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    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    Viraya gähnte, während Medin seine Arbeit verrichtete. Sie war sehr müde, denn sie hatte neben dem Toten keinen Schlaf gefunden gehabt. Warum wusste sie selbst nicht. Es war schliesslich nicht das erste Mal, dass sie neben einem Toten lag. Dennoch die Geschichte beschäftigte sie. Ging es um die Familie, die sie nie haben würde. Es war keine Frage. Sie wusste es einfache. Aber warum gerade jetzt? War sie so verletzlich dadurch geworden, dass sie den beiden Männern an ihrer Seite einen gewissen Zugang zu sich selbst gewährt hatte? Gedankenverloren tauchte sie ihren Finger in die rote Paste, die sie immer bei sich trug und strich das Rot auf die Lippen. Niemand würde es sehen, aber es war wie ein Schutzschild und eine Erinnerung an Darla, ihre Schwester im Herzen. Die einzige Person, der sie mehr oder weniger bedingungslos vertraute. Ob sie noch lebte oder hatte Andreja sie auch geholt?

    Ihre Begleiter waren schon parat. Also schnürte sie ebenfalls ihr Pferd los und wollte sich gedankenverloren in den Sattel schwingen. Dies klappte allerdings ganz und gar nicht sie verfing sich im Bügel, glitt aus und knallte mittelmässig elegant auf den Boden. Ein paar dezente Flüche murmelnd, versuchte sie wenige Augenblicke später erneut ihr Glück und da sie sich dieses Mal darauf konzentrierte klappte es auch. Kortis hatte ein schelmisches Funkeln in den Augen.

    "Kein Wort."

    Zischte sie hingegen und gab dem Pferd sanft die Sporen, denn sie wollte nicht gleich nochmals abgeworfen werden. Das wäre dann doch zu viel für ihren Stolz gewesen in zu kurzer Zeit. Sie ritten also dahin, bis die Dämmerung erneut anbrach. Manchmal sprachen sie, oft schwiegen sie.

    "Da wäre ein guter Lagerplatz."

    Schlug Viraya vor, die inzwischen viel von ihren Begleitern über die Wildnis gelernt hatte. Sie waren in der Nähe eines Bachs, gut geschützt, aber nicht so nahe, dass sie nass wurden, wenn es plötzlich zu regnen begann. Das Plätschtern gefiel ihr zudem. Viraya machte sich sogleich dran Holz zu suchen. Später assen sie von ihren Vorräten, stellten aber fest, dass sie diese bald auffüllen müssten und dann sassen sie am Lagerfeuer zusammen.

    "Und wie geht es dir?"


    Wollte Viraya irgendwann von Medin wissen.

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Stumm hatte Medin auf einem trockenen Kanten Brot herum gekaut, bis Viraya ihm die Frage gestellt hatte. An sich war es eine einfache Frage, doch der Kontext machte sie weit tiefgehender als die bloße Anzahl an Wörtern vermuten ließ. Wenn jemand nach wochenlangem gemeinsamen Reisen und kämpfen, nachdem man beinahe jede Stunde des Tages irgendwie zusammen verbrachte und organisierte, fragte wie es einem ging, dann wollte er mehr hören als „gut“ oder „ist ein wenig frisch hier“.
    „Unterwegs sein hilft“, antworte Medin nachdem er das Brot herunter geschluckt hatte. Sein Blick ruhte in den Flammen vor ihm.
    „Ich frage mich manchmal, ob es ein Fehler war meine Familie zurück zu lassen“, fuhr er nach einer kurzen Pause, nach der man hätte meinen können er wollte es bei dieser Antwort belassen, fort. „Nach unserer Flucht aus Quasar dachte ich, dass es sicherer wäre wenn sie mir nicht nach Argaan folgen. Vielleicht stimmte das auch in Bezug auf unsere anderen Feinde dort, aber ich habe die Rechnung wohl ohne Andreja gemacht. Wie dem auch sei, ich werde nie wissen ob die Alternative besser gewesen wäre. Ich kann nur versuchen, dem ganzen einen Sinn zu geben. Das wird noch eine Weile dauern.“
    Der Paladin zog den Kragen seines Mantels ein wenig enger. Die Kälte der Nacht kroch immer näher an ihr Lagerfeuer heran.
    „Was ist mit dir?“, gab er dann die Frage zurück zu Viraya. „Ich weiß nur wenig über deine oder Redsonjas Verstrickungen mit Andreja und das ist wahrscheinlich auch besser so … aber wie fühlst du dich damit?“

  3. Beiträge anzeigen #223 Zitieren
    Veteran Avatar von Viraya
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    Sie hatte es gewusst, welche Gefahr eine solche Frage mit sich brachte, denn unangenehme Fragen pflegten augenblicklich zurück zu kehren. Andererseits, hatte sie dadurch Zeit gehabt sich die Antwort zu überlegen.
    «Leer.»
    Sie schluckte.
    «Meine Mutter ist gestorben, mein Vater, beide durch meine eigene Hand und nun auch noch Andreja. Die Person, die ich am meisten geliebt und gehasst habe in meinem Leben. Wenn ich nach Gefühlen fische, dann ist da einfach ein dunkles, unfassbares Nichts. Ich dachte mit den Jahren würde sich dies ändern, aber bisher ist nichts passiert.»
    Sie blickte Medin direkt an. Die Antwort war zwar vorbereitet gewesen, aber man hätte vermuten können, dass es sich um die Wahrheit handelte. Wobei man bei Viraya nie hundert Prozent sicher sein konnte.
    «Anders bei Redsonja. Zuerst habe ich auf sie gesetzt. Als Zuchtpferd, als Kämpferin, die ich im Notfall für mich in die Presche springen lasse. Sie war meine Geheimwaffe. Eine gute, in ihrer Unberechenbarkeit, doch berechenbare Klinge, scharf, schnell, klever und mit einer seltsamen Eleganz. Manchmal, wenn ich ihr zugeschaut habe, dann konnte ich einfach nur staunen. Sie bedeutete Leben. Sie hatte keine Angst verletzt zu werden, hat selten die Konsequenzen in betracht gezogen, sondern von Moment zu Moment gelebt und überlebt. Dabei ist sie der ehrlichste Mensch, den ich kenne.»
    Viraya verfolgte Medins Minenspiel und war sich sicher, dass er das nicht unterschreiben würde.
    «Weisst du.» Nun lächelte Viraya schräg. «Irgendwann, ich weiss nicht mehr wann, habe ich mich einfach in sie verliebt. Sie hatte mich erwischt, nicht ich sie. Von da weg habe ich begonnen über sie zu wachen. Und sie weiss nicht einmal etwas davon, dass sie das mit mir getan hat.»

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Er konnte das forschende in ihrem Blick sehen, während sie ihm antwortete. Nein, Redsonja hätte er definitiv nicht als den ehrlichsten Menschen, den er kannte, bezeichnet. Ihr Opportunismus war die Wurzel einiger von Medins Problemen gewesen, auch wenn diese nun inzwischen sehr weit weg und vergangen erschienen.
    „Vielleicht solltest du dafür sorgen, dass sie es erfährt“, antwortete er nach einer kurzen Pause, ohne den Blick von dem Flammen zu nehmen. „Kommt natürlich darauf an, ob du willst dass sie es erfährt … möglicherweise fragst du dich aber auch eines Tages, was gewesen wäre wenn du es ihr erzählt hättest.“
    Inzwischen hatte er seine Brotration für heute verzehrt und obwohl sein Magen noch etwas mehr vertragen hätte wusste er, dass sie sparsam mit dem Vorräten sein mussten. Wer wusste, wann sie das nächste Mal etwas finden würden.
    „Was ist mit dir, Kortis?“, fragte Medin dann weiter, als Viraya nicht sogleich reagierte. Sie schien über das gesagte auf ihre eigene Art nachzudenken und Kortis hatte bisher die ganze Zeit geschwiegen. Der Krieger blickte auf.
    „Ich bin froh diese Tortur hinter mir gelassen zu haben.“ Seine Stimme war fest, die Antwort ließ keinen Zweifel. „Andreja oder irgendeiner anderen Person da weine ich keine Träne nach und ich denke nach wie vor, dass es keine gute Idee ist mit der nächsten Intrigenspinnerin einen Pakt einzugehen … ja, ich weiß dass unsere Möglichkeiten begrenzt sind.“ Nun wurde seine Stimme etwas unsicherer. „Auch ich frage mich, ob ich etwas hätte anders machen und ändern können. War ich wachsam genug, als sie kamen? Lieber wäre ich auch in Gorthar gestorben, als dieser Bande von Mördern in die Hände zu fallen, aber ich habe überlebt, während eure Familie ...“ Er brach ab. Bedauern lag in seine Stimme, distanziert, aber ehrlich. Er war Medin zu nichts verpflichtet gewesen. Das gemeinsame Versteck nach der Flucht aus Quasar war eher ein Zweckbündnis gewesen denn eines aus Loyalität, aber es hatte doch eine Verbindung geschaffen. Ein bisschen schien Kortis die Wunde Medins zu teilen.
    „In den letzten Wochen vor dem Vorfall habe ich Gerüchte aus meiner Heimat gehört“, fuhr Kortis fort. „Von Krieg und Tod. Ein Händler meinte meine Brüder seien gefallen … ich weiß es nicht. Genauso wenig weiß ich, wo ich hin soll – ich meine, nachdem wir diese Sache hier geklärt haben. In meiner Heimat wartet der Tod auf mich, aber er scheint mir auch fernab von dort auf Schritt und Tritt zu folgen. Also ja, Leere trifft es ganz gut“, schloss er.
    Stille kehrte wieder am Lagerfeuer ein. Die Flammen hatten ebenso wie ihre Gäste schon einen guten Teil ihrer Ration verzehrt, doch ein aufkommender Windhauch fachte sie noch einmal heller an. Der orange Schein spiegelte sich in den Augen der drei ungleichen Gefährten, die doch miteinander verbunden waren, wider. Irgendwo in der ferne heulte ein Wolf. Die Pferde spitzten ihre Ohren, blieben aber ruhig.
    „Ich übernehme die erste Wache“, meinte Medin schließlich nach einer Weile und zog seinen abgeschnallten Schwertgurt näher zu sich.

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    Viraya rollte sich ohne ein weiteres Wort zu sagen auf dem Boden aus, zog die Decke über sich und bemerkte, wie ein Stein ihr ins Kreuz drückte. So unterwegs zu sein war wahrlich nicht das Komfortabelste, was sie je erlebt hatte, aber sie beklagte sich nicht. Es brachte sowieso nichts. Aber sie freute sich, dass sie laut Karte in der kommenden Nacht das nächste Dorf erreicht haben sollten. Und das obwohl sie gewarnt worden waren, dass die Bewohner dieser Hochebene sehr wild und feindlich allem Fremden gegenüber waren. Trotz der Vorfreude hatte Viraya einen unruhigen Schlaf. Immer wieder dämmerte sie weg, doch wachte sie ein gutes Stück vor ihrer Schicht auf. Irgendwann erhob sie sich und setzte sich neben Medin.

    "Ich habe darüber nachgedacht. Und es gibt nichts zu sagen zu Redsonja. Das ist ja das Schöne. Wir verstehen uns, ohne viele Worte." Sie lächelte. "Ich werde immer auf meine Art und Weise über sie wachen. Mehr nicht, denn dies ist eine andere Art Liebe, als du sie wahrscheinlich kennst. Aber zu mehr bin ich nicht fähig."

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Der nächste Tag blieb relativ ereignislos. Sie hatten das Tal inzwischen verlassen und waren in ein breiteres, tieferes mit einem vom Schmelzwasser angeschwollenen Fluss in seiner Sohle abgestiegen, um auf diesem Wege schneller in Richtung Usa gelangen zu können. Medin saß den ganzen Tag etwas müde im Sattel. Nach ihrer Unterhaltung am abendlichen Feuer letzte Nacht hatte er keinen sehr erholsamen Schlaf mehr gefunden. Es lag nicht an Virayas Antwort. Der Paladin hatte diese unkommentiert akzeptiert. Jeder hatte schließlich seine eigene Methode mit bestimmten Sachen umzugehen. Wenn Viraya meinte, dass sie mit ihrer zufrieden war, wer war er dies in Frage zu stellen? Und dennoch hatten ihre und Kortis' Gedanken auch seine Gedanken wieder ins Rollen gebracht. Daher wirkte er auch tagsüber die größte Zeit abwesend. Viel Aufmerksamkeit erforderte die Reise nicht.
    Das änderte sich gegen Abend, als sie in der Wiesenlandschaft der Hochebene in einiger Entfernung das erwartete Dorf erspähten. Schon seit einigen Stunden hatte die Umgebung Zeichen von Besiedlung und wirtschaftlicher Nutzung offenbart. Ein paar verlassene Heuschober, Weidezäune und die Tatsache, dass sich der Trampelpfad zu einem breiteren Feldweg entwickelt hatte, der gelegentlich nicht nur von Weidevieh, sondern auch von dem ein oder anderen Karren genutzt wurde. Dennoch waren sie auf dem Weg keiner einzigen Menschenseele begegnet und schienen auch nicht beobachtet worden zu sein. Erst als sie sich dem Dorf auf Sichtweite genährt hatten, war Leben auf den umliegenden Felder auszumachen. Doch jede Person, die sie sahen, blieb außer Rufweite und schien angespannt abzuwarten, welchen Weg die Gruppe einschlug. Sie blieben auf dem Feldweg und erreichten bald den Eingang zum Dorf, das komplett von einer Palisade umschlossen zu sein schien. Das Tor war verschlossen.
    „Sieht nicht sehr einladend aus“, kommentierte Medin die Szenerie, als sie ihre Pferde etwa dreißig Schritte vor dem Tor zum Stehen brachten.
    „Es scheinen unruhige Zeiten zu sein“, antwortete Kortis und strich seinem Pferd zur Beruhigung über den Hals. „Aber eine wachsame Nacht dürfte nicht schaden. Mit frischen Vorräten sollten wir auch schneller nach Usa kommen.“
    Medin nickte. Wenn sie schon durch diese Hochebene reisen mussten, dann war es ohnehin besser mit ihren Bewohnern Bekanntschaft zu machen, anstatt argwöhnisch beobachtet und später vielleicht auch angefeindet zu werden.
    „Heda, ist jemand da?“, rief er daher zum Tor. „Ihr habt Reisende vor den Toren.“

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    Veteran Avatar von Viraya
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    Gemurmel machte sich breit hinter dem Tor. Gemurmel in einer Sprache, die Viraya nicht verstand. Sie blickte Medin an. Er schüttelte den Kopf. Kortis verneinte ebenfalls. Das Gemurmel schwoll zu aufgeregtem Geschnatter an und endete dann mit einem Satz, der sehr bestimmt gesprochen war. Eine Frau mit sehr tiefer und kräftiger Stimme musste das gewesen sein. Als sich das Tor dennoch nicht rührte und es trotzdem still blieb, versuchte es auch noch Viraya.

    "Wir wollen nur unsere Vorräte auffüllen."

    Dieses Mal blieb es ruhig. Sie untersuchte gerade mit Blicken das Tor, als Kortis sachte ihren Arm anstubste und auf die Pallisade deutete. Dort war wenn man sehr genau hinschaute ein Schopf zu erkennen und nicht nur dort schienen Augen paare sie zu beobachten, sondern von allen Seiten. Viraya fühlte sich etwas ausgestellt und auch komisch, denn für einmal wusste sie nicht, wie ihre Reaktion, ihre Gestik, ihre Mimik interpretiert werden würde.

    Dann erhob sich etwas abseits von ihnen eine hagere, aber sehr bestimmt wirkende Frau und deutete mit den Händen an, dass sie verschwinden sollen. Es war nichts bedrohliches dabei in ihrer Gestik, dennoch schien es als wären sie nicht erwünscht. Trotzdem wartete die Frau auf die Reaktion und verschwand nicht einfach wieder, denn irgendetwas schien ihr Interesse geweckt zu haben.

    "Wir brauchen dringend Vorräte."

    Murmelte Viraya. Aber etwas stimmt hier nicht.

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Medin war sich nicht sicher, ob die Frau sie überhaupt verstanden hatte. Ihm war aber auch keine Sprache geläufig, auf der er hätte versuchen können Kontakt aufzunehmen. Zumindest nicht verbal. Daher wandte er sich etwas im Sattel um, öffnete die linke Tasche und holte ein leeres Tuch hervor, in das bis vor wenigen Tagen noch etwas Brot eingewickelt gewesen war. Dann deutete er mit den Händen an einen symbolischen Bissen zum Mund zu führen.

    „Vorräte und Wasser“, rief er der Frau auf der Palisade zu und unterstrich die zweite Aussage noch, indem er seinen Wasserschlauch, der ebenfalls vom Sattel hing, in die Höhe hielt.

    „Wir können auch bezahlen“, fügte Kortis hinzu und schlug seinen Mantel mit dem Arm zurück. Neben dem Griff seines Schwertes kam auch sein Geldbeutel, der am Gürtel befestigt war, zum Vorschein.

    Die Frau auf der Palisade musterte die beiden einige Augenblicke und Medin dachte schon, dass sie sich jetzt ziemlich lächerlich gemacht hätten, wenn diese Frau doch ihre Sprache verstand. Ob es so war konnte er nicht erkennen, doch nach einigen Momenten rief die Frau etwas in einer fremden Sprache hinter der Palisade hinunter und verschwand dann einfach. Die drei Reiter blickten sich fragend an.

    „Wenn wir sparen reichen unsere Vorräte vielleicht bis ...“, wollte Medin gerade vorschlagen vielleicht doch weiter zu reiten, als auf einmal Bewegung in das Tor kam. Lautstark wurde ein Balken zurück geschoben und sofort danach schoben sich die beiden Torflügel nach außen auf. Kortis' Pferd schreckte etwas zurück, denn die Torflügel gaben den Blick auf ein dutzend Männer frei, die mit Speeren und Schilden bewaffnet einen Wall bildeten und alles andere als gastfreundlich wirkten, als sie sich durch das Tor langsam und wachsam den Neuankömmlingen nährten.

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    Veteran Avatar von Viraya
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    Plötzlich schälte sich die Gestalt der Frau aus den Männern hervor. Ihre Augen wirkten wachsam, misstrauisch und neugierig zugleich. Wieder sprach oder bellte sie etwas Unverständliches. Dann gestikulierte sie. Einer der Krieger ging darauf hin auf auf Kortis zu, er deutete ihm an seinen Mantel nochmals zu öffnen. Als Kortis dem nicht umgehend nach kam, begann der Mann mit seinem Speer zu fuchteln und die anderen Krieger kamen ebenfalls näher. Kortis schien es auf jeden Fall für das Beste zu halten dem Mann erstmals eine seiner Münzen zu geben. Der Mann nahm sie hastig entgegen und brachte sie jener Frau. Diese musterte sie lange, drehte sie in der Hand und bedeutete dem Mann dann abschätzig sie an Krotis zurück zu geben. Viraya glaubte in ihrem Gesicht kein Erkennen beobachtet zu haben. Konnte es sein, dass diese Menschen hier nicht mit Geld handelten? Es war richtig, dass der Handel nach Usa nicht über die Berge lief, sondern fast alles via Hafen verschifft wurde. Zu viele wilde Stämme, Banditen wurden sie genannt hier oben. Und die Berge waren zu hoch, wie sie selber gesehen hatten. Schön, aber unglaublich anstrengend war der Weg gewesen und im Winter unpassierbar. Das erkärte auch, warum der Weg oft in schlechtem Zustand bis gar nichit vorhanden gewesen war.
    Sie tauschte mir ihren Gefährten einen Blick aus. Non-verbal beschlossen sie ruhig zu bleiben. Auch als die Krieger ihnen bedeuteten mit ihnen in die Stadt hinein zu kommen. Sie wirkten dabei irgendwie gehetzt. Wieder das Gefühl, dass hier irgendetwas nicht stimmte.
    «Was glaubt ihr, dass hier los ist?»
    Fragte sie irgendwann, als sie durch Gassen mit in ihren Augen sehr primitiven Hütten, geführt wurden. Die anderen beiden wussten es ebenfalls nicht, aber sie waren mit ihr einer Meinung, dass etwas nicht stimmen konnte. Trotzdem gab es keine offensichtliche Feindsehligkeit ihnen gegenüber.
    Schlussendlich stiegen sie ab, banden die Pferde fest und wurden in eine etwas grössere Hütte geführt. Dort drin war eine alte Frau, die Viraya am Arm packte und mit den Händen Essen andeutete. Viraya wiederholte das Zeichen. Die Frau lachte und Viraya lachte mit ihr zusammen, erleichtert darüber, dass die Frau ihre Sprache zwar auch nicht sprach, aber zumindest nicht so schüchtern und abweisend wirkte, wie der Rest. An der Tür bedeutete die Frau den «Gästen» ihre Schuhe aus zu ziehen, dann kamen sie in einen düsteren Raum, wo es jedoch nach wunderbarem Essen roch. Kurze Zeit später sassen sie auf dem Boden und schlangen ein köstliches Mal in sich hinein. Dinge, die Viraya zuvor noch nie gesehen hatte. Gemüse und Fleisch und vor allem viele Kräuter. Sie lächelte zufrieden. Endlich mal etwas anderes, als getrocknetes Brot mit getrocknetem Fleisch und hin und wieder ein paar wilde Beeren vom Wegrand.
    Als sie gegessen hatten, kam die alte Frau wieder. Sie bedankten sich und die Frau schien zu verstehen. Nun versuchte es Kortis erneut mit dem Bezahlen. Aber die alte Frau bedeutete ihm eindeutig, dass er die Münzen stecken lassen, sollte, sondern deutete auf ihre Waffen. Sie nahm ihren eigenen Dolch und begann in den Tisch etwas zu ritzen. Eine Zeichnung von der Pallisade und Kriegern davor. Dann deutete sie auf die drei Fremden. Sie zeigte auf Medin, Kortis und Viraya, dann machte sie das Zeichen für Essen, um dann auf jede einzelne Waffe zu deuten. Viraya überlegte. Dann löste sie ihren Dolch, um ihn der Frau zu geben. Diese wirkte damit nicht zufrieden, sondern nahm Virayas Hand, drückte den Dolch hinein, schloss ihre Faust fest darum und zog dann Hand zusammen mit Dolch in die Höhe und machte ein grimmiges Gesicht.
    «Sie will, dass wir kämpfen. Das würde erklären, warum alle so seltsam reagiert haben. Nur gegen wen. Wenn ich das richtig sehe, dann sind das Ritter?»
    Schätzte Viraya.

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Medin blickte kurz hinüber zu Kortis, der ebenfalls die Augenbrauen nach oben zog, aber nichts sagte. Dann ging der Blick wieder zurück zu Viraya und dieser Frau. Dass die Einwohner dieses Tals Probleme mit berittenen und besser gerüsteten Kriegern hatten würde erklären, warum sie anfangs so feindselig wirkten. Doch woher wollten die Bewohner hier wissen, dass es sich bei den drei Reitern nicht auch um Feinde handelte? Vielleicht hatten sie das arglose warten und rufen vor dem Tor richtig interpretiert und daraus geschlossen, dass man hier Fremde vor sich hatte. Dennoch fühlte sich Medin dadurch nicht unbedingt sicherer.

    „Wir sind über den Pass gereist, um einem Konflikt auszuweichen und nicht um in einen neuen zu geraten“, gab der Paladin sogleich zu bedenken. „Unsere Anstrengungen sollten darauf liegen möglichst wenig Staub aufzuwirbeln ...“ Auch wenn ihnen das kaum zu gelingen schien, egal wo sie hinkamen.

    Andererseits schienen die Leute hier keine andere Bezahlung akzeptieren zu wollen. Daher wandte sich Medin an die ältere Frau und deutete auf die Reiter, die sie grob in das Holz geritzt hatte.

    „Wer?“, fragte er, obwohl er wusste dass sie die Bedeutung des Wortes wahrscheinlich nur erahnen konnte. Sie blickte ihn nur fragend an. „Wir?“, schob er hinterher und merkte erst dann, wie ähnlich diese Worte einander waren. Daher deutete er auf sich, Viraya und Kortis. Die alte Frau schüttelte bestimmt den Kopf.

    „Wer dann?“

    Die Frau wirkte weiter ratlos. Doch nach einem Moment des sich gegenseitig Anstarrens, löste sie sich aus ihrer Haltung und rief irgendetwas unverständliches nach draußen. Abermals verstrich etwas Zeit, bis sie Schritte hörten. Schließlich öffnete sich der Eingang wieder und ein hagerer junger Mann, vielleicht fünfundzwanzig Winter alt, trat ein. Zuerst blickte er etwas scheu zu den Neuankömmlingen, doch die alte Frau begann sofort auf ihn einzureden. Unruhig sprangen seine Blicke zwischen ihnen und der Frau hin und her.

    „Ich verstehe“, brachte er schließlich gebrochen und mit starkem, hölzernen Akzent hervor. „Tut mir Leid, eure Unannehmlichkeiten … Ich versuchen zu übersetzen … spreche etwas die Sprache von Usa.“

    Dank Innos, hätte Medin beinahe ausgestoßen, denn eine Konfliktsituation nur mit Händen und Füßen erklärt zu bekommen griff wohl in jedem Fall zu kurz.

    „Sehr gut. Dann könnt Ihr uns vielleicht sagen, was es mit diesen Reitern da auf sich hat ...“

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    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    "Tod."

    Er blickte die drei mit weit aufgerissenen Augen an. Deutete dann auf die alte Frau, auch sich und breitete die Arme dann ganz weit aus.

    "Alle Tod."


    Sprach er weiter und es sprach pures Entsetzen aus seiner Mimik und in der Hektik sprach er die andere Sprache, die keiner von ihnen verstand. Die Alte schien ihn daran zu erinnern. Sie stellte ihm eine Tasse eines heissen Gebräus hin, legte ihm kurz, vollkommen beiläufig die Hand auf die Schulter und er wurde ruhiger.

    "Gottlos. Sie sagen.
    Weg oder alle Tod.
    Wir wild. Unzivilisiert. Sie sagen.
    Falsch. Ich sagen."


    Sprach er und Viraya musterte ihn eindringlich. Sie hätte gerne gewusst, warum sie ihre Hoffnung ausgerechnet in drei Fremde setzen würden. So viel würde er aber wahrscheinlich nicht verstehen und es war nicht die wichtigste Frage, denn wahrscheinlich waren sie einfach ihre einzige Hoffnung. Wenn sie die Waffen dieser Menschen anschaute, dann waren sie freundlich ausgedrückt ziemlich primitiv. Von Kampftaktik hatten sie wahrscheinlich keine Ahnung. Es schienen mehr Instinkte zu sein, die sie leiteten.

    "Wer sind sie?"

    Fragte sie dann erneut und deutete auf den Reiter.

    "Usa."

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    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Medin ist offline
    Der ehemalige General nickte und starrte weiter auf die primitiven Einritzungen in der Tischplatte. Die Situation, die diese Hochebenenbewohner hier skizzierten, war keineswegs ungewöhnlich und ihm aus früheren Beispielen der myrtanischen Geschichte, anhand derer er Lesen und Schreiben erlernt hatte, durchaus vertraut. Eine prosperierende Hafenstadt, die durch Handel zur See immer größer geworden war, streckte ihre Hände nach dem rückständigen und abgehängten Hinterland aus. Wahrscheinlich erhofften sich die Herrscher von Usa mittel- oder langfristig eine bessere Erschließung der Pässe in Richtung Gorthar, um auch auf dem Landweg die Handelseinnahmen zu erhöhen. Dabei waren ihnen diese Stammesgemeinschaften anscheinend im Weg. Vielleicht waren sie nicht bereit das Land für Handelsposten oder Garnisonen zu räumen. Vielleicht sorgte ihr Misstrauen gegenüber Fremden auch dazu, dass sie Karawanen lieber überfielen, anstatt an ihnen mitzuverdienen. Oder man wollte sich im Zuge der Hinterlandserschließung einfach fruchtbares Weideland aneignen, anstatt mit dessen Bewohnern verhandeln zu müssen. Auf alle Fälle wurde auf der Basis von Zivilisation und Religion Feindschaft begründet. Wahrlich eine ungünstige Zeit, um hier aufzutauchen.

    Nichtsdestotrotz schienen die Menschen hier verzweifelt zu sein. So verzweifelt, dass die drei Neuankömmlinge ein Grund zur Hoffnung waren und sie sich um Hilfe an sie wandten. Aber was konnten sie schon tun? Sie wären doch selbst Fremde in Usa, gänzlich unbekannt mit den örtlichen Strukturen – abgesehen davon, dass wohl ein Nachfolgekampf die Stadt in Atem hielt.

    „Was können wir denn da schon tun?“, teilte Medin seine Bedenken seinen Begleitern und wohl auch dem jungen Mann mit. „Wir kennen die Absichten der Städter nicht und können sie auch kaum bekämpfen. Alles was wir tun können ist vielleicht nach Usa gehen und versuchen ein gutes Wort für die Bewohner dieses Tals einzulegen, da sie das anscheinend nicht selber können … ansonsten sind unsere Möglichkeiten begrenzt. Was meint ihr?“

  13. Beiträge anzeigen #233 Zitieren
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    «Was ist, wenn jemand sich in den Ränkelspielen in Usa einfach profilieren möchte?» Warf Viraya in die Runde. «Aber du hast Recht. Das alles bringt uns nur Probleme. Wenn wir uns in Usa einmischen, dann rollen unsere Köpfe wahrscheinlich schnell.»

    Sie überlegte und ihre Augen trafen jene des eindringlich blickenden Mannes und ein tiefer Schmerz, eine Traurigkeit ergriff sie. Was hätte Redsonja in so einer Situation getan. Sie hätte wahrscheinlich zu ihren beiden Schwertern gegriffen und diesen Stamm in die Schlacht geführt. Vielleicht wäre sie dabei gestorben und hätte Darjel seinem Schicksal überlassen. Sie dachte nicht an sich und die ihren, sondern handelte einfach nach dem ersten, wenn es gut kam nach dem zweiten Impuls. Viraya war da anders. Sie hatte gelernt hart und kalt zu beiben. Diese Menschen ihrem Schicksal zu überlassen. Dennoch schmerzte sie dieser Blick. Sie seufzte lautlos.

    «Medin, hast nicht du mitgeholfen den Schlachtplan für die Verteidigung Setarrifs zu erstellen. Könntest du nicht dasselbe hier machen?»

    ... und dann verschwinden bevor es ernst wird. Dachte sie sich noch, fügte es aber nicht hinzu und verzog auch keine Mine.

  14. Beiträge anzeigen #234 Zitieren
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    Natürlich könnte er das, aber ändern würde das wenig. Medin hatte genug taktische Erfahrung um zu sehen, dass diese Leute hier kaum einen Vorteil auf ihrer Seite hatten. Ohne den Feind genauer zu kennen war sicher, dass er die militärische Stärke besaß, um diese Stammesgemeinschaft hier auszulöschen, wenn er die Kosten und Mühen nicht scheute. Dennoch waren Ratschläge etwas, was sie den Bewohnern hier als Ausgleich für ihre Gastfreundschaft geben konnten.

    „Wenn Usa über berittene Krieger samt Gefolge verfügt, könnt ihr wenig ausrichten“, begann der ehemalige General. „Sollten die Städter ihre Hände nach diesen Ländereien ausstrecken bleibt euch die Wahl: Arrangieren oder Kämpfen. Junge, du beginnst am besten damit für eure Dorfältesten zu übersetzen – ich werde Pausen machen.“

    Der angesprochene nickte erschrocken und begann dann zuerst stockend, dann flüssiger in der fremden Sprache zu der alten Frau zu sprechen. Als Medin das Gefühl hatte, dass das wichtige bereits gesagt worden war, fuhr er fort.

    „Wenn ihr kämpft, habt ihr auf lange Sicht gesehen keine Chance. Diese Option ist nur geeignet um euch so teuer wie möglich zu verkaufen. Vielleicht gelingt es euch kleinere Trupps zurückzuschlagen oder eure Siedlung gegen sie zu halten. Aber dann werden die Städter irgendwann mit größeren Truppen kommen und euren Widerstand brechen. Nutzt daher das Terrain und zieht euch in die Berge zurück. Bewaffnete Reiter werden euch nicht in unwegsames Gelände folgen. Weicht ihnen bei Tag aus und überfallt ihre Posten und Lager bei Nacht. Vielleicht gelingt es euch ihnen so hohe Verluste beizubringen, dass sie von dieser Gegend ablassen oder euch einen wohlwollenderen Handel vorschlagen. Vielleicht hungern sie euch aber auch einfach nur aus und stehlen euer Getreide und Vieh, während ihr euch in den Bergen versteckt.“

    Medin machte eine Pause, während der junge Mann sichtlich Mühe hatte mit der Übersetzung hinterher zu kommen. Einige Worte kannte er vielleicht gar nicht, aber es war nur wichtig, dass der grundlegende Sinn rüber kam. Die Leute hier kannten ihre Situation schließlich am besten.

    „Oder aber ihr arrangiert euch mit den Forderungen der Städter und profitiert davon“, fuhr er nach einer Weile fort. „Wenn sie jetzt noch nicht mit einer größeren Streitmacht gekommen sind, haben sie wahrscheinlich noch nicht die Kraft oder den Willen, dieses Gebiet selbst unter ihre Kontrolle zu bringen. Schlagt ihnen einen Handel vor. Lernt ihre Sprache und öffnet eure Dörfer für Händler auf der Durchreise, denen ihr Schutz auf eurem Land gewährt. Sie werden bei euch übernachten und euer Brot und euren Käse kaufen. Wenn es nötig ist erlaubt ihnen auch ihren Glauben zu predigen, sodass sich eure Leute selbst entscheiden können welchen Göttern sie huldigen. Tot nützt ihr weder den alten noch den neuen Göttern.“

    Wieder wurde übersetzt und die Miene der alten Frau verfinsterte sich zusehends. Das war sicher nicht der Rat, den sie erhofft hatte.

    „Was auch immer ihr tut“, fügte Medin dann noch hinzu, ohne eine Erwiderung abzuwarten, „sprecht euch mit anderen Dörfern und Stämmen in ähnlicher Lage ab. Gemeinsam seid ihr stärker und gewichtiger als allein. Und auf die eine oder andere Weise werden sich die Zeiten für euch und eure Leute ändern. Ihr könnt nicht zurück in die Zeiten eurer Väter oder Vätersväter. Ihr könnt nur dafür sorgen, dass ihre Enkel und Urenkel auch noch ein Leben in ihrer Heimat werden führen können.“

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    Viraya verzog keine Mine, auch nicht als Medin riet fremde Prediger zuzulassen. Ein kluger Schachzug eines Innosanbeters. Man sollte dieses manchmal viel zu freundlich wirkende Gesicht niemals unterschätzen. Dachte sie und musterte alle Anwesenden, ohne selbst etwas zu sagen. Ihre Gastgeber zogen sich Augenblicke später zurück. Sie schwieg weiter.

    Der Übersetzer kam einige Zeit später zurück, bot ihnen ein Bett an und meinte, dass sie am kommenden Tag Proviant bereit legen würden. Dann zog er sich zurück und liess die drei mit einer Kerze und einer Katze alleine. Viraya streichelte das Tierchen abwesend. War das wirklich die einzige Möglichkeit? Fragte sie sich immer wieder und fand ewig keinen Schlaf. Sie wälzte sich von einer Seite auf die Andere.

    Am nächsten Morgen erhob sie sich früh, während die anderen noch friedlich vor sicher her schlummerten. Sie schob den Vorhang zur Seite, der die Türöffnung versperrte. Es war frisch draussen, Nebel lag über der Siedlung. Irgendwo fauchten zwei Katzen. Sie trat barfuss auf den Weg hinaus. Es war kalt, aber ein Gefühl der Lebendigkeit durchströmte sie. Also ging sie weiter. Irgendwann kletterte sie auf die Palisade und blickte in die Ferne. Die Ebene lag still und friedlich vor ihr. Die Luft roch frisch. Ihr Blick schweifte umher und blieb plötzlich an einer Rauchsäule hängen. Es hatte wohl die Nachbarsiedlung erwischt.

    Schnell kletterte sie von der Palisade hinunter und weckte die anderen. Wenn sie weg wollten, dann mussten sie jetzt los.

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    Es hatte gut getan mal wieder eine Nacht nicht im Freien zu schlafen und keine Nachtwache halten zu müssen. Umso jäher war das Erwachen, als Viraya Medin wach rüttelte. Schlaftrunken schob er seine Augen auf, doch als sie etwas von einem Angriff sagte, war er hell wach.

    „Kortis, fang schon mit den Pferden an! Wir packen hier zusammen.“

    Schnell hatten sie ihre Sachen in die Bündel gestopft, die sie schnell über ihre Satteltaschen hängen konnten. Als sie nach draußen traten hatte Kortis das erste Pferd bereits gesattelt. Viraya und Medin halfen mit den anderen beiden. Die Tiere spürten, dass die Menschen in Aufregung waren, denn auch im Dorf begannen die Leute nun zu erwachen und umherzulaufen. Als die letzte Sattelschnalle festgezurrt war, schwangen sich Kortis und der Südländer auf das Pferd, doch Viraya hatte Probleme. Immer wieder wich ihr das unruhige Tier aus.

    „Wenn du zu hastig in den Steigbügel willst, drückst du es weg“, erklärte Medin rasch und gab seinem Tier einen leichten Tritt, um es direkt neben Virayas zu bewegen und die Zügel zu greifen. „Dann wird es immer vor dir zurück weichen. Bleib ruhig und tu so, als hättest du Zeit. Es muss eine leichtfüßige Bewegung sein.“

    Kaum hatte die junge Frau es in ihren Sattel geschafft, ließ Medin die Zügel wieder los und gab seinem eigenen Pferd in die Seiten. Er wollte so rasch wie möglich das Dorf verlassen. Als sie jedoch am Tor ankamen, warteten dort bereits einige Krieger mit Speeren und primitiven Schilden. Sie beachteten jedoch nicht die drei Gäste, sondern blickten über die Palisade hinaus in die Hochebene. Lediglich der junge Mann, der die Gemeinsprache verstand, wandte sich an sie.

    „Ihr wollt gehen? Sie werden auch uns niederbrennen!“, rief er ihnen entgegen. Medin zügelte sein Pferd und hielt vor dem Tor an. Es war noch offen und in der Ferne konnte er die Rauchsäule sehen. Was auch immer dort vorging musste bereits während der Nacht angefangen haben und war wahrscheinlich schon vorüber. Das beunruhigte ihn, denn entweder waren die Angreifer nun dabei ihren Sieg zu feiern oder sich zurückzuziehen, oder aber auf dem Weg zu ihrem nächsten Ziel.

    „Denkt daran was ich euch gesagt habe“, antwortete Medin. „Flieht oder unterwerft euch. Einen Kampf werdet ihr weder ohne noch mit unserer Hilfe gewinnen können.“

    Der Junge erwiderte nichts, sondern blickte ihn nur an. Schließlich wandte sich Medin ab. Es war Zeit.

    „Seht!“ Kortis hatte sich in seinen Steigbügeln aufgestellt und deutete auf eine Erhebung etwa eine Meile vor dem Dorf. Medins Blick folgte seinem Arm.

    „Zu spät“, murmelte er nur. Auf dem Hügel war eine Reiterschar aufgetaucht. Mindestens ein dutzend Berittene, die in einem leichten Trab auf sie zu hielten. Hinter ihnen tauchten drei bis vier mal so viele Fußsoldaten auf, die im Laufschritt den Reitern folgten.

    „Unsere Pferde sind schnell und ausgeruht. Wir könnten es schaffen“, schlug Kortis vor. Da hatte er nicht unrecht. Der Paladin blickte kurz zu Viraya und dann zu den Männern beim Tor, die in an Panik grenzende Aufregung zu verfallen begannen.

    „Wir kennen das Gelände nicht und Viraya ist noch nicht so sicher im Sattel. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sie uns ohnehin kriegen. Hey!“, rief er dann dem jungen Mann zu, der apathisch am Rand des Weges stand. In seinen Händen hielt er ein kurzes Schwert; die Scheide noch nicht einmal umgegürtet. „Hey!“, rief er noch einmal lauter bis er wieder dessen Aufmerksamkeit hatte. „Sagt euren Männern sie sollen sich in drei Gruppen teilen. Eine auf den Palisaden, eine am Tor und eine zwanzig Schritt hinter dem Tor. Verriegelt das Tor hinter uns und wartet, was geschieht. Wenn sie angreifen möge … möge Innos euch beistehen.“ Dann trieb er sein Pferd nach vorne, doch anstatt es anzuspornen ließ er es in einen ruhigen Gang durch das Tor gehen. Kortis und Viraya brachten ihre Pferde neben seines.

    „Was hast du vor?“, fragte Kortis.

    „Fliehen können wir jetzt nicht mehr und ein Kampf ist auch aussichtslos, also verhandeln wir“, antwortete Medin. „Wenn wir mit denen dort reden stehen die Chancen auf eine Einigung jedenfalls höher als wenn es der Stotterer aus dem Dorf versucht.“

    Während sie den Angreifern entgegen ritten schickte Medin ein Stoßgebet zu Innos, dass sie doch bitte auch seine Sprache sprechen mochten.

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    Der vom Morgennebel feuchte Boden der Hochebenensteppe pochte dumpf unter den Hufen der drei Pferde, die langsam von dem Dorf weg und auf die Bewaffneten zuhielten. Das Gras glitzerte unter den ersten Sonnenstrahlen des Tages, doch die Luft war noch so kalt, dass der Atem aus den Nüstern sofort zu Nebel wurde. Auch Medins Atem bildete kleine Nebelwölkchen, während er mehrmals tief ausatmete, um sich zu beruhigen. Sie pokerten hoch und konnten alles verlieren.

    Die berittenen Angreifer hatten sie bereits ausgemacht, kurz nachdem sie das Dorf verlassen hatten und hielten nun im schnellen Trab auf sie zu, während die Fußsoldaten noch etwas entfernt waren. Als sie etwa auf dreißig Schritt herangekommen waren, fächerte das dutzend Reiter zu einer lockeren Halbmondformation auf. An eine Flucht war nun nicht mehr zu denken. Das war kein gedankenloser Haufen Marodeure, sondern ausgebildete Kämpfer, wahrscheinlich Ritter. Auch auf ihren leichten Rüstungen glitzerte der Morgennebel.

    Medin zügelte sein Pferd, dass es zum stehen kam. In etwa zehn Schritt Entfernung taten es ihm die anderen Reiter gleich. Die Schwerter, Äxte und Hämmer an ihren Hüften hatten sie noch nicht gezogen, allerdings hatten einige bereits Lanzen und Schilde zur Hand. Einer hielt ein Banner hoch, das allerdings mangels Windes nicht zu erkennen war.

    Schließlich löste sich ein Reiter aus der Mitte des Halbmondes. Er war schwerer gerüstet als seine übrigen Begleiter. Seine Beinschienen waren aus schwarzem Stahl, ebenso wie sein Kürass und der Schulterschutz. Auf dem Brustpanzer war ein Wappen in roten und weißen Horizontaltreifen gemalt.

    „Wer seid ihr, dass ihr euch uns in den Weg stellt?“, fragte der Ritter in der Gemeinsprache, auch wenn er einen fremden Akzent hatte. Es schien also offensichtlich dass die drei nicht direkt zu dem Dorf gehörten. „Im Namen des Königs von Usa fordere ich euch auf euch zu erklären.“

    „Mein Name ist Sir Medin und dies hier sind meine Begleiter“, erwiderte Medin und deutete auf die anderen beiden. „Wir sind Reisende von jenseits der Berge und haben die Nacht in diesem Dorf dort verbracht. Die Bewohner baten uns mit euch zu sprechen, als sie euch am Horizont erblickten.“

    „Wenn ihr Reisende seid zieht weiter. Dieses Dorf steht unter der Jurisdiktion des Königs und bedarf eurer Hilfe nicht.“

    Der Paladin blickte über die Schulter des Ritters in Richtung der Rauchsäule am Horizont. Sein Gegenüber bemerkte den Blick.

    „Das ist nicht eure Angelegenheit!“

    „Mein Herr, in diesem Dorf gibt es viele Frauen und Kinder und die Ältesten sprechen kaum eure Sprache. Auch wenn wir nicht aus eurem Land kommen würden wir euch gerne helfen weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Wir haben bereits wohlwollende Kontakte geknüpft und könnten sich zu einer Lösung für beide Seiten beitragen. Was haben die Dorfbewohner getan, dass der König Ritter und Gefolge gegen sie schickt?“

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    "Das sind keine Frauen, Kinder und Alten, das sind Barbaren. Sie bringen Menschenopfer dar, Essen mit den Händen und grunzen statt zu sprechen. Selbst bei den Tiere würde ich sie tief einordnen."

    Entgegnete der Ritter und schüttelte vollkommen verständnislos den Kopf.

    "Das müsst ihr selber doch ebenso gesehen haben."

    Sprach er und blickte Medin an. Viraya hatte er nicht eines Blickes gewürdigt, doch der Sir schien ihnen immerhin eine kurze Verschnaufpause verschaffen zu haben. Er würde sie vielleicht auch hier heraus bringen, wenn er nicht weiter versuchte das Dorf vor dem Sicheren Untergang zu bewahren. Ihre Gedanken wollten gerade abschweifen, als ein Gefährte des Ritters verschwörerisch hinzufügte.

    "Zudem verwenden sie Zauberei. Aber wenn sie brennen, dann können sie uns nicht mehr heimsuchen."

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    Barbaren, Menschenopfer, heimsuchende Zauberei … dieser Trupp war nicht einfach nur hier um stumpfe Befehle auszuführen. Es waren Überzeugungstäter, überzeugt von der Notwendigkeit ihres Handelns. Oder aber sie mochten das Brandschatzen einfach zu sehr und schoben jede Begründung willkommen vor.

    „Wir haben nichts dergleichen gesehen, sondern ihre Gastfreundschaft genossen“, wagte Medin einen letzten Versuch, auch wenn er sich kaum Hoffnungen mehr machte. „Die meisten mögen nicht unsere Sprache sprechen und die Gepflogenheiten der Stadt kennen, aber nur weil es einfache Leute sind. Sie sorgen sich um die nächste Ernte wie alle Bauern, die ihren Familien ein Essen auf den Tisch stellen wollen.“ Er machte eine kurze Pause, obwohl er sich beeilen musste. Der Ritter schien die Geduld zu verlieren. „Als wir über die Bergpässe hierher gereist sind, haben wir den Leichnam eines Handelsreisenden aus Usa gefunden. Banditen hatten ihn totgeschlagen und ausgeraubt. Wenn ihr mit den Stämmen in den Hochebenen zusammen arbeitet, könntet ihr die Straßen sicherer machen und der Handel würde aufblühen. Ihr könntet eine Abmachung mit den Menschen hier treffen. Sie helfen euch die Straßen zu sichern und würden sicher einen Handelsposten auf ihrem Land akzeptieren, wenn die Reisenden dort bei ihnen einkehren. Schickt ihnen Priester, die ihnen die Sprache beibringen. Wenn ihr das Dorf allerdings plündert und nieder brennt, werden sich wahrscheinlich bald Gesetzlose hier niederlassen. Eure Straßen werden noch unsicherer und wenn ein neuer Handelsposten errichtet wird, muss euer König wahrscheinlich einige von euch hier hoch schicken, um die Gegend dauerhaft zu sichern.“

    Die Reiter tauschten ein paar Blicke aus, während die Fußsoldaten langsam näher rückten. Wahrscheinlich rechneten sich einige Landbesitz hier oben aus, aber diese Hochebenen waren relativ karg und unfruchtbar. Kaum einer von ihnen konnte hoffen hier dauerhaft zu leben, wenn der Paladin sie richtig einschätzte.

    „Alles was ich im Namen dieser Menschen erbitte ist dass ihr in dieses Dorf reitet und euch als Ritter selbst ein Urteil bildet, bevor ihr entscheidet. Ihr habt recht, es ist nicht unsere Angelegenheit, doch es ist nie verkehrt das Richtige zu tun. Ich bin sicher auch ihr wisst das.“

    „Der König hat uns ausgesandt über diese Leute zu richten und das werden wir“, entgegnete der Ritter mit dem Wappen. „Ich werde eure Worte bedenken, aber ihr müsst jetzt weiter reiten. Wir werden keine weitere Einmischung dulden.“

    „Habt Dank. Möge Innos euch schützen!“

    Mit diesen Worten lenkten sie ihre Pferde zur Seite und machten den Weg den Reitern und nachrückenden Fußsoldaten frei. Diese sammelten sich zu einer Kolonne und rückten dann weiter in Richtung Dorf vor. Das Tor des Dorfes war wieder versperrt, kleine Köpfe waren über den Palisaden zu sehen, wie sie ängstlich über die Ebene blickten.

    „Wir sollten weiter reiten“, meinte Medin. „Was immer gleich passiert können wir nicht mehr aufhalten.“

    Die Rauchsäule am Horizont wurde langsam dünner.

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    Veteran Avatar von Viraya
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    Sie war hier die Gottlose, das eiskalte Mordinstrument und dennoch erschreckte es sie mit welcher scheinbaren Gleichgültigkeit ihre Gefährten das Schicksal dieser Menschen akzeptieren. Sie die elitäre Klasse aus der weiten Ferne, die einen Redner wie Medin hatte, entkamen problemlos, während das Dorf wohl bald eine weitere Rauchsäule produzieren würde. Sie ballte die Hand zur Faust, um wenigstens ein kleines Bisschen dem inneren Groll Ausdruck zu verleihen. Ihr Pferd spürte das und begann erst zu wiehern, dann zu bocken und warf die Reiterin schlussendlich ab. Der matschige Boden bescherte ihr einen weichen Aufprall und einen nassen Hosenboden. Doch das kümmerte sie nicht. Ihr Blick fiel direkt auf das Dorf und sie wusste was zu tun war. Sie war keine Heldin, aber hier gab es etwas zu erledigen. Doch noch war es zu früh.
    Sie stieg also auf das Pferd, ohne irgendein Wort zu verlieren. Die Entschlossenheit in ihrem Gesicht konnte daher leicht so interpretiert werden, dass sie nun endlich lernen würde dieses eigentlich ganz zahme Tier zu bändigen. Sie plauderte während des nicht all zu langen Ritts über belanglose Dinge. Als würde sie versuchen die gedämpfte Stimmung in der Gruppe aufzuheitern. Relativ früh drängte sie dazu ein Lager aufzuschlagen. Kaum war das geschehen, verkündete die Frau mit dem schwarzen Haar und den blutroten Lippen:

    «Ich habe etwas zu erledigen. Sollte ich bis zum Morgengrauen nicht zurück sein, dann reitet ohne mich weiter und nehmt bitte mein Pferd mit.»

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