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NC: Schwachsinn oder sinnvoll?
gute ehhm ja.. nacht ;
es ist ja bekannt, dass man um bestimmte sachen zu studieren einen bestimmten NC (Notenschnitt) braucht. Meiner Meinung nach ist das aber nicht sinnvoll. ich finde z.b. psychologie sehr interessant und würds auch gerne studieren. problem: meine noten. sinn hinter dem ganzen: ich glaube keiner. warum sollten die leute die besser in der schule sind auch die besseren psychologen sein? die fächer haben doch eigentlich nichts mit psychologie zu tun
wie seht ihr das, auch generell gesehen?
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 Zitat von Chippie
NC (Notenschnitt)
Das ist schonmal nicht korrekt. Der NC richtet sich nach verfügbaren Plätzen in der Hochschule. Gäbe es ihn nicht, müsste man sich in beliebten Fächern in den Hörsälen stapeln.
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Ich sehe das so...
Gibt halt nicht genuegend Studienplaetze fuer alle...
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die alternative zum nc-system hier, ist das verfahren in frankreich. da lässt man primär jeden zu, solange es noch plätze gibt und prüft nach einem jahr so hart, dass sich die spreu vom weizen trennt, sprich ein substantieller teil der studenten aufhören muss.
die leute verlieren so ein jahr ihres lebens, aber schlimmer, die sozialen bindungen unter den studenten existieren praktisch nicht. das konkurrenzdenken ist enorm, gegenseitige hilfe selten und es gibt sogar auswüche, bei denen studenten seiten aus büchern in der bibliothek reißen um gegenüber anderen einen wissensvorteil zu haben.
so beschrieben von einer freundin, die in paris mit dem medizinstudium begonnen hatte und wegen der asozialen verhältnisse nach deutschland zurückgekehrt ist.
ich studiere ja nun ein fach, das für seinen harten nc bekannt ist. und ich finde es eigentlich gut so. das leistungsbewusstsein, das viele schon aus der schule mitbringen, ist angesichts der stoffmassen dringend notwendig, die guten leistungen in den naturwissenschaftlichen bereichen führen zu besserem verständnis der vorklinischen fächer, was speziell dann auffällt, wenn man sich anschaut wie viele der spät- und quereinsteiger z.b. probleme mit der biochemie oder der physiologie haben.
gute leistungen in den sprachlichen fächern führen zu gutem verständnis der fachtermini und leichterer annäherung an die fachliteratur.
natürlich gibt es ausnahmen. leute, die ohne große lernleistung durch die schule gekommen sind und trotzdem wahnsinnsnoten hatten, ich selber zum beispiel. wenn man sich nicht schnell genug daran gewöhnen kann richtig zu lernen, dann bringen einem auch die guten noten aus der schule nichts.
aber wenn ich mich im aktuellen semester umsehe, dann sind die, die schwierigkeiten haben und hatten eher die spät- und quereinsteiger, die nicht mit guten noten aus der schule kamen und studenten aus dem ausland, deren schulische bildung doch oftmals defizitär ist, deren sprachliche problematik aber natürlich auch nicht in den hintergrund gerückt werden darf.
ich kann diesbezüglich natürlich nur im hinblick auf meine erfahrungen im eigenen studiengang sprechen, aber ich halte den nc, der zu großen teilen die schulnote berücksichtigt, weiterhin für sinnvoll.
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 Zitat von Chippie
ich glaube keiner. warum sollten die leute die besser in der schule sind auch die besseren psychologen sein? die fächer haben doch eigentlich nichts mit psychologie zu tun 
Das stimmt so nicht. Für Psychologie brauchst du z.B. extrem viel Mathematik (Statistik)
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 Zitat von Chippie
gute ehhm ja.. nacht  ;
es ist ja bekannt, dass man um bestimmte sachen zu studieren einen bestimmten NC (Notenschnitt) braucht. Meiner Meinung nach ist das aber nicht sinnvoll. ich finde z.b. psychologie sehr interessant und würds auch gerne studieren. problem: meine noten. sinn hinter dem ganzen: ich glaube keiner. warum sollten die leute die besser in der schule sind auch die besseren psychologen sein? die fächer haben doch eigentlich nichts mit psychologie zu tun 
wie seht ihr das, auch generell gesehen?
NC steht für "Numerus Clausus", was nicht unbedingt etwas mit einem Notenschnitt zu tun haben müsste (in Deutschland wohl schon) sondern allgemein die Aufnahmebeschränkungen an Hochschulen bezeichnet.
Der NC kommt erst zum Einsatz wenn für einen Studiengang mehr Bewerbungen eingehen als Plätze vorhanden sind, Sinn dahinter ist logischerweise die vorhandenen Studienplätze irgendwie auf die Bewerber aufzuteilen.
Deine Noten hindern dich nicht zwingend daran Psychologie zu studieren, du müsstest nur entweder einen Standort finden oder einen Jahrgang erwischen in dem es wenige Bewerber gibt (wobei ich jetzt nicht weiß wie das bei Psychologie so aussieht, kann natürlich sein dass das generell überlaufen ist).
Wenn du das System so sinnlos findest, was fändest du besser?
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Ohne die Diskussion groß stören zu wollen, möchte ich nur kurz anmerken, dass der "Numerus Clausus" keine feste Notengrenze ist, sondern in erster Linie nach den freien Plätzen bestimmt wird. Die schlechteste Note, die es im vergangenen Semester noch geschafft hat, dient somit nur als grober Anhaltspunkt
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 Zitat von juke*
das konkurrenzdenken ist enorm, gegenseitige hilfe selten und es gibt sogar auswüche, bei denen studenten seiten aus büchern in der bibliothek reißen um gegenüber anderen einen wissensvorteil zu haben.
Solche Sachen musste ich leider auch an meiner deutschen Hochschule gelegentlich feststellen. Hier allerdings natürlich nicht systembedingt, sondern einfach asozial.
 Zitat von aleator
EDIT: Ähm das ganze hat schon seinen Sinn; wobei ich auch schon gehört habe das sich Leute in einen Studiengang reinklagen. Tut mir leid für sowas habe ich kein Verständnis, wenn man die Leistung nicht erbracht hat ist man selbst schuld...
Ich muss da immer an einen guten Freund denken, der ein mieser Schüler war. Faul, ohne Ehrgeiz und ohne besondere Begabungen in einigen Bereichen (Sprachen, Kunst, Schulsport). Im Studium lief es bei ihm dann immer besser - ohne irgendeine Verzögerung zum Bachelor und danach zum Master gekommen und jetzt im Arbeitsleben sowohl fleißig als auch kompetent. Und so lange man ihn nicht zum Bodenturnen zwingt auch ein hervorragender Sportler.
Als Schüler gibt es eine Menge Faktoren, die die Schulleistung beeinflussen, und dadurch dann ganze Karrierezweige zu verbauen finde ich falsch. So lange man seine Hochschulreife erlangt, sollte man auch studieren dürfen - ohne bspw. mit einem 3,x Schnitt de facto keine Chance zu haben.
Evtl. sollte man den Zugang zum Abi erschweren, wenn man das so haben will.
Letztlich ist es aber auch mit einem wirklich schlechten Abitur möglich, z.B. in München Medizin zu studieren - mit viel Glück.
Irgendwie muss man mit den Bewerbermassen umgehen. Da finde ich einen NC noch relativ fair. Hunderte zuzulassen und dann mit festen Quoten auszusieben ist da die deutlich fiesere Variante.
Ideal ist eine Beschränkung nach Notenschnitt allerdings lange nicht. Zum einen, weil dann eben auch sowas wie die Kunstnote relevant sein kann, die nun wirklich in vielen Fällen Begabungssache ist (meiner Schulerfahrung nach) und keinen Aussagewert für die meisten Studiengänge besitzt, zum anderen, weil die Abiturvoraussetzungen sehr unterschiedlich sind und Dozenten so auf wenig Vorwissen setzen können. Dabei werden dann auch Abiturienten benachteiligt, die eine schwerere Abiturprüfung ablegen mussten und dafür mehr Bildung in relevanten Gebieten einbringen würden.
Die Quote an Studienabbrechern ist auch mit diesem Verfahren zu hoch. Das liegt sicher auch daran, dass es nicht einfach ist, sich über die tatsächlichen Anforderungen und Einzelthemen eines Studiengangs zu informieren. Und insbesondere sehr guten Schülern fällt es oft schwer damit klar zu kommen, dass sie im Studium nicht mehr die Überflieger sind, sondern Mittelmaß.
In manchen Studiengängen gibt es zusätzlich zur Abinote noch Tests, die über die Zulassung entscheiden. Das geht nicht in jedem Gebiet, aber z.B. in den Geisteswissenschaften. Spezifisches Wissen wird dort weniger abgefragt, sondern eher Fähigkeiten wie Textverständnis und Abstraktionsvermögen, verbunden mit Fremdsprachentests.
Sofern so ein Test sinnvoll durchführbar ist finde ich das die beste Lösung. Man hat die Chance, eine schlechte Abinote auszugleichen und wer es nicht durch den Test schafft, kann sich frühzeitig umorientieren, statt nach einem oder zwei Semestern durch die Orientierungsprüfung zu fallen.
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Ich fände Vortests besser. Oft haben die Fächer in der Schule nichts mit dem, was man studiert zu tun. Und ich habe es oft genug gesehen, dass Leute sich ihre Noten damit "verdienen" einfach möglichst oft ihre Hand zu heben, völlig egal ob das, was sie dann sagen Sinn macht oder reiner Müll ist.
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 Zitat von juke*
die alternative zum nc-system hier, ist das verfahren in frankreich. da lässt man primär jeden zu, solange es noch plätze gibt und prüft nach einem jahr so hart, dass sich die spreu vom weizen trennt, sprich ein substantieller teil der studenten aufhören muss.
Was Du dazu schreibst, klingt hart, ja.
Und doch: Ich meine, dass eine gute Abinote wenig darüber aussagt, ob jemand auch wirklich gut für diesen oder jenen Beruf geeignet ist.
Sieht man ja an der großen Anzahl von höchst mittelmäßigen Ärzten, Psychologen, ect..
Man ist noch so jung während der Schulzeit, viele Schüler haben auch mit Umständen zu kämpfen, durch die sie noch nicht bereit sind, in möglichst vielen Fächern supergut zu sein. - Das heißt noch lange nicht, dass sie, wenn sie eine Entscheidung getroffen haben, nicht aufs Ganze gehen können.
Insofern würde ich doch eher für ein hartes Aussieben während der ersten beiden Semester plädieren. Wer ein NC-Fach studieren will, soll zeigen, dass er dafür was tun kann und will, statt dass es von den beiden Jahren vorher abhängt, in dieser Schule.
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 Zitat von korallenkette
Und doch: Ich meine, dass eine gute Abinote wenig darüber aussagt, ob jemand auch wirklich gut für diesen oder jenen Beruf geeignet ist.
Dem kann ich zustimmen. Ich habe eigentlich nur Mathe gebrauchen können fürs Studium. Und Physik mit abstrichen. Den Rest hab ich bisher nicht wieder gebraucht. Da ich das von Anfang an wusste, kann man sich ja denken, wie meine Gesamtnote aussah und wie meine Mathe- und Physiknoten aussahen
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 Zitat von korallenkette
Insofern würde ich doch eher für ein hartes Aussieben während der ersten beiden Semester plädieren. Wer ein NC-Fach studieren will, soll zeigen, dass er dafür was tun kann und will, statt dass es von den beiden Jahren vorher abhängt, in dieser Schule.
wo ist denn der unterschied? bei einem zum teil 6 jahre langem studium hast du mit siebtests nach den ersten zwei semestern die selbe aussagekraft, wie nach dem abitur. bis dahin sind maximal grundlagen vermittelt worden, die wenig mit der tatsächlichen realität des faches und des späteren berufs zutun haben.
der test, der vorraussagt, wie gut leute zu ihrem studium und dem späteren beruf passen, existiert nicht. und so gilt es den mittelweg zu finden eben diese leute zu rekrutieren, von denen man annimmt, sie wären im entsprechenden studiengang am erfolgreichsten.
höchst mittelmäßige absolventen gibt es in allen fächern, auch (womöglich sogar vor allem - provokante frage) in studiengängen oder ausbildungsberufen ohne jegliche beschränkung.
Geändert von juke* (25.05.2013 um 01:11 Uhr)
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 Zitat von juke*
wo ist denn der unterschied? bei einem zum teil 6 jahre langem studium hast du mit siebtests nach den ersten zwei semestern die selbe aussagekraft, wie nach dem abitur. bis dahin sind maximal grundlagen vermittelt worden, die wenig mit der tatsächlichen realität des faches und des späteren berufs zutun haben.
der test, der vorraussagt, wie gut leute zu ihrem studium und dem späteren beruf passen, gibt es nicht. und so gilt es den mittelweg zu finden eben diese leute zu rekrutieren, von denen man annimmt, sie wären im entsprechenden studiengang am erfolgreichsten.
höchst mittelmäßige absolventen gibt es in allen fächern, auch (womöglich sogar vor allem - provokante frage) in studiengängen oder ausbildungsberufen ohne jegliche beschränkung.
Ich meine, es liegt ein großer Unterschied darin, ob man in der Schule nicht so gut ist oder in einem selbstgewählten Studium, erst recht, wenn man weiß, dass man jetzt wirklich alles geben muss.
Vielleicht liegt es am Generationsunterschied?
Als ich Abi machte, gab es nur für sehr wenige Fächer einen NC, es war fast egal, mit welcher Note man bestand, Hauptsache irgendwie. Allerdings bekam damals auch fast niemand einen Einser-Durchschnitt, an jeder Schule höchsten 3 oder 4 Leute.
Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, wie man überall eine 1 haben kann, also "damals" wäre das so gut wie unmöglich gewesen. An meiner Schule hatte die beste Schülerin meines Jahrgangs (1979) den Durchschnitt von 1,9 - und die war eine echte Überfliegerin.
Ein Jahr später gab es so einen typischen Nerd-Schüler, der 1,6 oder so hatte - dessen Leben bestand nur aus Arbeiten für die Schule, klassisch ohne Freunde und echt unsympathisch.
Das hat sich wohl geändert - und doch: Die sehr Fleißigen und die sehr Intelligenten, die in allen Fächern gleichermaßen ihre 13, 14, 15 Punkte holen, sie sind noch lange nicht die wirklich guten Ärzte, Architekten, Psychologen, genauso wenig, wie sie unbedingt die tollen Germanisten, Soziologen oder Kommunikationsmedienfachleute wären.
In ihren Leistungskursen, die sie selbst gewählt hatten, waren viele Schüler wirklich ganz besonders gut - ich habe ja mal ein Referendariat gemacht und immer besonders gern in den Leistungskursen unterrichtet - aber das bedeutete eben nicht, dass die Mathefreaks auch in Deutsch und Religion gut waren, etc. - und manche, die schon kluge Köpfe sind, hadern aus anderen Gründen grundsätzlich mit der Schule, kommen irgendwie durchschnittlich durch - und blühen erst auf, wenn sie etwas wirklich wollen.
Mit 16, 17 weiß man sowas nicht unbedingt schon.
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 Zitat von juke*
wo ist denn der unterschied? bei einem zum teil 6 jahre langem studium hast du mit siebtests nach den ersten zwei semestern die selbe aussagekraft, wie nach dem abitur. bis dahin sind maximal grundlagen vermittelt worden, die wenig mit der tatsächlichen realität des faches und des späteren berufs zutun haben.
Das sehe ich ähnlich.
Zudem entscheidet nach diesen zwei Semestern unter Umständen ein einzelner schlechter Tag.
Beim Abitur zählen zumindest viele Einzelnoten und man kann es eher verkraften, bspw. bei der schriftlichen Mathe-Prüfung auf dem falschen Fuß erwischt zu werden und sich unter Wert zu verkaufen.
Abgesehen davon sind diese ersten zwei Semester dann in Bezug auf Seminare/Übungsgruppen/Tutorate kaum zu gebrauchen.
Und dann die Eingewöhnungsphase, die man auch ambitionierten Studenten in komplexen Studiengängen zubilligen muss - Uniklausuren sind oft auch eine andere Sache als Schulklausuren, daran muss man sich gewöhnen. Und wenn dann gleich die erste Klausur "über Leben und Tod" entscheidet... macht auch den Druck nicht kleiner.
Im Übrigen zählen doch auch bei der Bewerbung fürs Studium meistens die "relevanten" Fächer mehr.
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 Zitat von El Pollo Diablo
Das sehe ich ähnlich.
Zudem entscheidet nach diesen zwei Semestern unter Umständen ein einzelner schlechter Tag.
Beim Abitur zählen zumindest viele Einzelnoten und man kann es eher verkraften, bspw. bei der schriftlichen Mathe-Prüfung auf dem falschen Fuß erwischt zu werden und sich unter Wert zu verkaufen.
Abgesehen davon sind diese ersten zwei Semester dann in Bezug auf Seminare/Übungsgruppen/Tutorate kaum zu gebrauchen.
Und dann die Eingewöhnungsphase, die man auch ambitionierten Studenten in komplexen Studiengängen zubilligen muss - Uniklausuren sind oft auch eine andere Sache als Schulklausuren, daran muss man sich gewöhnen. Und wenn dann gleich die erste Klausur "über Leben und Tod" entscheidet... macht auch den Druck nicht kleiner.
Im Übrigen zählen doch auch bei der Bewerbung fürs Studium meistens die "relevanten" Fächer mehr.
Ja - das sind durchaus Argumente.
Immerhin kann man sich ja durch Wartezeit und Überbrückungsmaßnahmen an den NC heranarbeiten - wer es wirklich will, macht es auch so.
Und trotzdem - ich jedenfalls finde es irgendwie verrückt, dass man überall so tolle Noten haben soll. - Ich kenne fast keinen, der gleichermaßen an allem und jedem interessiert wäre. Man siebt dadurch ganz bestimmte Leute aus, die auch dann eine 1 sich erarbeiten, wenn sie die Sache eigentlich kalt lässt. Das hat einserseits was, andererseits - irgendwie habe ich da Vorbehalte.
Zwar werden Leistungskurse höher bewertet, aber wenn Du, um Medizin studieren zu dürfen, fast überall wenigstens 14 Punkte haben musst - ich weiß nicht.
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 Zitat von korallenkette
Und doch: Ich meine, dass eine gute Abinote wenig darüber aussagt, ob jemand auch wirklich gut für diesen oder jenen Beruf geeignet ist.
Darüber kann man aus der Leistung in vielen Studiengängen aber auch noch keine Schlussfolgerung ziehen.
 Zitat von korallenkette
Insofern würde ich doch eher für ein hartes Aussieben während der ersten beiden Semester plädieren. Wer ein NC-Fach studieren will, soll zeigen, dass er dafür was tun kann und will, statt dass es von den beiden Jahren vorher abhängt, in dieser Schule.
Dann siebe ich eben auch nur die raus die in der Schule oder anderswo die Fähigkeit erworben haben sich den Stoff möglichst gut reinzupauken, mit dem Berufsalltag hat das immernoch nichts zutun.
 Zitat von Blubbler
Ich fände Vortests besser.
Dann hängt die Vergabe von der Tagesform zu den Testzeitpunkten ab.
Das ganze müsste irrsinnig komplex angelegt sein um wirklich aussagekräftig zu werden.
 Zitat von Blubbler
Oft haben die Fächer in der Schule nichts mit dem, was man studiert zu tun.
Wäre auch unsinnig vor dem Studium schon Fachwissen im Studienfach zu verlangen.
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 Zitat von korallenkette
Und trotzdem - ich jedenfalls finde es irgendwie verrückt, dass man überall so tolle Noten haben soll. - Ich kenne fast keinen, der gleichermaßen an allem und jedem interessiert wäre. Man siebt dadurch ganz bestimmte Leute aus, die auch dann eine 1 sich erarbeiten, wenn sie die Sache eigentlich kalt lässt. Das hat einserseits was, andererseits - irgendwie habe ich da Vorbehalte.
Zwar werden Leistungskurse höher bewertet, aber wenn Du, um Medizin studieren zu dürfen, fast überall wenigstens 14 Punkte haben musst - ich weiß nicht.
Mir gefällt das wirklich auch nicht. Aber diese Aussiebeklausuren sind das Letzte, das habe ich bei vielen Kommilitonen und Freunden mitbekommen, während kaum einer meiner Stufenkameraden bei seiner Unibewerbung abgewiesen wurde. Vielleicht hatten sich aber auch einfach alle schon mit ihrem Abi und den daraus folgenden Möglichkeiten abgefunden.
Das ist natürlich nur meine ganz persönliche Erfahrung damit.
Fair zu lösen ist das Problem eigentlich nicht.
Vielleicht wäre es Zeit, wieder was am Schulsystem zu drehen, um die Hochschulreife aufzuwerten und sie nicht jedem zweiten Zugänglich zu machen. Aber vielleicht verbaut man damit den Leuten einfach nur ihre Wunschkarriere auf einer früheren Ebene, und wahrscheinlich ist so eine Änderung sowieso unmöglich.
 Zitat von Elrond mc Bong
Dann hängt die Vergabe von der Tagesform zu den Testzeitpunkten ab.
Das ganze müsste irrsinnig komplex angelegt sein um wirklich aussagekräftig zu werden.
Ich glaube, manche Dinge lassen sich noch relativ einfach abfragen.
Solche Tests finde ich auch nur dann sinnvoll, wenn sie eine freiwillige Ergänzung zur Abiturnote sind.
Bei mir haben sich einige mit Spitzennoten aus Zeit- und Kostengründen (Anreise quer durch die Republik etc.) den Test gespart und sind trotzdem reingekommen; andere konnten mit einem guten Test ihre mäßige Abinote ausgleichen.
Geändert von El Pollo Diablo (25.05.2013 um 01:46 Uhr)
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 Zitat von korallenkette
Ja - das sind durchaus Argumente.
Immerhin kann man sich ja durch Wartezeit und Überbrückungsmaßnahmen an den NC heranarbeiten - wer es wirklich will, macht es auch so.
Und trotzdem - ich jedenfalls finde es irgendwie verrückt, dass man überall so tolle Noten haben soll. - Ich kenne fast keinen, der gleichermaßen an allem und jedem interessiert wäre. Man siebt dadurch ganz bestimmte Leute aus, die auch dann eine 1 sich erarbeiten, wenn sie die Sache eigentlich kalt lässt. Das hat einserseits was, andererseits - irgendwie habe ich da Vorbehalte.
Zwar werden Leistungskurse höher bewertet, aber wenn Du, um Medizin studieren zu dürfen, fast überall wenigstens 14 Punkte haben musst - ich weiß nicht.
nun, in der oberstufe hat man 2 jahre zeit sich seine guten noten zu erarbeiten. bei jeder art von eingangstest wird diese möglichkeit auf einen einzigen tag zusammengestrichen. die aussagekraft dahinter ist fragwürdig.
auch im studium muss man sich in diversen fächern durchbeißen, die einen nicht interessieren, einfach, weil es dazugehört.
ich lern grad parallel neurologie, weil ich nächste woche meine mündlich-praktische prüfung hab. ich finde das fach grauenvoll langweilig, genauso wie viele andere, die ich dieses semester zwangsweise absolvieren muss. da verhält es sich mit meiner motivation auch nicht anders, als beim physik oder musikunterricht in der schule. ich nehme an das können andere im bezug auf ihr studium auch so bestätigen.
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 Zitat von korallenkette
Was Du dazu schreibst, klingt hart, ja.
Und doch: Ich meine, dass eine gute Abinote wenig darüber aussagt, ob jemand auch wirklich gut für diesen oder jenen Beruf geeignet ist.
Sieht man ja an der großen Anzahl von höchst mittelmäßigen Ärzten, Psychologen, ect..
Man ist noch so jung während der Schulzeit, viele Schüler haben auch mit Umständen zu kämpfen, durch die sie noch nicht bereit sind, in möglichst vielen Fächern supergut zu sein. - Das heißt noch lange nicht, dass sie, wenn sie eine Entscheidung getroffen haben, nicht aufs Ganze gehen können.
Insofern würde ich doch eher für ein hartes Aussieben während der ersten beiden Semester plädieren. Wer ein NC-Fach studieren will, soll zeigen, dass er dafür was tun kann und will, statt dass es von den beiden Jahren vorher abhängt, in dieser Schule.
Ich kann dem nur zustimmen. Bei Physik gab es keinen NC, da passierte das Aussieben spätestens beim Vordiplom, was natürlich zur Folge hatte, dass man (planmäßig) 4 Semester verdödelt hat (ich kenne das neue Studiensystem nicht, daher kann ich nur vom alten berichten), was wahrscheinlich noch heftiger ist/war als die französische Variante.
 Zitat von korallenkette
Ich meine, es liegt ein großer Unterschied darin, ob man in der Schule nicht so gut ist oder in einem selbstgewählten Studium, erst recht, wenn man weiß, dass man jetzt wirklich alles geben muss.
Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, wie man überall eine 1 haben kann, also "damals" wäre das so gut wie unmöglich gewesen. An meiner Schule hatte die beste Schülerin meines Jahrgangs (1979) den Durchschnitt von 1,9 - und die war eine echte Überfliegerin.
Ein Jahr später gab es so einen typischen Nerd-Schüler, der 1,6 oder so hatte - dessen Leben bestand nur aus Arbeiten für die Schule, klassisch ohne Freunde und echt unsympathisch.
Das hat sich wohl geändert - und doch: Die sehr Fleißigen und die sehr Intelligenten, die in allen Fächern gleichermaßen ihre 13, 14, 15 Punkte holen, sie sind noch lange nicht die wirklich guten Ärzte, Architekten, Psychologen, genauso wenig, wie sie unbedingt die tollen Germanisten, Soziologen oder Kommunikationsmedienfachleute wären.
In ihren Leistungskursen, die sie selbst gewählt hatten, waren viele Schüler wirklich ganz besonders gut - ich habe ja mal ein Referendariat gemacht und immer besonders gern in den Leistungskursen unterrichtet - aber das bedeutete eben nicht, dass die Mathefreaks auch in Deutsch und Religion gut waren, etc. - und manche, die schon kluge Köpfe sind, hadern aus anderen Gründen grundsätzlich mit der Schule, kommen irgendwie durchschnittlich durch - und blühen erst auf, wenn sie etwas wirklich wollen.
Mit 16, 17 weiß man sowas nicht unbedingt schon.
Ich persönlich bin nie über eine 4 in Sport hinausgekommen. Religion, Philosophie, deutsch, Kunst, Musik....
Wie soll ich in Kunst oder Musik gute Noten bekommen, wenn ich nicht einmal mit einem Lineal eine gerade Linie hinbekomme oder nicht einmal aus einem Triangel einen geraden Ton? Da für mich schon sehr früh klar war, dass ich Physik studieren wollte, habe ich diesen Ballast zähneknirschend 9 Jahre lang mit mir herumschleppen dürfen.
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