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    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    Nachdem eine bedeutend jüngere Frau, die zu allem Überfluss auch noch seine Tochter war, ihm eine Lektion in fortgeschrittener Magie erteilt hatte, brauchte Ceron einige Momente, um dem Gespräch wieder folgen zu können. "Sie hat die Experimente abgebrochen, ja?", fragte er darum nach. Jil wiederholte, dass sie sie nur verlagert hätte. "Ich kann nur vermuten, dass sie sich ausgemalt hatte, was diese Magie in den falschen Händen anrichten konnte und die Experimente deshalb versteckt fortgeführt hat", erklärte seine Tochter.

    "Tja, nun können wir's uns zumindest ansatzweise vorstellen - du vielleicht sogar etwas bildhafter", bemerkte Ceron, der sich bis anhin sämtliche schnittigen Kommentare verkneift hatte. "Wo versteckt man also Wissen? Weisst du das zufällig auch gerade, Jil?", fragte der Hohepriester, doch seine Tochter konnte sich nicht daran erinnern. Konnte sie nicht oder wollte sie nicht? Doch weshalb sollte sie es nicht wollen?

    "Wo versteckt man Wissen?", fragte Ceron erneut. Ganz sicher nicht in der Bibliothek - so viel stand fest. Er selbst hätte dieses kostbare Gut wohl weit von der Bibliothek fortgetragen und wäre nie wieder damit zurückgekehrt, wenn er sich der tatsächlichen Gefahren wirklich bewusst gewesen wäre. "Es muss ein Ort sein, den nur sie selbst finden kann...", sinnierte er. Bilder von entlegenen Bergfesten, eingestürzten Minenschächten und sogar Erinnerungen an den Lavaturm gingen ihm durch den Kopf. "Wo würdet ihr es verstecken?", fragte er die beiden Frauen.

    Er sah Angelina gedankenverloren an während sie einige Orte aufzählte. Er hörte ihr gar nicht richtig zu, denn er spürte, dass er die Antwort kannte. "Natürlich!", schoss es plötzlich aus ihm heraus. "Angelina! Wenn ich etwas vor dir geheim halten wollte, würde ich es hier in einen Raum stellen, der sich dir in einem Dutzend Dekaden nicht eröffnen würde." Es dauerte einen Moment bis die nächste Schlussfolgerung durchgeschlagen hatte, doch als er die Rechnung zu Ende gedacht hatte, überkam ihn ein äusserst mulmiges Gefühl und die Erkenntnis, weshalb Jil nicht sagen wollte, wo das Wissen versteckt war.

  2. Beiträge anzeigen #42
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    Angelina del Rio ist offline
    Während Angelina gedanklich noch weiter nach möglichen Geheimverstecken suchte, schien Ceron schon einen Schritt weiter zu sein.

    „Das bedeutet du hast bereits so einiges vor mir verborgen?“, bemerkte Angelina ein wenig pikiert. Sie überlegte wo sich dieser Raum befinden könnte. Eigentlich überall in den oberen Stockwerken, weil sie als Nicht-Schwarzmagierin sich sowieso im Kastell hier nicht frei bewegen konnte. Ihre Neugier war geweckt und sie war noch viel mehr darauf erpicht Cerons Geheimversteck zu finden als das der Zita Vern. Ob es wohl eine geheime Wand in seinem begehbaren Kleiderschrank gab?

    „Nun ich denke bei dieser Frage kann ich euch nicht weiter behilflich sein. Wie wollen wir heraus bekommen welche Räume Zita bewohnt hat und ihre Experimente durchgeführt hat?“

    Jil sah ihre Mutter an und schaute leicht genervt an die Decke.

  3. Beiträge anzeigen #43
    Lehrling Avatar von Jil
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    Vater ist sehr nahe dran, wenn ich mich nur auch besser erinnern könnte...
    Da ist zwar was, aber nur schemenhaft. Ich glaube, ich hatte diesen Raum
    nach dem wir gerade suchen schon gefunden.

    Bin ich überhaupt die Tochter meiner Mutter?
    Wie kann es sein dass sie so sehr anders denkt als ich?
    … und jetzt wird sie auch noch eifersüchtig auf Geheimnisse meines Vaters,
    die es höchstwahrscheinlich gar nicht gibt.

    Doch dann musste Jil zugeben, dass die Überlegungen ihrer Mutter gar nicht so falsch waren. Zumindest die zuletzt ausgesprochenen.

    „Da hat sie recht. Wie können wir heraus finden wer jetzt den gesuchten Raum bewohnt oder werden die Gemächer ehemaliger Schwarzmagier nach ihrem Ableben magisch verschlossen und unerreichbar für die Ewigkeit?“

    Jil biss sich auf die Lippe. Die letzte Frage hätte sie sich auch selbst beantworten können, denn sie war ja schon drin gewesen in diesem Raum, glaubte sie zumindest. Ihre Erinnerung war nur leider so undeutlich.

    „Vater?“

  4. Beiträge anzeigen #44
    Held Avatar von Ceron
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    "Wir suchen nicht das Gemach von Zita Vern", mutmasste er. "Was wir suchen ist eine Räumlichkeit, die einzig dazu geschaffen wurde, dieses Wissen zu verwahren. Ziellos danach zu suchen würde wohl nur in einem von Tausend Leben zum Erfolg führen, doch den Wissenden dürften ein paar Tage in der Regel genügen. Den Raum allerdings zu öffnen ist eine völlig andere Angelegenheit."

    "Dazu hast du Hilfe benötigt", erklärte er seiner Tochter. Er wusste haargenau, wer ihr geholfen hatte, die Geheimnisse Zita Verns zu entdecken und dieses Wissen gab ihm ein ganz mieses Gefühl. Dennoch wollte er jetzt nicht umdrehen. Früher oder später würde derselbe Fehler wieder begangen werden und jetzt war der Zeitpunkt gekommen, dies zu verhindern. Drum rief der Hüter einen Schattendämonen, der sie zu dem Raum führen sollten, in welchem Zita Vern vor langer Zeit ihr Wissen zu sichern gesucht hatte.

    Ausdruckslos und mit gewohnter Ruhe führte der Dämon die drei Magier durchs obere Stockwerk, als würde er sie zum nächstgelegenen Abort führen. Als sie plötzlich vor einer Tür, die sich in keinster Weise von den umliegenden unterscheidete, Halt machten, war der Hohepriester in zweierlei Hinsicht erstaunt. Erstens hatte er wohl eine etwas imposantere Pforte erwartet und zweitens kam ihm die Reise extrem kurz vor. Er hätte auf seinen Rundgängen durch das Kastell auch einfach so per Zufall auf diese Tür stossen können. Wäre dann Jil gar nie auf die Idee gekommen, dieses Wissen weiterzuverfolgen?

    Ceron bedankte sich beim Dämonen und erklärte, ihn nicht weiter zu benötigen. Dann griff er nach der Türklinke und drückte runter. Die Tür war jedoch fest verriegelt und nebst dem physischen Schloss spürte der Magier auch noch eine weitere Hürde, die kaum zu überwinden war - zumindest nicht mit konventionellen Methoden. Wenn Jil nicht auch noch Magierin Innos war, würden sie das magische Siegel wohl nicht brechen können. "Dasselbe Problem hast du auch gehabt", erklärte Ceron seiner Tochter. "Die Lösung war denkbar einfach...", seufzte er und zog an der Kette um seinen Hals um den kleinen, filigranen Silberschlüssel hervorzuziehen. "Es gibt keine Tür im Kastell, die sich damit nicht öffnen lässt."

    Der Schlüssel schmiegte sich ins Schloss und nach einigem hin und her spürte Ceron, wie jenes wundersame Artefakt sämtliche Dimensionen des Schlosses erfasst und überwunden hatte. Er drückte die Klinke erneut und dieses Mal öffnete sich ihnen die Tür zu Zita Verns gut gehütetem Geheimnis.

  5. Beiträge anzeigen #45
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    Angelina del Rio ist offline
    Was hatte Angelina erwartet zu sehen? Einen Raum dessen Wände mit Bücherregalen zugestellt sind. Mittig ein Labortisch? Ein paar leblose Knochen in einem rostigen Käfig? Wohl kaum war es einem Labor eines gewöhnlichen Magiers ähnlich.

    Es war dunkel. Auch als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, spürte sie nur die Kälte die ihr entgegen trat. Sehen konnte sie nichts. Ceron beschwor, nachdem er seinen Schlüssel wieder sorgsam verstaut hatte eine Lichtkugel. Trotzdem blieb ihnen die Größe des Raumes und auch das Geheimnis dieser außergewöhnlichen Magierin verborgen. Angelina vermutete zuerst einen Eisschild als weiteres Hindernis, verwarf den Gedanken gleich wieder weil sie sich nicht vorstellen konnte dass ein Zauber über so lange Zeit aufrecht gehalten werden konnte.

    „Jil kannst du dich inzwischen wieder erinnern?“, fragte sie ihre Tochter weil sie sich scheute einen weiteren Schritt ins Dunkle zu tun.

    Schemenhaft erkannte Angelina die Umrisse einer Frau, aber das konnte doch nicht möglich sein. War es wieder so eine Projektion wie in dem magischen Übungsraum? Oder gar ihr eigenes Spiegelbild?


    „Ceron?!“ Sie griff nach seinem Arm. „Siehst du auch was ich sehe?“

  6. Beiträge anzeigen #46
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    "Wenn du diese Umrisse einer Person von etwa deiner Grösse meinst, dann ja", antwortete Ceron und verstärkte seinen Lichtzauber um einen grösseren Radius damit ausleuchten zu können. Doch je mehr Energie er in den Zauber pumpte, desto stärker wurde der Sog, der von der Silhouette in der Raummitte ausging. Was erst ein leises Knistern gewesen war, umgab sie jetzt wie ein tosender Sturm. Der Hüter konnte nicht einmal seine eigene Stimme hören als er Jil fragte ob sie den Zauber kenne. Anstatt ebenso einen Lichtzauber zu wirken ging seine Tochter auf die schemenhafte Gestalt zu, streckte ihre Hand aus und berührte sie. Es sah aus als wüsste Jil genau was sie da tat. Womöglich hatte sie ihre Erinnerung zurückgewonnen?

    Die Silhouette verschwand im Licht, das sich von der Raummitte aus ausbreitete und bald schon alle Winkel ausgeleuchtet hatte. Vom Rauschen war nichts mehr zu hören. Es klangen einzig die Stiefel Jils, die über den Parkett klackten. "Du erinnerst dich an den Raum?", suggerierte der Vater.

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    Kaum hatte sie das Abbild einer Magierin in der Raummitte berührt und dabei sowohl die Magie Adanos als auch dunkle Magie angewandt, löste sich der Sturm auf. Als der letzte Windzug durch den Spalt unter der Eingangstür entwichen war, entzündeten sich wie von Geisterhand die Fackeln an den Wänden und tunkten den Raum in ein ruhiges, geradezu romantisches Licht: Eine wunderbare Einladung zum Schmökern in den sich teilweise bis zur Decke türmenden Werken, wenn man nicht gerade den erneuten Weltuntergang zu verhindern hatte.

    "Ja, der tosende Sturm ist mir bekannt vorgekommen", antwortete sie schliesslich ihrem Vater. "Man muss Schattenschwarz mit einem umgreifenden Eiszauber verbinden um die Stürme zu bändigen. Du hattest die Idee mit dem Schattenschwarz erst als ich dich bereits beinahe festgefroren hatte." Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Gewöhnliche Mädchen hatten Vater-Tochter Erinnerungen an Sandburgen und selbstgebaute Eselskarren. Sie hatte ihren Vater bereits tiefgekühlt. "Entschuldige, Mutter", schob sie sogleich nach. "Ich... lassen wir das, ja? Es ist ja nicht passiert."

    Jil sah sich eine Weile lang um auf der Suche nach Dingen, die ihre Erinnerungen hätten ankurbeln können. Nahe der Türe gab es ein auf einem Marmorblock stehendes Wasserbecken. Doch der Blickfang schlechthin war die massive Statue am gegenüberliegenden Ende des Raumes. Die Figur ähnelte etwas der Silhouette, die zuvor den Zauber aufrecht erhalten hatte. Ähnlich wie die schemenhafte Gestalt zuvor war es nun die tiefschwarze Statue, welche die ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Die Obsidianstatue wirkte extrem lebendig und glich in dieser Hinsicht dem versteinerten Vabun aus der Eingangshalle. Ob sie wohl auch ein Pfand verlangte?

    Am Sockel war ein Schriftzug auszumachen. Die junge Magierin erinnerte sich an den Inhalt noch bevor sie den Text komplett gelesen hatte.

    Lass Dich vom Tod umarmen und setze Deinen Weg fort

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    Angelina war nicht böse auf Jil. Sie kam nur aus dem Staunen nicht mehr heraus.

    Was war Schattenschwarz nochmal? fragte sie sich und dann wurde es ihr klar. Ceron hatte einmal davon gesprochen. Tiefste Dunkelheit die am effektivsten einsetzbar war gegen die Magier des Feuers, die aus dem Licht ihre Kraft holten... und der zusammen mit einem Eiszauber, ja das leuchtete ein. Aber wie war Jil darauf gekommen?

    Inzwischen war sie hinter ihre Tochter getreten und las die Inschrift auf dem Sockel des dunklen Magiers.

    Jil streckte die Hand nach dem starren und doch so lebendig wirkenden düsteren Magier aus, doch bevor sie ihn berühren konnte packte Angelina ihre Tochter an den Schultern und zog sie ein Stück zurück.


    „Du willst doch nicht etwa...? Er wird die die Lebenskraft nehmen – und dann?“

    „Mutter, ich muss es tun. Vertraue mir. Es ist nicht das erste Mal!“, antwortete Jil und riss sich los.

    Hilfe suchend sah sie Ceron an.
    „Gibt es denn keine andere Möglichkeit? Könnte ich nicht an ihrer Stelle?“

  9. Beiträge anzeigen #49
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    Der Schwarzmagier las sich die Inschrift einige Male selbst vor. Noch konnte er sich nicht vorstellen, was Zita Vern mit diesem Rätsel erreichen wollte. Angelinas Frage begegnete er hingegen ruhig: "Beruhige dich, Liebes. Glaubst du ernsthaft, Zita Vern hätte sich jedes Mal die Adern geöffnet, wenn sie ihr Experimentierkämmerchen betreten wollte? Hier geht es nicht darum, sich in den Tod zu stürzen, sondern ein Rätsel zu überwinden... Wenn auch die Rätsel von Schwarzmagiern meist einen makaberen Charakter haben."

    Der Hohepriester musste nachdenken. Sich vom Tod umarmen zu lassen klang verdächtig nach Schwarzer Magie. Wollte Zita Vern etwa sicherstellen, dass derjenige, der ihr Labor betrat sich auch wirklich bestens mit der Magie Beliars auskannte? Schattenschwarz war ein verhältnismässig simpler Zauber gewesen. Diese Hürde erforderte wohl etwas Anspruchsvolleres. "Sollte man sich mit einem Schleier aus Beliars Hauch umgeben?", warf er schliesslich nach einiger Bedenkzeit ein und blickte dabei zu seiner Tochter.

  10. Beiträge anzeigen #50
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    "Den Versuch kannst du dir sparen", antwortete Jil sogleich. Ihr Herz raste, denn sie erinnerte sich wieder vollständig an die Lösung der folgenden Rätsel. Es fühlte sich an als würde sie beim Sauenrennen bereits von Anfang an auf das Schwein wetten, welches schlussendlich und ganz unerwartet auf der Ziellinie den Sieg erringen würde. Sie brauchte nur noch zu nachzuahmen was Vater und Tochter damals Monate gekostet hatte - Monate der halben Wahrheiten ihrer Mutter gegenüber. "Mach's lieber so...", sprach sie.

    Die junge Frau bündelte ihre Magische Kraft um ein Wesen aus Beliars Reich an ihre Seite zu rufen. Die Dämonen ihres Vaters hatten ihr schon immer Eindruck gemacht, doch nun würde er ihren eigenen Gefährten sehen. Jil hatte den Dämonen in der Zukunft in mehreren harten Kämpfen gefügig gemacht. Sie war gespannt, ob der dämonische Diener auch in der Gegenwart ihrem Ruf folgen würde.

    Die junge Schwarzmagierin hob ihre Hände, warf ihren Kopf in den Nacken und sprach seinen Namen. Und der Gerufene kam. Die Wände zitterten und die Statue geriet ins Wanken als das Schuppenwesen mit den filigranen Flügeln sich neben der zierlichen Magierin materialisierte. "Das war der erste Schritt. Nun..." Sie legte ihre Rechte auf die Stirn des Dämonen. Das Wesen umschloss ihren Arm mit seinen Klauen und stiess einen stillen Schrei aus. Die Erschütterung war diesmal nicht an den Wänden zu spüren sondern im Kopf. Jil spürte, wie der Geist des Dämonen die Welt abermals verliess und wie seine Essenz ihren Körper umfasste. Wie ein Korsett schnürte sich das dämonische Leben um sie und liess sie für einen Moment Teil von Beliars Reich werden.

    Umgeben von Beliars göttlicher Macht berührte Jil die Statue erneut. Als wäre der Stein eine trügerische Illusion glitt sie durch die Materie hindurch und verschwand.

  11. Beiträge anzeigen #51
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    Sie war froh, dass sie nicht allein vor dem Rätsel stand. Selbst Ceron schien nicht sofort eine Lösung parat zu haben. Bis eben hatte Angelina schon an sich gezweifelt, weil sie hier die einzige Unwissende war oder falsche Gedankengänge hatte.

    Regungslos hatte sie zugesehen wie Jil sich von Dämon hatte umarmen lassen, der sich wenig später in Luft auflöste. Warum das so passierte verstand Angelina nicht. Sie sah nur dass Jil wenig später auch verschwand.


    „Und Jetzt!?“, schrie sie Ceron förmlich an.
    „Entschuldige... meine Nerven sind im Moment etwas strapaziert.“, entschuldigte sie sich gleich im Anschluss.
    „Aber was mache ich denn jetzt? Du kannst es ja einfach Jil nachmachen und so einen Flattermann beschwören....“

    Vielleicht könnte Ceron auch einen besonders großen Dämon beschwören, die sie dann beide gleichzeitig in den Arm nehmen könnte.

    „Das wird nicht funktionieren.“, unterbrach er ihren Gedanken, noch bevor sie ihn zu ende gedacht hatte. Enttäuscht schaute sie sich noch mal in dem Raum um. Da war ja noch dieses Wasserbecken. Zwar mit Sockel aber ohne Inschrift. Das einzige was Angelina dazu einfiel war ein einziger Zauber. Sie hatte ihn schon Ewigkeiten nicht mehr benutzt. Sie bündelte ihre magische Kraft und konzentrierte sich auf den Zauber und wenig später begann ihr Körper seine feste Form zu verlieren. Zuerst schmolzen ihre Füße und bildeten eine Pfütze auf dem Boden. Einen Augenblick später war da nur noch ein Rinnsal das sich seinen Weg suchte. Es war anstrengend in das Wasserbecken zu gelangen und mit dem Wasser dort eins zu werden. Aber noch viel spannender war ob es ihr so gelungen war das Rätsel zu lösen.
    Geändert von Angelina del Rio (12.04.2013 um 22:12 Uhr)

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    Seine Tochter hatte soeben vor seinen eigenen Augen einen Dämonen beschworen, das Wesen mir nichts dir nichts geopfert und sich seine Kräfte einverleibt. Nebst noch weiter steigender Besorgnis machte sich auch Stolz in der Brust des Vaters breit. Seine Tochter - eine komplette Schwarzmagierin. Sie hatte ihnen gezeigt, wie das Rätsel zu lösen war. Doch wie konnte er nur Angelina vom Tod umarmen lassen?

    Während der Hohepriester sich darüber den Kopf zerbrach, löste Angelina sich bereits in Tränen auf. Ihre körperliche Erscheinung zerfiel bis nur noch eine Pfütze von ihr übrig blieb. Eine besonders ästhetische Pfütze und - wie er zugeben musste - auch eine erstaunlich dynamische, denn sie bewegte sich auf den Marmorsockel zu. In Ceron wuchs der Drang, in die Bibliothek zu stürmen und nach Erfahrungsberichten von Ehemännern zu suchen, die ihre Frauen getrunken hatten. Ein Gedanke, der ihm zuerst völlig absurd erschien, wurde mit jeder verstrichenen Minute, die Jil jenseits dieser Barriere alleine war, attraktiver. "Hörst du mich, Wässerchen?", fragte er.

    Doch sie antwortete nicht. Was hatte er auch erwartet? Es war schon wundersam genug, dass die Pfütze - seine Partnerin - sich durch den Raum bewegte. "Was hältst du davon, wenn ich dich mir einverleibe?"

    Er stellte sich dem wandelnden Wasserbündel in den Weg und tippte es mit dem Finger an. Sogleich wich es zu beiden Seiten aus, nur um sich hinter seiner Hand wieder zu vereinen. "Nicht viel, eh? Ich könnte dich auch in eine Phiole füllen, doch ich fürchte das reicht nicht." Er sah zu, wie das Wasser sich der Schwerkraft widersetzte und vertikal emporstieg. "Es muss doch eine andere Lösung geben", dachte er laut und wandte sich abermals der Statue zu.

    "Lass dich vom Tod umarmen... Jil hat sich mit der Essenz des Dämonen umgeben. Sie hat ihn geopfert, um ihren Körper für einen Moment in einen der stärksten Zauber Beliars zu hüllen. War ganz umgeben von Beliars Reich..." Er blickte zurück zur Marmorschale, wo Angelina sich mittlerweile mit dem vorhandenen Wasser verbunden hatte. Sollte er sie einfach zurücklassen und selbst nach Jil schauen?

    'Das letzte - oder soll ich sagen das nächste Mal, das du das tun wirst, wird nicht allzu gut hinhauen', erinnerte ihn sogleich sein Gewissen. "Ich brauche dich, Angelina. Deine Vernunft hat in Jils Zeit gefehlt. Es war falsch, ohne dich zu gehen. Oder es wird falsch sein. Ach was weiss ich schon! Diese Zeiten machen mich verrückt! Es ist, als würden sich die Dimensionen ständig kreuzen. Ich habe bereits selbst das Gefühl, ein Déjà-vu zu erleben." Konnte überhaupt jemand seiner Zukunft entfliehen? "Aber du hörst mich ja gar nicht, oder?"

  13. Beiträge anzeigen #53
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    Natürlich konnte Angelina ihn hören, nur das Antworten gestaltete sich schwierig.
    Ein Versuch war es wert gewesen sich mit dem Wasser in der Schale zu verbinden, aber mal wieder nicht der richtige...

    Ceron war nahe an die Wasserschale heran getreten, beugte sich sogar ein wenig herunter, vielleicht weil er hoffte dass sie ihn dann besser verstehen könnte.
    Irgendwie musste er sie mitnehmen und er musste auch mitbekommen, dass sie bei ihm war. Zurückverwandeln, damit sie mit ihm sprechen konnte war im Moment nicht möglich.
    Als er mit seiner Hand den Rand der Wasserschale berührte war die Gelegenheit da. Angelina löste sich wieder von dem Wasser aus der Schale lief absichtlich zuerst über den Handrücken in einer kleinen Schlangenlinie und lief dann am Unterarm hoch. Schließlich hatte sein Robenärmel Angelina gänzlich aufgesaugt. Er war pitschnass!

    Jetzt lag es an ihm schnell zu verstehen und zu handeln, denn ewig würde das Wasseravatar nicht halten.

  14. Beiträge anzeigen #54
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    Nass kroch es seinen Robenärmel hoch. Das Wissen, dass es sich dabei um seine Liebste handelte, trug nicht gerade zu seiner Beruhigung bei. Was wenn sie schlussendlich mit einem Schwarzen Stoff überzogen zurück in diese Sphäre hüpfte? 'Obwohl... sie hat die Sphäre ja gar nicht verlassen', dachte er und just in dem Moment hatte er die Lösung für das Rätsel. Nun, zumindest hoffte er, sie zu haben. Denn wenn das nicht funktionieren würde, hatte er keine Ahnung wo sie landen würden.

    "Bleib noch ein bisschen flüssig, ja?", mahnte er die Priesterin Adanos während er sich dann doch aus der Robe schälte. Bei diesem Zauber konnte er wirklich keine Ablenkung gebrauchen. Mitten in der Sphäre Adanos griff der Hohepriester nach der Magie, die sie alle umgab, denn sie war die Verbindung zu den anderen Sphären. Er schloss die Augen und fühlte sich in das Raster, das die Welt zusammenhielt. Es war nicht regelmässig oder ergründbar, doch es war omnipräsent. Als tastete er nach einer unsichtbaren Tür bückte sich der Magier um die untere Grenze zu bestimmen. Dann folgten seine Hände den Linien zur Linken und zur Rechten hoch, um sich dann über seinem Kopf wieder zu vereinen.

    "Ich öffne ein Tor zu Beliars Reich", sprach er zu sich obwohl er eigentlich Angelina, die in seiner Robe rumpampte, erklären wollte was er tat. Jetzt galt es noch mit seiner eigenen Kraft ein Loch in die Sphäre Adanos zu schneiden. Dazu hielt er seine Hand in der Luft, dort wo er die Pforte schaffen wollte. Dann schickte er all seine Kraft in die Hand. Erst zitterte sie nur, doch bald schon hatte er das Gefühl, als ob sie entflammt wäre. Es erforderte unheimlich viel Kraft um die Sphäre zu zerreissen. Soviel, dass er sich sicher war, den Zauber nicht lange aufrecht erhalten zu können. Drum griff er mit der anderen Hand nach seiner Robe ehe er den Fluss der Magie abermals verstärkte.

    Die Luft vor ihnen glühte und man sah die Statue dahinter nur noch verschwommen. Dann breitete sich langsam aber stetig von seiner Hand aus eine dunkelrote Fläche aus. Ceron fühlte, wie der Zauber nicht nur die Luft sondern auch seine Kraftreservern verschlang. Unbeirrt verstärkte er ihn abermals bis das Loch gross genug war um hindurchzusteigen.

    Er wollte schon seinen Fuss heben, als ein kleiner Wichtel durch die Pforte sprang und in den Raum hinausrannte. Darauf konnte der Hüter jedoch nicht mehr achten. Er nahm warf den Mantel vor sich durch den Sphärenriss und stieg dann hinterher.

    Dunkelheit umgab sie, doch es war eine Dunkelheit, die er nur zu gut kannte. Sie waren umhüllt von Beliars Reich. Doch dieses Gefühl hielt nicht lange an, denn bereits Augenblicke darauf wurden sie von einem starken Zauber angezogen und zurück in die Sphäre Adanos geschleudert.

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    Schon während der Ankunft in dem nächsten Raum tropfte Cerons Robenärmel. Zuerst sammelte sich die Wasserblase in der Luft vor ihm und einen Moment später plumpste Angelina vor ihm auf den Boden.

    „Autsch!“, schrie sie wegen der unsanften Landung. „Das war höchste Zeit sonst hätte ich deinen Ärmel gesprengt, oder gar etwas schlimmeres wäre passiert. Ich habe keine Ahnung ...“

    Die Magierin sah sich um und klopfte dabei ihre Robe ab. Der Zauber hatte sie angestrengt und sie brauchte noch etwas Zeit um sich zu erholen. Der Raum war hell und freundlich. Kein Wunder, denn die Decke bestand aus einer Glaskuppel, die in der Mitte zusätzlich von einer Säule gestützt wurde. Kuppeldächer tragen sich doch eigentlich selbst, dachte die Priesterin und lächelte kurz. Hier fühlte sie sich wohl, aber gab es nicht viel Zeit sich auszuruhen. Es gab keine Möbel, keine Regale mit Büchern oder verschlossene Truhen. Nichts was ihnen einen Hinweis geben könnte.

    „Wo ist denn Jil?“, fragte sie während sie die Inschriften auf der Säule zu entziffern versuchte. „Leider habe ich mich nie mit der Schrift unserer Ahnen beschäftigt. Du etwa?“ fragte sie Ceron und legte ihre Hand auf die Säule. Sie zeichnete die Schrift mit den Zeigefinger nach, aber die Erleuchtung blieb aus.

    „Ich bin schrecklich schlecht im Rätsel lösen.“ gab sie zu und suchte nach einem weiteren Hinweis wohin Jil verschwunden war oder besser gesagt wie sie es geschafft hatte. Ob sie überhaupt hier gewesen war? Fragte sich Angelina, die gerade noch ein Fußspur entdeckte. Es könnte sich tatsächlich um den Abdruck der Stiefel ihrer Tochter handeln. „Sieh mal! Ob das Jil war?“, sagte sie und zeigte dorthin wo sie eben noch die Stiefelabdrücke gesehen hatte. Sie waren plötzlich verschwunden.

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    Ceron liess für einen Moment von der Säule in der Raummitte ab. "Wo?", fragte er, konnte jedoch bereits nichts mehr erkennen. "Diese Säule hier ist aus gehärtetem Sandstein, nicht?", fragte er Angelina. Er rieb mit der Hand einige Male über die raue Oberfläche. "Sie dient jedenfalls bestimmt nicht der Statik in diesem Raum. Kann man sie öffnen? Wegspülen? Wenn man nur verstehen könnte was hier geschrieben steht." Er ging einige Male um die Säule herum und merkte sich dabei Zeichen, die ihm bekannt vorkamen. "Das hier ist das Zeichen Adanos'. Und hier ist ein Symbol das auch in Jhakendar für die Magie verwendet wurde. Es könnte jedoch auch 'Macht' bedeuten. Gleich daneben - das Wellensymbol hier - steht für die Flut. Es kann aber auch ein Strom sein. Mein Ass im Ärmel, dir sollte eigentlich mehr von dem hier bekannt sein als mir..."

    Der Hüter trat von der Säule zurück und blickte in die Glaskuppel empor. Für einen Moment sah es aus, als stünden sie unter dem Sternenhimmel, doch schon im nächsten Augenblick wandelte sich das Bild über ihnen. "Warum musste Jil so ungeduldig sein?", knurrte er.

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    Ceron hatte recht. Es waren die Symbole die früher auf den Runen der Wassermagier zu sehen gewesen waren. Angelina schaute von der Säule zurück zu der Stelle an der sie Jils Fußabdrücke gesehen hatte. Die Spur führte nicht zu einer Tür sondern einfach auf eine Mauer zu. Der Schlüssel musste also doch die Säule sein...

    „Vielleicht waren Jils Stiefel einfach nass geworden und der Abdruck ist schließlich getrocknet und dadurch unsichtbar geworden...“, dachte sie laut. „Vielleicht war das 'Wegspülen' der Säule gar nicht so verkehrt gedacht!“
    „Wegspülen ist sicher nicht richtig, denn dann wäre sie nicht mehr hier, nachdem Jil...“
    „Stimmt, aber vielleicht reicht auch 'Anfeuchten'?“

    Angelina beschwor einen kleinen Regenschauer, der von allen vier Himmelsrichtungen auf die Säule ein regnete. Der übrige Raum blieb trocken. Besser gesagt das meiste Wasser wurde von Säule regelrecht aufgesogen, etwas regnete jedoch auch auf Angelinas Schuhe. Viel interessanter war jedoch dass die Schriftzeichen der Säule sich plötzlich veränderten.

    „Ich kann es lesen!“, rief Angelina begeistert und lief um die Säule herum. Es galt vier der Bodenplatten in der richtigen Reihenfolge zu betreten und dann würde sich ihnen eine noch unsichtbare Pforte öffnen.
    „Was passiert wenn wir einen Fehler machen?“, fragte der Hohepriester, der hinter Angelina stand und ebenfalls las was an der Säule geschrieben stand.
    „Keine Ahnung. Ich denke wir sollten besser keinen machen.“

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    Ceron ist offline
    "Hast du eine Eingebung, mit welcher wir beginnen sollten? Die dort drüben sieht einladend aus, nicht?", fragte er und stellte sich direkt vor eine Steinplatte, die den Anschein machte, als wollte sie einfach nur gedrückt werden.

    "Hier hat's ein Symbol für... Die Flut?", rief er. Angelina beugte sich derweil über eine andere Marmorplatte. Sie glaubte, das Zeichen für den Menschen vor sich zu haben. "Das klingt als müsste eine der beiden verbleibenden Platten das Tier symbolisieren", bemerkte der Hohepriester der Dunklen Mächte. Man musste wahrlich kein Wassermagier sein um diese Sicht der Dinge zu kennen. Das Rätsel schien dem Hüter bereits zu trivial.

    Tatsächlich fanden sie auf der dritten Steinplatte die Darstellung einer Bestie. Die Vierte jedoch war es, welche die Magier vor ein richtiges Rätsel stellte, denn sie war leer. "Ist das eine Glaubensfrage?", suggerierte der Schwarzmagier. "Am Anfang war das Nichts, dann das Licht... Beliar geriet sich mit Innos in seine göttliche Mähne und Adanos erschuf das Meer, die Bäume, Büsche, den Wald und natürlich zuletzt den Menschen. Beliar erwählte das Tier den Reste kennst du ja... . Oder war der Mensch bereits als Beliar das Tier rief und Adanos die aus den Fugen geratene Geschichte wegspülte und das Nichts hinterliess?"

    Er liess den Fuss über die Platte kreisen. "Wir könnten sie natürlich auch zweimal auslösen. Einmal am Anfang und einmal am Ende", dachte er laut. "Doch irgendwas sagt mir, dass es hier um eine Überzeugung geht. Was hätte Zita Vern geglaubt? Sie konnte wie Jil zwei Magieschulen meistern. Sie glaubt bestimmt nicht daran, dass die Welt ohne die Götter nicht existierte. Also betreten wir diese Platte hier zuletzt? Der Mensch war, das Tier kam, die unweigerliche Sintflut ebenso und zurück blieb Nichts?"

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    Lehrling Avatar von Jil
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    Jil ist offline
    Und Beliar sprach zu einem weiteren Wesen. Aber Adanos ließ die Flut kommen, und das Wesen wurde fortgespült von der Erde.
    Aber mit ihm fortgespült wurden Bäume und Tiere. Und Adanos überkam eine tiefe Trauer.


    Die Säule war doch trügerischer gewesen als sie es damals für möglich gehalten hatten. Ceron hatte in letzter Not einen quirrligen Wichtel beschworen, der die letzte Rune gerade noch erreicht hatte. Dieses Mal hatte die junge Magierin jedoch alle Zeit gehabt, die Platten in der richtigen Reihenfolge zu betreten. Nun stand sie abermals in der Kammer der letzten Geheimnisse von Zita Vern.

    Sie blickte um sich und sah Faustdicke Wälzer, welchen das Wissen aus allen Poren quoll, Notizbänder deren Lederriemen sich vor lauter Einlagen gar nicht mehr festzurren liessen und Berge von Pergamentrollen.

    "Irgendwo muss ich ja beginnen", sprach Jil zu sich und griff nach dem nächsten Einband.

    Ein Stromschlag jagte durch ihren Körper. Die Lichter im Raum explodierten in einem fulminanten Feuerwerk vor ihren Augen und als sie zu Boden sank, sah sie sich zurück an jenem Ort wo sie die Sphären geschmolzen hatte. Zitternd sank sie auf die Knie und kippte dann krampfend vornüber.
    Geändert von Jil (28.04.2013 um 21:58 Uhr)

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    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    Angelina hatte die Platte des Menschen ausgelöst. Dann hielten beide für einen Moment inne. Dem bestätigenden Klicken war weder eine Bolzensalve noch ein aus der Säule hervortretender Eisresen gefolgt. Scheinbar hatten sie soweit alles richtig gemacht. Oder man wurde einfach erst zum Schluss bestraft. Ceron war auf den Stein des Tiers getreten. Und gleich nach dem Einrasten der Platte hatte Angelina den Stein der Flut ausgelöst. Der Hüter wollte schon den letzten Mechanismus auslösen, als sie das Rauschen hörten. Es kam von allen Seiten her. Plötzlich stieg Wasser aus den Fugen empor kleine Bäche entsprangen aus den Wänden.

    Aus den Rinnsalen unter ihren Füssen wurde bald ein Teich und die Bächlein wandelten sich zu gewaltigen Sturzbächen, die alles in die Raummitte spülten - so auch das Magierpaar. "Die Platte!", rief Ceron, konnte sich der Flut jedoch nicht widersetzen. Angelina sammelte die Magier um sich zu einer Eislanze, die ihr Ziel jedoch verfehlte. Erst als der Hohepriester sich den Strudeln übergab und gen Raummitte trieb, fand er die innere Ruhe um einen dämonischen Helfer zu rufen. Das Wesen, nicht Teil von Adanos Sphäre, liess sich von den Fluten nicht beirren und hämmerte seine klobige kleine Faust auf die Platte des Nichts.

    Als hätte jemand den Stöpsel gezogen verschwand sämtliches Wasser augenblicklich in den Fugen zwischen den Steinen. Die Steine waren so trocken wie zuvor, nur ihre Kleider trieften vor Nässe. Die Säule in der Raummitte errichtete sich von Neuem aus dem herangespülten Sand und dort wo Angelina die Fussspuren Jils gesehen hatte, verschoben sich die Steine so, dass sie eine Pforte freigaben. Seine Robe auswringend ging der Hüter auf den Ausgang zu.

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