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  1. Beiträge anzeigen #61
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    Auch aus Angelinas Robe lief das Wasser in Rinnsalen heraus und verschwand schließlich in den Fugen der Bodenplatten. Sie überlegte wie Jil es wohl geschafft hatte hier durch zu kommen, wo sie doch allein gewesen war. Ihr Vorteil war wohl gewesen dass sie auf ihre Erinnerungen zurück greifen konnte...

    Hinter der Pforte verbarg sich zuerst ein dunkler Tunnel, ein Flur durch den sie wegen der strapaziösen Öffnung wie blinde Hühner tappten. Am Ende dieses Flures gab es einen Raum, der nur mit einigen wenigen Kerzenleuchtern erhellt wurde. Als die beiden näher kamen sausten plötzlich unzählige Blitze durch den Raum.


    „Jil!“ rief Angelina ahnend, das dies nichts Gutes zu bedeuten hatte. Sie sollte recht behalten, denn die Tochter lag vor ihr auf dem Boden und hielt noch ein altes Buch in der rechten Hand. Auf dem Buch tanzten immer noch einige kleine funkelnde Sterne herum. Jil war ohnmächtig. „Ceron, sieh nur. Tu doch etwas!“, bat sie fast verzweifelt und schaute zu wie er sich zu der Tochter herunter beugte. Für einen Moment hielt sie es für gefährlich Jil zu berühren. Er könnte ebenfalls einen Schlag bekommen, aber dem war nicht so. Der Heiler hob seine Tochter auf und setze sie behutsam auf einem Sessel ab. „Sie wird es überleben. Sie ist stark und außerdem schlägt ihr Herz zwar langsam aber regelmäßig.“, erklärte er und Angelina war fürs erste beruhigt.

    „Und nun? Frau Vern möchte wohl nicht dass wir ihr letztes Geheimnis lüften. Was ist wenn uns auch der Schlag trifft wenn wir die Bücher berühren? Ich glaube nicht dass es hier ein weiteres Rätsel zu lösen gibt, oder doch?“

  2. Beiträge anzeigen #62
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    "Sie hat nicht der Schlag getroffen", sprach Ceron und griff sogleich nach den Büchern, die vor Jil auf dem Boden verstreut lagen. "Man geht nicht in Spasmen zu Boden, wenn einen der Donner trifft." Hastig sah der Schwarzmagier die Notizhefte durch, die direkt bei ihren Füssen gelegen hatten. Er sah Zeichnungen, aus denen er nicht schlau wurde und abgehackte Sätze, die ihn auch nicht weiter brachten. "Das alles durchzusehen kostet uns Jahre!", stiess er aus, pickte sich wahllos ein Buch heraus und setzte sich damit auf den Boden.

    "Das Packeis, aus welchem der Golempanzer gefertigt ist, übersteht ein Bad in kochendem Wasser", las er laut vor und warf das Buch sogleich zurück auf den Boden. 'Das bringt uns alles nicht weiter', dachte er innerlich und erhob sich wieder. Seine Tochter hing noch immer ohne Anzeichen von Bewusstsein und schwach zitternd im Ledersessel. Noch vor gut einer Woche hätte er die Ruhe des Heilers bewahrt und mit klarem Kopf die Situation analysiert. Doch hier lag seine Tochter vor ihm. Gestern noch der süsse Engel mit blonden Locken, heute die starke junge Frau, deren Vergangenheit ihm ein Rätsel war. Für Angelina musste es noch der grössere Schock sein, Jil so zu sehen, wo sie die Tage an denen sie ihre Tochter nicht gesehen hatte, noch an ein, zwei Händen abzählen konnte. Ihre Tochter war sie noch immer, doch was war aus ihr geworden?

    Er ging erneut zu ihr und legte seine Hand auf ihre Stirn. "Sie ist stabil, doch sie ist nicht hier", konstatierte er. Angelina hatte derweil einen besonders dicken Einband berührt, der wie alle anderen Werke mit Notizen gespickt war. "Die Konjunktion der Sphären", las er den Titel auf dem Einband, den seine Frau furios durchblätterte. "Davon hat sie doch stets gesprochen", rief Ceron. "Sie hätte die Sphären miteinander verschmelzen lassen!"

  3. Beiträge anzeigen #63
    Lehrling Avatar von Jil
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    Jil ist offline
    Aber das Licht war eine Qual für Beliar. Und alles, was Innos erschuf, wurde von Beliar zerstört.
    Adanos aber sah, dass so nichts sein konnte. Kein Licht und keine Dunkelheit.
    Und so stellte er sich zwischen seine Brüder, um ihren Streit zu schlichten. Und es gelang ihm nicht.
    Aber dort, wo Adanos stand, ward ein Ort, an dem Innos und Beliar keine Macht hatten.


    Und was, wenn doch? Das Gleichgewicht war in Schieflage geraten als sie den Weltenriss mit der Sphäre Adanos verwoben hatte. Ein ohnehin bereits wahnsinniger Zauber war dadurch selbsterhaltend geworden. Adanos selbst hatte diese Welt geschaffen, um den Sterblichen ein Leben zu ermöglichen. Man wurde in seine Sphäre geboren, lebte und entschwand. Doch der Weltenriss hatte diese Balance gestört. Das Tier steckte in den Wesen, die entfesselt in die Welt hinaus strömten, um Chaos und Vernichtung zu bringen.

    Jil, zu schwach um einen klaren Gedanken zu fassen, sah die immergleiche Szenerie vor ihrem inneren Auge in einer endlosen Schlaufe. Wieder und wieder öffneten sich die Tore zu Beliars Reich. Sie sah die Schemen, die den Tod ihren Freund nannten in die Welt der Lebenden hinausströmen. Sie spürte, wie sie den Zauber kontrollieren wollte, doch er war zu mächtig. Unfassbar für einen Menschen. Das Werk eines Gottes.

  4. Beiträge anzeigen #64
    Held Avatar von Ceron
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    Angelina las fieberhaft in dem Buch, das Ceron für den Schlüssel zu Jils Zustand hielt. Ceron überflog die Zeilen ebenso, liess jedoch immer wieder seinen Blick über den Buchrand zu seiner Tochter wandern. In regelmässigen Abständen schrak sie hoch und sank dann wieder zurück in die Lehne. Ihre Lippen bewegten sich scheinbar kontrolliert, nur nicht von ihr. Sie presste sie zusammen und riss den Mund dann wieder zu einem stillen Schrei auf.

    'Sie halluziniert', dachte er und liess besorgt vom Buch ab. Als seine Tochter das nächste Mal aufschoss, hielt er sie bei den Schultern und begann, ruhig mit ihr zu sprechen. Er erzählte ihr, wo sie war, konnte jedoch nicht zu ihr durchdringen.

    "Zita Vern beschreibt hier wie man Beschwörungen permanent machen kann", rief Angelina und kam herangeeilt als sie sah, wie Jil nicht auf Cerons Bemühungen reagierte. Sie fragte, was mit ihr geschehe, worauf der Heiler nur antworten konnte, dass sie wahrscheinlich halluzinierte. "Wie geht das mit den Beschwörungen?", wollte er wissen. Angelina wiederholte die Passage die sie eben gelesen hatte.

    Der Hüter musste sich das Gehörte einige Male durch den Kopf gehen lassen um sich vorstellen zu können, was bei dem Zauber geschah. "Sie ruft also nicht ein Wesen in diese Ebene, sondern bringt die Ebene dazu, dieses Wesen selbst zu beschwören?", fragte er erstaunt, doch die Priesterin Adanos konnte ihm da auch nicht Antwort geben. "Ich habe mir das nie wirklich überlegt, doch könnte dies den Dämonen im Lavaturm zugrunde liegen? Xardas hat sie wohl einst vor langer Zeit gerufen, doch sie scheinen recht selbstständig zu sein. Hat er sie etwa in der Sphäre Adanos verankert? Das... das würde ungeahnte Möglichkeiten eröffnen."

    Noch während er Angelina erklären wollte, worin der Unterschied zu einer gewöhnlichen Beschwörung liegen mochte, schoss Jil erneut hoch. "Jil! Wo bist du?" fragte er eindringlich und drückte sie sanft aber bestimmt zurück. Die Linke verweilte auf ihrer Brust als die Rechte an ihre Schläfe wanderte. "Dabei kann einiges schiefgehen", sprach er zu seiner Liebsten und einstigen Schülerin. Sie wusste um die Gefahren eines Eindringens in wirre Köpfe. "Ich sollte das nicht tun, doch ich kann es nicht lassen. Ich würde es mir wohl nie verzeihen."

  5. Beiträge anzeigen #65
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    Eine neue Kraft drängte sich in den dichten Nebel, der ihre Gedanken einhüllte und sie stets im Kreis drehen liess. Seine Präsenz beruhigte sie, denn er war einfach nur da. Sie war vorausgeeilt, um es ohne Schande hinter sich zu bringen. Doch kaum war sie wieder in diesem Schlund gefangen, wünschte sie sich nichts mehr, als sie bei sich zu haben.

    Sie sah erneut den Weltenriss und die bildlichste Darstellung einer Apokalypse, die darauf folgte. Doch dieses Mal war er bei ihr. Er sah ihr zu und ohne über sie zu richten stand er hinter ihr. Dieses Mal konnte sie dem Sturm länger standhalten ehe sie wieder entkräftet zurücksank.

    Jil sah erneut, wie sie die Fäden von Adanos Sphäre in die Hände nahm, als eine weitere Kraft sich zu ihnen gesellte. Ihre Mutter hatte eine viel stärkere Verbindung zu ihr als ihr Vater, denn sie griff nach ihrem Herzen. Sie stellte sich neben ihre Tochter und gab ihr mit ihrer Entschlossenheit den Mut, sich der Szene erneut zu stellen.

    Sie verwob den chaotischsten Zauber, den die Dunkle Magie kannte, so stark mit der Sphäre Adanos, dass er nicht mehr von ihr selbst getragen war. Adanos hatte diese Ebene geprägt und an diesem Siegel nagte sie mit ihrem Zauber. Das Gleichgewicht geriet aus den Fugen als die Dunkelheit in das Land strömte. In Windeseile hatte sie sich ausgebreitet und das Licht erloschen. Die Schatten krochen über die goldenen Dächer Setarrifs und drohten sogar die Sonne in Schwarz zu tränken. Sie wollte den Zauber rückgängig machen, griff nach seinen Ecken, doch er wuchs schneller als sie nachfassen konnte. So musste sie ihn loslassen. Da sank sie in die Knie und stiess den Schrei aus, den ihre Eltern gespürt hatten, als sie in ihr altes Ich eingegangen war.

    Jil öffnete ihre Augen. Sie spürte wie Die Präsenz ihrer Eltern aus ihr schwand. "Es tut mir leid", sprach sie mit schwacher Stimme. "Ich... ich wollte nicht, dass ihr das seht."

  6. Beiträge anzeigen #66
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Sie lag da wie tot. Die Unruhe war plötzlich von ihr gewichen und auch Ceron der versucht hatte den Geist der Tochter zu untersuchen, sagte kein Wort. Wie so oft in den letzten Stunden, Tagen oder gar Wochen fühlte sie sich so hilflos. Das Gefühl für die Zeit hatte Angelina gänzlich verloren und sie war sich nicht bewusst dass sie allein mit der Liebe zu ihrer Tochter eine große Hilfe gewesen war.
    Gerade wollte sie Ceron aus seinen und aus denen der Tochter reißen und fragen was denn nun mit ihr geschehen sei, da schlug Jil plötzlich ihre Augen auf. Sie wirkte klar, ein wenig mitgenommen und auch scheinbar erlöst von der Last, die auf ihr gelegen hatte.
    Auch wenn sie es selbst nicht gesehen hatte, widersprach sie der Tochter nicht und nahm nur ihre Hand.

    „Mach dir keine Gedanken es ist alles gut.“ Sie fühlte dass Jil wieder die Tochter war, die sie kannte und großgezogen hatte, auch wenn sie jetzt in dem Körper einer erwachsenen Frau steckte.

    Kritisch betrachtete die Priesterin die vielen Bücher die in dem ganzen verstreut auf dem Boden herum lagen und in denen sie vor wenigen Augenblicken noch fieberhaft nach einer Lösung gesucht hatte. Das Vermächtnis der Zita Vern war ein wertvolles Wissen, das nicht unbedingt zerstört werden müsste. Jedoch hatte Jil am eigenen Leibe erfahren müssen wie gefährlich dieses Wissen sein konnte.


    „Wie sollten dafür sorgen, dass niemand der leichtfertig mit dem Wissen umgehen würde diesen Raum jemals betreten kann. Ich denke es würde auch schon helfen, alle Hinweise auf Zita Vern, die wir in der Bibliothek des Kastells gefunden haben ebenfalls hier mit den anderen Werken einzuschließen. Was meinst du?“

  7. Beiträge anzeigen #67
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    "Hm", schnaubte Ceron als er sich sicher war, dass Jil nicht gleich wieder umkippen würde. "Wissen aus der Bibliothek zu schaffen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Und wie man sieht, können selbst scheinbar vertrauenswürdige Seelen hier in Versuchung geraten. Man kann nur hoffen, dass es bei der Versuchung bleibt. Ich habe jedenfalls genug gesehen, um nicht mehr hierher zurückkehren zu wollen."

    Das gesammelte Wissen um sie herum hätte Ceron bestimmt für einige Monate beschäftigt. Unter Zita Verns Anleitung hätte er wohl binnen Jahresfrist die Magieschulen zu kombinieren gelernt. "Es klingt verlockend, nicht? Dauerhafte Beschwörungen, Todesregen, Blitzmäuse... Womöglich ein Versprecher für ewiges Leben. Vielleicht lebt Zita Vern ja noch immer. Sie könnte sich selbst in beiden Sphären verankert haben und so etwas wie die Kore geworden sein - eine Wandlerin zwischen den Welten."

    "Schwarzmagier und Wassermagier zugleich. Wider der Herrschaft der Götter." Auf seinem Gesicht zeichneten sich erste Anzeichen eines Lächelns ab. Als er Jil seine Hand reichte, um sie auf die Beine zu ziehen, wanderten seine Mundwinkel in die Höhe. Ein Glücksgefühl, das er schon lange nicht mehr erlebt hatte, erfüllte ihn. Jil legte ihren Arm um seine Schulter und Angelina stützte sie auf der anderen Seite.

    "Ich muss nicht Wassermagier werden. Ich habe ja meine Priesterin Adanos", sprach er als sie die Schatzkammer von Zita Vern verliessen. "Von mir aus kannst du gerne Wassermagierin werden, Jil. Aber wenn, dann bleib dabei."

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    Jil ist offline
    "Vorerst habe ich genug von der Magie", versicherte sie ihrem Vater.

    Jil warf einen letzten Blick über ihre Schulter, ehe sie die Kammer des Wissens verliessen. Unzählige Bücher türmten sich zu Säulen, die bis an die Decke ragten und den Anschein erweckten, als stützten sie die Decke. 'Ein Haufen Bücher. Es kommt darauf an, was man daraus macht', dachte sie sich.

    Der Weg erschien ihr so viel kürzer mit den Eltern an ihrer Seite. Kaum hatten sie den Raum verlassen, standen sie schon wieder im Gang des Kastells und ihr Vater drückte die Türe zu. Ihre Mutter hatte vorgeschlagen, die Pforte mit einem magischen Siegel zu belegen, doch dies hatte Ceron für unnötig gehalten. Stattdessen hatte er den kleinen Silberschlüssel, mit welchem diese Reise bereits zweimal begonnen hatte, hervorgeholt und in das Schlüsselloch geschoben.

    Eine Umdrehung, zwei Umdrehungen und jedesmal begleitet von einem beruhigenden Klicken im Inneren des Schlosses. Ihr Vater zog den Schlüssel wieder heraus. Für einen Moment war dem sonst so filigranen Geschmeide ein massiver Schlüsselbart mit Abertausenden von Zacken und Aussparungen gewachsen. Als er ihn einsteckte, schrumpfte der Silberschlüssel jedoch wieder auf seine gewöhnliche Grösse.

    Die Magierin seufzte, als er sie abermals anhob. Sie fühlte ihren Körper wieder. Bald würde sie die Kraft für erste unnütze Gedanken haben. Für eine Tochter der Zukunft gab es in der Vergangenheit einige Kuriositäten zu erleben. Sie könnte der Geburt ihres ersten festen Freundes beiwohnen oder sie könnte zusammen mit ihrem ersten Lehrer die Tempelschule besuchen.



    Damit ist die Geschichte der Magierin zu Ende erzählt
    Doch jedes Ende ist auch ein Anfang, nicht?
    Geändert von Jil (06.05.2013 um 22:46 Uhr)

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