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  1. Beiträge anzeigen #1
    Kämpfer Avatar von Die Orks
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    Die Orks ist offline

    Der Orkwald #3

    Der Orkwald

    Auf der von Morras angeblich mit so fester Hand beherrschten Insel befindet sich ein Gebiet - ein weißer Fleck auf der Landkarte -, das von jedem Menschling mit etwas Grips weitläufig oder schnellen Schrittes umgangen wird.
    Im Südwesten Argaans, auf halbem Weg zwischen dem silbern schimmernden See im Zentrum des Eilands und den großen Sümpfen im Süden erstreckt sich ein dunkler Wald in einem großen Talkessel, der die Heimat eines früher mal und bald mit Gewissheit wieder mächtigen Ork-Clans darstellt.
    Mit Ankunft der mit Eisen und Stahl gerüsteten Krieger vom Festland regt sich wieder Stolz und Kampfeswut in den Herzen der orkischen, viele Winter unterjochten und entehrten Bewohner dieses Orkwaldes. Sie wollen und werden sich ihre Ehre wieder verdienen, um wieder Orks zu sein.
    Fremde sollten unter dem dichten Blätterdach auf der Hut sein und realisieren, wieso man den Orkwald Orkwald nennt. Nicht weil dort Orks sind, sondern weil dort für gewöhnlich nur Orks bestehen können. Betritt man den Waldrand so scheint es noch ruhig und friedvoll, doch manch einem Abenteurer wird es schon zu ruhig erscheinen. Möchte man nur durchreisen, sollte man am Rand bleiben und sich bis zur Dämmerung besser sputen, um die Ausläufer der Tooshoo-Sümpfe oder der Baronie Silbersee zu erreichen.

    Will man aber zu den Orks oder weiß die Zeichen nicht zu deuten, so wird man, je tiefer man in den Wald schreitet, langsam mehr und mehr von seinen Sinnen ereilt, die einem einfach signalisieren, dass Gefahr hinter jedem Baum lauern kann und man besser umkehren sollte. Mancherorts ist es tagsüber dunkel wie bei Dämmerung und die Überreste von Menschen, Orks oder Bestien können einen dort, neben wildwüchsiger, urwäldlicher Flora, begegnen. An anderen Stellen wie am Lurkerteich scheint die ganze Zeit über ein Nebel zu existieren und das Gurren der umherstreifenden Lurker macht es nicht besser. Doch droht jedem am meisten Gefahr durch die Fauna dieses urwäldlichen Talkessels, die allerorts lauern kann und mit monströs treffend beschrieben scheint. Hier bist du die Beute, niemals aber der Jäger - eine alte Orkweisheit. Pass also auf Wanderer, Narr oder Orkfreund.
    Hörst du die Trommelklänge, neben den Geräuschen der einkehrenden Nacht? Folge ihnen und du findest den Orkstamm, der sich in diesem lebensfeindlichen Wald orkhundwohl fühlt.
    Nur mit reichen Geschenken, sehr guten Gründen oder ausreichenden Zeichen des Respekts solltest du vor das Lager des Orkstammes treten, welches um den schwarzen Fels im Zentrum des Orkwaldes aufgebaut ist. Sonst könntest du auch als Mahlzeit verstanden werden.
    Karrek nennen die Orks den Fels, an dem alte Ruinenmauern alter orkischer Zeit teilweise vorzufinden sind. Die Orks scheinen da wieder was aufbauen zu wollen, wenn man manche Arbeiter im Lager so beobachtet.
    Rund um das Lager findest du Spieße vor, auf denen die Schädel erjagter Bestien oder Feinde aufgespießt sind. Sie halten die bösen Geister des Orkwaldes fern.
    Das Lager selbst wird von Zelten aus Fell und Erdhöhlen geprägt und neben dem großen Feuer der Orks, an dem jede Nacht die Orks sitzen, sich Geschichten erzählen, diskutieren, ums Feuer zu den Trommelklängen tanzen oder Rituale abhalten, gibt es noch so manch andere Feuer die da brennen. Manche sind die Feuer von Handwerkern, Kriegern und Jägern. An anderen Feuer findet man einen Weisen der Orks vor.
    An wieder anderen Feuern, die magischer wirken, findet man eine dämonisch wirkenden Kultstätte der Orks, die von Tierkadavern, Blut und anderen Opfergaben geprägt ist. In manchen Nächten versammeln sich die Orks dort und zelebrieren ihren archaischen Dämonenglauben.

    Vieles wirkt etwas primitiv für die Verhältnisse der Morras, doch sollte dies nicht täuschen. Die orkische Kultur ist alt und hat eine Tiefe und Regeln, die Morras teilweise nicht nachvollziehen können. Du solltest bei einem Besuch die orkischen Regeln kennen und wissen wo dein Platz ist.

  2. Beiträge anzeigen #2
    Provinzheld Avatar von Thon Daar
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    Thon Daar ist offline
    Zäh floss SIE durch seine Adern, erfüllte den gestärkten Körper mit Hitze und Rebellion, ließ sowohl Geist als auch seine Hülle unter einem starken Fluss erbeben, der seiner Seele entsprang und seine Sinne tränkte, sein verhülltes Auge durch Bandagen in unbekannte Sphären sehen und seine Herzen schlagen ließ. Seit der entbehrungreichen Reise und der Trance, der er sich im Tanz hingegeben hatte, war seine Sicht verändert, sein Wesen gestärkt und in Momenten des Aufruhrs spürte der Berufene wie im Gebet den Schmerz derer, die sich in seiner Nähe befanden. Das war ein Zeichen des Schöpfers, dafür bedurfte er nicht des Schamenen Rat', denn die Gewissheit war groß und der Stolz umso größer. SIE hatte ihn gestärkt und der große Schöpfer billigte ihn, ließ ihn gewähren.

    Doch mit der Zeit, die verging, begann die Unruhe anzuwachsen, seine Adern wie alte Fesseln aufzusprengen, seine Sinne zu überrennen und sein Gemüt zu erhitzen. Der Ork nutzte die Meditation um den Drang in ihm zu unterdrücken, die Lust aufzuschieben und sich die Kraft für das zu wahren, was vor den Berufenen des Karrek lag. Die Zeit des Lernens war gekommen, das spürte er. Eine Veränderung war in ihm zu erkennen und sie lag ebenso dick in der Luft und erreichte jene, deren Geist für SIE geöffnet war, wie es nur die Schamenenkaste konnte.
    Melog war wieder in seinem Zelt verschwunden, hatte sich ihm seit der Prüfung nicht mehr gezeigt. Es schien, als wolle er das Feuer in den Schülern schüren um sie anschließend im Zähmen jener Gewalt zu schulen, ihnen die nötige Geduld bei zu bringen. Thon Daar war überzeugt, diesen geistigen Kraftakt meistern zu können, kniete erneut am Karrek, die Fratze dem Altar zugewandt. Das Augenlid fiel zu und ein tiefer brummender Ton entstieg der Kehle des Orak, wie es in der Nacht des großen Tanzes der Fall gewesen war, als sein Geist näher an SIE herangerückt war.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Kämpfer Avatar von Rudra
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Rudra ist offline
    "Ich glaube, er sagt, dieses Ding ist ein Huhn", murmelte Rudras Begleiter Kratha mit fragendem Gesichtsausdruck. Er hielt den Morra wohl für irre.
    "Quatsch keinen Mist, Orak. Wo hast du denn die Morrasprache gelernt?"
    Kratha zuckte mit den Schultern.
    "Hab den ein oder anderen Bauernhof beaufsichtigt, früher."
    "Klar, wahrscheinlich kennst du außer Huhn nicht viele andere Morrawörter, was?"
    "Er hat es gesagt! Der Morra ist verrückt, glaub mir! Der Verstand der Morras erträgt es nicht, mit den Geistern zu sprechen. Und wo sollte er sonst die Macht her haben, das Steinhuhn zu kontrollieren?"
    "Nenn es doch nicht auch noch so!"
    Die etwas merkwürdig anmutende Reisegruppe arbeitete sich weiter durchs Dickicht, bis sie schließlich wieder eine größere Lichtung erreichten. Den Weg hierher fand man nur, wenn man ihn kannte, oder wenn man verdammt viel Pech hatte - denn wer bis hierhin kam, ohne dass die Orks es wollten, der starb auf der Stelle. Von hier aus war es bis zum Karrek nicht mehr allzu weit, und hier trafen sie auf die ersten anderen Orks.

    "Was soll der schwächliche Morra hier?"
    Rudra rümpfte die Nase, als der Orak sich vor ihm aufbaute und allein mit seiner Körpersprache zu verstehen gab, dass er den Morra nicht einlassen würde. Es war einer der Neuen - einer derer, die sie aus der Galeere befreit hatten. Seine Statur glich der eines zu klein geratenen Ogers, und auch der Intellekt korrelierte in etwa mit diesem Vergleich. Zu klein für einen Oger. Musste wohl vor seiner Gefangennahme durch die Kan-Treuen ein Aufseher gewesen sein, anders konnte sich Rudra den befehlsgewohnten Ton dieses Kerls nicht erklären, der jedes Wort wie einen Peitschenhieb klingen ließ. Wahrscheinlich lag darin auch seine Aversion gegenüber Morras begründet, die er gerade unkontrolliert herauspoltern ließ.
    Mit dem Handballen stieß Rudra dem um einiges größeren Orak gegen den Kopf und drückte ihn ein paar Schritte zurück.
    "Sei still und steh nicht im Weg, Naga Shutta! Melog will ihn sehen, also wird er nicht angerührt, verstanden?"
    Sein Gegenüber - Rudra musste zugeben, dass er nicht einmal seinen Namen kannte - rührte sich nicht vom Fleck.
    "Dann stechen wir ihm erst die Augen aus und bringen ihn dann zu Melog!"

    "Tshagama, Baka! Khrotakesh, pra sha tshaga!", raunte der Späher unheilvoll und gab ihm damit unmissverständlich zu verstehen, dass er aus dem Weg gehen sollte, bevor Rudra die Geduld verlor.
    "Du bist noch neu hier, also halte dich an das, was dir gesagt wird! Wer führt deine Gruppe?"
    Aus dem Hintergrund ertönte die verschlagene Stimme eines kranken Geistes, die Rudra jederzeit wiedererkennen würde.
    "vielleicht könnten wir ja einen Arm abschneiden... oder eine Nase..."
    "Hier wird gar nichts abgeschnitten, Synkka", entgegnete Rudra und gab sich Mühe, weiterhin verstimmt zu klingen, obwohl die Verrücktheit seines Freundes ihn doch in gewisser Weise amüsierte.
    "Er ist doch sowieso schon krank und schwächlich. Schau nur, wie bleich er ist!"
    "Siehst du den riesigen Haufen mit dem großen Amboss in den Armen neben ihm? Wenn du dem Morra unbedingt etwas abschneiden willst, bitte sehr, aber dann darf dein übereifriger Baka hier das Ding weiter schleppen!", schlug der Haarlose schließlich vor. Das schien Synkkas Begleiter erst recht angestachelt zu haben, denn der stürzte sich nun zähnefletschend auf Rudra. doch Kratha war schneller und riss den disziplinlosen Bastard mit einer Schulterramme von den Beinen.
    "Oder besser du schneidest ihm hier etwas ab, Synkka! Du führst seine Gruppe, mein Freund, also prügle ihm etwas Disziplin ein!"
    Mittlerweile hatte der Hitzkopf sich nach der Provokation wieder etwas beruhigt und gab klein bei, sodass sie sich wieder in Bewegung setzten, doch nicht, ohne dem Morra noch einmal mit einem grimmigen Blick in die Augen zu starren und wütend vor sich hin zu grunzen.
    "Gut gemacht, Kratha", sagte Rudra. Und das meinte er ernst, denn gegen den heißblütigen Dummkopf hätte er in einem Zweikampf wohl echte Probleme bekommen.
    "Sag dem Morra, dass wir das Dorf gleich erreichen und er dort Melog finden wird. Und sag ihm auch, dass er ohne Melogs Wort höchstens tot bis hierher gekommen wäre. Du kannst doch mehr als 'Huhn' sagen, oder?"

  4. Beiträge anzeigen #4
    Provinzheld Avatar von Tashunka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tashunka ist offline
    Der Berufene lies den Strom der Magie, deren Existenz und deren Eigenschaften er sich immer vertraut machte, weiter anschwellen und sah die den schwingenden Nebel, der sich über seinen Fingern manifestierte, diesen Bereich aber auch nicht verlies. Die Schwaden wurden dichter und dunkler und das für Tashunka vernehmbare innerliche Rauschen stärker. Er spührte weiterhin eine Verbindung zu diesem Gebilde, vermochte es jedoch nicht es weiter zu steuern. Ungeduldig hatte er schon mehrere male den Kontakt verloren und damit die Kraft verschwendet derer er noch nicht allzuviel besaß. Dann wurden Pausen der Meditation nötig.

    Nun jedoch erhielt der schwarze die Konzentration aufrecht und nahm die zweite Pranke dazu. Gemeinsam bildeten sie eine runde Fläche auf der die Nebelschwaden sich bewegten. Immer weiter lies Tashunka der Strömung freien lauf, bis er spührte, dass sich die Kraft seiner Kontrolle entzog, dann lies er den eingeholten Atem kraftvoll aus seiner Lunge und in den dunklen Nebel hinein strömen. Urplötzlich verteilte sich die dunkle Schicht in einigen Metern Umgebung. Ein Orak, der gerade vorbei gegangen war um sich zum Lagerfeuer zu setzen wurde überrascht und lief vollkommen orientierungslos.

    Der schwarze Orak sank etwas in sich zusammen, nachdem ihn die Kraft verlassen hatte. Er blickte durch den Nebel hindurch beobachtete fasziniert, wie einige vollkommen orientierungslos ihre Umgebung absuchten und dabei die Berufenen verfluchten, die dies offensichtlich angezettelt haben mussten. Gargo schüttete das Bier über seinen Schädel statt in seine Einfuhrluke... mit der Koordination ohne etwas zu sehen war es bei ihm nicht so weit her. Schon bald verschwand der Dunst aber wieder und bevor dies weiter zum Thema werden konnte, betraten plötzlich Späher den Ort. Der Boden vibrierte, als käme ein schweres Wesen angestapft und Tashunka erhob sich von seinem Platz.

  5. Beiträge anzeigen #5
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Orkische „Diskussionen“ wurden anscheinend anders geführt als unter Menschen. Argmuente hatte wohl noch ihr Gewicht, doch Gewalt oder ein sicheres Auftreten hatte mehr Einfluss als es sonst üblich war. Da der Hohepriester sowieso nichts verstand, musste er sich eben auf beobachten verlegen. Hin und wieder wurde auf den Menschling gezeigt, skeptische wie irre Blicke wurden auf ihn geworfen, wüste und ruhige Gesten führten ebenso ein Gefecht wie die unverständlichen Worte. Narzuhl konnte nur mutmaßen und seine Überlegungen reichten von unversehrt über verstümmelt bis tot. Dennoch blieb er ob der gesamten Situation ruhig. Der Name Melog hatte scheinbar genügend bewirkt, ansonsten wäre er vermutlich dem erstbesten Orkspäher zum Opfer gefallen.

    Schließlich wandte sich endlich einer der Orks wieder dem Bleichen zu und teilte ihm in gesprochener Sprache mit, dass es nun weiter zum Dorf gehen würde und er und sein Huhn folgen sollten. Nun war es an Narzuhl verwirrt zu schauen. Huhn? Meinte der etwa den Golem? Etwas anderes konnte er wohl kaum meinen. Kannte der Ork einfach kein passendes Wort oder war der Begriff ‚Huhn’ spöttisch gemeint? Zuzutrauen wäre es diesen kriegerischen Kreaturen, dass sie es mit jedem Gegner aufnahmen und die Stärke des Feindes herunterspielten. Abgesehen von dieser eigentümlichen Wortwahl bestätigte sich Narzuhls Vermutung, dass Melogs Name ihn bisher vor Schaden bewahrt hatte. Einerseits war dies erfreulich, implizierte aber auch hohe Erwartungen an das Gespräch mit dem Schamanen. Wenn dieser nicht zufrieden war, würde hier die zweite Treibjagd auf den Schwarzmagier wohl ziemlich schnell eröffnet sein.

    Wortlos folgte der Schwarzmagier also seinen orkischen Führern. Die Siedlung der Orks war so vollkommen anders als jede Stadt, ander als Schwarzwasser mit seinem großen Baum und auch vom Kastell vollkommen verschieden. Die Lagerstätten oder Hütten waren meist primitiv, erfüllten wohl aber sehr gut ihren eigentlichen Zweck. Hier und da brannten Feuer, einige der großen orkischen Trommeln standen herum und angeordnet war alles um einen schwarzen Felsen. Der Hohepriester konnte nicht eindeutig bestimmen, ob dem Felsen eine Magie inne wohnte oder ob es etwas anders war wie vielleicht ein zeremonieller Faktor. Kurze Zeit später wurde er angewisen nahe eines Lagerfeuers zu halten und hier zu warten. Ein einzelner Ork blieb als Aufpasser in seiner Nähe, doch war dieser eigentlich überflüssig. Viele neugierige Blicke hatten den Menschen bereits erfasst und jeglicher Versuch einer feindlichen Handlung würde schnell von zahlreichen Orks niedergeschalgen. Da Narzuhl dergleichen ja auch gar nicht beabsichtigte, nahm er am Rand des Feuerscheins seinen Platz ein, setzte sich auf den Boden und positionierte den Golem schräg hinter ihm.

    Nun hieß es warten und weiter beobachten. Nur sehr langsam gingen die Orks auch ihren Beschäftigungen wieder nach. Es passierte wohl nicht jeden Tag, dass sie einen Menschen mit einem Steinwesen im Schlepptau als Besuch da hatten. Wenn alles nach Plan verlief, dann würden sie den Menschling jedoch die nächsten Tage noch des Öfteren zu Gesicht bekommen. Ruhig atmend und mit ausdrucksloser Miene wanderte sein Blick über das Dorf. Für einen kurzen Moment erregte ein schwarzer Ork seine Aufmerksamkeit, der die ganze Szenerie wohl mitverfolgt hatte und den Magier samt Golem etwas genauer beobachtet hatte. Narzuhl spürte noch den Nachklang der Magie in de Umgebung und ein kurzes, zufriedenes Lächeln huschte über seine bleichen Gesichtszüge während er den schwarzen Ork ansah. Vielleicht war jener gar nicht der Urheber, aber da der Schwarzmagier Melog nirgends sehen konnte, schien es auch noch andere Magieanwender hier zu geben. Je mehr Wissen der Hohepriester hier erlangen konnte umso besser. Dann wanderte sein Blick weiter, es gab noch genügend Interessantes zu erspähen…

  6. Beiträge anzeigen #6
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    "Es stinkt nach Morra.", meinte Tat'ank'Ka und legte die Schmiedeschürze von seinen Leib ab. den orkischen Schmiedehammer legte er auf den großen Arbeitstisch und schöpfte dann mit der Kelle Wasser aus einem Fass. Sein Durst musste gestillt werden. Lang genug hatte er Erz gechmolzen und die Rohlinge geschlagen. Rohlinge die zu Waffen werden würden.

    "Es stinkt nicht nur nach Morra, da ist ein Morra. Da bei Gargos Zelt am Feuer.", meinte Rasaff, der mit ein paar anderen Orks erschienne war.
    "Wer hat ihn reingelassen!?", raunte der Berserker, bis Rudra erklärte, dass der Morra Melog treffen wird und einen Steinkrieger mit sich führe.
    "Steinkrieger? Dann ist das ein Hexer! Ihr hättet ihn verprügeln sollen, damit er gar nicht dran denkt zu hexen! Reden kann ein Morra auch mit gebrochenen Knochen!", murrte Tat'ank'Ka und stand da vor seinen Jungs im Lendenschurz.
    "Sein Steinkrieger ist aber mächtig. Ein unnötiges Risiko. Das weißt du auch!", entgenete Rasaff.
    "Solange Melog ihn wirklich empfängt, ist da was dran. Menki und Nehalen! Ihr behaltet den Morra im Auge. Wenn Melog was anderes sagt, bereitet euch alle vor. Auf mein Zeichen machen wir diesen Steinkrieger platt und ziehen dem Morra die Haut ab.", wies der stärkste Krieger des Stammes an und setzte sich auf seinen Amboss.
    "Seid ihr deswegen hierher gekommen?", fragte Tat und pfiff laut auf. Momente später liefen drei Orkhunde heran. Ulu führte sie und Mulu, die Orkhündin unter den Dreien, sowie Roshan der Niederste und freundlichste unter den Orkhunden, kamen direkt hinterher.
    Kurz darauf begann der Schwarzork die Orkhunde zu begrüßen, zu streicheln und etwas herauszufordern. Kaum hatte Ulu nach ihn geschnappt, knallte Tat'ank'Ka dem Tier eine mit der Faust und wartete dann bis Ulu unterwürfig angekrochen kam. Dann streichelte er ihn und widmete sich auch den beiden anderen. Die Orkhunde wussten wer ihr Herr war und sie hatten eine Aufgabe. Den Stamm bewachen und mit den Kriegern kämpfen.

    "Also?", meinte Tat'ank'Ka.
    "Einmal wegen dem Morra. Dann weil es Zeit ist, Tat'ank'Ka. Das Oruk hat seine Regeln und als Stamm brauchen wir einen Häuptling. Wir wollen, dass du losziehst und das Oruk ehrst, indem du als Häuptling zurück kehrst.", meinte der alte Rasaff.

    "Kein Herausforderer?", fragte der Waffenschmied.
    "Keiner der es offen am Stammesfeuer ausspricht. Viele sagen, dass du es schon bist. Aber wir wissen auch, dass du dich als dies nur sehen wirst, wenn wir dich auffordern das Oruk zu ehren.", sprach der ergraute Ork.

    "Dann werde ich mich bald auf die Jagd begeben.", meinte der Schwarzork in unveränderter Tonlage. Er hatte es in jüngster Zeit erwartet.

    "TAT'ANK'KA!", rief es plötzlich. Gargo kam herangestampft und der ogergroße Koloss schnaubte wie ein alter Ork der noch einmal ein Orkweib besteigen wollte.
    "Was ist, Fettsack!? Bist du losgerannt, um vor den anderen mir von dem Morra zu erzählen?", fragte Tat und schaffte gleich Gelächter unter den Orks. Es klang sicherlich skurill und angsteinflößend wenn ein Dutzend Orks lachte.

    "Muhhwraa! ICH BIN NICHT FETT! - Lacht nur! Ihr Shuttas! - TAT'ANK'KA! Sul...Sulla schickt mich! Gulla wird bald Leben schenken. Du sollst kommen! Es kann jeden Moment passieren sagt sie!", erklärte sich Gargo. Tat'ank'Ka verstand und machte sich sogleich auf zu seinen großen Zelt. Er hörte schon vom weiten das Fluchen seines Orkweibes.
    "Khrotakesh!", brüllte er die Orkweiber an und trieb sie davon wie Schafe. Einzig Sulla stand da. Sie war ebenso Tat'ank'Kas Orkweib und stand ebenso kurz vor der Niederkunft. Stolz stand sie da, weil ihre Schwester bald Gulla'Ka heißen würde, wenn sie Tat'ank'Ka starke Nachkommen schenken würde.
    "Geht es ihr gut?", fragte der Berserker. Kaum gesagt brüllte Gulla ein Haufen Flüche und verfluchte Tat'ank'Ka als wäre sie eine Dämonin.
    "Schick jemanden nach Proya oder Melog. Die Ahnen sollen Zeuge werden!", befahl er Sulla die gleich Rudras Weib herrief und sie anwies.
    Dann kam sie Augenblicke später zu Gulla und Tat'ank'Ka ins Zelt.

    "Lugdusch nan ma Ka! Baka! Tal ma Hravka! Jol ta fus dovak!", brüllte die fluchende Gulla, bevor Tat'ank'Ka von ihr getreten wurde und sie versuchte in ihrer Lage ihn zu erwürgen. Tat'ank'Ka scheuerte ihr eine und lachte sie aus.
    "Weib fluch nur weiter so. Große Krieger müssen von ihrern Müttern gehasst werden!", meinte Tat und auch Sulla lachte auf. Es hieß bei den Orks: je mehr die Mutter ein Kind hasste, umso härter zog sie es auf und umso mehr Ork wurde dieser Ork. Orkkrieger die ihre Mütter hassten, als auch fürchteten, waren die besten Orkkrieger.

  7. Beiträge anzeigen #7
    Krieger Avatar von Rok Shar
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    Rok Shar ist offline
    Der Mond stand bereits hoch über den frisch ergrünten Wipfeln der mächtigen Bäume des Orkwaldes, als der Grünork aus seiner Trance erwachte. Noch bevor seine Sinne vollständig wieder erwacht wahren, nahm er bereits den beißenden Geruch nach verschmortem Fleisch und Haaren wahr, der sich noch immer hartnäckig in der Luft hielt und die Tiere des Waldes zu verschrecken schien.
    Langsam bloß wagte der Grüne es, seine Augen zu öffnen und lugte nur durch eine vorgehaltene Hand auf das Feuer vor ihm, das in diesen Sekunden unerträglich hell zu lodern schien. Im Grunde aber, züngelten bloß noch kleine, unscheinbare Flämmchen vorsichtig an den mageren Überresten des toten Tiers, das er mühselig über die brennenden Holzscheite drapiert hatte. Längst hatte das Feuer dem Tier einen Großteil des Fleisches von den Knochen gefressen und nur geschwärzte Knochen und vollkommen verkohlte Überreste übriggelassen.

    »Rok Shar geben dir Fleisch...«, rief der Ork in den düsteren Nachthimmel und erhob sich ehrfurchtsvoll. Er ignorierte den eiskalten Schauer, der ihm beim Anblick der Dunkelheit um ihn herum über den Rücken fuhr und atmete tief, um sich von dem Brennen seiner sauren Muskeln abzulenken.
    Einige Herzschläge lang harrte Rok Shar regungslos in dieser Position aus, ehe er mit ruhigen Bewegungen drei kleine Schalen anhob, die bisher unberührt auf dem verkohlten Leichnam geruht hatten. Vorsichtig, fast schon ehrfürchtig hob er jede der Schalen über seinen Kopf, murmelte einige kurze, orkische Beschwörungsformeln, die ihm sein Meister Kallash gezeigt hatte und begann dann, seine Finger tief in die zähen Massen zu tauchen.
    Halb murmelnd und halb singend rieb der Grüne sich das Blut, das Mehl der Knochen und die Asche des verbrannten Tierkadavers in unterschiedlichsten Formen auf Gesicht und Körper. Erst als kaum noch etwas übrig war, stoppte er seine Zeichnungen. Die verschiedenen Schichten aus Blut, Knochen und Asche verkrusteten schnell auf seiner Haut und dem grünen Fell und ließ den Ork jetzt merkwürdig gespenstisch, fast schon surreal wirken.
    Noch bevor die Mischung auf seinem Fell jedoch vollständig trocknen konnte, schüttete er die mageren Reste in eine vierte Schale, in welcher bisher nur Wasser geruht hatte. Mit seinen bloßen Händen vermengte er die Zutaten, bis schließlich nur noch ein zähflüssiger Brei übrig war, den er ohne große Umschweife über die nur noch schwächlich züngelnden Flammen des Feuers goss.
    Mit einem lauten Zischen schossen dichte Rauchschwaden unter dem verkohlten Kadaver hervor und umschlossen den jungen Grünen, der abermals die Augen schloss.
    »... nehmen an mein Geschenk.«, bat er mit ruhiger Stimme und fächerte sich mit langsamen, ausladenden Bewegungen seiner Arme und Hände den wabernden Dunst entgegen und sog ihn mit mehreren tiefen Atemzügen durch die Nase in sich auf.
    Ein letztes Mal noch rang er mit der Angst vor der alles umschließenden Dunkelheit, die ihn nun umgab, ehe er sich mit geschlossenen Augen auf den Boden hockte und die Hände ineinander legte.
    Lediglich ein leises, melodisches Murmeln war noch in der tiefen Dunkelheit zu hören, bevor der Ork abermals der Wirklichkeit entschwand und in einen tranceähnlichen Zustand irgendwo zwischen Schlaf und Realität glitt.
    Geändert von Rok Shar (10.04.2013 um 20:54 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #8
    Provinzheld Avatar von Tashunka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tashunka ist offline
    Mit verschränkten Armen stand Tashunka auf dem Platz des großen Lagerfeuers und beschaute sich diesen merkwürdigen Morra. Er wirkte blass und schwächlich, doch folgte ihm ein Hexenwerk. Wäre dem nicht so, so hätte man ihn wohl in Stücke gerissen. Des schwarzen Oberkörper lag frei unter der Nacht. Auf seiner Stirn standen noch letzte Schweißtropfen von der Anstrengung der vollbrachten Magie und die Haare klebten auf dem Rücken. Es geschah selten, dass Melog sich dem Wunsch eines Oraks beugte und ihm einen Rat erteilte. So war es nicht weiter verwunderlich, dass der Morra lange warten musste.

    Schließlich jedoch öffnete sich der Vorhang der Behausung und der schwarze erwartete Melog, doch kam nicht er selbst sondern die alte Oraka die ihn versorgte und trat nach einigem Umsehens zu Tashunka heran.
    "Tashunka. Melog wird zu gegebener Zeit mit dem Morra reden, doch nicht jetzt. Er befahl, du sollest in Erfahrung bringen, was er will."

    Der schwarze nickte, war jedoch von dieser Entscheidung nicht gerade angetan. Er schickte die alte weg und betrachtete sich noch einmal diesen dunkel gekleideten. Langsam schritt er auf ihn zu, blickte aus kurzer Entfernung auf ihn herunter und betrachtete ihn genau abschätzend. Schwächlich. Mehr Worte der Beschreibung brauchte es nicht.
    "Was willst du?" Die Stimme des dunklen grollte und eckte in der ungewohnten Sprache auffällig an. Kam es dem Orak vor, als klinge er wie ein Singvogel, so waren die Worte für die Morra doch ungewöhnlich hart.

  9. Beiträge anzeigen #9
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Nach einer Weile hatte der Magier schließlich die Augen geschlossen, es gab für ihn nichts mehr zu sehen. Doch hieß das nicht, dass er sich nicht mehr umschaute. Nach wie vor konzentrierte sich der Schwarzmagier und achtet auf magische Veränderungen in seiner Umgebung. Vielleicht bemerkte er noch mehr oder konnte Rückschlüsse auf die Art der Orkmagie ziehen. Doch lange konnte Narzuhl dem nicht nachgehen, Schritte nährten sich und mit verengten Augen blickte er zu dem Ork auf, der nun vor ihm stand. Es war der gleiche schwarze Ork, der ihm zuvor aufgefallen war. Ruhig und in einer fließenden Bewegung erhob sich der Hohepriester, der Golem neben ihm immer noch vollkommen bewegungslos. Obwohl Narzuhl für die meisten Menschen schon recht groß war, waren die kriegerischen Kreaturen von Natur aus mindestens ebenso hoch gewachsen zumeist überragten sie jeden Menschen. Etwas ungewohnt war es schon bei einem Gespräch nun nicht nach unten zu sehen.

    Der Ork sprach ihn direkt in der Menschensprache an, ohne große Umschweife. Beliar zu Ehren begrüßte der Bleiche sein Gegenüber. Ich bin gekommen um mit eurem Schamanen Melog zu sprechen. Wie bereits bei unserem letzten Zusammentreffen möchte ich ihn erbitten die orkische Magie zu studieren und überhaupt den Kontakt zwischen den Anhängern des dunklen Gottes auf diesem Flecken Erde zu verbessern. Irgendwie hatte Narzuhl weiterhin das Gefühl grimmig angeschaut zu werden. Körperliche Stärke zählte bei den Orks mehr als bei den meisten Kulturen. Der abschätzende Blick bestätigte diese Annahme nur zusätzlich. Wie beschränkt. Als Zeichen meiner guten Absichten und auch als Zeichen der Ehrerbietung liegt es auch in meinem Sinne ihm und allen anderen Orks mein Geschenk zu überreichen. Kurz deutete der Hohepriester auf den leicht verhüllten Amboss in den Händen des Steinriesen. Genügt euch das als Antwort? erfragte der Magier, bereit auch weitere Auskünfte zu geben…

  10. Beiträge anzeigen #10
    Provinzheld Avatar von Tashunka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tashunka ist offline
    Absonderliche Ziele äußerte der Schwächling da. Wieder bewusster vernahm Tashunka das Rauschen der Macht in seinen Adern und lies das gesagte im Raum stehen. "Melog nicht spricht mit jeder und nicht immer." erwiderte er schließlich wobei er den wandelnden Steinhaufen fixierte. "Du musst warten. Er auch."

    Der Berufene lies ab von dem Gesprächspartner und wandte sich dem mächtigen Wesen zu, das hinter diesem stand und ein scheinbar schweres Paket trug. Wieder wechselte er die Sprache, in der Annahme ein solcher Kraftberg sei in der Sprache der Oraks eher beheimatet als in der der Morra.

    "Du bist stark, groß. Was hält dich bei diesem, dem du folgst?" Tashunka schritt um den Riesen herum, doch dieser regte sich nicht. "Oder bist du nur ein Diener, ohne Willen, ohne Ehre und folgst ihm, wenn er dir nur verspricht was du willst? Was kann dies sein? Ein Steinhaufen, der einen Braten will?" Wieder blieb er stehen und lies enttäuscht die Hauer vortreten. Nicht die geringste Reaktion erfolgte.

    "Halt Stein an Leine." Was machten Tat'ank'Ka und Melog wenn sie etwas zu bestimmen hatten? Was sollte er mit dem Morra anfangen? Der schwarze wusste es nicht und würde dafür sorgen, dass er nicht den Hausorak miemen musste. "Gargo, gib dem hässlichen Morra etwas von deinem Fleisch ab, das ist doch mindestens deine siebente Mahlzeit heute. Kshak, mach dich nützlich und schenk aus. Aber Melog soll nicht sagen, der Schwächling sei vor ihm zusammen gebrochen, bevor er mit ihm reden konnte. Bewegt eure faulen Ärsche und wehe ich werd nicht satt. Hab lang genug dafür gejagd, dass ihr euch vollfressen könnt!"

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    Selbstverständliche antwortete der Magier auf die Anweisung. Warten, nun etwas anderes tat Narzuhl auch nicht. So ungewöhnlich sprunghaft er in das letzte Zusammentreffen mit dem Orkschamanen gestolpert war, desto zäher kam es ihm jetzt vor. Doch in diesem Falle besaß er ausreichend Geduld, er betrachtete die Situation ganz einfach als eine seiner Studien und jene brauchten Zeit um Ergebnisse zu Tage zu fördern. Fast schon etwas amüsiert betrachtete der Bleiche wie der Schwarzork veruschte in einer anderen Sprache mit dem Golem zu kommunizieren. Er verstand zwar nicht welche Worte gewechselt wurden, dennoch empfand er es al angebracht den Ork aufzuklären.

    Er wird euch nicht antworten, selbst wenn ich es ihm befehlen würde. Ein Golem besitzt nicht die Fähigkeit zu sprechen. Er ist ein magisch beschworenes Konstrukt, das einzig aufgrund meines Willens auf Erden wandelt, ohne Bedürfnisse, ohne ein Verlangen, doch stets bereit auf meinen Befehl zu handeln und auch wieder zu Staub zu zerfallen, sofern ich es wünsche. Was der Ork wohl zu einem beschworenen Skelett oder gar einem Dämon sagen würde? Das mit den Untoten ließ Narzuhl lieber ruhen, er hatte kein Interesse daran erneut von der orkischen Jagdgesellschaft verfolgt zu werden. Ein Dämon würde vermutlich einen tieferen Eindruck bei einem ork hinterlassen, musste doch auch dieser spühren einer echten und unmittelbaren Kreatur Beliars gegenüberzustehen. Dennoch gab es auch für diese Beschwörung im Moment keinen Anlass. Stattdessen fing Narzuhl etwas von dem Fleisch auf, das achtlos in seine Richtung geworfen wurde. Mit einem seltsamen Blick begutachtete der Magier das Essen. Wie so häufig auf Reisen galt der erste Gedanke an das Kastell dem Refektorium. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, eine gereichte Speiße abzulehne, schon gar nicht als Gast, bei solch schnell cholerisch reagierenden Wesen. Das Getränk in einem einfachen, großen Becher, was ihm gebracht wurde konnte er nicht identifizieren. Wasser war es nicht, es roch nach Alkohol, doch auch kein Wein, eher etwas Bierähnliches, in Richtung eines starken Kräutersuds. Ebenfalls im Normalfall nicht das Getränk seiner Wahl, dennoch bedankte Narzuhl sich höflich und genoss den Moment der Ruhe…

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    Unruhe - ein Gefühl das die Luft um den Karrek prägte. Die Augen der Orks verrieten sie. Sie waren in Gedanken. Der Gast verunsicherte manche. Wie konnte man einen Morra hier dulden? Was suchte sowas hier überhaupt?
    Gleichzeitig faszinierte manche dieser Steinkrieger. Man kannte Geschichten über solch Wesen von den Feuern. Da wo man sich solch Geschichten erzählte.

    Melog hatte beschlossen sich nun zu zeigen. Lange genug hatte er beobachtet und sich Worte überlegt. Lang genug hatte der Morra gewartet, den er nicht zum ersten Mal sah.

    "Der Diener des Schöpfers hat Mut.", sprach Melog, als er wie aus dem Nichts erschien.
    "Nichts schützt ihn vor den Äxten der Orks und doch wagt er es. Was hat dich zu solch Leichtsinn verführt, Mensch den ich schon sah. Weisheit? Geheimnisse? Todessehnsüchte?", fragte Melog und setzte sich dem Morra am Feuer gegenüber. Ein Nicken bedeutete Tashunka sich ebenso an das Feuer zu setzen.

    "Dein Leben wird durch meine Pranke umfasst. Wähle weise Worte, sonst richten sie dich.", meinte der Varrag und begann Orkkraut hervor zu holen, es in drei Stücke zu rupfen und dann zu verteilen. Er steckte sich das Kraut in den Mund. Ein leicht berauschendes Kraut, das da wuchs, wo die Orks ihr Revier markierten.
    Tat

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    Um das Feuer herum schien die Ruhe allgenwärtig zu sein. Niemand, selbst der heißblütigste Ork nicht, wollte verpassen was nun geschah, noch wagte es sich jemand die Unterhaltung fahrlässig zu stören. Nach wie vor knisterte das Feuer fröhlich mit seiner Zerstörungskraft vor sich hin und Melog hatte sich endlich gezeigt. Mut vielleicht, Leichtsinn auf keinen Fall. Ich bin mir sehr wohl meiner Lage bewusst. Seid bedankt, dass ihr mich erneut empfangt und ich meine Worte an euch richten kann. Ein seltsames Lächeln zeigte sich für einen Moment auf dem Gesicht des Bleichen. Orks – stets absolut selbstsicher immer in der Annahme nichts könnte sie übertreffen. Währendessen reichte man auch dem Menschen etwas von dem ihm ebenfalls unbekannten Kraut. Vielleicht eine Art Sumpfkraut? Der Hohepriester durfte sich nicht von möglichen Nebenwirkungen ablenken lassen. Geruch und Geschmak waren ebenfalls seltsamer Natur, jedenfalls nichts was der Hohepriester gerne häufiger zu sich nehmen wollte.

    Wie einst zuvor ist es mein Anliegen von euch zu lernen. Beliar hat nicht nur dem Menschen seine Form der Magie gewährt und es wäre mir eine Ehre eure Wege zu studieren. Neben diesem doch sehr persönlichem Grund verfolge ich jedoch nach wie vor auch ein anderes Ziel. Auch euch sollte bewusst sein, dass die Schergen des Feuergottes in dieser Welt derzeit die Oberhand haben, selbst auf dieser Insel haben sie teilweise ihre Position gefestigt. Auch wenn Orks und Menschen häufig Kriege gegeneinander geführt haben, so sollten wir nicht von vorn herein die Möglichkeit von Zusammenarbeit ausschlagen. Ich bin mir sicher, dass wir alle von einander lernen können, um nicht nur unsere eigene Position, sondern auch die des Dunklen zu stärken. Das Gesicht des Bleichen zeigte kaum eine Reaktion, dennoch lag in seiner tiefen Stimme, die Überzeugung von seinem Vorhaben…

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    Morras waren ein seltsames Volk. Sie sprachen zu viel und nie direkt aus, was sie meinten. Sie waren vorsichtig in ihrer Wortwahl und doch bestärkt ihr Ziel zu erreichen. Orks sagten dazu, dass sie um das vergangene Feuer tanzen. Unnötig für orkische Verhältnisse. Aber das war nun einmal ein Morra. Zu seinem Glück diente er dem Schöpfer und stand in seiner Gunst. Aber wenn des Schöpfers Reich so war, wie es sich die Orks dachten, dann würde er den Schöpfer nicht genügen. Er roch zu wenig nach Blut, nach Chaos, nach Zerstörung, auch wenn die Augen sagten, dass sie dies könnten.

    "Ich erinnere mich. Deine Worte tragen keine Lüge, sind aber auch nicht so mächtig, dass sie einen ganzen Stamm überzeugen. Du bist ein Morra, den niemand hier kennt. So wie dein Stamm und die anderen Stämme der Morras. Wir Orks wurden durch den Schöpfer geschaffen. Euch schuf das Wasser. Man kann noch so viel Blut in Wasser schütten. Das Wasser wird immer da sein. Das musst du verstehen und akzeptieren.", sprach Melog und überlegte, als er in die Flammen blickte. Dies ging eine Weile so, bis er aufsah.

    "Ein Pakt mit unseren Stamm hat immer seinen Preis und braucht Taten.", erklärte Melog und blickte kurz zu Tashunka.
    "Aber wir Orks sind auch gerecht und geben selbst geringen Wesen eine Chance. Sonst würden diese Orkhunde niemals unsere Krieger begleiten. Versteh mich nicht falsch, Diener de Schöpfers, du bist aber auch nur ein Morra. Gezeugt von einen Morra, geboren von einen Morraweib. Mehr sehen viele Orak hier am Karrek in dir nicht. Dein Steinhaufen dort macht mehr Eindruck. Eindruck wirst du aber schaffen, wenn du es schaffst, dass man besser von dir redet. Ich möchte, dass du Tashunka, Thon Daar und womöglich noch andere mit zu deinem Stamm nimmst. Sie sollen so lernen, wie du von uns lernst. Doch bevor du deine Fragen stellen kannst, frage ich dich was du an diesem Ort spürst?", sprach der Varrag und war gespannt, welch magische Sinne dieser Diener des Schöpfers beherrschte.

    Tat

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    Narzuhl ist offline
    Wieder dieses seltsame Lächeln, wieder nur für einen Moment, den niemand bemerkte. Im Prinzip hatte Melog Recht, man sah Narzuhl hier nur als einen Menschen an den niemand kannte. Ob der Hohepriester sich gebührend vorstellen sollte? Nein, im Moment waren sie in ein ruhiges Gespräch vertieft und noch galt es mit Worten den Weg abzustecken, ehe man ihn mit Handlungen beschreiten würde. Die Ansicht wer hier das geringere Wesen war mochte verschieden sein, doch trug ein Disput über diesen Standpunkt zu keinem Fortschritt bei, er würde nur Streit aufgrund Stillstand bedeuten, das ewig alte Muster Mensch gegen Ork, Ork gegen Mensch, es würde keine Veränderung eintreten.

    Was er an diesem Ort spürte? Das hatte sich der Hohepriester bei seinem Treffen auch gefragt und hatte auf den ersten Blick einiges Interessantes feststellen können. Nun sollte er also einen tieferen Blick wagen? Wie seit Anbeginn seiner Zeit als Magier tauchte die Umgebung vor seinem inneren Auge auf, er sah die Welt um sich herum mit ihrer zugrunde liegenden Struktur und ebenso die Spuren der Manipulation die Magie und ähnliches hinterließ.
    Ein mächtiges Wesen hat einst seine Hand über diesen Ort gelegt und tut es vielleicht sogar noch. Ich kenne diese Aura, ein Dämon aus den Tiefen von Beliars Reich. Keine gewöhnliche Kreatur. Eine ähnliche Präsenz habe ich nur erlebt, als mein alter Lehrmeister von einem vergleichbaren Wesen in eine Spähre irgendwo im Refugium des Dunkeln gezogen wurde. Ein mächtiger Dämon wenn nicht sogar ein Erzdämon hat sein Auge auf diesen Ort geworfen. Der Grund für sein Handeln ist mir nicht klar, doch ich vermute ihr wisst mehr darüber? Melog musste ebenfalls ein bestimmtes Ziel verfolgen, wenn er Narzuhl Fähigkeiten abschätzen wollte. Eine interessante Wendung wenn der Ork vielleicht sogar plante diese Macht zu nutzen – irgendetwas würde seine nächste Reaktion schon offenbaren…

  16. Beiträge anzeigen #16
    Kämpfer Avatar von Die Orks
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    Die Orks ist offline
    Melog nickte leicht anerkennend. Der Diener des Schöpfers war wirklich ein Diener des Schöpfers.

    "SIE spricht zu den Orak von Argaan seit die Orak hierher kamen und den Stamm der Tempelbauer aus den Bergen vertrieb. SIE beseelt uns und beschenkt uns. Nichts bleibt ihr verborgen und nichts wird die Prophezeiung aufhalten. Höre, Diener des Schöpfers. Es waren die Ahnen der einstigen Karrek, in der Zeit der fünf mächtigen Schamanen von Khoro, die die Zukunft sahen. - Wenn das Feuer die Welt beherrscht und die Dunkelheit weicht. Wenn die Wasser fallen und die Berge erzittern. Wenn die Mutter des Lebens erwacht und der große Stamm der Karrek gestorben ist, wird ein Stern vom Himmel fallen. - Drachenblut wird IHR Blut. IHR Blut wird Drachenblut. Das neue Blut, wird Orakblut und die Bestien werden über das Land fegen. Die Feuer werden weichen und die Wasser vertrocknen. Die Mutter des Lebens befreit und des Schöpfers neuer Leib wird herrschen über die Welt und mit ihm das Blut der Orak...", sprach Melog in einem dunklen, prophetischen Ton und seine Augen verrieten dass er mehr als nur daran glaubte.

    "Schau in die Welt. Das Feuer herrscht und die Dunkelheit weicht. Der große Stamm der Karrek ist gestorben. Nur noch wenig Blut der alten Karrek existiert und die neuen Karrek herrschen nun und dienen IHR. Der Stern der vom Himmel fiel, fiel vor wenigen Jahren in die weißen Berge und die Berge erzitterten. Drachenblut erhob sich und herrscht nun über die Berge. Es wird die Zeit kommen, da SIE und der Drache eins werden und das Drachenfeuer die Herrschaft des Feuers beendet. Doch damit SIE der Drache wird, müssen wir herausfinden, wie wir die Drachenseele mit IHRER Seele vereinen und austauschen, damit SIE sich des Drachenkörpers bemächtigt. Als Diener des Schöpfers, weißt du viel um den Tod und die Toten. Über Seelen und Wesen aus des Schöpfers Reich. Wir müssen einen Weg finden, SIE in diese Sphäre zu bringen. Dann wird sich die Prophezeiung erfüllen...", erklärte der Schamane und offenbarte seine Gedanken. Einzig deswegen mochte dieser Morra noch leben. Gab es Möglichkeiten und Wissen die sein Stamm hütete, dann war er von Nutzen.

    tat

  17. Beiträge anzeigen #17
    Krieger Avatar von Rok Shar
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    Rok Shar ist offline
    Die Dunkelheit hing schon seit Stunden als düsterer Mantel über dem Orkwald, als der Grüne ein weiteres mal aus dem tranceähnlichen Zustand erwachte, in den er sich nach dem Ritual begeben hatte. Es war ein Zustand der Schwerelosigkeit, in der all seine Gedanken, all sein Wissen und all das, was er zu wissen meinte und wissen begehrte, das sonst als ein unförmiges, surreales Etwas in seinem Kopf herumschwirrte, ganz klar und einfach zu sein schien. Der diffuser Ball unterschiedlichster Gedankengänge und Wissensfetzen, der sonst so ungeordnet vor seinem inneren Auge hin- und herzischte und in dem die vollkommen zufällig überlappenden und verknoteten Gedanken sich weiter und weiter verwoben, löste sich in diesem Zustand vollständig auf.
    Die Zeichnungen auf seinem Fell bändigten die schier endlosen Gedankenströme und ermöglichten es ihm, seinen Geist zu öffnen. Befreit von den irdischen Belangen seines Seins, ohne Hunger, Durst und Emotion war er einfach. Und es half ihm.
    Es war, als würde man einem Blinden das Sehen ermöglichen, als gäbe man einem Tauben die Möglichkeit des Hörens. Er spürte die Energien von IHR, die den Wald der Oraks durchzogen, so deutlich wie nie zuvor. Es war ein erhebendes Gefühl. Aber gleichzeitig zwang es ihn zur Demut, denn IHRE Macht war wirklich. SIE war da, IHRE Macht war zu spüren, zu fühlen. Und selbst hier, so weit entfernt von IHR, so weit entfernt von dem Lager der Oraks, vernahm er noch die Schwingungen ihrer Macht.
    Doch all diese Empfindungen klangen nur als vage Erinnerungen nach, denn sobald er den merkwürdigen Zustand zwischen Wachen und Schlafen verlassen hatte, verlief der Strom an Empfindungen sich in rasender Geschwindigkeit und seine weltlichen Belange brachen erneut über ihn herein. Er spürte die schmerzenden Knochen. Das Hungergefühl Die trockenen und teilweise bereits eingerissenen Lippen. Den eisernen Geschmack von Blut auf der Zunge. Dröhnende Kopfschmerzen. Das Jucken seines eingeschlafenen Fußes. Das pochen seiner noch immer verschränkten Arme.
    Es war niederschmetternd. Nach dem Hochgefühl, IHRE Macht zu spüren, den Fluss IHRER Energien wahrnehmen zu können erschien ihm die Welt nun leerer, trister. Wie eines der morraischen Gemälde, dem man die Farbe entzogen hatte. Grau und fad wie schlechtes Essen.
    Mit schweren Gliedern und einem Gefühl als hätte er wochenlang nicht geschlafen, kämpfte der Grüne sich zurück auf die Beine und versuchte die Tristesse zu ignorieren, die er angesichts der Welt empfand. Seine Muskeln schmerzten und sein Magen knurrte so laut, dass er befürchtete ein Tier könne ihn hören. Doch unbeirrt von all diesen Dingen entzündete er seine letzte Fackel, zog seinen abgebrochenen Speer aus dem Boden und stapfte mit donnernden Schritten davon.
    Er wusste nun, was er zu tun hatte. Er hatte Melogs Aufgabe erfüllt, hatte es geschafft IHRE Energie zu spüren, den Fluss der Energie in sich gespürt. Und er wusste, dass SIE ihm wegen der Opfer, dass er ihr dargebracht hatte, IHRE Gunst gewährt hatte. Nur deswegen war er überhaupt so weit gekommen.
    Und nun war es an der Zeit, den Schamanen erneut aufzusuchen. Denn er wollte nicht nur mit seiner Ausbildung fortfahren, wie sein Meister Kallash es befohlen hatte. Und obwohl dem Grünen die Welt nun anders erschien, weil er IHRE Macht nicht mehr so deutlich spürte, so wusste er doch, dass diese Energie da war. Ständig. Er wusste, dass SIE seine Schritte leiten würde. Und so ließ er sich führen.

  18. Beiträge anzeigen #18
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Jetzt flammt für einen Augenblick wirkliche Schaffensfreude über das Gesicht des Magiers. Die Orks wollten ein Experiement mit einem Dämon und einem Drachen versuchen? Nichts würde ihn daran hinder bei dieser Sache mitzuwirken und Melogs Worten zufolge brauchten sie ihn sogar. Mit der klassichen Beschwörung waren die Orks vielleicht gar nicht vertraut, ihre Magie musste eine andere sein. Für Prophezeiungen hatte Narzuhl zwar nur wenig übrig, doch wenn seine Gastgeber daran festhalten wollten, würde er es ihnen nicht ausreden.

    Es wäre mir eine Freude euch bei diesem…Vorhaben zu unterstützen. Ich weiß sehr wohl wie ich beinahe jede Seele und andere Wesenheiten in diese Sphäre rufen kann, dazu zählen auch Dämonen. Je mehr ich über SIE weiß, je mehr ich ihre Präsenz studiere, umso besser wird die Beschwörung verlaufen. Wie kam man eigentlich auf die Idee einem Dämon ein menschliches Geschlecht zu geben? Zwar entsprach manchmal die äußere Erscheinung der Dämonen der einer Frau oder eines Mannes, doch hatte der Hohepriester sich bisher keine Gedanken darüber gemacht ob diese Kreaturen auch diesem irdischen Schema folgten.

    Von dem Drachen habe ich damals auch erfahren. Ich war an der Stelle an dem er niedergegangen war und als man ihn noch für einen Stein gehalten hat. Viele verschiedene Gruppierungen haben damals veruscht einen Vorteil zu erlangen und man sollte in Betracht ziehen, dass vielleicht auch heute noch einige von ihnen Interesse an dem Drachen haben könnten. Wie wollt ihr den Drachen eigentlich gefangen nehmen? Ein solches Ritual wie ihr es vorhabt, ist sicherlich leichter durchzuführen wenn man den Drachen unter Kontrolle hat…

  19. Beiträge anzeigen #19
    Burgherrin Avatar von Myra
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    Unter der Führung des Obergurus, der urplötzlich seinen Stab entblößte, verließen sie das sichere Gebiet. Myra war nicht ganz wohl bei der Sache. Mit jedem Schritt, den sie vorwärts ging, schienen sich die Bäume dichter zu stellen. Und mit jedem weiteren Schritt wurde es düsterer als zuvor. Da sie keine Nahkampfwaffen hatte, hoffte sie, dass der Druide ihr mit dem Stab nicht zu nahe kam. Wer wusste, was Ryu und er wirklich vorhatten. Früher hatte sie Geschichten gehört, in denen kleine Mädchen in dunklen Wäldern verschwanden und nur noch der Mann wiederkehrte, der behauptete als erster nach ihnen gesucht zu haben. Erschrocken von dem Bild in ihrem Kopf löste sie sich vom Arm des Templers und betrachtete die beiden Männer aus sicherer Entfernung. Zwar vertraute die Grünhaarige Ryu fast blind, doch sie wusste nicht, was der Oberguru mit dessen Gedanken angestellt hatte. Früher im Sumpf gab es Gurus, die junge Mädchen zum Kräutersammeln in den Sumpf eingeladen hatten. Meist kamen da aber nur die Mädchen wieder.
    Als die Bäume bereits die Äste über den Köpfen der drei zusammengeschlagen hatten, kündigte der Druide an, dass sie hier das Lager für die heutige Nacht aufschlagen sollten. Am liebsten wäre die Schneiderin auf der Stelle umgekehrt. In einem Wald wie diesen war sie noch nie gewesen. Es war nicht die Dunkelheit oder das ungewohnte Rauschen des Windes, sondern es war die Älte der Bäume, die sie bedrückte. Wer über tausende von Jahren das Wirken der Menschen miterlebt hatte, konnte auf unschöne Gedanken kommen. In diesem Wald waren nicht die wilden Tiere das Gefährlichste. Selbst als sie am ersten aufgespiesten Schädel vorbeiging, fürchtete sie nicht die Künstler dieses Symbols. Vielmehr gab es ihr etwas Sicherheit - das Wissen um eine gewisse Art der Zivilisation. Nichts konnte den Menschen gefährlicher sein als Bäume, die zulange unter sich waren.
    Als die drei ein sehr kleines Feuer angezündet hatten, schob Myra sich ganz dicht an Ryu. Sie zitterte nicht, dafür war ihr Körper zu erstarrt.
    "Spürst du das?", flüsterte sie ihm zu und schaute dann zum Oberguru, der scheinbar ganz ruhig am Feuer saß und seine Gedanken schweifen ließ.
    Keks hatte sich in der Ledertasche verkrochen und wagte es nicht einma ein Schnurrbärtchen nach draußen zu halten. Myra konnte seine Angst spüren und fürchtete sich mit ihm zusammen. Obwohl jedes Zweiglein ihr suspekt war, regten sich Fasern in ihr, die danach drängten, einen der Bäume zu erklimmen, dort ein Netz zu spinnen und für immer eins mit dem Wald zu werden. Die Schneiderin versuchte diesem Zwang zu unterdrücken, bemerkte dabei aber, dass sie bereits ihr dünnes Seil in der Hand hielt. Dieser Wald rief das Tiefste in ihr hervor.

  20. Beiträge anzeigen #20
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Da saßen sie nun also. In einem Wald, der perfekt in jedes Schauermärchen passte. Zu dritt an einem kleinen Feuer, wo man sich nur spärlich wärmen konnte. Der Templer blieb ruhig, auch wenn er sein Gehör stets auf die Umgebung gerichtet hatte, während sein Blick auf der einzigen Wärmequelle hier hängenblieb. Er konnte die Angst riechen, welche von Myra ausging, doch selbst das brauchte er eigentlich nicht, als er bemerkte, wie fest sie sich an ihn drückte. Doch nicht nur der Grünhaarigen und ihrem Hasen schien es so zu gehen. Selbst die Tiere in dieser Umgebung verhielten sich wohl vorsichtiger und stiller als beispielsweise in den Sümpfen wo sich Ratte und Sumpfhai gute Nacht sagten, ehe der eine den anderen fraß. Es gefiel ihm zwar nicht, hier herumzusitzen, statt sich einen Überblick über die Gegend von einem der Bäume zu verschaffen, doch war sein Vertrauen in Ornlu groß genug, um keine großartige Panik oder Beunruhigung entstehen zu lassen. Zumal dies alles andere als förderlich für Myra gewesen wäre. Stattdessen legte der Templer den Arm um ihre Schulter und drückte sie sanft an sich, während er ihr mit dem Finger eine Strähne hinters Ohr strich. Dann wanderte sein Blick zu Ornlu.

    "Wenn wir wieder zurück sind, muss ich dich um etwas bitten." gab er ruhig von sich und schaute ihm dabei langsam nickend in die Augen. Es war so eine Art Vorankündigung dafür, dass er zu einem späteren Zeitpunkt die Hilfe des Druiden benötigen würde und dieser nickte ebenso langsam. Momentan war es eben einfach ratsamer gewesen, sich ruhig zu verhalten, wenn man hier nicht das Aufsehen von Dingen erregen wollte, deren Aufmerksamkeit man eben nicht haben wollte. Als der Blick wieder zu Myra wandte, steckte der Krieger sein Gesicht in ihre Haare und flüsterte ihr leise zu.

    "Hab keine Angst, ich bin ja bei dir..."

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