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  1. #421
    #16  Avatar von Forenperser
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    Der Turianer jedoch war längst außer Reichweite.
    Er hatte Glück mit der Verbindung gehabt. Kaum am Flughafen angekommen hatte er auch schon eine günstige Verbindung nach Trident ergattern können.
    Seine Gedanken spielten verrückt. Hatte er den Verstand verloren? Nein, alles war gut ausgegangen. Allerdings nicht ganz so wie er es sich gedacht hatte.
    Es war dumm gewesen ihn am Leben zu lassen. Unter Garantie würde der Drecksack ihm etwas hinterherschicken.
    Aber wenn er ihn umgelegt hätte, wäre es dann anders gewesen? Vielleicht würde es dann sogar noch schlimmer kommen, wenn seine Familie Rache forderte.
    Und Luci....wieso sie überhaupt heilen wenn er sie direkt danach verließ?
    "Nicht meine Schuld. Sie hat sich entschieden. Ich habe sie von Anfang an vorgewarnt dass ich nicht da sein werde wenn sie weiter mit diesem Abschaum verkehrt."
    Ja, das hatte sie. Sie hatte sich entschieden. Die Beziehung war schon vor seinem Schlussstrich beendet gewesen.
    Es war besser so....irgendwann würden beide das akzeptieren.
    "Vielleicht.....hatte Vater ja Recht gehabt."
    Und mit diesem Gedanken, der ihm in der Beziehung mit Luceija niemals auch nur einmal gekommen wäre, schlief er auf seinem Sitz ein, während das Shuttle auf ÜLG beschleunigte.
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  2. #422
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Bereits seit Stunden lernte sie die Kacheln über ihrem Kopf auswendig, die sich in gewohnt glänzend weisslackiertem Metall über die gesamte Fläche zogen. Sie sah allerdings nicht die perfekten Quadrate. Die Sicht wurde ihr immer noch von der schon lange über alle Berge befindlichen Gestalt des Turianers verdeckt, dessen Form sie noch immer an ihrem Bett stehen und mit diesem beängstigend fremden Blick auf sich hinab sehen sah. Jeder kleinste Gesichtszug, der bei seinesgleichen so selten und so unscheinbar war, meisselte sich fest in ihr Gedächtnis. Jede Platte. Jeder Quadratmillimeter seiner Haut. Das schlimmste war jedoch nicht der Anblick, das schlimmste waren die Worte, die sie für all diese Zeit lahmlegten wie ein Codewort für eine Maschine, das die Selbstzerstörung initiierte.
    Niemals in ihrem Leben hatte sie sich so leer gefühlt.
    So ausgesaugt bis auf den letzten Tropfen Seele. Das konnte nicht sein ernst sein. Das, was er da eben gesagt hatte war nicht er. Konnte nicht er gewesen sein. Oder doch? Einerseits hatte sie es doch gefühlt. Hatte die Vorahnung inne gehabt, dass die Beziehung zerbrechen würde, doch hatte sie so sehr gehofft und so sehr damit gerechnet, dass sie diesen Zeitpunkt niemals miterleben müsse. Dass sie nicht spüren müsse wie es war, wenn man nicht nur den Rest ihres Körpers, sondern tatsächlich ihr Herz bei lebendigem Leib aus ihr herausschnitt und es in kleine Teile zerfetzte. So taub wie ihr innerstes war, hatte sie nichtmal Zeit für einen klaren Gedanken. In absolut schneller Folge, sah sie Nahaufnahmen von ihnen beiden vor ihrem inneren Auge. Sah ihre Küsse so intensiv, so überdeutlich und real. Konnte die Emotionen von ihren Gesichtern ablesen, in Slow-Motion die verschiedenartigen Lippen dabei beobachten, wie sie kollidierten, sich fast schon überschwänglich lustvoll in die des anderen bissen, wie ein Grollen aus ihm trat, dass so animalisch war, dass man nur zu genau daran erinnert wurde, dass es sich um eine Alienspezies handelte. Sie hörte jedes Wort jeder noch so kleinen Liebesbekundung in ihren Ohren. Jedes Stöhnen, jedes Betteln ums Überleben, jede Bitte, den jeweils anderen nicht zu verlassen. Und alles davon riss noch tiefere Gräben in ihr Herz.
    Niemals in ihrem Leben hatte sie sich so einsam gefühlt.
    Er hatte sie betrogen? Er? Wann - wann in aller Welt - sollte das gewesen sein? So gut wie nie waren sie getrennt voneinander, auf Trident kannte er nichteinmal jemanden. Hatte er das wirklich getan? Oder hatte er es gesagt um es einfacher zu machen. Damit sie keinen Grund hatte, ihn aufzuhalten? Er. Betrogen.

    Unaufhaltsam kroch Träne für Träne aus ihren Augenwinkeln, kreuzten die Wangen und ihre Schläfen, je nachdem, ob sich die Träne dazu entschloss dem Rinnsal des Vorgängers zu folgen oder eben nicht. Es zerstörte sie. Er hatte sie zerstört. Das konnte nicht passiert sein. Er konnte diese Worte nicht eben benutzt haben, bevor er ging. Konnte sie nicht verlassen, wo er einen Bruchteil zuvor noch sagte, er würde sie lieben!

    Oder...war Liebe - und diese Frage stellte sie sich zuletzt am Anfang ihrer Beziehung - in der Definition eines Turianers vielleicht doch etwas völlig anderes?

    Man konnte beim besten Willen nicht ausmachen, was Luceija alles durch den Kopf ging. Man erkannte nur, dass ihr Gesicht erstarrt schien, dass sie weinte ohne sich zu einem Laut oder gar Schluchtzen hinreissen zu lassen, dass ihre viel zu helle, mit noch leichtem Gelbstich versehene Haut vor Feuchtigkeit glänzte. Dass sie mit sich rang. Einfach nicht mehr wollte.

    Erst, als sie den Klang von neuem Treiben aufschnappte und über dreissig Wege Leif als Wieder-Anwesenden erkannte. Und machte kurzen Prozess. Die Halbitalienerin besass nichtmehr viel Kraft in sich. Aber die letzte Kraft die sie hatte, ging nun dafür drauf. Dafür, dass sie Leifs Bewegung abpasste und ihn dann, als er nah genug an ihrem Bett vorbeikam, an seinem Arm packte wie ein Habicht seine Beute. Erstmalig nach diesen mehreren Stunden, durchfuhr Lucis Körper ob der Aktion eine extreme Spannung und sie taxierte den Schweden unmissverständlich. "Warum..tun sie...mir das an? Warum...lebe ich?! Warum haben-...sie nicht GETAN, was-...sie sagten!?", wurde sie immer lauter.
    Jedes Wort kostete Anstrengung genug um sie fast keuchen und die letzte Luft aus ihren Lungen pressen zu lassen. Und das klang unschön. Ungut. Ungesund. Schnappte nach Luft. Oh nein. Nicht jetzt. Seit Monaten hatte sie keinen Anfall mehr gehabt. War durch mit der Sache. Ende aus und vorbei. Oder...zählte das überhaupt noch? Besser war es so. Besser wäre, er würde diesmal Nägel mit Köpfen machen und ihr nicht wieder das Leben retten.
    Luceija ist offline

  3. #423
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
    Bereits seit Stunden lernte sie die Kacheln über ihrem Kopf auswendig, die sich in gewohnt glänzend weisslackiertem Metall über die gesamte Fläche zogen. Sie sah allerdings nicht die perfekten Quadrate. Die Sicht wurde ihr immer noch von der schon lange über alle Berge befindlichen Gestalt des Turianers verdeckt, dessen Form sie noch immer an ihrem Bett stehen und mit diesem beängstigend fremden Blick auf sich hinab sehen sah. Jeder kleinste Gesichtszug, der bei seinesgleichen so selten und so unscheinbar war, meisselte sich fest in ihr Gedächtnis. Jede Platte. Jeder Quadratmillimeter seiner Haut. Das schlimmste war jedoch nicht der Anblick, das schlimmste waren die Worte, die sie für all diese Zeit lahmlegten wie ein Codewort für eine Maschine, das die Selbstzerstörung initiierte.
    Niemals in ihrem Leben hatte sie sich so leer gefühlt.
    So ausgesaugt bis auf den letzten Tropfen Seele. Das konnte nicht sein ernst sein. Das, was er da eben gesagt hatte war nicht er. Konnte nicht er gewesen sein. Oder doch? Einerseits hatte sie es doch gefühlt. Hatte die Vorahnung inne gehabt, dass die Beziehung zerbrechen würde, doch hatte sie so sehr gehofft und so sehr damit gerechnet, dass sie diesen Zeitpunkt niemals miterleben müsse. Dass sie nicht spüren müsse wie es war, wenn man nicht nur den Rest ihres Körpers, sondern tatsächlich ihr Herz bei lebendigem Leib aus ihr herausschnitt und es in kleine Teile zerfetzte. So taub wie ihr innerstes war, hatte sie nichtmal Zeit für einen klaren Gedanken. In absolut schneller Folge, sah sie Nahaufnahmen von ihnen beiden vor ihrem inneren Auge. Sah ihre Küsse so intensiv, so überdeutlich und real. Konnte die Emotionen von ihren Gesichtern ablesen, in Slow-Motion die verschiedenartigen Lippen dabei beobachten, wie sie kollidierten, sich fast schon überschwänglich lustvoll in die des anderen bissen, wie ein Grollen aus ihm trat, dass so animalisch war, dass man nur zu genau daran erinnert wurde, dass es sich um eine Alienspezies handelte. Sie hörte jedes Wort jeder noch so kleinen Liebesbekundung in ihren Ohren. Jedes Stöhnen, jedes Betteln ums Überleben, jede Bitte, den jeweils anderen nicht zu verlassen. Und alles davon riss noch tiefere Gräben in ihr Herz.
    Niemals in ihrem Leben hatte sie sich so einsam gefühlt.
    Er hatte sie betrogen? Er? Wann - wann in aller Welt - sollte das gewesen sein? So gut wie nie waren sie getrennt voneinander, auf Trident kannte er nichteinmal jemanden. Hatte er das wirklich getan? Oder hatte er es gesagt um es einfacher zu machen. Damit sie keinen Grund hatte, ihn aufzuhalten? Er. Betrogen.

    Unaufhaltsam kroch Träne für Träne aus ihren Augenwinkeln, kreuzten die Wangen und ihre Schläfen, je nachdem, ob sich die Träne dazu entschloss dem Rinnsal des Vorgängers zu folgen oder eben nicht. Es zerstörte sie. Er hatte sie zerstört. Das konnte nicht passiert sein. Er konnte diese Worte nicht eben benutzt haben, bevor er ging. Konnte sie nicht verlassen, wo er einen Bruchteil zuvor noch sagte, er würde sie lieben!

    Oder...war Liebe - und diese Frage stellte sie sich zuletzt am Anfang ihrer Beziehung - in der Definition eines Turianers vielleicht doch etwas völlig anderes?

    Man konnte beim besten Willen nicht ausmachen, was Luceija alles durch den Kopf ging. Man erkannte nur, dass ihr Gesicht erstarrt schien, dass sie weinte ohne sich zu einem Laut oder gar Schluchtzen hinreissen zu lassen, dass ihre viel zu helle, mit noch leichtem Gelbstich versehene Haut vor Feuchtigkeit glänzte. Dass sie mit sich rang. Einfach nicht mehr wollte.

    Erst, als sie den Klang von neuem Treiben aufschnappte und über dreissig Wege Leif als Wieder-Anwesenden erkannte. Und machte kurzen Prozess. Die Halbitalienerin besass nichtmehr viel Kraft in sich. Aber die letzte Kraft die sie hatte, ging nun dafür drauf. Dafür, dass sie Leifs Bewegung abpasste und ihn dann, als er nah genug an ihrem Bett vorbeikam, an seinem Arm packte wie ein Habicht seine Beute. Erstmalig nach diesen mehreren Stunden, durchfuhr Lucis Körper ob der Aktion eine extreme Spannung und sie taxierte den Schweden unmissverständlich. "Warum..tun sie...mir das an? Warum...lebe ich?! Warum haben-...sie nicht GETAN, was-...sie sagten!?", wurde sie immer lauter.
    Jedes Wort kostete Anstrengung genug um sie fast keuchen und die letzte Luft aus ihren Lungen pressen zu lassen. Und das klang unschön. Ungut. Ungesund. Schnappte nach Luft. Oh nein. Nicht jetzt. Seit Monaten hatte sie keinen Anfall mehr gehabt. War durch mit der Sache. Ende aus und vorbei. Oder...zählte das überhaupt noch? Besser war es so. Besser wäre, er würde diesmal Nägel mit Köpfen machen und ihr nicht wieder das Leben retten.


    Tatsächlich erschrack er ein wenig. Gerade im Versuch jeden einzelnen Stecker zuzuordnen, krallten plötzlich diese dürren Fingerchen an ihm. Es wäre ein Leichtes gewesen diese regelrechte Stiftspitze von einem Arm abzuschütteln, stattdessen sah er sie an. Ohne ein Blinzeln und hinter vorgehaltener Maske, die vorgab dass es ihn nicht im Geringsten interessierte welche Versprechen er gegeben hatte. Doch dem war nicht so. Ganz und gar nicht. Er hatte einfache, teils niedere Gründe gehabt ihr Leben zu retten. Mitleid und den Wunsch älter als 32 zu werden (der hoffentlich in Erfüllung ging, jetzt wo er kooperiert hatte) waren ein Teil davon.
    Jedoch würde er sich hüten eben diese preiszugeben. Stattdessen zog er die Brauen hoch und wurde entgegen ihrer lauter werdenden Anklage betont leise.
    "Weil ich es kann.", war die ganz dreißte Antwort, mit der er sich von ihr losmachte "Und weil du eine Chance hattest, die du selbst nicht nutzen wolltest. Also hab ich's getan."
    AeiaCarol ist offline

  4. #424
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Tatsächlich erschrack er ein wenig. Gerade im Versuch jeden einzelnen Stecker zuzuordnen, krallten plötzlich diese dürren Fingerchen an ihm. Es wäre ein Leichtes gewesen diese regelrechte Stiftspitze von einem Arm abzuschütteln, stattdessen sah er sie an. Ohne ein Blinzeln und hinter vorgehaltener Maske, die vorgab dass es ihn nicht im Geringsten interessierte welche Versprechen er gegeben hatte. Doch dem war nicht so. Ganz und gar nicht. Er hatte einfache, teils niedere Gründe gehabt ihr Leben zu retten. Mitleid und den Wunsch älter als 32 zu werden (der hoffentlich in Erfüllung ging, jetzt wo er kooperiert hatte) waren ein Teil davon.
    Jedoch würde er sich hüten eben diese preiszugeben. Stattdessen zog er die Brauen hoch und wurde entgegen ihrer lauter werdenden Anklage betont leise.
    "Weil ich es kann.", war die ganz dreißte Antwort, mit der er sich von ihr losmachte "Und weil du eine Chance hattest, die du selbst nicht nutzen wolltest. Also hab ich's getan."


    Auf eine gewisse Weise sah Luceija tatsächlich gruselig aus, wie sie leichenblass, mit Tränen übersäht und mit bereits erhöhter Atemgeschwindigkeit in die Augen des Arztes sah. Sie lies keine Sekunde aus, in der sie ihn damit anklagte. Empfand in diesem einen Moment eine so unglaubliche Wut, einen so massiven Hass gegen den Schweden, dass sie in einem anderen Zustand wohl dafür gesorgt hätte, dass ER ein Krankenbett bräuchte. Jetzt jedoch lag ihr Fokus ganz klar darauf, die alten Routinen wieder aus ihrem Gedächtnis zu kramen. Ihren Atem zu kontrollieren. Sich die-...oh verdammt. Nein. Sie musste sich nicht unter Kontrolle halten. Kontrolle hielt sie, wenn sie entschied, nicht sterben zu wollen. Sollte sie doch. Dann würde sie es am Ende doch selbst erledigen, wenn Leif schon zu feige war! Ausserdem: Welche Chance? Welche Chance hätte sie denn gehabt? Hatte sie es ihm nicht deutlich genug gemacht?
    Sie war wieder allein. Luci war wieder allein. Genau wie am Anfang. Cerberus wollte sie nicht mehr. Beyo wollte sie nicht mehr. Alles war vorbei. Sie aber nicht tot. Warum in aller Welt? Warum?
    "ICH...WOLLTE...KEINE CHANCE!", keuchte sie schon während ihrem verzweifelten Schrei, hielt Leif fest (oder sich vielleicht AN ihm fest?), bevor ihr Atem auf eine solche Geschwindigkeit hüpfte, dass es wahrlich an Selbstmord grenzte..
    Luceija ist offline

  5. #425
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Auf eine gewisse Weise sah Luceija tatsächlich gruselig aus, wie sie leichenblass, mit Tränen übersäht und mit bereits erhöhter Atemgeschwindigkeit in die Augen des Arztes sah. Sie lies keine Sekunde aus, in der sie ihn damit anklagte. Empfand in diesem einen Moment eine so unglaubliche Wut, einen so massiven Hass gegen den Schweden, dass sie in einem anderen Zustand wohl dafür gesorgt hätte, dass ER ein Krankenbett bräuchte. Jetzt jedoch lag ihr Fokus ganz klar darauf, die alten Routinen wieder aus ihrem Gedächtnis zu kramen. Ihren Atem zu kontrollieren. Sich die-...oh verdammt. Nein. Sie musste sich nicht unter Kontrolle halten. Kontrolle hielt sie, wenn sie entschied, nicht sterben zu wollen. Sollte sie doch. Dann würde sie es am Ende doch selbst erledigen, wenn Leif schon zu feige war! Ausserdem: Welche Chance? Welche Chance hätte sie denn gehabt? Hatte sie es ihm nicht deutlich genug gemacht?
    Sie war wieder allein. Luci war wieder allein. Genau wie am Anfang. Cerberus wollte sie nicht mehr. Beyo wollte sie nicht mehr. Alles war vorbei. Sie aber nicht tot. Warum in aller Welt? Warum?
    "ICH...WOLLTE...KEINE CHANCE!", keuchte sie schon während ihrem verzweifelten Schrei, hielt Leif fest (oder sich vielleicht AN ihm fest?), bevor ihr Atem auf eine solche Geschwindigkeit hüpfte, dass es wahrlich an Selbstmord grenzte..


    Unter allen anderen Vorraussetzungen wäre er vermutlich an die Decke gesprungen. So jedoch, verließ er mit zwei Sätzen den Raum, hetzte regelrecht in das gegenüberliegende Büro und stellte innert Sekunden fest, dass es viel zu lange dauern würde ein Medikament aufzuziehen und zu verabreichen. So schnappte er sich kurzentschlossen eines der kleinen Plastiktütchen die in aller Regel für den Tablettenabwurf bereitlagen und raste zurück.
    Diese Kleine sollte sich beim besten Willen nicht einfallen lassen jetzt an einem Herzinfarkt oder sonst etwas zu sterben. Nicht nur dass er hätte schwören können dass ihr Bruder es irgendwie schaffte ein Neues zu besorgen, nein...ER höchstpersönlich würde es tun wenn es denn nicht anders ginge. Leif hatte diese Tortur nicht mitgemacht damit sie ihm jetzt an einem lächerlichen Hüsterchen abkratzte.
    Fast schon grob packte er sie im Nacken, faste damit ungewollt ein Teil des Schopfes und zog sie so nach oben, dass man es als halbwegs sitzend bezeichnen konnte.
    Den medizinischen Fortschritt übergehend, reichte er-...zwang er ihr die Tüte auf und ließ sie atmen.
    Einatmen, ausatmen-...Es dauerte keine Minute und der Anfall der sie eben noch regelrecht geschüttelt hatte, war nahezu vorbei.
    Vorsichtig setzte der Arzt sich neben sie, ließ sie jedoch nicht los, da sie jeden Moment vor Benommenheit nach vorn oder hinten zu kippen drohte und zog sie stattdessen an die eigene Schulter.
    Er sprach ruhig und ohne den Hauch von Verärgerung oder Enttäuschung darüber, dass sie es nicht einmal für notwendig hielt sich ein "Danke" abzuringen.
    Schön, er hatte ein Versprechen gebrochen. Doch dabei ging es um ein Leben. Um eines, für das er sich wieder und wieder den Allerwertesten aufgerissen hatte.
    Nein, so würde sie ihm nicht sterben. So nicht.
    "Lass uns darüber streiten wenn du etwas weniger gelb im Gesicht und etwas klarer in deinem sturen Schädel bist."
    Das war zwar ein sanfter, jedoch ebenso ernst gemeinter Tadel. Bis es soweit war, würde er ihr mehr zur Beruhigung geben.
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  6. #426
    #16  Avatar von Forenperser
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    Trident, eine ungewisse Zeitspanne später

    Wie lange der Flug insgesamt gedauert hatte wusste er nicht.
    Nachdem er aus dem Zubringer-Flug in die Hauptlinie umgestiegen war hatte er nicht viel mehr getan als mit leerem Blick nach draußen zu schauen und zu schlafen. Er wollte vergessen. Diesen ganzen Scheiß einfach beiseite kehren.
    Natürlich war das nicht möglich. Und er begann sich zu fragen wie lange er wohl daran zu knabbern haben würde.
    Es tat nach dem langen Flug gut wieder frische Luft atmen zu können. Mit bedächtigen Schritten ging er zur Tür seines Zuhauses, welche nun leerer sein würde als zuvor.
    Nicht ganz leer jedoch. Sein Sohn war ja noch da. Daran hatte er sich immer noch nicht richtig gewöhnt. Was der wohl dazu sagen würde?
    "Dalan?" rief er nachdem er eingetreten war und niemand darauf reagiert hatte.
    "Hallo?"
    Keine Antwort.
    "Nanu?"
    Ein Datapad lag auf dem Tisch. Und er war sich mehr als sicher dass das dort bei der Abreise noch nicht gelegen hatte.
    Auf dem Display stand dass es für ihn war.
    Irritiert hob er es hoch und drückte auf einen Knopf. Er ließ es vor Schreck fast fallen als die darauf befindliche Nachricht abgespielt wurde.
    "Diese Nachricht wird wahrscheinlich das letzte sein was du von mir zu hören kriegst. Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich glaube über vieles falsch gedacht und geurteilt zu haben. Deine Nachricht die du mir hier zurückgelassen hast......hat mich viel nachdenken lassen. Ich dachte anfangs ich wäre nur ein störender Klotz für euch beide.....und dass all dein Mitleid mir gegenüber Heuchelei war. Dass ihr du mich bloß hier aufgenommen hast um dich selbst besser zu fühlen. Mittlerweile weiß ich dass das ein Irrtum war. Du wolltest mir wirklich näherkommen, wolltest mir, auch wenn wir es nicht leicht hatten, eine Familie sein.
    Doch ich bin es nicht würdig dein Sohn zu sein. Und ich weiß du wirst mich dafür hassen, aber ich kann nun nicht länger damit leben es dir nicht zu gestehen. Vielleicht hat sie es dir ja schon gesagt dass ich......ich....ich habe versucht mich Luceija aufzuzwingen. Ich habe......als sie außer Haus war und ich auch habe ich versucht sie mir gefügig zu machen. Ich wollte dir wehtun....sie dir wegnehmen.....aber sie hat es verhindert. Ich bin zu feige es dir persönlich zu sagen....aber ich will dich nicht länger mit meiner Anwesenheit stören. Und sie nicht. Doch wisse....auch wenn du mir niemals mehr verziehen kannst....und wir uns wohl nicht wiedersehen....es tut mir Leid. Alles. Und ich wünschte es wäre anders gelaufen......auf Wiedersehen.....Vater."

    Das konnte doch nicht sein. Er konnte nicht glauben was er da hörte. Wollte es nicht glauben.
    Völlig fassungslos ließ er das Pad zu Boden fallen.

    Dalan
    "Du unter deinem Helm bist doch eh immer abgedunkelt." gluckste er.
    Ohje. Jetzt war er nicht mal mehr betrunken und gab dennoch sowas von sich.
    Sein Blick zu ihr war unsicher. Egal wieviel *Spaß* sie gehabt hatten.....sie hatte das was davor gewesen war sicher nicht vergessen. Vielleicht sollte er lieber Abstand gewinnen bevor sie sich wider die Köpfe einschlugen?
    "Tja dann ähm.....weiß ja nicht.....i-ich glaub ich muss......"
    Ja, was eigentlich? Ohje, war das peinlich.
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  7. #427
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    "Gaius Luciano-..."
    Die knurrende, dunkelhaarige Gestalt stand mit eindeutiger Miene zwischen dem Eingang der Praxis und dem langen, ebenfalls tiefdunklen Wagen der sie hergebracht hatte.
    Die Fußspitze rythmisch auf den Boden tippen lassend, schien die Britin die Sekunden bis zur Ankunft ihres Gatten zu zählen. Der jedoch stieg in gewohnter Ruhe überhaupt erst einmal vom hinteren Sitz des Autos, richtete seinen Anzug und ließ sich dabei durch einen seiner Sicherheitsmänner von einem so quitschbunten Regenschirm schützen, dass man einfach sah dass es einer aus Haydens Sammlung war.
    Die Frau die für so ziemlich alles eine Sammlung ihr Eigen nannte und zusehends ungeduldiger wurde.
    "Kommt die Ruhe mit dem Alter oder woran liegt diese plötzliche Gemütlichkeit?", spottete sie und machte auf dem Absatz kehrt, als der Italiener endlich in Hörweite war.
    Gut, da war dieser Alien. Aber sei es drum. In dieser Sache musste Gaius ebenso über seinen Schatten springen wie Gil es get-...Versucht hatte. Zumindest bisher musste es ja gelungen sein, nachdem ihr Zora alle wohlbehalten im Inneren dieses Gebäudes versichert hatte. Ihre Schwiegertochter in Spé längst über alle Berge (die sie vermutlich zurück nach Hause geführt hatten, bedachte man wie lange sie nunmehr auf den Beinen gewesen war) hatte sie ebenso wenig eine Ahnung wo ihr Sohn, Donal oder der Arzt steckten. Aber das war ohne Belang. Alles was sie wollte, war ihre Kleine zu sehen.
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  8. #428
    Nicashisha Shenanigans  Avatar von Moku
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    Sanna Naci | Fürst Lazar | Irgendwo im All

    "Ein eigenes Massenportal?" wiederholte Sanna langsam, legt dann die Stirn in Falten. Das hätte sie sich vielleicht früher überlegen sollen, denn der Bau eines solchen technologisch aufwendigem Gerätes würde sicherlich länger als die komplette Flugzeit dauern. Sie war sich allerdings nicht mal wirklich sicher, ob selbst sie sich den Bau leisten konnte. "Computer, wie teuer wäre es, ein eigenes Massenportal zu bauen?"

    Stille.

    Sanna runzelte die Stirn, wandte sich dann an die Frau neben sich. "Ich dachte, das wäre wie in den alten Serien. Scheinbar ist dieses Schiff noch nicht weit genug entwickelt dafür?"

    ____________________________

    Gaius Luciano Ascaiath | London

    Gaius schmunzelte über die Ungeduld seiner Frau, konnten sie schließlich nichts an dem aktuellen Zustand ihrer Kinder ändern. Er hatte mit Gil gesprochen und dieser hatte sich mehr als deutlich dazu geäußert. Er war ein erwachsener Mann und musste mit den Konsequenzen leben. Und was Luceija anging...

    Seine Miene verfinsterte sich bei dem Gedanken an die Dunkelhaarige, vermutete er schließlich, dass diese sobald sie wieder stehen konnte über alle Berge sein würde. Der Bodyguard zu seiner linken schloss mit ernster Miene den quietschbunten Regenschirm, nickte Gaius einmal kurz zu als dieser über die Schwelle in das Krankenhaus trat und dem schnellen Klackern von Haydens Schuhen folgte. Sehen konnte er seine Frau schon lange nicht mehr, aber wenigstens war sie nicht zu überhören.

    Einen Moment später hörten die klackernden Schritte auf, stattdessen setzte erneut ein nervöses Tippen der Fußspitze ein, das in den leeren Gängen wiederhallte. Kaum bog er um die Ecke, entdeckte er die Dunkelhaarige an einem Fahrstuhl. Gaius hatte zu ihr aufgeholt, noch bevor der Aufzug seine Türen wieder schließen konnte. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie Hayden ihre Hand ständig öffnete und wieder schloss und er griff letztendlich danach, warf seiner Frau einen zuversichtlichen Blick zu.

    "Es wird alles in Ordnung kommen."

    Stand up! It gets better.
    [Bild: 1991.png] dragonage-game.de [Bild: 1991.png]
    And the silken sad uncertain rustling of each purple curtain thrilled me, filled me with fantastic terrors never felt before.
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  9. #429
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Gaius Luciano Ascaiath | London

    Gaius schmunzelte über die Ungeduld seiner Frau, konnten sie schließlich nichts an dem aktuellen Zustand ihrer Kinder ändern. Er hatte mit Gil gesprochen und dieser hatte sich mehr als deutlich dazu geäußert. Er war ein erwachsener Mann und musste mit den Konsequenzen leben. Und was Luceija anging...

    Seine Miene verfinsterte sich bei dem Gedanken an die Dunkelhaarige, vermutete er schließlich, dass diese sobald sie wieder stehen konnte über alle Berge sein würde. Der Bodyguard zu seiner linken schloss mit ernster Miene den quietschbunten Regenschirm, nickte Gaius einmal kurz zu als dieser über die Schwelle in das Krankenhaus trat und dem schnellen Klackern von Haydens Schuhen folgte. Sehen konnte er seine Frau schon lange nicht mehr, aber wenigstens war sie nicht zu überhören.

    Einen Moment später hörten die klackernden Schritte auf, stattdessen setzte erneut ein nervöses Tippen der Fußspitze ein, das in den leeren Gängen wiederhallte. Kaum bog er um die Ecke, entdeckte er die Dunkelhaarige an einem Fahrstuhl. Gaius hatte zu ihr aufgeholt, noch bevor der Aufzug seine Türen wieder schließen konnte. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie Hayden ihre Hand ständig öffnete und wieder schloss und er griff letztendlich danach, warf seiner Frau einen zuversichtlichen Blick zu.

    "Es wird alles in Ordnung kommen."


    Es kam so plötzlich, dass Hayden aufsteigende Tränen wegblinzeln musste, während sie auf ihre eigene, umschlungene Hand hinabsah. Ins Gesicht ihres Mannes konnte sie kaum sehen. Sie war sich sicher er könne nicht verstehen was sie empfand. Dass sie darüber nachdachte einen Turianer in ihrem Haus und an ihrem Tisch zu aktzeptieren, dass sie sich vorstellte wie sie und Luceija irgendwann weiße Kleider und Babyschuhe in den Geschäften der Londoner Innenstadt aussuchten. Sicher waren diese Gedanken und Wünsche utopisch, vermutlich unerreichbar, aber so ging es einer Mutter die ihr Kind liebte. Nur dass sie zu viele Fehler begangen hatte, um das je glaubhaft machen zu können. Ganz gleich wie kurz die abgekauten Nägel oder wie dreckig die Jeans waren die sie trug und vollkommen nebensächlich wie gut sie ins Bild dieser Familie passte.
    Hayden wollte nur so etwas, wie sich endlich beweisen können und ließ bei diesem Gedanken Gaius' Hand los.
    "Sprich nicht so, als würdest du wirklich daran glauben."
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