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  1. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #21
    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Skills:(5/12) Magie Innos 3; Stabkampf 2 --- Gilde Innos' --- Rang: Innospriester --- Waffe: Schwarzer Kampfstab --- Lehrmeister der Innosmagie I & II
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    Callindor ist offline
    Callindor war sich ziemlich sicher, noch auf dem rechten Weg zu sein, doch er konnte unmöglich genau sagen, ob das stimmte. So oft er um Bäume und unwegsames Gelände herum ging, so oft versuchte er, sich wieder auf die ausgepeilte Richtung zum Lagerplatz mit der Rauchsäule hin einzustellen. Er musste einfach mal Vertrauen haben in die von ihm hier angeleierte Sache. Innos wachte schließlich über ihn und würde sich schon melden, wenn er in die Irre liefe. Na klar ...

    Er musste über sich selber lachen, denn was er hier abzog, war schon nicht mehr nachvollziehbar. Thorniara erreichen, Orden informieren, Wache informieren, Trupp zusammenstellen, Roth stellen und Demron befreien. Das war ein ausgeklügelter Plan. Aber nein, was macht Herr Obermagier? Stiefelt mutterseelenallein durch unwegsamen Dickicht und verflucht Demron mit jedem zweiten Gedanken für dessen Unbeherrschtheit. Und dazwischen sinnierte er über das Warum seines Hierseins. Wie schon seit Stunden.

    Innos schien jedoch die Verzweiflung seines Schützlings zu spüren und ihm zu Hilfe zu eilen - oder es war pures Glück, pfff - auf jeden Fall trat das Unerwartete ein. Callindor traf Demron, oder besser umgedreht, denn kaum was der Magier eine Anhöhe hinaufgeeilt, um nicht im leichten Schnee stecken zu bleiben, rauschte schon der Schwertschwinger auf ihn zu, rötlich benetzt und roch wie drei Tage Regenwetter. Oder besser eine Weingutanlage. Woher kannte Callindor nur den geruch so gut? Hmmm ...
    Callindor blieb keine Zeit, zu reagieren oder etwas zu sagen, da hatte Demron ihn schon nach unten gerissen und hielt ihm mit seiner Hand den Mund zu. Der Grund dafür war offenkundig, denn kaum einen Moment später hörten die beiden Fußstapfen, gefolgt von einer Unterhaltung, in der es darum ging, wo er - wohl Demron - abgeblieben sei, und das sie besser auf Jeremenses warten sollten, um sicher zu gehen.

    Als Callindor den Namen hörte, wurde er hellhörig und gleichsam wachsam, verständigte sich so gut es geht mit Handzeichen, denn es würde nicht mehr lang dauern, bis man ihr Versteck fände. Und den Abhang herunterrennen würde sie in offnes Gelämde treiben, ein idealer Kampfplatz für Bogenschützen. Dann wäre es nur eine Frage von Augenblicken, ehe sie von den Pfeilen und Bolzen erwischt würden.

    Ach ja, und falls es noch nicht klar wurde, Demron schien sich überhaupt nicht darüber zu freuen, dass Callindor ihm gefolgt war. Zornesröte klebte ihm im Gesicht und es war offenbar, dass er den Magier hier nicht haben wollte. Ja, es war eben doch eine Schnapsidee gewesen. Irgendwie hatte Callindor sich ihr Wiedersehen anders vorgestellt. Was sollten sie jetzt machen? Mutig und das Schwert erhoben in den Tod gehen? Wohl nicht, denn Demron hatte wohl einen Plan. Und dieser Plan schloss scheinbar Callindor nicht mit ein, denn mit einem gekonnten Stoß stürzte der Magier den schneebedeckten Abhang hinunter und noch ehe er einen Ton der Verblüffung über diese wagemutige Aktion hätte verlauten können, donnerte schon die Schneedecke über ihn herein. Jetzt musste er erstmal an sich denken, und da wieder frei kommen - nachdem Jeremenses und seine Mannen abgezogen sein würden. Nachdem sie Demron schlussendlich gemeuchelt hätten. Was für ein Verlust, ach je.
    Geändert von Callindor (13.01.2013 um 15:18 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #22
    Ehrengarde Avatar von Demron
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    Demron ist offline
    Demron eilte durch die schneeverhangene Wildnis der argaanischen Wälder. Die Sicht war eingeschränkt, denn große Nebelfelder waren des Nachts aufgezogen und wollten einfach nicht weichen. Dazu wehte ein eiskalter Wind von Norden aus, umspielte die Bäume, während der Atem in der Luft zu Dampf gefrierte. Auch viel beständig neuer Schnee, was das vorankommen des Waffenknechts weiter beschwerte als ohnehin schon.
    „Verdammt man sieht die Hand vor Augen nicht, muss damit rechnen jederzeit von einem irren getötet zu werden und noch dazu versucht der beste Freund, gegen den eigenen Willen, einen zu retten.“, dachte sich Demron wütend und spielte damit auf Callindor an, welchen er aus dem Affekt heraus unter einer Lawine begraben hatte.
    Zwar würde das denn Feuermagier nicht lange aufhalten, doch hoffte die Stadtwache damit etliche Meilen zwischen sich und den Magier gebracht zu haben. Denn wenn Callindor eines war, so kannte ihn Demron nur zu gut, dann war es eine Hartnäckigkeit und Sturheit vom feinsten.
    Was den Waffenknecht genauso forderte war die Tatsache, dass ihm die „Tapferen Kameraden“, angeführt von Jamenses persönlich, ihm auf die Spur gekommen waren und seid dem Mittag unerbittlich verfolgten. Zwar sah und hörte Demron den ganzen Tag über nichts von seinen Feinden, doch wusste er das sie niemals weit entfernt waren.
    „All meine Pläne sind fehlgeschlagen.“, durchfuhr es Demron einmal mehr, derweilen er versuchte nicht gegen einen Baum zu rennen, die nur spät in der Dunkelheit zu erkennen waren. Auch der Schnee machte es nicht einfacher.
    Wenn ich den „Tapferen Kameraden“ entkommen kann, dann muss ich versuchen Jamenses in einem Hinterhalt zu töten, da ich ihn niemals in einer direkten Konfrontation besiegen werde. Ich hoffe, dass Callindor eingesehen hat, dass ich sein Leben nicht aufs Spiel setzen möchte, immerhin hat Jamenses bereits einmal versucht ihn zu töten.“, dachte sich die Stadtwache mit einem Anflug von Traurigkeit über die Tatsache, dass er jeden geliebten Menschen durch seine bloße Anwesenheit in Gefahr brachte, so lange die „Tapferen Kameraden“, Jamenses und Selwyn Roth es auf ihn abgesehen hatten.
    „Deswegen ist es wichtig, dass ich sie alle töte und diesem düsteren Kapitel ein Ende bereite.“, schwor sich Demron mit lauter Stimme.
    „Denkst du, dass das klappen wird?“, fragte eine Stimme aus der Dunkelheit heraus und Demron bleib abrupt stehen, währenddessen sich ein Gefühl der Angst in sich ausbreitete, wie er es noch nie im Leben zuvor verspürt hatte.
    Aus der Dunkelheit um ihn herum kristallisierte sich ein Schatten heraus, während plötzlich ein helles Licht auftauchte und die Stadtwache jäh blendete. Es dauerte mehrere Sekunden, bis sie wieder sehen konnte und wünschte, dass das Augenlicht nicht zurückgekehrt wäre.
    Vor ihm, auf einer Lichtung stehend, befand sich ein junger Mann mit unordentlichen schwarzen Haaren, dunklen Augen und einem gelangweilten Gesichtsausdruck. Jamenses alias Aeon hatte ihn gefunden, was diese gesamte Fluchtaktion nichtig machte.
    Ohne zu Zögern zog Demron sein Schwert obwohl er wusste, dass er es mit diesem Gegner nicht aufnehmen konnte. Er hatte vor fünf Jahren schon gesehen, was für eine Macht Jamenses besaß und wie schnell dieser einen Menschen in das Reich Beliars schicken konnte.
    „Glaubst du wirklich, dass du mich töten kannst Demron?“, fragte der Abtrünnige, während seine Augen funkelten und er ein paar Schritte auf die Stadtwache zukam.
    „Ich kann es ja versuchen abtrünniges Schwein!“, schrie der Hüne mit hasserfüllter Stimme und griff an. Jamenses verschwand mit einem Wehen seines Umhangs und tauchte wieder hinter Demron auf.
    „Tötet ihn.“, lautete der gelangweilte Befehl und aus dem Nichts heraus erschienen die „Tapferen Kameraden“. Wie viele es waren konnte der Hüne nicht sagen, doch mussten es sicher an die zwanzig Stück sein.
    „Zu viele.“, dachte sich die Stadtwache und wusste, dass dies das Ende sein musste. Dennoch legte Demron seinen Schild an, hielt das Schwert kampfbereit und konzentrierte sich auf den bevorstehenden Kampf.
    Der erste Gegner, ein schmächtiger Kerl mit brutalen Gesichtszügen, wurde der Kopf abgeschlagen, ehe der Narr sein Kurzschwert heben konnte. Ein zweiter folgte ihm einen Moment später, indem ihm Demron den Arm abschlug und danach mit einer schnellen Stichattacke durchbohrte.
    Doch schon war der Überraschungsmoment vergangen und zwei weitere Gegner tauchten auf, derweil sich Jamenses an einen Baum lehnte, in einen Apfel biss und dem Schauspiel scheinbar desinteressiert folgte.
    Demron trieb einen der beiden Gegner derweilen mit schnellen und kräftigen Hieben vor sich her, blockte einen Angriff nach dem anderen und versuchte sich Platz zu verschaffen. Doch der zweite Angreifer tauchte unvermittelt von der Seite her auf, zückte ein Jagdmesser und versuchte mit diesem das Rückenmark des Adligen zu durchtrennen. Die Stadtwache entging dem Angriff haarscharf, indem sie rechtzeitig ihr Schild Hochriss und die Attacke blockte.
    Mit einem gezielten Schildschlag ging Demron zum Gegenangriff über, brach seinem Angreifer die Nase und schnitzte ihm obendrein ein schönes Muster in die Kehle. Doch hatte er seinen zweiten Gegner vergessen, welcher die Gelegenheit nutzte und Demron das Schwert über die Brust fahren lies.
    Der unbeschreibliche Schmerz lies den Waffenknecht aufschreien, zurück taumeln und beinahe die Waffe verlieren. Schon war der Mann bei ihm, grinste dümmlich und hob das Schwert mit beiden Händen in die Luft. Demron brüllte wütend auf, packte den Hals des Mannes und brach ihn mit einem Ruck das Genick.
    Erschöpft ging der Hüne zu Boden und spürte wie das Blut aus der Schnittwunde langsam hervorquoll und ihn immer weiter schwächte. Lange würde er es nicht durchhalten.
    Bevor die Stadtwache jedoch noch etwas tun konnte, explodierte eine weiterer Schmerz in seinem Körper, besser gesagt in der linken Schulter und der Adlige ging endgültig in die Knie, als er den Pfeil bemerkte, welcher aus der getroffenen Stelle herausragte.
    „Das ist das Ende.“, sagte sich Demron, schloss mit seinem Leben ab und auch die Augen. Doch der befürchtete Todesstoß blieb aus, denn plötzlich hörte er die Stimme Jamenses.
    „Tötet ihn lieber doch nicht“. Erstaunt öffnete der Waffenknecht die Augen und sah, wie sein Gegner vor ihm stand und ihn wie eine mäßig Interessante Sache anblickte.
    „Ich glaube ich weiß, wie wir mehr Geld aus der Sache rausholen können.“, meinte Jamenses, trat auf Demron zu und schlug ihn bewusstlos.

  3. Beiträge anzeigen #23
    Neuling Avatar von Jamenses
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    Jamenses ist offline
    Müde und verdrossen stand Jamenses vor einem Baum, währendessen er seine Notdurft verrichtete, direkt vor den Augen seines Gefangenen. Es war ein glücklicher Zufall gewesen, dass sie ihr Opfer so schnell gefunden hatten, was Angesichts dessen Dummheit kein großes Wunder gewesen war.
    "Wie kann man nur so ein Idiot sein und ein Feuer entzünden, das von jedem Blinden mit einem Krückstock gesehen werden kann?", fragte sich der abtrünnige Magier leicht kichernd und beendete seine Tätigkeiten.
    Erneut wandte er sich seinem Gefangenen zu, einem hünenhaften Mann, welcher erneut in das Delirium gefallen war. Erst gestern war dieser Kerl von einem Schwert verwundet und anschließend von einem Pfeil getroffen worden. Danach hatten sie ihn aufgesammelt und sofort gut verpackt, denn immerhin hatte es dieser Mann geschafft fünf von Jamenses "Tapferen Kameraden" zu töten, was kaum einer bisher geschafft hatte.
    "Naja, fünfzehn sind ja noch übrig und meine Jungs haben sich ja gestern ja noch mit dem Kerl vergnügen können.", sagte sich Jamenses, streckte sich leicht und spuckte auf den Boden in Erinnerung an die Folter des Gefangenen durch seine Leute.
    Der Kerl war mittlerweile ins Delirium gefallen, kurz davor draufzugehen, doch kämpfte er weiterhin gegen das Ende an und dieser Punkt faszinierte den Magier so sehr, das und dessen Rachsucht. Bis sie bei Selwyn Roth angekommen waren würde es noch Tage dauern und bis dahin würde er noch sein Vergnügen mit seinem Gefangenen haben.
    "Aber tot bringt er mir auch kein glänzendes Gold ein.", dachte sich Jamenses irgendwie enttäuscht, trat auf Demron zu, legte ihm die Hand auf und begann seine heilenden Kräfte einzusetzen.

  4. Beiträge anzeigen #24
    Ehrengarde Avatar von Demron
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    Demron ist offline
    Langsam aber betätig nahm die Schwärze ab, die seltsam verschwommenen Gestalten verschwanden und machten Platz für die Grausamkeit der Realität. Nur undeutlich kehrte sein Augenlicht zurück, fühlte ein warmes Kribbeln in seinem Körper und fragte sich, ob er tot war. Wieso fühlte man sich besser wenn man starb? War dies der Vorgang wenn die Seele die Welt der sterblichen verließ, wurde alles besser anstatt schlechter. Konnte es sein, dass nicht Beliars Reich auf jemanden wartete sondern etwas, worauf selbst die Götter keinen Einfluss hatten?
    "Wenn ich aufwache, werde ich sie alle wiedersehen. Vater, Mutter, Bruder, Freunde. All jene die gestorben sind, während ich überlebt habe und mein armseliges Dasein in dieser Welt fristen durfte. Endlich werden wir wieder beisammen sein.", dachte sich Demron und fühlte sich so unendlich müde, als hätte er niemals richtig geschlafen in seinem Leben.
    Doch als er die Augen wieder öffnete, langsam die Konturen die sich vor seinem Auge ausbreiteten erkennen konnte, fühlte sich der Adlige, als ob er in einen Alptraum geschlittert wäre. Anstatt im Jenseits zu sein, fand er sich auf einem harten, mit Schnee beladenden, Boden wieder, straff mit einem Hanfseil um die Hände gefesselt, während ein jugendhaftes Gesicht über ihm auftauchte und ihn irgendwie erstaunt bis fasziniert anschaute. Wütend spie Demron aus und der Speichel traf Jamenses mitten ins Gesicht.
    Gelassen wischte sich der abtrünnige die Rotze aus dem Gesicht, seufzte leicht und trat dem Waffenkecht in die Magengrube. Ein höllischer Schmerz breitete sich in seiner Magengegend aus und mit einem mal erbrach Demron das wenige, was noch in ihm verblieben war, gemischt mit blutigem Schleim.
    Derbes Gelächter brach im Lager der "Tapferen Kameraden" aus, doch Jamenses schloss sich diesem Theater nicht an, sondern holte ein Tuch hervor und wischte Demron, wie einem Kleindkind, den Mund ab.
    "Besser?", fragte der Magier und klang dabei so emotionslos wie ein Stein.
    "Fick dich.", brachte sein Gegenüber mühsam hervor, was diesem einen weiteren, schmerzhaften, Tritt einbrachte.
    "Ich glaube wir müssen noch an deinen Umgangsformen arbeiten.", meinte Jamenses gelangweilt, seufzte und wandte sich desinteressiert von seinem Opfer ab, welches erneut blutigen Auswurf auf dem Boden vergoss.
    "Wieso hast du mich am Leben gelassen?", krächzte Demron und fragte sich, womit er diese Tortur verdient hatte.
    "Naja, es macht Spaß ein neues Versuchsobjekt zu haben und außerdem wird Roth sicher mehr rausspringen lassen, wenn er dich lebend bekommt.", meinte Jamenses mit einem kurzen Blick zurück und lies Demron verzweifelt und wütend zurück.

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    Neuling Avatar von Selwyn Roth
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    Selwyn Roth ist offline
    "Tische auf, Coldorn.", befahl Selwyn Roth mit strengem Ton, setzte sich in seinem eleganten Stuhl aus Walnusholz auf und betrachtete Speis wie Trank, welches sein Leibdiener mit arrogantem Gesichtsausdruck kredenzte.
    Der Tisch war wie immer fürstlich gedeckt, dass Ambiente stimmte und alles wirkte so wie es Roth gewohnt war, nichts passierte nämlich ohne genaue Vorplanung. Das golde Besteck lag rechts neben dem Teller, aus dem gleichen Edelmetall, gefaltet in eine schneeweiße Serviette. Ein Glas mit blutrotem Holunderwein stand griffbereit und der Kronleuchter, ausgestattet mit exakt neunundneunzig Kerzen, tauchte den Raum in behagliches Licht.
    "Schenkt mir den Wein ein Coldorn.", wandte sich Selwyn erneut an seinen Diener, denn schnell war der edle Tropfen ausgegangen, womit neuer folgen musste. Schon war der Mann zur Stelle, eine bauchige Flasche in den Händen haltend und schenkte voll ein. Mit einem Handwink entließ Roth seinen Diener, nippte an seiner liebsten Flüssigkeit und begann sorgfältig sein Abendmahl zu sich zu nehmen.
    Die Vorspeise bestand aus einem leichten Feldsalat, gewürzt mit einhundert verschiedenen Kräutern aus aller Welt, angerührt mit etwas Sahne und Essig. Darauf folgte der Hauptgang, ein wilder Lachs, gut gesalzt, dazu weißes Brot und verschiedene andere Speisen aus dem Meer. Noch nie hatte Selwyn Roth das Essen so gemundet. Der Nachtisch bestand aus einem überaus gutem Vanillepudding, etwas zu süß für den Geschmack des Intriganten.
    "Ich muss Coldorn daran erinnern meine Speisen nicht so zu versüßen, ansonsten wird er seine Arbeit schneller los als er denken kann.", dachte sich Selwyn mit einem Nicken und wandte sich sich wieder dem Wein zu.
    Ehe er einen Schluck trinken konnte, klopfte es an der Tür und mit einem gereizten "Ja" lies Roth seinen Leibdiener ein, welcher ein ernstes Gesicht aufgesetzt hatte und mit schnellem Gang auf seinen Herren zukam.
    "Warum stört ihr mich noch Coldorn?", wollte Selwyn wissen und richtete sich verärgert in seinem Stuhl auf.
    "Ein Brief wurde Euch gebracht, abgesendet von einem gewissen Aeon.", las Coldorn laut vor und überreichte seinem Herren das Schreiben, welcher sich plötzlich fühlte als ob man ihn geschlagen hätte.
    "Verschwinde.", befahl er Coldorn mit zitternder Stimme und wandte seine Aufmerksamkeit dem Schreiben zu. Was hatte das zu bedeuten? Hatte Jamenses etwa vergessen, dass eine Kontaktaufnahme bis zur Geldübergabe verboten war? Mit zitternden Händen öffnete Roth den Brief und ging rasch dessen Inhalt durch.
    "Ich nehme alles zurück, das ist die beste Nachricht welche ich je in den Händen halten durfte.", dachte sich Roth lächelnd und genehmigte sich zufrieden einen Schluck Wein.

  6. Beiträge anzeigen #26
    Ehrengarde Avatar von Demron
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    Demron ist offline
    Der Wind wehte beständig weiter, während weiße Flocken gnadenlos auf ihn herab fielen und der Himmel von schwarzen Wolken heimgesucht wurde. Demrons Leben hatte sich in eine endlose Abfolge aus Schlaf, Schmerz, Schlaf und Schmerz verwandelt. Er wünschte, dass er endlich einschlafen und friedlich sterben würde. Doch Jamenses lies das nicht zu, denn nach jeder Folter setzte er seine heilende Magie ein und holte Demron wieder zurück.
    „Wieso tust du das?“, hatte der Adlige einmal müde gefragt und zum ersten mal wirkte der abtrünnige Magier belustigt, hatte ihn tatsächlich lächelnd angesehen und mit ungläubiger Stimme geantwortet:
    „Weil es Spaß macht, oder was hast du denn geglaubt?“.
    Seit diesem Augenblick hatte Demron seinen meist gehassten Feind heuer nicht mehr zu Gesicht bekommen. Dieser hielt sich in einem großen Zelt auf, aß, trank und vergnügte sich mit seinen Leuten.
    „Da dein fressen.“, meinte ein Mann plötzlich, schmiss eine Schale Harferbrei auf den Boden, dazu eine Flasche mit einer billigen Pissbrühe, welche sofort zerschellte.
    Leise lachend wandte sich der „Tapfere Kamerad“ wieder ab, während in Demron ein Hass aufloderte, welchen er nicht mehr zähmen konnte.
    „Ich muss diesen Idioten entkommen, ansonsten werden sie mich Roth ausliefern und alles ist verloren.“, dachte sich der Waffenknecht, schöpfte neue Energie aus seinem Hass und machte sich, wie ein Hund, über seinen Brei her und fraß einen Mund voll Schnee.
    Dabei entdeckte die Stadtwache etwas, was sich wenige Sekunden später als wichtiges Objekt erweisen könnte. Irgendwie schaffte es Demron den Splitter zwischen seine Hände zu bekommen und legte sich sofort wieder hin.
    Keine Sekunde zu spät, denn wenige Sekunden später tauchte eine Wache auf, lachte über den Hünen und schlug ihm zur Abwechslung mal ins Gesicht.
    Demron spürte wie seine Nase brach und ein heißer Schmerz, verstärkt durch die Kälte, aufloderte, der weilen das Blut aus der Wunde spritzte.
    „Ich dachte das du wieder einmal wie eine Memme schreien würdest. Schade, nächstes mal wieder.“, meinte die Wache enttäuscht und wandte sich ab.
    „Warte es nur ab, wenn ich meine Fesseln losgeworden bin und euch alle langsam töten werde.“, dachte sich Demron mit einem gemeinem Grinsen und fing an, seine Fesseln langsam zu zerschneiden.
    Wenige Minuten dauerte dieser Vorgang ab, Demron streifte seine Seile ab und verschwand im Dunkeln der Nacht.
    Geändert von Demron (14.01.2013 um 19:34 Uhr)

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline

    irgendwo vor Selwyn Roths Anwesen

    So viel, wie Callindor wegen Demron schon erdulden musste, würde den Kerl am Ende was kosten, und zwar was Gutes. Sicherheitshalber vermerkte sich der Magier dies im Hinterstübchen und wenn die Zeit reif sein würde, bekäme der Milizer seine horrende Rechnung präsentiert.

    Obwohl, es war ja derzeit nicht einmal sicher, dass der Tunichtgut überhaupt noch unter den Lebenden weilte. Nachdem Callindor nämlich so unelegant in den - mit Verlaub - arschkalten Schnee versenkt wurde, verloren sich die Spuren von Demron und dessen Angreifer im Schneetreiben, noch ehe sich der Feuermagier wieder aus seinem unfreiwillig gewählten Versteck herausgegraben hatte. Aufgrund seiner derzeitigen Unfähigkeit, Feuer auch nur im geringsten Maße zu komprimieren oder zu kanalisieren, musste er sich mit den klammen, eisig kalten Pfoten freischaufeln und wäre beinahe den Kältetod gestorben.

    War es nun das Glück des Dummen, er stolperte noch triefend und frierend bis auf die Knochen und kaum raus dem Schnee auf einen mit Bastkorb bewaffneten Holzfäller, der gerade dabei war, seine geschlagene Ladung heim zu transportieren. Der Förster hatte ein weiches Herz und las den Magier auf, pferchte ihn über Nacht in die Hütte und ließ ihn sich wieder akklimatisieren. Zum Glück musste er ihn nicht auch noch durchfüttern, denn Callindor hatte noch seinen Proviant dabei, inzwischen jedoch herrlich durchweicht und so rösteten sie die Brote auf dem Feuer, bis sie wieder schneidbar waren und gönnten sich dazu Wein, denn die Flaschen hatten im Rucksack die Tortur des Tages überlebt.

    Und während sie so beisammen saßen, kam Callindor endlich dazu, den Holzschläger nach diesem Selwyn Roth zu befragen, erhielt jedoch wenig Antwort aufgrund der fehlenden Informationen. Dieser Kerl schien seine Privatsphäre wirklich sehr ernst zu nehmen. Einzig die Bemerkung über Roths sicheren Gaumen im Bezug auf Weine stimmte Callindor nachdenklich und er ersann einen Plan, zumindest Roth näher auf den Zahn fühlen zu können. Denn er hatte den Verdacht, dass, wenn Demron noch lebte, er dorthin geschafft werden würde. Schließlich hatten die beiden noch eine Sache zu klären und Roth würde es sich sicher nicht nehmen lassen, dies im Angesicht seines Feindes zu tun. Darauf setzte der Magier und bereitete seinen Plan vor.

    Zum Glück hatte er sich die Aufzeichnungen aus den Unterlagen Ludmillas bezüglich des Weinhandels aufmerksam durchgelesen und so konnte Callindor in dem Bereich sicherlich eine kleine Farce aufziehen. Jeremenses wollte ihn töten, doch wusste auch Roth davon? Demron war das vorrangige Ziel, er vielleicht nur das schmückende Beiwerk, welches Jeremenses sich nicht nehmen ließ, ebenso zu beseitigen.
    Er wollte kein Risiko eingehen und so war schnell die Figur des Nikolay Carusov geboren, in Andenken an Valen und seine ihm unbekannte Familie, schließlich war er als Baby von den Crays adoptiert worden und kannte daher seine leiblichen Eltern überhaupt nicht. Das Gerücht hielt sich hartnäckig, dass es sich um Piraten oder Gesetzlose handelte, die sich die Konsequenzen einer unbedachten heißen Liebschaft nicht ans Bein ketten wollten und ihn daher ausgesetzt hatten.

    Also, Nikolay Carusov, Gesandter des Weinguts der van Dressels im Auftrag, neue Verträge mit dem Besitzer Selwyn Roth auszuhandeln. Und da er auch seine Magierkluft vor Anbruch der Reise mit seiner Lederkluft getauscht hatte, würde Roth sicherlich nicht annehmen, dass sich hinter ihm ein Repräsentant der Magier versteckte, die in solchen offiziellen Anlässen so gut wie nie auf ihre aufwendigst aufgepeppte Robe verzichtet hätten. In der Beziehung waren sie sehr eitel und angeberisch.

    Das einzige Problem stellte Jeremenses dar, dem der Magier unter allen Umständen aus dem Weg gehen musste, denn dieser hatte als einziger sein Gesicht gesehen und seine Stimme gehört und würde dieses Theater sicher schnell aufdecken.
    Hmm, es war der Griff nach einem Strohhalm in einem Haufen Glasscherben. So leicht konnte man sich dabei bis auf die Knochen schneiden und in Jeremses Fall kam das sogar wortwörtlich hin. Mit mulmigem Gefühl wartete Callindor auf den Diener, der dort im Halbdunkel angetrottet kam, nachdem er die schallende Glocke nur einmal betätigt hatte. Nun denn, lasset das Schauspiel beginnen.
    Geändert von Callindor (15.01.2013 um 18:14 Uhr)

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    Ehrengarde Avatar von Demron
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    Demron ist offline
    Der Wundbrand wollte nicht heilen, währenddessen bereits seit Stunden ekelerregender Eiter unter dem Verband hervorquoll, welchen man Demron nach der Ergreifung angelegt hatte. Es beißte und juckte fürchterlich, doch die schweren Eisenketten an den Händen verhinderten, dass der Waffenknecht nach dieser Wunde sehen konnte.
    Es war ihm gelungen zu fliehen, oh ja, doch unbewaffnet und Orientierungslos wie er gewesen war hatte es nicht lange gedauert, bis ihn die „Tapferen Kameraden“ etwa fünf Meilen entfernt auf einer Lichtung wieder eingefangen hatten.
    Jamenses war schlecht gelaunt dazu gekommen, hatte auf den Boden gespuckt und gemeint:
    „Schneidet ihm einen Hautlappen mit einer scharfen Klinge ab, damit er sieht was wir das nächste mal mit seinem ganzen Körper anstellen werden."
    Ohne zu Zögern hatte einer der Söldner Demron ergriffen, zu Boden gedrückt, einen Dolch hervorgezogen und einen Teil der Haut genüsslich an der Schulter entfernt. Währenddessen hatten die schreien des Adligen durch den Wald gehallt, doch niemand war zu Hilfe gekommen.
    Nachdem die schwer Blutende stelle mit einem einfachen Verband abgedeckt worden war, lies Jamenses seinen Gefangenen mit Eisenketten fesseln und einen Mann zur ständigen Bewachung aufstellen.
    „Ich hoffe das du nicht noch einmal abhaust.“, hatten sie ihn gewarnt und seitdem war die Gruppe marschiert und marschiert, bis Demron anfing an Fieber zu leiden und sich die Wunde langsam entzündete.
    „Lange werde ich das nicht mehr durchhalten. Wie konnte ich wieder einmal solch ein Narr sein.“, schimpfte Demron sich selbst, während er einen Schritt nach dem anderen Tat und verbissen gegen die Müdigkeit in seinen Gliedern anzukämpfen versuchte.
    Manchmal dachte der Waffenknecht an Callindor, doch war von seinem Freund weit und breit keine Spur zu sehen. Entweder hatte er die Suche tatsächlich abgebrochen oder er war bereits tot. Auch mit der Reue diesbezüglich hatte Demron zu kämpfen und er sehnte sich nach den Umarmungen und der Anwesenheit seines Freundes. Doch nach all dem was geschehen war zweifelte der Adlige daran das, falls Callindor noch lebte, dieser etwas noch von ihm wissen wollte. Er hatte den Karren in den Dreck gefahren.
    „So habe ich mein ganzes Leben weggeworfen. War es richtig mich der Rache hinzugeben? Nein, ich denke dies ist das Schicksal das man für mich ausgewählt hat und falls es mir gelingt werde ich es erfüllen.“, dachte sich Demron und schritt schweigend weiter.
    „Das wars für heute. Die kalten Winde ziehen auf und ich habe kein Bock heute Nacht zu erfrieren.“, hallte plötzlich Jamenses Stimme durch den Wald und der Tross hielt.
    Ohne weitere Worte zu verlieren begannen die „Tapferen Kameraden“ ein Nachtquartier zu erreichten, derweil der Abtrünnige auf Demron zukam und ihn schief anlächelte. Schlagartig erwachte der Hass in dem Hünen und er zerrte an seinen Ketten.
    „Nur nicht so schlagfertig oder ich werde dich bei gleichmäßiger Hitze rösten. Das wird aber nicht mehr passieren denke ich, denn in zwei Tagen sind wir da, dann haben wir deinen geliebten Roth erreicht und ich werde eine fette Belohnung einstreichen.“, sagte Jamenses und seine Augen strahlten vor Freude.

  9. Beiträge anzeigen #29
    Neuling Avatar von Selwyn Roth
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    Selwyn Roth ist offline
    "Herr?".
    Die höfliche Stimme Cortons erklang vor der Tür, während Selwyn Roth sich gerade eine Entspannungspause nahm und gerade das Badewasser sich eingießen lassen wollte. Verärgert scheuchte der Adlige seine Zofe davon, legte ein Leintuch um und linste durch die Tür hinaus, vor welcher sein Leidbdiener stand.
    "Was gibt es denn?", fragte Roth mit schroffen Tonfall, da er unbedingt sich seine Zeit im Bad gönnen wollte, umgeben von einer willigen wie hübschen Zofe, welche sicher die Beine spreizen würde, so wie es alle zuvor getan hatten.
    "Ein Mann steht vor dem Tor und bittet um eine Audienz mit Euch.", erklärte der Diener und wirkte dabei so wie immer. Anscheinend kein wichtiger Gast.
    "Sag dem Kerl er soll verschwinden.", meinte Roth und wollte sich gerade abwenden, als sein Diener erneut das Wort ergriff:
    "Herr, es ist ein Abgesander des Guts der van Dressels. Es geht um die neuen Weinbestellungen.", meinte der Diener und schaute seinen Herren ernst an.
    "Sag das doch gleich. Mein Gast soll noch etwas Geduld haben.", sagte Selwyn schlagartig freundlich, schloss die Türe und begann sich in Windeseile fertig zu machen. Wenn es um Wein ging konnte das nicht warten.
    Eine halbe Stunde später betrat der Adlige die Eingangshalle, gekleidet in ein Wams aus rotem Satin und Goldbrokat, die Füße in samtene Schuhe gehüllt und frisch nach Rosenwasser duftend. Roth legte sehr viel Wert auf ein tadelloses äußeres und wollte diesem Mann zeigen, was für einem Stand er angehörte.
    "Öffne die Türe Coldorn.", befahl Selwyn, richtete sich kerzengerade auf und wartete gespannt auf seinen Gast, welcher wenige Sekunden später durch die Türschwelle schritt.

  10. Beiträge anzeigen #30
    Ehrengarde Avatar von Demron
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    Demron ist offline
    Der Fieberwahn nahm zu, derweil ein Feuer von den „Tapferen Kameraden“ entzündet worden war und derbes Gelächter, laute Gespräche und der vernehmliche Klang Jamenses Aktivitäten aus dessen Zelt über die die Lichtung hallten.
    „Innos, stehe mir bei, wieso tust du mir das nur an?“, hatte Demron in der ersten Zeit nach dem Aufschlagen des Nachtlagers gebetet, während ihn alle ignorierten und der abtrünnige Magier sich nicht die Mühe machte, nach der Wunde zu sehen welche sich entzündet hatte.
    Doch niemand kam ihm zu Hilfe. Weder Innos, noch Callindor oder sonst ein einsamer Wanderer, welcher ihm hätte zur Hilfe eilen können. Es schien, als hätte die ganze Welt Demron vergessen und bestrafte ihn nun mit Folter, Einsamkeit, Isolation und Ignoranz.
    „Callindor, wo bist du?“, fragte der Waffenknecht nach weiterer, vergangener, Zeit und spürte wie das Fieber zunahm. Seine Kehle war ausgedörrt, Schüttelfrost packte ihn und die Beine krampften.
    „Bitte, ich will sterben.“, flehte Demron weitere Zeit später, die Dunkelheit nahm zu und wenig später fiel der Hüne wie bereits vor zwei Tagen ins Delirium und träumte, schreckliches, was er schon lange hatte vergessen wollen.

    „Meinst du, dass deine Rache dir etwas bringen wird?“, wollte Buck wissen, starrte seinen Freund wütend an und schien gleichzeitig kurz davor zu sein, den Kampf um dessen Seele aufzugeben.
    „Ich weiß nun alles. Wer hinter alldem steckt und wo ich ihn finden kann!“, schrie Demron mit schmerzverzerrter Stimme und rammte den Dolch auf den Tisch.
    „Das ist dein Verderben alter Freund, du wirst das nicht überleben.“, erwiderte Buck und wandte sich ab.
    „Wohin willst du gehen?“, verlangte Demron zu wissen und schaute seinem Freund hinterher.
    „Weg von hier. Ich will dich nicht sterben sehen.“, erwiderte der Magier und verschwand.


    Die Szenerie veränderte sich

    „Habt Ihr diesen Mann gesehen?“, wollte Demron wissen und zeigte dem Fremden müde die Zeichnung.
    „Nein nie gesehen und jetzt geh mir aus den Augen.“, meinte der Kerl, rümpfte die Nase und wandte sich angeekelt ab, beschleunigte seine Schritte.
    Demron sah an sich hinab und konnte es dem Mann nicht verübeln. Seine Kleidung war abgerissen, sein Gold ging zur Neige und er hatte keinerlei Spur zu Aeon gefunden, weder zu ihm oder zu Roth oder zu den „Tapferen Kameraden“.
    „Was soll ich nur tun?“, ging es dem mittellosen Adligen durch den Kopf, holte wieder die Zeichnung Aeons heraus und hielt den nächsten Stadtbewohner an.


    Die Szenerie veränderte sich

    Callindors Antlitz verschwand in der Finsternis. Gerade eben war er so nahe gewesen, doch nun schien er so unendlich fern zu sein. Demron rief seinen Namen, verzweifelt und voller Sehnsucht, doch verschwand der Magier in der Dunkelheit und lies den Adligen alleine zurück.

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Meine Güte!

    Dieser Selwyn Roth legte wirklich viel Wert auf Etikette. Der Gang zum Saal war ausgelegt mit Brokatteppichen und an den Wänden hingen Fackeln, abgewechselt wurden soe durch sicher sündhaft teure Gemälde, die vielleicht die Ahnenreihe zeigten. Stolze Männer in ehrerbietender Pose, da konnte sich Callindor ja schon denken, auf welche Art von Charakter er hier treffen würde.
    Die schwere Türe öffnete sich langsam und knarrend und ließ einen Blick zu, der einen die Kinnlade herunterklappen ließ. Für einen Moment stand Callindor auch genau so da, ehe er sich seines Benehmens gewahr wurde und eiligst dem Diener folgte, der schon einige Schritt Entfernung zu ihm hatte.
    "Nikolay Carusov, Herr!", sagte der Diener betreten, machte einen Beuger und war schon rückwärts und noch immer stetig verbeugend aus dem Zimmer verschwunden. Im Kamin prasselte ein wohliges Feuer, der Eiswolfpelz lag davor drappiert und alles um Callindor herum schrie förmlich nach Hochadel. Plötzlich kam sich der Magier schrecklich fehl am Platz vor und hatte Mühe, nicht sein Konzept zu verlieren. Roth musste von seinen Absichten überzeugt werden.

    "Ich grüße Euch im Namen der van Dressels, Meister."

    Der wohl gekleidete, angenehm riechende Mann zeigte nur auf einen Sessel, in dem Callindor sogleich Platz nahm.

    "So sprecht denn, was ist Euer Anliegen, und zwar rasch."

    "Natürlich, ich werde sogleich zum Wesentlichen kommen. Das Weingut der van Dressels wird inzwischen nicht mehr von Ludmilla geführt. Leider verstarb die gute Dame vor einigen Monaten und die neue Geschäftsleitung möchte ihre alten Verträge erneuern oder erneut aquirieren. Deshalb bin ich hier. Um die Wünsche des Herrn zu erfahren, und ob mein Herr sich im Stande sieht, diese ihrem vorzüglichen Gaumen entsprechend zu erfüllen. Nur das Beste für unsere besten Kunden. Seid Euch dessen versichert."

    Callindor blieb so gut es ging in seiner Rolle, horchte und schaute sich aber regelmäßig und so gut es die Unauffälligkeit zuließ im Zimmer herum. Doch von Demron war nichts zu bemerken. Entweder war er noch nicht hier, oder schon längst tot und Callindors Bemühungen von vorn herein zum Scheitern verurteilt.
    Geändert von Callindor (15.01.2013 um 19:57 Uhr)

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    Neuling Avatar von Selwyn Roth
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    Selwyn Roth ist offline
    Gemeinsam mit seinen unerwarteten Gast, diesen Niolay, saß Selwyn Roth in seinem Solar auf einem bequemen Stuhl aus Alabasterholz, während er seinem Gast einen wunderschönen Chintinstuhl zugewiesen hatte, in welchem der Abgesandte der van Dressels offenbar recht gemütlich Platz genommen hatte.
    "Gefällt Euch das Mobiliar?", wollte Roth etwas arrogant wissen und beobachtete den Mann vor ihm ganz genau. Er würde schnell bemerken, wenn dieser ein falsches Spiel trieb oder den Geschmack der Einrichtung nicht zu schätzen wusste.
    "In der Tat gefällt mir die Einrichtung, genauso die dazugehörigen Möbel. Ich finde, dass Ihr eine ausgezeichnete Auswahl getroffen habt Lord Roth.", gab der fremde, junge Mann höflich zurück und Selwyn konnte keinerlei Falschheit feststellen. Irgendwie war ihm der Abgesandte langsam sympathisch geworden, doch das hatte nichts zu heißen.
    "Wie hat Euch die Nacht im Gästezimmer gefallen. War alles nach Eurem Gunsten zufriedenstellend?", bohrte Roth nach und seine Augen blitzen auf.
    "Ich finde, dass ich noch nie so gut geschlafen habe. Das Himmelbett hatte genau den richtigen Härtegrad, derweilen ich ein warmes Feuer und guten Wein genießen musste. Auch das Ambiente des Raumes passte gut zum restlichen Anwesen. Noch nie wurde ich so umsorgt und bedanke mich für Eure Gastfreundschaft.", meinte Nikolay freundlich wie dankbar. Dies verstreute Roths letzte Zweifel und er begann dem Mann zu vertrauen.
    "Nun zum Geschäftlichen Nikolay, darf ich Euch so nennen?", wollte Roth wissen.
    "Gewiss.", entgegnete der junge Mann höflich.
    "Nun, Ihr sagtet Ihr seid gekommen, um die alten Verträge zwischen den van Dressels und Meinerseits zu erneuern? Nun, was bietet Ihr mir'", wollte Selwyn neugierig wissen und lehnte sich leicht nach vorne.
    "Nun, ich wurde ausgesandt um die Weinlieferungen von damals neu aufzurollen. Mir wurde zugetragen, dass ihr ein ausgezeichneter Kenner dieser edlen Tropfen seid und deshalb würde sich das Gut sich bereiterklären, feinsten Wein südländischer Art zu liefern mit dem Siegel der van Dressels.", erklärte der junge Mann und seine Worte waren wie Honig, doch auf jedes dieser fiel Roth in seiner aufsteigenden Gier ein.
    "Tatsächlich habt Ihr recht. Ich bin ein ausgezeichneter Weinkenner und würde gerne eine Kostprobe dieses wunderbar klingenden Weines zu mir nehmen. Habt Ihr eine Probe dabei?", wollte Roth wissen und lächelte.
    "Gewiss Eure Lordschaft.", meine Nikolay, zog die Weinflasche hervor und strahlte dabei etwas gewinnbringendes aus, was Roth jedoch nicht bemerkte.

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    Ehrengarde Avatar von Demron
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    Ein heftiger Schneeschauer brach gegen Mittag über die Gruppe hinweg, was den Marsch zum Anwesen Selwyn Roth im letzten Moment zu verzögern schien. Besonders Jamenses schien wenig von dieser Aussicht angetan zu sein, bildete die Spitze der Kolonne und schmolz den Schnee auf dem Weg mit seiner Feuermagie einfach weg.
    Demrom erging es verweilen immer schlimmer. Er war geschwächt, aufgezehrt und durstig nur knapp dem Tode entkommen und nicht mehr fähig zu laufen, weshalb die „Tapferen Kameraden“ ihn auf ein Pferd gebunden hatten, ohne Fesseln.
    „Ich glaube kaum, dass der Kerl noch einmal entkommen kann.“ hatte Jamenses erklärt, träge gelächelt und war schon gleich wieder verschwunden.
    Seitdem schlief Demron fiel, nur um immer wieder aufzuwachen, schweißgebadet, da ihn immer schlimmere Alpträume verfolgten. Alles was er geglaubt hatte verarbeitet zu haben kam wieder hervor, quälte ihn, bis sein Geist gemartert war.
    Jeglicher Gedanke an Callindor, Hass oder Fluch war verschwunden. Zurückgeblieben war eine leere Hülle, welche nur noch dahinvegetierte mit der schwachen Hoffnung, einfach sterben zu können.
    Bevor sein Geist so unheilbar zerrütte worden war, hatte Demron noch die Verdacht gehabt, dass Jamenses ihn bei absolut minimaler Stärke am Leben erhielt und zusätzlich diese Träume anfachte, doch hatte er vor dem Einstürzen der Mauer keinen Beweis mehr hierzu gefunden.
    „Denkt ihr der Typ wird es überhaupt noch schaffen?“, drang eine raue Stimme durch Demrons Leere, doch konnte er den Sinn dieser Worte nicht verstehen.
    „Naja, der Boss meint, dass er den Kerl an der Flucht hindern will, jedoch nicht das Risiko eingeht um die fette Beute durch dessen Tod zu riskieren.“, sagte ein anderer und der Waffenknecht drohte wieder in den Abgrund zu stürzen.
    „Verpisst euch, oder ich werde ein Leuchtfeuer entzünden. Der Kerl wird schon bald endgültig tot sein, denn ich habe gute Neuigkeiten.“, verkündete eine gelangweilte Stimme und alle anderen Laute schienen zu verstummen.
    „Was für Neuigkeiten?“, fragte eine Stimme zögernd.
    „Das Anwesen liegt direkt voraus. Wir haben es doch früher erreichen können als erwartet. Endlich werden wir unsere Belohnung kassieren und die nächsten Monate wieder einmal in Saus und Braus leben können.“, meinte die gelangweilte Stimme und Demron versank wieder in der Finsterniss.

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    So weit so gut.

    Das Gespräch mit Selwyn Roth verlief in angenehmen Bahnen und es schien, als würde sich eine Vertrauensbasis zwischen diesen beiden Männern entwickeln. Das war kaum verwunderlich, gab sich der Magier doch alle Mühe, dem Herrn des Hauses in einer Tour zu gefallen, sei es durch Worte, Handlungen oder Interessen.

    Mit einem gekonnten Griff holte Callindor eine Flasche hervor und schenkte den Inhalt in zwei Gläser ein, die der Diener zuvor auf dem Tisch abgestellt hatte. Gemeinsam nippten sie daran und ließen die Magie des Weins auf sich wirken. In der Tat, er schmeckte ungemein lecker, auch wenn sich Callindor noch immer mit Apfelwein am ehesten zufrieden gestellt hätte. Und während sie so tranken und Blicke austauschten, kam ihm eine Idee, wie er Roth vollends in die Falle würde locken können.

    "Gefällt er Euch, Herr? Wenn ich ehrlich bin, schmeckt er etwas bitter im Abgang, vielleicht korkig, oder die Ernte war unsauber verlesen und zum Teil verdörrt. Ich entschuldige mich dafür und sollte es der günstigeren Verhandlungen nicht erwähnen, doch empfinde ich es als notwendig, Euch darüber in Kenntnis zu setzen, auch wenn ich eher annehme, dass Euch dieser Qualitätsverlust selbst aufgefallen sein mag."

    Der Wein war weder korkig noch bitter, doch Callindor wollte Roth eine Option bieten, Gold zu sparen, und so wie den Hausherrn einschätzte, war Gold und Vermögen Dreh- und Angelpunkt einer jeden Konversation. Er beobachtete den elegant gekleideten Mann ganz genau und offenbar schien er abzuschätzen, ob er Callindor Recht geben sollte, um damit den Verhandlungspreis zu seinen Gunsten zu beeinflussen, oder ihn für seine Fehleinschätzung zu schelten.

    "Und vielleicht überschreite ich nun eine Grenzre, die mir nicht erlaubt ist, doch würde ich Euch einen Rabatt einräumen, so Ihr Euch bereit erklärt, einen neuen Vertrag zu unterzeichnen."

    Zu seiner Überraschung und in einem wohl ungünstigsten Moment, wurden sie durch den Diener unterbrochen, der nur geheimnisvoll meinte, die Fracht sei eingetroffen. Was das wohl bedeutete?
    Geändert von Callindor (16.01.2013 um 16:47 Uhr)

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    Neuling Avatar von Jamenses
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    Jamenses ist offline
    Roth erschien völlig alleine, derweil Jamenses und seine Söldner unruhig in den Verließen warteten, da sie endlich ihre Bezahlung haben wollten. Besonders der Abtrünnige wollte so schnell wie möglich wieder verschwinden, denn er hatte es satt, dass dieser Auftrag solche dummen Missgeschicke mit sich gebracht hatte.
    "Wehe der bezahlt nicht mehr als ausgemacht.", murmelte Jamenses leicht angespannt, denn wenn es um Geld ging, wurde er durchaus emotional.
    "Da Seid Ihr ja endlich.", begrüßte Selwyn seine Auftragnehmer barsch und blickte mit großer Genugtuung auf das Opfer.
    "Zeit um höflich zu Reden hatten wir ja schon genug Roth. Ich erwarte fünfundzwanzig tausend Goldstücke oder du wirst hier verreken". erwiderte Jamenses und sammelte zur Sicherheit etwas magische Kraft an.
    "Kein Problem, Ihr Brief erreichte mich gerade rechtzeitig.", beruhigte ihn Roth mit wütender Stimme, holte einen prallen Sack hervor und warf ihn Jamenses vor die Füße.
    "Wohin sollen wir den Kerl bringen?", erkundigte sich der Abtrünnige, währenddessen seine Söldner das Gold auf seinen Befehl verstauten.
    "Letztes Verließ auf der rechten Seite.", antwortete Roth knapp und schien es eilig zu haben wieder zu verschwinden.
    "Wir verschwinden danach.", meinte Jamenses.
    "So schnell wie möglich, denn ich habe noch ein wichtiges Geschäft zu erledigen.", meinte Roth knapp und verschwand eilig.
    Stirnrunzelnd drehte sich Jamenses um, starrte das Gold gierig an und wies seine Leute an ihm zu folgen.

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Bei Innos!

    Callindor war es gelungen, kurz nachdem Roth das Zimmer verlassen hatte, zu den fenstern zu eilen und sich darüber zu erkundigen, was vor sich ging. Und was er sah, ließ ihn erschaudern. Dort war demron und er wurde von drei leuten von einem Pferd geschnallt und getragen, kaum mehr dazu fähig, selber zu laufen, geschweige denn, präsent zu sein.
    Dieser Jamenses musste ihm dies zugefügt haben und es sah so aus, als würde Demron diese Folter nicht sehr lange überstehen. Callindor konnte ihm nicht helfen, doch es gab jemanden, der es konnte. Jamenses ...

    Und dem Magier kam auch schon ein Gedanke, wie er den flegelhaften Burschen dazu bringen konnte, Demron zu helfen. Eiligst nahm er wieder auf dem Sitzmöbel Platz und wartete artig auf die Rückkehr von roth, der irgendwie durch den Wind zu sein schien, ob durch Furcht oder Hoffnung, dies würde sich bald heraus stellen.

    "Meister Roth, seid Ihr in Ordnung, Ihr wirkt ein wenig blass. Wenn Ihr einen Moment für Euch braucht, ziehe ich mich auf das Zimmer zurück, wenn Ihr dies wünscht. Und ... wenn Ihr mir die Frage gestattet ... um welche Fracht ging es genau, die just hier eingetroffen ist? Muss ich die Konkurrenz fürchten. Bitte, sprecht ruhig offen, Ihr könnt mir vertrauen."

    Callindor ließ die Magie in seinem Körper wirken und verwandelte jedes Wort, welches seine Lippen hier verlassen hatte, in puren Zucker. Zu süß, als das Roth sich dem erwehren würde können. Er hatte den eitlen Hahn am Haken und nun würde er endlich ein paar Antworten auf längst überfällige Fragen liefern.

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    Neuling Avatar von Selwyn Roth
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    Selwyn fühlte sich, als ob er auf einer Woge der vollkommenen Glückseligkeit treiben würde. Es kam ihm alles so einfach vor, ja wunderbar. Nun stellte ihm sein Gast eine Frage und er musste einfach alles erzählen, was im Kommenden passieren würde. Immerhin war sein Gegenüber ein Gast, welcher ihn noch so vertrauensvoll anlächelte. Roth grinste träge, sank in sich zusammen und begann zu erzählen:
    "Ihr braucht Euch nicht zu fürchten Nikolay. Der Mann der mit diesen Kerlen eingetroffen ist, wird nicht ein Konkurrent von euch sein, nein, es ist bloß ein unliebsamer Gefangener, welchen ich nach einem Gespräch töten werde.
    Der Bote schien zu erstarren. Doch für Selwyn wirkte das nicht seltsam, nein er sah ein erleichtertes Gesicht vor sich.
    "Dessen Name ist Demron, ein unliebsamer Spross eines Adelsgeschlecht, welches ich dachte vor ein paar Jahren ausgelöscht zu haben. Dieser Magier dort, Jamenses, wurde engagiert um ihn zu beseitigen, doch hat er den Mann nun zu mir gebracht, damit ich nun selber Hand anlegen kann.", plapperte Roth unüberlegt weiter und sein Gast wirkte nun entsetzt.
    "Wo habt Ihr ihn hingebracht?", fragte Nikolay mit mühsam unterdrückter Wut.
    "Ach in die Kerker, wo ihn dieser Jamenses und seine Leute wohl gerade eben hinbringen.", beendete Roth seine Erklärungen, grinste noch einmal schief und sackte in sich zusammen.

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Je mehr Callindor hörte, desto mehr stieß es in ihm auf. Dieser Roth mochte nach außen hin eine freundliche, wenn auch bestimmende Fassade haben, doch eigentlich war er nicht mehr als ein Kalkulator, der seine Finanzen effizienter gestalten und dafür Störenfriede wie Demron und dessen Familie beseitigen musste. Würde er Jamenses denn am Leben lassen können, denn schließlich wäre er ein belastender Zeuge, der fortwährend und wenn ihm der Sinn danach stünde, ihn mit diesem Geheimnis erpressen könnte. Konnte es sich ein selbsternanntes Genie wie Roth wirklich leisten, Jamenses und seine Kumpel am Leben zu lassen?
    In Callindor rumorte es wie wild, denn je mehr er darüber nachdachte, desto stärker formte sich in ihm ein Plan, wie er sowohl Roth als auch Jamenses ausschalten, als auch Demron würde retten können. Doch dafür war Planung nötig. Sehr viel Fingerspitzengefühl und das richtige Timing von Überredungskunst und Magie. Zum Glück schlug nur seine Feuermagie derzeit fehl, die Effekte seiner mentalen Beeinflussung schienen zumindest bei Roth zu funktionieren.

    "Danke das Ihr mir davon erzählt habt, Meister Roth. Sicher habt Ihr dem guten Herrn Jamenses eine Belohnung versprochen für die Ergreifung dieses Bastards."

    Callindor fiel er schwer, so über Demron zu reden, doch je authentischer er es rüber brachte, desto eher war Roth beeinflussbar.

    "Und solltet Ihr nicht sicher gehen, dass Jamenses Euch nicht das Vergnügen vergönnt, Demron zuvor tötet und Euch der Spass an der Ermordung entgeht. Das wäre doch ein Jammer, nicht wahr?"

    Callindor lächelte zuckersüß und Roth nickte nur, nachdem sich alles kurz durch den Kopf gehen ließ.

    "Dann sagt mir, wie ich zu den Katakomben gelange, und ich stelle sicher, dass Jamenses Euch nicht in die Suppe spuckt. Kommt am besten mit mir und sammelt ihn auf, damit Ihr euer finanzielles Geschäft abwickeln könnt, ich werde in der Zeit die Zelle bewachen, und niemand wird Demron bis zu Eurer Rückkehr ein Haar krümmen. Diese Ehre überlasse ich dann nur zu gerne Euch. Und ehrlich zu sein, gönne ich mir selbst den Spass ab und zu. Nichts geht über eine angekettete Jungfrau in einem Kerker, umgeben von Instrumenten, um sich mit ihr und an ihr die Zeit zu vertreiben ..."

    Hatte er das gerade wirklich gesagt? Callindor musste wirklich aufpassen, dass er hier nicht über das Ziel hinaus schoß ... Hoffentlich war Roth auch weiterhin kooperativ, doch es musste dessen eigene Entscheidung sein, sonst würde dieser Feuermagier Jamenses sofort merken, dass hier Gedankenkontrolle am Werk war.
    Geändert von Callindor (16.01.2013 um 18:44 Uhr)

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    Ehrengarde Avatar von Demron
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    In der Zelle gab es kein Licht. Es herrschte die Schwärze der Nacht, der Hauch des Todes umwehte ihn, derweil die feuchte und muffige Luft die Wunden an seinem Körper noch weiter entzünden ließen.
    Demron konnte nicht bestimmen, ob er noch lebte oder schon tot war und nun im Reiche Beliars eingekehrt war. Vielleicht war dies die Qunitessenz seines ganzen Lebens gewesen. Geboren zu werden, um schlussendlich an sich selbst zu scheitern.
    Immer wieder hatte der Adlige kurze, klare Momente, es schien als ob ein Teil seines Geistes doch nicht ganz zerstört worden war, doch würde auch das in absehbarer Zeit passieren, denn die Zeit lief unerbittlich ab.
    „Wenn ich Callindor doch niemals so behandelt hätte, dann würde er mich vielleicht längst gerettet haben.“, dachte sich Demron und eine Träne kam mühsam aus seinem angeschwollenen Auge hervor.
    Wenn er an all das Geschehene der letzten Tage zurück dachte, dann war die Abweisung seinerseits an Callindor durch seine grausamen Aktionen das dümmste gewesen, was er ja hätte tun können. Der Magier hätte sicher einen Weg finden können ihn zu retten, doch hatte Demron aus Hass und Rachsucht dies nicht erkennen können.
    „Sollen sie mich doch holen kommen. Mein Leben ist zuende, spätestens dann wenn Selwyn sich meiner annehmen wird. Schade das ich Jamenses nicht umbringen konnte, doch ist das kein Wunder, bei meiner Ignoranz“, flüsterte der Waffenknecht zu sich selbst, derweil sein Denken langsam erlahmte und die Stimmen in seinem Kopf wieder lauter zu werden schienen.
    „Nicht schon wieder.“, stöhnte der Adlige, versuchte sich aufzubäumen, doch sein geschundener Körper ließ es nicht zu sich weiter zu wehren.
    „Nein, nicht!“, rief Demron und schrie.
    Doch alles half nichts, der Wahnsinn übermannte ihn und etwas riss. Demron fiel, fiel und fiel, hinein in das Nichts, während die Welt um ihn herum zusammenfiel.

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Roth zeigte sich einverstanden und gemeinsam beschritten sie den wenig beleuchteten Gang, während sich Callindor den Weg einzuprägen versuchte. In Sachen Orientierung war er nämlich eine ausgemachte Niete, sodass die Möglichkeit bestand und es recht wahrscheinlich war, dass er sich eher bei seiner Rückkher hier her heillos verirren würde.
    Wie sich heraus stellte, hätte er Demron wirklich nicht gefunden, denn der ganze Kerkertrakt wurde durch eine Geheimtür vom Rest des Komplexes abgetrennt, quasi ein Luftschutzbunker, in dem die Gefangenen um Hilfe schreien könnten, ohne je erhört zu werden.
    Gemeinsam begingen sie die nach unten führende Treppe. Es wurde mit jedem Schritt merklich kühler und Callindor schlussfolgerte daraus, dass sie inzwischen unterhalb der Grasnabe sein mussten, also unterirdisch.
    "Es ist nicht mehr weit. Dort vorn links.", meinte Roth beiläufig und Callindor nickte nur.
    Dort vorn flackerten die Fackeln, und Stimmen waren zu hören.
    "Fresse halten habe ich gesagt!"
    Das musste Jamenses sein. Diese Stimme würde er überall heraus hören. Wenn er Callindor hier antraf, wäre der Plan gescheitert. Ein Ausweg musste her.
    "Ich habe einen Vorschlag, Meister Roth. Ich werde mir erst einmal Euren Weinkeller ansehen, während Ihr mit Jamenses das Geschäftliche klärt. Schickt auch den Rest der Bande fort, nach draußen vielleicht, solche Schweine haben hier drin, in Eurer erlauchten Residenz, ohnehin nichts verloren. Danach werde ich den Gefangenen beaufsichtigen, bis ihr wieder kommt."

    Roth nickte nur, was Callindor zu einem zuversichtlichen Lächeln nötigte und zog sich dann in die Dunkelheit einer Seitengasse zurück. Der Weinkeller spielte keine Rolle, wichtig war nur, dass Roth dachte, sein Gast sei dort hin unterwegs, sodass er sicher und offen mit Jamenses sprechen konnte und dieser so keinen Verdacht würde schöpfen können. Alles würde so normal wie sonst auch ablaufen. Und sobald sie weg wären, würde Callindor Demron helfen, vielleicht heraus schaffen, zuerst allerdings dessen Zustand feststellen. Sofern er noch lebte. Was in diesen kalten, dunklen Zellen von Augenblick zu Augenblick unwahrscheinlicher wurde.
    Geändert von Callindor (16.01.2013 um 19:07 Uhr)

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