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Trendsportart: Crowdfunding

  1. #1 Zitieren
    Cult of Chillosophy  Avatar von one-cool
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    Fluch oder Segen?

    Wer kennt Kickstarter inzwischen noch nicht? Und wie viele Leute versuchen darauf ihre Spiele oder sonstige Ideen zu vermarkten?
    Zum Beispiel Project Eternity von Obsidian mit fast 4 Mille, oder Star Citizen, oder das Double Fine Spiel. Ebenso gibt es auch andere Projekte wie die Open Source VG-Konsole Ouya (99$ soll sie demnach zum Release kosten).

    Wie es funktioniert sieht man an den Seiten, die Menschen können unterschiedlich viel spenden und demnentsprechend werden sie mit diversen Boni belohnt. Je mehr gespendet wird, desto mehr wird integriert (Spende-Meilensteine, ab wann ist es finanziert, wann kommt mehr Inhalt etc.). Klasse Sache, die Nutzer bekommen eventuell Spiele, die sie sich immer gewünscht haben. Und die Entwickler haben eine null Risiko Vorfinanzierung. Komplett ohne Zinsen von der Bank, und man haftet auch privat nicht dafür. Und wenn es schiefgeht, ist das Geld zu 99% für ie Spender verloren. Hell yeah. Würde mich nicht wundern, wenn irgendwann schwarze Schafe (ok, das ist eher amüsant...) versuchen darüber Geld an Land zu ziehen. Wenn dann auch noch Publisher anfangen sich selbst zu finanzieren und Spiele, die zu risikoreich sind...
    Ein weiteres Risiko ist, man weiß nicht, was am Ende bei rumkommt. Wird das Spiel die Erwartungen erfüllen. Wird es den erwünschten Spaßfaktor haben? Man geht das schlechtgeredet werden von Magazinen... In dem man weit weg von Release ist. Man baut auf Hoffnungen etc. Ein guter Name als Zugpferd hilft da auch oft gut weiter.

    Auf der einen Seite ist es fast toll, der Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, und seinen Teil für ein Spiel beigesteuert zu haben. Das Problem ist, kickstarter gibt es nun noch nicht lange genug, dass es ein wirkliches Skandal-Erlebnis schon erlebt hätte. Die Projekte sind alle erst in der Entwicklung und die neuen Projekte haben noch die Hoffnung auf ihrer Seite. Was, wenn wirklich ein großes Spiel mal komplett scheitert? Haben die Entwickler genug Erfahrung, um abzuschätzen, wie sie an so etwas rangehen? Wissen, dass Spiele auch oft in einer Sackgasse landen und nicht weiterkommen? Wird dann auf teufel komm raus zuende programmiert?

    Wie wird dies weitergehen?
    Wird es der Fluch/Segen in der VG-Industrie?
    Der wird das Crowdfunding an dem ersten größeren Skandal zerbrechen?
    Wie steht ihr dazu? Seid ihr schon backer von irgendeinem Spiel? Warum habt ihr es gemacht?
    Wenn Bradley oder ein DL Upgrade um die Ecke biegen auf kickstarter, wie würdet ihr dazu stehen?
    Ein zugedröhnter, rosa Hase schlägt alle Hunde aus dem Feld respektive Zwinger - Old Ass Bastard
    Wenn der Internetexplorer mutig genug ist, dich zu fragen, ob er dein Standardbrowser sein darf, bist du auch mutig genug, das Mädel nach nem Date zu fragen ~ Abraham Lincoln (1863)
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    one-cool ist offline

  2. #2 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Ewige Finsternis
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    Ich hab zwar immer wieder was von Kickstartern gelesen, aber großartig damit befasst hab ich mich noch nie.

    In meinen Ohren klingt die Idee zwar gut, aber mir persönlich wäre das zu risikohaft, Geld zu zahlen mit der Gefahr dass das Spiel gar nicht richtig fertig wird. Es sei denn es ginge um Spiele dich ich unbedingt haben wollen würde, wie ein KotoR 3, Jedi Academy 2 oder andere Fortsetzungen von Spielen die ich wirklich geliebt habe. Aber eigentlich wären das alles ziemlich große Spiele, und so wie ich das verstanden habe sind Kickstarter ja eher kleinere Projekte.

    Allerdings... je länger ich darüber nachdenke, desto reizvoller klingt die Sache, weil damit auch unbekannte, frische Projekte gefördert werden können, und gerade Solche kommen oft mit neuen, interessanten Ideen, die den alt eingesessenen Platzhirsche nicht einfallen.

    Ich bin mir nicht sicher ob ich das Prinzip richtig verstanden hab, aber man gibt doch Geld bevor etwas spielbar ist. Das steigert das Risiko das man abgezockt wird. Es gibt heute schon ne Menge Spiele die verkauft werden obwohl sie kaum bis gar nicht spielbar sind. Vermutlich wird diese Plattform in der näheren Zukunft auch Betrüger anlocken. In dem Zusammenhang hätte stellt sich mir die Frage, ob das Geld das gespendet wird irgendwie zweckgebunden ist? Wenn nicht, dann klingt das nach einem Paradies für Betrüger, und in dem Zusammenhang seh ich auch eine Gefahr für dieses ganze Plattform, denn wenn irgendwann das Vertrauen wegfallen sollte wäre dass das Aus...


    Ewige Finsternis ist offline

  3. #3 Zitieren
    Cult of Chillosophy  Avatar von one-cool
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    Schau dir mal die verlinkten Beispiele im ersten Beitrag an. Da kannst du ganz gut sehen, wie das Ganze aufgebaut wird

    Auch ein sehr interessantes Beispiel ist Torment: Tides of Numenera
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    one-cool ist offline Geändert von one-cool (28.03.2013 um 00:02 Uhr)

  4. #4 Zitieren
    Knetmaster  Avatar von Wombel
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    Naja, es ist nun mal so, dass vor 25-30 Jahren im Jahr 5 oder 6 vernünftige und gute Spiele releast worden, die auch gut verkauft worden sind.
    Nun gibt es weiss ich wie viele Spiel im Jahr die mehr oder minder gut sind und auf den Markt geworfen werden, nur um schnell und möglichst viel Geld zu machen. Ich persönlich habe mich in letzter Zeit auf viele Spiele gefreut, bin aber wie im z.B Falle vom neuesten Tomb Raider Spiel maßlos enttäuscht worden. Einzige wirklich rühmliche Ausnahmen waren Risen 2 und insbesondere Skyrim. Die beiden sind Games, die mMn wirklich klasse geworden sind.
    Es ist aber halt wie mit allem was in Masse produziert und verkauft wird - mehr Spiele bedeutet nicht gleich bessere Spiele.

    Was das Crowfounding angeht, finde ich das von der Überlegung her nicht schlecht, immerhin wird im Vorfeld abgeklopft ob die Spielidee Anhänger findet und die Entwickler richten sich dann auch bei der Entstehung des Spiels zumindest Ansatzweise nach den Wünschen der Geldgeber. Meines Wissens ist Exoplanet ja auch so ein Spiel, zugegebenermaßen schaut das höchst interessant aus.
    Über kurz oder lang wird das wohl immer mehr werden ...
    Wombel ist offline

  5. #5 Zitieren
    Neuling
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    Ich finde heir wurde ne ziemlich interessante Fragestellung aufgeworfen.
    Zuerst, ich habe mich noch nicht ausgiebig mit der Thematik auseinandergesetzt da ich als Schüler und evtl bald Student nicht das Geld überhabe um es in irgendwelche Projekte zu investieren. Allerdings habe ich mir mal ein beispiel angesehn, mir ist der Name entfallen, ein kleines Spiel bei dem es um das Erbauen von Burgen im Bauklötzchen Stil und auf irgendwelchen Himmelsinseln ging. Dieses Spiel ging von einem drei oder vierköpfigem Programmiereteam aus, die eine neue Firma gegründet haben um eben ihren Traum von diesem Spiel wahr werden zu lassen. Diese sind so vorgegangen, dass sie schon einen gewissen Teil des SPiels fertigstellten (auf eigene kosten? ich weis es nicht genau), um dann die ersten bewegten Bilder, auf denen man schon gut sehen konnte wie das SPiel einmal werden würde, auf Youtube hochzuladen. Sprich man konnte sich schon einiges an Videomaterial ansehen bevor man in das Kickstarter-Projekt investiert. Dies ist natürlich eine vorbildhafte Herangehensweise.

    Nun wird es sicherlich mit der Zeit immer mehr Kickstarterprojekte geben, die eben auch keine vorzeigbaren Ergebnise haben, denen die Investoren im Grunde blind vertrauen. Und es wird irgendwann die ersten Projekte geben, die den Bach runtergehen (inklusive dem ganzen Geld, was ja für die laufende Produktion ausgegeben wird), und es wird auch irgendwann schwarze Schafe geben, die ne halbe Million Dollars für ein angebliches Spiel erbetteln und dann spurlos verschwinden. Davon bin ich fest überzeugt.
    Was ich auch erwarte ist, dass der Kickstarterboom dann, nach den ersten Skandalen, erheblich nachlassen wird. Er wird sich sicherlich auch dahin ändern, dass potentielle Investoren nach einer anfänglichen Phase des unvorsichtigen Investierens wieder skeptischer werden und nur dann investieren, wenn wirklich schon einiges an Material vorgelegt wird.

    Man muss sich vielleicht darauf Rückbesinnen, dass das Kickstarterprinzip absolut nichts, und ich betone wirklich nichts, innovatives oder neuartiges an sich hat, dies wird dem potentiellen Investor einfach durch durch die schicke neue Präsentation im Internet suggeriert. Das Prinzip an sich ist eines, welches in der Wirtschaft allgemein schon lange existiert: Man invesitiert in ein "Projekt", oft in Form eines Unternehmens, ist daher Anteilseigner und bekommt am ende wenn alles gut läuft ein Stück vom Kuchen ab. Wenn das unternehmen den Bach runtergeht ist das Geld eben futsch. Das ist das Risiko dem sich die Anleger mehr oder weniger bewusst sind. Das passiert an der Börse jeden Tag.
    Ein paar kleine Unterschiede beim Crowdfunding sind eben, dass der Investor glaubt etwas neuartiges vor sich zu haben und unvoreingenommen an die Sache rangeht, dass es sich hierbei um Computerspiele handelt und dies beim Investor eben eine emotional gelenkte Investition hervorruft, auch das man mit einem fertigen SPiel und anderen Leistungen anstelle einer Aktie und einer Dividende ausbezahlt wird. Und dass es wieder ein direkterer Weg der Investition ist.
    Zu letzterem Punkt: Im grunde investieren wir täglich unser Geld in irgendwelche Projekte. Wir bringen unser Geld zur Bank, diese Investiert ihr Geld in Form von Krediten in Projekte, die Bank erhält Zinsen und wir wiederum ebenfalls. Beim Crowdfunding ists eben nur so dass die bank nicht zwischen dem Geldnehmer und dem Investor steht. Dass gibt es in der Wirtschaft ja schließlich auch, nur mit der Einschränkung, dass der Aufwand des direkten Investierens sich nur für Leute mit viel Geld lohnt, und der einfache Bürger das lieber von seiner Bank erledigen lässt.
    Aratheon ist offline

  6. #6 Zitieren
    Lehrling
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    Ich finde dieses Prinzip eigentlich ganz gut. Klar, auf der einen Seite ist es selbstredend mit Zweifeln und Risiken verbunden, aber auf der anderen Seite kann man den Startern helfen und ihnen das nötige Kapital zur Verfügung stellen.
    Auch ich habe einige Male in solche Projekte investiert und bin von 10 Fällen ein Mal auf die Nase gefallen.
    Aber so ist nunmal das Business und ob es rentabel ist, hängt nicht unbedingt immer von der Idee ab! =)
    Mariusgruber ist offline

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