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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    „Was ich getan habe?“ Olivia ignorierte ihr Umfeld. Vielmehr war sie ganz auf Noxus fixiert. Dieser Mistkerl. Erst ließ er sich von irgendwelchen Leuten in Ketten legen und dann erdreistete er sich hier noch große Töne zu spucken. Am liebsten hätte sie ihm eine saftige Ohrfeige verpasst!
    „Ich habe mich zu mindestens nicht gefangen nehmen lassen.“ Sie hatte sich auf den Tisch aufgestützt und sich weit über den Tisch gelehnt. Ihre Worte waren nur für Noxus bestimmt. „Im Gegensatz zu dir! Hat es dir nicht schon gereicht aus dem Kastell verbannt worden zu sein? Nein? Was hast du jetzt schon wieder angestellt?“ Ihre dunklen Augen funkelten ihn wütend an. Er hatte nicht das Recht nach ihrem Opfer zu fragen. Es war weitaus größer als alles was er sich in seinem kranken Hirn jemals ausdenken konnte zu opfern! Ihre Zähne knirschten, als sich ihr Kiefer verspannte. Ihre Fingernägel kratzten über den Tisch. Heiße Wut brodelte unter ihrer angestrengt ruhigen Fassade.
    „Also: Erkläre dich!“

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    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline
    »Die verträumte Jungfrau von Rabenweil wird zur Furie, wie niedlich!«

    Tatsächlich amüsierte ihn der Zustand seines Gegenübers, es gefiel ihm, dass das Kleinkind der Schwarzmagier endlich Zähne bekam. Sympathie hin oder her, Schwarzmagier mussten an irgendeinem Punkt zusammenhalten oder zumindestens für seine Zwecke dienlich sein. Ohne Zähne ist sie nun einmal nutzlos, mit schuldlosen Lämmern konnte das Weißauge einfach nichts anfangen.

    »Natürlich hast du dich nicht fangen lassen!«, seine Mimik nahm wieder einen ersten Ton an, »Du hast ja auch nichts getan außer auf einem Pferdchen durch die Lande zu reiten und die Adlige raus hängen zu lassen!«

    Der Geruch von Pferd war deutlich wahrzunehmen, wobei er dem zierlichen Körper reiten gar nicht zugemutet hatte. Wohl nicht das einzige.

    »Jetzt muss ich mich schon vor so armseligen Kreaturen erklären, was kommt als nächstes? Soll ich ein bisschen Moleratfett vom Händler mitgehen lassen wenn ich den Müll raus bringe? Du kleine Göre würdest nicht einmal verstehen was ich bewältigt habe, wenn ich es dir ins Gesicht spucken würde.«

    Seine Stimme nahm Ehrfurcht an. Nicht ausschließlich, weil er die junge Dame glauben machen wollte, Heldentaten vollbracht zu haben um sich zu rechtfertigen. Ihn beschlich ein Gefühl von Angst. Angst vor sich selbst. Für einen Moment wurde die Umgebung taub, er sah vor sich nur noch die bebenden Lippen Rabenweils, während sich seine zitternden Hände in Augenhöhe bewegten. Das war wohl dass erste Mal, dass er die Konsequenz fürchtete, wenn er sich der Rage hingab. Nicht nur würde er eine Schwarzmagierin töten, die Sumpfleute ließen ihn sicherlich nicht noch einmal von Ort und Stelle flüchten. So haarig wie die aussahen wollten sie sicherlich noch ihren Spaß mit ihm haben. Gänsehaut stellte sich auf. Was passierte, wenn ein Diener Beliars einen anderen in sein Reich schickte, ohne ausdrücklich von ihm persönlich darum aufgefordert geworden zu sein? Allein ein paar schlechte Träume hatten dafür gesorgt, dass man ihn für Monate aus dem Kastell verbannt hatte.

    Schwerer Atem folgte, die Lider wurden schwer, die Luft schien brennend heiß, Noxus glaubte den Feuermagier aufrücken zu hören. Wusste er was folgen würde? Machte er sich bereit ihn unschädlich zu machen, falls er die Kontrolle verlor?

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Während in der Sumpflilie gerade die Stimmung am kochen war und Met (und was dort sonst noch so an seltsamen Getränken getrunken wurde), in Strömen floss, schnupperte in einer abgelegenen Hütte des Ortes ein anderer Schwarzmagier (der natürlich keinem auf die Nase gebunden hatte, welcher Profession er nachging) an einem Büschel getrockneten Krautes.
    »Neinnein, das ist es nicht«, konstatierte er mit ernster Stimme und schüttelte betrübt den Kopf mit den weißen Haaren.
    Er zerbröselte eines der Blätter und kostete vorsichtig mit der Zungenspitze.
    »Mhm ...« Er wartete, ob ihn die Wirkung des Krautes erreichte.
    »Nein, wirklich nicht«, gab er dann in bedauerndem Tonfall kund.
    »Gebt mir lieber das fermentierte Kraut«, bat er dann seinen Gegenüber.
    Dieser - es handelte sich um einen der Krautbauern des Ortes - griff in seinen großen Lederbeutel und holte ein anderes Büschel hervor. Das mit dem getrockneten Kraut nahm er wieder entgegen und verstaute es im Sack.
    Esteban (um keinen anderen handelte es sich) roch zuerst daran und zog sich dann ein kleines Büschel davon direkt unter der Nase durch.
    »Ah, das steigt zu Kopf, ich fühle es schon«, nickte er anerkennend. »Aber ich halte Euch für einen erfahrenen Pflanzer. Ich glaube, Ihr wißt genau, wie Ihr dem Kraut die höchste Wirkung entlocken könnt.«
    Der Verkäufer lächelte vorsichtig.
    »Ich habe da von einer gewissen Varietät gehört, gelb gefleckte Blätter, milchigweiße Blüten - sofern man es zur Blüte kommen läßt, was - wie jeder Krautzüchter zweifelsohne weiß - für zu verkaufendes Kraut tunlichst vermieden werden sollte. Aber was erzähle ich Euch? Ihr kennt Euch garantiert viel besser in diesen Dingen aus als ich.«
    Er schaute seinen Geschäftspartner gespannt an. Dieser ließ sich nicht lange bitten und holte ein drittes Bündel Kraut aus seinem Beutel.
    »Wie wäre es damit?«, fragte er und hielt es dem Weißhaarigen hin.
    Esteban nahm es und schon als er es berührte, spürte er die Magie, die darin lag. Ganz schwach nur, denn die Pflanzensäfte überlagerten das Empfinden, doch es war das Kraut, das er wollte. Eindeutig.
    »Ja, und jetzt bräuchte ich das nur noch in guter Qualität«, begann er die Verhandlungen.
    »Was?«, empörte sich der Krautpflanzer. »Das ist gute Qualität. Nein, was sag ich«, korrigierte er sich sofort danach: »Das ist keine gute Qualität, das ist allerfeinste Qualität. Das beste, wertvollste, seltenste Kraut, welches Ihr hier kaufen könnt. Und es ist jeden Kreuzer wert.«
    »Ach, es kostet nur einige Kreuzer?«, freute sich Esteban.
    »Das Quentchen für sechs Kreuzer«, brummte der Händler kurz angebunden.
    »Ein Quentchen? Bei Innos, das ist ja nichts. Dafür müßt Ihr ja noch eines dieser neumodischen geschliffenen Gläser dazu geben, damit man das klitzekleine Häufchen Kraut überhaupt sieht. Ich dachte eher an den Kauf von einigen Pfund«, barmte der mögliche Käufer und lachte über seinen eigenen Scherz.
    »Das macht dann sechs Schuppen pro Pfund.« Der Krautbauer war erstaunlich flink in der Berechnung seines Preises. Aber da hatte er nicht mit dem Widerstand seines Kunden gerechnet.
    »Mooment«, wandte dieser nämlich sogleich ein. »Wenn das Quentchen sechs Kreuzer kostet, dann kostet ein Pfund - was ja 128 Quentchen sind, wie jeder weiß - also 5 Schuppen und 48 Kreuzer. Was ganz genau 96 Kreuzer günstiger ist, als Ihr behauptet.« Esteban war der Meinung, daß er mit diesem klaren Beweis seinen Gegenüber sofort in Grund und Boden gerechnet hatte.
    »Das Pfund in Tooshoo berechnet sich zu 144 Quentchen«, entgegnete er kühl, und ließ den Kunden den Rest rechnen. Na gut, offenbar hatte er doch mit dem Widerstand des Kunden gerechnet.
    »Was? Seit wann denn das?!«, regte sich Esteban ein wenig auf. Jetzt kam endlich Schwung in die Verhandlung. So machte das Spaß. Das war fast schöner, als der Augenblick des Besitzwechsels selbst. Vielleicht sollte es Läden geben, in denen nur Verkaufsgespräche verkauft wurden. Für einen geringen Obulus - der natürlich vorher auszuhandeln war - bekam man ein astreines Verhandlungsgespräch über den Kauf irgendeiner fiktiven Sache. Je mehr man in das Gespräch zu investieren bereit war, desto erfahrener wurde der gemietete Verkäufer, der den Widerpart übernahm und um so höher war die Befriedigung und allgemein der Spaß beim Verhandeln. Aber diese Idee mußte warten, hier ging es erst einmal um Wichtigeres. Gelb geflecktes Sumpfkraut. Fermentiert. Sommerernte. Blütenfrei.
    »Was? Überall wird das Pfund zu 128 Quentchen gerechnet, denn vier Quentchen sind ein Lot und 32 Lot ergeben ein Pfund. Das weiß doch jedes Kind!«, regte er sich demonstrativ auf und fuchtelte ein wenig mit den Händen. Die Teekanne bei dem Gefuchtel umzustoßen wäre jetzt noch zu früh, das hob er sich für später auf, wenn es noch theatralischer werden würde.
    »Mag sein, daß Kinder so denken. Jeder verständige Mensch in Tooshoo weiß hingegen, daß ein Pfund aus 24 Lot zu je sechs Quentchen besteht«, erwiderte der Händler ruhig und beharrlich. Also gut, er hatte offenbar nicht nur mit dem Widerstand seines Kunden gerechnet, sondern sich auch noch gut vorbereitet.
    »Aha«, Esteban hob den Zeigefinger - was nie etwas Gutes bedeutete (aber das konnte dieser arme Händler ja nicht wissen) - und lief langsam zur Hochform beim logischen Debattieren auf.
    »In Tooshoo«, wiederholte er die Worte des Krautverkäufers. Und nochmal: »In Tooshoo!«
    Eine bedeutungsvolle Pause folgte.
    »Seht aus dem Fenster«, forderte er den Händler dann auf. »Seht Ihr die Lichter dort hinten in der Ferne, kaum auszumachen zwischen all den Bäumen, die zwischen hier und dem fernen Tooshoo stehen? In Tooshoo mag das alles gelten, was Ihr mir erzählt. Aber wir befinden uns hier nicht in Tooshoo. Wir sind weit entfernt davon. Hier gilt das Pfund zu 128 Quentchen.«
    Ha, das hatte gesessen! Dagegen gab es kein Argument mehr! Zufrieden lehnte sich Esteban zurück. und wieder einmal hatte er einem unbedarften hinterwäldlerischen Händler gezeigt, warum kluge Menschen die Welt beherrschten.
    »Na gut«, sagte der Bauer.
    Esteban unterdrückte mit äußerster Mühe ein zufriedenes Grinsen.
    »In dem Fall verkaufe ich Euch vier Quentchen für 27 Kreuzer.«
    »In Ordnung, das macht dann ... sechs Schuppen pro Pfund!!!«
    Hey, der Kerl hatte sich nicht nur vorbereitet, er war auch noch dickfellig. Jetzt war es höchste Zeit Zeit, die Teekanne theatralisch umzuschmeißen.
    »27 Kreuzer für vier Quentchen«, wiederholte der Händler.
    Der Tee rann vorwurfsvoll durch die Ritzen des Fußbodens. Sehr vorwurfsvoll, wie Esteban fand. Das mußte doch auch diesem widerborstigen Krautpflanzer ins Auge springen!
    Aber der schwieg nur und wartete auf die Antwort seines Kunden.
    Mit verkniffenem Gesicht antwortete Esteban: »Wieviel habt Ihr anzubieten?«
    »Fünfeinhalb Pfund«, erwiderte der Bauer vergnügt. »Das würde dann ...«
    »Jaja, 30 Schuppen und 72 Kreuzer«, schnitt ihm der Magier ärgerlich das Wort ab.
    »Hier habt Ihr sie!«
    Er zählte kleinlich jede Münze, die er aus seinem Beutel nahm, ehe er sie an den Händler weiter reichte. »Was für ein Wucher! Hier in Too ... ähm, hier in großem Abstand zu Tooshoo wird man nach Strich und Faden ausgenommen, jawohl!«
    Den Händler scherte es nicht. Er packte die Sumpfkrautbüschel aus seinem Sack aus häufte sie vor Esteban auf dem Fußboden auf. Dann verabschiedete er sich und verließ die Hütte, die sich Esteban gemietet hatte. (Nun - in Wahrheit war bislang noch kein Besitzer vorbei gekommen, der Miete verlangt hätte. Vielleicht gab es auch gar keinen. Daß das halbe Dach fehlte, die Tür jedes Mal zur Seite getragen werden mußte, wenn man hinein oder hinaus wollte und Gras auf der Bettstelle wuchs, könnten vielleicht Indizien dafür sein.)


    »Ha! Was für ein Spottpreis! Lumpige 30einhalb Schuppen. Das ist ja nichts! Erst 60 Schuppen sind ein Taler«, lachte er sich dann ins Fäustchen, als der Händler weit genug weg war. Aber verhandeln mußte man. Es war zwar nur das Gold des Kastells, aber das hieß ja nicht, daß man damit deswegen um sich schmeißen mußte. Nur um den Tee war es natürlich schade. Wenigstens war es kein Wein gewesen. Ach ... Wein, wenn er hier nur welchen bekommen könnte.

  4. Beiträge anzeigen #144
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Mit einem beschwichtigenden Blick nahm Lopadas die Suppe und den Krug mit Wasser von der Wirtin entgegen. Ihr und ein paar anderen Leuten in der näheren Umgebung schien es nicht zu gefallen, dass die beiden Gestalten neben ihm, sich so anfauchten. Zwar wusste der Schriftgelehrte ebenfalls nicht, wie er das kindische Gehabe abstellen konnte, aber war es für die allgemeine Situation erstmal besser den anderen das Gefühl zu geben, dass er es wusste. Die Wirtin hielt die Gruppe im Blick, sodass der Tempelvorsteher etwas näher an Noxus heranrutschten musste, damit sie seinen Worten auch Glauben schenkte. Er warf einen Blick zu den beiden Streitenden, die wohl beide aus dem Kastell kamen, wie er dem Gespräch entnehmen konnte. Es war schon fast beunruhigend wie sehr die Kastellmagier zu Rudeltieren geworden waren. In seinem ganzen Leben hatte er noch nie mehr als einen auf einer Stelle gesehen, selbst im Kastell. Vielleicht kommen auch langsam die Diener Beliars dahinter, dass eine Gemeinschaft besser für das tägliche Zusammenleben sind. Auch wenn die beiden Streitenden nicht unbedingt dafür sprachen, verbuchte Lopadas diesen Anblick als kleinen Sieg für die göttliche Ordnung.
    Das Geräusch knirschender Zähne und aufgeplusterter Nüstern störte den Priester etwas beim Herunterschlingen seiner Nahrung. Der Suppe war von der Wirtin weder eine definierbare Form noch ein Geschmack gegeben. Das einzige, was er hoffte, war, dass das Essen wenigstens halbsweg nahrhaft war. Während er nach jedem Bissen mit Wasser nachspülte, fühlte er das stete anwachsen magischer Konzentration. Kurz schaute sich Lopadas im Raum um in der Angst, dass irgendeiner unter den Besuchern magiebegabt war. Wenn dieser kleine Streit hier explodieren sollte, konnte das für alle unangenehme Konsequenzen haben. Selbst wenn Lopadas frühzeitig eingreifen würde. So schaute der Schriftgelehrte die hinzugekommene Schwarzmagierin an, woraufhin sie kurz seinen Blick erwiderte und dann an ihm hängen blieb. Starke magische Impulse konzentrierte er auf seiner Zunge und verband diese mit seinem Geist, bevor er sprach:
    "Setz dich und zügle deinen Zorn."
    Sofort tranken die magisch verstärkten Worte, ungehört von den Ohren, direkt den Kopf der Schwarzmagierin. Aufforderungen wie diese brauchten den unnötigen Weg über den Gehörgang nicht nehmen, wenn sie der Aufgeforderten auch sofort in den Geist gepflanzt werden konnten.

  5. Beiträge anzeigen #145
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Olivia wurde von den klaren blauen Augen des unscheinbaren Mannes, dem sie vorher keinerlei Beachtung geschenkte hatte, vollkommen in den Bann gezogen. Eine Stimme drang in ihren Kopf, die nicht den Weg über ihre Ohren genommen zu haben schien. Willenlos gaben ihre Knie unter ihr nach und ohne zu wissen warum, fand sie sich kurze Zeit später auf einer weiteren klapprigen Bank, Noxus gegenüber, am Tisch sitzend wieder.
    Der Streit mit Noxus war wie vergessen. Natürlich ärgerte sie sich noch über die Anwesenheit dieses lebensunfähigen Mannes, doch die Worte, die aus seinem Mund gesprudelt kamen, schienen nun bedeutungslos. Vielmehr war sie vom Charisma des Fremden gefangen. Hatte er seine Worte wirklich in ihren Kopf projiziert? Sicher war sie sich nicht. Da sie die ganze Zeit auf seine Augen gestarrt hatte, konnte sie auch nicht mit Sicherheit sagen, ob sich seine Lippen bewegt hatten. Doch den Schmerz, den sie normalerweise verspürte, wenn ein Dämon in ihrem Kopf eindrang, der war ausgeblieben.
    Konnte es also wirklich sein? Oder bildete sie sich etwas ein. Hatten die Ausdünstungen dieser Sumpfgrasraucherei ihr eventuell die Sinne vernebelt?

    Warum machte sie sich überhaupt solch einen Kopf darüber?
    Warum interessierte sie dieser Kerl so sehr?
    Warum starrte sie ihn immer noch an?

    Unter großen Anstrengungen zwang sie sich dazu die Augen zu schließen und schüttelte dann den Kopf. Dieser fühlte sich trotz dessen weiter merkwürdig an. Ihre Narbe zwickte wieder. War es vielleicht Magie? Hatte Noxus sie wieder einmal mit irgendeinem schrecklichen Zauber belegt?
    Mit zusammengekniffenen Augen richtete sie ihren Blick auf den Schwarzmagier. Diese irisierenden blauen Augen versuchte sie dabei aus ihrem Gedanken zu verbannen. Leise ließ sie die angehaltene Luft aus ihren Lungen entweichen und öffnete ihren Geist. Wenn Noxus, der Schleimarsch, sie wieder mit einem Zauber belegt hatte, dann würde sie ihm pulverisieren. Gleich hier, vor allen Leuten, das war ihr dann auch egal.

    Nur zögerlich öffnete sich das dritte Auge. Olivia nahm verschwommen die Magie der Umgebung war. Etwas schien ihre Sicht auf die magischen Ströme zu verzerren. Alles erschien wie im Nebel. Doch ein Leuchtfeuer stach aus dem undeutlichen Magiegespinst hervor. Noxus! Er blendete sie fast, als sie ihn ansah. So viel mächtige Magie hatte sie auf einem Fleck noch nicht einmal im Kastell gesehen. Selbst die Aura des Hohepriesters Ardescion leuchtet nicht so intensiv. Was, um Beliars Willen, hatte Noxus gemacht? Wie hatte er es angestellt, so mächtig zu werden? Von Neugier entflammt, wagte Olivia einen genaueren Blick. Sie bemerkte dabei nicht, wie ihr Mund leicht offenstand und ihre Zunge, ihre Lippen befeuchtete.
    Es dauerte einige Zeit, bis sie schlau wurde aus dem, was Noxus ihr präsentierte. Es war überhaupt nicht seine Magie, die so strahlte. Schon vorher hatte sie seinen Körper beim Zaubern beobachtet und, somit war sie sich ziemlich sicher, dass das, was sie fast blendete nicht seines war. Auch die Signaturen der Schwingungen die sie empfing, passten nicht überein. Erst letztens hatte sie in Beutels „Das Wesen der Magie“ und Kläpperts „Durchdrungen: Schwingungen, Wellen, Sphären und Wirbel; Die Arten der Magie“ gelesen, dass sich Magie von Anwender zu Anwender, aber auch von Schule zu Schule in ihrer Gestalt stark unterscheiden konnte. Dieses war unter anderem die Grundlage für das Magische Verschließen, wo ein Zauber so erstellt wurde, dass er sie Signatur seines Schöpfers wiedererkannte.
    Wenn sie also diese Texte damals richtig verstanden hatte, dann war es nicht die Aura des Schwarzmagiers, die sie wahrnahm. Vielmehr passte die Strahlung mit der Aura des Mannes überein, der neben Noxus saß. Auch bestand etwas zwischen ihm und ihr, was der Nachhall eines Zaubers sein konnte. Von Noxus ging eine solche Spur nicht aus.

    Verblüfft schloss die junge Magierin ihr drittes Auge wieder. Die dritte, ihr völlig unbekannte Schwingung, die an diesem Ort jede weitere Magie zu überstrahlen schien, machte das Erkennen irgendwelcher Auren zunehmend schwieriger.

    Noch einmal blickte sie zu dem Fremden hinüber. Doch lange hielt sie seinem Anblick nicht stand. Verschüchtert richtete sie ihren Blick auf die dreckige Tischplatte. Er hatte sie verzaubert. Aber warum?

    „Seid Ihr der Grund, warum dieser wahnsinnigen Schwarzmagier Noxus Exitus Ketten trägt? Was hat er angestellt, was habt ihr mit ihm vor?“, fragte sie verschämt. Nicht nur der Umstand, dass es überhaupt irgendwer geschafft hatte den stolzen Noxus Exitus in Ketten zulegen, auch das starke Leuchten der Zauber, die er irgendwie über Noxus gelegt hatte, ließen darauf schließen, dass er ein sehr mächtiger Magus sein musste. Wahrscheinlich war seine Stärke mit der seiner Eminenz Ardescion zu vergleichen. Sicher war sie sich jedoch nicht.
    „Wer seid Ihr?“, Setzte sie leise mit ein wenig Ehrfurcht in der Stimme nach.
    Geändert von Olivia Rabenweil (22.09.2013 um 21:33 Uhr)

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Diese Fremdlinge. Könnten die Leute in Schwarzwasser lesen, könnten sie sich ihren Beruf und Lebenslauf direkt auf die Stirn tätowieren. Wie können Magiekundige nur so mit ihren Geheimnissen hausieren gehen? Als würde ein Krieger ständig mit dem Zweihänder gegen irgendwas kloppen, nur damit auch ja jeder weiß, dass er damit kloppen kann. Die spinnen doch alle und schreien laut auf vor Empörung, wenn ängstliche, einfache Menschen sie brennen sehen wollen...", dachte sich Ornlu und trank kurz aus dem Tongefäß in dem sich Wacholderschnaps befand. Er hatte für ein paar Runden ausgesetzt, während die anderen am Tisch wieder die Würfel fallen ließen. Kurz danach qualmte schon das Sumpfkraut, weswegen er ja überhaupt aussetzte. Das rauchte man ja nicht einfach so. Man rauchte es bewusst.
    Zudem versuchte er mit zu kriegen was diese fremden Besucher da sprachen. An sich konnte er aber nur ein paar Wortfetzen aufschnappen oder deutete anhand der Mimik und Körpersprache etwas. Letztere Dinge waren ja erst recht etwas, was man zum Überleben brauchte. Sei es Tier oder Mensch. Und mit jener geschulten Gabe gab es genug vom Waldvolk. Ja, er war sicher nicht der einzige Beobachter dieser Fremdlinge. Schwarzwasser war nicht groß und die Sumpflilie eben auch überschaubar. Das war hier auch erst recht nicht die seelenlose Taverne aus irgend einer Stadt, wo man mit Scheuklappen nur da saß und nichts merkte, selbst wenn man eine Flasche über den Schädel gezogen bekam. Wer hier auffiel wurde Thema - sei es für die Waschweiber, die kriminellen Elemente oder den waldvölkischen Part dieses Ortes.

    "Hmmm...", dachte sich der etwas andere Jäger und meldete sich für die nächste Würfelrunde zurück.
    "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus...", meinte Ornlu.
    "Manchmal aber surren nur die Pfeile...", meinte Valgus und blickte zu Rumarin, der gerade gewürfelt hatte.
    "...manchmal müssen auch erst die Würfel fallen...", meinte der Waldläufer und lächelte leicht auf.
    "...du hast verdammtes Glück, du Sohn einer dreibeinigen Ziege...und trotzdem surren die Pfeile, wenn du uns alle mit deinen Tricks bescheißt...", brummte Bud, während Terence das nicht interessierte. Eher schien er sich die Fremde die erschienen war gerade leichter bekleidet vorzustellen. Machten wohl so manche, weil das ja nicht Thorniara war wo man das mehr mit Männern tat oder Setarrif, wo Brathähnchen an den Bäumen wuchsen und niemand Lust auf die Lust hatte.

  7. Beiträge anzeigen #147
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    "Der Grund, warum er in Ketten gelegt ist, ist er selbst. Über die Details musst du ihn selbst fragen. Unsere Ketten trägt er wegen Verbrechen in der Stadt. Ob diese die einzigen Vergehen gewesen sind, die er in seinem Leben gemacht hat, kann ich nicht beurteilen, da seine eigenen Erzählungen nur trotz ausschweifender Wörter nur wenig preisgeben. Was ich mit ihm vor habe, geht wohl nur ihn und mich etwas an, denkst du nicht auch?
    Mein Name ist Lopadas, ich bin Tempelvorsteher in Thorniara. Von dort kommen wir auch gerade, falls du das auch wissen möchtest. Wie ich mitbekommen habe, bist du ebenfalls eine Schwarzmagierin und ebenso unbesonnen wie Noxus. Streitereien dieser Art sollte ihr nicht unbedingt in einer Taverne wie dieser ausfechten, sondern auf euch wohlgesinnten Boden. Ich bin nicht gewillt euretwegen in Schwierigkeiten zu kommen. Wenn du die Bewohner Schwarzwassers und die Kreise, in denen manche von ihnen verkehren, kennst, dann weißst du sicherlich, wovon ich rede. Ihr beiden seid wahrlich nicht die ersten Schwarzmagier, den ich in meinem Leben begnet bin, aber mit Abstand die unvernünftigsten. Ich kenne eures gleichen als gelehrt und ruhig, meist darauf bedacht, sich nicht in Streitereien der diesseitigen Welt einzumischen. Aber ihr seid wohl die neue Generation.
    Darf ich mit der Ankunft weiterer Schwarzmagier rechnen oder bist du die einzige, die auf der Durchreise ist?"

  8. Beiträge anzeigen #148
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Sie waren angekommen, Heil. Sehr verwunderlich. Sehr, sehr verwunderlich. Er hatte den Wagen und Mistrál in die Stallungen gebracht, für frisches Heu gesorgt. Anschließend hatte er, wie zu erwarten und ebenso weise vorausgesehen über den Wein hergemacht, den er sich eingepackt hatte. Er wollte einen gewissen Pegel haben, bevor er sich wieder mit dem Met hin gab. Insbesondere, da er Met mit Nordmar verband und wenn er sich hier so umsah, sah er nichts was ihn an Nordmar erinnerte. Alles in allem hatte es sehr wenig, nein, verzeiht, nichts mit Nordmar zu tun. Weshalb dann Met trinken? Das war die Frage der Stunde. Eine Frage die sich, wie sich bald zeigen würde, doch eher die sekundäre Präsenz verdient hatte. Aber das konnte er natürlich nicht wissen.

    Nachdem alles in den Stallungen vorbei war und er sich gut genug fühlte und auch dringend etwas Sumpfkraut brauchte machte er sich auf den Weg in die Taverne, in der er das letzte mal von einer recht lieblichen Person bedient worden war. In der Hoffnung sie erneut zutreffen betrat er auch sogleich das Wirtshaus.
    Er drehte sich in typischer Art und Weise im Kreis, als er den Raum betreten hatte. Blickte nach Links, nach Rechts, gerade aus und er behielt auch sehr oft seinen Rücken im Auge. Was für die meisten sehr... merkwürdig anzumuten war, diente ihm dazu, einen Überblick zugeben, wer alles im Raum war. Das meiste war uninteressant und für ihn weniger von Belang. Doch er hatte auch schon, nach der erste Umdrehung Olivia gesehen. Er schlenderte guter Dinge auf den Tisch zu. Etwa zwei Schritt davor entfernt erspähte er jemand anderes.

    Einen Magier, dessen Gesicht er nie vergessen hatte, es verfolgte ihn nicht gerade im Traum. Also eine Heimsuchung war es eher weniger. Es war vielmehr unendlicher Hass der sich in seinem Körper breit machte. Seine Glieder fingen wild das Zucken an, seine Pupillen weiteten sich, seine Augenlider zuckten nur so. Lopadas. Magier des Klosters auf Innos. Die Schuld seiner Sünde. Wobei es seiner Meinung nach keine Sünde war, Im Kloster zu rebellieren. Viel mehr... Menschverstand? Ja, doch. Das war eher seine Auffassung. Doch was sollte er nun tun? Das war die Frage. Er legte den Kopf etwas zu sehr schief, sodass sich die Knochen im seinem Hals, mit einem knacken, bemerkbar machten. Er starrte den Feuermagier einfach nur an. Für ihn waren es Stunden, in Wirklichkeit waren es vielleicht nur ein paar Sekunden, die sich in seinem Verstand ausdehnten.

    Er fasste sich seinen Hass und seinen Herz und stolzierte (mehr oder weniger) an den Tisch und setzte sich ungefragt dazu. Mit einem wahnsinnigen Grinsen und einem leuchten in den Augen starrte er den Innosler an. Er fand keine Wörter, er fand keinen passenden Blick, keine passende Reaktion. Er saß einfach nur da.

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #149
    Kämpfer Avatar von Galmon
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    Galmon ist offline
    Mit einem Nicken verschwand Galmon in Richtung Schwarzmarkt, denn wenn man dort niemanden findet der Dietriche verkauft wird es Schwierig. Der Schwarzmarkt war schnell erreicht und so hörte lief der Kleptomane ein wenig umher.
    Schleißlich erkannte er Zwei Gestallten in einer Dunklen Gasse. Der Dieb erkannte nicht wer diese Männer oder Frauen waren. Dennoch sah er das diese Aktion nicht ganz so in der Öffentlichkeit Laufen sollte.
    Als die beiden Fertig waren gingen die beiden Getrennte Wege. Der Langfinger folgte der Person die der anderen den Gegenstand übergeben hatte und konnte nur hoffen das es die Richtige Person war.

    Schließlich sprach der Gerissene die Person an und sagte leise "Was war den das gerade?" die Person wollte fliehen doch der Wächter hielt diese fest. "Nicht so schnell..." fing der Neuzugang der Wächter an zu Sprechen als die Kapuze der Person vom Kopf Rutschte und das Gesicht Endblöste. Zu Galmons Überraschung war es eine Frau. Dazu noch eine Recht Junge wie es den anschein hatte. Der Dieb schaute die Frau überrascht an und die Frau schaute den Dieb etwas Ängstlich an.
    "Sag mal...was hast du da getrieben?" fragte der Wächter Leise und Misstrauisch. "Ich-Ich h-h-habe" stoterte sie erst ein wenig. "Nun Reis dich mal zusammen und sag was du gemacht hast" sagte der Kleptomane Streng. "T-tut mir Leid..." begann sie etwas Ängstlich. "Ich habe nur mit Dietrichen gehandelt und das nur weil ich irgendwie über die Runden kommen muss" Erklärte sie.

    "Mit Dietrichen?" fragte der Kleptomane Interessiert. "Jaa?" sagte die Junge Frau verwirrt. "Ich mach dir ein Angebot. Du gibst mir die Hälfte deiner Dietriche und ich lasse dich in Ruhe deinen Geschäften nachgehen..." sagte Galmon mit verschlagener Stimme. "Nun gut. Hier 8 Dietriche. W-Wenn ihr wieder w-was braucht können wir uns ja nochmal unterhalten..." sagte die junge Frau worauf der Dieb diese Entgegen nahm und sie dann Laufen ließ.

    *So und jetzt wieder zurück zu Kjarl. Er wird beeindruckt sein. Vielleicht kann mir diese Frau auch mal bei unserer Nächsten begegnung beibringen wie man soeinen Dietrich herstellt...währe nur noch ein weiterer Vorteil.* dachte sich Galmon und machte sich auf den Weg zur Stelle wo die Truhe stand.

    Diese Stelle wurde schnell erreicht und Kjarl war auch noch da. Anscheinend hatte es nicht so lange Gedauert wie der Dieb gedacht hatte. Der Wächter Zeigte dem Lehrmeister die Acht Dietriche und sagte "Ich denke diese müssten Reichen?" worauf er auch noch etwas Grinste.

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    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl zuckte nur mit den Schultern. "Hängt ganz davon ab, wie du dich anstellst.", meinte er nur und schaute Galmon noch einem Moment bei seinen Versuchen zu, bevor er sich abwandte. "Wie gesagt, komm wieder zu mir, wenn du dich auch im Ernstfall an Truhen traust oder wenn du Fragen hast. Ich bin irgendwo im Dorf."

    So verließ Kjarl die verfallenen Hütte, fast war es ihm, als hätte er schon viel eher gehen wollen, und ging bald schon die Stege zum Dorf entlang, um sich endlich etwas mehr in Schwarzwasser umzusehen. Zu lange war er auf Reisen gewesen, es war an der Zeit, wieder am Dorfleben teilzunehmen.

    Zuerst suchte er den Beginn des geplanten Wasserweges zum Meer auf, allerdings hatte sich hier scheinbar nicht sonderlich viel getan. Oder irrte er sich? Egal. Offenbar hielt sich der Arbeitseifer der Dorfbewohner sehr in Grenzen, aber mit der Zeit würde sich schon etwas tun. Was ihm ins Augen fiel, waren einige wackelige Gerüste und Pfeiler und Anfänge von Plattformen zum Errichten der zweiten Ebene. Kjarl verweilte einen Moment und betrachtete die Konstruktion; hier würden sicherlich einige schöne Hütten entstehen. Wer die wohl bekommen würde? Hmm. Vielleicht ließ sich ja ein Platz ergattern.

    Mit diesem Gedanken schlenderte Kjarl langsam weiter und lenkte seine Schritte schließlich in Richtung des großen Lagerfeuers, an welchem sich meist die Handwerker trafen. Hier würde sich sicherlich einige Informationen über die Bauarbeiten und vielleicht auch ein guter Schluck Bier finden lassen.

  11. Beiträge anzeigen #151
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Olivia Rabenweil ist offline
    „Die einzigen Vergehen…?“, brummte Olivia, „Sicherlich nicht!“
    Sie warf dem Tempelvorsteher einen abschätzenden Blick zu. Einerseits war er der Tempelvorsteher von Thorniara und somit wohl auch ein frommer Anhänger seines Gottes, der wiederum erklärter Feind Beliars war, doch andererseits saß er hier ganz ruhig in Noxus und ihrer Gesellschaft und erklärte ihr, dass er einige Schwarzmagier kannte, und diese wohl auch in gewisser Weise respektierte. Was sollte sie davon halten? Wie sollte sie nun mit ihm umgehen? Was würde ihrem Vater blühen, wenn der Innosler erfuhr wer sie war. Der Name Rabenweil war ja nun nicht mehr ganz unbekannt in der Stadt.
    Wahrscheinlich war es einfach das Beste, wenn sie jetzt ging und Noxus seinem Schicksal überließ. Es verband sie zu wenig mit diesem Verrückten, als dass sie einen Versuch zu unternehmen wagte, ihn aus der Gefangenschaft zu befreien. Er konnte sicherlich auch auf sich selbst aufpassen.
    Nun war es für sie nur noch wichtig unauffällig zu verschwinden.

    „Nun…“, begann sie vorsichtig, „Ich bin etwas überrascht den Tempelvorsteher Thorniaras hier zu treffen. Gleichwohl ist es mir eine Ehre. Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall nicht hier hergekommen um Ärger zu machen. Wir… Ich… also ich suche Jemanden.“ Sie ärgerte sich über ihren Versprecher und hoffte einfach ihn durch äußere Ruhe überspielen zu können. „Wisst Ihr ich bin zum allerersten Mal in Schwarzwasser. Also kenne ich mich nicht so gut aus… Vielleicht wäre es das Beste, wenn ich jetzt gehe und mir noch ein wenig den Ort ansehe.“ Sie lächelte ich fröhlich an und hoffte damit zu mindestens ein bisschen seine Sympathien zu gewinnen. Black hatte ihr schließlich zu Anfang ihrer Ausbildung gesagt, dass sie diese Gabe hätte und sich nicht scheuen sollte diese oder ihren Körper für ihre Zwecke einzusetzen. Sicherlich hatte er so etwas wie das hier gemeint.
    „Ich wünsche Euch also noch viel Spaß und Erfolg bei allem, was Ihr mit Noxus noch vorhabt. Passt aber gut dabei auf Euch auf, dieser Mann ist nicht ganz ohne.“ Sollte sie dem Tempelvorsteher sagen, dass Noxus sie verzaubert und damit halb um ihren Verstand gebracht hatte? Nein, besser nicht. Das würde nur mehr Bekanntschaft zwischen Ihnen vermitteln, als gut für sie war.

    So schenkte sie den beiden ungleichen Reisenden ein weiteres nettes Lächeln zum Abschied und bereitete ein elegantes Erheben von der Bank vor indem sie ihre Robe um ihre Füße herum ordnete. Sobald sie aus dieser verrauchten Taverne raus war musste sie Nicolei finden und ihn warnen. Besser sie fanden Esteban bald.
    Doch gerade wollte sie sich erheben, um galant zu entschwinden, da blieb sie wie angewurzelt in ihrer Bewegung stecken. Nicolei hatte sich gerade neben sie auf die Bank fallen lassen. Sein ganzes Auftreten strahlte Aggressivität aus. Als sie ihm verwundert ins Gesicht sah, blieb ihr für einen Moment der Atem weg. Wahnsinn und Hass hatten sein Gesicht zu einer Grimasse entstellt, die Noxus in seinen besten Zeiten in nichts nachstand. Wie hatte sie sich in ihrer lustigen, wenn auch leicht verschobenen Reisebegleitung nur so täuschen können? Sie rückte ein kleines Stück von ihm weg und sah dann unsicher zwischen den drei Herren hin und her.
    Geändert von Olivia Rabenweil (22.09.2013 um 23:55 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #152
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    Noxus Exitus ist offline
    Des Weißäugigen Wut stoppte schlagartig. Wortwörtlich abrupt. Fiel wohl kaum auf, da seine Mimik weiterhin die selbe genervte Visage präsentierte. Gesprochen hatte er nicht, bisher war er bemüht seine Wut zu zügeln, Verstand walten zu lassen, solange es ihm möglich war. Alles andere als einfach, solange Olivia es nicht schaffte endlich ihren Mund zu verschließen. Ob sie zuzunähen als Vergehen galt? Wohl kaum, dass war eine Zumutung und gefährdete physische Gesundheit auf drastische Art und Weise. Wobei sich Black wohl beschweren würde, wenn man ihm so den Spaß verdarb ...
    Doch weder Verwirrung, Gedankengang noch Wörter hatten seinen Gemütszustand zu plötzlich gewendet wie er gekommen war.

    Es handelte sich um eine weitere Person, die ihnen Gesellschaft leistete. Noxus erkannte sehr schnell dass es sich um einen weiteren Schwarzmagier handeln musste, einen, dem er tatsächlich noch nicht begegnet war, nicht einmal flüchtig. Die zum Lächeln gefletschten Zähne und der dominante Gang zu ihnen wirkte alsdann vertraut auf den Gefangenen, die Laune in seinen Zügen, die Kälte und gleichzeitige lodernde, strafende Hitze seines Blickes. Einige graue Strähnen und ein kurzer Vollbart ließen das Weißauge für einen Moment komplett baff als ihm das Wort raus rutschte, dass er sofort bereute. Ein Wort, welches in dieser Beziehung noch nie seine Lippen verlassen hatte, eine verborgene, vergessene Sehnsucht, ein Umstand, welcher ihm Farbe ins Gesicht scheuchte, da er vor versammelter Mannschaft derartiges zu erwähnen traute.

    »Vater?«

    Die Welt schien anzuhalten.

  13. Beiträge anzeigen #153
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Der Blick blieb auf dem Feuermagier hängen, nur sein Kopf bewegte sich Stück für Stück etwas in Richtung des Mannes, der in Ketten lag. Er bewegte den Kopf solang, bis er gezwungen war die Augen mitzubewegen (was ihn, unter uns gesprochen, sehr anwiderte). Er starrte den Mann an. Es sammelte sich ein kleiner Schweißtropfen an seiner Stirn. Er spürte wie er größer wurde, wie er dann von der Schwerkraft gezwungen war sich nach unten zubewegen, er sammelte sich an seiner Nasenspitze und lies sich fallen. Das Geräusch des Schweißtropfens, der auf den Tisch fiel, war für ihn so deutlich zu hören, als wäre es Blei gewesen.

    Unfähig etwas logisches zu sagen begann er den Mann zu mustern. Diese verrückten, weißen Augen. Sein Auftreten erinnerte ihn an sich selbst. Als er jung war. Der Bart. So einen hatte er auch getragen. Es war als Blickte er in den Spiegel der Jugend. Die Mimik. Alles.
    Sein Kopf begann zu zittern, seine Nasenflügel weiteten sich. Die Augenbrauen, teils von Entsetzen nach oben gezogen. War das sein Sohn, den er nie hatte? War das möglich? Konnte das wirklich sein?

    Seine Stimme überschlug sich und er redete so schnell, dass nicht einmal er selbst mit seinen geäußerten Gedanken mitkam.
    „Mein Sohn?! Wie kann das sein, das ist nicht möglich. Nunja, vom Alter her schon möglich Und ich war nicht gerade unfleissig, auch wenn das nicht das Thema ist. Aber... das ist... nein! DOCH! Nein!“ Er sprang von seinem Stuhl auf nur um sich einen Augenblick wieder zu setzen.
    „Wo wart Ihr, mein Sohn? All die Jahre! All die langen, langen Jahre! Es! Ist! Mein! Sohn! Es ist ein Spiegelspiel! Das muss der Schein trügen! Nein! Doch! Vielleicht. - Vielleicht. Ja, das war eine Option. Das muss gefeiert werden! - Holde Maid, bring ein Fass... was auch immer! Wir müssen Feiern! Ein Stück spielen, dessen Sinn niemand begreifen kann und auch einen Umtrunk für meinen Freund! Den Hüter der Ketten, auf den ich noch zurück komme, sei mir das Böse gnädig. Auf. Ihn. Komme. Ich. Noch. Zu.“

  14. Beiträge anzeigen #154
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    Lopadas ist offline
    Langsam beunruhigte den Schriftgelehrte die Szenerie immer mehr. Äußerlich ließ er sich nichts anmerken, doch innerlich war er etwas aufgewühlt darüber, dass er nun von drei Schwarzmagiern umgeben war. Scheinbar machte Schwarzwasser seinem Namen gerade alle Ehre. Am schlimmsten war jedoch, dass der gerade hinzugekommene Anhänger Beliars, der Art Noxus sehr entsprechen zu scheinen. Lopadas sah sich nun zwei Wahnsinnigen gegenüber, denen er nicht so leicht Herr werden konnte wie der Schwarzmagerin zuvor, die sich nun auffällig ruhig verhielt.
    Während die beiden überschwängliche Worte über ihren vermeintlichen Familienstatus austauschten, fühlte sich der Priester zwar nicht in Sicherheit, doch bot ihm dies genug Zeit um den Neuankömmling näher zu begutachten. Etwas an ihm wirkte seltsam bekannt. Alsob er einen entfernten Verwandten nach Jahren wieder gesehen hätte. Doch konnte er hinter dem vom Leben gezeichneten Gesicht nicht sofort eine bekannte Person erkennen. Je länger der Schriftgelehrte die beiden Schwarzmagier beim wilden Gestikulieren beobachtet, welches sie so synchron beherrschten alsob sie Spiegeldoppelgänger gewesen wären, umso unwohler fühlte er sich.
    Der Hass erfüllte Blick des Schwarzmagiers hatte ihn aufhorchen lassen. Dieser Kerl musste ihn kennen und scheinbar besser in Erinnerung behalten haben, als Lopadas ihn. Plötzlich erkannte er gewisse Charakterzüge in den Gesten, obwohl diese scheinbar vollkommen wahllos zusammenzuhängen. Ein eiskalter Schauer lief ihn über den Rücken, sodass er sein Schaudern durch einen Schluck Wasser hinunterzuschlucken versuchte. Wenn ihn seine Augen und seine Erinnerung nicht täuschten, dann saß ein zum Tode Verurteilter vor ihm. Ein abtrünniger Magier des Klosters. Langsam stellte der Tempelvorsteher seinen Becher auf den Thresen und schärfte seine Sinne. Jede Bewegung und jedes Wort mussten von nun an mit Bedacht gewählt werden.

  15. Beiträge anzeigen #155
    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline
    Während der Gefangene noch beklommen und perplex von seiner Vermutung unfähig sich weiter zu äußern auf dem Stuhl saß, geschah mit dem Fremden genau das Gegenteil, hyperventilierend ging er die selben Gedankengänge wie das Weißauge mit der Ausnahme der jeweiligen Position lauthals durch. Da sein Gegenüber so schnell zu überzeugen gewesen war, deutete das darauf, dass dieser Schwarzmagier durchaus biologisch nicht nur Vater sein könnte, doch auch ähnlich veranlagt war. Handelte es sich nun um Gewissheit oder um reinen Zufall? Solche Zufälle konnte es einfach nicht geben ...

    »Apropos Herr der Ketten.«

    Das Weißauge hatte sich gefangen und war nun wieder voll in seinem Element. Ein animalisches Grinsen entblößte sich. Ihm war nicht entgangen, wie der Feuermagier plötzlich lauschte, welche Worte fielen. Seine Beine rückten aneinander, ein Zeichen der Unbequemlichkeit, die Lippen spitzten sich, die eingenommene Flüssigkeit schien so verkrampft getrunken zu werden, dass er davon stand sich zu verschlucken. Wer konnte ihm das verübeln, jedem in seiner Situation würde es wohl so ergehen. Auch wenn dessen Züge weiterhin gelassene, kontrollierte Ruhe vorlügten, Mimik und Gestik waren wie Augen Tore zu inneren Emotionen - Selbst gekonnte Schauspieler waren sich solcherlei unbewusster Handlung wortwörtlich nicht bewusst.

    Die Zungenspitze verließ gekonnt seinen Mund, zischte lautlos durch die Luft, verkündete den brodelnden Übermut.

    »Ich würde wahrlich gerne mehr über dich erfahren,« er blickte zum neusten Mitglied ihrer Runde, »Doch leider halten mich die Ketten davon ab. Die Feuerwurst hier, ist äußerst geschickt darin, Leute zu verurteilen die Unschuldig sind - Im Namen Innos, selbstverständlich.«
    Ein Brummen ertönte, geschlossenen Mundes, dennoch grinsend näherte er sich dem Innosler wohl näher als ihm lieb war, sodass er seinen warmen Atem in der Visage spüren konnte, die vibrierende Luft zwischen ihnen inhalierte.
    »Wie sagtet Ihr? Man solle nicht jeder Person auf die Füße treten, wenn man Problemen aus dem Weg gehen möchte? Aber, aber!«, meint er wehmütig, wich gestikulierend zurück um sofort wieder nach vorne zu schnellen, die blassen Augen stierend auf die blauen gerichtet, »Ihr seit mir auf die Füße getreten, vielmehr als das! Soll ich meinem Vater hier zeigen, WAS ihr mir angetan habt? Im Sinne eurer verdrehten Selbstjustiz? Bist du dir sicher in deinem Handeln, Feu-er-ma-gier?«

    Noxus mochte glauben dass der Anblick der Peitschenhiebe, die seinen Rücken entstellten sein plötzlich neues Familienglied erzürnen würde, mit seiner Charakteristik zu einem Punkt, der ihm die Feuerwurst endlich vom Hals schaffen könnte. Da mochte der Magier der Ordnung noch so mächtig sein, allmählich kam er in Bedrängnis, die launenhaften Teilnehmer der hitzigen Diskussion waren einfach nicht abzuschätzen, misslungene Analysen konnten schnell zu drastischen Ausgängen führen. Selbst wenn er den Gefangenen sofort in Flammen aufgehen lassen würde, durch den magischen Mantel den er zu tragen hatte, die Physik der Magie verbot multiple Zaubersprüche zur selben Zeit, bis dahin würde er von schwarzem Feuer nur so gespickt sein.

    "Mal schauen wie weit du bereit bist zu gehen, für deinen Gefangenen, Feuerwurst ..."

  16. Beiträge anzeigen #156
    Schwertmeister Avatar von Daryn
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    Daryn ist offline
    Skurril. Das war wohl das passende Wort für die Vorgänge, die sich in der Lilie abspielten. Erst ein Feuermagier und sein Gefangener, wie sich herausstellte. Dann noch eine Schwarzmagierin, die im ersten Moment wild wie eine Furie und im nächsten Moment zahm wie ein kleines Kätzchen wirkte - ob das die Magie des Feuermagiers gewesen ist? Einen Moment der Unachtsamkeit hatte er sich bis dato geleistet.. Als dann noch ein angeblicher Schwarzmagier der Runde beitrat schien es in den Augen des Druidenlehrlings schlicht lächerlich. Sie alle, wild gestikulierend, drohend, im nächsten Moment seelenruhig, dann wieder aufbrausend, erregtes Gerede über Väter und Söhne.. Was ging hier nur vor sich?
    Nachdem Daryn sich etwas an die Präsenz des Tempelvorstehers gewöhnt hatte, wagte er es, den Blick im Raum schweifen zu lassen. Manche der Bewohner schienen nicht interessiert, spielten einfach weiter, soffen, kifften und plauderten. Doch da waren auch andere, Männer und Frauen, die aufmerksam lauschten, die Situation verfolgten und ihr wohl am liebsten ein Ende bereitet hätten. So auch er selbst. Sie alle, auch wenn sie möglicherweise keine Roben trugen, die sie als Mitglieder der einzelnen Fraktionen kenntlich machten, trugen Schilder auf ihrer Stirn, die sie als Magier kennzeichneten. Das musste auch der letzte zugedröhnte Kiffer in der Ecke mitbekommen haben.
    Er nahm an, dass es ihm durchaus möglich wäre, die kleine Gruppe mit einem Atem voller Magie und Kraut ins Land der Träume zu schicken, doch er war sich nicht sicher, ob dies nun die angebrachteste Möglichkeit darstellte. Sollte die Situation hier eskalieren - und das schien ihm nur noch eine Frage der Zeit - dann könnte er noch immer einschreiten.

    Sein Blick wanderte hinüber zur Mama, die der kleinen Gruppe wohl ebenfalls keine Sympathien abgewinnen konnte und wanderte weiter, bis er Ornlu erkannte. Natürlich war sein ehemaliger Lehrmeister aufmerksam, etwas anderes hätte er nicht erwartet. Am liebsten wäre der ehemalige Novize zu ihm hinüber gegangen, um sich mit ihm über dieses skurrile Bild, welches sich ihnen bot, zu sprechen, doch die Gefahr, dass Lopadas ihn erkennen könnte, war durchaus vorhanden. Und das würde zur Besserung wohl sicherlich keinen Deut beitragen..

    Und so blieb dem Druidenlehrling nur das Abwarten, das Beobachten.

  17. Beiträge anzeigen #157
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    In bequemer Pose saß Myra auf der Werkbank ihrer Werkstatt, die der Hauptmann für sie errichten lassen hatte. Sicherlich gab es hier allerlei Stühle oder Kisten zum Sitzen, doch die Grünhaarige bevorzugte seit jeher einen Tisch oder ein tischähnliches Objekt, wenn sie dabei war etwas zu schneidern. Und gerade bei so schwierigen Auftrag wie diesem. Andrahir wollte eine komplette Kampfmontur aus Leder, die nicht nur gut aussehen durfte. Noch nie hatte die junge Schneiderin verstanden, warum jemand Kleider trug, die praktisch waren, aber nach nichts aussahen. Das unterlief einfach das Prinzip von Kleidung. Doch hatte sie einen Ruf zu verlieren, weswegen sie sich Gedanken darüber gemacht hatte.
    Auf der einen Seite lagen neben ihr allerlei Zeichnungen, Konzepte und was sie sonst noch an Maße für die Arbeit brauchte. Auf der anderen waren allerlei Lederstücke verschiedener Stärken zu finden. Lange Zeit hatte die Grünhaarige damit verbracht die richtigen Lederteile für die verschiedenen Körperstellen zu planen. Der Brustkorb musste wesentlich besser geschützt werden als so manch andere Position, aber zu dünn durfte das Leder auch an den weniger beachteten Stellen nicht werden. Würde Myra allerdings zu dicke Materialien verwenden, dann würde die Rüstung zu steif werden und Andrahir hätte kaum Möglichkeit in dieser durch einen Wald zu bewegen. Er könnte sich höchstens als Übungspuppe aufstellen lassen, was seiner persönlichen Qualifikation wahrscheinlich auch am nächsten kam.
    Da es zu schwierig war einen Rüstungsteil sinnvoll aus verschieden dicken Platten zu nähen, hatte sich die grünhaarige Schneiderin dazu entschieden, ein mehr Schicht-System zu schneidern. Als erstes wollte sie eine dicke, lederne Jacke fertigen, welche robust war und über andere Kleidung gezogen werden konnte. Ihre Stabilität würde die Beweglichkeit etwas einschränken, doch konnte Andrahir sie schnell ausziehen, falls es notwendig werden sollte. Angezogen würde sie ihn jedoch vor Kälte und feindlichen Angriffen gut schützen, ohne das Gewicht eines Kettenhemdes oder einer Metallrüstung. Für das Anfertigen dieser Jacke benötigte sie allerdings nicht nur dickeres Leder, sondern auch grobe Fäden und eine stabile Nadel. Solches Material zu bearbeiten, war immer wieder eine Herausforderung für die Schneiderin.

  18. Beiträge anzeigen #158
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    "Überschätze deinen Wert nicht.", entgegnete der Schriftgelehrte konzentriert ruhig, "Sicherlich verfügst du über ein paar interessante Informationen, aber die kann ich mir im Zweifelsfall auch woanders beschaffen."
    Für den Priester war es wichtig selbstsicher und entschlossen zu erscheinen, denn jeder Anflug von Schwäche konnte in dieser Runde sehr schnell sein Leben beenden. Schon lange hatte er sich nicht mehr in einer solch lebensgefährlichen Situation befunden. Sowohl der vermeintliche Abtrünnige als auch Noxus waren nicht die Art von Menschen, die sich für das Töten eines anderen einen ruhigen Platz aussuchten. Sie sahen kein Problem darin, den Tempelvorsteher in einer vollen Taverne zu überwältigen. In Anbetracht dieser Gemeinschaft wünschte sich Lopadas andere gefährliche Situationen, in denen die nächsten Züge des Gegners zumindest klar waren. Wie beim Kampf gegen Bestien oder Untote. Doch hier konnte innerhalb von Sekundenbruchteilen alles in Flammen aufgehen oder es passierte einfach überhaupt nichts.
    Der Blick des Priesters wanderte zwischen Noxus und dem anderen Magier hin und her. Das Gefährliche an Wahnsinnigen war, dass niemand ihre nächsten Schritte vorher sehen konnte. Lopadas versuchte sich selbst auf viele Szeniarien vorzubereiten, doch wahrscheinlich traf irgendeines ein, welches er sich nicht einmal im Traum ausgemalt hätte. Seine Gedanken waren in stetiger Bewegung und sein Geist geschärft. Innerhalb eines Augenblickes könnte er zumindest Noxus ausschalten, wenn dies notwendig sein müsste. Was den anderen Schwarzmagier betraf, konnte er sich noch kein klares Bild über dessen Fähigkeiten machen. In Momenten wie diesen wünschte sich der Schriftgelehrte, niemals den Pfad der puren Gelehrsamkeit verlassen zu haben. Dann hätte er jetzt in seiner Schreibstube gesessen und nicht in einer vollen Taverne in Schwarzwasser umgeben von Schwarzmagiern.

  19. Beiträge anzeigen #159
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Er schaffte es seinen Blick von seinem Sohn und der noch bisher nicht abgeklärten und sichergestellten Familiengeschichte beider Personen, zu lösen und widmete sich wieder dem Magier. Also nicht der Magierin. Auch nicht dem anderen Magier am Tisch, der Eine war ja sein Sohn, von dem er den Blick löste, sprich, dem letzten Magier der übrig blieb. Dem Feuermagier. Es waren eindeutig zu viele Magier an diesem Tisch.
    „Seinen Wert? Ich gedenke einem Gedanken, den ich dachte, jetzt. Eben. In diesem Augenblick. Also. Natürlich nicht dem jetzigen Augenblick, sondern dem vergangenen Augenblick. Ein Augenblick, der jetzt schon mehrere Augenblicke... - ein Gedanken! Einen wunderbaren. Moment! Habt Ihr meinem Sohn, seinen Wert abgesprochen?“
    Doch, das hatte der Feuermagier getan. Er hatte. Nein. Das konnte er nicht auf sich beruhen lassen.
    „Seinen Wert?! Ihr redet hier von... von... von...“ Er wandte den Blick wieder zu dem Magier. Dem Schwarzmagier. Nicht der Magierin. Wie hieß dieser Magier nur? - „... von meinem Sohn!“ - Gekonnt gerettet! - „Sein Wert steht hier nicht zur Diskussion. Doch Ihr wart noch nie und das können viele bezeugen! Viele! Und noch mehr die sich nicht einmal in der Umgebung, im Umland, in den Sümpfen, in den Städten, geschweige denn! Sich überhaupt auf dieser Insel befinden. Bezeugen. Sehr wohl. Ihr habt recht gehört! Worauf ich hinaus möchte ist folgendes. Ich habe Euch als Leidenschaftlich erlebt, wie Ihr mich und meinen Bruder -“ er wandte sich an den, der in Ketten lag, „Ihr habt im übrigen einen Onkel. Den ich als Bruder betrachte, aber weniger als wirklich blutsverwandt, viel mehr... im Geiste! Ja! Das Trifft es! Im Geiste! - in den Kellern des Klosters zu töten versuchtet und Ihr nur siegreich davon gegangen seit, da diese verfluchten Rotroben die Teleportation wahrlich zu Stande brachten! Worauf ich wirklich hinaus möchte. Euch fehlt der Sinn für das Grausame.“ Zischend holte er Atem und sein Kopf begann seine typische Schieflage anzunehmen, „Euch fehlt der Glaube. Der Glaube an etwas, an Dinge, die Ihr verteufelt, für die Ihr mich nicht einmal leiden habt lassen können, wobei ich bis heute nicht weiß und da wir gerade so nett beisammen sitzen, was meinem Fieberwahn entsprang und was nicht, doch ihr seid zu weich. Eine Rotrobe. Ohne den nötigen... wie sagt man? Instinkt? Und da wir alle hier doch an unseren kümmerlichen Leben, wobei die unseren Leben das eher weniger sind, hängen, lasst uns doch noch eine Runde bestellen, wobei mir auffällt dass die erste Runde noch nicht einmal eingetroffen ist, und über alte Zeiten reden. Wie dem auch sei, Ihr hättet hier die Möglichkeit aberwitzige, interessante, brauchbare, perverse, abartige, wichtige, geheimnisvolle Informationen zu bekommen. Doch Ihr seid nicht in der Lage dazu, alter Freund.“

  20. Beiträge anzeigen #160
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Olivia Rabenweil ist offline
    Entsetzt blickte sich Olivia um. Die drei Männer fixierten sich, sprachen von Dingen, die ihr Fassungsvermögen bei weitem überstiegen und niemand schien diese Gefahr hier in der Taverne zu bemerken.

    Noxus hatte einen Vater? So Jemand wie Noxus hatte Familie? Und dann ausgerechnet dieser Nicolei? Auf was hatte sie sich da eingelassen? Sie musste hier raus!

    Olivia legte ihre Hände gegen die Tischkante und warf dem Innospriester einen letzten mitleidigen Blick zu. Sie wollte jetzt nicht in seiner Haut stecken. Hoffentlich bekam er die Situation hier irgendwie in den Griff. Noxus hatte die ganze Zeit schon schlechte Laune, das konnte man fast riechen, und auch Nicolei hatte sie noch nie so übel gelaunt gesehen.
    Sie drückte sich von der Bank ab und erhob sich langsam. Es war wie bei einem aufgebrachten Tier, eine schnelle Bewegung konnte ihr Ende bedeuten.
    Flucht war ihre einzige Chance. Sie musste hier raus, bevor das Chos losbrach. Noxus Auffassung von Emotionalität kannte sie nur zu gut und wollte lieber nicht in der Nähe sein, wenn es soweit war.

    Leise stellte sie ihren Fuß auf dem Boden ab, nachdem sie ihr Bein über die Bank geschwungen hatte. Die Tür war bloß einige Schritte entfernt. Ob sie es bis dahin schaffen würde? Die Luft war wie aufgeladen. Es roch nach Gewitter.

    „Die Herren entschuldigen mich bestimmt“, flüsterte sie und warf jedem ein freundliches Lächeln zu. Keiner nahm so richtig Notiz davon.
    Rückwärts entfernte sie sich vom Tisch. Ganz langsam, sie wollte nicht der Auslöser für den Untergang sein.

    Hoffentlich waren ihre Überlegungen richtig gewesen, hoffentlich war Meister Esteban hier in Schwarzwasser und hoffentlich fand sie ihn schnell!

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