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17.09.2013 18:11
#41
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Werde zu neuen Ufern nun aufbrechen.
Denn ich will Licht sehn,
nicht nur am Horizont.
Ich lass alles vergangene zurück.
Denn was bleibt ist nur
schmerzvolle Erinnerung.
Ich werde im Heute mein glück versuchen,
denn ich fühle mich beschwingt
und wieder jung.
Bin vollends entschlossen und so voller
Hoffnung.
Was wiegt Hoffnung
in Händen der Unentschlossenen?
Lasst uns aufbrechen,
denn auf tiefste Dunkelheit
folgt noch immer ein heller Morgen.
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17.09.2013 20:53
#42
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Nichts ist zu spät,
oder verloren.
Schon totgesagt
und wiedergeboren.
Phoenix aus der Asche
fegt über das Land.
Loderndes Feuer
in Deiner Hand.
Reich' es sachte weiter,
auf dass es heller wird.
Von einem zum anderen
bis der Himmel explodiert.
Nicht ein Funke oder zwei.
Nein! Eine hohe Feuerwand!
Aus der kalten Glut
wird wieder Flächenbrand.
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19.09.2013 16:26
#43
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Wir alle kämpfen,
hadern und fallen.
Stehen wieder auf,
um Fäuste zu ballen.
Gehen weiter,
auch unter Schmerzen.
Unbeirrbar,
mit Leid im Herzen.
Die innere Glut
scheint nur noch ein Glimmen.
Tief verborgen
wispern ganz leise Stimmen.
Erzählen von Mut,
von Freude und Liebe.
Dringen ins Ohr
wie nächtliche Diebe.
Von Freundschaft,
vom Licht und vom Lachen.
Hör' genau hin
um Deine Glut anzufachen.
Ein kleines Lodern erst,
dann fackelt das Feuer empor.
Es brennt wie einst in Dir,
jedoch viel heller als je zuvor.
- für einen Freund -
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27.10.2013 23:38
#44
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Ich seh' Dich sprechen,
verstehe Dich nicht.
Höre die Worte,
aus Deinem Gesicht.
Sätze schleudern sich mir entgegen,
umfließen mich wie ein kaltes Meer.
Und während ich langsam ertrinke,
wird die Welt um mich ganz leer.
Worte aus einer anderen Welt.
Was Du mir sagst, das bleibt mir fremd.
Einer anderen Sprache gleich,
wie Holz im Fluss hinfort geschwemmt.
Du redest weiter, ich schaue interessiert,
habe Angst, Dich falsch zu verstehen.
Mein Herz pocht, mein Schädel schmerzt,
mein Blick scheint den Himmel anzuflehen.
Du denkst, ich höre aufmerksam zu,
doch in Wahrheit hast Du mich längst verloren.
Meine Welt verlässt die Deine wieder,
all die Worte in meinem Kopf ... ungeboren.
Wir treiben auseinander wie Eis, das zerbricht
und mit der Strömung schwimmt.
Ein letztes Mal schaue ich Dich an und winke,
bis der Fluss mich mit sich nimmt.
Ich drifte wieder in meine Welt.
Hier kann ich sein, so wie ich bin.
Keine Maske, kein Gauklerspiel.
Keine Suche nach dem Sinn.
Eine Welt, die Du nicht betreten kannst,
ein Land, das Du nie bereisen wirst.
Ich werde Dir nur dann davon erzählen,
wenn Du mir auch wirklich gut zuhörst.
Eines Tages nehme ich Dich mit,
dann gehen wir Hand in Hand
durch den Spiegel hindurch,
mitten durch die dickste Wand.
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06.12.2013 06:13
#45
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What if
What if… Christmas is just an illusion
A lie to make more profit, to sell more electronics,
more CD’s, more chocolate…
What if… Christmas is only for the rich ones
For those who can afford everything to buy…
What if… Christmas time is the most hectic time of the year
Everybody is angry, impatient, everybody is under pressure
No time for Christmas carols, for bakery, for a few minutes
with the family and for looking at the beautiful candlelight
What if… Christmas is the only time of the year when people
remember the poor ones, the homeless, the orphans,
those who have absolutely nothing… then they donate
to tell themselves: ‚I have done my duty, I’m a good one!’
Until next year…
But what if… Christmas is no lie, no illusion
What if Christmas is just another word for kindness,
for love, for humanity, for empathy…
No matter what belief you have, of which country do you origin…
What if… Christmas stands for sharing with each other,
helping each other, being there for each other…
Then, oh yes, then I would wish that every day is Christmas…
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07.01.2014 19:45
#46
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Mit meinen Augen ...
Behaltet sie, Eure Welt!
Ich will sie nicht mehr haben.
Meine ganzen Hoffungen
habt Ihr dort begraben.
Einst wollte ich so sein wie Ihr,
doch nun weiß ich es besser.
Tanz' nicht mehr für Euch herum,
meine Kehle, Euer Messer.
Hasszerfressen, neiderfüllt,
was ist da erstrebenswert?!
Wenn die eigene Moral
schnell in die Tiefe fährt.
Missgunst, Hohn und kleine Egos,
aufgeplustert wie ein Ballon.
Keiner da, der sie mehr streichelt?
Das ist Eurer Taten Lohn!
Zerfleischen, kreischen, heischen ...
ist das alles, was Ihr könnt?
Nichts erworben in all den Jahren,
außer Hass, der Euch verbrennt?
Geifern, gabern, lechzen
nach dem Blut der anderen.
Der Applaus ist Dir sicher
bis Du selbst krepierst daran.
Will nicht heulen mit falschen Wölfen,
die sich mit fremden Pelzen schmücken.
Dabei sind sie nackt und wehrlos,
jedes Kind kann sie zerdrücken.
Behaltet sie, Eure Welt!
Ich will sie nicht mehr haben.
Will nicht so sein wie Ihr
und anderen damit schaden.
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12.01.2014 06:40
#47
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Vom Suchen und Finden,
vom Sein und Schwinden.
Wir alle reisen ein Leben lang
von der Quelle zum Untergang.
Zwischendurch leben wir,
hassen und vergeben wir.
Rennen, laufen kriechen wir,
vermuten, glauben, ahnen nur.
Doch was ist unser Sein
nichts anderes als Schein?
Sich winden wie ein Aal,
zwischen Zangen hart wie Stahl.
Das Glück ist flüchtig in meiner Hand,
fließt durch die Finger wie feiner Sand.
Dennoch bekam ich es zu fassen,
konnte Vieles hinter mir lassen.
Doch immer muss man darum kämpfen,
mit Dingen, welche die Freude dämpfen.
Gibt es Menschen, die es mir nicht gönnen,
die sich nicht für andere freuen können.
Missgunst, Eifersucht und Hass,
die trifft man immer mit Verlass.
Sich die Seele nicht zu schwärzen
gelingt oft nur unter Schmerzen.
Ich glaube nicht, dass Zeit uns heilt,
wenn man sinnlos durch das Leben eilt.
Glaube nicht, dass Güte und Liebe
nach den Festtagen übrig bliebe.
War eigentlich als Antwort auf das Gedicht von eclipse gedacht und liegt schon länger in der Schublade.
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23.11.2014 12:43
#48
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When you look
In the eyes of a stranger
And he’s reaching out for help
When you see
This old man, so damn dirty
That you almost feel repelled
When you watch
Your TV
Many countries are at war
When you gaze
At your journal
All you see is blood and gore
Then you think
My oh my
Why’s the world the way it is?
And you ask
How to try
Turn this nightmare into bliss
Only listen
To your heart
Never wonder what to do
Cause the answer
It is here
It’s quite easy, it is YOU!
Ich wünsche uns allen eine schöne Vorweihnachtszeit und daß wir zuweilen nicht auf jene vergessen, denen es vielleicht weniger gutgeht als uns. Nicht nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr über. Denn jeder Tag ist another day in paradise…
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25.11.2014 19:30
#49
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Ode an die Fantasie
Umgarnt mit goldenem Saum
Geblendet durch Dunkelheit
Gefesselt mit Meeresschaum
Getragen durch Fröhlichkeit
Nichts ist wie es scheint
Bilder im stetigen Fluß
Auch wenn der Himmel weint
Ist doch Trost in einem Kuß
Und der Anfang ist das Ende
Doch das Ende ist weit fort
Lächelnd reichst du mir die Hände
Sag, was ist das für ein Ort?
Wo die Feder wird zur Last
Und ein Stern erhellt den Raum
Die Unendlichkeit verblasst
Ich erwache aus dem Traum
Was ist Schein und was ist Wahrheit
Was Erfindung, was Magie
Und mit untrüglicher Klarheit
Weiß ich, es ist… Fantasie…
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14.12.2014 18:55
#50
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Gedanken über Weihnachten
Vom nächsten Elektronik-Markt da komm ich her
Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr
Stand lange im Stau und hörte derweil
‚Alles ist gut, denn Geiz ist geil!’
Ich check meine Mails, wow, 420 und alles nur Spam
Meine letzte Chance zu kaufen, damit ich niemand vergräm’
Gleichzeitig soll ich für alle armen Leute spenden
Und großzügig sein mit vollen Händen
Oh hektische, laute Vorweihnachtszeit
Mir scheint, der Sinn von Weihnachten, der ist schon weit
Viele glauben, es geht einfach ums Schenken
Dabei würds oft genügen an and’re zu denken
Und zu fragen: „Ist alles in Ordnung, wie geht es dir?“
Und zu sagen: „Ich hab dich lieb, zum Glück bist du hier.“
Doch oftmals, so scheint mir, sind Gefühle fern
Und alle warten einsam auf den hellen Stern
Den als Kinder gewünscht wir uns haben
Während der Bescherung, zwischen den Gaben
Als wir an Wunder noch glaubten, naschend an Süßigkeiten
Oh ja… wohin sind nur diese Zeiten?
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Gab es in den letzen Tagen,
mann darf bald das alte Jahr dazu sagen,
auf allen Wegen Glück und Segen?
Nein, ich verweigere mich dagegen,
denn zu einem wirklich erfüllten Leben,
gehört viel mehr noch als nur Glück und Segen.
Ich frag mich, habe ich was versäumt?
Hab ich mir vom vergangenem Jahr zuviel erträumt?
Natürlich wollte ich mehr geben,
vielmehr in der Worldofelderscrolls erleben,
nur leider ist es nun mal so, dieses Leben
ist halt kein Streichelzoo.
Denn viel Trauer traf mich in diesem Jahr,
seht es war nicht alles nur wunderbar.
Doch wünsch ich mir dieses Jahr zurück?
Nein, denn ich erhoffe mir vom neuem
etwas mehr Segen und Glück.
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15.12.2014 08:06
#52
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Des Menschen Kraft ist es eben,
aus Asche sich empor zu heben.
Wenn Flügel auch gebrochen sind,
so steigst Du auf im Wirbelwind.
Oft hadert man, verzweifelt gar,
grau geworden ist das Haar.
Müdigkeit lähmt die Glieder,
das Leben singt Dir Klagelieder.
Dennoch ist das Licht nicht weit,
war doch hier die ganze Zeit.
Wir konnten es nur nicht sehen,
konnten nicht zu ihm gehen.
Leises Flüstern klingt von dort:
"Wir waren nie wirklich fort."
Du ergreifst die vielen Hände
und verstehst am Ende,
dass wahre Freunde niemals weichen,
möge noch so viel Zeit verstreichen.
Das Licht in Dir, es leuchtet wieder,
das Leben singt Dir Heldenlieder.
Strahle auf dass andere strahlen,
vorbei sind die Seelenqualen.
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15.12.2014 14:27
#53
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Die World of Elder Scrolls
Hallo ihr Lieben, hört einmal zu
Ich würd’ gern über uns hier reden
Über das Forum in aller Ruh
Das doch ein Teil ist von unserem Leben
Hier verbindet uns ein gemeinsames Hobby
Nämlich die Liebe zu unserem ‚TES’
Das Forum dient uns dazu als Lobby
Als Entspannung vom täglichen Streß
Nicht jeder von uns hat nur rosige Zeiten
Zuweilen trifft uns ein Schicksalsschlag
Wir müssen dunkle Gefilde durchschreiten
Obwohl das niemand von uns gerne mag
Dadurch sind manche von uns auch mal länger weg
Und glänzen im Forum durch Abwesenheit
Doch nicht weil wir wollen, ganz ohne Gag
Manchmal braucht Wichtigeres Aufmerksamkeit
Aber jeder Sturm ist auch einmal zu Ende
Und jedes Tal durchquert mit erhobenem Haupt
Außerdem gibt’s hilfreiche Hände
Dann geht es weiter, auch wenn man’s nicht glaubt
Es ist ein gutes Gefühl wieder hier zu schreiben
Als Teil der Gemeinschaft, das macht mich stolz
All die vertrauten Namen laden zum Bleiben
Denn wir sind die ‚World of Elder Scrolls’!
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10.02.2015 15:20
#54
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Das Band
Kleine Hände greifen sacht, wollen alles gut ertasten
Große Augen sehen Wunder, dabei ist’s doch nur ein Kasten.
Kleine Lippen sagen ‚Mama’, ‚Papa’, ‚will das – gib!’
Große Hände helfen gerne und wir lächeln: ‚Hab dich lieb!’
Ach wie schnell ist sie vergangen, diese unbeschwerte Zeit
Wo du Kind warst und beschützt vor der Welt und ihrem Leid.
Nur ’nen Wimpernschlag ist’s her, seit du Windeln hast getragen
Heute schau’n wir in den selben Shops und besprechen Modefragen.
Und die Tage schreiten vorwärts, immer schneller jedes Jahr
Krabbelstube, erster Schultag, scheint’s, als ob es gestern war.
Haben in den Parks gespielt und so manche Burg im Sand gebaut
Jetzt gehen wir zu Popkonzerten, heimlich denk ich: ‚Ist das laut!’
Eine junge Dame bist du nun, an der Schwelle zum Erwachsensein
Tauschst die Barbie gegen Laptop und das Lego gegen’s Handy ein.
Was auch immer in der Zukunft auf dich wartet, meine Kleine
Es ist Zeit, daß ich sie löse, jene unsichtbare Rettungsleine.
Bald wirst du dein Heim verlassen, das dir lange Hafen war
Und die Welt für dich erobern, so wie einstmals ich, das ist mir klar.
Doch egal was auch geschieht, ob im Träumen oder Wachen
Immer werd’ ich mich erinnern, an dein ach so fröhlich Lachen
Du hast mich total verzaubert und auch wenn getrennt wir sind
So ist da ein enges Band, denn du bist und bleibst mein Kind.
Meine wunderbare Tochter, ich bin schrecklich stolz auf dich
Trag dich tief in meinem Herzen, gestern, heute, ewiglich.
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10.02.2015 16:01
#55
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Eines Tages, das wussten wir,
löst sich das Band zwischen Dir und mir.
Der Abschied war uns immer so fern
und was nun kommt, tun wir beide nicht gern.
Gib mich frei, ich muss weiter gehen!
Meinen Weg, ich kann ihn jetzt sehen!
Ich bin nun groß, kann alleine stehen.
Ich gehe los ohne mich umzudrehen.
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15.02.2015 22:40
#56
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Gib mich frei
und weine nicht.
es ist vorbei,
ich spür' Dich nicht.
Der Mensch von einst
bin ich nicht mehr.
Auch wenn Du meinst,
Du kennst mich sehr.
Lass' los meine Hand,
halt' mich nicht zurück.
Ich zerschneid' das Band
und such' mein Glück.
Gehe jetzt alleine weiter,
Du bleibst steh'n am Wegesrand.
Ich fühle mich befreiter,
werfe weg, was uns verband.
Dann drehe ich mich um zu Dir,
sehe Dich dort einsam stehen.
Mein Herz flüstert nun zu mir:
"Warum bloß willst Du gehen?"
Sich um zu drehen ist so einfach,
da zu bleiben doch so schwer.
All das, was ich einst versprach,
klingt nun hohl und leer.
Aus Ruinen Neues bauen,
ist das die Mühe wert?
Nichts steht in Stein gehauen
und ich mache kehrt.
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22.02.2015 00:04
#57
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The call
Many ages long ago you were my very soil
Your forests, cliffs, your roads and rivers
When I look back at all those times
I feel inside some icy shivers
So many wars and blood and hate and anger
I sometimes wonder why I did survive at all
So many violence I had to see
Still deep down I can hear your call
The centuries have past since then
But still the power lies within
The world has changed it’s face but you remain
For I am part of your origin kin
I feel and smell and hear and listen
And memories flood all my heart and brain
Of misty lakes and sacred places
And your efforts are not in vain
Because there was a time once upon
When I walked in your endless beauty
I sometimes flew with falcons high
And dove into the endless sea
So clearly I recall your nature wild
But also know your softly hand
I cast my eyes across the ocean
To emerald shores called ‘Ireland’
[Bild: eireklein.jpg]
Free picture from Deviantart by cprmay
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26.02.2015 14:44
#58
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Es war einst ein Magier,
den packte schier die Neugier,
ob hinter dem Spiegel verborgen sei
die Macht einer Zauberei.
Die Krux ist nämlich, er war sehr klein,
fing sich den Hohn der Kollegen ein.
Wollte ihnen endlich mal zeigen,
was er kann damit sie schweigen.
Er rief Dämonen, verhexte Kröten,
doch stets gingen seine Zauber flöten.
Zustande brachte er nicht viel,
es war immer das gleiche Spiel.
Viel Rauch und noch mehr Flüche,
Dreck und schreckliche Gerüche.
Verbranntes Haar, kaputte Roben,
es gab viele Gründe um zu toben.
Tag und Nacht sah er in den Spiegel,
verzweifelte und schmiss dann Ziegel.
Kaufte beschämt Ersatz schnell ein
und fing dann wieder an zu schrein'.
Die Magier hatten es alle satt,
fand hier doch ein Drama statt,
das sie nervte bis auf den Grund.
Was sich hier tat war nicht gesund.
Seit Nächten konnte niemand schlafen,
da half auch nicht das Zählen von Schafen.
Es musste schnell eine Lösung her,
der Irrsinn ging hier sonst umher.
Man schlug einen Kreis in die Wand
vor welcher der Spiegel sich befand.
Ein Magier stellte sich hinter das Loch,
aus dem schummriges Kerzenlicht kroch.
Der Magier sah das Glühen.
Der Lohn all seiner Mühen.
Es flüsterte ganz leise:
"Mach' eine lange Reise."
Er packte seine Sachen in der Nacht,
von den Kollegen still ausgelacht.
Endlich hatte er es ihnen gezeigt:
die Macht der Magie war ihm geneigt.
Die Kollegen feierten ziemlich fleißig,
tranken Met bis zwölf Uhr dreißig.
Schlummerten dann ganz ungestört,
so wie es sich des nächtens gehört.
Eine Moral sucht man vergebens,
gar eine Philosophie des Lebens.
Wo ist der Sinn, wenn man wochenlang
vorm Spiegel hockt wie unter Zwang?
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03.04.2015 23:04
#59
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Die Träne des Mondes
Die Nacht ist kalt und klar. Stille nun wo Lärm einst war. Des Mondes Licht, Speeren gleich, dringt ein in mein dunkles Reich.
Ich erblicke Dich in der Ferne. Du bist blind im Licht der Sterne. Siehst nicht mein wahres Ich, klammerst Dich an mich.
Nie wirst Du sehen oder mich verstehen. Nie die Grenze überschreiten, mit mir sein im Fluss der Zeiten.
Nun lasse ich Dich alleine zurück, in der Hand ein Erinnerungsstück. Eine funkelnde Träne in der Nacht. Du weißt nichts von ihrer Macht.
Es ist leicht zu gehen ohne Dich anzusehen. Ich verschwinde in der Dunkelheit, kehre heim in den Strom der Zeit.
Ich weiß nun, wer ich wirklich bin, weiß nun, ich gehöre nicht hierhin. Die Träne schimmert in meiner Hand, ich halt' sie hoch wie einen Pfand.
Sie wird zu Stein und dann zu Sand, der Wind weht fort das letzte Band. Was bleibt ist ein Schatten im fahlen Licht, der verblasst, wenn der Morgen anbricht.
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16.05.2015 23:40
#60
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Ein Penny für einen Neubeginn
Ich besaß zwei Echsen, Zwergbartagamen,
Lexi und Penny, das sind ihre Namen.
Ein Hobby für mich, ein Neubeginn,
weil ich, so denk ich, ein Tierfreund bin.
Mit Lexi begann es, ein Männchen ist er,
wild und verfressen, er will immer mehr.
Und einsam, so kam er mir vor,
wenn er seine Blicke in die Leere verlor.
Es strich ein Winter, ein Tiefschlaf vorbei,
und ich entschloss mich, aus einem mach zwei.
Das Haus vergrößert, ein Weibchen gekauft,
ich habe es Penny, den Glücksbringer, getauft.
Sie war ein verträumtes, zutrauliches Wesen,
akzeptierte ihr neues Heim, als sei nichts gewesen.
Doch kennt ihr den Ausdruck: So kalt wie ein Reptil?
Es schien, als ob man sich nicht auf Anblick gefiel.
Sie balgten und rauften und sie bissen sich,
bis Penny gewann und Lexi in den Schatten auswich.
So verging ein weiteres Jahr und nur Narben blieben zurück,
ich musste sie nicht trennen, es schien wie ein großes Glück.
Doch als der nächste Frühling kam,
schien es, als finge der Ärger von Neuem an.
Die eine begann zu beißen, die andere musste rennen,
ich fürchtete, ich müsste sie nun doch trennen.
Indes nahm auch mein Leben eine Wende,
meine Zeit in der alten Heimat ging zu Ende.
Und bis alles wieder lief, brachte ich meine Tiere fort,
an einen von mir selbst nicht kontrollierten Ort.
Es kam leider, wie es kommen musste.
Ich war guter Dinge, obwohl ich es besser wusste.
Zwei Tiere gingen, nur eines kam wieder,
Penny war gestorben, an einem lähmenden Fieber.
Sie war mir ein gutes Haustier gewesen,
so ein verträumtes, zutrauliches Wesen.
Zwei Jahre meines Lebens hab ich mit ihr geteilt,
ich hoffe, dass sie nun an einem besseren Ort verweilt.
Lexi ist noch da, mein kaltes Reptil,
auch wenn mir dieser Umstand anfangs nicht gefiel.
Doch es sollte mir selbst eine Lehre sein,
ich will Lexi nicht verurteilen, das wäre gemein.
Ich denke an die beiden Jahre zurück,
und weiß, es war mir ein großes Glück,
wünsch mir einen Penny für einen Neubeginn,
damit ich ein besserer Tierfreund bin.
Dieses Gedicht widme ich meinem kürzlich verstorbenen Haustier, das an einer Art Wundstarrkrampf in Folge der Infektion einer Bisswunde verstorben war, während ich es zur Zeit des Umzuges bei einem Freund untergebracht habe. Ich weiß selbst nicht, ob es in jedem Fall so hätte kommen müssen. Es war alles eine unglückliche Verkettung von Umständen und auf mir lastet ein gewisser Druck, diese Gefühle, die mich deswegen plagen, niederzuschreiben.
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