
Zitat von
Saefti
Du machst also einen Unterschied ob ein Verein schlussendlich noch gerettet wird oder eben leider nicht? Finde ich ein wenig merkwürdig diese Haltung.
Falsch.
Ich mache einen Unterschied, ob es so ist, wie in Nürnberg, Berlin, Hannover, wo einfach jemand dahinter ist, der ein eventuelles Minus ausgleicht (teilweise gibt es die Mannschaften ja nur als Belegungsfunktion für die Multifunktionshallen, aber das ist ein anderes Thema). Oder ob man von vornherein weiß, dass so jemand nicht da ist, und man dann anfängt auf so jemanden hofft, weil man einfach komplett misswirtschaftet, Spieler holt, deren Verträge man nicht zahlen kann etc. Oder dann eben am Schluss weit im Misskredit steht. Und da ist mir die Sportart egal, solche Vereine gehören weg aus dem Profibereich (Financial Fair Play ist auch im Fußball ein guter Schritt)
Deshalb sage ich, egal wen es auf diese Art erwischt hat, es ist nicht umsonst passiert. Und ein solcher Neuanfang ist kein Beinbruch. Die Rettung ist Schwachsinn. Die Art und Weise wie danach der Kader zusammengestellt wurde war eine Frechheit. Lies es doch einfach nur nach, was ihr für die DEL Saison als Neuzugänge hattet. Wie auch immer ihr das bezahlen wieder wolltet.
Ich bin Panther Fan, lies mal in unserer Geschichte nach, was in den 80'ern grob war
1979 zog sich der AEV aus wirtschaftlichen Gründen in die Oberliga zurück. Es folgten zwei Übergangsjahre in dieser Liga, ehe man 1981 nach einer starken Saison wieder in die 2. Bundesliga aufsteigen konnte. Dort verblieb der Klub allerdings nicht sehr lange und stieg bereits nach dem ersten Jahr wieder in die dritthöchste deutsche Spielklasse ab. Die folgende Saison konnte das Team souverän meistern und qualifizierte sich somit sportlich erneut für die 2. Bundesliga. Vier Jahre verbrachte man anschließend in der Spielklasse, bis sich der AEV zum Ende der Saison 1986/87 trotz eines zweiten Platzes aus der Liga zurückzog und folglich in der Oberliga spielte. Nach dieser wechselhaften Zeit sollte ein Neubeginn unter neuem Management für stetigere Erfolge sorgen.
zu dieser Pleite, als der Verein wirklich vor dem Aus Stand hilft auch das hier:
Da begann etwas was ich als das Besondere in Augsburg empfunden habe. Es waren eine Handvoll Spieler, allen voran Georg Hetmann der mitkämpfte. in den Verantwortungspositionen begannen Herr Sigl,Herr Lödl und mir sei verziehen, wenn ich nicht mehr Namen weiß wer sonst noch um den Erhalt dieses Vereins kämpften.
Für mich wurde da im Eishockey nach wie vor einzigartiges geschaffen. Erst die Führung durch den Konkursverwalter. Spieler wie Hetmann zeigten Ihre Verbundenheit zum AEV. Im Anschluss holte Herr Lödl nach und nach "eigene" Spieler wie A.Römer zurück. Mit einer Minimannschaft ging man in die Saison. Und trotz sportlich eher mäßigen Erfolgen, einem Minihäuflein an Spielern auf dem Eis, waren die Fans auf den Rängen dankbar und es wurden immer mehr.
Ich weiß nicht, ob ich grad was durcheinander bringe aber ich möchte auch Spieler wie Tommy Schön, Mambo Pätzig, Sepp Neumüller erwähnen, die sagten es gibt zwar wenig Geld, aber es kommt pünktlich
Es verwuchs alles von Vorstand, Minimanschaft und Fans in eine verschworene Gemeinschaft. Bei den SPielern gab es mehr und mehr Rückkehrer. Viele verzichteten auch auf mehr Geld, damit sich der Verein finanzieren konnte. Regionale Sponsoren stiegen ein wie Graf und Maresch, wurden zu Rettern, ermöglichten Transfers wie von AMyotte und Burkolder um die Mannschaft in der Tiefe und Qualität zu stärken.
Immer mehr Fans , immer mehr Neugierige kamen ins Stadion, sorgten für eine einzigartige Stimmung und Flair. Jeder Fan war wichtig, jeder war ein Teil des Ganzen. Es war ein "Muß" zum AEV zu gehen um den Verein am Leben halten zu können. Es war das, womit wir Fans unsere Führungsleute unterstützen konnten. Mit unserem Eintrittsgeld um zu zeigen, wir wollen Eishockey. Und wenn wir schon mal in Massen da waren, dann konnten wir auch Stimmung machen! Gemeinsam.
Am Ende dieser Entwicklung stand der meines Wissens erste und einzige Verein, der aus dem Konkurs geführt wurde, am Ende von Konkursverwalter Lödl sogar mit einem Plus auf dem Konto übergeben wurde. Deutschlandweit war Augsburg in Sachen solider Wirtschaftlichkeit im EIshockeybereich ein Vorbild geworden. Neben Herrn Lödl und Herrn Sigl in der Vereinsführung und wohl viele andere Menschen waren es viele richtige Augsburger SPieler die dazu beitrugen und eine einzigartige Zeit, in der die Fans so richtig dem Verein den Rücken stärkten, und zwar gemeinsam. Aus dem Wissen heraus, das man ohne dieses kleine Wunder beinahe alle ohne Hobby dagestanden wäre. Das, war für mich das schönste, was ich mit dem AEV erleben durfte.
Deutschlandweit war die Augsburger Eishockey-Geschichte positiv überall in den Medien zu lesen.. Wir waren sozusagen Deutschlands Wirtschaftsmeister in Sachen Eishockey!Und das in einer Zeit, als Pleiten von EIshockeyvereinen jede Woche gang und gäbe waren.
das war in Augsburg die Zeit. Und sie war trotz der pleite ne goldene.
Das geilste war das erste Heimspiel in der Oberliga, nach dem tiefen Fall aufgrund einer unserer Pleiten, ich glaube gegen Pfronten. Die Mannschaft bestand gerade mal aus neun Spielern! Aber es waren so um die 5000 Zuschuer im Stadion und die feierten das 3:3 wie einen Sieg. Auf den Rängen wurde Geld in Pappbechern für den AEV gesammelt. Dass sind die memorablen Sachen für Fans, glaube mir. In ein paar Jahren wirste dich daran dann erinnern, und einsehen, dass ihr zurecht runter musstet.