohlwollend feststellte dass es den beiden schon besser zu gehen schien besserte sich seine Laune merklich. Freudig wandte er sich an Angelina.

    "So da dass geklärt wäre steht es uns wohl wieder frei hinzugehen wo wir wollen. Doch falls du auch in die Richtung Tooshoo musst könntet wir vielleicht trotzdem zusammen reisen." Er schaute kurz verstohlen auf ihre Hüfte, räusperte sich und fing sich dann aber wieder gleich. "Ich meine, allein reist es sich so trist. Und wegen der Suppe, ich hab noch ein paar Kräuter in meiner Reisetasche und ein Killer Rezept von meiner Verwandschaft aus Varant. Du hast doch nichts gegen etwas Schärfe? Natürlich nicht, setzt dich hin. Heute kommen wir ohnehin nicht mehr weiter, können wir uns auch einen schönen Abend machen."

    Er zog ihr den Stuhl raus. Viele fanden dass albern, doch er war die Art von altmodischem Kerl der Frauen gerne wie etwas besseres behandelte. Wenn es ihm schräge Blicke einbrachte dass er Frauen gerne die Tür aufmachte, den Mantel abnahm oder den Stuhl zum hinsetzten anbot, dann war dass schon in Ordnung.

  4. Beiträge anzeigen #44
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    „Nein, gar nicht... Ich liebe schafe Suppen. Du bist aus Varant? Da habe ich auch einige Zeit gelebt.“, sagte sie und biss sich auf kurz drauf auf die Lippe. Sie wollte doch nicht erzählen dass sie Magierin ist. „Bei den Nomaden in Al Shedim.“, fügte sie noch schnell hinzu und während sich er um die Schärfe der Suppe kümmerte ging sie zu den Betten der beiden kränkelnden. Die Frau hatte scheinbar nur einen Schwächeanfall, bei ihr würde die Suppe ausreichen, doch bei dem Mann legte sie ihre Hand auf sein Bein. Sie schaute noch einmal kurz Richtung Feuer dann begann es unter ihrer Hand ein wenig zu leuchten. Es linderte die Schmerzen und förderte die Heilung der entzündeten Stelle am Knie.

    „Deine Bandage aus Kräutern scheint schon Wirkung zu zeigen.“, sagte sie schließlich als sie wieder neben dem Koch stand. „Hm das duftet aber schon gut. Sag mal wie heißt du eigentlich? Ist doch blöd wenn wir gemeinsam reisen und ich dich mit „Heyduda“ anreden muss. Ich wollte nämlich zufällig auch nach Tooshoo. Also von mir aus kann es morgen sofort losgehen.“

  5. Beiträge anzeigen #45
    Lehrling Avatar von Bernhard Brimdall
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    Bernhard Brimdall ist offline
    Bernahrd musste lachen, er nahm ihre Hand und strich seine Lippen sanft über den das Leder ihrer Handschuhe. Es war keine intime und forsche Geste. Nein sie war sanft und freundlich, wie es eben die Art des Jungen Barbiers war.

    "Entschuldigt bitte, ich bin Bernhard Hasafah Brimdall, Barbier aus Thorniara. Ganz zu euren Diensten, Madam."

    Danach trat er sofort einen Schritt zurück und fuhr lachend fort:

    "Nana, dann müssten wir uns ja auf dem Kriegsfuss stehen.", er wedelte sehr theatralisch mit seinen Finger, um zu unterstreichen dass es nur ein Scherz war. "Meine Mutter stammt aus einem Klan der Assasinen von Varant. Ich war allerdings nie dort und habe demenstprechende keine Querälen in deine oder andere Richtung. Aber es würde mich freuen wenn du mir bei Zeiten etwas berichten könntest. Nun lass uns aber essen."

    Schon oft war er seiner Mutter ob diesem einfachen aber feinen Gericht dankbar. Ausserdem lies sich die ganze Würze die man brauchte in einer kleinen Flasche mit sich tragen, von der man nur wenig brauchte. Selten musste Bernhard deswegen sein Essen fad geniesen. So machte er erst Angelina einen Teller, bot ihr wieder den Stuhl an. Dann gab er den Kranken, erst der Frau dann dem Banditen. Schlieslich füllte er sich einen Teller und brachte dann den Topf nach drausen. Erst dann sass er sich zu Angelina und begann zu essen.

  6. Beiträge anzeigen #46
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    Angelina lächelte. Gutes Benehmen hatte er und es gab sicherlich bei den Assassinen auch anständige... vielleicht gehörte seine Mutter zu ihnen. Sie hatte leider nur schlechte Erfahrungen mit den Assassinen gemacht, aber das war lange her. Auch die Entführung von Jil als sie noch ein Säugling gewesen war, hatte sie fast vergessen. Zum Essen zog sie ihre Handschuhe aus und legte sie ordentlich neben den Teller. Dann probierte sie vorsichtig die köstlich riechende aber auch heiß dampfende Suppe.

    „Oh die ist sehr lecker. Mein Respekt gehört dem Koch.“, sagte sie schmunzelnd und nahm sich ein Stück Brot dazu.

    „Ich hoffe es wirkt nicht zu neugierig, aber habt ihr Thorniara jemals verlassen? Ich sehe dass ihr keine Waffen tragt, das ist ziemlich gefährlich außerhalb der Städte und Siedlungen auf Argaan. Besonders wenn man auf dieser Seite der Insel auf direktem Weg nach Tooshoo gehen möchte. Der Orkwald liegt zwischen uns und dem heiligen Baum. Aber gemeinsam werden wir das schon schaffen. Wir müssen eben vorsichtig sein. Ehrlich gesagt bin ich auch froh, dass ich nicht allein reisen muss.“

  7. Beiträge anzeigen #47
    Lehrling Avatar von Bernhard Brimdall
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    Bernhard Brimdall ist offline
    Bernhard bedankte sich freundlich, antworte dann schüchtern:

    "Nein, nein. War ich nie. Ich trage keine Waffen bei mir, weil ich nicht nicht glaube dass jemand der sich dem heilen gewidmet hat Waffen tragen sollte. Ich will keine Gewalt in die Welt tragen. Die Möglichkeit gar nicht erst haben, sodass ich gezwungen bin nach einer anderen Alternative zu suchen. Einer besseren Alternative. Die Welt scheint sich aber ganz schön gegen meine Ansichten zu wehren, seit letztem Sommer..."

    Er zögerte kurz, doch dann begann er zu erzählen. Wie sein Vater plötzlich verschwunden war und seine Mutter es nicht verkraftet hat. Wie sein Onkel ihn vorher gelehrt hatte, und danach mit Geschenken beseht hatte. Warum er dies nun nutzen wollte ob in die Welt zu ziehen und sie etwas besser zu machen.

  8. Beiträge anzeigen #48
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    An diesem Morgen brachen sie auf. Nur Angelina und Bernhard. Die Frau und der Halunke blieben noch. Es ging ihnen besser und sie hatten sich mit den Jägern arrangiert. Was genau sie besprochen hatten und wann sie weiterziehen würden, hatte die Magierin nicht mitbekommen. Hauptsache es gab keinen Ärger.

    „Wir machen den kleinen Umweg an der Gespaltenen Jungfrau vorbei. Dann lernst du ein wenig weiter südlich noch Murdra kennen. Eine Wirtin, der man einfach mal begegnet sein muss." und damit hatte sie sicherlich nicht unrecht.

    „Bald können wir das Meer sehen!“
    Sie merkte gar nicht, dass sie immer schneller lief. Vor ihnen tauchte ein Bauernhof auf. Ein Händler hatte gerade dort Halt gemacht und pries seine Waren an.

    „Töpfe, Pfannen, Korbwaren!“, hörte Angelina ihn rufen. Aber auch Salz, Stoffe und Felle hatte er auf seinen Wagen geladen.

    „Brauchst du etwas?“, fragte sie ihren Begleiter, der scheinbar zu gern etwas gekauft hätte ihm aber die Münzen dazu fehlten. Er verneinte deswegen ihre Frage. „Ich könnte dir etwas leihen...“

    „Ich werde unseren Reiseproviant auffüllen, aber ich denke ich kaufe der Bäuerin etwas ab.“

    Bevor Angelina zur Bäuerin ging, drückte sie Bernhard ein paar Münzen in die Hand ehe er widersprechen konnte.
    Geändert von Angelina del Rio (01.01.2014 um 12:41 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #49
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Hinter dem Orkwald

    "Und hier trennen sich unsere Wege?", fragte Iun.
    "Ja. Ich möchte, dass ihr durch das Bluttal in den Norden reist. Schaut euch da um. Wie ich erklärte es müssen keine leuchtenden, großen Orte sein. Sucht das Unscheinbarste in der Natur, sucht die Zeichen die ich euch erklärte. Danach sehen wir uns wieder in Schwarzwasser.", erklärte Ornlu und kümmerte sich um das kleine Feuer der Gruppe am Ufer des Silbersees.
    "Und wenn wir nichts finden? Und was wirst du machen?", fragte der Waldläufer.
    "Dann findet ihr nichts. Es muss nicht auf Argaan geschehen. Dann seht die Aufgabe darin, euch mal anzusehen was die vor Thorniara so treiben. Ich mache selbiges in Westargaan. Denkt dran, dass ihr nicht zu viel riskiert. Wir suchen nur. Ohne großen Druck. Bis der Mond im Zeichen des Wolfes ist, wird es noch dauern wie mir Osmo bestätigte.", meinte der Wolfdruide und erhob sich, um Okam, Vigo und Iun zu verabschieden.
    Die drei Waldläufer waren sein Gefolge, sein geheimes Gefolge, das er hier auf Argaan fern der Blicke der alten Druiden und Waldläufer führte. Die Wolfssippe war seit den Tagen vor dem 2. Orkkrieg verboten und aufgelöst worden. Aus Gründen die tief griffen und die anderen alten Sippen Myrtanas noch gut kannten. Doch die Wahrheit war damals letztlich eine andere gewesen und das sie eines Tages wieder zu Vorschein käme, war so sicher wie das im Morgen auch wieder die Sonne aufgehen würde.
    Ornlu war das seinen Ahnen schuldig. Wenn dann das hier auf Argaan mit Tooshoo und vielem mehr eine Entscheidung gefunden hätte, würde er nach Myrtana zurück kehren. Seine Sippe hinter ihm und dort mit Onkel Bogir, mit dem alten Aethel, den drei Waldläufern und künftigen Angehörigen, würden sie auf den alten Pfaden der Wolfssippe durch Myrtana und Nordmar ziehen und dem Ersten der Wölfe dienen.
    "Also dann...lass dir kein Kind andrehen! Lass die Mägde ja in Ruhe, die sind mir, Jadewolf!", meinte Okam.
    "Bewahre, Freund!", wünschte Vigo, während Iun nur nickte und die Drei dann gen Norden und Wildnis aufbrachen. Ihr Ziel wäre wohl ein Holzfällerlager vor der Burg. Ornlus Ziel indes befand sich auf keiner Straße. Er musste über das Wasser. Bevor dies jedoch geschah, gönnte er sich noch etwas Ruhe am wärmenden Feuer. Er sammelte seine Kräfte und während dies geschah, wurde die Natur ein wenig angezogen. Hasen kamen hervor und Vögel landeten. Am Ufer kamen Fische ganz nah und Würmer aus dem Boden. Ein Fuchs trat aus dem Dickicht des Orkwaldes hervor und alle erlabten sich an der Kraft die der Druide ausstrahlte. Seine Suche nach der Wiedergeburt des Ersten der Wölfe würde von nun an beginnen.

  10. Beiträge anzeigen #50
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Am Silbersee

    Da hatte er sich ja was eingebrockt. Ornlu musste zugeben, dass er es so nicht geplant hatte nass zu werden, aber welcher Plan ging schon zu 100% auf? Vielleicht manch Belagerungspläne und Verteidigungspläne auf Argaan und Myrtana. Bevor da etwas schief ging, musste schon so manches passieren. Deswegen waren für gewöhnlich selbst die kleinsten Verteidigungsbauten regelrechte Bastionen. Doch an sowas war eigentlich gerade nicht zu denken. Ornlu suchte den Fehler in seinem Zauber. Einen Zauber den er sich ausdachte, um über das Wasser zu kommen. Dabei war ein von einem Sturm umgerissener, schon morscher Baum doch eigentlich ein gutes Gefährt. Dies ins Wasser gebracht, sich darauf postiert und die eigenen Kräfte darauf fokussiert und er bewegte sich auf dem Wasser. Wie ein Boot nur mit einer Art magischen Antrieb, statt Muskelkraft. Das er am Ende im Wasser landete, war wohl kein Fehler im Zauber, sondern in seiner Selbstsicherheit. War man fähig mächtige Zauber zu wirken, verlor man manchmal die Haftung am Boden und verlor die Konzentration.
    "So wird es wohl sein!? Wer vergisst, dass selbst die Geringsten einen bezwingen können, der verdient nicht seinen vorteilhaften Platz in der Welt...", urteilte er und sinnierte noch eine Weile am kleinen Feuer. Wie auch sonst, denn es war kalt und seine Kleidung noch nass. Zumindest musste er von hier aus nichts fürchten. Hinter ihm erstreckte sich eine Klippe hoch hinauf und sonst gab es keinen Zugang an das Ufer hier. Nur per Boot oder auf anderen Wasserwegen.
    Wobei er sich da vielleicht auch irrte. Seine erste Erkundung der überschaubaren Fläche hier, offenbarte einen Höhleneingang. Klein und von der Ferne nicht sichtbar. Spuren am Boden ließen sich nicht finden, so dass Ornlu annahm, das die Höhle nicht wirklich bekannt schien. Was blieb waren andere Möglichkeiten und Gefahren, aber womöglich gehörte dies zu den Fügungen des Schicksals?
    "Schicksal...ja vielleicht war es Schicksal, dass der Zauber nicht ganz funktionierte... - Hmm...", überlegte er, erhob sich dann, klopfte seinen nackten, sandigen Hintern ab und begutachtete den Höhleneingang ein wenig. Man durfte kein Fettsack sein, sonst würde man nicht durch passen. Ratsam war wohl auch Kleidung zu tragen, da man sich sonst an den scharfen Kanten zu leicht verletzte. Mehr sah Ornlu ein paar Meter weiter. Der Gang wurde breiter oder gar zu einer Höhlenkammer.
    "Vielleicht sorgte Wasser dazu, dass der Stein brach und abgetragen wurde.", überlegte er und ging in Gedanken noch einmal durch, was er mal in einer sumpfkrautvernebelten Nacht mit einem Eismann so geredet hatte. Der Eismann in Schwarzwasser war ein alter Mann, der vom Weißaugengebirge Eis runter ins Tal brachte und verkaufte. Andere meinten er wäre ein Wassermagier, aber dafür schien der Eismann zu lüstern und trinkfest. Jedenfalls meinte er irgendwas von Wasser das zu Eis wurde und dann Stein durchbrach als wäre es nichts. Frage dann war aber, wann es hier im Tal so viel Eis gab und wo es nun hin war?
    Vielleicht eine Frage die man sich niemals beantworten könnte. Ornlu schritt zurück an sein Feuer, prüfte seine Kleidung und konnte sich zumindest schon die Strümpfe anziehen. Der Rest bräuchte noch, bevor das kleine Abenteuer begann.

  11. Beiträge anzeigen #51
    Abenteurer Avatar von Astragon
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    Astragon ist offline
    Astragon stand auf. Es war bereits Zehn Uhr als er aufstand. Die Nacht war hart und kalt gewesen.
    Der Himmel war zugezogen, doch es sah nicht nach Regen aus. Er hatte von seiner Begegnung in der Gespaltenen Jungfrau geträumt
    und die Karte ging im nicht aus dem Kopf.
    Er machte sich bereit, denn heute würde er, wie in jedem Monat einmal nach Thorniara zum Hafen reisen, um eine Möglichkeit für die Überfahrt zu finden.
    Er packte seine Sachen, fühlte in alter Tradition nach seinem Messer und machte sich auf den Weg.
    Er wollte bis zum Mittag in Stewark sein um sich dort etwas zum Essen zu besorgen.

  12. Beiträge anzeigen #52
    Abenteurer Avatar von Astragon
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    Es war Mittag als Astragon Stewark erreichte. Er "besorgte" sich einen Eintopf und eine Flasche des guten Stewarker Apfelessigs und verzehrte beides auf einer Bank auf dem Marktplatz. Der Himmel war immer noch wolkenverhangen, doch nicht mehr so stark wie am Morgen.
    Nach seinem Mahl rief Astragon sich die Karte ins Gedächtnis:

    Seine nächste Etappe auf dem Weg nach Thorniara war das Bluttal in Richtung Osten.
    Danach würde er den Weg nach Norden gehen, um in den späten Abendstunden Thorniara zu erreichen.

    Er schnappte sich noch einen Apfel als Wegzehrung und verließ Stewark in Richtung Bluttal.

    "Bald", sagte er sich," bald bin ich am Festland um das Vermächtniss meines Vaters zu finden."

  13. Beiträge anzeigen #53
    Abenteurer Avatar von Astragon
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    Es war gegen Abend, als Astragon das Bluttal betrat. Es wurde schon dunkel und er setzte sich unter einige Bäume um ein Feuer zu entzünden. Er hatte Hunger, den geklauten Apfel hatte er schon verzerrt.

    Er hörte eigentümliche Geräusche aus dem Unterholz, beschloss aber, sich nicht umzuschauen, "denn ohne Bogen oder richtiges Schwert wäre ich wilden Tieren schutzlos ausgeliefert, von Wegelageren ganz zu schweigen."
    Und so blieb er sitzen und ließ die Geräusche Geräusche sein.

    Er wollte sich nur kurz vom Marsch von Stewark zum Bluttal erholen und dann die letzte aber auch längste Etappe in Angriff nehmen:
    Der Weg nach Thorniara. Er wollte wenigstens den Hof erreichen, in welchem er schon heimlich die ein oder andere Nacht verbracht hatte. Er befand sich, so wusste er, vor der Kreuzung und er würde diese umgehen, denn in der Mitte hatten die Waldläufer ein Lager und er wollte nicht zu ihnen, noch nicht.

    Einige Minuten der Ruhe verstrichen, bis Astragon sich aufmachte, durch den Wald, immer der Nase nach durchs Unterholz. Plötzlich traf in etwas hart am Kopf und er wurde bewusstlos.

    Er träumte von Schätzen , vom Waldvolk, von seiner Überfahrt ans Festland und von dem Fremden, von dem er die Karte hatte, während dieses Etwas, das ihm den Schlag verpasst hatte, durchs Unterholz des Waldes vom Bluttal zog...

  14. Beiträge anzeigen #54
    Abenteurer Avatar von Astragon
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    Astragon ist offline
    Astragon erwachte langsam aus seinem Schlaf. Er blickte sich um: Er war in einer Höhle, an seinem Hinterkopf fühlte er eine große Beule. Alle sein Gold war weg, wie er schnell bemerkte, doch sein Messer UND sogar seine Karte waren noch da.
    Er war von Banditen überfallen worden und sein Kopf dröhnte vor Schmerz. Er verließ die Höhle und merkte, dass es schon sehr dunkel war.
    Also entschied er sich, vor der Höhle ein Feuer zu entzünden und die Nacht hier zu verbringen um morgen gestärkt nach Thorniara weiterzuziehen...

  15. Beiträge anzeigen #55
    Abenteurer Avatar von Astragon
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    Ein schöner Morgen mit blauem Himmel hatte begonnen. Astragon wachte aus seinem, unruhigen Schlaf auf.
    Er hatte die ganze Nacht land Kopfschmerzen gehabt und auch seine Knochen schmerzten, als hätte er einen wirklich starken Kater.

    Er stellte beruhigt fest, dass er sich immer noch im Bluttal befand und auch sein Messer und seine Karte in seiner Tasche waren.

    Er stand auf, löschte die Reste vom Feuer und suchte sich ein paar Beeren, von denen er wusste, dass sie ungefährlich waren, weil er sie schon früher gegessen hatte.

    "Heute Mittag", so dachte er, "werde ich in Thorniara sein. Und dieses Mal werde ich eine Möglichkeit finden, dass Festland zu erreichen. Ganz Sicher..."

    So setzte er seinen Marsch fort:


    Mit geleertem Magen und mit fürchterlichen Kopfschmerzen...

  16. Beiträge anzeigen #56
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Schön wars - sah man von der Nässe und Kälte ab. Schön war es durch die Gegend zu wandern, tagelang auf keine Menschenseele zu treffen und so frei zu sein, dass man nicht an den nächsten Schritt denken musste. Gut Letzteres war wohl übertrieben, aber in manch Momenten wahr.
    Nicht das Ornlu wie ein Schmetterling von Blume zu Blume flatterte, aber er wusste jeden Augenblick in dem er inne hielt und die Natur beobachtete mehr zu schätzen, als jene Menschen auf die er in den letzten zwei Wochen traf.
    Sein kleines Abenteuer bei der Höhle, wäre beinahe ein letztes Abenteuer geworden. Er musste zugeben nicht mehr so rank und schlank zu sein, wie vor fast sieben Jahren, als er vor der Sklaverei flüchtete. So hatte er dann mehrere Stunden damit verbringen müssen, wieder aus dem dünnen Spalt heraus zu kriechen. Mit ein paar Kratzern mehr und dem Gedanken es in einer anderen Form zu einer besseren Zeit zu wagen, vertröstete er sich dann und war seitdem durch das westliche Argaan in aller Ruhe gewandert und hatte sich mit der Natur auseinander gesetzt. Für einen Druiden gab es da durchaus genug, um ganze Lebzeiten zu füllen. Im westlichen Argaan waren es besonders die Goblins die zu viele in dieser Region waren. Das sie die Menschen und insbesondere die Holzfäller die Ornlu traf störten oder beklauten, kümmerte ihn nicht. Viel mehr aber waren die Wölfe dieser Region quasi ausgelöscht oder vertrieben worden und auch andere Räuber fehlten hier. Besonders die Scavenger, deren Spuren er zwar fand, aber auch genug Spuren die dafür sprachen, das die Goblins deren Eier klauten. Auf der Gegenseite gab es manch Tiere die Ornlu anhand der Spuren als krank oder nicht gut für die Population deutete. Ein Ungleichgewicht das niemanden der Menschen scherte, aber die Konsequenz trug, dass zu viel davor stand viele zu bedrohen.
    Die Frage die blieb, war weshalb die Goblins hier insbesondere so viele waren. Die Aussagen der Holzfäller bestätigten lediglich die Gewissheit, dass die Goblins auf Argaan wesentlich gefährlicher waren, als jene in Myrtana. Organisierter und schlauer. Er selbst hatte nur im Lager der Orks mal einen gesehen, doch der war so verkrüppelt gewesen, dass er nur noch als Lebendfutter für deren Orkhunde zählte.
    "Mal sehen was die Menschen hier noch so zu erzählen haben.", dachte er sich, als er sein Nachtlager gefunden hatte. Nicht bei den Menschen, sondern nahe der Küste in einem Waldstück. Ein kleines Feuer war rasch entfacht, ein Unterstand erzaubert und die Flöte spielte leise zum um die Baumkronen wehenden Wind.

  17. Beiträge anzeigen #57
    Ritter Avatar von Bakaz
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    Bakaz ist offline
    Nach einer Weile schien die Last auf seinen Schultern immer schwerer zu werden. Sein Rücken war so viel Gewicht nicht gewohnt. Er begann einen dumpfen Schmerz zu spüren. Der Abstand zwischen den Bäumen wurde immer größer. Dafür wuchsen Büsche und Gras höher. Der Wald lichtete sich. Vor ihm öffnete sich die Küste.
    An der Gabelung schlug er den Weg nach Norden ein, um gleich darauf nach Nordwesten Richtung Küste abzubiegen. So kam er zu einer kleiner Ansammlung von Hütten am Strand. In der Ferne ragten die Felsen und Festungsanlagen Stewarks in die Höhe. Reihe um Reihe hingen geköpfte Fische paarweise an langen Stöckern. Ein Mann saß an im Sand und arbeitete an einem Netz.
    "Hallo, guter Mann", begrüßte ihn Bakaz.
    "Innos zum Gruß."
    "Hast du ein Boot?"
    "Ja."
    Bakaz präsentierte ein kleines Säckchen mit ein paar Münzen. "Das gehört dir, wenn du mich nach Thorniara übersetzt."
    "Einverstanden", sprach der Fischer.

  18. Beiträge anzeigen #58
    Waldläufer Avatar von Radzinsky
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    Radzinsky ist offline
    Radzinsky genoss das gute Stück Moleratbraten in vollen Zügen. Wie lang war es nur her, dass er Fleisch gegessen hatte? Gekochtes Fleisch, wohlgemerkt, denn das ein oder andere Mal hatte er sich in der Anstalt auch kratzend und beißend gegen seine Betreuer gewehrt. Denn dort gab es nur Reis mit Bohnen, tagein, tagaus. Kein Wunder, dass die Behandlung einen kleinen Dachschaden bei ihm hinterlassen hatte. Und selbst wenn man die Fingerkuppe mitzählte, die er einem der "Pfleger" abgebissen hatte, so hatte er dieses Fehlverhalten noch zu Beginn seiner Therapie an den Tag gelegt und dies lag schon viele Monde zurück. Man konnte es also gut verstehen, dass er sich über sein Fleisch freute und im Moment in Gedanken nur beim Essen war.

    Trotzdem hatten die beiden Fremden, die sich bei ihm noch nicht einmal vorgestellt hatten, die Dreistigkeit, ihn beim Essen zu stören. Statt dankbar zu sein, dass er ihnen Fleisch brachte und sie damit vor dem Wahnsinn bewahrte, der ihn selbst sicher durch den Fleischmangel befallen hatte, sollte er ihnen am liebsten gleich noch ein warmes Bett herbeizaubern und einen Zaun, der sie vor den wilden Tieren schützte noch dazu. Doch das konnte er nicht. Das wollte er auch gar nicht, denn wenn er Murdras Scheune jetzt noch weiter auseinander nehmen würde, dann würde sie mit der Mistgabel über die ganze Insel gescheucht werden. Aber wohin dann? Die Situation erschien reichlich trostlos.

    Er kaute trotzdem unbesorgt auf seinem Stückchen Fleisch weiter und setzte einen Schritt vor den anderen.
    "Ich kenne mich aus", sagte er und begann ein Liedchen zu summen. Die beiden sahen ihn mit einer Mischung aus Unglauben und Enttäuschung an. Oder war es eher eine Mixtur aus Missfallen und Zweifel? Während er so summend und mit den Händen hinterm Rücken verschränkt im Kreis um die beiden herum stolzierte, kam ihm eine gewinnbringende Idee.
    "Ich zeige euch den Weg zu den Fischern. Es ist nicht weit. Doch im Gegenzug will ich eine Kleinigkeit von euch haben."
    Wieder musterten die beiden ihn argwöhnisch. Argwohn, das ist es! Eine Mischung aus Argwohn und Angst. Oder? Nun, er konnte sich zwar etliche Dinge einprägen, doch die Gedanken und Gefühle anderer zu deuten, dessen fühlte noch längst nicht fähig.
    "Was?", kam die Gegenfrage, als er von selbst nicht darauf zu sprechen kam.
    "Was?", erwiderte er.
    "Was wollt ihr?"
    "Was was wollt ihr? Oh... richtig. Tabak wäre nicht schlecht, was? Ihr gebt mir etwas von eurem Tabak ab, alter Mann. Und ihr", er deutete mit dem Finger auf den dunklen Wanderer, "Ihr brecht mir Kirschholz ab. Ein faustgroßes Stück. So."
    Er deutete auf seine eigene Faust, um ihm zu zeigen, wie groß eine Faust war, wenn er sagte "faustgroß", denn seine Faust war nicht besonders groß, eher klein. Faustklein also.
    Hier gab es überall Obstbäume. Nur wuchs daran kein Obst. Lediglich ein wenig schimmliges Fallobst lag auf dem Boden. Und das schmeckt nicht, das wusste Radzinsky...

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    Waldläufer Avatar von Noctal
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    Noctal ist offline
    Jetzt mussten sie ihm sogar einen Gefallen tun. Dieser Verrückte hätte froh sein können, dass Noctal ihm nicht seinen Dolch in den Magen rammte, da dieser Radzinsky immerhin verantwortlich dafür war, dass sie nun in der Kälte standen und sich zufriedengeben mussten, wenn sie einen einigermassen sicheren Ort zum Ausruhen finden konnten. Der Schreihals erzählte etwas von Fischern. Für den Verstossenen nicht gerade toll. Er war Besseres gewöhnt.
    Daran zu denken, dass ihm bald ekelhafter Fischgestank in die Nase kam, sodass er nicht einschlafen konnte, entwickelte ein mulmiges Gefühl in seiner Magengegend. Erst der Käse und dann Fisch? Was denn noch alles? Hatte seine Nase nicht genug Qualen mitgemacht?
    Dafür verlangte er nicht viel. Nur Kirschholz und davon auch nicht viel, sondern nur so groß, wie die Faust des Verrückten war. Er zeigte es noch einmal demonstrativ. Noctal ließ seinen Blick schweifen und versuchte einen Baum ausfindig zu machen, der dafür am besten geeignet war.
    Zwar gab es überall Obstbäume, aber daran wuchsen keinerlei Früchte. Es schien also doch schwieriger zu sein, als es letzlich war. Der Verstossene fragte sich, wofür Radzinsky das brauchte. Wollte er wieder irgendetwas erfinden? Noctal sollte es egal sein und auch froh darüber sein, dass wenigstens einer aus der Gruppe die Gegend kannte, auch, wenn es leider nur der Verrückte war. Auf ihn musste man Acht geben, das wusste der Haarlose. Einem Verrückten durfte man niemals trauen. Wer wusste schon, wozu er noch fähig war?
    Noctal entfernte sich weiter von der Gruppe und suchte weiterhin nach einem Baum. Er achtete aber darauf, dass ihn keine wilden Viecher angreifen konnten. In der Entfernung konnte man nämlich einige Scavenger sehen. Die wollte er auf keinen Fall anlocken. Sein Blick schweifte nach rechts. Dort war ein großer Baum zu sehen. Wahrscheinlich war er ideal dafür. Leider musste er dafür klettern und obwohl er gelenkig und sportlich war, so war es trotzdem eine Herausforderung.
    Er musste es langsam angehen. Zum Glück waren seine Handschuhe reißfest und so kletterte er langsam nach oben. So hoch musste er nicht, bis er nach einem Ast griff und ihn zu sich rüber zog. Er musste Kraft anwenden, um ihn zu brechen. Er war ungefähr so groß wie die Faust des Verrückten, aber nur ungefähr. Das sollte aber ausreichen. Nachdem man es knacken hörte, warf der Verstossene den Ast hinunter und kletterte wieder herunter.
    Nachdem dies erledigt war, ging er zurück zu seiner Truppe.
    »Hier«, sagte er schließlich und übergab den Ast dem Verrückten. »Reicht euch das?«

  20. Beiträge anzeigen #60
    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    Kopfschüttelnd sah Lukar dem Fremden ohne Augenbrauen hinterher, wie er in der Dunkelheit auf einen Baum kletterte um dem Verrückten sein gewünschtes Stück Holz zu besorgen. Seltsame Ansprüche hatte dieser Mann. Das er auf Lukars Tabak verseßem war, verstand der Geschäftsmann zumindest noch. Nachdem der Kapuzenträger Michaeil das gewünschte Holzstück organisiert und übergeben hatte, war Lukar nun an der Reihe, sich zu überwinden. Widerwillig griff er in seine Tasche und zog einen schmalen Lederbeutel heraus. Noch widerwilliger reichte er es dem Schreihals. Doch als dieser gierig danach griff, zog er den Beutel wieder zurück.
    „Du bekommst ihn!“ Verkündete Lukar ernst.
    „Aber nur unter einer Bedingung: Hör auf mich ‚Alter Mann‘ zu nennen, dass klingt mir all zu herabwürdigend. Mein Name ist Lukar! Und vergess ihn nicht sofort wieder.“
    Mit diesen Worten lies er seinen Tabakbeutel schwerenherzens in die wartende Hand Michails fallen. Nun würde er erst einmal eine lange Zeit ohne Tabak auskommen müssen, zumindest bezweifelte er, dass es bei den Fischern zu denen sie der Verrückte führen wollte, soetwas wie Tabak zu kaufen gab. Und selbst wenn, würde er sich lieber zwei.... drei Mal überlegen, ob er sich diesen kaufte.
    „Wo wir nun schon dabei sind...“ Fuhr er fort und wand sich an den Kapuzenträger der auf eine Reaktions seitens Michails über seine Gabe zu warten schien.
    „Habt ihr auch einen Namen, bei dem wir euch ansprechen können, oder gehört das auch noch zu den Dingen, die mich nichts angehen?“
    Er konnte sich ein zynisches Grinsen nicht verkneifen.

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