Vorallem aber Luther.
Vorallem aber Luther.
Aber nicht gegenrechnen, oder?
Mich beispielsweise würde der unappetitliche Antisemitismus Richards Wagners gar nicht mal davon abhalten, mich mehr mit seiner Musik beschäftigen, da es sich bei ihm um eine historische Person aus längst vegangenen Tagen handelt. Aber das Wenige, was ich von Wagner kenne, macht mich nicht neugierig. Da bevorzuge ich doch andere klassische Komponisten.
Ich muss Meditate hier zustimmen, der Antisemitismus war in der Zeit tief verankert und bei leibe keine seltenheit. Wagner war für Adolf Hitler auch hauptsächlich der lieblingskomponist da er damals eben viele deutsche und germanische Sagen "vertont" hatte. #
Seine Musik ist übrigens echt gut
Ich finde aber nicht, daß das eine Entschuldigung ist. Ich habe auch manche Literatur von Antisemiten gelesen (metaphysische oder politische, die mit Antisemetismus wenig zu tun hat), einfach weil ich mich mit dem entsprechenden Menschen und seinen Lehren beschäftigen wollte, und dabei kann man ja durchaus differenzieren und selber entscheiden, was man jetzt annehmen und was man abweisen will. Denn dieser Mensch kann ja, wie alle anderen, irren, aber auch Einsichten haben, die anderen ermangeln. Aber trotzdem rechtfertigt das nicht seine Einstellung zu den Juden. Und es ist allein deshalb keine Entschuldigung, weil es nuneinmal zur selben Zeit auch genügend vernünftige Menschen gab, die überhaupt nicht antisemitisch waren. Erstens tausende Juden und jüdische Gelehrte selber; dann viele Christen, die mit Juden befreundet waren, tausende in der Bevölkerung, die diesen Wahn nicht mitmachen wollten und nicht verstanden haben. Unter den Philosophen jedweder Art findet man auch beide Sorten, manche waren antisemitisch, viele aber auch nicht. Der Antisemitismus ist auch nichts auf Deutschland oder Europa beschränktes. Unter den Hindus zum Beispiel gab es Strömungen, die den Nationalsozialismus guthießen und Deutschland dafür beglückwünschten, sie wähnten, darin würde in irgendeiner Weise eine wirklich arische Kultur wiederaufgebaut (was natürlich nicht im mindesten der Fall war). Aber zugleich gab es auch andere, wie Gandhi, die entschieden dagegen waren. Schon während und auch schon vor der ganzen Sache hat es viele Menschen gegeben, die alledem von Anfang an kritisch gegenüberstanden. Darum rechtfertigt es gar nichts.
Hat Wagner nicht auch Beethovens Neunte komponiert? Sozusagen als 4. Strophe des Deutschlandlieds ("Freude schöner Götterfunken" und so weiter)?
"Paradox, dass man ausgerechnet auf alten Fotos jünger aussieht." (Hamb.Abendblatt)
Den napoleonfreundlichen Revoluzzer Ludwig van nun mit dem deutschrevolutionären Richard " Das Judenthum in der Musik" Wagner in einem Atemzug zu nennen, das wiederum zeugt entweder von Instinktlosigkeit oder von unvergleichlichem Humor. Ich lache schallend mit! [Bild: 002.gif]
Als Grenzdibeler .. ähm.. sibelius.. nein ..fidelio meine ich halt: Kunscht iss Kunscht!
Ansonsten empfehle ich halt wie üblich Adornos "Versuch über Wagner" - aus einer Zeit, als Musikkritik noch musikanalytisch vorzugehen sich anschickte... und zum Reinschmecken vielleicht diesen Artikel aus grauer Vorzeit (1953): Oho! Trallalei! O he!
Zitat von Richard Wagner
Das hat sich aber auch schnell gewandelt und die Widmung kann man nur noch rekonstruieren.
Edit: Damit meine ich die Zuneigung zu Napoleon. Als dieser doch nicht ganz nach seinen Prinzipien handelte, hat er seine Begeisterung für ihn ganz schnell wieder verloren. Der Revoluzzer ist Beethoven immer gewesen.
Abgesehen davon, dass ich die "Philosophie der neuen Musik" eingehend gelesen habe (wobei ich Teddys Strawinsky-Abneigung zwar nachempfinden, aber nicht teilen mag), teile ich dessen Haltung in Bezug auf des Kunstschaffenden Authentizität. Nicht zuletzt deshalb verachte ich sowohl Goethe als auch Thomas Mann – und achte vice versa den zu Unrecht geschmähten Böll.
Ohnehin sind mir die E.T.A. Hoffmanns, Grabbes, Ringelnatzes oder Jean Pauls dieser fragwürdigsten aller möglichen Welten lieber.
Was meinst du zu Goethe im Bezug auf seine "Authentizität"?
Er war meines Erachtens menschlich fragwürdig, vor allem in seiner Funktion als Justizrat zu Weimar. Seinetwegen wurden – nachweislich – Frauen hingerichtet, die abgetrieben hatten. Der Herr Geheimrat verweigerte alle Gnadengesuche, obwohl diese Frauen sich eindeutig in sozialer Not befanden. Klar, Herr von und zu hatte ja bekanntlich nie was mit Notlagen zu schaffen!
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push
ich liebe seine Videos
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