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03.05.2013
16:00
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Sounds of Assassin's Creed
#1
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Aufgrund einer Diskussion zum Thema Soundtrack, die ich mit Lialice im AC4-Thread führte, möchte ich hier mal einen passenden Thread eröffnen.
Zitat von pianist
Rein subjektiv:
Schon das "Main-Theme" von ACIII ist käse. Im Sinne von: eben typische Filmmusik - der verhaltene Auftakt viel zu kurz, danach sofort gängiges Getöse, zwischen martialisch und pathetisch schwankend. Sehr zugespitzt formuliert, zugegeben, aber ich denke wirklich, die meisten Leute, die mit anspruchsvollerer Musik vertraut sind, finden so etwas eher abgeschmackt. (Ja, zumindest den Anspruch kann man wohl einigermaßen objektiv erkennen; eher schwierig ist dann wieder, objektiv festzustellen, inwieweit etwas dem Anspruch gerecht geworden ist - und dann bleibt noch die Frage, ob die Gleichung "anspruchsvoll(er) = gut" aufgeht...)
Das ist genau meine Meinung. Das ist wieder ein typisches Theme in Richtung "Two Steps From Hell".
Klingt zwar dann und wann ganz nett, ist aber nichts besonderes. Wenn ich mir dazu im Vergleich Aphelion von Jesper Kyd anhöre... Da versinkt das AC3-Theme im Boden.
Zwei oder drei Sachen in Balfes Soundtrack halte ich für "überdurchschnittlich" und gut gelungen. Was leider fast vollständig zu fehlen scheint, das sind die vorrangig atmosphärischen Ton- und Klangmalereien.
Was mir erst SEHR spät aufgefallen ist: Der Eindruck wird zumindest zum Teil auch durch das Sound-Design von ACIII hervorgerufen. Es fehlt nicht nur die Dauerberieselung mit Musik, die es in ACII und 'Brotherhood' gab, es fehlt sogar außerhalb der vorgegebenen Missionen JEGLICHE Musikuntermalung. Was womöglich auch ein schwerwiegender Bug sein könnte...
Jesper Kyd: Richtig "anspruchsvoll" ist seine Musik keineswegs. Aber ihr großes Plus ist, dass sie, im Rahmen des bei Film-/Spielemusik Sinnvollen, auch nicht (so) abgeschmackt ist wie vieles andere. Sie ist eingängig und für "die Masse" bekömmlich, aber dennoch mehr oder weniger originell.
Für wirklich einzigartig gelungen halte ich den ACII-Soundtrack. Der trägt enorm viel dazu bei, die Schauplätze mit einer Stimmung auszustatten - für meinen Geschmack beinahe ausnahmslos mit allerbestem Ergebnis. Und dabei drängt sich die Musik im Großen und Ganzen nicht über Gebühr in den Vordergrund - obwohl sie offenbar der Mehrzahl der Spieler doch aufgefallen ist -, was meines Erachtens durch den ausgeprägten "Ambient"-Charakter zu erklären ist. Als MUSIK ist sie eher minimalistisch.
Ambient-Musik ist in ACIII wenig vorhanden. Was natürlich den Verdacht weckt, dies sei wohl nicht gerade die Stärke Lorne Balfes. (Falls die Abwesenheit nicht tatsächlich in erster Linie absichtliches Sound-Design darstellt.)
Jesper Kyd in 'Brotherhood': Hier drängt sich manches doch arg in den Vordergrund (finde ich). Insgesamt ist eine Tendenz zum Wuchtig-Martialischen auszumachen. Also gewissermaßen eine Abkehr von ACII-Tugenden. Wobei sich mir die Frage aufdrängt: Wer wollte das so - Kyd oder Ubisoft?
Überwiegend empfinde ich aber auch den Soundtrack von 'Brotherhood' als nicht abgeschmackt, sondern eher "originell". Und immer mal wieder blitzt die Klasse der ACII-Perlen auf: Ja, zum Beispiel bei 'Echoes of the Roman Ruines'.
(Wie gesagt: sicherlich alles ziemlich subjektiv. )
Was ich an Echoes of the Roman Ruins so liebe, ist das Experimentelle. Das findet sich im AC3-Soundtrack einfach nicht.
[Video]
Dieses "Glockenspiel" ab 0:45 sorgt bei mir schon für absolute Gänsehaut und dazu noch der Frauenchor... Einfach fantastisch.
Für mich als unbedarften Klassik-Hörer () ist das mal was anderes als die ganzen Hans Zimmers, die in der Weltgeschichte vor sich hinkomponieren.
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03.05.2013
16:48
#2
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03.05.2013
18:06
#3
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Wie im andern Thread zu erkennen war schliesse ich mich hier eher JFarons Meinung an.
Ich liebe grosse, orchestrale Soundtracks, wie sie Hans Zimmer und Lorne Balfe (der ja sein Schüler war) machen.
Nicht, dass ich irgendwie der Meinung wäre, alle Filme und Games müssten einen Soundtrack in diesem Stil haben, ich behaupte auch gar nicht, dass Zimmer der beste Filmmusikkomponist sei; aber ich mag diesen Stil und Zimmers Musik war es, die mich überhaupt erst dazu gebracht hat, Filmsoundtracks zu hören.
Natürlich darf auch für mich ein Soundtrack nicht ausschliesslich aus Action und Epicness bestehen, sondern muss ruhigere, atmosphärischere Stücke haben.
Dazu gehören für mich auf dem AC3 Soundtrack z.B. die Tracks Homestead und Welcome to Boston.
Ich frage mich, inwiefern halt der Wechsel der Location einen Wechsel im Musikstil zu Folge haben musste... Ich meine, wenn es in Boston und New York gleich geklungen hätte wie in Florenz und Rom, dann hätte ich das auch für unpassend gehalten. Ich finde die Musik von AC2 extrem gelungen und die von Brotherhood und Revelations auch ganz gut, aber ich kann nicht ganz nachvollziehen, wieso du/ihr die von AC3 so schlecht findet.
Würde mich persönlich jetzt allerdings auch nicht stören, wenn wieder Kyd statt Balfe den Soundtrack zu AC4 machen würde. Kyd hat ja auch bei AC1 gute Arbeit geleistet, die definitiv nicht genau gleich geklungen hat, wie die der Nachfolger.
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*Fighting for Peace is like fucking for Virginity*
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03.05.2013
19:31
#4
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Zitat von JFaron
Also mir hat der Soundtrack von allen Assassin's Creed-Teilen bisher immer gut gefallen! Da ich generell selten (aber schon ab und zu ) Soundtracks "einfach so" höre, sind die einzelnen Stücke für mich immer weniger diese selbst, als eine Art Brücke zu den Ereignissen des jeweiligen Spiels.
Ich bin ja generell eher der Auffassung, dass Film-/Spielemusik sich dem jeweiligen szenischen Inhalt unterordnen sollte - als Grundregel. Daher ist es bei solcher Musik für mich kein wesentliches Kriterium, ob ich sie auch solo mit großem Vergnügen hören mag. (Trotzdem ist es natürlich legitim, wenn jemand diesen "solo"-Zugang zur Musik schätzt oder bevorzugt.)
Und bei diesen Ereignissen lande ich dann zwangsläufig immer bei den emotionalsten und oder epischsten Momenten in den Spielen (bzw. bei solchen, bei denen die musikalische Untermahlung unglaublich wichtig wird. Und deshalb halte ich das AC3-Main-Theme z. B. für sehr geil
Ok. Dann fragt sich allerdings, ob diese Funktion nicht ebensogut ein x-beliebiges anderes Stück hätte erfüllen können?
edit: So, jetzt habe ich Echoes of the Roman Ruins gehört. Und ehrlich gesagt finde ich es total langweilig Es gibt nichts, was ich damit verbinde und wie gesagt "einfach so" höre ich solche Musik eigentlich nicht.
Ich finde das nicht langweilig. Höre ich mir 10 mal lieber solo an als das ACIII-Maintheme. (Subjektiv, klar.)
Vielleicht könnte man wertfreier sagen: es ist ruhig, unspektakulär (für den "Action"-orientierten Popmusikhörer) und kein "Song" oder "Track" wie er in Musik, die für sich stehen soll, üblich ist? Aber das Ruhige/Nicht-Spektakelhafte sehe ich, wie oben gesagt, bei Film-/Spielemusik eben eher als gutes Zeichen an ... Jedenfalls haben Filme oder Spiele auch immer ihre ruhigeren Momente, wo es schlicht daneben ist, wenn der Soundtrack "Powerplay" betreibt oder "Epicness" heraufbeschwört.
Und ich persönlich schätze in diesen Phasen dann eher subtile Reize, wie sie meines Erachtens "Echoes of Roman Ruins" in reichem Maße besitzt. Wer damit - als (reine) MUSIK - nicht viel anfangen kann, wird davon vielleicht nichtsdestoweniger, ohne dass es ihm/ihr auffällt, in eine zur Situation passende Stimmung versetzt. Dann hat das "Stück" auf positiv unspektakuläre Weise seine (im Kontext) vornehmste Aufgabe erfüllt.
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03.05.2013
20:18
#5
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Zitat von Lialice
Natürlich darf auch für mich ein Soundtrack nicht ausschliesslich aus Action und Epicness bestehen, sondern muss ruhigere, atmosphärischere Stücke haben.
Dazu gehören für mich auf dem AC3 Soundtrack z.B. die Tracks Homestead und Welcome to Boston.
Wenn sowas wie "Welcome to Boston" schon zu den ruhigen Stücken gezählt wird, ist das durchaus bezeichnend ...
Aber danke für den "Homestead"-Link. Das gefällt mir sogar richtig gut. Interessanterweise hatte ich den Clip bei früherer Gelegenheit bereits "geliked", er war mir aber nicht im Gedächtnis präsent.
Was mich zu der Frage führt: Bekommt man dieses Stück im Spiel überhaupt zu hören? Wenn ja, wann?
Auf jeden Fall mangelt es im Spiel an derartigen Sachen, während sie den Soundtrack von ACII geprägt haben.
Bewusste Entscheidung der Verantwortlichen bei Ubisoft oder Bug? (<-- Fehlende Ambient-Musik abseits der vorgegebenen Missionen ...)
Ich frage mich, inwiefern halt der Wechsel der Location einen Wechsel im Musikstil zu Folge haben musste... Ich meine, wenn es in Boston und New York gleich geklungen hätte wie in Florenz und Rom, dann hätte ich das auch für unpassend gehalten.
Ja, da hast Du sicherlich recht.
Wobei ich Filmmusik-Komponisten dieses Ranges (von denen es meines Erachtens in Deutschland kaum jemanden oder gar keinen gibt) jederzeit bescheinigen würde, dass sie ihr Handwerk souverän genug beherrschen, um den "Stil"/Tonfall eines Soundtracks grundsätzlich an die Erfordernisse eines kulturellen/geographischen Hintergrunds anzupassen.
Es ist nun auch nicht so, dass ich mir 100%-ig sicher bin, dass Kyd einen (für meine Ohren) viel besseren ACIII-Soundtrack abgeliefert hätte (ich halte das nur für sehr wahrscheinlich) ...
(...), aber ich kann nicht ganz nachvollziehen, wieso du/ihr die von AC3 so schlecht findet.
... Mein "Problem" mit Balfe ist sicher zu einem nicht geringen Teil geschmacklicher Natur (wenn ich mal darauf verzichte, Stücke wie das Main-Theme als "objektiv abgeschmackt" zu kategorisieren ).
Aber, wie gesagt, ziemlich objektiv mangelt es dem, was man im Spiel zu hören bekommt, an den ruhigeren, atmosphärischen Tönen und Klängen, die ACII so besonders geprägt haben. Stattdessen lauern an jeder Ecke "Epicness" und die ganz großen Gefühle ...
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03.05.2013
21:11
#6
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Zitat von pianist
Ich bin ja generell eher der Auffassung, dass Film-/Spielemusik sich dem jeweiligen szenischen Inhalt unterordnen sollte - als Grundregel.
[...]
Aber das Ruhige/Nicht-Spektakelhafte sehe ich, wie oben gesagt, bei Film-/Spielemusik eben eher als gutes Zeichen an ... Jedenfalls haben Filme oder Spiele auch immer ihre ruhigeren Momente, wo es schlicht daneben ist, wenn der Soundtrack "Powerplay" betreibt oder "Epicness" heraufbeschwört.
Dem stimme ich grundsätzlich zu. Wenn ich durch die Wälder streife möchte ich sicherlich kein AC3-Main-Theme hören. Es gibt aber auch Momente in Film und Spiel, da kann die Musik gerne mal etwas mehr aus dem Hintergrund kommen. So eine Szene wäre z. B. die letzten Worte eines Templers (Da sollte die Musik zwar nach wie vor im Hintergrund bleiben, ich empfand es dennoch als passend das bekannte Thema darunter zu legen. Vor allem weil diese letzten Worte sowieso in der Animus-"Test"-Umgebung stattfinden ) und anschließend ein Übergang in eine Kamerafahrt über dies oder jenes. Da bietet sich so ein Thema einfach an: Ich mag es hören, es ist bekannt, usw.
Ok. Dann fragt sich allerdings, ob diese Funktion nicht ebensogut ein x-beliebiges anderes Stück hätte erfüllen können?
Hätte es. Aber es ist so wie es ist, ich verbinde schöne Momente damit und alles ist (außer meiner Sicht) super.
Und ich persönlich schätze in diesen Phasen dann eher subtile Reize, wie sie meines Erachtens "Echoes of Roman Ruins" in reichem Maße besitzt. Wer damit - als (reine) MUSIK - nicht viel anfangen kann, wird davon vielleicht nichtsdestoweniger, ohne dass es ihm/ihr auffällt, in eine zur Situation passende Stimmung versetzt.
Und auch hier noch einmal: Du hast unendlich Recht Sowohl mit dem "reine Musik"-Teil als auch der Stimmung.
edit: Doppelposts sind unschön
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06.05.2013
14:53
#7
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Um noch auf Rimis Post im anderen Thread einzugehen:
Zitat von Rimfaxe96
Den AC2 Soundtrack "Home in Florence" mochte ich auch sehr gern. Hat atmosphärisch super dazugepasst zu dem Treiben auf den Straßen während man selbst eher auf dem Dach unterwegs war.
Ein Musikstück aus AC1 hat mich auch immer richtig in die Welt eintauchen lassen... ich glaube das war der von Jersualem. Oder war es Akkon?
Bei AC1 hab ich zwei absolute Lieblingstracks und zwar Spirit of Damascus und City of Jerusalem
AC2 hat meine beiden Lieblingssongs aus der ganzen Reihe, nämlich Ezio's Family und Venice Rooftops (eigentlich ja andere Arrengements des gleichen Themas)
Den Soundtrack von Brotherhood habe ich nie so richtig intensiv gehört, da kann ich keinen klaren Favoriten nennen...
Bei ACR habe ich mir nie den ganzen Soundtrack runtergeladen, aber die Songs, die ich hab und die mir gefallen sind The Road to Masyaf und Passing the Torch
Bei AC3 wärens das Main Theme, Connor's Life und Battle of Breed's Hill sowie das bereits erwähnte Homestead
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*Fighting for Peace is like fucking for Virginity*
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06.05.2013
17:40
#8
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Wenn Lialice schon damit anfängt:
AC1: Ebenfalls Spirit of Damaskus und natürlich Access the Animus.
AC2: Ezio's Family
AC: Brotherhood: Echoes of the Roman Ruins
AC: Revelations: Main Theme (obwohl ich da schon Lorne Balfes Mainstream-Einfluss gehört hab) und dieses eine Stück, dessen Name mir nicht einfällt, dass aber immer dann läuft, wenn man ein Buch für Sofia gefunden hat.
AC3: Main Theme, Connor's Life, Fight Club und An Uncertain Present.
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07.05.2013
09:13
#9
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Keine Best-Of-Liste, sondern Beispiele dafür, was insbesondere den Soundtrack von ACII so genial machte ("genial" ist hier ausnahmsweise wirklich nur leicht übertrieben):
Dunes of Death (aus ACI bekannt, in ACII in den Appenin-Bergen zu hören)
Leonardo's Inventions Pt 2 (Monteriggioni)
Home of the Brotherhood (San Gimigniano)
The Plague (Forli/Romagna)
Venice Industry (Forli/Romagna)
Das alles passt so verdammt gut zu der Epoche und deren religiöser Prägung. Und außer bei "Leonardo's Inventions" wird eine mysteriös-bedrohliche Atmosphäre heraufbeschworen, was kongenial zentrale Elemente von ACII herausstreicht: die Templer-Verschwörung, die Subjekt-16-Rätsel sowie der in ACII noch weitgehend unklare TWCB-Hintergrund des Ganzen.
Natürlich wäre dergleichen für das Setting von ACIII ziemlich ungeeignet gewesen. Was aber auch dort grundsätzlich sehr vorteilhaft hätte sein können, das ist die "pluckernde", wabernde Qualität der Musik - es handelt es sich eben NICHT um "Songs" im geläufigen Sinne. Gerade deshalb bekommt man sie als Hörer nicht so schnell zu "packen", wird ihrer nicht so leicht überdrüssig.
In Videospielen, zumal in Open-World-Settings, wo viele Spieler längere Zeit, mitunter Stunden, frei umherschweifen, wird genau so eine Qualität benötigt, wenn es nicht eher früher als später nerven soll.
ACIII bietet kaum Vergleichbares. Ein sicherlich schönes Stück wie Homestead darf nicht öfter als vielleicht 2 - 3 mal im Spiel zu Gehör kommen, sonst nutzt es sich ab.
So gesehen ist es "stimmig", dass in ACIII während der freien Erkundung so gut wie keine Musik (oder absolut keine?) gespielt wird. Denn dafür geeignete Stücke scheint der Soundtrack einfach kaum zu enthalten ...
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07.05.2013
19:31
#11
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Zitat von ottifant64
Lustig, grade diese Stücke sind mir nur noch als nervige Ohrwürmer im Gedächtnis.
Ohrwürmer? Das kann doch allenfalls für "Leonardo's Inventions" gelten ...
Die anderen Sachen sind nun wirklich von ihrem Charakter her alles andere als "Ohrwurm-Material". Dass bei konkreten Musikbeispielen, ungeachtet von deren Charakter, selbstverständlich auch immer der individuelle Geschmack mit darüber entscheidet, ob es gefällt oder nervt, ist vollkommen klar.
Ich empfinde selbst die Monteriggioni-Musik immer noch als wohltuend, obwohl ich nach ungezählten Spieldurchläufen langsam vielleicht auch eine Überdosis davon im Ohr habe.
Würdest Du mir denn wenigstens zustimmen, dass Musik, die man aus gutem Grund gerne mit dem Zusatz "Ambient" versieht, eher als solche mit "Song"-Charakter für die ganz alltäglich Spielsituation geeignet ist, wo keine geskripteten Abläufe einen bestimmten berechenbaren Kontext vorgeben? Wo, wie in AC, der Spieler sich längere Zeit da oder dort aufhält, ohne dass etwas ganz Besonderes passiert?
Als Gedankenexperiment stelle man sich mal vor, in ACIII liefe bei jedem Aufenthalt in der "Homestead" das gleichnamige Stück, in einer Endlosschleife. Selbst wenn zwischendurch immer eine kurze Weile musikalische Stille eingeschoben würde - hinge einem so eine Musik nicht typischerweise viel früher zum Hals raus als ambient-artige Sachen wie die oben aufgeführten?
Meiner Meinung nach krankt beispielsweise 'Brotherhood' daran, dass viele der starr an bestimmte Örtlichkeiten gebundenen Musikstücke zu "handfest" und prägnant sind. Und leider ist das Sounddesign dort auch insofern etwas primitiv, als es absolut keine Pausen zwischen den Wiederholungen der jeweiligen Tracks gibt.
City of Rome z.B. ist mir nicht zuletzt deswegen irgendwann auf den Geist gegangen, obwohl es musikalisch durchaus meinen Nerv trifft (im Film-/Spielemusik-Kontext) und ja auch ziemlich abwechlungsreich ist.
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03.06.2013
09:45
#14
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Zitat von AssassinoZockt
@pianist
Lorne Balfe wird (leider) nicht den Soundtrack für AC4 machen. Ich glaube diese nachricht wird dich ins jubeln versetzen. ^^
Wenn ich meine Enttäuschung über Jesper Kyds Abwesenheit (bzw. marginale Rolle-->) bei 'Revelations und ACIII mal zurückstelle, bin ich zu dem Zugeständnis bereit, dass Lorne Balfe nicht unbedingt "schlecht" ist. Es könnte bei AC4 also problemlos ein (noch..) größerer "Pfuscher" () am Werk sein - dass nämlich nun wieder Kyd mit der Musik betraut wäre, habe ich nirgends behauptet gefunden, dann wird's wohl auch nicht so sein.
Er brachte ciniastische Stimmung ins Spiel (...)
Irgendwie passt das Cineastische des ACIII-Soundtracks zum Übermaß an cineastischer Inszenierung des Spiels - die dem Spieler alle paar Sekunden die Initiative entreißt oder ihm genauestens vorschreibt, was er jetzt gerade zu tun hat.
Wie ich schon zuvor zu erklären versucht habe, halte ich diesen "cineastischen" Charakter bei Spiele-Musik tendenziell für problematisch. Zumindest, wenn so geprägte Elemente nicht auf seltenere, entsprechend gewichtige Momente der Spielehandlung beschränkt bleiben.
"Ratohnhaké:ton" ist meiner Meinung nach eines der besten Lieder der gesamten Franchise!
Na ja. Einzelne Teile davon sind vielversprechend. Aber das Ganze ist für mein Empfinden auch nicht frei von "Abgeschmacktheit".
Mir gefällt einfach nicht, wenn die Musik zu oft ins Bombastische oder "tragisch Umflorte" driftet. Das genau ist ein wesentlicher Grund, warum Balfe's ACIII-Soundtrack mich insgesamt eher kalt lässt.
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