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    Logan Revanna

    [Bild: Logan3.jpg]

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    Name: Logan Stella Yennefer Revanna
    Rasse: Halbelfe
    Charakterfarbe: #000033
    Religion: Andrastisch
    Themen: wyrd bið ful aræd

    Alter: 28 Jahre
    Geschlecht: weiblich

    Familie: Enflaed Revanna (Mutter, Elfendienerin, bei der Geburt gestorben), Ser Lot de Tiés (Vater, Ritter von Highever, momentan kein Kontakt), sieben Halbbrüder (zwei verstorben; Fieber, Verrat)
    Geburtsort: Highever
    Klasse: Krieger
    Spezialisierung: Champion
    Talente: Kampfausbildung, Manipulation, Überleben

    Größe: 1.78 Meter
    Gewicht: 75 Kilogramm gestählte Muskeln, eisenharte Knochen und zähes Fleisch
    Körperbau: sehnig
    Augenfarbe: smaragdgrün
    Haare: hellblond, häufig „undercut“
    Narben:
    - zahllose Andenken an Gefechte, Schlachten, Gottesgerichte, Sündenfall-Partien
    - sich kreuzende Narben auf dem Rücken

    Beruf: ehemals Champion, jetzt Freischärlerin

    Stärken:
    - gute Kämpferin
    - keine Materialistin
    - aktiv
    - zielstrebig
    - flink
    - setzt im Kampf eher auf Taktik als auf Gewalt
    - reiten
    - denkt meist genau nach
    - königstreu

    Schwächen:
    - hartherzig
    - provokant (wenn ihr die Nase nicht passt)
    - gnadenlos
    - dickköpfig (als schmaler Grat zur Zielstrebigkeit)
    - eigentlich immer abgebrannt
    - spricht nur wenn sie gefragt wird
    - überheblich
    - gewalttätig

    Rüstung/Bekleidung:
    - Reiterhelm aus Stahl
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    - mit Stahlstreifen vernietete Lederarmschützer
    - Stahl-Kettenhemd
    - darüber eine beschlagene Bänderrüstung aus Eisen (siehe: Bild 2)
    - nietenverstärkte Lederhose
    - verstärkte Reitstiefel mit Eisenschnallen
    - dunkler Wollumhang (imprägniert durch Erde, Blut, abgewischte Fettfinger)
    - wenn keine Rüstung, dann einfache Kleidung (meist etwas zerlumpt)
    - Wappenrock mit dem Wappen von Highever (jetzt nur noch ein Putzlappen)

    Bewaffnung:
    - Schwert auf dem Rücken
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    - Stilett im Stiefelschaft
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    - Bartaxt
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    - Rundschild aus Eichenholz, der nicht weniger vernarbt als sie selbst ist
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    - Skramasax am Gürtel
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    Sonstige Gegenstände/Habseligkeiten:
    - reinrassiges Pferd aus den Ställen von Highever
    - Amulett mit dem Zeichen der Qunari (von einem Tal Vashoth beim Kartenspiel gewonnen)
    - kleines Schachspiel (einige Figuren leicht beschädigt, andere verloren und durch neue ersetzt)
    - dicke Decke
    - Salzstreuer
    - das Nötigste

    Besonderheiten:
    - gläubig
    - reagiert empfindlich auf die Beleidigung „Bastard“
    - würde es nie zugeben aber liebt besinnliche Harfen- und Lautenklänge
    - Rachedurst
    - schiebt immer gerne alles auf das Schicksal
    - stark geschminkte Augen (nach Art der Stadtelfen aus dem horizontalen Gewerbe)
    - hat zwei Katzen, die sie in einer Nacht und Nebelaktion aus ihrem Stadthaus in Highever rettete
    - führt im Gegensatz zu ihren Brüdern nicht das Wappen der Familie - sieben schwarze Raben auf gelbem Feld
    - Sommersprossen

    Charakterbio:
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    Leben und Ausbildung
    Logan entstand aus Liebe und Nachlässigkeit. Als Kind einer Elfendienerin und eines Ritters war ihr Leben nicht von Sorglosigkeit geprägt. Allerdings hätte sie es auch schlechter treffen können…
    Ihre Mutter lernte Logan, die von ihrem Vater in einem Anflug von Sentimentalität nach dem Volkshelden Loghain - an dessen Seite er im Bürgerkrieg gegen Orlais focht - benannt wurde, nie kennen. Sie gab ihr Leben um Logan das ihre zu schenken. Schon mit dieser ersten Tat zog sie das Missfallen ihres Vaters auf sich, dass sich jedoch im Laufe der Jahre legte da sie sein bisher erstes und einziges Kind war. Als Logan vier Jahre alt war verliebte sich ihr Vater erneut in eine niedere Adlige, heiratete sie und zeugte einen ganzen Stall voll Nachwuchs. Logan, geboren als Bastard da ihr Vater ihre Mutter aus Scham nie geheiratet hatte, erlebte in den folgenden Jahren zwar eine gute Ausbildung, viel Spaß mit ihren Halbbrüdern die immer bewundernd zur „großen Schwester“ aufblickten, doch auch viel Verachtung von Seiten ihrer Stiefmutter, die Logan noch nie leiden mochte. Diese Abneigung beruhte auf Gegenseitigkeit nachdem das Mädchen mit den seltsam hellen Haaren – Vater, Stiefmutter und alle sechs Söhne hatten Haare so schwarz wie Ebenholz – ihre Stiefmutter einmal bei einem Gespräch mit ihrer widerwärtigen Freundin belauschte, wobei diese scherzte ihr Vater hätte Logan ersäufen sollen kaum das sie geboren war. Die Stiefmutter erwiderte darauf, dass er dazu nicht in der Lage sei, sie Logan aber vielleicht mal mit einem befreundeten Jäger auf die Jagd schicken würde und dann „verunglücken“ würde. „Und als Beweis soll er mir Herz und Leber der Kleinen bringen“, lachte das Miststück von Stiefmutter während Logan hinter der Tür vor Wut zu kochen begann. Alleine die Liebe zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern hielt sie von einem Aufstand ab. Besonders zu dem Jüngsten, Agravaine, verband sie eine tiefe und beidseitige Freundschaft. Da ihr Vater nichts Besseres mit ihr anzufangen wusste, wurde auch sie im Kampf unterrichtet, ebenso wie in den höfischen Künsten bei denen sie allerdings auf geradezu spektakuläre Weise versagte. Dafür erwies sie sich als sehr geschickte Kämpferin und noch geschicktere Reiterin. Das Kampftraining wurde zudem jährlich härter da ihre Brüder sie schon bald an Größe und Kraft überholten und ihr nun all die kleinen Gemeinheiten der Kinderstube heimzahlen zu wollen schienen. Bald schon war lediglich Agravaine kleiner als sie, der sie noch immer für ihr Geschick bewunderte und sie so oft begleitete, dass man die beiden fast nie allein antraf. Agravaine war Sieben als Logan Vierzehn war, doch schien er reifer zu sein als seine Brüder die sich nur dem Kampf widmeten und von den Geschichten die Logan von dem Lehrer Aldous gehört hatte und welche sie dann an ihn weitergab sowohl beeindruckt als auch interessiert. Er sagte oft, dass sie eine Bardin werden sollte und Lieder und Geschichten erzählten sollte. Als Logan ihn darauf hinwies, dass Barden, zumindest in Orlais, auch Kämpfer waren zuckte dieser nur die Achseln und sagte: „Passt doch gut. Du bist doch auch eine Kriegerin, Schwesterherz!“ Ja, Agravaine liebte Logan obwohl sie sich sicher war, dass er ihr später weit überlegen sein würde, denn reiten und fechten konnte er schon fast so gut wie sie, war daneben aufgeweckt und wild, aber auch nachdenklich und in sich gekehrt. Er liebte sie und sie verstand es zwar nicht, akzeptierte es jedoch voller Freude. Umso schwerer traf sie dann der Schlag, als Agravaine nur zwei Jahre später, während einer großen Krankheitswelle an Fieber verstarb und sie in ihrer Einsamkeit zurückließ. Ihre Brüder widmeten sich bereits dem anderen Geschlecht und hatten außer der Brautwerbung und dem Kampftraining keine Augen mehr für Anderes. Ihr Vater war ständig unterwegs und beriet sich mit seinem Lord und ihre Stiefmutter hasste Logan noch immer leidenschaftlich. Agravaines Tod hatte Logan in eine Glaubenskrise gestürzt und da ihr nicht einmal mehr ihr Vater zuzuhören schien, verwandelten sich ihre Gedanken zu einer düsteren Natur hin. Sie übte viel, sprach wenig und begann der Auffassung über die Sinnlosigkeit des Daseins nachzuhängen. Wenn sie Zeit fand nahm sie sich ein Pferd und ritt zu den Klippen des Wachen Meeres an dessen Küste Highever stand. Tatsächlich genoss Logan die Einsamkeit und die unbeholfenen Annährungsversuche der Jungs in und um Highever, die zunahmen je dichter Logan an die Fünfzehn heranreichte, widerten sie mehr an, als dass sie schmeichelten. Ablenkung fand sie nur im Kampftraining und sie wurde gut darin. Sehr gut. Trotz ihrer für eine Frau sehr robuste Art und körperliche Kraft war sie für den Kampf im Schildwall oder die Infanterie, wo es Schild gegen Schild ging, eher ungeeignet. Ihr Talent für das Pferd rettete sie und so wurde sie ab dem entsprechenden Alter in die leichte Kavallerieeinheit gesteckt. Ihre Brüder, die im Gegensatz zu ihr vollwertige Adlige waren, begannen die Ausbildung zu Rittern und liefen fortan stolz wie Pfauen durch den Ort. Im Schwertkampf ließen sie sich dennoch besiegen, wie Logan feststellte. Zu diesem Zeitpunkt war sie achtzehn Jahre alt und im Gegensatz zu ihren Brüdern kämpfte sie in einigen echten Gefechten und Scharmützeln, meist gegen kleinere oder größere Banden. Nur an einer größeren Schlacht fand sie Beteiligung, ein Feldzug gegen eine ganze Horde der Avaar-Barbaren. Danach zog sie gemeinsam mit den Truppen, darunter später der älteste Bruder in seiner neuen Plattenrüstung, gegen ein Rudel Werwölfe, eine Drachenbrut und noch mehr Banditen.
    Jedem war bekannt, dass Logan die Bastardtochter von Ser Lot war und trotzdem wollte er sie nicht als anerkannte Erbin proklamieren. Logan vermutete das sie nicht aus eigenem Antrieb geschah sondern eine Mischung aus Faulheit und Feigheit vor der Reaktion seiner Ehefrau war. Solange sie ihren Vater nicht mit dem Thema belästigen würde, würde er sich auch kaum genötigt fühlen sich Gedanken zu dem Thema machen zu müssen. Und Logan akzeptierte dies in verzweifelter Bedeutungslosigkeit. Obwohl er es nicht musste, obwohl dies nur der Liebe zu Logans Mutter entsprang, hatte ihr Vater ihr ein Dach über dem Kopf, warme Mahlzeiten, eine Ausbildung und ein Leben in Freiheit und Wohlstand ermöglicht von dem die Kinder eines Bauern nur träumen konnten. Nein, sie hegte keinen Hader gegen ihn obgleich sie ihre Brüder um die zeitlich versetzt erworbenen Titel beneidete. Trotz des fehlenden „Ser“ war Logan als Kriegerin geachtet und von den Couslands als ein Champion Highevers geehrt worden. Diese Ehre hatte sie auf einem Turnier erstritten und seinen Erhalt fortan durch das Bestreiten von Gottesurteilen erhalten. Es war erstaunlich wie selten sie in den Kampf gegen Banditen reiten musste und wie oft sie wegen Gerichtskämpfen angefordert wurde. Sie siegte… meistens. Letztlich ließ sich sagen: Logan lebte das Soldatenleben mit all seinen Höhen und Tiefen. Die elf Jahre Kampf hinterließen jedoch eine Menge Spuren sowohl auf der Haut als auch auf der Seele. Mit dem Sold der Couslands kaufte sie sich ein kleines Haus in einem Viertel Highevers, das sie schon immer sehr gut leiden konnte. Fachwerkhäuser verströmten einfach einen Charme dörflicher Gemütlichkeit.

    Ostagar
    Als König Cailan zu den Waffen rief antwortete Bryce Cousland sofort. Logan betrachtete die einmarschierenden Männer des Verbündeten Arl Howes aus dem kleinen, eckigen Fenster das von ihrer Küche auf die Straße zeigte. Männer mit wilden Gesichtern, leichter Rüstung, runden Schilden. Erfahrene Kämpfer, keine Frage. Sie würden abrücken sobald sich alle von ihnen gesammelt hatten. Sie hingegen würde diesen Moment nicht erleben denn ihr Marschbefehl kam früher. Das älteste Kind der Couslands führte dem Hauptkontingent der Speerkämpfer und Bogenschützen nach Ostagar, einen Ort weit im Süden Fereldens. Und Logan würde ihn zusammen mit der leichten Reiterei die Flanke decken während die schwere Reiterei, in der vier ihrer Brüder dienten, die Nachhut bildete. Einer ihrer mittleren Brüder, der vor einigen Jahren im Zuge einer Infektion ein Hinkebein davontrug, blieb zusammen mit dem Ältesten der Sechs, einem Gardisten des Arls, in Highever bis dieser nachfolgen würde.
    In Ostagar wurde der Einheit des Couslands der Befehl für die Aufklärung übertragen. Zusammen mit den Aschekriegern kundschafteten die Krieger, darunter die leichte Reiterei, die Wildnis aus. Logan war noch nie so tief in den Süden vorgedrungen und hätte derlei Abstand von der Zivilisation nicht für möglich gehalten. Hexen, fleischfressende Bestien, Werwölfe… und die Dunkle Brut. Das erste Scharmützel ging ohne auch nur einen Verlust für die Reiter aus und beflügelte ihre Motivation für die kommende Schlacht. Die Grauen Wächter sprachen von der Verderbnis und dem Ende der Welt doch abgesehen von ihrer grotesken Hässlichkeit war die Brut ebenso leicht zu erschlagen wie jeder andere Gegner auch. Diese Schlacht würde ein Spaziergang werden…

    Nach Ostagar
    Wie genau Logan das Gemetzel überlebte und warum ausgerechnet sie das Licht des nächsten Tages erblickte war der Kriegerin ebenso Rätsel wie Schicksal. Der Rückweg von dem brutverseuchten Schlachtfeld war lang und entbehrlich, nicht zuletzt da Nachricht schneller reiste als ein Reiter und mit dem Tod des jungen Königs Chaos über das Land hereinbrach. Mord, Vergewaltigung, Plünderung, Brandschatzung – Logan sah all dies obgleich sie kaum mehr als eine Woche reiste. Ihr Arl hatte Ostagar nicht vor Beginn der Schlacht erreicht und auch wenn sie nicht glaubte, dass sie die einzige Überlebende war, musste sie ihm Bericht erstatten. Der wahre Schrecken jedoch war nicht jener der verlorenen Schlacht bei Ostagar gewesen, er wartete in Highever! Howes Truppen hatten die Stadt in Abwesenheit der Truppen des Arls übernommen, ein Blutbad unter der Familie Cousland angerichtet und die loyalen Soldaten des Arls getötet. Auf Räder geflochtene Leichen säumten die Straße zur Burg; Logan sah in viele bekannte Gesichter. Da war der Bäcker, der immer mehr Rosinen als nötig in sein Brot backte, weil er wusste wie sehr die Kinder es liebte. Dort sah sie den jungen pockennarbigen Bogenschützen, dessen Gedanken bei ihrer Betrachtung nie schwer zu erraten gewesen waren. Sie sah einen alten Mann der auf der Straße von Andrastes Widerkehr gepredigt hatte und sie schaute in die glasigen, leeren Augen von einem Dutzend Gardisten. Schwindel befiel sie, als sie ihren Bruder unter den Toten fand. Und ihr anderer Bruder fand sie noch bevor Highevers Tor in ihr Blickfeld trat. Er hinkte heran, griff rasch an den Zügel und hätte sich fast einen Schwertstreich abgeholt. Überwältigt von einem Gemisch Zorn und Freude über das Antreffen ihrer beiden Brüder fielen sich die Zwei in die Arme. Er führte sie weg – in die Wildnis. Dort sammelten sich Krieger der Couslands und ihr Bruder erzählte ihr von Howes Verrat.
    An diesem Abend schworen sie Rache, Rache für ihren toten Bruder und Verrat an ihrem Lehnsherrn.
    Shepard Commander ist offline Geändert von Shepard Commander (10.08.2019 um 20:05 Uhr)
  2. #82 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Vanitas



    [Bild: Vanitas.jpg]

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    Name: Vanitas
    Rasse: Mensch

    Charakterfarbe: #cd3700
    Theme: Der grimmig Tod & Take the black
    Alter: 36
    Geschlecht:
    männlich

    Familie: Elise Graumont (Ehefrau), Maélys (Tochter) (beide verstorben)
    Geburtsort: Montfort
    Klasse: Krieger
    Talente: Zweihandwaffen, Überleben, Manipulation, Kampf mit einer Waffe

    Spezialisierung: Plünderer

    Größe: 1,86
    Gewicht: 87 kg
    Körperbau: athletisch
    Augenfarbe: braun
    Haare: sehr dunkles braun
    Narben: Pfeilwunde in der linken Schulter, Streitkolbenabdruck auf der Brust, Speerwunde oberhalb der Hüfte, Stichwunde zwischen Brustbein und Hals, gut verheilter Bruch des rechten Schienenbeins und noch ein paar mehr

    Beruf/Tätigkeit: Erntehelfer (Selbstbezeichnung), Todesritter (Rang)

    Stärken:


    - tolerant (macht keinen Unterschied aufgrund Alter, Rasse oder Geschlecht)
    - exzellenter Nahkämpfer (früher Chevalier)
    - Meister des langen Schwertes
    -versiert im Umgang mit der Kriegssense
    - Schlachterfahren, behält einen kühlen Kopf
    -Unbestechlich
    - Gebildet (grundlegendes Studium in sechs der sieben freien Künste)
    - Furchtlos
    - Furchteinflößende Aura
    - Plünderer Fähigkeiten (Furcht verbreiten, je mehr Schmerz er erleidet desto stärker wird er)
    - äußerst robust, hohe Konstitution
    -hat eine Art sechsten Sinn für den körperlichen Zustand seines Gegenübers, spürt Schwäche


    Schwächen:
    - spöttisch und beleidigend gegenüber jenen die nicht seiner Meinung sind
    - streitsüchtig (allerdings nicht aufbrausend)
    - dogmatischer Fanatiker/uneinsichtig gegenüber fremden Argumenten
    - fragwürdiger Kodex
    - ein wenig morbide
    - kaum Interesse an weltlichen Freuden
    - keine eigenen Ambitionen außerhalb des Ordens
    - Paktiert selten mit anderen Personen, wenn es die Situation nicht erfordert
    - Geld hat nur wenig Bedeutung für ihn, oft zum Leidwesen von Wirten
    - Das normale Volk betrachtet ihn oft mit einer Mischung aus Angst, Skepsis und Misstrauen
    - Gedächtnislücken hinsichtlich seines Lebens vor dem Orden
    - schlechter Fernkämpfer

    Rüstung/Bekleidung:
    - Speziell für den Nahkampf angepasster Kübelhelm mit Helmschmuck
    - Kettenhemd aus Graustahl, dazu Panzerplattenelemente im Brustbereich
    - Über der Rüstung ein weißer Waffenrock welchen im Brustbereich eine schwarze Sanduhr ziert

    Bewaffnung:
    - Anderthalbhänder aus Drachenknochen

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    - Kriegssense aus rotem Stahl

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    Sonstige Gegenstände/Habseligkeiten:


    - speziell trainiertes Braunes Pferd (Freimarschen Ranger) mit Sattel und weißer Schabracke mit verschiedenen Abbildungen des Totentanzes verziert (natürlich nur die für das DA-Universum sinnvollen) (Abbildungen)

    - Buch der Seelen
    - ein roter Waffenrock mit detaillierter Abbildung des Ordenssymbol
    -Karte von Thedas und von Ferelden
    - Heiltränke und Wundumschläge
    - Feder und Tinte
    - Satteltasche mit diversem Reisegepäck (Schleifstein, Zunder, usw.)


    Besonderheiten:
    -Hält nur wenig von Reichen und deren Monarchen, aufgrund deren Vergänglichkeit ist ein Dienst für diese ohne jedweden Wert
    -Häretiker
    -fatalistische Einstellung
    -schwarzer Humor
    - Abneigung gegen Nekromantie (was tot ist sollte auch tot bleiben)
    - hört manchmal Stimmen, sowohl tagsüber als auch im Schlaf

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    Charakterbio:

    [..] „Südlich von Treviso trafen unsere Truppen auf die des Condottieres Giovanni Chibatti, welcher von dem Händlerprinzen dieser Stadt angeheuert worden war. Auf der Ebene brandeten das Fußvolk aufeinander. Mit in unseren Reihen war ein mysteriöser Krieger, welcher sich im Vortag im Lager eingefunden hatte. Niemand wusste wer er war, weder gehörte er zu der Purpurwache noch zu den antivanischen Löwen. Er trug einen obskuren Helm und neben seinem Schwert führte er noch eine Art Sense mit, welche normalerweise nur von Bauern geführt wird. Als wir jedoch auf den Feind trafen wütete er mit dieser Waffe wie der Sensenmann persönlich und holte sogar einen der schweren Reiterei aus dem Sattel. Mit seinem Schwert stürzte er sich ins Getümmel und ich sah selbst wie er einen Gegner von Kopf bis Fuß spaltete. Als dies geschah meinte ich sogar plötzlich ein düsteres Geflüster um ihn herum zu vernehmen und einer seiner Gegner brach auf einmal kreischend zusammen ohne das er ihn berührt hatte. Ihn selbst schien das nicht zu verwirren, denn er griff unbeirrt den nächsten Gegner an und schien dabei irgendetwas zu zählen [..]
    „Die Ära der drei Königinnen“ Auszug aus dem antivanischen Bürgerkrieg; 9:18 Drache
    Bevor er zu dem wurde was er heute ist, hörte Vanitas auf den Namen Olivier und war angehöriger der Graumont Familie, welche ein Anwesen und Ländereien bei Montfort besaß und für ihre Tapferkeit und Pflichterfüllung berühmt war. Zwei edle Tugenden die Orlais nur allzu gerne in Anspruch nahm und so starb Oliviers Vater im Dienst für sein Vaterland wie zahlreiche Chevalier in der Schlacht am Dane im Kampf gegen die aufsässigen Fereldener. Obgleich erst 9 Jahre war Olivier damit zum offiziellen Oberhaupt der Familie geworden, denn er war das einzige Kind seiner Eltern bevor der Tod der Familienplanung einen Strich durch die Rechnung machte. Seine Mutter nahm jedoch für das Erste die Pflichten des Oberhauptes für ihn ein während er die überaus brutale aber auch effektive Ausbildung zum Chevalier über sich ergehen ließ und sie meisterte. Als er die Mündigkeit erreichte übernahm er dann offiziell die Geschäfte der Familie Graumont. Bald darauf traf er bei einem Ball in Montfort seine spätere Ehefrau Elise du Lesson, mit welcher er ein Kind zeugte, seine über alles geliebte Tochter Maélys. Der Erbauer schien es wieder gut mit der Familie Graumont zu meinen.


    Doch das Leben eines Chevaliers besteht nicht nur aus Bällen und Turnieren und so kam es, dass sein Land ihn zu den Waffen rief. Im Krieg zu stehen war für Orlais nichts Neues, wobei es dieses Mal die eher ungewohnte Rolle des Verteidigers einnahm, denn neverranische Truppen hatten die Stadt Larecolte besetzt und schienen die Absicht zu haben die kompletten Länder bei Ghislain zu erobern. Olivier war dabei als die orlaisianische Armee unter Großherzog Gaspard zum Gegenangriff überging und in mehreren blutigen Schlachten den Status Quo wiederherstellen konnte. Er selbst konnte sich in mehreren Schlachten beweisen und begab sich ruhmbeladen mit seinen Truppen wieder zurück nach Montfort und seiner Familie.


    Dort angekommen erwartete ihn allerdings nicht die liebevolle Umarmung seiner Frau oder das strahlende Lächeln seiner Tochter, sondern nur Tod und Verwüstung. Während er mit seinen Truppen bei der Armee gewesen war, hatte eine größere Bande von Marodeuren sein fast schutzloses Anwesen geplündert und niedergebrannt. Alle Bewohner waren abgeschlachtet worden und von den ihm geliebten Menschen konnten nur noch die verkohlten Überreste geborgen werden. Seine komplette Existenz lag rauchend vor ihm. In Trauer und Wut nahm er seine restlichen Truppen und begann die Verfolgung der Banditen, welcher er tatsächlich nach zwei Wochen unermüdlicher Hetzjagd stellte und bis auf den letzten Mann töten ließ. Doch die Rache brachte ihm seine Familie auch nicht zurück und keine Erlösung. Seine Männer entließ er, bezahlen konnte er sie letztendlich eh nicht mehr. Für ihn selbst wäre es als dekorierten Kriegshelden möglich gewesen in die Dienste eines größeren Adelshaus zu treten, doch er selbst dachte nicht an solche logischen Schritte. Nachdem er seine Familie beerdigt hatte, zog er stattdessen ziellos durch die Gegend, ohne Ziel nur in Trauer versunken. In wildfremden Tavernen fing er Streit an forderte Gäste heraus und streckte diese nieder. Sein Leben war für ihn bedeutungslos geworden und für einen echten Chevalier erschien es ihm würdig mit dem Schwert in der Hand abzutreten.


    Vermutlich wäre er auch irgendwann bei irgendeiner Kneipenschlägerei oder einem Duell gestorben, doch es kam anders. Nach einem weiteren Duell, welches siegreich für ihn endete, wurde er in einer Herberge von einer mysteriösen rothaarigen Frau angesprochen. Olivier hatte sie noch nie gesehen, aber sie meinte sie hätte sein Treiben schon länger beobachtet. Sie redete davon, dass es einen Grund hatte warum der Tod auf seine zahlreichen Angebote noch nicht eingegangen war und dass sein Potenzial für andere, sinnvollere Zwecke genutzt werden sollte. Sie bot ihm an seinem Leben einen neuen Sinn einzuhauchen und all seinen Schmerz und seine Trauer verschwinden zu lassen. Olivier hörte der schönen Fremden aufmerksam zu, denn auch wenn nichts was sie sagte Sinn zu ergeben schien, hatte ihre Stimme einen merkwürdigen Klang der einen nicht aus dem Bann ließ. Er fragte sie wer sie überhaupt sei und was sie im Gegenzug von ihm wollte. „Nichts mehr als das, was ihr bisher so bereitwillig wart zu geben.“, antworte sie nur mit einem schmalen Lächeln und stellte sich selbst als Tenebrae vor. Ohne genau zu wissen wieso nahm er ihr Angebot an.


    So reisten die beiden nach Val Chevin wo sie ein Schiff erwartete und an Bord nahm. Die Seefahrt war lang und recht eintönig, denn Tenebrae, beantwortete jede Frage wohin sie eigentlich fuhren nur mit dem Satz: „Das werdet ihr bei unserer Ankunft früh genug sehen. Auf offener See konnte sich Olivier überhaupt nicht orientieren und so gab er sich seinem Schicksal hin und wartete geduldig ab. Irgendwann erreichten sie eine Nebelbank welche den Horizont vor ihnen versperrte und keinen Durchblick gewährte. Anstatt sie zu umsegeln steuerte der Kapitän jedoch genau drauf zu, wobei ihm die Rothaarige innerhalb des dichten Nebels Anweisungen gab wie er zu steuern hatte. Olivier zweifelte jedoch an dem Geisteszustand der beiden, sah er doch im Nebel die Schemen von scharfkantigen Riffen in denen so manches Wrack sein Ende gefunden hatte. Sie selbst jedoch liefen nicht auf und als sie schließlich endlich die Nebelbank verließen, sah er eine Insel über die ein großer Berg thronte. Es war keine besonders große Insel und das Schiff steuerte alsbald den einzigen Hafen an, wo sie von Bord gingen. „Willkommen in Sanctum, Heimat des Tempels und ab jetzt deine Heimat.“, erklärte Tenebrae bedeutungsschwanger als ob damit alles erklärt wäre. „Wessen Tempel, für welche Gottheit?“, fragte er in Erwartung das wohl kaum der Erbauer als Antwort kommen würde. „Für die Entität, die allzeit präsent ist und uns tagtäglich seine Existenz beweist. Welche keinen Unterschied kennt, zwischen Rasse und Geschlecht, Stand oder Alter. Der Tod.“


    Mit dem Betreten der Insel endete die Existenz des Olivier Graumont und er ließ seine Titel, seine Vergangenheit zurück. Er wurde von Tenebrae zu ihrem Meister gebracht, welcher der Hohepriester des Tempels war. Der Tempel selbst besaß einen Orden genannt „Tempus fugit“, welcher eine Art militärischen Arm darstellte. Dieser diente jedoch nur sekundär der Verteidigung der Insel, denn die Existenz der Insel war nur ein Gerücht und sie selbst von einem magischen Nebel umgeben den nur die Eingeweihten unbeschadet durchqueren konnten. Stattdessen sahen sich die Mitglieder des Ordens eher als eine Art Erntehelfer, welche sich in Schlachten stürzten und dabei stetig den Tod verbreiteten. Über Anzahl der geernteten Seelen führten sie in dem „Buch der Seelen“ Aufzeichnung. Die besten unter ihnen wurden Todesritter genannt und standen in der Hierarchie des Ordens ganz oben. „Ihr werdet einer von ihnen sein und eines seiner hilfreichen Werkzeuge sein. Von nun an heißt ihr Vanitas, ein Name der für die Vergänglichkeit alles Lebens steht.“, verkündete er letztendlich.


    So begann für Vanitas das Leben im Orden. Er lernte dessen Kodex kennen, die Lehren des Tempels und die absolute Nichtigkeit allen Seins. Jedwede Existenz endete irgendwann, der Tod war allgegenwärtig und konnte von niemanden umgangen werden. Er stellte das Gleichgewicht her, verhinderte das die Welt ins Chaos stürzte. Tagelange Gespräche, Rituale und Predigten sorgten dafür, dass sich diese Wahrheiten in Vanitas Gehirn einbrannten und alles andere Überthronten. Schon bald war seine Umerziehung abgeschlossen, seine Indoktrination vollständig. Er brannte darauf eines der zahlreichen Werkzeuge des Todes zu sein. Auch der Hohepriester erkannte dies und so führte er Vanitas aus dem Tempel über eine Treppe in die Eingeweide des Berges. Was er dort sah überraschte ihn über alle Maße. In einer großen Höhle eingepfercht und mit Ketten an den Stein gefesselt lag dort ein gewaltiger Hoher Drache. In anderen Kammern lagerten verschiedene Dracheneier oder eingepferchte Dragos. Der Hohe Drache selbst war nach Jahren der Gefangenschaft inzwischen blind geworden und seine Gliedmaßen verkümmert, ansonsten aber noch recht gesund und sogar fruchtbar. Der Drache war der Grund für den Nebel der die Insel umgab, denn mit der Macht seines Blutes konnte der Hohepriester einen magischen Nebel erzeugen der so groß war das er die ganze Insel umgab. Auch Vanitas sollte sich die Macht des Blutes zu Nutze machen, allerdings auf eine andere Weise. Er trank das Blut des Drachen und wurde so zu einem Plünderer, einem mächtigen Krieger der seine Feinde in Angst und Schrecken versetzt und die Macht ihrer Seelen nutzte.


    Fast 10 Jahre gingen so ins Land, eine Zeit in der Vanitas die Schlachtfelder von Thedas bereiste und in zahlreichen Gefechten seine blutige Ernte einfuhr. Die Zahlen in seinem Buch stiegen an und er selbst stieg in dessen Hierarchie weiter auf, sodass er schließlich der zweite innerhalb des Ordens war. Gerüchte von der Verderbnis erreichten schließlich auch die Mauern des Tempels. Bald würden Tausende der Dunklen Brut über Ferelden marschieren, ein Volk das sich ungezügelt vermehrte und Chaos verbreitete und alles zerstörte was es berührte. Für Vanitas waren es Tausende Seelen die geerntet werden sollten. Eine Tätigkeit die ihn nicht nur an die Spitze des Ordens führen würde, sondern auch ein Beitrag war das Gleichgewicht zu erhalten. So dauerte es nicht lange, dass er ein Schiff bestieg und sich auf den Weg nach Ferelden machte, ein Land reif für die Ernte.


    Für die geografisch Interessierten: Position von Sanctum auf der Karte
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Sanctum
    numberten ist offline Geändert von numberten (11.01.2018 um 20:45 Uhr)
  3. #83 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    NPC für Vanitas

    Fatum
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    [Bild: Fatum_kleiner.jpg]


    Name: Fatum
    Rasse: unklar

    Alter: ?
    Geschlecht: ?
    Familie: ?
    Herkunftsland: Tevinter
    Klasse: Krieger
    Talente: Zweihandkampf, Einhandkampf, Überleben, Runenherstellung, Klarheit
    Spezialisierung: Geistkrieger
    Größe: 2,05 m
    Gewicht: ?
    Körperbau: ?
    Augenfarbe: ?
    Haare: ?
    Narben: ?

    Beruf/Tätigkeit: Todesfürst


    Stärken:
    - unmenschlich stark
    - schneller als er aussieht
    - überlegene Panzerung
    - furchteinflößende Ausstrahlung
    - Geistkrieger
    - kampferprobt
    - meisterhafter Streitkolbenkämpfer

    Schwächen:
    - überheblich, unterschätzt manchmal seinen Gegner
    - unbarmherzig
    - Einzelgänger
    - keinerlei Emphatie oder Sinn für gesellschaftliche Normen
    - herablassend
    - blutrünstig
    - Aus Templersicht besteht wenig Unterschied zwischen Geistkriegern und Magiern
    - kein Fernkämpfer
    - kann nicht schwimmen; Abneigung gegen Fließgewässer
    - metallene Panzerung macht ihn empfindlicher gegenüber Blitzangriffen

    Rüstung/Bekleidung:

    - Massive Rüstung aus Düsterstahl

    Bewaffnung:
    - Der Streitkolben Aquealitas aus Düsterstahl mit eingesetzter Runen des Schwungs und der Erweiterung
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Sonstige Gegenstände/Habseligkeiten:


    - großgewachsener grauer Dracolisk als Reittier
    - Buch der Seelen


    Besonderheiten:
    - wurde noch nie ohne Rüstung gesehen
    - durch die Rüstung verursachte metallisch klingende tiefe Stimme
    - spielt manchmal mit seinen Gegnern
    - Freund der Nekromantie (leere Hüllen kann man ruhig nutzen)

    Charakterbio:
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    „Ich war mit meiner Einheit im Zentrum eingesetzt, als wir auf die Truppen des Barons trafen. Sofort begann ein Gefecht in dem wir die Oberhand erhielten. Meine Männer und ich fochten wie die Löwen bis auf einmal Er auftauchte. Ein großer Krieger, komplett in dunklen Stahl gehüllt, einen gewaltigen Streitkolben mit einer Hand führend. Er trug weder das Wappen des Barons noch das unsere. Da er nicht zu uns gehörte griffen ihn meine Männer an. Ohne zu zögern schwang er seinen Streitkolben und fegte im wahrsten Sinne des Wortes zwei meiner Soldaten vom Schlachtfeld. Sie gingen zu Boden als wären es Stoffpuppen. Wutentbrannt griffen wir ihn an, doch unsere Schläge schafften es nicht seine Rüstung zu durchdringen. Stattdessen begann er auf einmal merkwürdig zu leuchten, bis ein gewaltiger Knall ertönte und eine Druckwelle uns erfasste und wegschleuderte. Zwei meiner Männer starben bei dieser Explosion. Daraufhin ergriff Furcht die Herzen meiner Männer und sie ergriffen angsterfüllt die Flucht. Ich selbst konnte meine Panik überwinden und stellte mich ihm entgegen. Dann jedoch wandte er sich mir zu und starrte mich an, und aus der Schwärze seiner Rüstung erschall ein unbeschreibliches höhnisches Lachen das nicht von dieser Welt zu stammen schien. Plötzlich überkam mich eine unerklärliche Welle der Furcht und ich, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, ergriff ebenfalls den Rückzug. Also richtet mich, aber der Erbauer weiß das dieser Krieger nicht zu besiegen war.“

    Aus dem Gerichtsprotokoll des Standgerichtverfahrens gegen den Chevalier Hugo de Laysette, wegen Feigheit vor dem Feind zum Tod durch den Strang verurteilt 9:25 Drache



    Über die Vergangenheit von Fatum ist selbst innerhalb des Ordens nur sehr wenig bekannt. Man weiß das er aus Tevinter kam und dort auch im Krieg gegen die Qunari sein blutiges Tagwerk verrichtet hatte. Seine Existenz schien sich wie ein blutiger Streifen durch die Schlachtfelder des Nordens zu ziehen, oft nur ein Gerücht in den Erzählungen von Überlebenden, sah man ihn doch nie wenn die Früchte des Sieges geerntet wurden. Eines Tages jedoch tauchte er zur allgemeinen Überraschung mit einem Boot in Sanctum auf und meinte das der „Alte unterm Berg“ ihn gerufen habe. Tasächlich empfing ihn der Hohepriester und nach einer privaten Audienz, wurde der Krieger aus dem Norden ein Mitglied des Ordens und bekam den Namen Fatum. Schon bald war als der tüchtigste der Seelenernter bekannt und die Zahlen in seinem Buch waren nur noch ein abstraktes Bild des Schreckens den er verbreitete. Abseits des Schlachtfeldes zeigte er jedoch wenig Interesse und nie sah ihn einer der Brüder und Schwestern ohne Helm und Rüstung. Seine Speisen nahm er alleine in seiner Kammer ein und obwohl die Teller immer leer zurückkehrten, hegte manch einer der anderen den Verdacht das womöglich ein Geist oder Dämon unter der Rüstung steckte. Letztendlich kümmerte es die meisten jedoch nicht wer oder was Fatum war, er war ein williges Werkzeug des Todes und nur das zählte.

    Als Vanitas die Insel betrat zeigte Fatum zunächst so wenig Interesse wie an der Anderen. Mit steigender Anzahl in dessen Buch der Seelen, wandte er jedoch seine Aufmerksamkeit auf den aufstrebenden Neuling. Zwischen den beiden entwickelte sich eine Rivalität, obgleich Fatum selbst bei jeder sich bietenden Gelegenheit damit prahlte das Vanitas ihn niemals einholen würde und ihm unterlegen war. Es kam häufiger vor das die beiden sich auf dem Schlachtfeld gegenüberstanden und miteinander kämpften, ein Zweikampf der bisher immer mit einem Unentschieden oder Sieg Fatums endete. Allerdings tötete er seinen Kontrahenten niemals, nicht nur, weil es der Kodex verbot, sondern auch weil es ihm nach eigener Aussage Spaß machte Vanitas mit seiner Niederlage zu demütigen.
    Als er hörte das in Ferelden eine Verderbnis ausgebrochen war und Vanitas dorthin aufgebrochen war, zögerte er nicht lange und brach ebenfalls dorthin auf.
    numberten ist offline Geändert von numberten (09.03.2016 um 22:04 Uhr)
  4. #84 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Sarah

    [Bild: Sarah_gro_.png]
    Name: Sarah
    Rasse: Mensch
    Charakterfarbe: #ff6600

    Alter: 22
    Geschlecht: weiblich

    Familie: Clara de Beauchamp (Mutter), Jules de Beauchamp (Vater), Lily de Beauchamp (Schwester)
    Geburtsort: Orlais
    Klasse: Heilerin
    Talente: Kräuterkunde (ausgezeichnet)

    Größe: 1,68 m
    Gewicht: 60 kg
    Körperbau: schlank, wenig Kurven
    Augenfarbe: Grün
    Haare: schwarze schulterlange Haare, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden werden
    Narben: im Gesicht

    Beruf/Tätigkeit: Heilerin

    Stärken:
    - loyal, sobald man ihre Freundschaft erringt
    - anpassungsfähig
    - spricht zwei Sprachen fließend (orlaisanisch und fereldisch)
    - kann lesen und schreiben

    Schwächen:
    - scheu, hasst Menschenmassen auf Grund ihrer Narben
    - geringes Selbstwertgefühl
    - misstrauisch
    - im Kampf unerfahren
    - arrogant
    - außer ihrer Heilkunde kann sie nichts wirklich gut oder gar nicht

    Rüstung/Bekleidung: einfaches Kleid, einfache Lederschuhe, dunklen Umhang mit Kapuze (die Kapuze trägt sie immer tief ins Gesicht gezogen sobald andere Leute um sie herum sind)

    Bewaffnung: ein kleines Messer um Kräuter zu schneiden

    Sonstige Gegenstände/Habseligkeiten: ein Lederbeutel für ihre Kräuter, Glasfläschchen, etwas Gold, ein schmales Buch mit Rezepten für Heiltränke und Medizin

    Besonderheiten: Seid sie verstoßen wurde benutzt sie ihren Nachnamen nicht mehr. Anderen Leuten stellt sie sich nur mit ihrem Vornamen vor.

    Charakterbio:


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Sarah wurde vor 22 Jahren in eine niedere Adelsfamilie von Orlais geboren. Wie ihre ältere Schwester Lily, wollten ihre Eltern sie als Preis im großen Spiel benutzen um aufzusteigen. Schon in jungen Jahren stellte sich heraus, dass Sarah eine Schönheit werden würde und, zur Freude ihrer Eltern, wurde sie schon mit 10 Jahren mit einem Sohn aus einer hohen Adelsfamilie verlobt.

    Aus Eifersucht organisierte ihre Schwester ein Attentat auf Sarah, die gerade erst 14 Jahre alt geworden war. Sarah kam zwar mit dem Leben davon, doch ihr Gesicht wurde mit Narben entstellt. Angeekelt löste ihr Verlobter die Verlobung und verlobte sich stattdessen mit Lily, die er zwei Jahre später heiratete.

    Sarah war am Boden zerstört. Sie wusste, dass ihre Schwester hinter dem Attentat steckte, doch niemand glaubte ihr. Ihre Eltern waren besonders empört über diese Anschuldigungen. Man gab ihr die Schuld, dass sie nun Narben hatte und somit ihren Eltern eine Möglichkeit genommen wurde aufzusteigen. Hinzu kam, dass Sarah ihren Ex-Verlobten mochte und es brach ihr das Herz, dass ihre Schwester ihn geheiratet hatte.

    Von ihren Eltern wurde sie nun versteckt, da man sich ihrer schämte und sobald man nach ihr fragte, lügten ihre Eltern über ihren Verbleib. Bis zu ihrem 16. Lebensjahr verbrachte sie ihr Leben nur auf ihrem Zimmer, in dem sie eingesperrt wurde. Niemand aus ihrer Familie kam sie in dieser Zeit besuchen und immer häufiger kam ihr zu Ohren, dass ihre Eltern sie verstoßen wollten.

    Den einzigen Halt gab ihr eine Heilerin, die beauftragt wurde ihre Narben zu entfernen. Sie war sehr gut, doch auch in ihrer Heilkunst gab es Grenzen und obwohl sie ständig sagte, dass man die Narben nicht heilen kann, wurde sie von Sarahs Eltern ignoriert. Sarah selbst entwickelte ein Interesse für die Heilkunst und die alte Heilerin lehrte sie, nach einigem Zögern, alles was sie wusste.

    Als Sarah 17 wurde verstarb die alte Heilerin und somit die einzige Person, der Sarah vertraute. Die Gespräche über ihre Verstoßung nahmen zu und die junge Frau beschloss das Anwesen zu verlassen bevor ihre Eltern sie verstoßen konnten. Es war nicht einfach, doch ihr gelang die Flucht unbemerkt.

    Die Isolation der jungen Frau zeigte ihre Spuren als sie das erste Mal nach so vielen Jahren auf andere Menschen stieß. Sie wusste nicht so recht wie sie kommunizieren sollte und ihr entstelltes Gesicht schreckte viele ab. Sie wurde angestarrt, bemitleidet, beleidigt oder einfach ignoriert. Sarah kaufte sich von dem wenigen Geld, dass sie mitgenommen hatte, einen dunklen Umhang mit Kapuze. Sie fühlte sich etwas sicherer, wenn die Leute ihr Gesicht nicht mehr sehen konnten.

    Mit ihrer Heilkunst konnte sie einigen Leuten helfen und im Laufe der Zeit lernte sie immer mehr und wurde immer besser. Doch sie blieb nie lange an einem Ort und einige Jahre später verschlug es sie nach Ferelden. Das Land war ganz anders als in den Geschichten, die sie in ihrer Kindheit gelesen hatte. Trotzdem traute sie hier niemanden und wie schon seit Jahren sprach sie nur das nötigste mit den Leuten und war immer darauf bedacht ihr Gesicht zu verbergen.

    Annalena ist offline Geändert von Annalena (07.01.2018 um 20:05 Uhr)
  5. #85 Zitieren
    Legende Avatar von RainStorm
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    RainStorm ist offline Geändert von RainStorm (04.03.2018 um 01:02 Uhr)
  6. #86 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Patrick

    [Bild: Patrick_gro_.png]
    Name: Patrick
    Rasse: Mensch
    Charakterfarbe: #66cc33

    Alter: 28
    Geschlecht: männlich

    Familie: unbekannt
    Geburtsort: in den Ruinen des Dämonenkults (genauer Standort ist geheim)
    Klasse: Magier
    Talente: Eismagie, Blutmagie

    Größe: 1, 90 m
    Gewicht: 80 kg
    Körperbau: kräftig, muskulös
    Augenfarbe: sehr dunkles grau
    Haare: dunkelbraun, sehr kurz
    Narben: keine

    Beruf/Tätigkeit: Kleriker des Dämonenkults

    Stärken:
    - zielstrebig
    - charismatisch
    - intelligent
    - guter Stratege

    Schwächen:
    - süchtig nach Blutmagie (bekommt Entzugserscheinungen, falls er sie länger nicht anwendet)
    - selbstsüchtig
    - feige (geht nicht in Situationen aus denen er nicht als Sieger hervorgehen kann)
    - geht über Leichen (wortwörtlich) um seine Ziele zu erreichen
    - fanatisch loyal seinem Kult gegenüber
    - genießt es, wenn andere leiden (sadistisch)

    Rüstung/Bekleidung: einfache Robe, außerhalb der Höhlen einfache Lederrüstung

    Bewaffnung: Magierstab (der eine lange scharfe Klinge an einem Ende hat), silberner Dolch

    Sonstige Gegenstände/Habseligkeiten: kleiner Lederbeutel mit 10 großen Wundumschlägen

    Besonderheiten: Ist süchtig nach Blutmagie. Notfalls kann er die Sucht beherrschen, wenn er Blut riecht oder schmeckt, doch dies hält nicht so lange vor wie die Anwendung von Blutmagie selbst.

    Charakterbio:
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Vor 28 Jahren erblickte ein Junge in den abgelegenen Ruinen eines Dämonenkultes das Licht der Welt. Fanatischer Jubel brach aus als der Patriarch, ein Dämon der Wollust, bekannt gab, dass das Neugeborene ein Magier war. Der Dämon gab dem Kind den Namen Patrick. Er hatte keine Ahnung, wer seine Eltern waren, doch dies war für ihn und den Kult unwichtig, da er ein Kind des Kultes war und seine Mitglieder „gezüchtet“ wurden indem der Patriarch bestimmte, wer mit wem ein Kind zeugen soll.

    Schon früh stellte sich heraus, dass Patrick die Eismagie und Blutmagie bevorzugte und besonders gut in diesen beiden Magierichtungen war. Mit 13 Jahren durfte er das erste Mal die Ruinen verlassen um an einem Raubzug teilzunehmen. Während der Kult größtenteils unter sich blieb, war es nötig ab und zu Dinge von außerhalb zu besorgen. Manchmal Nahrung, manchmal Kleidung und manchmal neue Sklaven. Bevorzugt überfielen sie Karawanen, raubten sie aus und töteten alle, die für sie unnütz waren. Meistens ließen sie die Kinder, die noch jung genug waren um in den Kult eingegliedert zu werden, am Leben.

    Der Raubzug lief für ihn anders ab als er erwartet hatte. Die anderen Kultmitglieder töteten erbarmungslos und Patrick versteckte sich geschockt hinter einem der Wagen. Doch dann fiel ein mit Blut überströmter Körper vor seine Füße und sobald er das Blut roch überkam ihn ein bisher unbekanntes Verlangen, dass er nicht unterdrücken konnte und wollte. Er zuckte seinen silbernen Dolch und stach wie von Sinnen auf den hilflosen Mann ein bis ihn einer der Kultmitglieder stoppte. Das Kultmitglied schimpfte mit ihm da er einen Dolch und nicht seine Magie benutzte. Gehorsam ließ er seinen Dolch fallen und benutzte seine Blutmagie. Jedoch überschätzte er sich, die Blutmagie geriet außer Kontrolle und er verletzte und tötete einige, auch Kultmitglieder, bevor er das das Bewusstsein verlor. Patrick kämpfte mehrere Tage mit dem Tode. Sobald er wieder zu sich kam, wurde seine Ausbildung verschärft und erlernte sich nicht zu überschätzen und die Magie richtig einzusetzen. Als Strafe durfte er die Ruinen nicht mehr verlassen.

    Jedoch ließ ihn der Rausch, den er beim Benutzen der Blutmagie verspürt hatte, nicht mehr los. Er fühlte sich als ob ihm etwas fehlte, wurde immer nervöser und unruhiger und ließ seinen Frust an anderen Kultmitgliedern aus. Da es verboten war andere Kultmitglieder ohne den Befehl des Patriarchen zu verletzen, gab es nichts, was ihn beruhigen konnte. Sein Lehrmeister ahnte, was los war, und sagte dem Patriarch Bescheid. Sobald sein Patriarch davon erfuhr, bekam er regelmäßig Sklaven, an denen er seine Sucht ausleben konnte. Manchmal meldeten sich auch andere Kultmitglieder freiwillig. Seine bevorzugte Behandlung ließ ihn arrogant werden und dass er mit nur 26 Jahren zu einem der Kleriker des Patriarchen wurde bestätigte seine hohe Meinung über sich selbst nur. Ein Kleriker war eine hohe Stellung in der Hierarchie des Kultes, doch Patrick glaubte er verdiene mehr. Er wollte der hohe Kleriker werden oder, was ihm noch mehr gefallen würde, der neue Wirt des Patriarchen.

    Der Patriarch hatte jedoch andere Pläne für den jungen Mann.

    Annalena ist offline Geändert von Annalena (25.03.2016 um 07:11 Uhr)
  7. #87 Zitieren
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Faizah

    [Bild: Faizah.jpg]

    Name: Faizah
    Rasse: MenschCharakterfarbe: #AFEEEE/Türkis

    Alter: 26
    Geschlecht: weiblich

    Familie: unbekannt
    Geburtsort: Afsaana, Rivain
    Klasse: Schurkin
    Talente: Überreden, Giftmischerin, Fallenstellerin und Bombenexpertin

    Größe: 1,52 m
    Gewicht: 45 kg
    Körperbau: schlank, zierlich, dennoch trainiert
    Augenfarbe: türkis
    Haare: mahagoni
    Narben: Keine im Gesicht

    Beruf/Tätigkeit: Assassine/Meisterin der Krähen von Antiva

    Stärken:

    • spricht fließend Rivaini, orlesianisch, antivanisch, sehr gut die Sprache Fereldens
    • flink
    • verschmilzt perfekt mit den Schatten
    • manipulativ
    • skrupellos
    • Es fällt ihr leicht, Menschen zu überreden, aufgrund ihrer geringen Körpergröße und des zarten Gewichts wird sie unterschätzt

    Schwächen:

    • Kleine Kinder und Hunde
    • Größenwahn
    • unbeherrscht

    Rüstung/Bekleidung

    Ein enganliegendes Hemd aus groben Leinen ohne Ärmel und enge Lederhosen für den Alltag (Isabela-Style)

    Meisterhafte Späher-Rüstung

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Bewaffnung: Krähendolch, Dorn der Rose

    Sonstige Gegenstände/Habseligkeiten:

    Kopfschmuck mit verschiedenen Steinen und Perlen, Drachenknochen als Ohrringe und ein Drachenknochen als Anhänger.

    einen großen Beutel, in dem ihre Kleider sind: Zwei Garnituren festlicherer Kleidung und 1 Garnitur der einfachen Leute zur Tarnung

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Zusätzlich befinden sich darin ein Schleifstein, Feuerstein und Zunder, Waschzeug, 2 Heiltränke, 3 leichte Heiltränke, 2 leichte Wundumschläge


    Besonderheiten:

    Mitglied der Krähen, soll aber beseitigt werden

    Charakterbio:

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    „Mal schauen, wie sich die Kinder machen, hier in dem Käfig. Wer wird am Ende überleben?“ Der Gildenmeister lachte gehässig.
    Faizah kauerte sich in eine Ecke. Sie zählte gerade mal 4 Sommer, als der Gildenmeister sie gekauft hatte, als wäre sie ein Tier. Genauso hielt man sie und die anderen Kinder in diesem Verschlag, der gerade mal 50 Schritte maß. Zwanzig Kinder waren es dieses Mal, die sich in dem Käfig drängten. Sie verstand nicht, warum sie hier war. Unter den Kindern war sie die Kleinste.

    **********

    Faizah schüttelte leicht den Kopf, als die Erinnerungen sie zu überwältigen drohten. Vielleicht wurde sie so wieder klar? Schließlich lenkte sie ihre Konzentration wieder auf das Opfer zu ihren Füßen. Ihr Krähendolch ruhte immer noch an seinem Hals. Nur ein kleiner Druck und der rote Lebenssaft, der nun sanft die Kehle herab rann, erfüllte sie mit Freude. Diesen Abschaum zu töten, wäre ein wundervolles Vergnügen.

    „Hast du wirklich geglaubt, du könntest die Krähen hintergehen und damit durchkommen?“
    Faizah war ernsthaft an der Beantwortung ihrer Frage interessiert. Doch der Mann wollte ihr nicht antworten. Nun setzte sie den Dolch an die Wange des Mannes. Hmm, ich glaube, ich muss dir ein neues Gesicht verpassen. Ist das nicht so?“ Faizahs Stimme war eiskalt, als sie mit dem Dolch die Haut des Mannes aufritzte. Es bedurfte einiges an Kraft durch die Hautschichten zu gelangen.
    „Faizah es reicht!“ In ihrem Rausch gestört blickte sie wütend zu dem Sprecher. „Töte ihn einfach, dann nehmen wir die Kinder und kehren zurück. Der Gildenmeister wird sich freuen, wenn er seine Ware doch noch erhält.“

    Faizahs Blick fiel auf die Kinder, von denen ihr Begleiter sprach. Sie waren alle schon etwas älter als sie es damals war. Ja, diese waren gut genug, um sie auszubilden. Oder wie Hunde zu trainieren. Sie wandte sich wieder ihrem Opfer zu. Ein Schleier der Trauer legte sich kurzfristig über ihren Blick. Doch genauso schnell wie er gekommen war, verschwand er wieder und schweren Herzens zog sie ihm den Dolch über die Kehle und durchtrennte die Hauptschlagader.

    Fasziniert sah sie zu, wie das Blut heraussprudelte. Gerne hätte sie verweilt und noch lieber hätte sie ihn vorher gefoltert, doch dafür war keine Zeit. Sie erhob sich und blickte sich in dem Schuppen um. Faizah beobachtete, wie ihr Begleiter und eine weitere Krähe die Kinder hinaus schafften. Draußen wartete ein Karren auf die Kinder. Plötzlich hörte Faizah ein Geräusch. Es klang wie das Jammern einer Katze. Ihr Blick fiel in die Richtung, aus der es kam. Ihre Augen durchdrangen die Schatten. Dort, zusammengekauert hinter ein paar Fässern verbarg sich ein Kind. Sie schlenderte gemächlich zu den Fässern und gab vor, diese zu durchwühlen. Dabei konnte sie das verängstigte Kind genauer in Augenschein nehmen. Es schien noch keine 4 Sommer zu sein. „Shhh!“ säuselte Faizah und legte ihren Zeigefinger an die Lippen.

    Ihre Begleiter kamen wieder in den Schuppen. Faizah drehte sich zu ihnen. „Waren das jetzt alle?“, fragte der Kleinere der Beiden, ein Elf. „Ja, das sind alle“, erwiderte Faizah. „Die Fässer sind leer, wir können gehen.“ Sie begab sich zur Tür, die anderen Beiden folgten ihr. Alle drei hockten sich vorne auf den Karren. Es würde eine lange Reise zurück werden.
    Emerahl ist offline Geändert von Emerahl (22.12.2017 um 10:11 Uhr)
  8. #88 Zitieren
    .. loves to smile for you  Avatar von BlackShial
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    Der Wanderer
    [deːɐ̯ ˈvandəʀɐ]

    [Bild: Wanderer.png]

    Name: Der Wanderer
    Rufname: Wanderer
    Rasse: Dunkle Brut
    Charakterfarbe: #9966DD (quarzviolett)

    Alter: ungewiss (geistig ca. 20 Jahre)
    Geschlecht: mutmaßlich männlich

    Familie: unbekannte Brutmutter aus einer Menschenfrau mutiert (Mutter), Der Architekt (Ziehvater), abnorm hohe Anzahl an Hurlocks (Brüder)
    Geburtsort: die Tiefen Wege (vermutlich Ferelden)
    Klasse: Jünger (Krieger)
    Talente:
    - Zwei-Waffen-Kampf
    - Zweihandwaffen-Kampf
    - Verderbtheit-Überträger

    Größe: 1,86 m
    Gewicht: 83 kg
    Körperbau: knochig, aber dennoch kräftig gebaut
    Augenfarbe: glasiges veilchenviolett – innen fahles hyzinth
    Haare: kein Haarwuchs vorzuweisen
    Narben: unzählige, durch die Verderbtheit aber kaum mehr sichtbar
    Tätowierung: aufgemalte, untypisch-schwarze Markierungen im Gesicht

    Beruf/Tätigkeit:
    - ehemals sabbernder Hurlock, jetzt Jünger der Dunklen Brut
    - Jäger der letzten Grauen Wächter und dilettantischer Gelehrter
    - einfacher Wandersmann mit exzellentem Heldenbariton

    Stärken:
    - sieht ausgesprochen deutlich im Dunkeln
    - besitzt verdammt gutes Heilfleisch
    - ist ein wahres Improvisationstalent
    - in jedweder Hinsicht anspruchslos
    - eher pragmatischer Natur
    - durchaus als neugierig zu bezeichnen
    - kann ohne jegliche Empfindung töten

    Schwächen:
    - überaus lichtempfindlich - scheut grelles Tageslicht
    - keinerlei Sinn für Recht und Unrecht
    - neigt dazu Probleme mit Gewalt zu lösen – immer
    - verständigt sich Fremden gegenüber fast nur mit Grunzen
    - sehr langsamer Läufer – oder einfach nur zu müßig dafür
    - begegnet Unverderbten grundsätzlich mit Argwohn
    - suszeptibel für jegliche Art von Schuldgefühlen
    - scheut zumeist den körperlichen Kontakt zu Unverderbten

    Rüstung/Bekleidung:
    - abgetragene Kettenrüstung der Dunklen Brut mit altburgundfarbenen Stofffetzen
    - beschlagenes Gurtzeug für die zuverlässige Verwahrung mit sich geführter Waffen
    - über allem einen zerrissenen, schwarzen Umhang mit Kapuze, die das Gesicht verdeckt

    Bewaffnung:
    - marodes Krummschwert – an unzähligen Unverderbten erprobt
    - rostzerfressener Dolch – gut zum Portionieren von rohem Fleisch
    - stumpfer Zweihänder – wird inzwischen nur noch als Hammer genutzt
    - blutverkrustete Zwergenaxt – Erinnerungsstück aus den Tiefen Wegen

    Sonstige Gegenstände/Habseligkeiten:
    - ein altes, zerfleddertes Tagebuch in Leder eingebunden, mit unzähligen Zeichnungen
    - fransige Schreibfeder mit Tinten- und Blutresten am Kiel
    - einige, teils wertvolle Münzen – durchlöchert und an einem Draht befestigt

    Besonderheiten:
    - er ist ein ausgesprochen guter Sänger, trotz des Lispelns
    - kann weder schreiben noch lesen, zeichnet dafür aber sehr gern – wenn auch eher talentfrei
    - Tiere mögen ihn nicht besonders, er sie dafür aber schon (außer Nugs!)
    - kann nicht schwimmen und wird schnell seekrank – selbst auf stillen Gewässern
    - riecht für eine verrottende Halbleiche nicht ganz so schlimm wie erwartet
    - besitzt einen Magen aus Stahl – obwohl er eigentlich keine Nahrung aufnehmen muss

    Charakterbiographie:
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    „Geht oder zterbt. Der Zeitraum eurer Entzcheidung ist knapp bemezzen. Auzzer ihr vertraut darauf, dazz ich euch mit meiner Klinge nicht in einem Atemzug gevierteilt habe.“

    Ausgespuckt von einer qualligen Brutmutter, zusammen mit einem Dutzend anderer Larven, kaum in ihrer Hässlichkeit voneinander zu unterscheiden. Jegliche Ähnlichkeit zu einem ausgewachsenen Hurlock scheint völlig zu fehlen. [...]

    [...] Über die unzähligen Leichen von Zwergen steigend, schien der Hurlock etwas entdeckt zu haben. [...] Es ist anzunehmen, dass er einen Hang dazu hatte, allerlei Waffen mit sich zu nehmen, die er finden konnte. Dabei in keinster Weise daran interessiert, ob diese überhaupt noch einer einzigen Auseinandersetzung trotzen konnte. [...]

    Da war eine Gestalt in der Dunkelheit zu erkennen. Aufzeichnungen des Kommandanten von Vigils Wacht zufolge, handelte es sich dabei um den Architekten. Seine Pose strahlte etwas Einnehmendes aus, dem man sich augenscheinlich sofort zugetan fühlte. Ausgestreckte Arme deuteten darauf hin, dass man ihm ohne zu zögern folgen wollte. Selbst in eine unheilvoll Dunkelheit, ferner der bekannten Dunkelheit der Tiefen Wege. [...]

    Den Zeichnungen auf den darauffolgenden Blättern konnte man entnehmen, dass er eine gewisse Antipathie gegenüber Nugs empfand. [...] Es war ganz offensichtlich und über jeglichen Zweifel erhaben, dass er Nugs verabscheute.

    [...] Das Symbol der Grauen Wächter, der weißgefiederte Griffon. Eingetrocknete Blutflecken, die ihn halb verdeckten, ebenso wie einen Kelch. Es schien sich dabei um das Ritual zu handeln, welches vollzogen wurde, um die Hurlocks in einen höheren Stand zu erheben. Ihnen ein gewisses Maß an Intelligenz zu schenken. [...] Wilde Krizeleien, ohne jeglichen Zusammenhang. Spiralen, die sich in schwarze Fleck verliefen. [...]

    [...] Die gewaltige Kreatur – die auf den ersten Blick eher einem Schwein mit Flossen ähnelte - war ohne Zweifel der Erzdämon.

    Alles war schwarz, nichts deutete auf die Umgebung hin, in der er sich befunden haben muss. Eine genaue Interpretation des weißen Fleckes, durchzogen von leichten Rissen im Papier, ließen jedoch die Tiefen Wege erahnen. Genaue Untersuchungen erhaben, dass es sich bei der weißen Farbe um Kalkstein handelte. [...] Es ist anzunehmen, dass er damit auf seine Reise an die Oberfläche anspielte. Da er eigens für das Sonnenlicht versucht hatte, mit Kalk einen grellen weißen Fleck darzustellen, wird vermutet, dass es für ihn anfänglich überaus schwierig war, sich an das Licht zu gewöhnen.

    [...] Einige der abgebildeten Münzen waren alter, zwergischer Herkunft. Man konnte nur noch erahnen, welch unermesslichen Wert sie gehabt haben mussten. [...] Elfische Zeichen, deutlich an den geschwungenen und akkuraten Verzierungen zu erkennen. [...]

    [...] In unsauberer Handschrift, der eines Kleinkindes ähnlich, war der Name 'Tristen' zu lesen. Geschrieben mit Blut, so wie die Zeichnungen auf den darauffolgenden Seiten.

    Einige Seiten waren herausgerissen. Man hätte höchstens vage Vermutungen anstellen können, was sich wohl darauf befunden haben mag. Doch jegliche Aufmerksamkeit wurde auf die freigelegte Seite gezogen, auf der mit deutlichem Zuwachs an Talent eine Frau dargestellt war. Umrahmt von sorgfältig gezeichneten Efeublättern. Es wurde ach weiterhin Blut als Zeichenmittel gewählt, doch hätte man der Zeichnung eindeutig eine gewisse 'Liebe' einräumen können, die jedem Strich innewohnte. Das Auffälligste war neben den Efeublättern jedoch zweifelsfrei die Frau. [...]

    - Auszüge aus dem Bildertagebuch des Wanderers, niedergeschrieben und kommentiert von Meyrin Altard, Historikerin aus Amaranthine
    BlackShial ist offline Geändert von BlackShial (16.05.2017 um 02:01 Uhr)
  9. #89 Zitieren
    Nicashisha Shenanigans  Avatar von Moku
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    [Kein Herz]
    linke Hand leicht zur Faust geballt mit Mittel- und Zeigefinger ausgestreckt, Handinnenfläche Richtung rechte Schulter; Hand wird dann rechts herum gedreht, sodass Handinnenfläche zur linken Schulter zeigt, die Faust komplett schließen und leicht nach unten ziehen

    [Bild: o4vSqEf2rwLfcharalala1.png]


    Name:
    ehemals: [Zwei Herzen] mit zur Faust geballten linken Hand und Zeigefinger ausgestreckt einmal auf die Brust klopfen, das zweite Mal auf die gleiche Stelle klopfen aber mit Zeige- und Mittelfinger ausgestreckt – Handinnenflächen zeigen nach rechts;
    danach: [Kein Herz] linke Hand leicht zur Faust geballt mit Mittel- und Zeigefinger ausgestreckt, Handinnenfläche Richtung rechte Schulter; Hand wird dann rechts herum gedreht, sodass Handinnenfläche zur linken Schulter zeigt, die Faust komplett schließen und leicht nach unten ziehen
    Rufname: [Hörnchen], [Hey du], leichtes Klopfen gegen Schulter
    Rasse: Qunari / Tal-Vashot
    Charakterfarbe: #FDB975

    Alter: 17
    Geschlecht: weiblich

    Familie:
    [Mama] Zeigefinger an geschlossene Lippe gelegt und so gedreht, dass der Finger auf Gegenüber zeigt
    [Papa] Hand wie zum Augenschützen an die Stirn gelegt und dann in einer runden Bewegung ans Kinn geführt
    Geburtsort: Unbekannt
    Klasse: Magierin
    Talente:
    - mehr oder weniger gute Heilzauber
    - Elementmagier mit Konzentration auf Sturm

    Größe: 1,90 m
    Gewicht: 100 kg
    Körperbau: zierlich für Qunari, knochige Schultern aber kräftige Waden und Oberschenkel, große Füße und Bauchansatz
    Augenfarbe: grün-blau
    Haare: lange braune Haare zu einem Zopf zusammen gebunden
    Narben: viele, aber sehr verblasst über die Zeit
    Tätowierung: keine

    Beruf/Tätigkeit:
    - Herumtreiber, versucht eigentlich nur einen Ort zu finden, wo sie in Ruhe leben kann
    - gelegentlich auch Abenteurer, wenn sie zufällige auf Ruinen stößt und ihre Neugierde nicht gebändigt bekommt
    - manchmal auch Plünderer, wenn ihre Wege sie durch verlassene Dörfer führen

    Stärken:
    - kann ein bisschen lesen, aber nicht schreiben
    - weltoffen und neugierig
    - weiß sich allein in der Wildnis zu helfen, bevorzugt aber dünn besiedelte Gebiete
    - schreckt nicht vor Gefahren zurück, weiß aber, wann es besser ist das Weite zu suchen
    - rudimentäre Kenntnisse über Heilkunde
    - kann sich trotz ihrer Größe gut verstecken
    - hatte professionelle magische Unterweisung von Abtrünnigen und weiß tatsächlich was sie macht
    - auf Reinlichkeit bedacht

    Schwächen:
    - kann keiner Fliege etwas zu leide tun, außer sie möchte besagte Fliege essen
    - scheut körperlichen Kontakt
    - geht Problemen aus dem Weg, statt sie zu lösen
    - nicht sehr körperlich trainiert und hat auch nicht die besten Reflexe
    - trägt ihr Herz auf der Zunge (sprichwörtlich)
    - sehr, sehr leicht zu beeindrucken
    - eine Träumerin

    Rüstung/Bekleidung:
    - Bekleidung besteht aus allen Fetzen, die sie finden kann und mit Nadeln aus Knochen irgendwie zusammengeflickt bekommt
    - jedes Mal, wenn etwas reißt, wird es durch einen anderen Stofffetzen ersetzt, sodass ihre Kleidung genauso verstreut wirkt wie ihre Gedanken es manchmal sind
    - trägt Schuhe nur bei richtig kalten Temperaturen und selbst dann nur sehr dünne Lederschuhe ohne Sohle
    - Kapuzenmantel um ihre Hörner zu verstecken, auch wenn ihre Größe sie zumeist schon verrät

    Bewaffnung:
    - einige Messer, die aber eher zum Ausnehmen von Tieren dienen statt zur Verteidigung

    Sonstige Gegenstände/Habseligkeiten:
    - ein Buch mit dem sie das Lesen lernt, aber von dem sie nicht alles versteht, da ihr die Bedeutung vieler Wörter unbekannt ist
    - es ist ein Buch über die Grundlagen der Magie und des Zauberns
    - ein Rucksack mit dem Nötigsten; Trinkbeutel, Knochennadeln zum Nähen, Mörser und Stößel, Lederbeutel mit getrockneten Pflanzen, und was sie ihrer Meinung nach Brauchbares unterwegs findet oder aus verlassenen Dörfern plündert

    Besonderheiten:
    - von Geburt an taub
    - noch sehr kindisch und mit Kindern allein gelassen gibt es nur Chaos
    - lernte ihre Magie von einer Kommune Abtrünniger, die sie gerettet und aufgepeppt haben und in Magie unterwiesen bis ihr Lager von Templern angegriffen wurde
    - nutzt keinen Zauberstab
    - reist gelegentlich mit anderen Herumtreibern, allerdings haben sich bisher noch immer die Wege getrennt, war sie schließlich nicht die kommunikativste Begleiterin
    - sehr schüchtern und zurückhaltend gegenüber anderen Rassen, hat jedoch entsetzliche Angst vor Qunari
    - am liebsten mag sie Tiere, danach Zwerge
    - sammelt hübsche Steine, die sie manchmal auch verkauft
    - liebt Vitaar, kennt allerdings ihre Bedeutung nicht – was sie nicht daran hindert sie zu nutzen; wechselt ihre Vitaar allerdings wie andere Leute die Unterwäsche und probiert immer wieder was Neues aus
    - wenn sie denkt, dass jemand bestraft werden muss, stiehlt sie der Person irgendwelche Gegenstände; Gegenstände mit hohem emotionalen Wert bewahrt sie sicher auf und gibt sie irgendwann zurück
    - zaubert nur in Notsituationen


    Charakterbiographie:

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    [Bild: BwDj0pA7avalala1.png]Mamas Lippen bewegten sich leicht, ein warmes, verspieltes Leuchten in ihren Augen als ihre langen Finger über das Gesicht der Achtjährigen glitten. Zwei Herzen presste die flache Hand gegen den unteren Hals ihrer Mutter, um die Vibrationen im Kehlkopf spüren zu können, und auch wenn sie keinen Sinn hineininterpretieren konnte, beruhigten sie die gleichmäßigen Schwingungen.
    Mama sang, während sie ein buntes Bild mit kräftigen Farben auf das Gesicht des Mädchens malte. Das gleiche Bild, das Papa zuvor Mama auf das Gesicht gemalt hatte.
    Sie versuchte die Schwingungen so gut es ging zu imitieren, doch das amüsierte Zucken von Mamas Mundwinkel verriet ihr, dass sie es nicht schaffte. Dennoch wurden die Schwingungen in Mamas Hals plötzlich stärker. Der Gesang wurde lauter, eine Aufforderung, der sie begeistert Folge leistete, als sie ebenfalls mit mehr Druck die geräuschlosen Laute aus dem Mund stieß.
    Plötzlich registrierte sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung, doch als sie ihren Kopf in die Richtung drehen wollte, wurde der Griff am Kinn stärker. Das Bild würde verwackeln, wenn sie sich bewegte. Es dauerte allerdings nicht lange, bis Papa in ihr Blickfeld rückte und sich neben Mama hockte. Er schmunzelte, nahm ihre zweite, noch freie Hand und legte sie ebenfalls gegen den Hals.
    Papa sang, die Murmel an seinem Hals ausgeprägter als bei Mama.
    Zwei Herzen war glücklich.
    Zum letzten Mal für eine lange Zeit.

    Sie war acht als Gestalten, die aussahen wie ihre Eltern, ihr Zuhause überfielen.

    In den Jahren dazwischen war sie rumgereicht worden: zuerst als Haustier, gehalten von einem reichen Mann. Doch als sie ihm zu alt wurde, diente sie als Geschenk für eine Frau, die sie als Trophäe hielt und ihre Hörner – die gerade erst begannen zu wachsen - abtragen ließ, da diese nicht hübsch genug waren. Während dieser Prozedur manifestierten sich ihre magischen Fähigkeiten und sie wurde daraufhin irgendwo mitten in der Wildnis ausgesetzt.

    Das Mädchen wanderte tagelang herum, fand Wasser nur in Pfützen oder von Bäumen, aß die Beeren, die sie finden konnte bis sie vermutlich giftige erwischte.

    Denn sie erinnerte sich nicht wie sie in das Lager der Abtrünnigen kam, nur dass sie dort aufwachte, mit horrenden Magenschmerzen und einem fauligen Geschmack im Mund. In dem Lager gab es verschiedene Rassen, nicht alle Magier, aber keinen ihrer Art. Dennoch kümmerte sich die kleine nomadische Gemeinde um sie, unterrichteten sie in der Kunst des Überleben in der Wildnis, welche Wurzeln und Beeren sie essen konnte und wie sie diese auch als Farbe verarbeiten konnte. Die Magier unterwiesen sie in Magie, die Jäger im Jagen und die Mädchen in Kochen und Nähen. Und mit viel, viel Geduld brachte man ihr das Lesen – und erste Ansätze der Sprache bei.

    Als jedoch einige Jahre später Templer das Lager überfielen, sollte auch dort ihre Zeit zu Ende gehen.

    Seitdem ist sie als alleinreisende Nomadin unterwegs, in der Hoffnung einen Ort zu finden, den sie Heimat nennen darf.
    Moku ist offline Geändert von Moku (03.05.2016 um 19:30 Uhr)
  10. #90 Zitieren
    Legende Avatar von RainStorm
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    Fafnir Ramek




    [Bild: 6AaWLQ5lBMq6JB2JH2Fafnir.jpg]


    Name: Fafnir Ramek
    Rasse: Zwerg

    Kaste: Krieger

    Charakterfarbe: #CDAD00
    Theme: Krieger Orzammars & Allein
    Alter: 54
    Geschlecht: männlich

    Familie: Vala (Ehefrau, verstorben), Friga (Tochter, Schmiedin in Tantervale), Reginn (Sohn, Rüstungsschmied in der königlichen Armee Fereldens)
    Geburtsort: Orzammar
    Klasse: Krieger
    Talente: Zweihandkampf
    Spezialisierung: Berserker
    Größe: 1,34 m
    Gewicht: 91 kg
    Körperbau: Stämmig, muskulös
    Augenfarbe: Braun
    Haare: Halbglatze , graue lange Haare um die kahle Stelle herum.
    Narben: längliche Narbe entlang des linken Auges, einige kleinere am Körper verteilt

    Beruf/Tätigkeit: Leibwächter (ehemals), Abenteurer

    Stärken:
    - sehr kräftig
    - hervorragender Axtkämpfer
    - viel Kampf und Lebenserfahrung
    - Erfahrung im Kampf gegen die Dunkle Brut
    - robust
    - Gut im Ausbessern von geringfügigen Schäden an Waffen oder Rüstungen
    - Fürsorglicher und freundlicher als er aussieht.
    - hilfsbereit
    - recht furchtlos
    - ehrlich


    Schwächen:
    - Kampfrausch (braucht eine Weile um wieder runterzukommen)
    - kein ausdauernder Läufer (dafür schneller als man denkt)
    - kann garstig werden, wenn er getrunken hat und ist am nächsten Tag dann oft grummelig
    - kann nicht schwimmen
    - hat sehr wenig Ahnung von Magie und dem Nichts
    - lässt sich in bestimmten Punkten leicht provozieren
    - mag es überhaupt nicht wenn man ihn anrempelt, weil man ihn „nicht gesehen hat“
    - gelegentlich auftretende altersbedingte Zipperlein (werden gewöhnlich ignoriert)
    - wandelt in dunklen Stunden auf der Grenze zwischen Wut und Besonnenheit



    Rüstung/Bekleidung:
    -Schwere Rüstung aus Zwergenstahl
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    -Unterkleider aus Wolle



    Bewaffnung:
    - Streitaxt aus rotem Stahl
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    - Zwei Franziskas im Gürtel
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Sonstige Gegenstände/Habseligkeiten:
    - Ein Rucksack aus Wildleder mit verschiedenen Kleidungsstücken, Proviant und Tabak
    - Meerschaumpfeife (Geschenk seiner Tochter die er hütet wie seinen Augapfel)
    - Ein Fernrohr
    -Zwei Trinkschläuche, einer für Wasser der andere für geistige Getränke
    - Wolldecke


    Besonderheiten:
    - gibt gerne Leuten Ratschläge und Lebensweisheiten (auch wenn nicht erwünscht)
    - schlechte Meinung über das Kastensystem in Orzammar
    - schnarcht, wenn er getrunken hat
    - sehr guter Esser
    - hat nichts übrig für Banditen und Diebe
    - kennt hervorragende Nug-und Pilzrezepte
    - sehr interessiert an fremde Sitten und Gebräuchen
    - fasziniert von Edelsteinen



    Charakterbio:
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Fafnir wurde in Orzammar geboren, als Sohn von Hreidmar einem Krieger des Hauses Ramek. Aufgrund des Kastensystems war sein weiterer Lebensweg damit vorgeschrieben, er würde ein Krieger werden, eine Berufung auf die er auch von klein auf vorbereitet wurde. Das Haus Ramek hatte in der Geschichte Orzammars einige hervorragende Krieger hervorgebracht und konnte sich einer glorreichen Ahnenreihe rühmen. Viele der Mitglieder waren in ruhmreichen Schlachten gegen die Dunkle Brut gefallen und diese Kampf und Opferbereitschaft wurde auch von zukünftigen Mitgliedern der elitären Kriegerkaste gefordert. Fafnir wuchs zu einem stattlichen Zwerg heran und hartes Training ließ ihn stark und geschickt mit der Streitaxt werden, einer Spezialität des Hauses Ramek. Als er alt genug war wurde er von seinem Vater und den anderen Kriegern in die Geheimnisse des Berserkergangs eingeweiht, eine der ältesten und angesehensten Kampfkünste der Zwerge. Fafnir lernte seine Wut zu kanalisieren und sie gegen seinen Gegner einzusetzen. Ein hartes und anspruchsvolles Training denn es ging nicht nur darum einfach wütend zu werden, sondern es gezielt zu werden und die entstehende Raserei zum eigenen Vorteil zu nutzen. Orzammar brauchte keine jähzornigen Zwerge die bei jeder Gelegenheit in Raserei verfielen, sondern welche die ihre Wut nur auf dem Schlachtfeld entfesselten. Fafnir meisterte diesen schmalen Grat und schon bald wurde er gefordert seine Talente in den Tiefen Wegen einzusetzen.

    Im Gegensatz zur Oberfläche war die Dunkle Brut in Orzammar ständig eine Bedrohung und in den Gedanken der Zwerge präsent. Stetig bedrohte dieser Feind die Tore der Stadt, ein Fluch für das kleine Volk. Nach dem Fall von Kal’Hirol war Orzammar die letzte Bastion des Zwergenreiches, wenn die Stadt fiel, wäre auch das uralte Reich der Zwerge Geschichte. Fafnir war nun einer derjenigen die dies verhindern sollten, aber auch wenn er schon viel über die Brut gehört hatte, so konnte ihn doch nichts auf seine erste Begegnung mit diesen Bestien vorbereiten. Die Monster waren noch hässlicher als er es sich vorgestellt hatte, aber auch verschlagener und stärker. Die Tiefen Wege mochten einst das Zuhause der Zwerge gewesen sein, aber jetzt waren sie es nicht mehr und die Brut kannte das Terrain hervorragend. Hinter jeder Ecke konnte eine Horde Genlocks warten, aus jedem Schatten ein Kreischer hervorspringen. Seine erste Schlacht fand an einer Kreuzung der alten Zwergenstraßen statt, ein heftiger Kampf aus dem sie allerdings siegreich hervorgingen. Am Ende der Schlacht als der Blutrausch abklang stand Fafnir blutbespritzt umgeben von drei Hurlockleichen. Ein guter Einstand wie ihm die erfahrenen Krieger versicherten. So begann seine Karriere als Krieger, Patrouillen auf den wenigen noch kontrollierten Wegen, Expeditionen in verlassene Thaigs und Wache an den gewaltigen Toren zu den Tiefen Wegen. Neben dem Alltag eines Kriegers, machte er aber auch erfreulichere Erfahrungen. Der junge Krieger unterhielt sich mit Fremden die nach Orzammar kamen um Handel zu treiben, oft waren es Abgesandte, entweder aus Tevinter dem alten Verbündeten des Königreiches oder dieser Kirche, welche ebenfalls sehr viel Lyrium exportierten. Besonders eindrucksvoll waren jedoch die Grauen Wächter welche manchmal nach Orzammar kamen. Die Wächter waren immer sehr willkommen und manch einer von ihnen begleitete die Krieger Orzammars zu ihren Expeditionen, weil sie der Ruf ereilte, wie Fafnir von einem älteren Wächter erfuhr der zum Schluss in den Tiefen Wegen zurückblieb. Der Zwerg bewunderte den Einsatz der Wächter, aber im Gegensatz zu anderen Zwergen hatte er kein Interesse ein Teil von ihnen zu werden. Ihn hatte sein ganz eigener Ruf ereilt, in seinem Fall eine Zwergin aus der Schmiedekaste mit dem Namen Vala. Der Zwergenkrieger hatte die junge Rüstungsschmiedin in der Werkstatt ihrer Eltern kennen gelernt wo er seine Rüstung abgegeben hatte und dabei ihr Interesse geweckt. Sein eigenes Interesse war ebenfalls geweckt worden und nach ein paar Besuchen zwecks nicht unbedingt notwendiger Reperaturarbeiten, begannen die beiden sich näher kennen zu lernen. Die Liebe zwischen den beiden entwickelte sich und nach ein paar Monaten beschlossen die beiden zu heiraten. Das sowohl Krieger als auch Schmiedekaste hoch angesehen waren, sprach auch aus Sicht der Eltern nichts gegen eine Verbindung der beiden und die Hochzeit konnte stattfinden. Einer vielversprechenden Zukunft in der Gesellschaft Orzammars stand nun nichts mehr im Weg.

    Das Schicksal machte den beiden jedoch einen Strich durch die Rechnung und zwar in Form eines Torneis zu Ehren des drittgeborenen Sohns und des Hauses Aeducan. Fafnir hatte schon an mehreren Tornei teilgenommen, eine Gelegenheit um sich vor ganz Orzammar zu beweisen. Gleichzeitig war es jedoch eine Veranstaltung voller Traditionen, Sitten und Regeln ganz anders als die Welt wo er sonst seine Streitaxt schwang. Das Unglück traf jedoch seine Frau, welche für das Tornei dem Sohn eines angesehenen Dasyhr eine Rüstung angefertigt hatte. Dieser war erpicht darauf sich im Tornei zu beweisen und Ruhm und Ehre zu gewinnen. Fafnir war ihm bei Gelegenheit begegnet, in seinen Augen nur ein aufgeblasener Wichtigtuer. Eine Meinung die das Tornei bestätigte und zwar deutlich, denn durch einen unglücklichen Schlag, starb der adlige Zwerg. Unfälle welche passieren konnten, auch bei Kämpfen bis zum ersten Blut. Seine Familie behauptete anschließend jedoch, dass es an der mangelhaften Verarbeitung der Rüstung gelegen hatte. Eine Behauptung die Valas Ehre und die ihrer Familie beschmutzte, weswegen diese eine Untersuchung verlangten. Fafnir selbst war bereit die Ehre seiner Frau auf dem Tornei Platz zu verteidigen, was ihm jedoch nicht gewährt wurde. Valas Familie hingegen hatte noch ganz andere Probleme, denn das Haus der Dashyrs waren ihre wichtigsten Kunden. Die Politik von Orzammar mit allen ihren Winkeln und Fallstricken nahm ihren Lauf, die Rüstung wurde untersucht allerdings von einem Haus das die größten Konkurrenten von Valas Familie waren. Die Geschichte endete damit das ihre Familie sich ihre Ehre erhalten konnte, aber nur, wenn sie zuließ das Vala verstoßen und an die Oberfläche verbannt wurde. Die Familie stimmte zu und Fafnir wurde von seiner Familie bedrängt die Verbindung zu Vala zu beenden, etwas was ihm Vala unter Tränen ebenfalls riet. Doch Fafnir weigerte sich und beschloss mit ihr in die Verbannung zu gehen. „Irgendjemand muss dich schließlich festhalten, damit du nicht in den Himmel fällst.“, erklärte er entschlossen. Folglich wurde er auch verstoßen.

    Beide kamen so an die Oberfläche, zum ersten Mal in ihrem Leben, mit der wenigen Habe die sie mitnehmen durften. Nachdem sie sich an die Weite des Himmels gewöhnt hatten und festgestellt hatten, dass man nicht dort hineinfiel, beschlossen sie das Frostgipfelgebirge zu verlassen. Mit einer Karawane, bei der sich Fafnir im Gegenzug als Wächter verdingte reisten sie nach Ferelden. Irgendwann kamen sie zu einer größeren Ansiedlung, welche in der Nähe von Bergwerken lag und ein umtriebiger Handelsplatz war. Ein Ort der vielen Chancen bot und so begann Vala eine Beschäftigung in einer der Schmiedehütten, während Fafnir als Leibwächter für einen örtlichen Hüttenbesitzer angestellt wurde. Nach einiger Zeit hatten sie so eine kleine Hütte in der sie recht zufrieden leben konnten. Vala beschloss mit ihrem angesparten Geld eine eigene Schmiede aufzumachen, denn ihr Talent war den anderen Schmieden im Ort weit voraus. Tatsächlich florierte das Geschäft und Fafnir brachte jetzt als Wächter für größere Karawanen auch mehr Geld ins Haus. Schließlich bekamen die beiden noch Nachwuchs, ein Mädchen und einen Jungen, was beider niedrigen Fruchtbarkeit der Zwerge fast schon ein kleines Wunder war.
    Die Jahre gingen ins Land, Fafnir war häufig unterwegs genoss aber die Zeit die er mit seiner Familie verbringen konnte. Gleichzeitig bemerkte er aber auch das es gar nicht so einfach war als Berserker Kinder groß zu ziehen, denn seine Art Feinde mit Wut zu bekämpfen schlug teilweise auch auf seinen Geist nieder. Dennoch schaffte der Zwerg den Spagat zwischen liebender Vater und Ehemann und Berserker. Während in Orzammar der Junge in die Fußstapfen des Vaters getreten wäre, beschlossen die beiden das er ebenso wie seine Schwester besser das Schmiedehandwerk erlernen sollte. „Das bringt ihm später mehr ein als auf irgendwelche Köpfe einzuschlagen.“ Fafnir wollte nicht, dass sein Sohn so wie er später als Leibwächter oder Söldner durchs Land ziehen musste, denn er bereute die Augenblicke die er abseits der Familie verbringen musste. Irgendwann wurden jedoch auch die Kinder flügge und machten sich mit ihrem Handwerkszeug auf sich ein eigenes Leben aufzubauen. Da die Werkstatt gut lief konnte Fafnir jetzt auch die Karawanenwache aufgeben und sich wieder einen kleineren Posten in der Ortschaft suchen. Inzwischen bewohnten die beiden auch ein größeres Haus im besseren Teil der Stadt, zweistöckig mit eigener Esse im Erdgeschoss. Gute Voraussetzungen den Lebensabend zu verbringen. Beide waren inzwischen grauhaarig geworden und Fafnirs fortschreitender Haarausfall, wurde von Vala gerne genommen um ihn zu piesacken.

    Das gemeinsame Glück blieb ihnen jedoch verwehrt, denn in der Ortschaft breitete sich eine Krankheit aus, manche vermuteten eine Strafe des Erbauers, andere sahen das durch die nahen Schmelzen verschmutzte Grundwasser als Ursache. Zwerge besitzen zwar eine hohe Resistenz gegen Krankheiten, aber genau wie ein Zauber einen Zwerg treffen konnte, so war dies auch bei Seuchen der Fall, in diesem Fall traf es Vala. Fafnfir musste ansehen wie seine geliebte Frau vor seinen Augen hinweggerafft wurde, von einem Feind den er nicht bekämpfen konnte. Nach ihrem Tod war er lange Zeit antriebslos, seine Tochter schrieb ihm er solle nach Tanterville kommen und bei ihr wohnen, während sein Sohn ihm riet nach Denerim zu reisen. Fafnir jedoch blieb, besuchte oft das Grab seiner Frau und die Taverne. Irgendwann wurde ihm jedoch klar, dass es so nicht weitergehen konnte. An dem Ort dort hielt ihn nicht mehr viel, seine Arbeit nervte ihn und ohne Vala erschien ihm, dass alles unerträglich. Er beschloss auf Reisen zu gehen, etwas von der Welt sehen sich abzulenken, anstatt sich der Trauer hinzugeben. Er verkaufte das Haus mit der Schmiede, packte seine Sachen und begab sich auf die Straße. Die Oberfläche war so weit wie der Himmel selbst und vielleicht wurde es Zeit das auszunutzen.
    numberten ist offline Geändert von numberten (12.05.2016 um 15:40 Uhr)
  12. #92 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Kasim Beaumont

    [Bild: kasim.png]

    Name: Kasim Beaumont
    Rasse: Mensch
    Charakterfarbe: #CCAC00

    Alter: 26
    Geschlecht: Männlich

    Familie: Sohn eines eher unauffälligen Adelshauses. Vater Rupert (56), Mutter Bernadette (49), Schwester Elisa (31), sowie diverse entfernte Verwandte
    Geburtsort: Val Foret (Orlais)
    Klasse: Krieger
    Talente: Kampf mit Zweihänder, schwere Rüstung, berittener Kampf, Diplomatie

    Größe: 2,00 m
    Gewicht: 107 kg
    Körperbau: Hoch gewachsen, breit, körperlich gestählt
    Augenfarbe: Blau
    Haare: Blond, lang zu einem Pferdeschwanz gebunden
    Narben: kleinere, keine besonders auffälligen

    Beruf/Tätigkeit: Chevalier

    Stärken:
    - Hoch diszipliniert
    - Guter Reiter
    - äußerst stark
    - exzellenter Schwertkämpfer

    Schwächen:
    - Führt Befehle oft blind durch
    - etwas unnahbar
    - aufgrund seiner Statur und Panzerung relativ behäbig
    - keine Erfahrung mit anderen Waffen

    Rüstung/Bekleidung: Schwere, goldene Chevalierrüstung mit Umhang und Stoff-Banner seiner Familie, festliche Gewänder für diverse Anlässe

    Bewaffnung: Mittelgroßer, scharf geschliffener Bihänder
    Sonstige Gegenstände/Habseligkeiten: Siegelring der Familie, Ritterbrief, Sammlung von Erinnerungsstücken an vergangene Bekanntschaften, Kriegspferd mit Tasche für Proviant etc, kurze Klinge welche zur Rasur und gleichzeitig dem Schärfen seiner Waffe dient


    Besonderheiten: - reitet einen großen, schwarzen Rappen der ebenfalls eine goldene Panzerung besitzt
    - ist dem Kaiserreich und seinem Ritter-Orden absolut treu ergeben
    - will seiner Familie durch seine Taten größeres Ansehen zu verschaffen, trägt dazu auch das Wappen zur Schau. Sein Ziel auf das er hinarbeitet ist in eine mächtige Familie einzuheiraten
    - hat aufgrund der sehr konträren Persönlichkeit eine etwas frostige Beziehung mit seiner Schwester
    - versteht aufgrund seiner manchmal etwas extremen Ernsthaftigkeit nicht immer sofort wenn man einen Spaß mit ihm macht
    - Ehre ist ihm äußerst wichtig, würde ein Duell immer einer Schlacht vorziehen wenn möglich
    - behält von jedem Gegner der ihm in Erinnerung bleibt ein Stück in Andenken
    - hat in der Brustplatte seiner Rüstung eine magische Verteidigungsrune die ihm ein zwergischer Freund vor Jahren geschenkt hat
    - hat ein sehr markantes Kinn
    Charakterbiographie:
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Als zweites Kind und erster Sohn der eher mittelständigen Adelsfamilie Beaumont entwickelte Kasim schon im frühem Kindesalter den Wunsch die Pferdefarm auf welcher er aufwuchs zu verlassen und ein Chevalier zu werden, denen er oft fasziniert von Weitem zugesehen hatte wenn sie über die Ländereien fegten. Im Gegensatz zu seiner sehr rebellisch und leichtlebig eingestellten großen Schwester übte er sich eher in Zurückhaltung und Gehorsamkeit, was ihn bald zum Günstling in den Augen der Eltern machte und gleichzeitig den Grundstein für eine etwas distanzierte Beziehung der beiden Geschwister untereinander legte. Immer darauf bedacht seiner Familie keine Schande zu machen beeindruckte er sowohl seine Lehrmeister als auch Kampftrainer mit sehr guten Leistungen sowie vorbildlicher Disziplin und erfüllte sich seinen Traum als er mit 18 Jahren tatsächlich an der Academie des Chevaliers in Val Royeaux angenommen wurde. Trotz vieler persönlichen Entbehrungen und einer harten, unbarmherzigen Ausbildung, an welcher er mehrfach zu zerbrechen drohte, ging er nach 4 Jahren lebendig und gestärkt als vollwertiger Chevalier daraus hervor. Seitdem reist er seit 4 weiteren Jahren im Lande umher um sich bei verschiedensten Lehnsherren eine angemessene Reputation aufzubauen und dem Kaiserreich treu zu dienen, ohne zu Zögern bereit sein Leben zu geben um seiner Ehre gerecht zu werden.
    Sonmoon ist offline Geändert von Sonmoon (05.01.2018 um 19:52 Uhr)
  13. #93 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    Ayden Le Brun

    pausiert

    [Bild: Ayden_LB.png]

    Rasse Mensch
    Charakterfarbe #BD7027
    Alter 32 Jahre
    Geschlecht männlich
    Familie Vater Wardley Le Brun, Ritter beim Arl von West Hill, Gallagher Wulff, Mutter Ashlan Le Brun, geb. Couteau, erstgeborener Bruder Robben Le Brun, angestellt beim Arl von West Hill
    Geburtsort kleines Dorf südlich von Redcliffe
    Klasse Krieger
    Talente Waffe und Schild (Sturmangriff, Schildbeherrschung, Schildkenntnis)
    Fähigkeiten Manipulationsmeister, meisterhafte Kampfausbildung, Spezialisierung Champion (Kriegsschrei), Kriegerschule (Todesstoß)
    Größe 183 cm
    Gewicht 85 kg
    Körperbau gut ausgebildete Statur, durchtrainiert, kräftige Oberarme, breiter Halsansatz
    Augenfarbe graublau
    Haare rosenblond, leichter Kinn- und Oberlippenbart
    Narben keine sichtbaren
    Beruf/Tätigkeit freier Ritter ohne Anstellung
    Stärken edel in der Gesinnung, glaubt an das Gute in einem Wesen, zurückhaltend, sich für andere interessierend
    Schwächen mit Vorurteilen aus seiner Erziehung, Hang zum Perfekten, gepaart mit Unverständnis für zu wenig Mühe oder dem Drücken vor Verantwortung
    Rüstung/Bekleidung Schwere Kettenrüstung (Drachenknochen), Ring des Erntefestes, Gurt hoher Beweglichkeit,
    Bewaffnung solides Langschwert, Schild mit Wappen der Toten Legion (Silberit), Dolch aus Silberit im rechten Stiefel,
    Sonstige Gegenstände/Habseligkeiten Wundumschläge, Verletzungsausrüstung, etwas Wegzehrung und ein Geld von runden 25 Sovereign
    Besonderheiten hat Respekt vor Magie und trägt deshalb ein Schutzamulett
    Charakterbio:
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Wenn er am Abend an einem Feuer saß, mit einem Stock in der Glut herumstocherte und seine bisherigen Erlebnisse in seinem Innersten bilanzierte, war er mit seinem Leben zufrieden. Als zweiter Sohn eines Vaters mit einem niedrigen Adelstitel hatte er nicht mehr erwarten können. Sicher, seine Ausbildung am Hofe der Arl von West Hill hatte er erhalten. Er war den klassischen Weg eines Knappen gegangen. Nur beim Ritterschlag wurde er nicht in die Dienste, wie sein Vater oder sein älterer Bruder, übernommen. Er erhielt seine Aufgaben auf Abruf. Aber damit war er allemal besser gestellt, als ein Großteil der Bewohner Fereldens. Seine Ausrüstung war akzeptabel, ohne großen Pomp, brauchbar, gut gepflegt und für die gelegentlichen Befehle so solide, dass er diese auch mit seinem Gewissen vereinbaren konnte. Vor die Wahl gestellt, hatte er sich für die Ausbildung mit Schild und Schwert entschieden. Sein Bruder hatte dazu gelächelt. Denn er bevorzugte den Zweihänder. Was er aber nicht dabei bedacht hatte war der Umstand, dass hierbei die Rüstung doch noch stärker ausfallen musste. Denn der Schutz vor Fernangriffen ohne Schild stellte an die Rüstung eben höhere Ansprüche. Für ihn selbst war Gewicht und Beweglichkeit aber auch die Kosten zum Erhalt einer derartigen Ausrüstung im Einklang.

    Würde man ihn nach seinem besten Erlebnis fragen, was aber niemand tat, dann würde er von einer Expedition in die Tiefen Wege berichten. Der Arl hatte einige Besucher, die noch nie bei den Zwergen, geschweige in einem Thaig, gewesen waren, bei einem Weingelage eine Zusage gegeben. Der gute Tropfen floss reichlich, vielleicht war auch eine zu begleichende Schuld des Arls im Spiel und so ein Grund für die Zusage. Denn zum Schluss des Abend kam für ihn zu einer nicht alltäglichen Aufgabe. Er sollte eine Gruppe von Gästen in die Tiefen Wege führen. Die Beziehungen zu ihren Nachbarn waren so gut, dass es nicht so lange dauerte und er stand mit vier Adligen, ihren Bediensteten und einer Gruppe von künftigen Angehörigen der Legion der Toten am Zugang zu den Tiefen Wegen. Es war sehr praktisch mit den Zwergen zu reisen. Sie kannten sich aus und hatten in der Stärke der Gruppe genug Schlagkraft gegen einzelne der Dunklen Brut, die sich ab und zu in den Thaigs zu schaffen machten. Seine eigentlichen Auftraggeber waren begeistert von dem Baustil, den die Zwerge pflegten, von der Waffenkunst und der eigentlichen störungsfreien Passage. Eben nur bis kurz vor ihren Zielpunkt. Da gerieten sie in einen Hinterhalt. Wie auch immer war es einer bedeutenden Gruppe von Kreischern gelungen an allen Sicherheitsvorkehrungen vorbei bis zu der Expedition vorzudringen. Es gab ein heftiges Scharmützel, bei denen die Biester letztlich besiegt worden. Aber es gab auch Opfer. Nicht bei den Zwergen, sondern unter den Begleitern der Adligen. Denn diese hatten sich auf ihn verlassen, anstatt mitzukämpfen. Er hingegen hatte gesehen, dass die künftigen Mitglieder der Legion in arger Bedrängnis waren. Er hatte Partei ergriffen, seine vor kurzem ersten Erfahrungen als Champion genutzt und den Kampf auf sich gezogen. Er hatte die Zwerge motiviert, gelenkt und geführt. Sie selbst hatten die Hilfe angenommen und so fochten sie zusammen gegen die Auswüchse der Dunklen Brut. Die Kommandanten der Legion waren dankbar dafür, dass alle die, die ankommen sollten, auch ankamen. Dafür hatten sie ihm einen Schild der Legion der Toten geschenkt. Er trug diesen mit vollem Stolz, alle sollten das Wappen sehen. Es war an der Rüstung sein einziger Schmuck.

    Würde man ihm nach seinem schlechtesten Erlebnis fragen, was aber niemand tat, dann würde er das Fazit der Expedition nennen. Denn anstatt einzugestehen, dass sie hätten kämpfen und nicht zuschauen sollen, waren die Adligen mit einer Beschwerde beim Arl vorgetreten. Sie beklagten den Tod einiger ihrer Bediensteten und forderten Schadensersatz. Denn hatten sie natürlich nicht erhalten. Aber der Arl Gallagher Wulff konnte oder wollte ihn nicht mehr mit solchen Aufträgen beschäftigen. So war er frei gestellt von all den möglichen Bindungen an das Haus. In ärgerte es, dass die Herren nicht zu ihrer Pflicht gestanden hatten und ihm die Schuld zuwiesen. »Für ein paar Zwerge«, hatten sie gesagt. Ihn wurmte es, aber es war nicht zu ändern.

    Was er danach tat? Nun, er machte das weiter, zu was er ausgebildet worden war. Er war ein freier Ritter und bot seine Dienste an. Das dann, wenn die Aufgaben ehrhaft waren.

    ~ • ~
    ***
    VRanger ist offline Geändert von VRanger (21.12.2019 um 10:29 Uhr) Grund: Status aktualisiert
  14. #94 Zitieren
    Mythos Avatar von Neclord
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    Sadira

    "Die Sandviper"




    [Bild: sadira23552543543bbfbl6pj0.png]

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)





    Name: Sadira
    Rasse: Mensch
    Charakterfarbe: ffd700
    Theme:
    Sandstorm
    Medusa's Path
    Against the Rock
    Desert Throne


    Alter: 30
    Geschlecht: weiblich

    Familie: Kan-Ra (Gott des Todes)
    Geburtsort: Wüste im Westen von Orlais
    Klasse: Schurke
    Spezialisierung: Handwerker (Artificer)
    Talente:
    - Fallenbau (Elementarminen, Stachelfallen)
    - Giftherstellung
    - Fallen entschärfen
    - Meisterschütze

    Größe: 177 cm
    Gewicht: 69 kg
    Körperbau: kurvig, breite Hüften und Oberschenkel, großer Brustumfang
    Augenfarbe: Viperngrün
    Haare: Schwarzbraun
    Narben: Narbe am Fußgelenk (Folge einer Fehlkonstruktion einer ihrer Fallen)

    Tätigkeit:
    - Missionarin

    Stärken:
    • passable Schützin
    • setzt Gifte und Fallen geschickt ein
    • fanatische Entschlossenheit
    • mutig
    • kann ohne große Bedenken töten (im Namen ihres Gottes)

    Schwächen:
    • unfähige Nahkämpferin
    • fanatische Blindheit
    • Probleme soziale Kontakte herzustellen
    • leichtsinnig
    • uneinsichtig
    • keine gute Läuferin
    • Körperliche Einschränkungen (siehe Körperbau)
    • Wahnvorstellungen
    • ungebildet
    • leichte Gerontophobie (Angst vor dem Alter und alten Menschen)


    Rüstung/Bekleidung:

    - einfaches Gewand aus Stoff für Damen in weiß mit Ausschnitt. Ein Bein ist verhüllt, das andere bis zum Oberschenkel frei
    - goldene Schuhe mit Absätzen die von wohlhabenden Frauen in den Wüstenstädten getragen werden
    - brauner Lederhandschuh an einer Hand wo verschiedene Armbrustbolzen befestigt sind
    - Lederriemen am Oberschenkel des verhüllten Beines für die Armbrust
    - goldener Armreif und Fußreif
    - goldener Ohrschmuck (Kreolen)
    - goldener Ring an einer Hand

    Bewaffnung: Eine kleine einhändige Armbrust (zweihändige Waffen sind bei ihrem Brustumfang nicht möglich) mit dem Namen "Viper". Eigene Konstruktion, modifiziert für den Einsatz von Giftbolzen. Befestigt durch einen Lederriemen am Oberschenkel des verhüllten Beines.

    Sonstige Gegenstände/Habseligkeiten: Kleiner Beutel an der Hüfte, welcher mit Kräutern, diversen kleinen Bauteilen und Bandagen gefüllt ist.

    Besonderheiten:

    - hält sich für die Auserwählte eines Gottes
    - hat eine besondere Bindung zu ihrer Armbrust und den Konstruktionen (Fallen), führt manchmal Gespräche mit ihnen
    - redet hin und wieder mit ihrem Gott
    - ruft oft lautstark den Namen ihres Gottes und sinkt auf die Knie um ihn zu preisen
    - geht meist sehr nah an Gesprächspartner heran und berührt diese an der Schulter, in der Hoffnung, dass auch sie vom Gott des Todes Erleuchtung erfahren
    - ist einmal nackt mit bandagiertem Gesicht durch ein Dorf in Orlais gerannt, da sie die Offenbarung von Kan-Ra gespürt hat (die Wachen sperrten sie für drei Tage in den Kerker)
    - sofern Zeit und Umstände es zulassen, bandagiert sie gefallene Lebewesen in der Nähe, auf dass sie im nächsten Leben von ihrem Gott empfangen und erleuchtet werden
    - schminkt sich gerne um ihrem Gott zu gefallen und ihn gnädig zu stimmen (scheut dabei auch vor Diebstahl nicht zurück um die entsprechende Schminke zu erhalten)
    - Isst gerne und viel (besonders Käse)
    - gibt nicht viel auf Ehre, nutzt alle verfügbaren Tricks
    - religiös
    - redet manchmal wirr und in der dritten Person
    - nutzt ständig Wörter einer fremden Sprache
    - Ihr volles Haar verdeckt oft eine Gesichtshälfte


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Charakterbio:

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    [Bild: sadira23552543543bbfbsspt2.png]

    Der eine Gott.

    Es ist ihm zu verdanken, dass wir alle existieren.
    Wir leben so lange, wie er es erlaubt.
    Wenn unsere Reise endet, dann weil er es wünscht.


    So flüstert die Sandviper es jede Nacht, bevor sie zu Bett geht.

    Sadira wuchs dort auf wo die Sonne unerbittlich auf die Erde niedergeht und nur die zähesten Kreaturen sich durchsetzen können, ihren Platz in der Nahrungskette zu sichern. Zwei Menschen die in der Nähe regelmäßig die Wüste durchzogen und ihrem Geschäft nachgingen wurden dazu auserkoren, die junge Frau auf dem Weg bis zu ihrer Reife zu begleiten. Ständig spielte Sadira in der Mine nebenan und hatte früh Freude daran gefunden, irgendwelche Geräte zusammenzubauen. Ihr Tüftlergeist reichte sogar so weit aus, dass sie bald auch begann Fallen zu konstruieren. Erst testete die junge Frau die Funktionsweise mit verschiedenen Gegenständen, die sie in die Richtung der Falle warf. Schon bald aber genügte das nicht mehr. Neue Versuchsobjekte waren nötig. Schließlich platzierte Sadira Köder in der Nähe des Auslösers um interessantere Resultate zu erzielen. Sie beobachtete mit beinahe sadistischer Freude, wie die kleineren Raubtiere der Region in ihre Fallen liefen und dabei ihr Ende fanden. In ihrem Geiste reifte in diesem Augenblick etwas böses heran, etwas gefährliches. Die Dorfbewohner der Umgebung gaben ihr daher den Beinamen "Sandviper", da sie ihre Opfer mit tödlicher Präzision in die Falle lockt.

    Schon bald wurden die Leute in ihrer kleinen Gemeinde aufmerksam und beobachteten ihre perversen Neigungen mit zunehmender Besorgnis. Schließlich kam der Tag der kommen musste. Ein Minenarbeiter ist in eine der Fallen getreten und hat sich dadurch schwer verletzt. Kurzerhand fasste der Dorflälteste einen Entschluss um ihrer Willkür Einhalt zu gebieten. Sadira wurde zur Zwangsarbeit in der Mine verurteilt und jegliche Tüftelei wurde ihr fortan untersagt. Eine kleine Armbrust an der sie jahrelang gearbeitet hatte, versteckte sie aber gut an ihrem Oberschenkel. Da ihr Körperbau wenig geeignet war für die schwereren Arbeiten war es ihre Hauptaufgabe den Männern Wasser und Werkzeuge zu bringen oder ihre Wunden zu versorgen.

    Für eine Weile kehrte Ruhe in der bescheidenen Gemeinschaft ein und alle konnten wieder ihrer gewohnten Arbeit nachgehen. Diese Maßnahme schien ein voller Erfolg zu sein. Zumindest für ein paar Wochen. Bis dann eines unscheinbaren Tages zwei Männer bei der Arbeit Sadira während der Abwesenheit der Aufsicht belästigten. Zunächst machten sie der Sandviper ein paar Komplimente, rückten dann aber immer näher. Als Sadira sich vorbeidrängeln wollte blockierten sie ihren Weg erneut und verhinderten jede Möglichkeit die Flucht zu ergreifen. Einer der beiden haarigen Männer hatte ein Messer dabei und fuchtelte damit drohend vor ihr herum. Ihre Hand wanderte unterdessen langsam an der Taille entlang in Richtung Oberschenkel und damit zur versteckten Armbrust als plötzlich...

    ...etwas völlig unerwartetes geschah.
    Ein Schrei, verzerrt und schrill ertönte aus einem der hinteren Tunnel.

    "K-kaaa-annn"

    Die Aufmerksamkeit aller Anwesenden fokussierte sich auf diese Dunkelheit, die einem gähnenden Rachen glich. Alle stellten ohne zu Zögern die Arbeit ein. Sadira nutzte die günstige Gelegenheit und rettete sich in eine Seitenwand, die in völlige Dunkelheit getaucht war.
    Nach einer kurzen beklemmenden Stille kam ein grünliches Licht aus der Dunkelheit hervor. Geister, die Schemen glichen drangen in die Mine ein und trachteten nach dem Leben der Minenarbeiter. Erst wirkten sie wie eine Entität, teilten sich dann aber mehrmals um alle Männer mit unheilvoller Magie niederzustrecken. Chaos brach aus, einige versuchten zu fliehen, wurden aber von der Überzahl der mysteriösen Wesen überwältigt.
    Als der Kampfeslärm nach einer Weile schließlich verstummte war eines dieser Kreaturen ganz nah bei ihr. Sadira konnte die pulsierende Energie jener Wesen beinahe spüren. Sie rührte sich nicht, sogar den Wimpernschlag versuchte sie zu unterdrücken. Die Stille kehrte zurück und die Leichen der Männer waren überall in der Mine verteilt, dann verschwanden die geheimnisvollen Wesen wieder. Wie bei ihrer Ankunft gaben die Schemen erneut einen Laut von sich.

    "R-raaa-aaaa"

    In der Mine blieb nur eine junge erstarrte Frau mit einem Dutzend Leichen zurück, von den Wesen fehlte jede Spur. Nach allem was passiert war, würde man ihr wohl kaum Glauben schenken. Viel eher würde man sich fragen, warum nur Sadira diesen Angriff überlebt hatte. Ein Umstand, den sich wohl kaum jemand erklären konnte. Doch für die fromme Tüftlerin gab es nur eine logische Erklärung. Jemand hatte sie auserkoren für einen Plan der größer war als das Werk von Andraste. Die Geister waren nicht zufällig dort gewesen, es waren auch keine Geister. Ein neuer Gott hatte sich eine Gläubige gesucht und sie hier gefunden und ihr dabei ein neues Tor in eine unbestimmte Zukunft geöffnet. Die Geister riefen "K-kaaa-annn" und "R-raaa-aaaa". Für Sadira war das die Antwort. Er sprach zu ihr durch die Schemen. Kan-Ra brachte den Tod über diese Menschen, nicht aber über sie. Sie sollte als seine rechte Hand fungieren und seinen Willen in dieser verkümmerten Welt durchsetzen.

    Als sie die Mine verlassen hatte machte sie sich auf den Weg dieses Gebiet so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Glücklicherweise war das ein abgelegener Ort. Fern der großen Zivilisation. Sklaventreiber und Banditen beherrschten die Dünen neben den Monstern und dem großen Feuerball am Himmel. Die Leute würden vermutlich denken, sie sei ebenfalls in der Mine gefallen.

    Doch wo sollte sie nun hin, jetzt nachdem Kan-Ra ihr neues Leben angekündigt hatte? Sie musste auf die Zeichen hoffen. Immerhin konnte Sadira sich an einigen Krähen orientieren, die von ihrem Meister geschickt wurden. Warum sonst sollten sie einen Teil seines Namens ständig erwähnen? "Raaa!" "Raa!" "Ra!"








    Steckbrief: Kan-Ra

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)




    Kan-Ra


    Name: Kan-Ra
    Rasse: Gott
    Charakterfarbe: cc6699

    Alter: ??
    Geschlecht: männlich


    Familie: Sadira
    Geburtsort: In den Tiefen der Verzweiflung
    Klasse: Todesgott
    Spezialisierung: Lebende auslachen
    Talente:
    - eine junge Frau zum Ziel führen
    - eine junge Frau ins Chaos stürzen

    Größe: Mal klein, mal groß
    Gewicht: 0 kg
    Körperbau: Schmächtig
    Augenfarbe: Weiß
    Haare: Keine
    Narben: Unzählige

    Tätigkeit:
    - Navigator

    Stärken:
    • alles

    Schwächen:
    • dieses Wort existiert nicht in seiner Welt

    Rüstung/Bekleidung:

    - Bandagen
    - Gürtel mit diversen Ritualgegenständen

    Besonderheiten:

    - Anführer der kleinsten Religion der Welt
    Neclord ist offline Geändert von Neclord (02.12.2017 um 21:26 Uhr)
  15. #95 Zitieren
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Inara

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    [Bild: Inara_Ava.jpg]

    Name: Inara
    Rasse: Mensch (Chasind)
    Charakterfarbe: Deep Sky Blue

    Alter: 23

    Geschlecht: weiblich

    Familie: Mutter: Ailis (verstorben)

    Vater: unbekannt

    Geburtsort: irgendwo in der Korcari Wildnis

    Klasse: Magierin / Formwandlerin

    Talente: Urtümliche Magie (Erdzauber + Elektrozauber), Pflanzen- und Giftkenntnisse, Überleben in freier Natur

    Größe: 1,75 m

    Gewicht: 56 kg

    Körperbau: schlank, wohl geformt

    Augenfarbe: Bernstein

    Haare: weißblond

    Narben: eine Narbe am Po – Biss eines Wolfes

    Beruf/Tätigkeit:
    Abtrünnige / Hexe der Wildnis /Schamanin

    Stärken: kennt sich sehr gut mit Heil- und Giftpflanzen aus, kann Spuren lesen, in freier Natur fühlt sie sich zu Hause

    Schwächen:
    Kann weder lesen noch schreiben, kennt die Gepflogenheit der Menschen in den Städten nicht, Tiere

    Rüstung/Bekleidung: Robe der Chasind

    Bewaffnung: Magierstab, Athame, die sie hauptsächlich für Rituale und zum Schneiden der Kräuter und Wurzeln nutzt

    Sonstige Gegenstände/Habseligkeiten:
    ein Beutel mit Kräutern, Fläschchen und etwas Geld. Ein Amulett (Naturschaden und Heilung)

    Besonderheiten:
    Hat einen Fuchs als Gefährten

    Charakterbio:

    Inara saß zu Füßen des alten Shamanen und lauschte seiner Geschichte:

    „Der Legende nach nahm Bann Conobar vor sehr langer Zeit eine wunderschöne junge Frau zur Gattin, die magiebegabt war, das aber geheim hielt: Flemeth aus Highever. Eine Zeit lang lebten sie glücklich miteinander, bis der junge Dichter Osen auftauchte, der das Herz der Dame mit seinen Versen eroberte.

    Die beiden ersuchten bei den Stämmen der Chasind um Hilfe und versteckten sich in der Wildnis vor Conobars Zorn, bis sie schließlich die Kunde erreichte, dass Conobar im Sterben lag. Sein letzter Wunsch war, Flemeths Gesicht noch einmal zu sehen.

    Die Liebenden kehrten zurück, doch es war eine Falle. Conobar tötete Osen und sperrte Flemeth im höchsten Turm der Burg ein. In ihrer Trauer und Wut wirkte Flemeth einen Zauber und beschwor einen Geist in diese Welt, um sich an ihrem Gatten zu rächen. Aber ihre Rache verlief anders als geplant. Der Geist ergriff Besitz von Flemeth und verwandelte sie in eine Abscheulichkeit. Wahsinnig und böse, tötete sie Conobar und all seine Männer und floh zurück in die Wildnis.
    100 Jahre lang stahl Flemeth Männer von unserem Volk und zeugte mit ihnen monströse Töchter, die Menschen vor Furcht tot zu Boden sinken lassen konnten. Diese Korcari-Hexen führten eine Armee der Chasind aus der Wildnis gegen die Stämme der Alamarri an. Sie wurden jedoch von dem Heiden Cormac besiegt und allesamt verbrannt, so heißt es. Doch bis heute munkelt man in der Wildnis, dass Flemeth immer noch dort lebt und mit ihren Töchtern alle Männer dahinrafft, die ihnen zu nahe kommen.

    Dies ist die Geschichte der Menschen über Flemeth. Doch ich sage dir, dass sie tatsächlich gelebt hat. Sie hat uns die Magie gelehrt so wie ich sie nun dir beibringe.“

    Diese Geschichte und auch andere Geschichten hörte sie immer wieder, denn schließlich musste sie sie eines Tages selbst erzählen.

    Die Erzählungen ihres Lehrers, dem Alten Cian wurden jäh unterbrochen, als sie ein Lärmen hörten. Beide lugten durch die Tür der Shamanenhütte. Sie erstarrten. Dunkle Brut hatte ihren Stamm angegriffen. „Mach dich bereit zu kämpfen und deinen Stamm zu schützen, Inara!“ Sie nickte nur. Zuerst wirkte sie einen der neuen Zauber, die sie heute gelernt hatte. Es war für sie wohl einer der wichtigsten. Die Steinrüstung war gut geeignet. Sie bewirkte, dass ihre Haut hart wie Stein wurde. Der Hüter selbst beschwor riesige Wurzeln aus dem Boden herauf, die sämtliche Gegner im Wirkungsbereich angriffen. Manche der Brut wurden dabei kurzzeitig aufgespießt. So gelang es ihnen, einige außer Gefecht zu setzen. Dann geschah das Unfassbare – einer dieser verdammten Brut stürzte sich auf den Alten Cian, sein Schwert hoch erhoben wie zum Schlag bereit. Inara schrie auf, doch ihre Warnung kam zu spät, dessen Schwert sauste nieder und spaltete den Alten Cian fast entzwei. Inara stürzte zu ihm, konnte jedoch nichts mehr für ihn tun. Ein Hieb eines Waffengriffs traf sie an der Schläfe. Sie verdrehte die Augen und sank ohnmächtig über dem Alten Cian zusammen. Dies war ihr Glück. Denn die Dunkle Brut bemerkte so nicht, dass Inara als Einzige überlebte.
    Emerahl ist offline
  16. #96 Zitieren
    Ritter Avatar von Khardim
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    Marius Aldarbrecht von Grellenort
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    Name: Marius Aldarbrecht von Grellenort
    Rasse: Mensch
    Charakterfarbe: 3c0000
    Theme: Hurt
    Alter: 27
    Geschlecht: Männlich

    Familie:
    - Aldarbrecht, Graf von Grellenort (Großvater, verstorben)
    - Titus Octavius (Vater)
    - Agnes von Grellenort (Mutter)
    - Cornelia Dolabella (Tante)
    - Viktor von Grellenort (Onkel, verstorben)
    - Lord Claude de La Ferroriere (Stiefvater)
    - Sebastien Phillipe de La Ferroriere (Halbbruder)

    Geburtsort: Cumberland, Nevarra
    Klasse: Krieger (Templer)
    Talente: Kampf mit Zweihandwaffen, Templerfähigkeiten.

    Größe: 1,91m
    Gewicht: 78kg
    Körperbau: hager
    Augenfarbe: braun
    Haare: schwarz
    Narben: keine

    Beruf/Tätigkeit:
    Templer im Range eines Leutnants

    Stärken:
    - Willensstark.
    - Unermüdlich in seinem Kampf gegen Abtrünnige und Dämonen.
    - Wendiger Schwertkämpfer.
    - Seit Kindestagen in den ritterlichen Disziplinen geschult.
    - Belesen.
    - Verfolgt seine Ziele mit großem Eifer.
    - Würde für seine Familie alles tun.
    - Ehrlich.
    - Hat eine ruhige Stimme, der man gern zuhört.
    Ambivalente Eigenschaften:
    - Im Allgemeinen zwar empathisch, seinen Feinden gegenüber jedoch gnadenlos.
    - Misst seine Handlungen eher an seinen persönlichen Idealen als an denen des Ordens.
    - Schweigsam.
    - Vergisst weder Hilfe noch Kränkung und zahlt beides im Übermaß zurück.
    - Sehr intensives Gefühlserleben.
    Schwächen:
    - Leidet unter starker innerer Anspannung.
    - Neigt zu Wutanfällen.
    - Verzweifelt manchmal an sich selbst und der Welt.
    - Magiern gegenüber übermäßig misstrauisch und feindselig.
    - Schnell gekränkt.
    - Vernachlässigt im Kampf die eigene Verteidigung zugunsten der Offensive.
    - Dürstet nach Anerkennung.
    - Wegen seiner Abstammung und seinen Überzeugungen im Orden nicht unumstritten.
    - Äußerst nachtragend.

    Rüstung/Bekleidung
    - Schwarze Templerrobe.
    - Brustplatte mit dem Schwert der Gnade.
    - Schwere Panzerhandschuhe.
    - Silberner Templerhelm.
    - Dunkle Reitstiefel.

    Bewaffnung:
    - Zweihandschwert aus Silberit.
    Sonstige Gegenstände/Habseligkeiten:
    - Silberkette mit einem Schwert der Gnade als Anhänger.
    - Schwarze Rappstute.
    - Nevarrischer Sattel mit zwei großen Satteltaschen voll Proviant und Ausrüstung für Reisen.


    Besonderheiten:
    Hat auf seiner Jagd nach Abtrünnigen mehrmals Maßgaben und Anordnungen des Ordens missachtet und höchst unregelmäßig über seine Aktionen Bericht erstattet. In wie weit seine Handlungen vom Orden sanktioniert oder gutgeheißen werden, ist nicht bekannt.

    Charakterbio:
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    Der Liebe werden große Taten nachgesagt und wahrlich wurde schon mancher Berg bewegt, mancher Krieg ausgelöst und manch unüberwindbare Kluft überwunden durch nichts Anderes als dieses höchste der Gefühle. Von der kleinen Schwester der Liebe, der meist flüchtigen Verliebtheit, liest man in den großen Epen der Weltgeschichte weniger und wenn, dann selten Gutes. Grade wenn sie von Unerfahrenheit, Neugier und Achtlosigkeit flankiert wird, hat dieser kurze Stich von Armors Pfeil oft ein Nachspiel, das deutlich länger währt und schwerer wiegt als der Rausch der Emotionen. Diese Geschichte handelt von einem solchen Nachspiel, einem, das irgendwann Name und Gestalt bekam und das Schicksal einer ganzen Familie veränderte, während es auf der Suche nach dem eigenen war.

    Diplomatische Reisen sind selten erquicklich, aber oft nützlich, weswegen die Mächtigen der Welt ihre Gesandten quer durch selbige schicken, um ihren Einfluss zu mehren und Möglichkeiten auszukundschaften, um durch Vertrag, Bestechung, Drohung oder Gewalt die Oberhand über Widersacher zu erlagen. Das man diesen Widersachern dafür oft daumendick Honig ums Maul schmieren muss kümmert die gekrönten Häupter dabei wenig, schließlich fällt dies den besagten Gesandten und Diplomaten zu, die sich Glücksrittern gleich in die Räuberhöhlen und Schlangengruben stürzen dürfen, die man Paläste oder Anwesen nennt. Der weltweite Aufstieg des Handels und der zunehmende Warenverkehr zwischen allen Reichen in Thedas haben dazu geführt, dass ein Gesandter meist von einer ganzen Entourage von Händlern und einflussreichen Kaufleuten begleitet wird, die sich von den Beziehungen des Botschafters gewinnbringende Kontakte in Übersee erhoffen. Für den Botschafter selbst ist dies doppelt vorteilhaft: Sollten die Verhandlungen in Handgreiflichkeiten ausufern, ist man von meist gut gepolsterten Händlerwänsten umgeben, die einen Schwertstreich abfangen können, der einem sonst den Schädel gespalten hätte und darüber hinaus ist es nie verkehrt dort zu sein, wo das Geld ist, denn selbiges regiert bekanntlich die Welt.
    Für den Magistraten Titus Octavius aus Tevinter wurde die diplomatische Mission, die ihn nach Nevarra führte zwar nicht der Auftakt für einen Geldsegen, aber immerhin fiel er auch keinem plötzlich aufflammenden Akt von Gewalt zum Opfer. Ganz im Gegenteil, die Gastgeber im Süden achteten Anstand und Etikette penibel, die Unterkünfte waren großzügig, die Diener fleißig und das Essen köstlich. Für den Empfang des Botschafters hatte der Graf von Grellenort sein Anwesen zur Verfügung gestellt, ein Adliger vom alten Schlage, dessen Familie soweit zurückging, dass man die ersten Einträge in den Stammbaum in Form von Höhlenmalereien unter dem Schloss erwarten mochte. Der ganze Trubel währte einige Tage; Essen, eine Jagd im nicht weit entfernten Wald, Tanz, Musik und zwischendurch öffentliche wie auch verborgene Absprachen und Klüngel zwischen den Oberschichten zweier Reiche, die einander nicht wirklich über den Weg trauen, sich aber auch nicht gegenseitig von der Landkarte fegen konnten. Man musste sich arrangieren, irgendwie miteinander auskommen und deswegen traf man sich und kam ins Gespräch. Octavius fand diesen Zirkus höchst ermüdend. Er hatte schnell gemerkt, dass es für ihn auf dieser Reise nichts zu holen geben würde und sprach daher Speise und Trank ausgiebig zu. Im Hinblick auf seine Ambitionen als Magier hatte er ohnehin nicht erwartet, dass er in Nevarra auf unbekannte Schätze stoßen würde, aber das nun auch seine Hoffnungen auf Einfluss monetärer Natur zunichte gemacht wurde, missfiel dem ehrgeizigen Magistraten außerordentlich. Er ließ sich gehen, erwägte vorzeitig abzureisen und fand sich schließlich zu fortgeschrittener Stunde in Gegenwart einer jungen Frau wieder, die entweder vom Wein oder von seiner imposanten Erscheinung ganz rote Wangen bekommen hatte. Für den Magier von Welt war es keine Frage, woran es lag und da seine nun aus beschwipster Überheblichkeit geborenen Avancen auf rege, ebenso beschwipste Gegenliebe zu stoßen schienen, kam eins zum anderen und Octavius erwachte in einem fremden Bett, das er schnell verließ, ohne sich den Namen der jungen Dame sagen zu lassen, die er zunächst dorthin getragen und nun so ehrlos verlassen hatte.
    Der Name der jungen Dame war Agnes von Grellenort, mit 16 zwar das älteste Kind des Gastgebers, aber trotzdem alles andere als erwachsen. Unerfahren wie sie in solchen Dingen war, erzählte sie niemandem von den Geschehnissen der Nacht und mied den deutlich älteren Magistraten für den Rest der Zeit, die die Gesandten aus Tevinter zu Gast waren. Dieser schien, wenn er sich denn überhaupt an sie erinnerte, mit dieser respektvollen Distanz mehr als einverstanden zu sein, weswegen er nicht nur ereignislos mit den anderen vom Hof verschwand, sondern auch recht schnell aus Agnes‘ Erinnerung. Zumindest so lange, bis sie feststellte, dass sie ein Kind unter dem Herzen trug.
    Natürlich durfte niemand davon erfahren und natürlich war trotzdem die ganze Familie in heller Aufruhr. Ihr Vater, Graf Aldarbrecht, tobte und schäumte, schimpfte sie alle möglichen Dinge und wusste selbst, dass er seine einzige Tochter niemals würde verstoßen können. Dem Kind noch vor der Geburt etwas anzutun kam für den frommen Mann überhaupt nicht in Frage und nach einigen Tagen des Nachsinnens und des Gebets verrauchte der Zorn und dem Familienoberhaupt wurde klar, dass er nichts tun konnte, außer dem zu harren, was da kam. Sein Sohn, Viktor von Grellenort, sah es gar nicht ein, dem Bild eines anständigen Bruders zu entsprechen und dem Schuft hinterher zu jagen, der seine Schwester entehrt hatte, sondern war, wie meist, der Sargnagel seines alten Herrn und hoffte innig auf einen Jungen, denn wenn Viktor etwas gern tat, dann waren es reiten, faullenzen und sich schlagen und all das konnte man besser einem Neffen beibringen als einer Nichte.

    Viktor sollte Glück haben, denn in einer kalten Winternacht brachte Agnes Marius zur Welt, Marius Aldarbrecht, zu Ehren ihres Vaters, der seine Ehre als Graf in Gefahr brachte, indem er den Bastard, denn nichts anderes war Marius, bei der Familie bleiben ließ. Es stand außer Frage, dass der Junge jemals die Grafschaft oder etwas Anderes würde erben können, doch im Vergleich zu anderen Kindern, die das Unglück hatten außerhalb einer Ehe gezeigt zu werden, wurde Marius nicht weggegeben oder gar ertränkt, was man durchaus als glückliche Fügung bezeichnen konnte. Nein, der Kleine mit den ebenschwarzen Haaren seiner Mutter wuchs im Anwesen der Familie auf. Agnes blühte nach der Hiobsbotschaft der Schwangerschaft und der anfänglichen Wut ihres Vaters wieder auf und dankte dem Erbauer für das unerwartete Glück, das ihr am Ende dieser langen Zeit des Kummers beschert worden war. Selbst der alte Grellenort schloss den neusten Spross der Familie schnell ins Herz und nahm sich seiner Ausbildung an. Die Grellenorts waren wie bereits erwähnt Adlige mit Tradition; ihre Söhne waren stets zu Rittern oder doch wenigstens einflussreiche Beamten aufgestiegen, ihre Töchter an dergleichen verheiratet worden. Dem alten Aldarbrecht war klar, dass Marius diese Wege wegen seiner Geburt nicht im gleichen Maße offen standen, wie seinem Sohn, aber dies sollte ihn nicht davon abhalten, dem Jungen die gleiche Zuwendung und die gleichen Chancen zu geben, wie einem echten von Grellenort.
    Marius wuchs auf dem Anwesen der Familie auf, wurde von den gleichen Kindermädchen aufgezogen, die schon seine Mutter und seinen Onkel umsorgt hatten und konnte sich trotz seiner Herkunft der Kindheit der nevarrischen Oberschicht erfreuen. Wenn es Gemunkel oder Anzeichen eines Skandals unter den Adelshäusern gab, so gelang es dem alten Grellenort, diese zu unterbinden und aus der Welt zu schaffen. Trotz seines Alters reichte sein Arm weit und seine Hand wog ebenso schwer wie sein Wort. Des Anstandes wegen ließ er auch eine Depesche an Octavius schicken, der wenigstens von seinem Vaterglück erfahren sollte. Es kam nie eine Antwort von dem Magistraten zurück, was von Agnes befürchtet und von ihrem Vater erwartet worden war. Umso mehr auf sich selbst und ihr Kind zurückgeworfen umsorgte Agnes ihren Marius mit rührender Herzensgüte. Der für sie eigentlich vorgesehene Weg, den Ruhm und den Einfluss der Familie durch Hochzeit zu mehren war durch die Eskapade mit Octavius praktisch ungangbar geworden und so bleib ihr nur ihr Sohn, der für sie zum Sinnbild wurde, dass auch aus Dunkelheit Licht entspringen konnte. Es entwickelte sich ein festes Band zwischen Mutter und Kind und was der Vater nicht tun konnte oder wollte übernahm der Großvater, der Marius in den Lehren des Erbauers unterwies und ihm von Andraste erzählte, die für ihre Hingabe mit dem Leben bezahlt hatte. Der Weg, den Marius in sein Leben nahm, war also gewiss kein grader, aber war nicht allein darauf. Wie alle Jungs träumte er davon, eines Tages ein Ritter zu sein und gegen mächtige Feinde ins Feld zu ziehen. Sein Onkel, nicht weniger ein Träumer als der Junge selbst, bekräftigte ihn in diesen Wünschen und wie zwei Brüder machten sie das Anwesen mit ihren Bubenstücken unsicher.
    Es dauerte einige Jahre, bis Marius begriff, wer und was er wirklich war. Ein unvermeidbares Gespräch mit seiner Mutter stand an, das ihm alles offenbarte, was es über seine Herkunft und seinen Vater zu wissen gab. Mit dem Wissen um seine Vergangenheit konnte der gebildete Junge erahnen, wie seine Zukunft aussehen würde und vor allem, wie sie auf keinen Fall aussehen würde. Einen Bastard zu dulden konnte man dem alten Adel in Nevarra vielleicht noch zumuten, ihn als einen vom gleichen Stand anzuerkennen niemals. Zum ersten Mal in seinem Leben stieß Marius auf eine Grenze, die er nicht überwinden konnte. Es klebte ein Makel an ihm, den er nicht abwaschen konnte, der in seinem Blut lag und der ihn daran hinderte, seine Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Auch wenn noch zart begehrte er unterbewusst gegen die Beschränkungen auf, die ihm auferlegt wurden. Seine kindliche Wut währte zwar nur kurz, doch brodelte sie tief in ihm weiter, bereit erneut aufzuflammen.

    Wenngleich auch Marius Schicksal für ihn tragisch sein mochte, das Ansehen der Familie vermochte es nicht mehr zu schmälern. Zu gut hatte Aldarbrecht seinen Enkel protegiert als das man ihm aus dessen Herkunft noch einen Strick drehen konnte. Die Aussichten für den Namen Grellenort änderten sich jedoch, als es sich abzeichnete, dass der Sohn und Erbe, Viktor, nicht in der Lage sein würde, ihn fortzuführen. Gerüchte kamen auf, eine Verlobung wurde gelöst und als die Spatzen es bereits von den Dächern pfiffen musste auch der alte Graf einsehen, dass seine Linie dem Ende ins Auge blickte. Viktor konnte keine Kinder zeugen und Agnes hatte durch ihre Liaison noch genug Schande auf sich, um für die jungen Männer des Adels als unberührbar zu gelten. Dunkle Wolken tauchten über dem Anwesen auf und Aldarbrecht zog sich für Tage zurück, um über die Geschehnisse nachzudenken.
    Als der Patriarch seine Kammer verließ, ging alles ganz schnell: Er hatte Briefe geschrieben, Kontakte hergestellt und eine Hochzeit arrangiert. Mit bebender Stimme, aber ohne Zweifeln Platz zu lassen erklärte der Graf, dass Agnes einen Adligen aus Orlais, den Lord Claude de La Ferroriere heiraten würde, um den Fortbestand der Linie zu sichern. Beschämt, aber durch die zuvor erfahrende Gnade ihres Vaters nicht zu Widerstand fähig, willigte Agnes ein. Marius Geschick sollte sich als nicht weniger unangenehm herausstellen. De La Ferroriere hatte zwar eigewilligt, die entehrte Agnes zur Frau zu nehmen, hatte aber die Bedingung gestellt, dass ihr Bastard aus dem Weg geschafft würde. Der neue Erbe des Hauses wollte keine Nebenbuhler dulden. Graf Aldarbrecht, der es nicht übers Herz bringen konnte, den Jungen in die Gosse zu schicken hatte ihn beim Templerorden untergebracht. Eine sichere Bleibe für den Moment und das ebenso sichere Ende aller Ansprüche auf Titel und Land für Marius.
    Der Junge tobte. Der Umstand seiner Geburt, für die er nichts konnte sollte nun sein Leben bestimmen. Er fühlte sich verraten und verkauft. Er zürnte seiner Mutter, die ihm so schwach zu sein schien und seinem Großvater, der ihn weggegeben hatte. Er verfluchte seinen Onkel, dem er, ohne zu wissen wieso, die Schuld an allem gab und obwohl Marius noch keine zehn Jahre alt war ließ sein Geschrei die Wände beben. Doch alles Toben und Klagen brachte nichts: Marius wurde zum Orden gebracht und nicht viel später kündigte sich Lord De La Ferroriere auf dem Anwesen der von Grellenorts an. Viktors Anwesenheit wurde geduldet, war er doch ein reinblütiger von Grellenort und durch seine Unfähigkeit keine Gefahr für seine Lordschaft. Der sonst so lebenslustige Viktor empfand die Anwesenheit des Adligen aus Orlais als einzige große Schmach und verlor viel von dem Feuer, das ihn sonst so ausgezeichnet hatte.

    Marius tat sich derweil zunächst schwer im Templerorden. Er sah die Klostermauern als Gefängnis an und rebellierte wo er nur konnte. Es brauchte einige Monate, bis er langsam Teil des Ordens wurde. Trotz all der Regeln und Gebote konnte er eines nicht übersehen: Er war nicht besser oder schlechter als die anderen Novizen. Niemand scherte sich um seine Herkunft und nicht wenige waren auf ähnlichen Wegen wie er an diesen Ort gekommen: Verstoßene Adelskinder, die irgendjemandem im Weg standen oder in keinem einflussreichen Amt untergebracht werden konnten. Wo er früher der geduldete Bastard gewesen war, für den man sich erklären oder gar rechtfertigen musste, war er nun einfach Novize Marius, einer von vielen. Langsam aber sicher schrieb er seltener an seine Familie und wurde immer mehr Teil des Ordens. Die religiöse Erziehung seines Großvaters keimte erneut auf in ihm. Er mochte vielleicht kein Ritter Nevarras mehr werden, aber nun konnte er ein Ritter Andrastes sein und nicht weniger edle Werke tun.
    In großen, aber regelmäßigen Abständen besuchte der junge Templer seine Mutter auf dem Familienanwesen. Die Begegnungen mit dem Stiefvater fielen dabei stets frostig aus, doch schafften beide es, einander zu tolerieren. De La Ferroriere sah keine Gefahr mehr von Marius ausgehen und dieser wiederum musste anerkennen, dass seine Mutter durch die Hochzeit mit dem Orlaisianer wenigstens versorgt und abgesichert war. Es verging nicht viel mehr als ein Jahr, bis Agnes von ihrem neuen Ehemann ein Kind empfing: Sebastien Phillipe von Grellenort De La Ferroriere stellte die Zukunft der Familie dar, die sich Graf Aldarbrecht so sehr gewünscht hatte und sicherte den Namen für eine weitere Generation. Viktor hingegen wurde durch den zunehmenden Einfluss seines Schwagers immer mehr zur Randerscheinung in der Familie und verbrachte immer weniger Zeit auf dem Anwesen, das ihm mehr und mehr als Ort der Schande vorkam.

    Doch auch in eine andere Richtung schienen sich Vergangenheit und Zukunft der von Grellenorts weiter zu entwickeln. Zum Ende seine zweiten Jahres als Novize erreichte ein Brief den jungen Marius, der von einer Cornelia Dolabella geschickt worden war. Dolabella war eine Magistratin aus Tevinter und zudem niemand anderes als die ältere Schwester von Titus Octavius, Marius‘ Vater. Seine Tante lud Marius nach Minrathous ein, um ihn Octavius vorzustellen. Der Magister habe die Fehler der Vergangenheit erkannt und wolle seinen Sohn kennen lernen.
    Marius zögerte. Sein Vater hatte in seinem Leben nie eine große Rolle gespielt. Agnes hatte ihrem Sohn wenig von ihm erzählt und das, was Marius von ihm wusste trug nicht dazu bei, eine Begegnung herbeizusehnen. In manchen Stunden des dunklen Brütens über seine Herkunft und sein Schicksal war ihm Octavius sogar wie die Wurzel allen Übels vorgekommen, der Ursprung von dem alles, was Marius je aufgehalten oder beschränkt hatte ausging. Und doch…
    Und doch war da der menschliche Wunsch, der natürlichste Wunsch von allen zu wissen, wessen Kind man war, von wo man gekommen war. Marius Ausbildung war so weit vorangeschritten, dass er dem Kloster eine Weile fernbleiben durfte. Der Besuch in Tevinter wurde, so unverständlich es dem jungen Rekruten auch vorkommen mochte, von den Ordensoberen gutgeheißen. Man versprach sich von der Familienzusammenführung etwas, wenn auch etwas, dass Marius nicht wusste und nicht zu wissen brauchte. Unsicher und von dem Wunsch zu verstehen angetrieben, brach Marius nach Norden auf. Seine Tante hatte es in die Wege geleitet, dass eine kleine Abordnung der Templer aus Tevinter ihn begleiteten. Was Marius zunächst als ungewohnte Achtung vorkam sollte sich später als erstes Zeichen für den Einfluss herausstellen, den die Magier im Imperium über den Orden hatten.

    In Minrathous lebte Marius in der Stadtvilla seiner Tante, einer älteren, aber zweifelsohne mächtigen Frau. Alles in diesem Haus war dem jungen Templer fremd, von dem offensichtlich zur Schau gestellten Prunk, über die allgegenwärtigen Sklaven bis hin zur Person Cornelias selbst, die ganz anders war als die Magier, die Marius in Nevarra kennen gelernt hatte.
    Wie alle hochrangigen Magier in Tevinter war ihr an Macht gelegen und mit jeder ihrer Bewegungen, jedem ihrer Worte stellte sie die ihre dar. Sie war ihrem Neffen gegenüber herzlich, geradezu liebevoll, aber Marius konnte nicht übersehen, dass er sich in ihre Hände begeben hatte und sein Wohlergehen einzig von der Gnade seiner Tante abhing. Auf die Frage hin, wann er seinen Vater sehen könne, vertröstete sie ihn zunächst und bot ihm an, zunächst die Wunder des Imperiums kennen zu lernen.
    Was sie ihm als Wunder ankündigte war für den jungen Templer jedoch mehr ein tiefgreifender Schock, denn im Imperium schienen alle Regeln, die er als heilig und unabänderlich kennen gelernt hatte entweder sehr flexibel zu sein oder gar vollständig zu fehlen. Wo die Templer in seiner Heimat die Magier überwachten und bei Bedarf schützten, waren sie in Tevinter mehr oder weniger direkte Diener der Magistraten. Dass der Göttliche selbst ein Magier war und somit selbst die Kirche von einem Magier regiert wurde, erschütterte Marius und stellte alles in Frage, was er zu wissen glaubte und für richtig hielt.
    Er verbrachte mehrere Monate in Minrathous und wurde dort formell im Orden als Bruder begrüßt. Seine Tante schien großen Wert darauf zu legen, dass Marius bei allen politischen Größen der Stadt bekannt wurde, doch hatte er keine wirklichen Kontakte zu den Menschen um ihn herum. Der Templerorden des Imperiums funktionierte anders, als er es gewohnt war und auch das Selbstbild der Ordensbrüder dort unterschied sich fundamental von der frommen und ernsthaften Standhaftigkeit, die er von seinen Vorgesetzten in Nevarra vorgelebt bekam. Es dauerte nicht lange bis Tevinter ihn zu frustrieren begann. Das Land, das System, alles kam ihm falsch vor und er kam nicht umher dies dem allgegenwärtigen Einfluss der Magie zuzuschreiben. Unkontrollierte, frei schaltende und waltende Magie schien ihm der Ursprung der Perversionen zu sein, die im Imperium zügellos ihre Blüten trieben. Er drängte Cornelia immer öfter und nachdrücklicher dazu, ihn endlich seinem Vater vorzustellen, doch entweder hatte seine Tante eine neue Ausflucht parat oder gab ihm klar zu verstehen, dass es dafür noch nicht an der Zeit war. Wut und das Gefühl der Zurücksetzung begonnen erneut in Marius zu brodeln. Wieder kam es ihm vor als sei er nicht genug, durch seine Geburt zurückgesetzt und dadurch anderen untergeordnet. Das diese anderen Magier waren, zudem noch Magier die für die Regeln der Kirche nichts als offene Verachtung übrig hatten, nagte ständig an seinen Nerven.
    Schlussendlich kam es zur Eskalation. Marius war nicht bereit länger als nötig in diesem Land auszuharren, das allem spottete, was er verehrte und stellte seine Tante zur Rede. Als diese einsah, dass sich der Junge nicht würde weiter hinhalten lassen, lachte sie ihm ins Gesicht. Sein Vater hatte niemals vorgehabt, ihn zu treffen. Sie hatten ihn nach Minrathous geholt und überall wie eine Trophäe vorgeführt, um den Oberschicht von Tevinter Octavius‘ Bastard zu zeigen, ihnen einen magieunfähigen Knaben zu präsentieren. Offenbar war ihr Bruder Cornelia zu einflussreich geworden und sie hielt es für angebracht, seine Ambitionen etwas in die Schranken zu weisen, indem sie ihn zum Gespött der gehobenen Kreise machte und seinen unehelichen und unmagischen Sohn wie eine Kuriosität herumführte.
    Marius kochte vor Wut. Noch am selben Tag reiste er ab und verfluchte bei jedem Schritt bis zur Grenze diese unmenschlich kalte Magierin, die ihn so getäuscht hatte. Zu diesem Zeitpunkt dachte er gar nicht mehr daran, sie als seine Tante anzusehen und in dem Rausch aus Zorn ging sogar der Schmerz für eine Weile unter. Der Schmerz, vorgeführt worden zu sein. Der Schmerz, benutzt worden zu sein. Der Schmerz, dass sein Vater sich nicht im Geringsten um ihn scherte. Allein und auf eigene Kosten kehrte er nach Nevarra zurück und hatte auf dem einsamen Weg viel Zeit nachzudenken. Tevinter, so schwor er sich, würde ihn erst wiedersehen, wenn er als Teil eines Kreuzzuges kam, um Ordnung an diesen verfluchten Ort zu bringen.

    Er kehrte zum Orden in Cumberland zurück und versah weiter seinen Dienst als Templer. Es tat gut, wieder in seiner gewohnten Umgebung zu sein, doch brauchte er Monate, um die Eindrücke aus Tevinter zu verarbeiten. In dieser Zeit kam es ihm öfters vor, als betrachte man ihn wegen seiner Reise ins Imperium mit einem Hauch von Misstrauen. Leiser Zweifel sprach aus den Augen seiner Brüder, wenn sie mit ihm sprachen und das Gefühl der Einigkeit, das er vor seiner Zeit im Orden nie so gekannt hatte, bekam hauchdünne Risse.
    Gerade als er fürchtete, seine zweite Heimat zu verlieren, brach seine erste noch weiter auseinander: Sein Großvater, der immer noch das Oberhaupt der von Grellenorts war, kam bei einem Jagdunfall ums Leben. Aldarbrecht, dessen väterliche Liebe das einzige zu sein schien, was Viktor noch an die Familie band, kehrte nach einer Hetzjagd nicht zurück zur Gruppe. Es dauerte länger als einen Tag bis man seine Leiche fand. Wilde Tiere hatten jeden Hinweis auf die Ursache seines Ableben unkenntlich gemacht, doch dauerte es nicht lang bis Viktor erste Zweifel an einem Unfall bekundete. Der Sohn des Grafen sprach es nie laut aus, aber es war offensichtlich, dass er seinen ungeliebten Schwager in Verdacht hatte, die Erbfolge etwas beschleunigen zu wollen. Marius, den der Tod des geliebten Großvaters wie ein Schlag getroffen hatte, war entsetzt über den Kleinkrieg, der sich binnen Tagen in der Familie entwickelte. De La Ferroriere sah keinen Grund seine Ansprüche auf die Grafschaft hinten anzustellen und auf Aldarbrechts Krypta hatte sich der Staub noch nicht gesenkt, als sein orlaisianischer Schwiegersohn sich schon als neuer Herr auf dem Anwesen der Familie präsentierte.
    In diesen Tagen zerfiel alles, was die Familie noch zusammengehalten hatte. Viktor verließ das Anwesen endgültig und weigerte sich noch ein Wort mit dem mutmaßlichen Mörder und Erbschleicher seines Vaters zu wechseln. Agnes hielt notgedrungen zu ihrem Ehemann, konnte aber den offenen Streit mit ihrem Bruder nie richtig verarbeiten. Auch Marius hielt dem Konflikt nicht stand und floh sich zurück in den Orden. Nachdem seine familiären Verbindungen in Tevinter und nun scheinbar auch in Nevarra zerbrochen waren, waren seine Brüder alles was er noch hatte. Brüder, die sich nicht mehr sicher waren, wie stabil und zuverlässig Marius noch war.
    So sehr ihn die Trennung von seiner Mutter auch schmerzte, Marius stürzte sich in seine Aufgaben und verließ den Orden fast gar nicht mehr. Er war der Erste beim Morgengebet und der Letzte, der abends zu Bett ging. Er trainierte, arbeitete und studierte. Nichts war ihm wichtiger als zu zeigen, dass er dem Orden treu und von heiligem Eifer erfüllt war. Er eignete sich Wissen über Tevinter und all die verzerrten Formen der Magie an, die dort praktiziert wurden. Immer stärker wurde er in seiner Überzeugung bekräftigt, dass die Herrschaft der Magier einer Herrschaft des Chaos gleichkam. Mit der Zeit wuchsen seine Vorbehalte gegenüber jenen, die zu schützen er geschworen hatte und er fragte sich, ob nicht alle Magiebegabten das in sich trugen, was im Imperium so offen zur Schau gestellt wurde: Der Hunger nach Macht und die Verachtung für all jene, die keine Macht hatten. Immer mehr kamen ihm Zweifel, ob Magier wirklich Teil der vom Erbauer erdachten Schöpfung oder nicht viel mehr eine üble Dreingabe anderer Mächte waren. Nächtelang brütete er über den Konflikt, der in seiner Brust zu toben begonnen hatte. Die Lehren der Kirche und vor allem die Überzeugungen seines Großvaters waren klar: Alles was lebte, war Schöpfung des Erbauers, ob Magier oder Templer, ob Edelmann oder Bastard. Alles was lebte, verdiente Schutz und die Möglichkeit zu entfalten. Wer war er, dass er jemandem diesen Schutz absprechen wollte? Und doch war das, was er in Minrathous gesehen hatte gewiss gegen den Willen des Erbauers und ein Verbrechen gegen die Kirche. Marius leitete die innere Unruhe, die dieses Schisma in ihm hervorrief in immer tiefer gehende Studien und irgendwann auch in die ersten Jagden nach Abtrünnigen. Diese hatten den Schutz durch die Templer offen zurückgewiesen und verdienten, so war er sich sicher, keine Gnade. Wer sich offen gegen den Plan des Erbauers und den Willen der Kirche stellte, musste bestraft werden.

    Knapp zwei Jahren vergingen so und Marius tat sich durch unnachgiebige Verfolgungen und großen Eifer hervor. Die leisen Zweifel an seiner Treue waren verstummt, doch erklangen innerhalb der Obrigkeit umso lautere Bedenken, ob der junge Templer nicht Grenzen überschreiten und in den Fanatismus abgleiten würde. Auffällig selten brachte er geflohene Magier lebendig zurück und Dorfbewohner berichteten von unnötiger Zerstörung ihrer Hütten, wenn Marius und seine Brüder sie auch der Suche nach Abtrünnigen durchsuchten. Zwar bot Marius seinen Vorgesetzten keinen offensichtlichen Grund einzuschreiten, doch stand er unter ihrer Beobachtung. Er war sich dessen bewusst, fühlte sich aber eher geehrt als getadelt. Er war bereit das Nötige zu tun und nichts würde ihn davon abhalten, das Volk des Erbauers vor unkontrollierter Magie zu schützen.
    Eines Abends kehrte er von einer langen Verfolgung zurück und übergab dem Zirkel in Cumberland einen verdreckten Haufen Elend, der mal ein Elfenmagier gewesen war. Bei der Rückkehr in sein Quartier fand er einen Brief von seinem Onkel vor. Er hatte seit langem nichts mehr von Viktor gehört und stimmte dem im Schreiben vorgeschlagenen Treffen rasch zu. Sein Onkel bestellte ihn in sein Stadthaus am Hafen und weihte in seinen Plan ein, die rechtmäßige Ordnung in der Familie wiederherzustellen. Alles was er dafür bräuchte wären bestimmte Schriften aus dem Zirkel. Schriften, die Wissen enthielten, um möglich zu machen, was als unmöglich galt: Ihm seine Zeugungsfähigkeit zurückzugeben.
    Marius musste nicht einmal die gesamte Liste der Werke lesen, die Viktor für ihn vorbereitet hatte: Es handelte sich ausschließlich um verbotene Literatur, Bücher, die im Zirkel eingeschlossen waren, um nie wieder gelesen zu werden. Sein Onkel hatte vor, sich der Blutmagie zu bedienen. Schockiert von dem Vorschlag lehnte Marius ab, doch Viktor wollte nicht aufgeben und drang immer wieder auf seinen Neffen ein. Ein Streit entbrannte und unter Flüchen und Verwünschungen floh Marius aus dem Haus seines Onkels und kehrte erschüttert zum Zirkel zurück. Er überlegte lange, rang mit sich, doch am Ende brachte er es nicht übers Herz, Viktor zu melden. Auch wenn er ihn angeschrien und beschimpft hatte, so war er immer noch sein Onkel, der nichts Anderes wollte als die Familie wieder heil zu machen. Marius zog sich tief in sich zurück und sprach mit niemandem über den Vorfall. Er hoffte innig, dass Viktor von seinem Vorhaben ablassen und einsehen würde, was er selbst schon für sich akzeptiert hatte: Das es keine Familie von Grellenort mehr gab.

    Es dauerte nicht lange, bis ihn die Nachricht vom Tod seines Onkels erreichte. Schon lange vor dem Gespräch im Haus am Hafen hatte der Orden in Cumberland mit einem Kult zu tun gehabt, der im Verborgenen Blutmagie praktizierte. Ein großes Jagdkommando der Templer hatte eins der Verstecke ausgehoben. Als Marius hörte, dass Viktor dort gefunden worden war und offenbar mit dem kollaboriert hatte, wusste er sofort was sein Onkel sich davon versprochen hatte. Der Schmerz des Verlustes überwältigte ihn und Schuldgefühlte drohten ihm den Verstand zu rauben. Er warf sich vor, am Tod seines Onkels Schuld zu sein und biss in den durchwachten Nächten in seinem Zimmer ins Kissen, um die Schreie zu unterdrücken. Er hatte am Orden und an seinem Onkel versagt und nun war dieser tot und der Kult immer noch irgendwo dort draußen und wirkte weiter seine schändliche Magie.
    Marius warf sich mit allem was er hatte in die Jagd nach den Verantwortlichen. Er schrieb seiner Mutter einen langen Brief, in dem er ihr versprach die Mörder ihres Bruders zur Strecke zu bringen, doch erwähnte mit keinem Wort ihr Gespräch. Auch trat er seiner Mutter nicht selbst unter die Augen aus Angst sie könnte sehen, was ihn so quälte. Mit vielen weiteren Brüdern machte er sich auf die Suche nach Hinweisen, verhörte eingefangene Magier und setzte jeder Spur mit brennendem Eifer nach. Tag und Nacht arbeitete er an der Verfolgung des Kultes und stellte dabei die ganze Stadt auf den Kopf. Er zögerte nicht Drohungen oder gar Gewalt einzusetzen, um an die Informationen zu kommen, die er brauchten. Wenige Monate später hatte er Namen, Treffpunkte und Geheimschriften in Erfahrung gebracht.

    Der Schlag erfolgte in einer mondlosen Nacht zur zwölften Stunde. Marius wusste, wo sich der Kult zu seiner seit langem geplanten Beschwörung treffen würde und war bereit. Er und seine Brüder hatten das Anwesen umstellt. Was folgte, war ein Blutbad.
    Es gelang ihnen den Kult mit Stumpf und Stiel auszurotten. Niemand blieb am Leben. Alle Namen, die Marius in mühevoller Kleinarbeit gesammelt hatte ließen sich einem der leblosen Fleischhaufen zuordnen, die die Klingen und Streitkolben seiner Brüder auf dem Marmorboden des Hauses zurückgelassen hatten. Doch die Rekonstruktion der Beschwörung ergab, dass noch jemand anwesend gewesen sein musste. Erneut vergingen Wochen bis er alles ausgewertet und verstanden hatte, doch die gefundenen Schriften ließen keinen anderen Schluss zu als das der Kult Hilfe von einem Blutmagier aus Tevinter bekommen haben musste. Marius‘ Zorn wuchs ins Unermessliche als er erneut den Namen des verabscheuten Reiches im Norden las. Er hatte seit seinem Aufenthalt dort gewusst, dass nichts Gutes von dort kam und nun hatte er einen weiteren Beweis dafür.
    Er dehnte seine Suche aus, brachte weitere Blutmagier zur Strecke und quetschte jede Information aus ihnen heraus, derer er habhaft werden konnte. Er überschritt die Grenzen Nevarras und die des Ordens auf seiner Jagd und legte immer seltener Berichte über sein Handeln vor.
    Schließlich, fast ein Jahr nach dem Tod seines Onkels hatte er einen Namen: Silas.

    Mit grenzenlosem Hass im Herzen und drei Ordensbrüdern, die seine Meinung über Magier teilten, brach Marius zu einer Jagd auf, die alle vorherigen in den Schatten stellen sollte. Er würde nicht eher ruhen bis Silas beseitigt und sein Werk ausgemerzt war. Dies schwor er in der Nacht vor seiner Abreise an dem schmucklosen Grab seines Onkels, der dem Blutmagier zum Opfer gefallen war.
    Khardim ist offline Geändert von Khardim (11.02.2017 um 22:32 Uhr)
  17. #97 Zitieren
    Lehrling Avatar von Towb
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    Name: Keaton Bennet
    Rasse: Mensch
    Charakterfarbe: #F37330


    Alter: 21
    Geschlecht: männlich


    Familie:
    Mutter: Emilia Bennet
    Vater: Liam Bennet
    Schwester: Charlotte Bennet
    2 Brüder: Siegfriedo Bennet und Kevin Bennet

    Geburtsort: Dorf um South Reach

    Charakter-Klassifizierung: Schurke


    Größe: 172cm
    Gewicht: 60kg
    Körperbau: eher dünne / schlaksige Erscheinung; relativ muskulöse Beine; Oberarm- & Schultermuskulatur etwas ausgeprägt; sieht dennoch eher aus wie ein Lauch.


    Haare: braunes, leicht welliges, kurzes Haar
    Augenfarbe: Braun
    Narben: längliche, unförmige Narbe am li. Ringfinger.


    Beruf: Hat keinen erlernt. Ist aber bewandert im Gesang des Lichts, etwas Kräuter-und Heilkunde und ist ein mittelmäßiger Dieb.


    Stärken:
    - kann nahezu lautlos sich Zielen nähern oder sich von ihnen entfernen
    - passionierter Beobachter
    - erfahren genug um Erste-Hilfe zu leisten
    - schätzt Leute sehr, wenn er einmal Vertrauen zu ihnen gefasst hat
    - geübt Verfolger abzuschütteln
    - sehr zielsicher mit seinen Wurfdolchen


    Schwächen:
    - schlecht im Stehlen, wenn er Dinge direkt von Leuten entwenden will
    - kein sehr charismatischer Mensch / besitzt keine starke Aura oder Energie, daher verlieren ihn die Leute wohl auch schnell aus den Augen, ohne ihn rasch wieder zu entdecken.
    - im Lauschen eine Niete; auch kein unbedingt guter Zuhörer wenn es ihn nicht interessiert
    - wird bei bestimmten Trigger-Worten oder Gegebenheiten von seiner Logorrhoe übermannt, was zu surrealen Situation führen kann; seltsam, aber unterhaltsam
    - zynisch und misstrauisch Fremden gegenüber
    - naiv und leichtgläubig gegenüber ihm nahestehenden Personen
    - sehr schlechte geographische Orientierung, hält sich eher an Bezugspersonen oder kulturellen Gegebenheiten um zurecht zu finden
    - kann nicht singen, zum Leidwesen aller.
    - kein Kämpfer; vermeidet Grundsätzlich körperliche Auseinandersetzungen


    Rüstung/Bekleidung:
    - langer, dunkelgrüner, schon etwas ausgegrauter Schal
    - Leinenhemd
    - dunkler Umhang mit Kapuze
    - grauer Waffengürtel mit allerlei Steckplätzen, meist auch mit leeren 1-2 Flakons belegt
    - kleine Stofftasche am hinteren Teil des Gürtel um Kleinzeug zu deponieren
    - braune Bundhose aus Baumwolle
    - braune, knöchelhohe Stulpenschuhe aus Wildleder


    Bewaffnung:
    - An seinem Waffengürtel befinden sich zahlreiche Wurfdolche
    - Degenbrecher mit 1,5cm breiten Einkerbungen


    Sonstige Gegenstände/Habseligkeiten: Nope, nicht vorhanden.


    Besonderheiten:
    - Höhö, Jungfrau, höhö.
    - kann Lesen & Schreiben
    - hat ein paar Sommersprossen; IN DEI...äääh..SEIN' GESICHT!
    - liebt Märchen, Sagen, Lieder, Legenden, Zitate


    Es folgen zwei Spoiler!

    Nummer 1, für diejenigen, die keinen ellenlangen Text lesen wollen. Ein fereldischer Trunkenbold vernahm die Geschichte aus Spoiler 2 und fasste sie stichpunktartig wie folgt zusammen:

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    - Junge haut von zu Hause ab
    - alter Mann zeigt dem Kleinen mal wo der Hammer hängt
    - Pedo-Oma entführt den Geschändeten
    - aufgrund von Stockholm-Symptomatik entwickelt Junge Gefühle für die Alte
    - wegen komischer Umstände kommt der Junge an die Ersparnisse der Oma ran und sucht schließlich das Weite

    Ob das so stimmt...? Naja, Angaben ohne Gewähr =D


    Nummer 2 - die eigentliche Geschichte:

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Charakterbio:


    Keaton wuchs auf einem kleinen Hof Nahe South Reach auf. Seine Eltern besaßen ein kleines Stück Land, auf dem sie Getreide und Kartoffeln anbauten. Zudem gehörten ihnen zehn Hühner, sieben Schweine, sechs Schafe, drei Kühe und ein Pferd. Wie es nun mal üblich war, versorgte sich die Familie damit vorrangig selbst. Was über blieb, wurde meist in der nächst größeren Stadt verkauft oder eingetauscht. Es war sicher nicht immer ein einfaches Leben, doch es war geregelt und beständig.
    Während Liam die Felder bestellte, das Schlachten der Tiere und den Vertrieb der Erzeugnisse übernahm, gehörte es zu den Aufgaben von Emilia, sich um die Verpflegung der Tiere zu kümmern, die Kinder zu erziehen und den Haushalt zu übernehmen.
    Der Älteste Sohn, Siegfriedo, war ein echter Wirbelwind und sprach ständig davon ein Soldat zu werden. Er wollte im Namen der Gerechtigkeit unter einem Arl, oder besser noch, direkt unter dem König dienen, um unzählige Abenteuer zu erleben.
    Die Zweitälteste, Charlotte, entpuppte sich mit den Jahren optisch als …. naja, der treffendste Begriff wäre hier wohl “Dorfschönheit“. Nichtsdestotrotz bewies sie Geschick mit Nadel und Faden und war ganz erpicht darauf, ihre Mutter im Haushalt zu unterstützen.
    Der nächste Spross der Familie, Kevin, war vielleicht nicht der Allerhellste, doch war er kräftiger Natur, sodass er seinem Vater eine Hilfe sein konnte.
    Schließlich gab es da dann noch Keaton, das Nesthäckchen. Er war schon immer ein Träumer und lauschte nur allzu gern den Geschichten vorbeikommender Reisender oder Abenteurer. Für ihn gab es nichts schöneres. War es doch die einzige Abwechslung zu dem sonst so monotonem Alltag. Seine Eltern kannten zwar auch ein paar Märchen, Sagen und Legenden, aber da sie nur einfache Bauern waren, war ihnen nur die ortsansässige Folklore bekannt. Während Mutter und Vater immer nur die selben Geschichten erzählen konnten, berichteten die Fremden immer wieder von neuen, aufregenden, fabelhaften Orten, Geschehnissen und Begebenheiten. Es gab so viele, unglaubliche Dinge, von denen er nie zu träumen gewagt hätte und er wünschte sich, sie selbst auch einmal erleben zu dürfen. So glücklich wie Keaton auch über die kurzen Bekanntschaften mit den Reisenden war, so trauriger wurde er, als diese schließlich weiterzogen.
    Als der kleine Träumer langsam größer wurde, berichtete er voller Stolz, dass er später einmal Gaukler oder Barde werden würde, um die ganzen wundervollen Geschichten selbst in die weite Welt hinaus zu tragen, damit auch andere unterhalten und zum Staunen gebracht würden. Denn warum sollte nur ihm dieses Geschenk zuteil werden, wenn es doch der ganzen Welt gehören könnte?
    Anfangs belächelten ihn seine Eltern, da er noch sehr jung war. Dementsprechend waren sie der Überzeugung, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis ihr Sohn solchen Fantastereien nicht mehr hinterherjagen würde.
    Doch Keaton blieb standhaft. Dies führte unweigerlich immer wieder zu Auseinandersetzungen mit seinen Eltern. Er solle sich doch gefälligst diese Flausen aus dem Kopf schlagen und etwas realistischeres anstreben, wie zum Beispiel Siegfriedo, welcher 15 Jahre älter war als sein jünger Bruder, und den Weg eines Ritters einschlug. Oder er könne doch wie seine anderen beiden Geschwister weiter mit auf dem Hof helfen, da seine Eltern selbst ja auch nicht jünger würden.
    Für Keaton war dies jedoch keine Option, weswegen er kurzerhand entschied von zu Hause fortzulaufen.
    Doch außerhalb des Hofes kannte das Kind sich kaum aus. Also wohin sollte es nun gehen? So vergingen ein paar Stunden, ohne dass er sich wirklich bewegte. Auch seine Familie fragte sich wo ihr Sohn wohl blieb und begann die Suche. Da dieser nicht weit kam, fanden sie ihn ganz in der Nähe. Anschließend gab es Standpauken weshalb er denn so etwas mache und warum er seiner Familie solche Sorgen bereitete.
    In näherer Zukunft, und über die Jahre, häuften sich die Fluchtversuche. Viele davon brach Keaton von selbst ab, weil er nie wusste wohin mit sich. Auch seine Familie hörte irgendwann auf nach ihm zu Suchen, da sie mitbekamen, dass das alles offensichtlich alles nur Theater war und er nach kurzer Zeit eh wieder auftauchte.

    Im Alter von 14 kam es wieder einmal zur üblichen Streiterei. 'Jetzt reicht es mir wirklich', dachte Keaton „Das kann es doch nicht sein....! Nie nehmt ihr mich ernst und tretet meine Gefühle und Wünsche mit Füßen! Ich bin euch wohl völlig egal! Schön, ich verschwinde von hier und diesmal wirklich! Ihr werdet schon sehen!“.Wutentbrannt rannte das jüngste Familienmitglied vom Hof, irrte nicht wie sonst in der Nähe umher, sondern immer weiter geradeaus. Wohin war egal. Seine Familie war egal. Hauptsache weit weg. Er würde schon irgendwie allein zurecht kommen. Doch war dies nicht so leicht wie gedacht. Er hatte ja im Eifer des Gefechts nichts mitgenommen, keinerlei Vorräte in irgendeiner Form. Kleidung hatte er auch nur die, die er am Leibe trug.
    So lief Keaton ziellos umher, in der Hoffnung irgendwann auf ein Dorf oder die nächste Stadt zu stoßen. Außer, dass ihn sein Vater das ein- oder andere mal in einen der nahegelegenen Orte mitnahm, als er noch jünger war, kam er eigentlich nicht vom Hof weg. Vielleicht konnten andere Reisende ihm ja helfen. Jedoch begegneten ihm keine. Das Übernachten im Freien war für ihn eine ganze neue Erfahrung, wusste er doch nicht einmal wie man alleine ein Feuer entzünden sollte, ebenso wenig wie man sich Nahrung beschaffte. Am Ende des Tages fand er schließlich eine verlassene Höhle, in der er sich einsam und allein in den Schlaf fror.
    Als der Morgen heranbrach, beschloss er zumindest Beeren zu sammeln, die in unterschiedlichen Farben und Größen am Wegesrand wuchsen. Nach getaner Arbeit schlang Keaton die kleinen Früchte gierig hinunter, war es doch das erste Mahl nach seinem Fluchtversuch. Doch überkam ihn kurzerhand ein Übelkeitsgefühl, gefolgt vom Erbrechen des gerade Gespeisten. Ein paar der Beeren mussten wohl giftig gewesen sein. Aber auch dies überstieg seinen Horizont, war die Umgebung auf seinem Hof das einzig vertraute. Sollte er doch wieder kehrt machen und nach Hause zurück? Vielleicht könnte er wenigstens den Heimweg finden.
    Nein! Dieses mal nicht! Auch wenn seine körperliche Verfassung momentan nicht die beste war....
    Einen weiterer Tag verging während der schier endlosen Wanderschaft auf der unbefestigten Straße vor ihm. Ob sie überhaupt irgendwohin führte? Denn nicht mal einen Abenteurer, Händler oder Wegelagerer war ihm bis jetzt begegnet. Unentwegt schritt er dennoch hungernd Richtung Sonnenuntergang.
    Wie Keaton die darauffolgende Nacht überstand war ihm selbst schleierhaft. Die klimatischen Gegebenheiten in Ferelden waren doch alles andere als gastfreundlich, wie ihm unlängst bewusst war. Als die Sonne aufging wurde es zumindest zusehends heller und wärmer.
    Der lange Marsch, die viele Anstrengung und der Hunger hinterließen so langsam Spuren an dem Jungen. Er wollte nur noch irgendwo ankommen und etwas essen. Alles andere war ihm im Moment einerlei. Ein paar Stunden vergingen noch ins Land, doch dann konnte er sie sehen: Eine Stadt am Horizont! Und wo es Städte gab, gab es auch Menschen. Und wo es Menschen gab, gab es auch Essen! Nicht, dass er diese in dem Augenblick essen wollte....Obwohl das “was“ in seiner jetzigen Situation zweitrangig gewesen wäre. Er rannte ihr rasch entgegen. Mehrfach kam es aber kurz zum Stillstand, da es ihm immer wieder schwarz vor Augen wurde und er des öfteren stolpernd fiel. Doch davon konnte Keaton sich jetzt nicht aufhalten lassen! Ein neues Leben stand doch so kurz vor ihm!
    Die Stadt kam immer näher, das Geräusch vom geschäftigem Treiben wurde immer lauter, mehr und mehr Menschen kamen ihm entgegen. Dem Erbauer, Gott, dem Schicksal oder -wem auch immer- sei Dank! Da stand er nun, mitten auf einem Marktplatz voller fremder Leute. Ohne viel Zeit zu verlieren nahm der Jüngling einen Apfelstand ins Visier, rannte zu ihm, griff die runde Frucht und tilgte sie, ohne groß nachzudenken. Kurzerhand packte ihn ein fremder am Arm und zerrte diesen in die Luft. „Hey Bursche, was sollte das? Gedenkst du den Apfel auch zu bezahlen? Glaubst du ich hab hier was zu verschenken!?!“, sprach der Mann grimmig, dem offensichtlich dieser Stand gehörte.
    „E-es tut mir leid, ich wollte nicht stehlen, ich war doch nur so hungrig... Ich habe seit Tagen nichts richtiges gegessen. Aber Geld habe ich auch keins....“ entschuldigte sich der Junge kleinlaut.
    „Ein kleiner Dieb also, hm?“ murrte der Standbesitzer zurück. „Na warte, dir werd' ich's zeigen. Es wird dir noch leidtun einfach anderer Leute Eigentum zu entwenden!“ , schnaubte der Mann weiter. Er packte den Jungen noch fester am Arm, zerrte ihn schließlich an einen nahegelegen Amboss, legte die linke Hand des Jungen auf diesen, zückte einen Hammer, mit dem er wahrscheinlich den Stand aufgebaut hatte und ließ diesen mit der Finne auf die Hand des Jungen hinabdonnern.
    Fassungslos entfernte Keaton sich schließlich ein paar Schritte von dem Mann, der von ihm ablies und betrachtete schließlich seine Linke. Es hatte seinen Ringfinger erwischt. Er verspürte keinen Schmerz, so groß saß der soeben erlebte Schock. Doch dann sah er genauer hin: ein länglicher dunkelroter Riss durchzog den Finger. 'Was war das? Blut? Und Außen das hellere, das zur Seite geschlagene Fleisch....? Und das weiße ist doch nicht....?' Ihm wurde schlecht. Warum? Warum!?! Er hatte doch nichts schlimmes getan....Er war doch nur hungrig... Schreiend lief er blindlings wieder aus der Stadt, solange das Adrenalin ihm die Kraft dazu gab. Langsam kam auch der Schmerz hinzu. Er konnte nicht in Worte fassen wie es jetzt anfing weh zu tun. Was hatte er denn getan um all das über sich ergehen lassen zu müssen? War die Welt hier draußen doch so ein ungerechter Ort?
    Er taumelte, übergab sich und brach schließlich kraftlos auf dem Boden zusammen. Vielleicht war es auch besser so, wenn es jetzt zu Ende ginge. War es doch nur kindische Narretei die ihn hergeführt hatte. So schloss er die Augen, merkte noch wie das Blut aus seiner klaffenden Wunde lief und verlor das Bewusstsein.


    Alles wackelte. Es war dunkel und alles war irgendwie....unruhig. Zumindest war es weich und warm. So langsam wurde das Geräusch immer lauter. Es waren die Schritte eines Pferdes, welches mit einem Hufeisen beschlagen war und auf festen Untergrund lief. Aber das konnte wohl kaum sein. Schlagartig schreckte Keaton nach oben, schaute sich ungläubig um und kniff im nächsten Moment schmerzerfüllt die Augen zusammen und schaute auf seine linke Hand. Diese war als solche nicht wiederzuerkennen. Man hatte ihm eine Art Holz an den regionalen Bereich der Verletzung gewickelt, anschließend mit Schnüren befestigt. Genau genommen handelte es sich hierbei um mehrere Teile Drachendorn, welche einen Elfenwurzel-Spindelkraut-Prophetinnenlorbeer-Verband stützten, sowie fixierten. Seine Hand ähnelte jetzt eher einem hölzernen Stumpf, als etwas organischem. Was das wohl war, und warum er seine Linke nicht mehr bewegen konnte, würde er sicher schon früh genug rausbekommen.
    „Na Kleiner, bist du endlich aufgewacht? Du hast mir einen Riesenschrecken eingejagt, als ich dich so bewusstlos allein am Wegesrand fand.“, sprach eine ältere Stimme freundlich und ruhig.
    Der Junge dreht sich um und sah eine in die Jahre gekommene Dame mit vielen Falten. Sie trug eine weiße Haube, aus der vereinzelt graue Haare herausragten, ein schlichtes beiges Gewand mit braunem Stoffgürtel und einer kleinen Ledertasche. Er musste wohl bis eben auf ihrem Schoß geschlafen haben. Seine Position und die Decken auf ihm würden das mehr als rechtfertigen.
    „Entschuldige wenn ich dich erschreckt haben sollte, vielleicht war es auch etwas zu viel des Guten dich einfach mitzunehmen. Aber liegen lassen konnte ich dich ja schließlich auch nicht.“, fuhr sie mit behutsamer Stimme fort „Wie du wahrscheinlich gemerkt hast, habe ich mich indes um deine Wunde an der Hand gekümmert. Nur leider kann ich dir nicht garantieren, ob diese Wunde je ganz verheilen wird. Aber sehen wir es so: es hätte schlimmer kommen können. Lediglich dein Ringfinger ist betroffen, den Rest hab ich Sicherheitshalber auch ruhiggestellt. Natürlich, schöneres gibt es auch, aber...“, hielt sie kurz inne und machte ein paar Momente später weiter. „Hach, ich erzähl schon wieder so viel und komm vom Thema ab. Wenn ich mich einmal vorstellen darf: Ich bin die Mechthild. Ich bin gerade auf Reisen zu meinem neuen Heim. Und du? Wie ist dein Name? Wo sind deine Eltern? Soll ich dich irgendwo hinbringen? Mein Kutscher hat sicherlich nichts dagegen einen kleinen Umweg zu machen, denn so eilig haben wir es nicht.“ Förmlich prasselnden die Fragen auf den Jungen ein, der immer noch nicht so richtig verstand, was eigentlich vor sich ging. Er schaute traurig auf den Boden des Planwagens, ballte seine Rechte leicht und schüttelt einfach nur den Kopf. Keaton wusste nicht wo er war, geschweige wohin es ging. Nach Hause wollte er nicht. Alles was ihm blieb war diese scheinbar nette, aber etwas schrullige Alte, die ihn Gott-weiß-wohin mitnahm.
    „Hm na gut, wenn du nirgends anders hin kannst, dann komm doch solang bei mir unter.“ , schlug Mechthild vor. „Mein Häuschen ist vielleicht nicht unbedingt für zwei Personen ausgelegt, aber wir bekommen das schon irgendwie hin. Zur Not wird’s eben etwas kuschliger. Dann wird mein Lebensabend ja doch aufregender als ich gedachte hatte“, freute sie sich zusehends.
    Wortlos nickte der Jüngling ihr zu und so ging es für ihn vorerst weiter.
    Zwei Tage waren die beiden schließlich, ohne nennenswerte Vorkommnisse, unterwegs, bis sie ihr Ziel erreichen sollten. Auf dem Weg dorthin gab es viel Zeit und Raum für Gespräche, obwohl hier eher "monologhafter Dialog“ angebrachter wäre. Denn die Unterhaltungen der beiden bestanden meist darin, dass sie fasst ohne Unterlass redete, während er auf Fragen mit nicken und Kopf schütteln antwortete. Ohnehin war der Junge noch immer etwas misstrauisch, nachdem Vorfall auf dem Markt. Die Oma schien aber in Ordnung. So erfuhr er, dass Mechthild eine ehemalige Ordensschwester der Andraste Kirche war und die letzten Formalitäten erledigte um sich nun endlich zur Ruhe setzen zu können. Nach ihren Erzählungen war sie wohl schon sehr lange eine Anhängerin des Erbauers, die schon überall in Ferelden gewesen ist. „Wo auch immer der Erbauer meine Dienste benötigte.“, erklärte sie. Die letzten Formalitätsbesuche hatte sie gerade hinter sich gebracht und dementsprechend war sie just auf dem Weg zu ihrem erst kürzlich zugesprochenem kleinen Häuschen, etwas außerhalb von Denerim. Kurze Zeit später sah dann der Kutscher einen Jungen am Wegesrand liegen, da konnte Mechthild nicht anders als den armen, kleinen Jungen in ihre Obhut zu nehmen, schien sein Zustand doch auch nicht gerade unbedenklich. „Na zumindest konnte ich meine kleine Hütte schon vorher begutachten und die ein- oder andere Habseligkeit dort unterbringen.“, versicherte sie ihm. „Zum Abschied habe ich noch ein paar Kleinigkeiten von meinen Schwestern bekommen. Das wird bestimmt toll zu zweit unter einem Dach. Da brauch sich keiner einsam fühlen.“ Sie hätte durchaus auch eine Unterkunft innerhalb Denerims bekommen können, lehnte dies aber für sich ab. Wäre ihr wohl zu viel Trubel auf ihre alten Jahre. Wollte sie doch die letzten Jahre ihres Lebens etwas ruhiger verbringen.
    Am Zielort angekommen stellte sich Keaton auch endlich vor, verriet aber nicht, weshalb er allein unterwegs war. Die ehemalige Schwester drang auch nicht weiter in ihn ein. Entweder interessierte es sie nicht oder sie nahm Rücksicht, auf dass, was passiert sein könnte. Mechthild zeigte ihm ihr kleines, bescheidenes Heim mit einem überschaubaren Garten. Mit ihrem grünen Daumen kultivierte sie unterschiedliche Alchemiezutaten, wie Vandalaria, Spindelkraut, Prophetinnenlorbeer, Dörrstängel und Embrium, aber auch ein paar Gemüsesarten konnten diesen Garten ihr Eigen nennen. Das Haus war schmucklos, besaß aber ein Bett, kleine Glasfenster, eine Feuerstelle, ein paar Felle, eine Truhe , drei Stühle, einen Tisch, einen Schemel, eine gewaltige Ladung Stroh und viele gespaltene Holzscheite, nicht zu vergessen die vier prall gefüllten Bücherregale. Beim genauerem Betrachten fielen ihm auch ein paar Stickereien und unfertige Landschaftszeichnungen auf. Ob Mechthild diese wohl selbst angefertigt hatte?
    „Übrigens...“, fing sie an „Du darfst mich gern beim Vornamen nennen oder 'Schwester Mechthild', auch wenn ich keine Schwester mehr bin, es dir aber der formalitäshalber leichter fallen könnte. Oder vielleicht lieber 'Oma Mechthild'? Das würde zumindest vom Altersunterschied passen.“ , lachte sie weiter.
    Mehr als den Vornamen hatte sie ihm sowieso nicht genannt, aber „Schwester Mechthild“ klang angemessen.
    Auf die Frage weshalb sie so viel Stroh habe, meinte sie, dass sie ihm das erzählen würde, wenn er irgendwann nach Orlais ginge und älter wäre.
    So schlief Keaton fortan mit Fellen auf dem Stroh und begann damit ein Leben mit jemand völlig fremden.
    Als ehemalige Glaubensschwester ließ es sich die betagte Dame nicht nehmen, spätestens vor dem Abendmahl, einen Vers des Gesangs des Lichts zu rezitieren.
    Da Keaton bisweilen aufgrund seiner Verletzung noch sehr eingeschränkt war, bekam er die Frage gestellt, ob dieser denn Lesen könne. Als einfacher Bauernjunge musste er dies natürlich verneinen. Dies wiederum hatte zur Folge, dass Mechthild sich erkundigte, ob sie ihm nicht das Lesen & Schreiben beibringen solle. Dann würde auch die Zeit schneller verfliegen, bis er schließlich genesen ist. Und die ganzen Bücher in den Regalen steckten ja auch voller epischer Geschichten, Schlachten oder Abenteuer, die nur darauf warteten von jemanden gelesen zu werden. Sie selbst würde zwar auch ein paar Balladen, Märchen und Legenden kennen, könnte diese aber später immer noch zum Besten geben.

    Und so begann Keatons Studium dieser kuriosen Schriftzeichen Herr zu werden.
    Nur hatte er sich das Ganze etwas anders vorgestellt. Seine Vorlage hierfür war der Gesang des Lichts und seine Lehrmeisterin ließ es sich nicht nehmen, diesen öfter wiedergeben zu lassen. Wie könnte es auch anders sein.
    Ganz streng war Mechthild aber nicht, half sie ihm mit ein paar Gedächtnisstützten.
    „Der Gesang ist vielleicht nicht unbedingt kinderfreundlich und dir in Gänze zugänglich, doch beschreibt er viele Situationen, aus denen wir selbst lernen und Nutzen ziehen können.Nichtsdestotrotz hatte ich einst eine Glaubensschwester in Denerim, sie hatte gewiss eine etwas direkte Art, doch sie wusste wohl den besten Weg sich den Gesang einzuprägen. So sprach sie beispielsweise: „' Alle Menschen sind das Werk des Erbauers, vom niedersten Sklaven, bis hin zum höchsten König. Diejenigen, die seinen Kindern grundlos Brei zufügen sind vom Erbauer gebraten und verflucht.' Ob sie es ernst meinte oder nicht, wusste keiner, aber war sie immer für einen Lacher gut.“.
    Wie versprochen verging die Zeit doch recht schnell, bis das Gestell, welches seine Hand fest umschlossen hielt, endlich gelöst werden konnte. Schmerzen hatte er vorerst keine mehr. Zumindest, wenn er den Finger nicht belastete. Aber es war wie Mechthild befürchtet hatte: der Finger konnte weder vollends gebeugt, noch gestreckt werden. Da es jedoch nur den Ringfinger betraf, war dies kein allzu großer Verlust, Hauptsache er konnte die Hand erneut bewegen. Nach ein paar schmerzhaften Tagen mit Dehnübungen funktionierte sie fast wie vorher.
    Neben dem Lesen und Schreiben zeigte Mechthild wie man sich um die kleinen Pflanzen im Garten kümmerte, welche Eigenschaften sie hatten und welche Besonderheiten sie besaßen.
    Da gelegentlich auch ein paar verwundete - oder erschöpfte Reisende an ihrer kleinen Hütte vorbeikamen, glich es schon fast einer Kräuterkundelehre. Natürlich ließ es sich Keaton nicht nehmen die Fremden nach etwaigen Abenteuern auszufragen. Denn auch wenn es toll war, geschriebene Geschichten nachzulesen, so war es doch noch mal was anderes, sie aus erster Hand zu hören.
    Ehe man seinen Augen traute war doch schon das erste gemeinsame Jahr verstrichen.
    Von Zeit zu Zeit, machten Sie sich auch auf nach Denerim, um ihre Kräuter- beziehungsweise Alchemiezutaten, die sie aus dem Garten gewonnen oder von einer Lichtung nicht unweit ihrer Behausung sammelten, an den Mann zu bringen.
    Mechthilds junger Mitbewohner war doch erstaunt, wie viel man doch für ein paar Pflanzen, je nach Aufbereitungsform, doch verdienen ließ. Kein Vergleich zu dem Gewinn, den sie für die Erzeugnisse auf dem Hof bekamen.
    Die ehemalige Ordensschwester zeigte ihm auch Stück für Stück Denerim, wenn es sich gerade anbot. Oder verschleppte ihn zu diversen Messen in die hiesigen Kirchen. Doch war Keatons Orientierungssinn nicht der beste, sodass er sich kaum den Weg-, sondern eher vereinzelt irgendwelche Sehenswürdigkeiten, merken konnte. Wenn er eh kaum Zeit in dieser lächerlich großen, überfüllten Stadt verbrachte, war es dann auch nicht so wichtig.
    Bei einer Sache wäre es wahrscheinlich doch ganz hilfreich gewesen ein wenig Orientierung vorzuweisen....
    Im Groben fehlten dem Ausreißer und der stets freundlichen alten Frau zwar nichts, aber Mechthild spendete auch viel Geld, da sie sich nichts aus weltlichen Dingen machte und somit nur Geld für das Nötigste wie Essen und Kleidung ausgab. Wenn alle Stricke reißen sollten, hatte sie aber auch etwas Geld auf der hohen Kante, lebte sie schließlich nicht allein und musste im Fall der Fälle abgesichert sein.
    So ersann Keaton irgendwann den Plan sich zu revanchieren, um sich für die Gastfreundschaft Mechthilds erkenntlich zu zeigen. Nur besaß er überhaupt kein Geld, wenn er nicht gerade Taschengeld aufgrund seines Geburtstags bekam. Also schien ihm das “Ausleihen fremden Eigentums auf unbestimmte Zeit“ gar keine soooo üble Idee zu sein.
    Da der Handinvalide aber wusste, wie garstig andere Leute reagieren konnten, fing er an, die Menschen zu beobachten. Manchmal angelehnt an eine Hauswand, manchmal auf einer Mauer sitzend oder des Öfteren kletterte er auf Dächer. In seinen Geschichten las er unter anderem von Assassinen, die sich ihre Umgebung zunutze machten. Ihnen schien es ganz gleich, welches Hindernis vor ihnen lag, alles wurde benutzt um Verfolger abzuschütteln. Selbst Hauswände wurden einfach so erklommen . Jedes Fenster, jeder Vorsprung wurde genutzt.
    Ganz so belastbar war er nun zwar nicht, aber dahingehend zu üben schien auch keine schlechte Idee. Also begann Keaton vorerst diverse Objekte möglichst schnell hinaufzuklettern, ohne groß Zeit zu verlieren. Anfangs muss das sehr lustig ausgesehen haben, da vorbeigehende Leute häufig lachten, wenn diese ihn erblickten. Oder ihn sehr irritiert ansahen. Dann gab es schließlich noch die, die die Wachen rufen wollten.
    Nach drei Monaten kam er doch zusehends besser zurecht. Sein “Training“ viel meist etwas zeitintensiver aus, gab es ja noch die Orientierungsproblematik.
    Aber wie Mechthild immer zu sagen pflegte:„In jedem Schlechten, steckt auch etwas Gutes.“
    Zwar war es mit dem Abschätzen, wohin er eigentlich musste, nur schwerlich besser geworden, doch zumindest konnte er jetzt die Perspektive bei Bedarf etwas ändern.
    Das Beobachten der Menschen viel ihm da schon leichter, war es doch relativ entspannt. Schnappte er sich meist ein Buch und platzierte sich an einen Ort seiner Wahl. Zum Einen konnte er vortäuschen tatsächlich beschäftigt zu sein, zum anderen wirklich lesen, wenn gerade nichts interessantes passierte. So stelle er fest, dass vor allem: Lenkung der Aufmerksamkeit, Reizüberblutung, Provokationen und Schmeicheleien die Menschen häufig nachlässig werden ließen.Zudem kamen Witterungsbedingungen, tagesabhängige Rituale oder Eigenheiten der Zielpersonen hinzu. Was man nicht alles in einem weiteren Jahr voller Kletteraktionen und Leute anstarren lernte. Manchmal lag er mit einem Buch auf einem Dach, aß einen Apfel und sah zu wie sich eine Menschenmenge prügelte. Dies war für ihn eher unspektakulär, passierte doch bei so etwas kaum etwas, woraus er lernen könnte. So blätterte Keaton meist gelangweilt Seite für Seite weiter, bis der Apfel aufgegessen war, um den verbleibenden Strunk in die Menge zu werfen. Im besten Falle traf er sogar jemanden.
    Die nächsten zwei Jahre verbrachte er damit sein gelerntes Wissen anzuwenden und versuchte sich an kleineren Diebstählen. Anfangs probierte der jetzt Pubertierende sich daran, Dinge zu entwenden, die eine Person direkt am Körper oder an deren Kleidung trug. Zu seinem Erstaunen führte es aber durchweg zu Misserfolgen.
    Da die Betroffenen nur selten selbst zum Schwert oder dergleichen griffen, sondern häufiger die Wachen riefen, hatte Keaton mehrfach einen kleinen Zeit- und Entfernungsvorteil auf seiner Seite. Wer hätte gedacht, dass seine kleinen Ausflüge quer über die Stadtdächer Denerims sich als so nützlich erweisen würden? Dies bewahrte ihn dennoch nicht vor zahlreichen Schürfwunden, Prellungen oder Verstauchungen. Zum Glück nichts, was Mechthild nicht wieder hinbekam.
    Sie fragte auch nie, woher er die Blessuren davontrug, sie meinte stets lächelnd: „Sei bitte vorsichtig, bei dem was du tust.“ Ihm waren diese Momente immer etwas unangenehm, machte sich die alte Schachtel doch ernsthaft Sorgen um ihn. Dabei bekam er damals zu Hause doch ständig Ärger, wenn er irgendwas anstellte. Mechthild war wohl zu gut für diese Welt.
    Daraufhin versuchte sich der mittlerweile herangewachsene Tunichtgut daran, Gegenstände zu stehlen, die auf einem Stand ausgelegt waren, oder die abgelegt wurden. Ein nettes Gespräch hier, ein wenig Schmeichelei dort und ein ablenkender Reiz tat in der Regel sein übriges. Wenn die betreffende Person schon im Vorhinein abgelenkt war – umso besser. Sparte er sich doch dabei den Rest. Dieses Konzept war auch deutlich erfolgreicher und führte zu weniger gleich losschreienden Menschen. Die Verwunderung erfolgte meist später....
    Als er schließlich fuhr Mechthild eine schlichte Kette stahl, freute sie sich und sagte: „Das ist sehr lieb, dass du an mich denkst, doch ich mach mir doch nichts aus materiellen Dingen. Alles was ich brauche, habe ich doch hier, und du bist ein großer Teil davon. Egal wo du dieses Schmuckstück her hast, sei so gut und bring es zurück.“, meinte sie schließlich in gewohnter Ruhe zu ihm. Etwas widerwillig wurde die Kette dann auch in die Obhut des Eigentümers übergeben. Selbstverständlich nicht offenkundig. Sie war dann einfach wieder da.
    Irgendwann kam Keaton die Überlegung in den Sinn, dass er bei seinen diversen Scharmützeln mit der Stadtwache immer nur davongerannt war und im Grunde keinerlei Gegenwehr leistete.
    Nicht, dass er sehr erpicht darauf war, in eine körperliche Auseinandersetzung zu geraten, musste er sich aber doch irgendwie zu wehren wissen.
    Also ging er eines schönes Tages in die Innenstadt von Denerim, um sich entsprechend eine geeignete Waffe herauszusuchen. Nach eins bis zwei Stunden des Herumirrens war die Suche von Erfolg gesegnet.
    Die meisten Waffen waren viel zu schwer für ihn, wogen sie gefühlt doch mindestens das Doppelte als der untrainierte junge Mann. Und Nahkampf war jetzt auch nicht seine Spezialität. Also entschied er sich letztlich dafür, dass ihm Wurfdolche dienlich sein sollten. Zudem nahm er einen Waffengurt mit, an dem recht viele kleine Waffen oder Gegenstände befestigt werden konnten. Ausnahmsweise wurden die Gegenstände tatsächlich gekauft, anstatt sie zu entwenden. Naja, allzu teuer war der Spaß nun wirklich nicht. Kaum jemand nutze diese Art von Ausrüstung. Wer wollte denn quasi seine Ausrüstung wegwerfen? Der Verkäufer war sichtlich erleichtert das Set endlich los zu werden, schien es doch ein echter Ladenhüter gewesen zu sein. Mit seiner neuen Errungenschaft in den Händen, trat Keaton nun den Heimweg an.
    ….den er auch nach 4 Stunden hinter sich bringen konnte. Ein Stück weit hinter ihrer Hütte bemalte er dann ein paar Bäume. Die unfreiwilligen, pflanzlichen Helfer sollten mit ihren Markierungen ein gutes Ziel abgeben. Vorrangige Prämisse war es, die Dolche an den jeweiligen Punkt genau zu treffen, denn tödlich verletzten wollte er keinen. Verfolger sollten zurückgeschreckt-, abgelenkt- oder zur Not sollten ihre Bewegung lahm legen werden. Da wäre eine unpräzise Handhabung oder ein Wurf mit zu viel, beziehungsweise zu wenig Schmackes, durchaus kontraproduktiv.
    Konnten seine derzeitigen Kontrahenten sich zwar nicht bewegen, so wollte er dies zumindest damit wett machen, indem er stellenweise versuchte im Laufen, beim Springen oder sonstigen Manövern seine Dolche zu werfen. Weitere zwei Jahre vergingen bis er mit seinen Leistungen zufrieden war.
    Keatons Tagesablauf war mittlerweile richtig ausgefüllt. Gartenarbeit, den Gesang rezitieren, in der Stadt umherspringen, Leute beobachten, ein Buch lesen, diverse Früchte mitgehen lassen, Waffentraining und ab und an die Pflege von Reisenden.
    So hätte es auf ewig weiter gehen können.
    Nur irgendwann ändern sich die Zeiten für jeden.
    Eines Tages begann Mechthild zu husten. Nichts ungewöhnliches, wurde jeder gelegentlich mal krank. Da sie bei solchen Dingen bewanderter war als er, würde das schon bald wieder werden. Nur dieses mal wurde es immer schlimmer. Ein paar Wochen später ertappte Keaton sie, wie seine Zieh-Oma Blut in ihr Taschentuch hustete und noch meinte, er solle sich keine großen Sorgen machen. Doch der junge Mann verordnete ihr strickte Bettruhe. Erschwerend kam hinzu, dass die Dame des Hauses zusehends schlechter Luft bekam. Als sich in den nächsten Tagen noch immer keine Besserung zeigte, fing er an die Hütte mit Ebrium aus dem Garten zu dekorieren. „Du weißt doch, wie in der Geschichte von der Tochter des Lords Ignace Poulenc. Zudem habe ich das Essen extra mit Spindelkraut und Elfenwurzel angereichert. Du wirst mir doch wegen so etwas nicht schlapp machen, oder Schwester Mechthild?“.
    Die erhoffte Genesung blieb aber weiterhin aus. Selbst das Anzünden der getrockneten Prophetinnenlorbeerblätter verschaffte keine Linderung. Nun machte Keaton sich ernsthafte Sorgen. Er hatte alle Register gezogen, die ihm irgend möglich gewesen sind. Wahrscheinlich hatte Mechthild im Vorfeld schon ähnliches versucht. Die vermehrte Appetitlosigkeit der alten Dame machte die Lage auch nicht leichter.
    In einer der darauffolgenden Tage hatte Mechthild eine Bitte: „Keaton, mein großer Junge. Sei so gut und setz dich zu mir.“ Er tat wie ihm geheißen wurde und setzte sich an die Bettkante der immer schwächer werdenden Dame. „Wie du sicher weißt....“, fing sie langsam an, „... bleibt mir wohl nicht mehr viel Zeit....“ hustete sie weiter.„Es gibt da noch ein paar Dinge, die ich dir sagen möchte... Die letzten Jahre waren deutlich schöner, als ich sie mir je ausmalen können. Und das ist vor allem dein Verdienst gewesen. Du warst die Familie, die ich niemals hatte. Dafür bin ich dir und dem Erbauer unendlich dankbar.“. Ein freudestrahlendes Lächeln durchzog ihr Gesicht. „Auch, wenn ich nicht mehr bin, denk daran: In jedem Schlechten, steckt auch etwas Gutes. Nehmen wir zum Beispiel deinen Zustand, als ich dich fand. Gewiss keine schöne Lage, doch ohne sie hätten wir uns wohl kaum kennenlernen dürfen. Und ich hoffe, du hattest eine ebenso schöne Zeit mit mir, wie ich mit dir.“ „Jetzt hör doch mit dem sentimentalen Kram auf. Das wird schon wieder. Schone dich lieber, auf dass du bald wieder bei Kräften bist.“ entgegnete ihr Keaton.
    Mechthild schüttelte leicht den Kopf und für schließlich fort: „Sei ein guter Junge und tu dieser alten Frau noch drei kleine Gefallen.“ Sie holte behutsam ein Buch unter ihrer Matratze hervor. „Lies mir doch noch einmal etwas aus dem Gesang vor.“, bat sie. Das war seltsam, hatten sie doch mindestens zwei Bücher des Gesangs des Lichts in ihren Bücherregalen. Doch irgendetwas schien anders. Der Einband war um einiges verzierter und machte einen schmuckvolleren Eindruck.
    „Du musst wissen, der hiesige Gesang ist nicht vollständig. Einige Stellen wurden gestrichen. Aber um ihn gänzlich zu verstehen, ist es wichtig alle Aspekte zu kennen. Aber du darfst dieses Wissen nicht leichtfertig preisgeben. Es gibt viele, die dich als Ketzer brandmarken würden.“, erklärte sie. Leise fragte sie weiter: „Also, lesen wir zusammen?“ So schlug Keaton den Gesang auf und Mechthild gab an, welche Seiten er vorlesen sollte. Sie legte sich ganz entspannt mit dem Kopf auf ihr Kissen. Sie schien auch diese Passagen alle auswendig zu können. Beim Vorlesen stellte Keaton fest, dass er noch nie von den besagten Zeilen gehört hatte. Zudem waren es mehr als er erwartet hätte. So verging eine Weile, bis alles nötige gelesen war. Mit geschlossenen Augen lag Mechthild weiter in ihrem Bett, hatte mittlerweile die Hände dabei auf dem Bauch über der Decke verschränkt. Es machte den Eindruck als bete sie die ganze Zeit mit.
    Als Keaton den Gesang schloss, ging es just im nächsten Moment weiter: „Zu meiner zweiten Bitte: Versprich mir, dass du auf dich Acht gibst und das Leben genießt, wenn ich nicht mehr bin.“ Ihr Gesicht nahm leicht melancholische Züge an. Sie machte den Eindruck, als würde sie gleich die ein- oder andere Träne vergießen wollen.
    „Abgemacht, dann versprich du mir aber wenigstens so lange durchzuhalten wie es nur irgendwie geht, in Ordnung?!“, forderte Keaton zurück. „Versprochen, ich gebe mein Bestes.“, lächelte sie nun wieder. Kurze Augenblicke später begann sie krampfartig zu Husten und röchelte schwer. In den darauffolgenden Minuten klang es nach und nach weiter ab.
    Vorsichtig erhob Mechthild ihre Stimme wieder: „Würdest du zu guter Letzt mir noch etwas die Hand halten?“ und reichte ihm ihre Linke. „Selbstverständlich“, hielt er nun ihre Hand mit den seinen fest umschlossen. „Es ist schön deine Wärme zu spüren“, hauchte sie leise. „Ich bin dankbar für jeden Augenblick. Das viele Reden hat mich müde gemacht, bist du noch so lieb und bleibst, bis ich eingeschlafen bin?“ Augenblicklich hielt Keaton ihre Hand nun fester, als ob er sie auf keinen Fall verlieren wolle. „Keine Sorge, ich pass auf dich auf.“, versicherte er ihr.
    „Dann bin ich ja beruhigt.“, sie schloss erneut ihre Augen. Lächelte, wie sie es all die Jahre zuvor getan hatte, atmete eine ganze Zeit tief ein und aus. Als ihr Pfleger der Meinung war, dass sie nach einiger Zeit eingeschlafen sei, machte Mechthild noch einen tiefen Seufzer und damit endete ihr Atmung abrupt.
    Das Feuer in der Feuerstelle knisterte, aber ansonsten war nichts zu hören. Keaton kniete nun vor dem Bett seiner verstorbenen Angehörigen, ihre Hand noch fest umschlossen. Es sah ganz so aus, als würde er zusammen mit ihrer Hand zum Erbauer beten. Dabei verlor er auch die ein- oder andere Träne. Er blieb noch eine Weile in dieser Position verharrend, beobachtete sie, dachte an die schöne Zeit zurück und sah, wie zufrieden und ruhig sie doch dalag.
    Schweren Herzens verließ Keaton aber dann doch die kleine Hütte, um in die Kirche zu gehen, die Mechthild am häufigsten besuchte. Dort angekommen verkündete er die traurige Kunde und bat um Hilfe, um die Verstorbene beisetzen zu können, da er sie alleine kaum zu bewegen vermochte.
    'Vielleicht gab es ihr zu Ehren zumindest noch eine Zeremonie', dachte er. Das einzige worauf der Verbliebene beharrte war der Beisetzungsort. Denn schien ihm die Lichtung, von der sie sich regelmäßig Kräuter pflückte und Bilder malte, der einzig richtige Ort. In der Kirche akzeptierte man widerwillig den Bestattungsort, war es doch kein von Andraste gesegneter Boden. Zudem sicherte man Keaton die von ihm gewünschte Hilfe zu.
    In den darauffolgenden Tagen war es dann so weit.
    Die Trauerfeier war schmucklos und von kurzer Dauer, so wie sie es sich gewünscht hätte.
    Jedoch bemerkte Keaton, dass ausgesprochen viele Leute gekommen waren. Woher sie stammten vermochte er nicht zu sagen, kannte er ja kaum Leute aus Denerim. Die edlen Gewänder oder bewaffneten Soldaten mancher Beteiligter ließen dennoch begründete Vermutungen zu.


    Ein weiteres Jahr verstrich. Der alleinlebende Junggeselle wusste in der Zeit kaum etwas mit sich anzufangen. Hielt sich mit gelegentlichen Kurieraufträge und dem von der Trauerfeier erhaltenen Geld über Wasser.
    Eines Morgens klatschte er sich beim Waschen fest mit beiden Händen ins Gesicht und sagte sich:
    „Genug Trübsal geblasen. Ich hab's ihr versprochen.“ . Also wurde sich kurzerhand dazu entschieden das traute Heim zu verlassen, um selbst die Welt zu erkunden. Vielleicht kam es jetzt zu dem Abenteuer, welches ihm stets im Hinterkopf blieb.
    Wichtig war nur: erst einmal weg von all dem hier. Es gab viel zu viel, was die Stimmung schnell kippen lassen konnte. Also schnappte sich Keaton den von Mechthild beiseite gelegten Notgroschen, der ganze zehn Sovereigns umfasste. Die alte schien tatsächlich auf's Schlimmste gefasst zu sein. Noch ein paar Vorräte, Kräuter und Flakons mitgenommen, bevor er das Haus verließ. Ein letztes mal betete er vor dem selbst errichteten Steinturm:

    „O Erschaffer, siehe mich kniend:
    Denn ich gehe nur dahin, wo Du hin mich bittest
    Stehe nur an Orten, die Du gesegnet hast
    Singe nur Wörter, die Du in meinen Mund gelegt hast
    Mein Erbauer, kenne mein Herz:
    Nimm von mir ein Leben in Trauer
    Erhebe mich von einer Welt aus Schmerz
    Richte mich deinem endlosen Stolz würdig“

    ...Ich bring' Ehre für das Haus.“
    , flüsterte er, bis er sich vorerst das Letzte mal nach Denerim aufmachte.
    Bevor seine Reise beginnen sollte, musste er noch einmal einen Waffenhändler aufsuchen, bei welchem er sich später für einen Degenbrecher mit 1,5cm breiten Einkerbungen entschied. Zwar war der Nahkampf nun nicht seine Stärke, aber zum Parieren oder Abwehren sollte es hoffentlich doch reichen. Zum Glück wurden die Ersparnisse der Verblichenen dadurch kaum angerührt.
    Sein nächster Anhaltspunkt war der Ausrufer der Stadt. Wer, wenn nicht er, sollte wissen, was momentan in Thedas vor sich ging? So brachte Keaton in Erfahrung, dass in einem Städtchen, in den Hinterlanden um Redcliff , bald eine Hochzeit vom hiesigen Bann gefeiert werden soll.
    Doch wurde er gewarnt sich nicht unbedingt auf den Weg dorthin zu begeben, da es in den südlichen Breitengraden wohl derzeit vor Dunkler Brut nur so wimmeln soll.
    Dankend wandte sich der fragende Mann ab und ging weiter in Richtung Kirche. Nach nur einer Stunde weniger als sonst, befand sich sein Ziel schon vor ihm.
    Da dem Trauernden damals Unterstützung von Mechthild zu Lebzeiten und auch auf der Beerdigung seitens der Kirche zugesagt wurde, bat er um ein Reiter mit einem Pferd, um ihn zu eskortieren. Denn eine Hochzeit um auf andere Gedanken zu kommen, schien doch gar keine schlechte Idee zu sein. Außerdem konnte man dort vielleicht leichtsinnige Adelige um ihren Besitz bringen. Zu seinem Erstaunen wurde ihm der Kutscher von vor sieben Jahren bereitgestellt.
    Nach einer kurzen Begrüßung und dem Segen der Priersterin sollte die Reise nun beginnen.
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