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  1. Beiträge anzeigen #41
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Ein zufrieden stellendes Experiment, auch wenn es noch besser gewesen wäre mit dem geschaffenen Licht in der Dunkelheit zu sehen, doch den Nebel damit zu vertreiben war ebenso effektiv. Allerdings war dieser Effekt auch auf Tashunkas vermutlich Unerfahrenheit in Bezug auf diesen Zauber zurückzuführen. Sobald er etwas mehr Übung besaß mussten sie dieses Experiment wiederholen. Interessant, das Licht hat den Nebel ansich angegriffen, jedoch nicht den Schleier von meinen Augen genommen. Der Zauber war einfallsreich besaß aber eben noch diese eine Schwachstelle. Der Hohepriester würde dies seinen Notzien hinzufügen und einen möglichen Zauber daran anpassen. Diese Schwachstelle musste beseitig werden. Doch bevor er nicht selbst diese Hypothese überprüft hätte, würde er keine Vermutugen äußern.

    Ich denke, das waren genügend Experimente für den Moment. Oder habt ihr noch Fragen? Ebenso wie ihr mir helft, bin ich bereit mit meinem Wissen euch zu unterstützen…

  2. Beiträge anzeigen #42
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Melog antwortete indem er zu seinen Leuten sprach und übersetze. Ob er das so wieder gab wie Ornlu es sagte? er wusste es nicht. Konnte es nicht wissen. Aber er konnte in Mimik und Gestik ja genug deuten. Die Orks diskutierten und es wirkte immer so, als würden sie sich gleich die Köpfe einschlagen. Doch das gehörte wohl zu Orks wie ihre Axt. Laut reden, gehört werden und eine eigenen Meinung vertreten. Am Ende waren es wohl normale Worte bei so einer Diskussion, doch als Mensch sah man eben zunächst die große Gestalt und die tiefe, laute Stimme.

    Es vergingen so manch Wortwechsel zwischen den unterschiedlichsten Orks. Ein ergrauter Ork hatte Argumente, ein jüngerer Ork rief immer dazwischen und Melog schlichtete, bevor er an beide austeilte. Es war wie ein Kampf. Ein Schlagabtausch bei dem Melog zunächst den einen und dann den anderen auf seine Seite zog und auch die anderen Orks die Richtung als akzeptabel deuteten. Dann blickte Melog Ornlu an.

    "Der große Wolf hat gesprochen und wurde gehört. Wir die Karrek befinden, dass er nicht falsch spricht. Wir wollen sehen und hören was der Stamm des großen Wolfes dazu sagt und wenn er zustimmt, dann besuchen wir den großen Baum im Süden und werden darüber sprechen, was wir vereinbaren. Der große Wolf und sein Gefolge sollen Gast bleiben, bis sie den Karrek verlassen.", sprach der Schamane deutlich und klar. Eine durchweg akzeptable Sache.
    Ein wenig später erhoben sich die Menschen und ein paar Orks. Andere bleiben am Feuer.

    "Ich werde noch ein wenig mit Melog sprechen. Ich komme dann zu euch. Ich denke wir sollten morgen in der Früh aufbrechen."

  3. Beiträge anzeigen #43
    Krieger Avatar von Rok Shar
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    Rok Shar ist offline
    »Jabarth, Orak!« Die Stimme erinnerte an ein ohrenbetäubendes Donnergrollen, das mit einem mächtigen Knall für Ruhe in seinen Gedanken sorgte und dann so schnell wieder verschwand, wie es auch aufgetaucht war. Mühelos holte das kehlige Brüllen den Grünen aus seinen Überlegungen zurück in das Hier und Jetzt.
    Verwirrt und orientierungslos hob Rok Shar seinen Blick und musste überrascht feststellen, dass er bereits am Lager der Oraks angekommen war. Doch ganz anders als sonst herrschte kein so beruhigend unruhiges Geräuschewirrwarr aus Stampfen, Brüllen oder Hämmern der auf den Ambossen. Im Vergleich zu dem sonstigen regen Treiben, das hier vorherrschte schien das Lager heute wie ausgestorben zu sein, nur einige wenige tummelten sich noch zwischen den einfachen Zelten und Hütten am Karrek. Die meisten unter ihnen aber drängten sich an einem ganz besonderen Platz innerhalb des Lagers zusammen.
    »Es sind Morras hier!«, fuhr sein Gegenüber fort, noch ehe Rok Shar die Möglichkeit hatte, seinen Gedanken eine klare Ordnung aufzuzwingen und die Situation zu begreifen.
    »Morras?«, stammelte er ungläubig und starrte seinen Gegenüber fassungslos an. »Ja, Morras. Waldmorras.« Mit einem kehligen Brummen fletschte sein Gegenüber wütend die Zähne und kniff die Augen zu bedrohlichen Schlitzen zusammen. Es war ein wahrlich angsteinflößendes Bild, das sich dem Grünen bot. Auch wenn die Torwache einen halben Kopf kleiner war als Rok Shar selbst, so machte er das locker durch seinen massigen Körper wieder wett. Die Adern drückten mächtig pulsierend und bebend vor Zorn und Anspannung durch die Haut, dass man sie sogar durch das dichte, braune Fell noch erahnen konnte. Gehörte dieses Biest von Orak nicht zu den Brüdern des Berufenen, so hätte er sich sicherlich eingeschüchtert gefühlt von der Drohgebärde.
    »Großer Wolf, nennen sie einen. Sind wohl hergekommen, um irgendwas mit Meister Melog zu besprechen, keine Ahnung worum es da geht. Ich soll bloß aufpassen, dass Neuankömmlinge die drei nicht gleich köpfen.«
    Doch noch bevor der Grüne etwas erwidern konnte, ließ ein markerschütterndes Poltern und Brüllen ihn in seinem Luftholen stocken. Es war eindeutig die Stimme einer Oraka.

  4. Beiträge anzeigen #44
    Kämpfer Avatar von Die Orks
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    Die Orks ist offline
    Seit dem Abend des gestrigen Tages nun schon hockte Sulla neben ihrer hochschwangeren Schwester. Stets mit einem feuchten Tuch, einem Stück Beißholz oder einem schmerzlindernden Kräutergebräu in der Hand, kniete sie an ihrer Seite, bereit ihr jederzeit die Hilfe zu gewähren, die sie brauchte. Doch ihre sture Schwester lehnte wie immer jegliche Hilfe ab.
    »Schwester!«, flehte sie die Schwangere an und rückte ein Stück näher heran. Draußen war bereits die Sonne hinter dem Orkwald versunken und der Mond hing unheilverkündend hinter einer dicken Wolkendecke. Einzig und allein das schwache Licht einiger entzündeter Feuerschalen spendete dem kleinen Raum gerade genug Licht, damit man nicht gegen die Schwangere stieß oder etwas umwarf.
    »Nimm doch Hilfe an!«, fehlte sie weiter. Doch sie kannte die Antwort ihrer Schwester Gulla nur zu gut.
    »Eine Oraka«, hatte sie Sulla bereits mehrfach angebrüllt, »aufgewachsen beim Silberseestamm und nun Mitglied im Karrekstamm, braucht keine Hilfmittelchen wie eine dieser schwächlichen Satquas!« Es würde ihre Ehre beschmutzen, sagte sie, würde sie die Hilfe annehmen. Das Neugeborene wäre nicht natürlich zur Welt gekommen, nicht wie es sich für einen Orak gehört. Und deswegen würde es schwächlich und kümmerlich werden, ein schwaches, hilfloses Etwas. Gerade gut genug, um es auszusetzen.
    Doch entgegen ihrer Erwartung schwieg Gulla. Einzig das durch die zusammengepressten Hauer gehauchte Keuchen war zu vernehmen. Schweiß rann ihr in kleinen Sturzbächen am ganzen Körper herunter. Ihr Fell war durchnässt und wegen der Kälte des Abends fror die Schwangere leicht, ließ sich aber nichts anmerken. Außer einem gelegentlichen Brummen, einem wütenden Fauchen oder dem monotonen Keuchen ließ sie nichts von sich hören. Ein - wie Sulla fand - ungutes Omen. Die Zeichen standen nicht gut.
    Mit Angst um ihre Schwester erfüllt, rückte Sulla noch einmal näher und legte der Oraka schützend die Hand auf die Stirn. Sie glühte. Und unter ihren geschlossenen Lidern zuckten die Augen wild umher. Die Zeichen ließen nur einen Schluss zu: Gulla brauchte Hilfe - ob sie wollte oder nicht.
    »Schwester, ich..«, fing Sulla langsam an und nahm die Pranke von der Stirn ihrer Schwester. Doch noch bevor sie den Satz zuende sprechen konnte, riss ihre Schwester die Hauer voneinander und brüllte so laut, als hätte man ihr ein glühendes Brandeisen in den Körper gerammt. Sie brüllte so laut und so schmerzerfüllt, dass sich Sulla die Nackenhaare aufstellten.
    »Hol.. Hilfe.«, keuchte Gulla noch, bevor sie in die dunkle Umarmung einer Ohnmacht davonglitt.
    Ohne zu zögern sprang Sulla auf und stürmte aus der kleinen Behausung. Im Augenwinkel erkannte sie die dunkle Blutlache, die sich aus dem Schritt der Schwangeren ergoss.

    Rok

  5. Beiträge anzeigen #45
    Krieger Avatar von Rok Shar
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    Rok Shar ist offline
    Die fremde Oraka hatte nur einen einzigen Augenblick gezögert, ehe sie Rok Shar mit festem Griff am Arm gepackt und dann quer durch das Lager des Karrekstammes geschleift hatte. Ihre orkischen Füße donnerten dabei in einem schnellen, unheilverkündenden Rhythmus auf den Erdboden.
    Für den Grünen war es das erste Mal, dass eine Oraka ihn berührte, denn an seinem Geburtsort wurden Oraka und Oraks strikt getrennt. Nur der Anführer des Stammes und einige seiner engsten Vertrauten durften die Oraka besuchen. Auf diese Weise, so die Regel des Stammes, wurde nur das stärkste Blut in die nächste Generation weitergegeben. Aber in diesen Augenblicken kreisten die Gedanken des Grünen weniger um die erste Oraka, die er je berührte, sondern vielmehr die Tatsache, dass er noch immer keine Ahnung hatte, worum es eigentlich ging. Doch er wagte es nicht, die Fremde zu fragen, geschweige denn stehen zu bleiben. Also ließ er sich durch das Lager zerren und hielt seine Neugierde hinter Verschluss.
    Erst, als die Oraka laut schnaubend vor einer der Behausungen zum stehen kam, die die Orakas des ursprünglichen Silberseestammes bezogen hatten, wagte er es, seine Stimme zu erheben.
    »Was los seien?«, fragte er ruhig. Doch statt ihm eine Antwort zu geben, deutete die Fremde lediglich durch den Eingang ins Halbdunkel hinein. Ihre Pranke zitterte.
    »Da.«, brachte sie schnaubend heraus, bevor sie hineinstürmte. Ihre Stimme war wider Erwarten sehr ruhig, obwohl sie am ganzen Körper vor Anspannung bebte. Nie zuvor hatte er eine so aufgeregte Oraka gesehen. Ohne nachzudenken folgte er ihr und trat in das Dunkel der kleinen Hütte.

    Einige Sekunden vergingen, bis sich die Augen des Grünen an das Halbdunkel gewöhnt hatte und er mehr erkennen konnte als bloße Umrisse. Auf mehreren Schichten schmutziger Felle lag eine weitere Oraka, vom Körperbau der Ersten sehr ähnlich, aber einige Jahre jünger. Sie atmete nur langsam und ihre Atemzüge waren schwer und flach.
    »Sie ist ohnmächtig!«, berichtete die erste Oraka und kniete sich besorgt neben die Ohnmächtige, der sie eilig ein feuchtes Tuch auf die Stirn legte.
    In dem diesigen Licht des Raumes brauchte Rok Shar eine Weile, bis er das Problem erkannte: Die ohnmächtige Oraka war hochschwanger und hatte wohl mitten im Werfen ihres Neugeborenen das Bewusstsein verloren.
    »Licht.«, befahl der Grüne knapp und trat dann einige Schritte vorwärts, ehe er eilig seine Reiseausrüstung abstreifte und sich vor die Schwangere kniete, die er eilig untersuchte. Sie hatte hohes Fieber und ihr Fell war schweißnass. Wenn er nicht bald etwas unternahm, würde sie wohl gemeinsam mit ihrem Neugeborenen sterben.

  6. Beiträge anzeigen #46
    Kämpfer Avatar von Die Orks
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    Die Orks ist offline
    Hektisch befolgte Sulla die Befehle des merkwürdigen Schamanen und entzündete einige Fackeln, die sie mit wuchtigen Bewegungen in den Boden rund um ihre ohnmächtige Schwester rammte. Im Licht der Fackeln jedoch bot sich ihr ein erschreckend eindeutiges Bild vom Zustand ihrer jüngeren Schwester.
    Das Fell ihrer Beine war verklebt von frischem und bereits getrocknetem Blut, das sich noch in einem stetigen Rinnsal zwischen ihren Beinen ergoss. Ihre Hände krampften unaufhörlich und versuchten trotz ihrer Ohnmacht unaufhörlich nach Halt zu suchen, den sie aber nicht fanden. Denn unter dem strengen Blick des Schamanen wagte Sulla es nicht, die Hände ihrer Schwester zu ergreifen. Der sonst so massige und breite Körper wirkte trotz der Schwangerschaft fast schon schwächlich.
    »Was nun?«, fragte sie mit erschreckend ruhiger Stimme und bereute schon in der nächsten Sekunde ihre Ungeduld.
    Statt sie jedoch zu schelten, blieb der Orak ganz ruhig und widmete sich dem kleinen, ledernen Beutel, den er um die Schultern getragen hatte. Mit der nötigen Eile, aber keinesfalls hektisch, leerte er die Tasche Stück für Stück, zückte vier getöpferte Behältnisse, einige Pflanzen und Beeren, unterschiedliche Kräuterbündel und schließlich eine abgebrochene Speerspitze und einen Notizblock, den er hastig aufschlug und sein Gesicht darin vergrub.
    Sekunden, die sich in Sullas orkischen Augen wie Stunden hinzogen, blätterte der Schamane in dem kleinen Büchlein, las hier und da einige seiner Notizen, nickte kurz und blätterte dann weiter. Sie wagte es nicht, ihn zur Eile zu drängen, stets in der Angst er fühle sich in seiner Ehre verletzt und könne die Behandlung ihrer Schwester abbrechen.
    Doch statt untätig herumzusitzen und zu warten, bis der Schamane seinem Tagwerk nachging, wischte sie ihrer ohnmächtigen Schwester nun doch den Schweiß vom Körper und hielt ihre zitternde Hand.

    Erst nach einigen Augenblicken klappte der Orak sein Büchlein zu, legte es vorsichtig zurück in den Lederbeutel. Mit gezielten Griffen zupfte er dann die unterschiedlichsten Blätter, Beeren und einige Gräser aus seiner Sammlung heraus, warf sie in eine der vier Schüsseln und zerrieb alles mit der stumpfen Seite der Speerspitze.
    Ihr warf er ein kurzes »Brauchen Wasser und Feuer. Orksa gehen holen!« zu und verbannte sie damit von der Seite ihrer Schwester. Schweren Herzens, aber wohl wissend, dass es zu ihrem Besten war, hastete sie mit dem Wassertopf aus ihrer Hütte und stellte alles über das Feuer.

    Wieder vergingen quälend lange Minuten, ehe das Wasser kochte und Sulla den Topf von der Feuerstelle nahm. Ohne sich die Mühe zu machen, das Wasser umzufüllen, hievte sie den schweren Topf in die Hütte zurück und setzte ihn in einiger Entfernung zu ihrer Schwester wieder ab.
    Der Schamane hatte unterdessen anscheinend weitere Kräuter und Beeren vermischt und das Gemisch angezündet.
    Im gesamten Raum breitete sich nämlich langsam aber sicher ein diesiger Nebel aus, der die Sicht leicht beeinträchtigte. Während Sulla wegen des stechenden Geruchs husten musste und schon befürchtete, ihre Schwester könne ersticken, fächerte sich der fremde Schamane in aller Seelenruhe die Dämpfe zu und sog sie tief ein. Auch schickte er die Dämpfe mit leisen, fremdartigen Gesängen in Richtung von Gulla, deren angespannte Muskeln sich deutlich entspannten. Und auch ihre Atmung verlangsamte sich mit jedem weiteren Atemzug, bis sie schließlich vollkommen ruhig und gleichmäßig atmete.
    »Mischen das mit Wasser und dann geben Orksa da auf Boden.«, befahl er bestimmt zwischen zwei seiner Gesänge und reichte Sulla eine der Schüsseln.
    Dann kniete er sich regungslos neben ihre Schwester, schloss die Lider und sang mit zunehmender Lautstärke einige orkische Sätze. Seine Hände hielt er ausgestreckt über dem leblosen Körper ihrer Schwester, deren Blutung noch immer nicht gestillt war.
    Ob dieser merkwürdige Schamane überhaupt wusste, was er tat?

  7. Beiträge anzeigen #47
    Krieger Avatar von Rok Shar
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    Rok Shar ist offline
    Der Zustand der hochschwangeren Oraka war noch immer kritisch. Auch wenn sie wieder ruhiger atmete, hatte sie doch sehr viel Blut verloren und ihr Körper war von den Anstrengungen der Geburt sichtlich mitgenommen. Seit Stunden nun hatte sie nichts gegessen und nur wenig getrunken, selbst im Zustand ihrer Ohnmacht verweigerte die sture Oraka die Hilfe, die man ihr bot. Rok Shar befürchtete, sie zu verlieren, wenn sich der Frischling nicht beeilte und baldigst das Licht der Welt erblickte.
    Aber auch die Schwester der Trächtigen hatte mit Sicherheit bessere Zeiten erlebt - ihre Gesicht war eingefallen und ihre Bewegungen langsam und ungeschickt. Kein Wunder, saß sie doch seit Stunden nun schon an der Seite ihrer jüngeren Schwester und hielt Wache über ihren Schlaf. Auch ihr Körper brauchte bald Ruhe.
    »Oraka!« Mit überraschender Härte brummte Rok Shar die ältere der beiden Schwestern an, die erschrocken zusammenfuhr. »Holen Macher von Kind, Rok Shar nicht wissen wer sein. Holen und bringen her - wollen sein dabei, wenn kommen kleiner Orksi. Rok Shar schon fangen an.«, murrte er auf orkisch und wartete gar nicht erst ab, bis die ältere Schwester den Raum verlassen hatte.
    Hastig schlug er die neuesten Seiten seines Notizbuchs auf und schaute die Notizen nach, die er sich über die verschiedenen Kräuter gemacht hatte. Die Bibliothek des Kastells hatte ihm wirklich große Dienste erwiesen. Die Namen und Wirkungen von einigen örtlichen, aber auch von den meisten khorinischen Kräutern, Beeren und Pflanzen waren dort so detailliert beschrieben gewesen, wie es nur Jahre intensivstem Studiums ermöglichten.
    Ohne Umschweife entzündete er die erforderlichen Kräuter und wedelte der Trächtigen den Dampf entgegen. Es war ein saurer, beißender Geruch, der ihm die Tränen in die Augen trieb. Doch genau das war das Ziel. Irgendwie musste er die Oraka aus ihrer Ohnmacht zurückholen, bevor er die Geburt einleiten konnte.

  8. Beiträge anzeigen #48
    Provinzheld Avatar von Thon Daar
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    Thon Daar ist offline
    Schwarz und Weiß tobten in einem unbändigen Sturm, vermischten sich, stoben auseinander nur um einen Moment später wie zwei Berserker aufeinander zu prallen. Hell und dunkel, beide Herzen schlugen schwarz und weiß, getrennt und doch verbunden. Seine Augen noch blind für das jeweils gegensätzliche Element, welches gleich dem anderen doch ungehindert seine Eingeweide zu versengen drohte.
    Nur schwer kam der Orak wieder auf die Beine, nachdem es ihn auf die Knie gezwungen hatte, als das Tosen entfesselt worden war. Seine Glieder zitterten wie die eines Morra, nachdem er versucht hatte, die Herzen in gleichem Takt schlagen zu lassen, als er gewagt hatte, mit beiden Augen sehen zu wollen. Doch es blieb nichts, der Erfolg war nicht zu verzeichnen. Er hegte Groll, Groll auf den Grund, den er zu benennen noch nicht fähig war. Waren es die Morras, die plötzlich wie Maden ins Fleisch ihres Gebietes eindrangen? Seit wann duldete man diese Würmer hier? Hatte man nicht aus den Zeiten Farings gelernt, wollte etwas verändern? Und am Ende stehen wir wieder am Anfang.. Knurrend verließ der Berufene sein Zelt um SIE aufzusuchen, sich vor ihren Altar zu werfen und stürmische Ruhe zu ernten.

    Auf dem Weg dorthin hatte er einen kurzen Blick auf Tashunka werfen können, der aber im nächsten Moment schon wieder verschwunden war. Seine Fäuste ballten sich. Wie er mitbekommen hatte, hatte der Schwarze schon die ersten Fortschritte gemacht, während in ihm nichts mehr war als ein großes Tohuwabohu aus Hell und Dunkel, gespalten und nicht mehr vermischbar. Nicht für ihn. Sollte er Melog aufsuchen? Nein. Ausgeschlossen. Der Stolz saß zu tief, bereits jetzt um Hilfe zu betteln wie ein Welpe. Doch gleichermaßen schnitt ihn der Neid. Demütigend, um scheinbare Längen zurück zu bleiben.
    Wut kochte hoch, genährt durch die dunkle Präsenz des Altares, durch SIE. Daar spürte das Schwarz, es hüllte ihn ein, schwoll an und ließ das Weiß verblassen. Es bäumte sich auf und doch fehlte die Kraft um dem Dunkel zu widerstehen, welches im Schatten dieses unheiligen Ortes längst triumphiert hatte. Für einen Moment verblasste auch sein Augenlicht. Der Augapfel schien in ruhigem Todesschlaf versunken, als das zweite Auge plötzlich aus der Fäulnis erwachte und den Blick durch den Schleier freigab. Gefesselt von der Wahrnehmung und dem Moment des Unglaubens war es dem Orak nicht möglich, auch nur zu atmen, seinen Blick zu bewegen, der starr auf ihrer Fratze verharrte, die ihn mit seinem Blick zu durchbohren drohte, seinem toten Auge für einen Moment Sicht verlieh und es wieder nahm, als sich der Schleier der Schwärze um ihn löste.

    Ein Herz stand still, während das Andere heftig schlug und das unversehrte Auge wieder zum Leben erwachte.

  9. Beiträge anzeigen #49
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    "Was macht Rok Shar hier?", fragte Tat'ank'Ka etwas verwirrt, während der Orak da vor seinem Weib irgendwas machte. Irgendwas mit seltsam riechenden Zeug.
    Dann erklärte Sulla, dass er helfen würde.

    "Helfen? Ich weiß nicht...", meinte der Berserker etwas skeptisch. Gab es Geburtshelfer oder machten das Oarakas nicht ganz alleine? Er wusste es nicht.
    "Er hilft nur! Gulla wird euer Fleisch und Blut aber selbst aus dem Leib pressen müssen. Die Kräuter helfen nur dabei wach zu sein.", entgegnete seine erste Frau.
    "Wenn sie wacher ist, dann wird es auch intensiver!", argumentierte der Schwarzork, um irgendwas zu sagen. Diese ganze Geburtssache war nichts für den Krieger der so viele Schlachten schon schlug. Das war eine ganz andere Schlacht, bei der er nicht die Axt benutzen konnte und doch spürte er, dass er hier sein musste.

    Sulla griff seine Pranke und dann beugten sich beide zu Gulla, die langsam erwachte, Tat'ank'Ka zornig und voller Flüche bschimpfte und dann meinte, dass es endlich Zeit wäre.
    "Und schau ihr nicht dauernd da hin! Das ist mein Weib!", brummte Tat'ank'Ka Rok Shar an. Nicht ganz ernst gemeint, aber das war nötig um die Nervosität etwas für sich zu legen. Als Ork zeigte man nicht offen was man empfand. Das war ja kein Kampf wo man dann mit dem Blut seines Feindes benetzt den Sieg heraus brüllte.
    Er hatte aber Sulla durchaus verstanden, dass er Gulla beistehen sollte. Immerhin empfand er auch mehr als nur Lust gegenüber seiner zweiten Frau. Während Sulla die kriegerischere war und Tat'ank'Ka deswegen besonders gefiel. War Gulla so wie die weise Frau seines alten Stammes. Beide zusammen, würden seine Nachkommen zu richtigen Orks aufziehen.

  10. Beiträge anzeigen #50
    Krieger Avatar von Rok Shar
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    Rok Shar ist offline
    Die Überraschung darüber, ein bekanntes Gesicht zu sehen, steckte dem Grünen noch immer in den Knochen, als er mit der improvisierten Geburtshilfe fortfuhr. Es war der schwarze Berserker Farings, eine wahre Bestie, selbst unter den Oraks galt er als äußerst brutal, wenn er erst einmal die Beherrschung verlor. Angeblich sollte er ein ganzes Dutzend der blechernen Soldaten des Feuergottes mit bloßen Pranken getötet haben, nur um dann mit ihren toten Leibern zwei weitere Dutzend zu erschlagen. Aber das - so vermutete Rok Shar - war bloß das Gerede von irgendwelchen Idioten, die sich wichtigtun wollten.
    Nun jedenfalls, da der Erzeuger des Frischlings dabei war, konnte der Grüne endlich fortfahren.

    »Oraka!«, brummte er die ältere der beiden Orakas in gewohnter Art und Weise an. Sie sah es ihm nach, denn für sie stand die Gesundheit ihrer Blutsschwester derzeit über allem anderen. »Halten Schwester fest. Aber.. fest fest - Rok Shar nicht wollen kriegen Zorn von Oraka mit Frischling. Seien nie gut.«, fügte er nicht ganz ohne Anspannung hinzu. Was jetzt kam, war selbst für den belesenen Orak Neuland. Und die Tatsache, dass der brummige Erzeuger hinter ihm stand, jederzeit bereit ihm im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf abzureißen und dann seinen toten Körper IHR zu Opfern, senkte seine Nervosität nicht gerade.
    »Andere Oraka!« Diesmal wandte er seinen Blick zu der mittlerweile vollständig erwachten und lautstark zeternden Trächtigen, die aber dank des Körpereinsatzes ihrer älteren Schwester wenigstens ein bisschen im Zaum gehalten wurde. »Seien jetzt wichtig, also hören zu.«, brummte er gegen das Gezeter an und hatte zumindest das Gefühl, als würde das Gebrumme ein bisschen leiser.
    »Frischling sitzen fest. Wollen raus aber können nicht. Rok Shar schon haben versucht, aber nicht können helfen mehr. Also Oraka muss machen, dass Frischling kommt. Müssen -« Ein lautstarker Brüll der Trächtigen unterbrach sein Gerede und ließ ihn kurz innehalten. Sofort stimme der Schwarzork in Rok Shars Rücken in das orkische Gebrumme mit ein und ließ seinen Unmut mit einem halblauten Grollen verlauten.
    »Gut, so.«, war alles was der Grünork sagen konnte. »Nicht wissen, was gemacht, aber waren gut. Fast seien da!«
    Der Grüne verschwieg, dass es die dunklen Füße des Neugeborenen waren, die zuerst zu sehen waren. Und obwohl er kein Experte für Orkgeburten war, so wusste er doch, dass es eigentlich andersherum hätte sein sollen.

  11. Beiträge anzeigen #51
    Krieger Avatar von Rok Shar
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    Rok Shar ist offline
    Eine Mischung aus Blut, Schweiß und Urin rann dem Orak über die Pranken und färbte sie mit ein unheilschwangeren Dunkel. Die wenigen Fackeln, die aufgestellt worden waren, waren längst bis auf einen kleinen Stummel abgebrannt und nur noch das wenige Licht des Tages, das durch den schmalen Eingang hereinfiel, erhellte das Räumchen ein wenig.
    Wortlos blickte der Grüne zu der älteren der beiden Orakas, die bloß ein stummen Nicken von sich gab, irgendetwas Unverständliches grummelte und dann ihre zwei mächtigen Pranken so fest auf die Schultern ihrer Schwester drücke, dass die Trächtige sich kaum mehr bewegen konnte.
    »Beißen zu!«, brummte Rok Shar die Trächtige an, die mit einem letzten, lauten Brüllen ihren Mund schloss und ihre Hauer fest in das unterarmdicke Beißholz rammte.
    »Zählen bis drei.« Obwohl sein Körper innerlich bebte vor Anspannung, versuchte er nach Außen hin so ruhig und fachmännisch wie möglich zu bleiben. Alles andere würde der Trächtigen nicht helfen.
    »Eins.« Die Hände der Trächtigen gruben sich vor Anspannung zentimetertief in den Boden und sie schloss angespannt die Augen. Auch der Schwarzorak hinter Rok Shar schien für einige Herzschläge lang sein Murren zu lassen und mit dem ganzen Raum den Atem anzuhalten.
    »Zwei.« Ohne Vorwarnung riss der Grünork an den schmalen Beinchen des Frischlings.

    Der Schmerzensschrei der jüngeren Oraka war so ohrenbetäubend, dass er im ganzen Orkwald hätte gehört werden müssen. Sekundenlang zog sich das schmerzverzerrte Brüllen hin, bis sie schließlich mit orkischen Schimpfworten um sich warf und jeden im Raum lautstark verfluchte. Und obwohl sie sich mit aller Macht gegen den Druck von oben stemmte, hielt die ältere der beiden sie fest auf dem Boden.
    Rok Shar beachtete sie gar nicht weiter, denn Enttäuschung machte sich in ihm breit. Der Frischling war klein. Selbst gegen eines dieser milchigen Morrakinder wirkte der NanOrak, das Neugeborene, schwächlich. Das schlimmste aber, war wohl das dünne Ärmchen, das ohne Partner auf der schmalen, eingefallenen Brust des Kindes lag.
    Er drehte sich zu dem Vater um, der zumindest nach Außen vorerst ohne Regung geblieben war.
    »Tat'ank'Ka müssen wissen, was tun.«, sprach er mit ruhiger Stimme und überreichte dem Schwarzork sein Kind. Es war ein Schwächling, ein GanBarr und hatte deswegen den Segen des Lebens nicht verdient. Es wäre dem Stamm eine Last, solch ein Kind durchzufüttern, denn es konnte niemals für sich selbst sorgen und nach orkischer Tradition musste es damit entweder getötet oder ausgesetzt werden.
    Bestand der Schwarzork aber darauf, so würde auch dieser Schwächling den Segen erhalten und könnte damit wenigstens Teil eines anderen Stammes werden.
    »Schamane!«, brüllte die jüngere Orkschwester und sogleich fuhr Rok Shar herum. »Da ist noch eins!«, meinte sie hastig und deutete auf das Geschlecht der Trächtigen. Das Geschlecht war an mehreren Stellen gerissen, wahrscheinlich insbesondere durch die grobe Gewalteinwirkung des Grünen. Doch das überraschendste war wohl der massige Leib eines Frischlings, der bereits bis zur Hälfte herausschaute. Anscheinend ohne große Schmerzen war es der trächtigen Oraka möglich, ihr Kind diesmal auf natürliche Weise und ohne Zutun des jungen Orks zu bekommen. ERst bei den letzten, finalen Handgriffen ging er schließlich zur Hand und zog unter halblautem Ächzen der Mutter ein prächtiges Orkmädchen hervor. Ihr Fell war benetzt von Blut und Schweiß ihrer Mutter und vielleicht auch ihres Bruders.
    Doch im Gegensatz zu ihm strahlte sie Lebenskraft und Stärke einer wahren Oraka aus.
    »Bosh NanOraka me shakka Orth gra durkash gi Khaz Tak! Gobo grolosh gi Raka.«, zitierte der Grüne den orkischen Segen für Frischlinge, den sein Stamm seit Generationen an seine Nachkommen weitergab.
    Die Neugeborene antwortete mit einem kräftigen, kehligen Schrei, so wie es sich für einen wahren Ork gehörte.

  12. Beiträge anzeigen #52
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Zu schade, dass sich die andere Menschengruppe so schnell wieder davon gemacht hatte. So war dem Hohepriester gar keine Möglichkeit geblieben sich dieser einmal genauer anzusehen, auch wenn er einen leisen Verdacht hegte. Aus Thorniara waren diese Menschen wohl kaum, die Setarrifer konnte er nur schwer einschätzen, aber die Leute aus Schwarzwasser hielt er für…nun passend genug um hier aufzutauchen. Ohne eine Bestätigung brachten ihm seine Vermutungen jedoch überhaupt nichts. Stattdessen hatte sich Narzuhl lieber daran gemacht einen neuen Zauber auszuprobieren. Die Experimente mit Tashunka’s hervorgerufenen Nebel und seinem eigenen Wissen über das Erschaffen von kleineren Lichtquellen sollten in seine Überlegungen miteinfließen. Sein Ziel war es eine Dunkelheit zu erschaffen, die jedem Licht die Möglichkeit rauben sollte zu existieren.

    Die Herangehensweise war für ihn bereits klar vordefiniert und seine Erfahrungen mit einigen Tests würden schließlich die Feinheiten bestimmen. Ebenso wie er es einst gelernt hatte mit seiner Magie die Umgebung derart zu manipulieren, dass ein Licht entstand, wollte er nun den umgekehrten Weg gehen und Finsternis hereinbrechen lassen. Gleichzeitig galt es jedoch auch darinbefindliche Lichtquellen regelrecht zu verschlucken und auch neu Entzündeten keinerlei Chance zum Überleben zu geben. Doch zunächst galt es ersteinmal sich darin zu üben die Dunkelheit zu erschaffen. Der Hohepriester hatte sich dazu etwas abseits von den üblichen Orklagern begeben und ebenso auch den Golem aus seiner Kontrolle entlassen. Seine Vorstellung von Schatten war klar definiert, also konnte er direkt damit beginnen sie auch zu weben.

    Zunächst beschränkte der Schwarzmagier seine Versuche auf ein kleines Areal um das Prinzip zu erforschen. Daher sollte es reichen wenn er in seiner Hand eine kleine Kugel der Lichtlosigkeit enstehen lassen würde. Weniger ungewohnt als bei seinen ersten Erfahrungen mit dem Lichtzauber brachte der Bleiche auch erste Erfolge zu Tage. Als Anhänger des dunklen Gottes lag dies vermutlich ein wenig in der Natur. Dennoch betrachtete er interessiert die kleine schwarze Kugel über seiner linken Hand. Probehalber fuhr er mit seiner Rechten einmal hindurch. Das Konstrukt war keinesfalls perfekt. Zum einen hatte Narzuhl den Aspekt der Dunkelheit noch nicht richtig in die magische Struktur eingefügt und zum anderen ließ sich die schwarze Sphäre noch zu einfach beeinflussen. Der leichte Lufthauch seiner Handbewegung reichte bereits aus um sie auseinanderzufächern. Kurzerhand zog Narzuhl die einzelnen Fäden der Dunkelheit wieder zusammen und intnsivierte die Schatten. Dies würde er solange mache, bis das Konstrukt seinen Anforderungen entsprach. Danach konnte er einmal versuchen eine größere Fläche in Finsternis zu hüllen, bis er schließ auch das Auslöschen von Lichtquellen ausprobieren würde…

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
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    Der Wert einer Oraka zeigte sich in dem was sie konnte. Wie stark sie war, wie gut sie kämpfte und wie wertvoll sie für den Stamm war. Wert hatte das Schenken neuen Lebens. Ohne neues Leben, keine Stamm. Orakas waren deswegen das wertvollste für einen Stamm.
    Diese Worte seines Vaters verstand er mehr denn je. So lernte er es damals, als er fragte wieso er die schwächlichen Weibchen beschützen solle.

    Seine Gefühle beschreiben war schwer. Er war wortlos und erstaunt. Bewunderte Gulla für den Schmerz den sie ertrug, bewunderte die kleine Oraka die kräftig schrie und blickte den kümmerlichen kleinen Orak mit gemischten Gefühlen an.
    Sein Blick schweifte zu Sulla, dann zu Rok Shar und dann zu Gulla.

    "Geb sie mir!", forderte die Mutter der Kleinen und blickte den anderen kleinen Ork gar nicht an. Sulla tat es und schüttelte den Kopf. Ihr Blick traf Tat'ank'Ka und er sollte wirklich entscheiden. Das war die Pflicht.

    "UmbarTsugo! - Ich setze ihn aus. Sollen die Ahnen entscheiden. Ein Orak tötet nicht sein Blut.", sprach der Berserker und nahm den Kleinen Sulla aus den Armen.
    "Ich komme bald zurück.", sprach er und wickelte den Kleinen in ein Tuch. Dann schritt er aus dem großen Fellzelt und sah sich um. Er mochte nicht beobachtet werden.

    Fern des Stammesfeuers schritt er, hin und wieder wimmerte der kleine Ork in seinen Pranken, als wüsste er, dass er hier nicht leben würde.

    Tat'ank'Ka durchschritt das kleinere Tor der Siedlung und schritt in den Orkwald. Minutenlang und viele Schritte. Kreuz und quer und doch mit einem Ziel. Es war nicht die erste Geburt im Orkstamm und da wo er dann am Ende anhielt, sahen seine dunklen Augen skelettierte Leiber von anderen Orksäuglingen, manche von ihnen verwesten. Es war für den Stamm kein Geheimnis, dass durch gleiches oder verwandtes Blut oder einfach durch eine stärkere Schwester oder Bruder im Leib der Mutter, manch Orksäugling verkümmert oder tot zur Welt kam. Doch ein Geheimnis machte man daraus, wenn man an diesen Ort ging. Man sprach nicht über Namenlose.

    Tat'ank'Ka hielt inne und sah durch die Baumwipfel gen Sterne.
    "Weißt du wer UmbarTsugo war?", fragte er den Kleinen auf orkisch und blickte das kümmerliche Leben an.

    "UmborTsugo war der Sohn einer Mushga. Einer Oraka die sich für Nahrung und Unterkunft Orkkriegern hingab. Da sein Vater ihn nicht anerkannte, weil er zugleich die Mushga als sein Weib anerkennen hätte müssen, war sein Schicksal und seine Sterne bestimmt. Kastenlos, ohne Vater - in vielen orkischen Augen schlimmer als ein Morra zu sein, weil es ein ehrloses Leben ist. UmbarTsugo war ein Gnaka! Ein Mushgasohn! Der Fluch seiner Mutter lag über ihm. Niemand gab sich mit einem Gnaka ab, seine ganzes Leben hindurch wurde er getreten, geschlagen, schlimmer behandelt als ein Tier! Schlimmer als Morrasklaven. Es blieb dem UmborTsugo nichts anderes übrig als zu stehlen, was ihn noch schlimmer in den Augen aller machte. Sein Leben war einsam und er gebrandmarkt. Traurig und verzweifelt flüchtete sich der UmborTsugo in das Leben eines Einsiedlers. Doch eines Tages...", sprach Tat und blickte gen Sterne.

    "Eines Tages blickte er in einer Nacht wie die Nächte hier gen Himmel und sah in die Sterne. - Immer begleiten sie uns, seit wir als Oraks über die Erde wandeln und immer waren sie mehr, als nur helle Punkte. Ihr Stand bei unserer Geburt weist uns unser Schicksal. - Über meine Sterne sagte man mir, dass sie für den Weg des Kriegers standen.
    Man kann in den Sternen sogar Zeichen sehen. UmborTsugo sah sie auch. Er blickte gen Norden zum hellsten Stern und sah diesen wandern. Wandern zu einen Sternengebilde, dass wir alle kennen. Das wir als Frischlinge von unseren Vätern gezeigt kriegen und als den großen Ork erkennen. Dort sprach der helle Stern zu UmborTsugo und forderte ihn auf den höchsten Berg zu erklimmen, damit er seine Sterne neu ordnen möge. UmborTsugo zögerte nicht lange. Es hielt ihn weder Pflicht noch sonst etwas dort wo er war. UmborTsugo wanderte viele Monde in Richtung Norden. Immer dem hellen Stern folgend. Nichts konnte ihn aufhalten. Er hatte nichts zu verlieren. Sein Leben war nichts wert - so wie deines, mein Blut. Er zog durch heiße Lande, durch unendliche Wälder und durch Eiswüsten in denen man verrückt wurde, weil man nur das ewige Eis sah. Doch irgendwann betrat UmborTsugo ein Land wie das eisige Nordmar. Dort sah er die Berge, dort sah er in den Nächten die Sterne und dort wollte er sein Schicksal neu bestimmen. Seine Sterne neu ordnen. So wanderte er weiter und erblickte eines Tages den Berg der über allen anderen Bergen thronte.", Tat'ank'Ka blickte das kleine wimmernde Bündel wieder an.

    "Es war ein harter Aufstieg. An manchen Tagen kam UmborTsugo keinen Schritt weiter, da der Schöpfer und die Ahnen selbst sich dagegen wehrten, dass ein Orak wie UmborTsugo seine Sterne neu ordnete. Weiße Wellen, unsägliche Kälte, Gerölllawinen und Nächte ohne Schlaf - UmborTsugo überstand alles und schwor die Spitze lebend zu erreichen. Der Berg verfluchte den Orak dafür und kam als böser Geist, so alt wie die Welt, hervor. Er wollte UmborTsugo nicht auf die Spitze des Berges gelangen lassen. Doch was er auch aufbot, nichts konnte UmborTsugo aufhalten, und so erreichte er ein Plateau an der Spitze des Berges. Dort wartete der böse Berggeist auf ihn. Ein magisches Wesen von unglaublicher Stärke, das überall gefürchtet war - ein Nef'Khaz. UmbarTsugo stellte sich diesem ohne Furcht! In einen großen Kampf, erschlug UmbarTsugo seinen Feind und wurde mehr. Seine Taten wurden von den Ahnen und dem Schöpfer anerkannt und seine Sterne hatten sich neu geordnet. Der große, wandernde Stern hatte ihn dorthin geführt, damit er uns Oraks ein Beispiel ist! Damit er den bösen Berggeist erschlägt, der über die Nordlande herrschte. Damit alle Oraks dieser Welt seine Geschichte an den Stammesfeuern hören und an die Werte erinnert werden, die ein jeder Orak in sich tragen und leben soll. Werte von Stolz, Ehre, Mut und Vertrauen in die eigenen Stärke wider allen Feinden. Wer wie UmbarTsugo lebt, der wird ewig leben! Er schuf das Oruk! Den heiligen Kodex der Orak! Dann stieg er von den Bergen ab und erschlug jeden Häuptling, jeden Anführer der Oraks der nicht akzeptierte das selbst ein geborener Gnaka seine Sterne neu ordnen kann, wenn er stark genug ist! Er einte alle Stämme der Nordlande und wurde selbstr von den Khoro-Oraks als großer Orkkönig akzeptiert.
    UmbarTsugo ging als der erste große Orakkönig ein und noch heute steht in der großen Stadt der Nordlande seine Statue über den Zinnen ragend mit Blick zum Berg den er erklomm. Und wenn der böse Berggeist eines Tages wieder erwacht, so wird UmbarTsugo zurückkehren und ihn bezwingen! - Du musst nicht wie er sein, aber wenn du überleben willst, glaube an die Sterne! Aber nicht an die Ahnen, an die Lebenden und das Oruk! - Wir alle sagen, dass du nicht leben darfst. Du kannst jetzt sterben oder hoffen, dass dein Schicksal ein anderes wird!", sprach der Schwarzork, blickte hinab und ging weiter. Er trug das Bündel weg von Aasfressern und dem Tod und legte es unweit des silbernen Sees an einen Baum.

    "Rok'Tar, mein Sohn!", waren seine Abschiedsworte, bevor er in Richtung Orklager wieder schritt.
    Geändert von Tat'ank'Ka (20.04.2013 um 22:57 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #54
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
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    Tat'ank'Ka kehrte zurück und mied Blicke und Fragen. Er schritt direkt in Richtung seines Zeltes und trat dort ein. Es war ruhiger und entspannter. Gulla war sehr müde und Sulla pflegte sie ein wneig. Rok Shar saß da und blickte Tat'ank'Ka mit fragenden Augen an. Ob er sich fürchtete, dass Tat'ank'Ka ihm die Schuld gab?
    Musste er nicht. Tat'ank'ka legte die Pranke auf seine Schulter und sagte einfach nur Danke.
    Dann setzte er sich zu Gulla und der Kleinen und bekam nun keinen bösartigen Blick zugeworfen.
    "Nimm sie und gib ihr einen Namen.", forderte Gulla auf. Tat'ank'Ka tat es und hielt das kräftige Orkmädchen in die Höhe. Sie strampelte und wurde dann an den mächtigen Körper ihres Vaters gedrückt.
    Abermals trat der Berserker aus seinem Zelt und verließ das Orklager am kleinen Tor. Dieses Mal aber schritt er in die andere Richtung.
    Es war eine Selbstverständnis unter den Orks, mit einem Neugeborenen in die Wildnis zu gehen und dort den Namen zu finden. Das Schicksal entschied. So war es auch bei Tat'ank'ka als er damals geboren wurde und sein Vater ihn gleich mitnahm.
    Er erblickte einen großen Büffel und wusste, dann wie er sein Blut nennt. Tat'ank'Ka war mit seinem Namen zufrieden. Er war stark.

    Dies machte nun auch Tat'ank'Ka und blickte gen Himmel - zum großen Orak.
    Er folgte dem hellsten Stern und betrat nebligere Gefilde des Orkwaldes. Immer tiefer schritt er mit der Kleinen durch den düsteren Wald. Dann schrie sie auf und weinte lautstark. Tat'ank'Ka wollte sie beruhigen, da raschelte es. Der Berserker zog seine Axt und hielt sein Blut im anderen Arm.
    Etwas kroch da und als er mit der Axt schwenkte und den Nebel vertrieb, erblickte er eine Blume. Um diese kroch eine Schlange und zischte beide an, bevor sie verschwand.

    "Zasasi...- Zasasi'Ka!...Schlangenblume vom Stamm der Ka, den schwarzen Bergorks.", sprach er stolz und hielt die Kleine hoch.
    Dann schritt er mit ihr zurück gen Orklager. Dieses Mal aber kam er durch das große Tor und hielt die Kleine fest vor sich.

    "Versammelt euch vor meinem Feuer!", sagte er jedem den er sah und schritt zu seinen Zelt.
    "Hast du einen Namen?", fragte Gulla. Der Berserker nickte und half Gulla aufzustehen. Sulla und Rok Shar stützten sie, bis zum Zelteingang. Tat stand vor ihnen und sah wie mehr und mehr vom Stamm sich vor seinem Feuer sammelten.
    Er wartete bis wirklich jeder da war und dann hielt der große Ork die kleine Zasasi'Ka in die Höhe.

    "Ahnen schaut her! Das ist eure Tochter Zasasi'Ka!", brüllte er laut rund um den Karrek.
    Äxte und Klingen wurden hoch gezogen und der Stamm begrüßte das neue Blut mit lautem Gebrüll, das noch lauter wurde, als Tat'ank'Ka zum zweiten und zum dritten Mal den Ahnen lautstark den Namen seiner Tochter nannte.

    Danach kam die große Orktrommel an Tat'ank'Kas Feuer und Gargo begann sie zu spielen. Das Feuer wurde mit Holz genährt und vergrößert. Fleisch wurde geholt und Wurzelschnaps ausgeschenkt. Die Orks begannen zu feiern und um das Feuer zu tanzen. Den Ahnen und Ihr wurde gehuldigt. Dem Schöpfer gedankt und der kleinen Zasasi'Ka zu ehren tanzte auch Tat'ank'Ka, während sie bei der Mutter und der Tante saß.

    Tat'ank'Ka beherrschte den Tanz der Ahnen gekonnt. Mit seinen zwei mächtigen Äxten tanzte er um das Feuer und jede Bewegung, jeder Hieb und jeder Atemzug erzählten die große Geschichte der Orks. Vom ersten Ork an, bis heute zur kleinen Zasasi'Ka.
    Geändert von Tat'ank'Ka (20.04.2013 um 22:39 Uhr)

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    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Es passierte nur selten, dass man einen Moment erlebte in dem man zutiefst wusste, dass dieser nur so und niemals anders hätte verlaufen sollen. In der Regel war man für sein Schicksal selbst verantwortlich, doch manchmal schien es, als ob jemand von außen ein paar Dinge in die Wege leitete. Der Hohepriester noch immer als Gast bei den Orks, war Zeuge eines wohl nicht ganz alltäglichen Ereignisses geworden. Geschickt, wenn auch mit Absicht um die feiernden Orks nicht zu stören, hatte sich der Bleiche im Hintergrund gehalten, um auch durch Beobachtungen mehr über die Lebensweise seiner Gastgeber zu lernen. Doch war er schon zu lange ein Diener des dunklen Gottes, als dass er auch die winzigen Kleinigkeiten nicht bemerkt hätte. Details die wichtiger sein konnten, als der eigentliche Grund. Der Orkstamm hatte offenkundig Nachwuchs erhalten und das hatte man auch gebührend gefeiert.

    Aus einer Laune heraus hatte Narzuhl das Treiben schon vor der großen Feier am Rande mitverfolgt und das auch nur weil genau den Ork erspäht hatte, der einst eine spontane Jagd auf ihn angeführt hatte. Zunächst war dieser in einem großen Fellzelt für lange Zeit verschwunden, derweil sich der Magier wieder daran gemacht hatte sich in Dunkelheit zu hüllen. Jegliche Wartezeit konnte er auch sinnvoll nutzen und zugleich sich etwas Tarnung verschaffen. Solange er den Zauber nicht in voller Macht ausführte raubte er auch seinen eigenen Augen nicht zu viel des Lichts und dennoch hatte er nicht erkennen können, weshalb der Ork später das Zelt zweimal für längere Zeit verlassen hatte. Bei seiner zweiten Rückkehr hatte der Krieger keinen Hehl aus seiner Anwesenheit gemacht und scheinbar stolz das Neugeborene präsentiert.

    Stunden später, als der Großteil der Orks vom Feiern in einen tiefen Schlafzustand gesunken waren wollte der Schwarzmagier nur zu gerne herausfinden was dem ganzen Zugrunde lag. Das der Ork sich nur ein wenig die Beine vertreten hatte, hielt er zwar für denkbar, doch empfand er dies als zu simpel. Außerdem hatte ihn der Hauch des Todes begleitet, im Orkdorf zwar vielleicht nicht unbedingt etwas seltsames, allerdings war es diesmal anders gewesen. Diesen Todesdunst hatte auch der Magier bisher nur selten wahrgenommen und dies war es schließlich auch gewesen, das ihn aus dem Lager herausgelockt hatte.

    Wie einst in seiner Zeit als Lehrling machte sich Narzuhl auf die Suche nach sterblichen Überresten, die man für eine Beschwörung gebrauchen konnte, ohne jedoch eine solche anzustreben. Die Spur des Todes war wohl für niemanden sonst so informativ wie für einen Schwarzmagier. Äußerst bedacht und ruhig folgte der Bleiche seiner Intuition, er wusste immerhin nicht was er vorfinden würde und ebenfalls wusste er nicht wie die Orks darauf reagieren würden, wenn man ihn hier draußen herumsuchend auffinden würde.

    Allen Hindernissen zum Trotz gelangte der Hohepriester an etwas, dass er für sein mögliches Ziel hielt. Knochige und halb verweste Überreste sprachen eine deutlich Sprache und Narzuhl verstand schnell was mit diesen Toten anders war, als mit all jenen die er bisher herbeigerufen, untersucht, oder für Experimente gebraucht hatte. Für einen ausgewachsenen Ork waren diese Leichen viel zu klein, es waren Kinder. Narzuhl verstand leider zu wenig von der Kultur der Orks, als dass er mit Sicherheit den Sinn und Zweck eines solchen Friedhofes ergründen konnte. Dennoch hegte er einige Vermutungen. Allerdings war seine Suche noch nicht beendet. Warum war der Ork hier gewesen? Eine frische Leiche konnte er nirgends sehen oder spüren. Hatte das Szenario vielleicht nur spirituelle Hintergründe?

    Je weiter ihn seine Suche führte, desto näher kam Narzuhl dem Rand des Orkwaldes. Ihm kam bereits der Gedanke zum Orklager zurückzukehren, als er eine weitere Spur fand, oder vielmehr hörte. Es leises, ehr schwaches Gekreische drang an seine Ohren und eine Vorahnung schlich sich in seinen Verstand, die er auch bald bestätigt sehen sollte. In ein Tuch gewickelt lag an einen Baum gelehnt ein neugeborener Ork. Sein Leben schwand rapide und es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis der Magier die Seele des Kleinen in Beliars Reich entschwinden sehen würde. ‚Warum nur setzt ein Ork ein Kind in der Wildnis aus? Will er es bereits in den ersten Lebensminuten auf seine Stärke hin testen.’ Vorsichtig kniete sich der Bleiche neben die kleine Gestalt und begann sie oberflächlich zu untersuchen. Ein Orkjunge, nur ein Arm und auch sonst von ehr schwächlicher Gestalt. Waren die Orks so sehr auf Stärke bedacht, dass sie bereits nach der Geburt aussortierten? Seine Überlegungen vollzogen sich vollkommen nüchtern, weder wollte er solche Verhalten bewerten oder sogar missbilligen, noch kam Mitleid in ihm auf.

    Vielmehr erkannte Narzuhl die einmalige Gelegenheit die sich ihm hier bot. Er war sich mittlerweile ziemlich sicher, dass kein Ork sich für den Verbleib dieses kleinen Kerls interessieren würde. Also konnte er das Ganze auch zu seinem Vorteil verwenden und dem kleinen Ork eine echte Chance aufs Überleben bieten, auch wenn dieser dafür in naher und vielleicht auch ferner Zukunft seinen Preis zu zahlen hatte. Der Hohepriester konzentrierte sich für eine Weile und beschwor dann in aller Gewandtheit einen Dämon. Als die geflügelte Kreatur still vor seinem Beschwörer schwebte und einen Befehl erwartete, hob der Magier das Orkneugeborene vorsichtig hoch. Dämon, bring bitte dieses Wesen ins Kastell und beeile dich nach Möglichkeit. Übergib es dort den Kastelldämonen in meinem Namen und teile ihnen mit, dass sie sich um den Orks kümmern mögen bis ich zurückgekehrt bin. Die Kommunikation mit den Dämonen auf ihre Art und Weise war soviel angenehmer als jedes Gespräch. Beide Seiten verstanden auf Anhieb und alles konnte schnell und ohne Unklarheiten geklärt werden. Danach übergab der Magier das Bündel dem Dämon und vertraute auf die Fähigkeiten seines Dieners. Es würde ihn zwar einiges an Kraft kosten, die Kreatur Beliars solange in dieser Sphäre zu halten und dann auch noch auf eine große Entfernung die Kontrolle zu wahren. Dennoch wollte er diese Chance nicht einfach ungenutzt lassen. Für den Moment konnte er jedoch nur in aller Stille und Dunkelheit zum Orklager zurückkehren und sich unter die schlafenden Orks zu mischen, auf das man seine Abwesenheit wohl so schnell nicht erfahren würde…

  16. Beiträge anzeigen #56
    Knight Avatar von Devazar
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    Devazar ist offline
    Kleine Kerzenlichter des späten Sonnenscheins durchstachen das Blättergerüst, das sich magisch wabernd über ihren Häuptern entflocht. Ab und an spießte ein schneller Strahl in der Wanderer Augen, ein klein wenig nervendes Leid, das zugleich den letzten Funken der Sicherheit hielt, welche die androhende Nacht zu gänzlich zu nehmen vermochte. Die steinig verzerrte Landschaft des Weißaugengebirge mochte lebensfeindlicher und unsicherer wirken, die aufwallenden Säulen uralter Baumstämme am Rand des flüchtigen Weges schienen jedoch zu offensichtlich Schutzpatronen der trügerischen Art zu sein. Ganz gleich ob eine Sage dies gebot, von wissensüberqollener Federführung niedergeschrieben, oder manche Munkelei ermahnte, durch den Trunk angefeuert, aufgehetzt und ihren Lücken vervollständigt, so sollten die Durchquerenden jeden Atemzug mit vollster Würde genießen und ihn ebenso unter Waltung höchster Vorsicht wieder entfleuchen lassen, denn es könnte stets der letzte sein. Mit jedem Tritt über den erstaunlich weichen Pfadesgrund wurde Devazar deutlicher, dass die Furcht vor nie gesehen Wesen, die den Protagonisten einer Fabel in nichts nachstanden, jener vor den allseits bekannten Schurken und Banditen weit überlag.

    Immer wenn die vier Läufe der Reisenden in wohlklingenden Rhythmus verfielen, entsprang der Großen eine neue Melodie über die gewaltige und im Abendlicht von Farbenreichtum gekrönte Szenerie im Kopf. Der wahre Künstler fand hier seinen Brunnen an Inspirationen, solange er nicht von jenem Wesen gefressen wurde, das hinter der nächsten wegbegleitenden Sträucherpassage bereits zähnefletschend wartete. Den Einsturz des Lichtes durch die grüngewobene Waldesdecke bereits näher der Rechten auffindend, setzten sie ihren Gang fort, der trotz aller Ruhe, die ihnen bisher entgegengebracht wurde, eher einem flotten Schleichen glich. Man konnte nicht erkennen, ob ihre Prioritäten auf der Unentdecktheit während der Reise oder nur dem zügigen Erreichen Tooshoos galt.

  17. Beiträge anzeigen #57
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Fortschritt, Veränderung, selbst bei so etwas einfachem wie dem Üben eines Zauber, war dies so wichtig und mit jedem Versuch auch zu sehen. Seit seinem nächtlichen Ausflug und dem Aufinden des Orkneugeborenen hatte Narzuhl die Tage im Orklager nach wie vor ehr zurückgezogen verbracht. Sein Interesse an den Orks war ungebrochen, dennoch zog er es schon aus Sicherheitsgründen vor, seine Magieübungen mit etwas Abstand zum alltäglichen Leben der Krieger durchzuführen.

    Das Erschaffen der Dunkelheit gelang mittlerweile ebenso gut, wie das Beschwören einer Lichtkugel. Es herrschten quasi ideale Bedingungen. Auch wenn es ziemlich viel seiner Konzentration kostete, so kombinierte der Schwarzmagier doch beide Zauber immer wieder. Zunächst das Licht, nichts weiter als eine Übung aus vergangenen Tage, doch im zweiten Schritt sollte nun die Finsternis das Licht nicht nur umschließen sondern es verzehren. Mit dem Aufrechterhalten der Lichtkugel gewann man sehr schnell einen passenden Eindruck wie man das Licht zurückdrängen konnte. Es war als ob man in der Dunkelheit immer nach dem passenden Gegenstück suchte und es auf die schimmernde Kugel legte. Dort wo zunächst Licht war breitete sich das genaue Gegenteil aus und zwar nicht einfach nur der dunkle Schleier, sondern das Fehlen von Licht.

    Immer wieder hatte der Hohepriester verschiedene Testläufe durchgeführt, die aufgewandte Energie variiert, Ausbreitungsprozesse gewechselt, mal sehr stark die Struktur beeinflusst, mal die Dunkelheit sich selbst überlassen. Mit der Zeit wurde es immer schwieriger die Lichtkugel überhaupt noch aufrecht zu erhalten. Dennoch verschwand sie nie ganz, was wohl daran lag, dass Narzuhl Quelle von beidem war, Licht und Schatten. Jedoch konnte der Magier mittlerweile recht zufrieden sein mit seinen Ergebnissen. Sicherlich würden der Zauber noch etwas Feldeinsatz vertragen können, doch für eine spontane Studie auf Basis eines Orkszauber, konnte sich die Auswirkungen schon sehen lassen…

  18. Beiträge anzeigen #58
    Provinzheld Avatar von Tashunka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tashunka ist offline
    In all den Tagen war es immer wieder zu Fortschritten des Berufenen gekommen. Er begriff, dass die Magie zwar von seinem Geist gesteuert wurde, doch seinem Geist viel die Kontrolle leichter, wenn sein Körper mitwirkte. Der Nebel war zu einer Übung geworden die Kraft beanspruchte, aber ansonsten inzwishcen für den Orak zu kontrollieren war.
    Gerade stand der Jäger auf einem Hügel leicht abseits des Lagers und streckte seine Pranken aus und lies den Strom der Magie in seinem Blut zunehmen. Der dunkle Schleier trat aus der schwarzen Haut und Tashunka ruderte langsam mit den muskulösen Armen und verteilte langsam den Dunst. Schwärze legte sich über den Umkreis einiger Schritte, bis der Orak die Arme aufeinander zu bewegte und die Fingerspitzen so aneinander setzte, dass sie wie eine Kugel aus Luft zwischen sich bildeten. Augenblicklich zog sich der schwarze Nebel zusammen und schwebte zu einer Kugel fokussiert vor dem schwarzen. Nun kam das, was ihm immernoch Probleme bereitete: die eigene Macht in einen anderen Zauber zu transformieren.
    Tashunka knurrte bedrohlich und er fühlte sich, als würde jemand die Kraft aus seinen Adern saugen. Immer schneller begann sich die Kugel zu drehen und Wärme schlug dem Orak entgegen. Noch etwas enger zog er den Mantel um zirkulierende Kraft, doch vermochte er es nicht die Magie länger im Zaum zu halten. In Folge der großen Kraft entlud sich die gebündelte Energie in einem plötzlichen Lichtblitz, der den Berufenen blendete. Grunzend hielt sich der schwarze verärgert die Augen zu bis der Schmerz nachlies und er nach und nach wieder die Konturen der Umgebung erkannte. Vielleicht war es Zeit diese Art des Zaubers noch genauer kennen zu lernen, zu spüren, wie sie funktionierte. Drum wandte er sich in Richtung des Lagers und schritt zu dem Ort in dessen Richtung man den bleichen Gast des Stammes öfter wandeln sah. Er fand ihn auch dort und setzte sich ohne ein Wort zu sagen ehe der Beschwörer sich ihm zuwandte.
    "Me Tscherpak, wiiz Varrag." begrüßte ihn deutlich ehrenhafter, als wenn er ihn als Morra ansprach, was generell in negativem Kontext stand.
    "Mein Zauber nun besser. Wir können wieder versuchen."

  19. Beiträge anzeigen #59
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Scheinbar war Narzuhl wirklich nicht der Einzige der durchaus die Möglichkeiten in dem Austausch von Wissen erkannt hatte. Schon die Begrüßung des Magiers war etwas umgänglicher gewesen und nicht mehr ein blankes Morra. Tashunka gesellte sich zu ihm und schien begierig darauf sich weiter in der Magie zu üben, beziehungsweise einige weitere praktische Test auszuprobieren.

    Seid gegrüßt Tashunka. Aber sicher doch, wir können sofort anfangen. Kurzerhand verschwanden die wenigen schwarzen Schlieren, die sich um die Hände des Hohepriester gewoben hatten. Seine Version des Dunkelheitszaubers würde er bei Gelegenheit ebenfalls an dem Ork testen wollen, doch zunächst brauchte er seine Konzentration für ihre Unternehmung hier.

    Ich werde diesmal das Licht zuerst erschaffen, mal sehen ob euer Zauber dagegen ankommt. Vermutlich würde Tashunkas Magie das Licht nicht auslöschen können, doch zumindest sollte er sie dem Bleichen die Möglichkeit zu sehen rauben. Solange die Finsternis des Orks gegen das Licht bestehen konnte, würde dies dem Magier auch nichts bringen, was brachte einem schon der schönste Schimmer wenn er nirgends reflektiert würde, sondern bereits vorher verschluckt würde. Mit einer knappen, geschickten Handbewegung war die kleine, weiße Lichtkugel in der linken Hand des Magiers entstanden und erwartete bereits die drohende Schattenschwärze…

  20. Beiträge anzeigen #60
    Provinzheld Avatar von Tashunka
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    Der Berufene nickte und fuhr sich mit den Lippen über die Zähne, einschließlich der Hauer die etwas hervorstanden und breitete wieder die Arme aus. Das Rauschen in seinem inneren nahm zu und die gebundene Kraft in seinem Blut sammelte sich an den Armen und trat in Form des Nebels aus. Er lies ihn sich verteilen, spürte wie die Dunkelheit Gras und Stein umschlang, auch die Augen des Beschwörers trübte und einen großen Bereich einnahm. Dann war es genug der verausgabten Kraft und Tashunka lies den Zustrom verebben und hielt nur die Verbindung zu dem Zauber um ihn zu lenken.

    Wie bereits versucht, bündelte er dann wabernden Nebel zu einer Kugel, von nicht mehr als einem Schritt Durchmesser, so dass auch Narzuhl wieder sehen konnte. Schließlich lenkte er jetzt die schwarze Masse auf den Hellen Punkt des bleichen Beschwörers zu. Wie eine heiße Nadel drang das Licht in die Schwärze ein und dem Orak schwand nun langsam wie aus einem Fass mit Loch das Wasser die Magie zwischen den Pranken, doch noch hielt er sie aufrecht. Löschen konnte Tash das Licht nach wie vor nicht, doch dort, wo es in den Nebel eingedrungen war, schloss sich die Lücke wieder und zurück blieb die Dunkelheit. Kein Schimmer konnte nach außen dringen.

    Währenddessen lies er immerwieder feine Schlieren das Licht berühren um zu spüren wie dieser Zauber geschaffen war. Es ging statt der Wärme, die Tashunka erwartet hatte eine seltsame Kälte davon aus. Noch konnte er sich dies nicht erklären.

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