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  1. Beiträge anzeigen #21
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    „Es ist soweit.“ sagte die Leibgarde zu Nicolei und mit einem letzten Atemzug wurde er vorgeführt wie eine Marionette. Er trat in einen großen Raum und alle Augen richteten sich auf ihn.
    Immer wieder hörte man Flüstern, Raunen. Nicolei warf einen abfällig blick zum König. „Das ist Nicolei van Yunarik und er hat mir versichert dass er keine Zurückhaltung kennt wenn man ihn anstarrt wie ein Objekt und ich stimme ihm da zu.“ Schnell wanderten die Blicke der Adligen zu Boden.
    Nicolei zog eine Augenbraue hoch als er den Leichnam von Furk sah. „Hexenmeister, mir gefällt Eure Politik. Ich bin von meiner Seite aus bereit euch genug Informationen zu geben um abzuwägen ob ihr Euch an das Licht wagt oder nicht.“
    „Und wer versichert uns dass ihr die Wahrheit sagt?“ wagte ein Adliger zu fragen.
    „Nun, niemand.“
    „Das ist inakzeptabel!“
    Der König hob zur Abschwächung der Lage die Hand, „Yunarik hat lange mit Ikarnum zusammen gearbeitet und sie haben sich ausgetauscht, Ikarnum wird zu späterer Zeit auch noch einige Worte dazu sagen, er kennt unsere Vergangenheit besser als jeder andere. Da er meine persönliche Erlaubnis dazu hatte.“
    So begann Yunarik von den verschiedenen Kontinenten und Inseln zu berichten die er bereist hatte und es dauerte einige Sanduhren lang bis er mit seinen Ausführungen fertig war.

    Nach den Ausführungen löste der König die Versammlung auf. Karsan wartete im Arbeitszimmer des Königs und empfing den Hexenmeister und seinen Begleiter mit der Frage: „Mein Herr, wie haben die Adligen reagiert?“
    „Furk ist tot, danach waren sie etwas einsehender. Aber alles in allem werden wir mit einem Aufstand rechnen müssen.“
    Nicolei runzelte die Stirn, „Mein Herr, die Adligen machten nicht den Eindruck...“
    „Täuscht euch nicht mein neuer Freund, ich kenne sie schon sehr lange, sie verfügen über eigene Truppen die in den Eben für Ordnung sorgen, den Oberbefehl habe zwar ich und ich habe neben meiner Leibgarde, die Palastwache sowie ein eigenes Regiment um, sollte der Tag kommen, offensiv gegen die, die in den Tunneln leben vorzugehen.“
    „Ihr meint es besteht die Gefahr, dass die Adligen sich zusammenschließen und euch den Thron rauben wollen?“
    „Furk war nur das Sprachrohr der Adligen, sein Tod hat sie zwar schweigsam gemacht, aber nicht handlungsunfähig. Es wird zu einem Aufstand kommen und wenn Vater Schatten mit uns ist werden wir siegen.“
    „Ihr habt mein Schwert, nun, wenn ihr es mir wieder gebt, natürlich.“
    „Hm? Was? Habt Ihr es noch nicht bekommen?.“
    "Nein, mein Herr."
    Der König winkte eine Wache zu sich und lies das Schwert des Magiers holen.
    Eine der Leibgarden betrat das Zimmer, „Mein König, die Adligen sammeln ihre Truppen!“
    Es hatte begonnen.

  2. Beiträge anzeigen #22
    Lehrling Avatar von Dunkelstadt
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    Dunkelstadt ist offline
    Auf allen Ebenen herrschte Chaos, die Adligen ließen die Zugänge zu ihren Ebenen mit Barrikaden verstärken und zusätzlichen Wachen, andere hingegen schickten Boten zum Palast um Befehle zu bekommen, da sie den König nicht verraten wollten und ihre Treue immer noch ihm galt.
    Der Hexenmeister hatte Position vor dem Palast bezogen und koordinierte die Verteidigung. Nicolei war bei ihm und half die Informationen der Boten nach Dringlichkeit zu ordnen und dem König vor zu tragen.
    Von den dreißig Adelsfamilien waren gerade einmal zehn dem König treu geblieben und vorderen Informationen und wollten wissen wo ihre Truppen gebracht wurden.
    Überall entstanden Brände und die Kämpfe tobten in der ganzen Stadt, auf jeder Ebene, die Bürger versuchten ihr Hab und Gut zu sichern und öffneten niemandem die Tür.
    Am schlimmsten umkämpft waren die Brücken die die Ebenen horizontal miteinander verbanden, sowie die großen Treppen.
    Das aufeinander treffen von Schwerter und Schmerzensschreie hallte laut durch die unterirdische Stadt.

    Die König versuchte zuerst eine gute Verteidigung aufzubauen, dazu lies er Barrikaden um den Palast errichten und schickte den noch treu gebliebenen Adligen zusätzliche Truppen damit sie ihre Ebenen halten konnte.
    Ein Vorteil den der König hatte, war, dass seine Soldaten etwas, zwar nicht viel, aber etwas Kampferfahrener waren, doch so etwas wie jetzt, gab es noch nie und war für jeden Kämpfer etwas völlig Neues. Die Soldaten von Furk hatten sich anderen Adelsfamilien angeschlossen, sie wollten Rache nehmen für den Tod ihres Herren.
    Die Brücke die die vierundzwanzigste Ebene von Ost nach West verband geriet in Brand, es war Glück dass die Brücken alle natürlich entstanden waren, nur kleinere Veränderungen wurden gemacht,aber Feuer war immer noch die beste Möglichkeit das Vorrücken feindlicher Soldaten zu verhindern.
    Jede Ebene musste zweimal eingenommen werden, sowohl die Ost- als auch die Westseite.

    Doch egal wie hart die Truppen des Königs auch kämpften sie verloren immer mehr Ebenen und wurde zurück gedrängt, was die Angreifer in einen Kampfrausch verfallen lies und sie keine Gnade mehr kannten. Von der dreißigsten Ebene bis zur Ostseite der fünfzehnten Ebene war alles in Besitz der Aufständischen Adligen, die ihre Truppen gebündelt hatten und weiter vorrückten.
    Es stand schlecht um den König.
    Die Soldaten der Adligen kamen an einem Punkt nicht mehr weiter, da der König die meisten seiner Truppen jetzt auf die vierzehnten Ebene geschickt hatte, boten sie einen guten Wall gegen die Angreifer. Jedoch hatten die Adligen eine Idee, sie umgingen die Truppen des Königs in dem sie sich von einer Ebene abseilten und so von hinten den Verteidigern schwere Verluste zufügten.
    Durch diesen strategischen Zug fielen weitere Ebenen den Adligen in die Hände und die Truppen des Königs wurden immer weniger. Er hatte bald keine andere Wahl mehr, als seinem Titel entsprechend zu handeln, aber zuerst wollte er seine Soldaten retten, die eingekesselt auf der mittlerweile elften Ebene waren.

  3. Beiträge anzeigen #23
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    „Yunarik!“ schrie der König und der Magier eilte herbei. „Nehmt zwei Dutzend meiner Leibgarde und begebt euch zur Westseite der Elften Ebene, Barthus hält diese im Moment noch, los! Macht schnell!“
    „Mein Herr, wir werden verlieren, das ist unausweichlich!“
    „Oh nein, mein Freund, oh nein. Ich herrsche nun schon so lange und werde mir nicht von dahergelaufenen Adligen mein Reich rauben lassen! Nun eilt euch,wir brauchen jeden Mann am Palast, es sollen sich alle Truppen zur letzten Verteidigungslinie zurückziehen und dann werden sie sehen was Macht noch bedeuten kann!“
    Wie ihm aufgetragen, rief er die Leibgarde zusammen und rannte los.

    Auf seinem Weg kamen ihm Verwundete entgegen, doch er hatte keine Zeit sich mit ihnen zu beschäftigen, die Leibgarde weißte ihm den schnellsten Weg zur Ebene. Es dauerte eine Zeitlang bis sie die elfte Ebene erreichten, da sie den Lastenzug nicht benutzen konnten, da sie sonst dort ein leichtes Ziel für Bogenschützen waren, die leicht von einer Seite der Schlucht zur anderen schießen konnten und dann, plötzlich, war er mittendrin. Klirrend trafen Schwert auf Schwert, der Steinboden war rutschig von Blut und es herrschte ein Lärm den er seit Jahren nicht mehr gehört hatte, der Gesang des Krieges. Er versuchte den Befehlshaber zu finden, doch die wenigsten verstanden ihn, es ging sehr hektisch zu und er war immer wieder damit beschäftigt Schwerthieben auszuweichen, für einen Angriffsschlag blieb keine Zeit, er musste zusehen dass er die Truppen zum Rückzug bringen konnte.
    Doch dann stürmte wie im Wahn ein Angreifer auf ihn zu, mit erhobenem Schwert. Nicolei war kein besonders guter Schwertkämpfer, aber seine Gegner auch nicht, da sie über keinerlei Kampferfahrung verfügten. Der Magier wich dem Schlag aus und versuchte einen Treffer zu landen und er traf den Angreifer am Rücken und die Klinge seines Schwertes zog sich durch des Fleisch am Rücken und sein Gegner blieb am Boden liegen.
    „Barthus!“ rief er mit krächzender Stimme und der General der die Verteidigungslinie immer noch hielt und an vorderster Front stand drehte sich zu ihm um. Er trug eine schwere Plattenrüstung, die schon von unzähligen Hieben zerkratzt war und mit Blut nur so übersät war, dazu einen Helm mit Visier. In den Händen hielt er einen schweren Zweihänder, wobei an seiner Seite noch ein Breitschwert hing, dass allerdings noch nicht zum Einsatz gekommen war.
    „Yunarik! Welch wunderbarer Tag um den Tod zu grüßen!“ rief er dem Magier zu während er mit seinem Schwert weiter Schädel spaltete und Körperteile mit sauber geführten Hieben abtrennte.
    „Das sehe ich auch so!“ rief der Magier dem General zu, „Dasemen will am Palast eine letzte Verteidigungslinie aufbauen, ihr sollt Euch zurückziehen!“
    Barthus nickte nur und dann versuchten er und Yunarik den Rückzug der Truppen zu Decken.
    Nicolei war beeindruckt von den Kampfkünsten des Generals und es wunderte ihn nun nicht mehr dass er an seiner Paradeuniform so viele Orden hatte. Immer mehr Feinde stürmten auf sie ein und Nicolei zielte einfach nur blind in die anstürmende Masse und fast jeder Hieb traf, da es eine einzige Masse war die sich auf dem Vormarsch befand.
    Als er einen kurzen blick zurück werfen konnte, sah er dass die meisten Truppen ihren Rückzug schon begonnen hatten.
    Nur noch Barthus und er selbst hielten diese Ebene, ein Unterfangen das einfach nur dem Wahnsinn glich. Der General lachte diabolisch und ging Schritt um Schritt zurück bis er sich sicher war dass seine Soldaten genug Zeit hatten den Palast zu erreichen. Nicolei selbst war in einen Blutrausch gefallen, da sich der Feind nicht taktisch verhielt sondern sich wie eine Masse bewegte konnte er zuschalgen wohin er wollte und Blut besudelte seine Robe.
    Dann griff ein Schwerer Plattenhandschuh Yunarik am Kragen und zog ihn mit. Fluchend und immer noch um sich schlagend wurde der Magier mitgezogen.

    Ebene um Ebene hasteten die Truppen des Königs zur letzten Verteidigungsleine. Als sie genug Vorsprung hatten traf die flache Seite des Handschuhs Nicolei mitten im Gesicht und auf einmal war sein Denken wieder klar. Dankend nickte er dem General zu. Dieser hatte nur ein diabolisches Grinsen als Antwort.
    Sie kamen schnell weiter, doch der Feind folgte.
    Was Dasemen sich dabei dachte verstand Yunarik nicht. Es war strategischer Wahnsinn, doch auch wenn er Wahnsinn sehr schätze, schätze er ihn nicht wenn es wirklich wahnsinnig war, oder besser gesagt einfach falsch.
    Endlich kamen sie an, es waren noch gut sechshundert Königstreue Soldaten und die rund zweihundert Mann aus der Leibgarde gegen weit über tausend feindliche Soldaten die jetzt direkt vor dem Palast standen.
    „Mein Herr, ich habe so viele Soldaten mitgebracht wie ich konnte, doch ich halte das hier nicht für klug!“
    Doch Dasemen hatte einen wahnsinnigen Gesichtsausdruck und sagte gar nichts zu dem Einwand des Magiers.

    „Kader!“ rief er und aus dem Tempel kamen zehn in dunkelblauen Roben gekleidete Männer und Frauen. Sie bildeten um Dasemen einen Kreis. Und allmählich verstand Nicolei was der König vor hatte. Dass er über einen eigenen Magierkader verfügte war nur den Wenigsten bekannt gewesen und für viele war der Titel Hexenmeister nur ein Anhängsel aus alten Tagen.
    Dann begann das Schauspiel, das viele Menschen in Dunkelstadt auch nur für eine Legende gehalten hatten.

  4. Beiträge anzeigen #24
    Lehrling Avatar von Dasemen Haldur
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    Dasemen Haldur ist offline
    Sein Kader war eingetroffen und hatte sich ausreichend vorbereitet. Sie waren Narren gewesen sich mit seiner Macht messen zu wollen.
    Der Kader hatte einen Kreis um den Hexenmeister gebildet und er begab sich in eine Art Trance um die Beschwörung zu beginnen. Ein Monotoner Sprechgesang des Kaders begann und dann zuckten magische Blitze durch den Kreis und um Dasemen hindurch. Das Kampfgeschehen war wie eingefroren jeder versuchte einen Blick auf das Geschehnis zu erhaschen. Egal ob es die Truppen der Adligen waren oder die Soldaten des Königs jeder war gefesselt von dem was entfesselt wurde.

    Die Blitze bildetet mittlerweile ein waberndes Pentagramm in dessen Zentrum der Hexenmeister stand. Dieser riss mit einem unnatürlichen Schrei seine Arme nach oben und über ihm manifestierte sich ein gigantischer Dämon, so hoch wie vier Männer und mit Flügeln aus Flammen. Doch etwas war anders, dieser Dämon trug Ketten die sich um seinen ganzen Körper wanden.
    Dasemen versuchte seine Kraft auszuschöpfen und versuchte den Dämon mit so viel Kraft wie er nur konnte zu „füttern“. Es war anstrengend, da er nicht in Übung war und Schweiß rann ihm über das Gesicht. Dann „fütterten" auch noch seine Magier den Dämon mit magischer Energie um ihn noch stärker zu machen, doch sie investierten nicht so viel wie Dasemen.
    Dann endlich spürte er die unbändige Wut des Dämon und unterbrach die Verbindung.
    Dann ging er in Richtung Frontlinie. Über ihm schwebte, seine Flügel schlagend der Dämon.
    Er blickte auf die Soldaten die vor ihm Standen und sah entsetzen in ihren Gesichtern.
    „Krul' Ahad! Vernichte sie!“ Brüllte der Hexenmeister und seine stimme hallte wieder und wieder durch die Schlucht auch das was er noch hinzufügte, obwohl es ganz leise war, vernahm es jeder, „bis auf den letzten.“

    Mit diesem Befehl erhob sich der Dämon und zog ein Schwert aus reinen Flammen und sprang mitten in die Soldaten die den Palast belagerten und ein bestialisches Gemetzel begann. Als der Dämon gelandet war, sprang auch der Magierkader über die Barrikaden und machte jagt auf die Angreifer, mit Schattenflammen und niederen Untoten begann eine Hetzjagt auf die Soldaten, deren Schicksal beschlossen war.
    Dasemen ging langsam zurück zu Barthus und Nicolei. Beide verneigten sich.
    „Sie waren Narren gewesen mich herauszufordern“ begann der Hexenmeister.
    „Das waren sie, mein König.“ meinte Barthus dazu und stellte sein Schwert ab.
    Nicolei schwieg, zum ersten Mal war er Zeuge gewesen von einer Beschwörung, wie sie nur die mächtigsten Dämonenbeschwörer vollbringen konnten. Er war schlicht sprachlos und starrte auf die brennende Stadt und den Dämon der von Ebene zu Ebene flog und sein Werk vollbrachte.
    Was der Hexenmeister mit einem zufriedenen Lächeln feststellte.

  5. Beiträge anzeigen #25
    Lehrling Avatar von Dunkelstadt
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    Dunkelstadt ist offline
    Es war ein brutales Schauspiel, der Dämon und der Magierkader säuberten Ebene um Ebene, Leichen wurden von den Eben auf den Grund der Schlucht geworfen und es regnete im wahrsten Sinne des Wortes Blut. Krul' Ahad war der Name des Dämons, ein Wesen das fast so alt war wie die Zeit selbst. Niemand, außer die engsten Vertrauten des Königs und Hexenmeisters wussten um ihn und seiner Macht.

    Krul' Ahad wütete fast einen ganzen Zyklus in der Stadt, unterschied allerdings ganz deutlich zwischen denen die er jagte und denen die er schützen sollte. Sein Flammenschwert verwandelte den Getroffenen innerhalb eines Herzschlages zu Asche und es legte sich ein Nebel über Dunkelstadt. Die Bewohner die es wagten nach draußen zu gehen und dem Schauspiel zuzusehen mussten sich Tücher vor Mund und Nase halten damit sie atmen konnten.
    Es war laut den spärlichen Aufzeichnungen hunderte Jahre her seit Krul' Ahad gerufen wurde. Die Ketten die sich um seinen Leib rankten waren ein Zeichen dafür dass selbst ein so mächtiger Dämon einen Herren hatte. Und das Dasemen über die Macht besaß ihm Befehle zu erteilen. Er war nicht sein Herr, sein Herr war Vater Schatten, es war sein persönlicher Dämon.

    Der Magierkader war nicht weniger brutal, es ging das Gerücht um - und das sollte nach dem heutigen Zyklus wieder aufleben - dass sie alle Wahnsinnig waren, denn so verhielten sie sich auch. Es war eine Säuberungsaktion, anders konnte man es nicht bezeichnen. Der Kader ging gnadenlos und ohne Gewissen vor und jeder der den Versuch unternahm sich zu währen, wurde noch an Ort und Stelle bestialisch gefoltert bis man ihnen den Frieden des Todes gewährte. Sie waren es auch die die Leichen nach unten warfen, teilweise noch lebendig, teilweise brennend, teilweise beides zugleich.
    Sie erfreuten sich schier an dem Leid dass sie unter ihre Feinde brachte und ihre Aufgabe war es, alle Adligen gefangen zu nehmen, lebendig, wenn möglich, aber nicht unversehrt. Denn für sie war ein anderes Schicksal vorgesehen, das wussten sie nur zu gut. Daher stürzten sich einige lieber freiwillig von einer Ebene und hofften sie würden den Sturz nicht überleben, andere hingegen versuchten im Zweikampf mit etwas mehr Würde zu sterben, doch die Magier sahen in ihnen keinen Gegner, die Aufständischen waren in wenigen Herzschlägen ihre Gefangenen.

    Es war eine Demonstration von Macht, von Macht die ein einziger Mensch besaß und dieser Machtbeweis wurde in das Gedächtnis der Bewohner von Dunkelstadt eingebrannt, mit Feuer und Blut. Mit Asche und Tod.
    Es würde niemand mehr wagen dem König auch nur anzuzweifeln, geschweige denn sein Wort in Frage zustellen. Nach dem heutigen Tag würde es niemand mehr wagen seine Stimme gegen den König zu erheben.
    Es war eine Machtdemonstration die Früchte tragen würde. Das stand außer Frage.

  6. Beiträge anzeigen #26
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Es war ein unglaubliches Erlebnis und eine gigantische Leistung die Dasemen vollbracht hat und eines wurde ihm klar, es fiel ihm wie Schuppen von den Augen, Vater Schatten war nur ein anderer Name für Beliar, denn die Magie über die der Hexenmeister und sein Kader verfügten war schwarze Magie, wie sie im Kastell gelehrt wurde. Konnte das Zufall sein? Nicolei bezweifelte das, doch dafür war später noch Zeit, der Dämon spreizte seine gewaltigen Flügel und flog über die Köpfe der Königstreuen hinweg nur um sich in der Menge der Aufständischen wiederzufinden und mit brachialer Macht zuzuschlagen. Panisch liefen die Soldaten die eben noch siegessicher waren in alle Himmelsrichtungen und versuchten ihrem Schicksal zu entrinnen. Chancenlos.

    Der Magierkader machte genauso jagt auf sie wie der Dämon und auch sie gingen mit bestialischer Brutalität ans Werk. Es schien als hätten sie Spaß daran Menschen mit schwarzen Flammen in Brand zu stecken und ihnen beim Leiden zuzusehen. Und sie ließen sich Zeit mit ihren Opfern, ließen sie unbeschreibliche Qualen leiden. Immer und immer wieder. Die meisten der Königstreuen waren einfach nur entsetzt und gebannt, andere verfielen in genau den selben Kampfrausch wie der Kader. Wobei der Kader im Gegensatz zu den Soldaten, fast schon eine Art Kunst daraus gemacht hatte.

    Yunarik stand bei Dasemen, Karsan und Barthus, er bekam nichts von ihrem Gespräch mit, er verfolgte den Flug des Dämons der von Ebene zu Ebene flog und mit unbändiger Wut unter den Aufständischen wütete, es war ein wunderschönes Erlebnis und er danke seinem Gott so etwas erleben zu dürfen.
    Karsan schüttelte Nicolei an einer Schulter und erst dann konnte er sich von dem Anblick lösen.
    „Yunarik. Seid ihr noch bei uns?“
    „Vergebt mir, ich war von Krul' Ahad so in denn Bann gezogen. Ein wunderschönes Wesen.“
    Der König musste Lachen, „Das sagen die wenigsten, abgesehen von meinem Kader.“
    „Hätte ich gewusst, mein Herr, dass ihr über solch eine Macht verfügt wäre ich nicht in Versuchung gekommen an unserem Sieg zu zweifeln.“
    „Grämt euch nicht, diese Entfesselung gab es seit Königsgenerationen nicht mehr, doch das Wissen darum wurde von König zu König weitergegeben. Es lag nie im Sterben.“
    „Gestattet ihr mir eine Frage, Exzellenz?“ Dasmenen nickte nur, „warum habt ihr nicht früher damit angefangen, warum erst so spät?“
    „Nun Yunarik, eine solche Beschwörung weckt andere Dämonen aus ihrem Schlaf, es besteht dabei immer die Gefahr dass ein Ruf durch die Welt hallt und Wesen viel älter als die Zeit geweckt werden, aufmerksam werden. Erst vor wenigen Jahren gab es einen solchen Schrei, wie ihr sicherlich wisst. Man hat ihn selbst hier gespürt.“
    Nicoleis Augen weiteten sich, er wusste ganz genau was Dasemen meinte und jeder auf Khorinis wusste es. Ein kalter Schauer lief ihm den Rücken hinab.
    „Aber habt keine Angst, ich habe nichts der gleichen gespürt, es besteht also kein Grund zur Sorge mein Freund. Nur die Gefahr bestand natürlich und es war mein letzter Trumpf den ich Ausspielen konnte. Mein Kader ist zwar mächtig, aber selbst er wäre bei einer solchen Anzahl an Feinden unterlegen. Angst war in diesem Sinne unser Retter, denn die Angst ist wie ein Virus der das ganze Handeln einer Person steuern kann und die Angst vor Krul' Ahad hat uns den Sieg gebracht.“
    „Und was wird nun aus ihm? Also wird er von nun an immer hier in Dunkelstadt bleiben?“
    „Nein, natürlich nicht, wenn die Zeit gekommen ist wird er von seinem Meister zurückgerufen und das wird bald sein. Denn wenn man so möchte habe ich ihn nur geliehen, ich gebiete nicht über ihn, nicht im eigentlichen Sinne.“
    „Ich denke ich verstehe.“

    Dann vertieften sich die Herren von Dunkelstadt wieder in ihre Arbeit, es galt viel zu regeln und zu Planen, viel wieder in Ordnung zu bringen. Doch Nicolei beobachtete weiter Krul' Ahad und war fasziniert von solch einem Wesen und das weckte in ihm die Lust zu lesen, mehr über diesen Dämon zu erfahren.

  7. Beiträge anzeigen #27
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    Dunkelstadt ist offline
    Kapitel III


    Um Dunkelstadt herum exestiert in riesiges Tunnelnetzwerk, nur die Tunnel die direkt um Dunkelstadt liegen wurden kartographiert, der übrige Teil - der wesentlich größere Teil, ist unbekannt. Niemand wagt es sich in die Tunnel zu begeben, denn dort sollen neben Aussetzigen auch Dämonen und andere Wesen leben, die Bewohner des Dunkel. Sie waren schon da bevor Dunkelstadt erbaut wurde und sie werden da sein wenn Dunkelstadt längst vergessen ist.

    Die Tunnel
    - Ikarnum Pero




  8. Beiträge anzeigen #28
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Der Ratssaal war im Vergleich zu anderen Treffen an denen Yunarik teilgenommen hatte recht voll, abgesehen von seiner Begegnung mit dem Adel. Es waren außer Ikarnum, Karsan und Nicolei, außerdem noch Hador, Sarah und Kumhad anwesend. Die drei einflussreichen Adligen die sich dem König als treu erwiesen haben und ihre Truppen zur Unterstützung geschickt hatten. Die Übrigen Adligen, bis auf die, die sich keiner Seite angeschlossen hatten und nur dafür gesorgt haben, dass ihre Bürger diesen Aufstand heil überstanden, waren im Verließ eingesperrt und warteten auf Ihren Prozess, der in aller Öffentlichkeit abgehalten werden sollte. Zur Abschreckung.

    „Ihr habt Euch gut geschlagen Yunarik“, begann die Adlige Sarah einen kleinen Smalltalk während sie auf den König warteten.
    „Ich danke Euch, aber wenn ich ehrlich bin ist mein Leben selten so aufregend, aber ich bewundere Eure Fähigkeit in Sachen Kriegslist und Taktik, ihr habt vielen Soldaten das Leben durch Eure Entscheidungen gerettet, für eine Frau wirklich anerkennend.“
    Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, ehe sie sich wieder Kumhad zuwendete.
    Und Ikarnum hatte nicht untertrieben, ihre Reize die sie als Frau hatte, hatten wirklich etwas an sich und wenn sie so gut in Kriegsstrategie ist, wie ist sie es dann erst in der Politik? Sie war äußerst gefährlich, aber sie stand auf der richtigen Seite, wodurch das Risiko etwas geringer wurde, denn als Feind, wollte Yunarik, Sarah nicht haben.

    Der König traf ein zusammen mit Barthus der sich wieder in seine Paradeuniform gezwängt hatte, begleitet wurde der Hexenmeister von zwei Magiern aus seinem Kader, deren dunkelblaue Roben mit goldenen Verzierungen geschmückt waren.
    Dasemen nahm am Kopfende Platz und gab ein Zeichen dass sich die Anwesenden setzen sollen.
    „Wir haben uns Gut geschlagen meine Herren und Damen, und ich bin gewillt jedem von Euch zu Danken dass er an das Recht und das Gute dass ich über mein Land bringe glaubt. Zur Ehrung habe ich hier fünf Ehrenbroschen, gearbeitet aus dem besten Material das wir hier haben. Zymbolt.“
    Zymbolt, so hatte Nicolei erfahren, war eine Art Onyx nur viel seltener und intensiver was Farbe und Glanz anging.
    „Ihr werdet alle geehrt werden, nachdem die Verräter ihrem Urteil nach gerichtet worden sind, vor den ganzen Stadt. Aber Ihr dürft schon einmal einen Blick darauf werfen. Sofern ihr wollt.“
    Barthus Entnahm die Brosche einer kleinen Steinschatulle und reichte sie in die Runde.
    Die Brosche war eine Abbild von Vater Schatten, der ein schweres Schwert haltend und mit großen Flügeln die ihn umschlossen aufrecht dastand. Die größe belief sich in etwa auf die Länge eines Zeigefingers und war etwas breiter als eine Fingerkuppe. Soweit der Magier erfahren hatte, war es die höchste militärische, sowie zivile, Auszeichnung die man in Dunkelstadt erhalten konnte und sie wurde in der gesamten Geschichte des Reiches nur einmal verliehen und jetzt gleich fünf mal. Allerdings war das Reich auch noch nie in einer solchen Situation gewesen, dass es offene Kämpfe auf den Straßen und Ebenen der Stadt gab und dass sie viele Tote zu beklagen hatte.
    Alles in allem war es ein schwerer Schlag gewesen und die Stadt würde lange brauchen um die geschlagenen Wunden zu heilen und es wieder Frieden geben wird in Dunkelstadt.

    Nachdem die Brosche einmal herumgereicht wurde, begann Dasemen mit seiner Ansprache.
    „Wie ihr wisst meine Freunde, sitzt der größte Teil des Adels im Verließ und wartet dort auf den Richtspruch, es gelang meinen Kader alle die an dem Aufstand beteiligt waren lebendig und mehr oder weniger unversehrt gefangen zu nehmen. Euch habe ich Eingeladen um meinen Dank auszusprechen, sowohl den Bewohnern als auf dem Gast der uns in diesen schweren Stunden nicht verlassen hat sondenr sich unter Beweis gestellt hat und wenn ich ehrlich bin, verdient Yunarik den Titel eines Ehrenbürgers, den er braucht um die Brosche tragen zu dürfen.´, in diesem Sinne heiße ich Euch als Teil von Dunkelstadt willkommen!“
    Alle Anwesenden gaben mit einem leisen Applaus ihre Freude und zustimmung zu diesem Titel kund.
    Nicolei erhob sich und verbeugte sich in Richtung des Hexenmeisters tief und blickte dann in die Runde, „es ist mir eine große Ehre diesen Titel tragen zu dürfen und auch dass ich Euch so oft es mir meine Arbeit ermöglicht zu Euch kommen werde, denn dieser Ort ist mir in den letzten Zyklen fast ein Zuhause geworden,“ Er blickte Dasemen an, „in dem ich Macht begegnet bin, wie ich sie nur aus Legenden und Sagen kenne,“ sein blick fiel auf Barthus, „wo ich viel Ehre sehe,“ dann zu den Adligen, „Treue,“ und dann fiel sein Blick auf Ikarnum,“ ja, und auch Freunde gefunden habe, die meine Interessen teilen und mit denen zu arbeiten, die reinste Freude ist. Danke.“ Nach seiner kleinen Dankesrede setzte er sich wieder hin.
    Anerkennend senkte der König kaum zu sehen sein Haupt.

  9. Beiträge anzeigen #29
    Lehrling Avatar von Dasemen Haldur
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    Dasemen Haldur ist offline
    Der Hexenmeister blickte in die Runde und sprach, „kommen wir nun zum arbeitsreichen Teil dieses Treffens. Wir brauchen zwanzig neue Adlige, die sich um die Ebenen kümmern. Wir müssen aus einflussreichen Familien auswählen, wir müssen darauf Achten dass sie einen guten Ruf haben und mir treu ergeben sind um einen weiteren Aufstand zu verhindern.
    Ikarnum habt ihr die Liste um die ich euch gebeten habe?“
    Der Gelehrte sprang auf, er war immer etwas nervös in Gegenwart des Königs, „Natürlich Eminenz.“ Er ging einmal um die Tafel herum und gab jedem Anwesenden eine Liste mit Namen, angefangen beim König.
    Es war keine Leichte Entscheidung die Dasemen nun treffen musste. Die Stadt braucht dringend die Adligen die sich um ihre Ebenen kümmern. Doch er konnte dies nicht alleine, dafür kannte er die Bürger zuwenig die in Frage kamen. Er hatte Ikarnum darum gebeten aus dem aktuellen Bürgerverzeichnis Familien auszusuchen die möglicherweise in Betracht kamen. Die Kriterien waren streng, so wurde auf den Kontakt zum König geachtet, ebenso wie sie sich während der Kämpfe verhielten, wie lange sie schon in Dunkelstadt lebten, welche Beziehungen sie zu anderen Familien hatten und natürlich wie wohlhabend sie waren. Sie bekamen zwar Gelder vom Hofe, doch mussten sie auch ihre Garde zum Teil selbst finanzieren.
    Wie man sah war nicht jede Familie geeignet, auch wenn viele Familien jetzt ihre große Chance sahen.

    Ikarnum blieb stehen und stellte die einzelnen Familien vor. So ausführlich wie er konnte. Anschließend wurden die Ausgewählten Familien durch Mehrheitsentscheid den Ebenen zugeordnet. Es war ein langes Prozedere bis man den verlorenen Ebenen den neuen Adligen zugeschrieben hatte. Noch war alles nicht offiziell, Dasemen würde die einzelnen Familien vorladen und sie darüber in Kenntnis setzen und sie dann in einer Zeremonie im Thronsaal Adlig sprechen, denn laut Gesetzt darf nur blaues Blut eine Ebene kontrollieren und da die meisten Adligen bald keine Köpfe mehr hatten, mussten neue ernannt werden. Ein langes aber durchaus propagierendes Ereignis.
    Der Hexenkönig überlegte wann er jemand das letzte mal Adlig gesprochen hatte und es fiel im ein. Es war Ikarnum, der seinen Adelstitel eher als Ehrentitel sieht, er hatte ihn oft gefragt ob er nicht eine der neuen Ebenen kontrollieren möchte, doch Politik war nicht seine Welt, Bücher dagegen schon eher.
    Ein Adliger ohne politische Aufgabe, ein wirklicher Einzelfall in dieser Stadt.
    Nachdem alles weitere besprochen war zog sich der König zurück, gefolgt von seinen zwei Magiern.

    Er ging geradewegs in den Tempel, ohne lange Umwege. Der Tempel von Dunkelstadt lag in einer Nebenhöhle des Palastes, hatte sowohl einen Zugang zur Schlucht als auch in den Palast. Hier wurden Opfer dargebracht und von Priestern Vater Schatten gepriesen, hier gingen die Bürger zur Beichte und einige auch zur Geißelung. Dasemen war streng gläubig, er hielt große Stücke auf die Selbstgeißelung, genau wie sein Kader. Diese waren, sofern man sie mal ohne Roben sah, übel zugerichtet, doch daraus schöpften sie Kraft und ehrten so ihren Gott.
    Ihr Weg führte sie durch die Haupthalle des Tempels zu einem Tor dass nur dem Kader des Hexenmeisters, sowie ihm selbst, geöffnet wurde. Sie betraten das Heiligtum des Tempels, eine von echten Flammen umgebene Statue von Vater Schatten. Sein ganzer Kader war anwesend und schweigend wurde die Kleidung bis auf den Lendenschutz abgelegt.
    Dann wurden eiserne Riemen fest um die Oberschenkel gespannt, sodass sie schon in das Fleisch schnitten.
    Danach gingen sie alle vor ihrem Gott auf beide Knie, vor jedem Lag eine Peitsche mit sechs Armen.
    Ein monotoner Sprechgesang begann und nach jedem Vers wurde ein Schlag ausgeführt.

    Gelobt seist du, Vater Schatten
    Erfülle uns mit deinem Segen
    Erfülle unseren Feind mit Schmerz
    Wir werden nicht vergeben

    Gelobt seist du, Vater Schatten
    Verbanne auf ewig das Licht
    Führe über unsre Feinde
    Ein strenges Gericht

    Gelobt seist du, Vater Schatten
    Dir zu Ehren opfern wir unser Blut
    Reiß es aus uns heraus
    Erfülle uns mit deiner Wut

    Gelobt seist du, Vater Schatten
    Gib uns die Kraft die wir suchen
    Um für dich, ein heilig Krieg
    Vernichtet die, die dich verfluchen


    Erst als der Boden der Halle mit Blutgetränkt war und aus unzähligen wunden immer weiter floss endete das Gebet und Dasemen erhob sich, erfüllt von neuer Kraft und Glauben. Ebenso sein Kader, die im Gegensatz zum Hexenmeister, die Eisenriemen um ihren Oberschenkeln nicht abmachten sondern Tag um Tag mit ihnen gingen. Sie zogen sich wieder ihre nachtblauen Roben über und der König schlüpfte wieder in seine Gewänder.
    Dann begab er sich vor die Statue und blickte seinen Kader an, der sich im Halbkreis um ihn scharrte.
    „Eine große Schlacht ist gewonnen worden, wir haben Blut gegeben um Vater Schatten zu Danken, dass er uns in diesen Stunden beigestanden hat.“ dann rief er aus voller Kehle, „Schatten umfange mich!“ und sein Kader tat es ihm gleich, immer lauter und immer intensiver hallten die Schreie durch diese Halle.
    Und weiter oben in der Haupthalle des Tempels herrschte schweigen und niemand wusste was dort unten wirklich geschah.

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    Lehrling Avatar von Dunkelstadt
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    Dunkelstadt ist offline
    Es war ein großes Podest vor der Statue von Vater Schatten erbaut worden, auf dem ein Thron und zwei weitere Stühle, auf dem Thron nahm König Dasemen platz, auf dem Stuhl zu seiner linken war der Platz von Barthus und zur rechten Seite saß Karsan. Sie Drei bildeten die Geschworenen und Richter zu gleich. Jeder in Dunkelstadt war gekommen um bei der Verhandlung beizuwohnen, allerdings nicht um den Vorträgen über Verrat zu lauschen, sondern viel mehr um die Hinrichtung der Verurteilten zu sehen.
    Der Grund der Schlucht war voller Menschen, es war selten dass so viele Leute den Platz bevölkerten.
    Dann unter großem verfluchen und unter dem Hagel von verdorbenen Essensresten zogen die Adligen, die den Aufstand angezettelt hatten durch die Menschenmenge hin zum Podest, wo der König und seine beiden Begleiter wartetet.
    Die Gefangenen wurden angeführt von Strell, Rumar und Olderen, ihnen war deutlich anzusehen das sie in den letzten Zyklen schwer gefoltert wurden und auf ihre Hinrichtung freuten sich die meisten der Schaulustigen die sich hier versammelt hatten, denn da sie die Anführer waren, würde ihre Hinrichtung ein Spektakel werden und etwas ganz besonderes. Die Übrigen siebzehn Adligen sahen zwar nicht gerade gesund aus, doch nicht so elend und schleppend wie die Drei.
    Sie wurden in einer Reihe vor dem Podest aufgestellt und dann mit Schlägen in die Kniekehlen dazu gebracht auf den Knien zu sitzen.
    Karsan erhob sich von seinem Stuhl und die Verhandlung begann.

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    Nicolei ist offline
    Yunarik stand zusammen mit Ikarnum und dessen Frau, sowie ihren beiden Kindern, bei Sarah, Kumhad und Hador. Sie hatten sozusagen Logenplätze bekommen, direkt neben dem Podest auf dem der König, der Eunuch und der Genral saßen. Nur wenige standen soweit vorne, es waren die besten Plätze für das Spektakel. Nicolei suchte etwas in der Umhängetasche herum bis er seine Pfeife fand, anschließend stopfte und entzündete er sie unter den neugierigen Blicken Ikarnums.
    „Sagt Yunarik, was für ein Kraut benutzt ihr für eure Pfeife?“
    „Sumpfkraut, aber ich habe nicht mehr viel, bin schon länger auf der Suche nach einem zuverlässigen Händler mit dem eine längere Handelsbeziehung möglich ist.“
    „Dürfte ich es probieren, natürlich nur wenn Ihr etwas entbehren könnt. Im Gegenzug könnt ihr von unserem Tabak etwas haben, er ist sehr stark und sehr aromatisch“
    Der Magier war einverstanden und so wechselten sie ihren Tabak aus und jeder probierte das für ihn jeweils Neue.
    Nicolei war positiv überrascht und der Gelehrte schien ebenfalls sehr angetan.
    „Sehr entspannend“, meinte dieser dann und Yunarik konnte ihm nur zustimmen, der Tabak war stark, sehr stark und er merkte schon nach den ersten Zügen dass sich sein Körper entspannte, ein Gefühl dass er bei dem Sumpfkraut fast nicht mehr hatte. Und für ihn gehörte zu einer schönen Hinrichtung einfach auch eine Pfeife. Sowie ein Glas Wein, nur den hatte Dasemen vollkommen leer getrunken. Schade.
    Die Angeklagten wurden vorgeführt und als sie vor dem Podest knieten erhob sich Karsan und begann mit fester Stimme die Verkündung der Anklagepunkte.

    „Bürger von Dunkelstadt! Söhne und Töchter von Vater Schatten! Wir haben uns heute hier versammelt um über Verrat, Missgunst und Mord zu richten! Den Angeklagten wird vorgeworfen die Gesetze der Stadt missachtet zu haben, zu hundertfachem Mord aufgerufen zu haben, den Thron von Dunkelstadt zu stürzen, unseren Herren den rechtmäßiger Herrscher, der von Vater Schatten bestimmt ist, zu stürzen! Ihre Eide gebrochen zu haben, an die sie ihr Leben lang gebunden sein sollten. Sie sind des weiteren Angeklagt, der Verwüstung und der Plünderung! Raubend sind ihre Anhänger deren Seelen nun tausend Qualen leiden, durch die Ebenen gezogen, haben Frauen geschändet und Ehemänner erschlagen! Sie tragen die Verantwortung und über sie wird gerichtet, wie Vater Schatten es will!“
    - Wie Vater Schatten es will - hallte der Satz in der Menschenmenge nach.

    Dasemen erhob sich von seinem Thron. Und stellte sich an die Spitze des Podestes. Dann ergriff der Eunuch wieder das Wort.
    „Strell, angeklagt in allen Punkten.“
    Dasemen fällte das Urteil mit tiefer Stimme. „Schuldig in allen Punkten!“
    „Rumar, angeklagt in allen Punkten“
    „Schuldig in allen Punkten!“
    „Olderen, angeklagt in allen Punkten“
    „Schuldig in allen Punkten!“
    Ein Jubel durchfuhr die Menschenmasse, es war wie auf einem Fest. Nicolei fand es in gewisser weise grotesk, aber auch er hatte seine Freude daran, dass musste er ehrlich zugeben.
    Dasemen ergriff wieder das Wort nachdem die Menge sich beruhigt hatte.
    „Im Namen des Volkes von Dunkelstadt und Vater Schatten, verhänge ich über die drei Angeklagten, die schuldig sind im Sinne der Anklage, das Urteil. Tod durch Pfählen!“
    Und mit diesen Worten brach ein unbändiger Jubel unter den Bewohnern aus und während noch für die übrigen Adligen das Todesurteil durch Erhängen verkündet wurde, wurden Strell, Rumar und Olderen zu den Pfählen gebracht.
    Und das Volk feierte ein großes Fest und erfreute sich an der brutalen Hinrichtung derer die versucht hatten die Macht an sich zu reißen.

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    Nicolei ist offline
    Das Fest war noch im vollen gange als Hador, Sarah, Kumhad und er selbst auf das Podest geladen wurde. Eunuch Karsan versuchte die Menge wieder zu beruhigen, damit die Zeremonie anfangen konnte.
    „Meine lieben Mitbrüger!“ rief er laut und langsam erstarben die Gespräche und Gesänge, und auch die Tänze die um die Gepfählten führten.
    „Meine lieben Mitbürger, heute wurde gerichtet und dem was Gut und was Recht ist Genugtuung getan! Doch in den Sanduhren des Aufstandes sind einige Männer und auch Frauen, tapfer geblieben, haben nicht nur an den Schutz ihrer Familie gedacht sondern auch an Euer Wohl! Diesen Menschen wir jetzt eine große Ehre zuteil, sie werden mit der Ehrenbrosche ausgezeichnet, für ihren Mut in den schweren Zeiten und als Dank für die Treue zu unserem König und Hexenmeister Dasemen Haldur!“
    Der König erhob sich von seinem Thron und General Imperus gesellte sich zu Ihnen, so standen sie in einer Reihe, in ihren Gewändern die man nur selten aus dem Kleiderschrank holt und Nicolei in seiner Robe, da er keine andere Kleidung besaß die diesem Anlass entsprechen konnte.
    Der König stellte sich vor den General und an seiner Uniform war sowieso nur noch die Stelle frei an der die Brosche gehörte. Dasemen nahm die Brosche von Karsan entgegen und heftete sie Barthus an, welcher sich dann tief verbeugte.
    Als nächstes war Hador an der Reihe der sich in den Farben seines Hauses gekleidet hatte, ihm heftete der König die Brosche auf die Linke Seite seines Gewandes.
    So ging es weiter mit Sarah und Kumhad, bis schließlich Nicolei an der Reihe war.
    Skeptisch begutachtete er die Robe, die doch schon einiges mitgemacht hatte, er flüsterte dem Eunuchen etwas zu bevor er ihm die Brosche ansteckte und der Magier verneigte sich tief.
    Dann brach wieder Jubel aus und es wurde grotesk weitergefeiert.

    Yunarik gesellte sich wieder zu Ikarnum und dessen Familie. „Ah! Da ist ja der Held der Stunde!“ rief der Gelehrte Nicolei entgegen als er ihn sah.
    „Ich möchte Euch gegenüber eine Einladung aussprechen, meine Frau hatte die Idee ein kleines Festessen in unserem Haus zu veranstalten, nur für Euch, falls ihr Interesse habt, ihr seid herzlichst eingeladen.“
    „Sehr freundlich von Euch Ikarnum, ich nehme diese Einladung gerne an, wann soll ich bei Euch sein?“
    „Nun, damit ihr es leichter habt, habe ich es in Eure Zeitrechnung umgerechnet, es währen die frühen Abendstunden in denen wir Euch erwarten würden.“
    Yunarik musste darüber schmunzeln dass sich Ikarnum manchmal wirklich die Mühe machte, ihm die Zeitrechnung zu erleichtern.
    „Ich werde da sein. Vierzehnte Ebene neben der Bibliothek.“
    „Exakt. Aber nun würde ich sagen, genießen wir das Fest!“
    Und das taten sie auch, ausgiebig.

    Erst einige Sanduhren später kam der Magier wieder in seinen Gemächern an und fand dort etwas vor, was ihn sehr überraschte. Ein kleines Paket auf dem ein Brief lag.
    Neugierig öffnete er den Brief und erkannte die Handschrift von Karsan.

    Seid gegrüßt Nicolei van Yunarik,
    dem Hexenmeister und König ist aufgefallen dass ihr für besondere Anlässe keine Gardarobe habt, daher lies ich es in die Wege leiten euch eine Robe anzufertigen, die zwar nicht zu prunkvoll ist, doch für gehobene Anlässe getragen werden kann.
    Die Größe musste ich schätzen, also sollte sie an manchen Stellen nicht passen, so gebt mir Bescheid und ich leite es unverzüglich weiter.
    Hochachtungsvoll,
    Karsan Karuth


    Vorsichtig öffnete er die Bänder die das Paket umschlossen und öffnete es.
    Es war eine Rabenschwarze Robe, die am Saum mit Silber verstärkt war, aber nicht im Sinne einer Rüstung, sondern viel filigraner gearbeitet und diente zur als Verzierung. Eine weite Kapuze an deren offenem Ende ebenfalls Verzierungen in Silber angebracht worden wahren, eben so am unteren Ende der Robe. Sie war nicht gerade leicht, aber machte einen eindrucksvollen Eindruck. Es war wahrlich eine Robe die man nicht immer tragen konnte. Und ein Geschenk dass ihn sehr Ehrte.
    Geändert von Nicolei (30.12.2012 um 12:05 Uhr)

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    Neuling Avatar von Ikarnum Pero
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    Ikarnum Pero ist offline
    Sie hatten alles auf Vordermann gebracht und ihr Haus in einen wirklich ansehnlichen Zustand gebracht, dass Chaos von seinen Unterlagen und Forschungen war beiseite geräumt, die Bücher wieder in den Regalen. Und die Papiere fein säuberlich sortiert und auf einem einzigen Schreibtisch untergebracht.
    Seine Frau war sehr aufgeregt, sie hatte zwar Yunarik bei den Festlichkeiten zur Hinrichtung der Adligen kennen gelernt, dennoch war sein Name in der ganzen Stadt bekannt und dass sie ihn als Gastgeberin empfangen durfte, auch wenn es eher Ikarnum zuzuschreiben war, war eine große Ehre und verlieh dem Namen Pero etwas mehr Bedeutung.
    Der Gelehrte ging nervös auf und ab, bald war es soweit, er hatte dem Kind des Lichts extra die Uhrzeit in die seine umgerechnet und er müsste eigentlich gleich eintreffen. Eine solche Ehre hatte es lange nicht mehr für seine Familie, die eigentlich nur aus Bücherwürmern bestand, gegeben und dementsprechend musste einfach alles gut gehen.

    Es klopfte an der Tür. Und Ikarnum hastete zum Eingang und öffnete Nicolei die Türe.
    „Yunarik, schön dass ihr unserer Einladung folgen konntet.“
    „Ikarnum“ Der Magier zog seine Kapuze herunter als er das Haus betrat, „es freut mich auch.“
    „Darf ich vorstellen, meine Frau Isoa, die ihr heute schon getroffen habt und unsere Töchter Isa und Fara.“ Die Kinder waren etwas schüchtern und versuchten sich hinter Isoa zu verstecken.
    „Freut mich sehr,“ sagte Nicolei in die Runde und wurde dann in dass Esszimmer geführt.
    Es war wahrlich kein Palast in dem Ikarnum lebte, sehr rustikal doch auch zweckdienlich und man merkte, dass er die meiste Zeit nicht hier war, allein von der Einrichtung.
    „Setzt euch doch bitte,“ und der Gelehrte bot seinem Gast den Platz zu seiner Rechten am Kopfende an, „Isoa? Wir könnten dann beginnen.“
    Seine Frau und seine beiden Töchter verschwanden mit diesen Worten in der Küche.
    „Nun sagt Yunarik, wie fandet ihr die Hinrichtungen heute und den Prozess und die Ehren natürlich, was für ein bedeutender Tag doch heute war.“
    „Da gebe ich Euch recht, die Hinrichtungen haben mir sehr gefallen und dass ich mit der Ehrenbrosche ausgezeichnet wurde ist etwas, womit ich nie gerechnet habe als ich mit den Forschungen über Dunkelstadt begann, auch nicht dass ich Euch hier kennenlerne und ich denke es wir ein sehr aufschlussreicher Abend werden. Denn ich muss Euch unbedingt einige Sachen erzählen, aber das hat Zeit bis nach dem Essen.“
    „Natürlich, wie ihr wünscht. Doch ich warne Euch vor, unser Essen ist nicht so gehoben wie das welches ihr im Palast immer hattet.“
    „Macht Euch darüber keine Sorgen, ich habe nicht immer gut gelebt, ich weiß auch einfaches Essen sehr zu schätzen.“
    Der erste Gang wurde aufgetragen und die Familie Pero hatte keine kosten gescheut und versucht etwas wirklich besonderes zuzubereiten.

    Es gab als Vorspeise gebratene Pilze mit einer Art Moos dass in manchen Tunneln um Dunkelstadt wuchs. Es erinnerte geschmacklich sehr an Spinat.
    Als Hauptgang gab es Fleisch, was für normale Bürger von Dunkelstadt eigentlich unerschwinglich ist. Doch für einen so besonderen Gast war Ikarnum der Meinung musste es auch etwas besonderes sein. Während dem Essen wurde viel über den Aufstand geredet und wie sich die Familie Pero geschützt hatte.
    „Nun, ich hätte mich gerne den Kämpfern unter Barthus angeschlossen, doch ich habe Frau und Kind und war um deren Wohl mehr besorgt um ehrlich zu sein.“ meinte der Gelehrte nach einer Weile.
    „Das kann ich verstehen,“ meinte Yunarik, „Wer Frau und Kind hat, oder Kinder sollte steht's deren Wohl an erster Stelle haben.“
    „Habt ihr Familie, wenn Ihr mir die Frage gestattet.“
    „Natürlich dürft ihr fragen, aber die Antwort lautet Nein. Ich bin viel zu oft in der ganzen bekannten und mittlerweile auch unbekannten Welt unterwegs, manchmal für Jahre, das möchte ich keiner Frau zutrauen und unter uns, ich möchte auch keine Familie im Moment, vielleicht wenn ich älter bin, wobei meine Uhr auch bald ablaufen wird.“
    „Sagt doch so etwas nicht! Ihr seid doch noch jung, seht euch König Dasemen an, er ist deutlich älter und macht immer noch einen guten Eindruck.“
    Da musste der Magier Lachen, wobei er hinzufügte, „Irgendwann sicherlich, wenn ich von mir aus sagen kann, jetzt ist der richtige Zeitpunkt.“

    Nachtisch gab es nicht, was Ikarnum etwas peinlich war, da er ein guter Gastgeber sein wollte, aber sein Gast konnte ihm seine Sorgen mit ein paar einfachen Worten nehmen.
    Nachdem sich Nicolei von Isoa und den beiden Töchtern verabschiedet hatte zogen die beiden Herren in sein Arbeitszimmer um.

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    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Als sie es sich schlussendlich im Arbeitszimmer des Gelehrten gemütlich gemacht hatten und noch über ein, zwei belanglose Themen redet hatten, kam Yunarik endlich zum Punkt.
    „Ikarnum, ich denke wir können hier offen reden?“
    „Selbstverständlich, wir sind beide Männer des Wissens und jedes Wissen braucht Platz um sich zu entfalten.“
    „Gut, ich wollte nur sicher gehen, denn wenn ihr meine Aufzeichnungen mal durchseht.“ er reichte ihm ein Bündel vollgeschriebenes Papier, „werdet ihr feststellen dass ich etwas erstaunliches herausgefundene habe. Wir dienen alle dem selben Gott, sowohl ich, als auch Ihr.
    Vater Schatten ist nur eine andere Bezeichnung für Beliar, unter diesem Namen kenne und diene ich ihm. Es ist mir am Anfang nicht aufgefallen, aber die Statue im Zentrum der Stadt, ist eine sehr seltene Abbildung von ihm, so selten dass es mir Anfangs nicht aufgefallen ist, doch als Dasemen Krul' Ahad beschworen hat und ich seinen Kader kämpfen sah, es ist die selbe Magie die in meiner Heimat gelehrt wird. Schwarze Magie, Dämonenmagie, Beliars Magie.“
    Ikarnum sah immer noch nicht auf und las weiter in den Unterlagen während der Magier fortfuhr.
    „Wisst ihr was das heißt? Ich diene genauso wie ihr dem selben Gott. Ich wollte mit Euch darüber reden, ob ihr in Euren Aufzeichnungen etwas derartiges auch bemerkt habt, oder nicht. Ikarnum?“
    Mit einem Zucken blickte der gelehrte auf, „Was? Oh! Verzeiht ich war so vertieft. In Eure Unterlagen, verzeiht. Ähm... nun, mir ist der Name Beliar geläufig, ich habe ihn irgendwo schonmal vernommen und was die Magie angeht, das konnte ich auch aus Euren Unterlagen lesen, ist wirklich verwandt mit der Macht des Hexenmeisters. Erstaunlich. Habt ihr mit dem König schon darüber gesprochen?“
    „Nein, ich wollte es erst Euch wissen lassen und Eure Meinung dazu hören.“
    „Natürlich, kann ich verstehen. Aber dann gehen wir besser in die Bibliothek. Dort können wir besser arbeiten.“
    „Einverstanden“

    Nachdem Ikarnum die Türe hinter sich zuzog und sie sich auf den kurzen Weg zur Bibliothek machten, schwiegen die beiden Männer. Erst als Ikarnum das schwere Schloss aufsperrte und sie in den Bereich gingen zu dem nur die Wenigsten Zutritt hatten ergriff der Gelehrte wieder das Wort.
    „Wenn sich Eure Vermutung als Wahr erweist, ist ein Bündnis zwischen Euch und dem König, fast schon zwingend. Und es würde sich vieles ändern. Dass es auch außerhalb von Dunkelstadt Gläubige gibt die Vater Schatten dienen. Das würde unsere komplette Außenpolitik ändern.“
    Vor sich hin murmelnd ging der Gelehrte die Regale durch bis er fündig wurde.
    „Die Geschichte von Vater Schatten, da haben wir es ja.“
    Ikarnum aktivierte einen der blauen Kristalle und dann begannen sie zu studieren.
    „Das ist bemerkenswert, wenn ich Eure Geschichte mit dieser hier vergleiche, die Sagen, Mythen, identisch! Wann trefft Ihr euch das nächste mal mit dem König?“
    „In ein paar Sanduhren, ihr meint ich sollte Ihm gleich davon Berichten?“
    „Wenn es die Gelegenheit gibt, auf jeden Fall! So etwas dürft ihr nicht für Euch behalten. Das wäre ein Skandal!“
    „Ich verstehe. Nun gut, ich habe mir das wichtigste Notiert, werdet ihr mich begleiten?“
    Ikarnum machte ein trauriges Gesicht, „Ich komme leider nicht so oft zu einer Audienz mit dem König, meinst nur mit Karsan, erst durch Euch hatte ich die Gelegenheit öfter mit meinem Gebieter zu reden.“
    Aufmunternd klopfte Nicolei dem Gelehrten auf die Schulter, „Glaubt mir, es werden noch Tage kommen, da gehört ihr zum engeren Kreis des Königs.“
    Damit konnte er Ikarnum ein kleines Lächeln abgewinnen und so verabschiedeten sich die beiden, Yunarik brauchte unbedingt noch ein bisschen Schlaf bevor er vor Dasemen trat.

  15. Beiträge anzeigen #35
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    Nicolei ist offline
    Nachdem sich er sich in seinem Gemacht noch etwas ausgeruht hatte, zog Nicolei seine neue edle Robe über, die, wie Karsan ihm geraten hatte, immer zu Gesprächen mit dem König tragen sollte.
    Sie passte perfekt, danach legte er sich sich seinen Gürtel um und die ganzen kleinen Täschchen und Beutel hingen kurz danach auch daran, sein Schwert lies er in seinem Gemach, nur seine Umhängetasche nahm er mit, da sich darin die Ergebnisse aus Ikarnums und seinen Studien über Vater Schatten, besser gesagt Beliar, befanden.
    Er wurde mittlerweile nicht mehr von Wachen begleitet, seit dem er beim Aufstand der Adligen, sich so für den König eingesetzt hatte, hatte der König vertrauen in Ihn gefasst, so auch sein Recht sich frei in der Stadt und im Palast zu bewegen, ausgenommen war der Kadertempel und die Privatgemächer des Königs. Ansonsten unterlag er keinerlei Einschränkungen.

    Im Ratssaal angekommen gesellte er sich zu Barthus und Kasan, die sich gerade in einem Streitgespräch befangen.
    „Warum sollten wir uns um die, die in den Tunneln leben kümmern, sie waren nie eine Bedrohung, das ist ein Haufen zusammengerotteter Aussätziger die nicht mal ein Schwert halten können!“ rief der Eunuch.
    „Ich sehe das anders, die Informationen die ihr von Pero habt, belegen eindeutig dass.... Ah, da ist ja unser Ehrengast, wie seht ihr die Sache?“
    „Nun, ich habe nicht viele Informationen darüber, aber das was ich weiß ist dass jemand die Aussätzigen mit Informationen aus der Stadt versorgt und das ist beunruhigend.“
    „Da stimme ich Yunarik zu“ Alle im Raum drehten sich zum Eingang um und verneigten sich tief, da es Dasemen war der gesprochen hatte.
    „Ich bin geneigt eine Erkundungstrupp in die Tunnel zu schicken um ein für alle mal klar zustellen ob von den Bewohnern Gefahr ausgeht oder nicht. Nichts sagt mehr darüber aus als die Wahrheit.“
    Barhtus ergriff das Wort, „Ich melde mich Freiwillig diesen Trupp anzuführen.“
    „Nein Barthus, dieses mal nicht. Ich brauche Euch hier in Dunkelstadt, ich brauche Euch bei Euren Soldaten, aber Eure Aufgabe wird es sein den Trupp zusammenzustellen.“
    „Wie Ihr befielt.“ sagte der Genral streng und machte sich auf den Weg um seine, schon im Kopf zusammengestellten, Soldaten zu benachrichtigten.

    Es waren nur noch Karsan, Yunarik und Dasemen im Saal und Nicolei nutzte die Gelegenheit.
    „Mein Herr,“ wandte er sich an den König, „Ikarnum und ich haben Nachforschungen angestellt.“
    „Über die Abtrünnigen, warum habt ihr das nicht gleich gesagt?!“
    „ Nein, mein Herr, Ihr missversteht, über Vater Schatten haben wir geforscht.“
    „Ich verstehe nicht ganz...“
    „Nun, mein Herr, kurz zusammengefasst sind wir Glaubensbrüder.“
    Dasemens Ausdruck verwandelte sich in ein abartiges Grinsen und Karsans Augen weiteten sich, jedoch fasste er sich, im Gegensatz zum Hexenmeister, schnell wieder.
    „Setzten wir uns, das müsst ihr mir erklären, soll ich nach Ikarnum schicken lassen?“
    „Gerne, er kennt Eure Mythologie besser als ich und wenn Ihr den direkten Vergleich habt werdet ihr es erkennen.“
    Der König gab einem Soldaten seiner Leibgarde mit einem Wink zu verstehen dass er nach Pero schicken sollte.

    Als Ikarnum ankam und sich tief vor Dasemen verbeugt hatte, warf er einen dankenden Blick zu Nicolei, der nur freundlich nickte.
    Dann berichteten sie in aller Ausführlichkeit was sie die letzte Nacht entdeckt hatten und der König sowie Karsan lauschten gespannt zu.
    Nachdem sie mit ihren Ausführungen fertig waren sprach Dasemen, „das ändert so vieles, wenn es wirklich außer uns noch weitere Anhänger von Vater Schatten oder Beliar gibt, dann müssen wir sie finden, mit ihnen in Kontakt treten, Allianzen gründen. Karsan, setzte für morgen eine Sitzung des Rates an. Nach all den schlechten Nachrichten und nach solchen Tagen die wirklich nicht gut zu uns waren, so etwas zu hören, erfüllt mein Herz mit Freude. Ich danke Euch beiden.
    Doch nun zum eigentlich Thema dieser Sitzung. Ikarnum, ich möchte dass Ihr den Trupp begleitet, vielleicht entdeckt ihr Symbole oder andere Sachen die Aufschluss geben über das wie die Bewohner denken und vielleicht eine Schwachstelle findet und ihr Yunarik, ich möchte dass ihr den Trupp ebenfalls begleitet, ich vertraue auf Euer Urteil. Nun geht.“
    Die beiden verneigten sich tief und verließen den Ratssaal, um den König mit seinem Berater Gelegenheit zu geben die nächste Sitzung des Rates zu planen.

  16. Beiträge anzeigen #36
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    Dunkelstadt ist offline
    Sie trafen sich zur Mitte des Zyklus' am Westtor der dreizehnten Ebene. Barthus war anwesend und verteilte letzte Befehle und Karsan war auch anwesend, als Repräsentant des Königs. Nicolei war wieder in seine „Alltagsrobe“ geschlüpft und hatte auch wieder sein Schwert an der Seite hängen. Sowie seine Umhängetasche und als Abschluss seinen festen Fellumhang.
    Barthus begrüßte die beiden als er sie sah, „Yunark, seid ihr soweit?“
    „General, ja bin ich. Wer wird uns führen?“
    „Bull. Er ist sehr erfahren, auch in den Tunneln und kennt die Tunnel im Umfeld der Stadt wie seine Westentasche, er ist die richtige Wahl. Desweiteren noch ein halbes dutzend meiner besten Männer, sofern ich sie entbehren konnte.
    Ikarnum? Seid Ihr auch soweit?“ Der Gelehrte kämpfte noch mit seinen zig Unterlagen die er alle mitnehmen wollte. Der General schüttelte nur den Kopf und befreite Ikarnum von dem Papierhaufen und reichte es an einer seiner Wachen weiter, „bringt es zum Hause Pero.“ meinte er nur und dann wendete er sich wieder seinen Soldaten zu.
    Der Trupp machte sich bereit. In der strengen militärischen Etikette nahmen sie Position vor dem Tor ein und Barthus trat vor seine Männer.

    „Hört zu!“ rief er zu seinen Männern, „das ist eine Erkundungsauftrag von unserem König persönlich. Es sollen Informationen gesammelt werden, keine Leichen. Bleibt unentdeckt, wie Vater Schatten selbst. Ich will genaue Informationen über die Verteidigungsanlagen, Kampfkraft und Aufbau ihrer Soldaten, sollten sie denn welche haben. Ihr werdet die einzigen sein die während den Zyklen sich in den Tunneln bewegen, also gebt Acht, jeden den ihr begegnet ist ein Feind, der König hat alle Jagdtruppen und Patrouillieren ausgesetzt bis ihr wieder hier seid, das heißt ihr seid vollkommen auch euch gestellt, aber ich trau euch das zu, also enttäuscht mich nicht und auch nicht Vater Schatten, möge er stehts bei euch sein! Und bevor ich es vergesse, achtet auf Eure zivilen Begleiter, sie sind im Namen des Königs auch für diesen Auftrag eingeteilt und zumindest einer von Ihnen hat sich gut während dem Aufstand geschlagen. Also behandelt sie gut und gebt auf sie acht.
    Vater Schatten!“ brüllte er noch zum Schluss und seine Soldaten stimmten in den Kampfruf mit ein.
    Danach ergriff Karsan das Wort, schlicht, wie für ihn üblich,
    „Unser König erhofft sich viel von diesem Auftrag den er Euch geben hat, enttäuscht Ihn nicht.“ Und mit diesen Worten wendete er sich wieder ab und begab sich zurück zum Palast.

    Dann wurde das schwere Tor, welches sich nach innen öffnete, aufgezogen, es war ein massives Stahltor und es brauchte fünf Mann um sich öffnen zu lassen. Jeder von den Soldaten bekam bevor sie sich in den Tunnel wagten einen Stab mit einem blauen Leuchtkristall. Sie sollten als Art Fakel dienen.
    So verschwand einer nach dem anderen in der ewigen Dunkelheit der Tunnel.
    Barthus stand noch lange vor dem Tor und blickte in die undurchdringliche Schwärze ehe er den Befehl gab das Tor zu schließen.
    Drei Tage... dachte der General möge Vater Schatten mit Euch sein.
    Schnellen Schrittes entfernte er sich von dem Tor und begab sich wieder zur Kaserne, er hatte noch Aufgaben zu erledigen, es grämte ihn dass nicht er selbst dabei war, doch Bull war ein guter Soldat und Offizier er wusste wie man Leute anführte und wusste auch auf was er achten musste.
    So blieb nur noch die Wache am Tor zurück und lauschte dem unendlichen Schweigen dass hinter dem Tor verborgen lag.

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    Nicolei ist offline
    Einen ganzen Zyklus waren sie nun schon in den Tunneln und nichts außer der erdrückenden Dunkelheit und ewigem Schweigen. Bull hatte angeordnet dass niemand ein Wort sagen durfte und man sich per Handzeichen wichtige und auch nur wichtige Informationen gab.
    Sie würden bald ihr Lager aufschlagen, Ikarnum war schon ziemlich erschöpft und wenn man ihn etwas genauer ansah, merkte man auch dass ihm die Angst in den Knochen steckte. Natürlich, für einen Gelehrten, für den es das Aufregendste ist in Büchern Dinge nachzuschlagen war ein Auftrag der in die gefährlichen Tunnel führte und dann noch das Lager der Abtrünnigen zu finden, etwas viel, sehr viel sogar.
    Nicolei dagegen fand es eine gelungene Abwechselung, auch wenn er froh sein würde endlich wieder im Kastell zu sein. Ein solches Abenteuer hatte er bei Beliar nicht erwartet.
    Bull hob die geballte Faust nach oben und alle machten sich klein und drückten ihre Körper an die kalte Tunnelwand.
    Vor ihnen lag eine Art Kreuzung wo sich vier verschiedene Tunnel trafen. Bull gab zu Verstehen dass der Trupp hier warten sollte und er die Lage in Augenschein nahm. Vorsichtig schlich er sich in Richtung Kreuzung, nur um dann ein paar Augenblicke später Entwarnung zu geben. Sie sammelten sich bei Bull.
    „Hört zu,“ sprach der Soldat leise, „Wir sind jetzt an dem Punkt angekommen wo wir nicht wissen was da draußen ist, keine unserer Karten kann uns mehr weiterhelfen. Ich würde vorschlagen wir gehen weiter Richtung Osten und suchen uns einen Ort zur Rast. Morgen entscheiden wir dann wie wir weiter vorgehen, nur müssen wir langsam einen sicheren Ort für unser Nachtlager finden.“
    Es schienen alle einverstanden zu sein und so zogen sie weiter Richtung Osten.

    Einige Sanduhren später erreichten sie einen etwas größeren Hohlraum der nur zwei Zugänge hatte, einen in nördlicher und einen in westlicher Richtung. Bull schien sehr zufrieden und gab das Zeichen zum Aufbau des Lagers.
    Mit geübten Handgriffen errichteten die Soldaten das Nachtlager. Anschließend setzten sie sich alle zusammen in eine Runde zur Lagebesprechung.
    Bull ergriff wieder das Wort, „wir werden uns was die Wachposten angeht abwechseln jede dritte Sanduhr jemand anderes, es tut mir leid, aber da müsst ihr auch mitmachen,“ die letzten Worte waren an Ikarnum und Yunarik gerichtet, der Magier hatte keine Probleme damit, aber Ikarnum wurde ganz blass im Gesicht, was einige der Soldaten zum Lachen brachte, auch wenn sie versuchten es so leise wie möglich zu machen.
    Bull übernahm die erste Schicht.
    Nicolei dagegen gesellte sich zu den Soldaten und beobachtete sie wie sie noch ein paar Runden spielten. Es war ein merkwürdiges Kartenspiel. Doch nicht sehr kompliziert, jeder hatte drei Karten, eine wurde gezogen und dann konnte man entscheiden ob man sie behielt oder wieder wegwarf. Wenn man sie wegwarf kam sie auf einen Stapel von dem man auch ziehen konnte, jedoch durfte dies nur der rechts vom Werfer saß. Wem die Karte nicht gefiel konnte von dem Reststapel, die verkehrt herum gestapelt waren, eine Karte ziehen. Ziel des Spiel war es drei in der gleichen Farbe zu haben. Er beobachtete sie etwas bis einer der Soldaten sich zu ihm umdrehte, „Habt ihr Lust eine Runde mitzuspielen?“
    „Gerne, ich denke ich begreife wie es funktioniert. Was ist der Einsatz?“
    „Eine dunkle Münze.“
    „Aber ich sehe keine Münzen“
    „Wir notieren wer wem was schuldet und wenn wir wieder in Dunkelstadt sind werden die Münzen getauscht.“
    „Ich verstehe, nun gut, ich bin dabei.“

    Sie spielten zu viert, da zwei Soldaten den Wachen eingeteilt waren. Nicolei bekam seine drei Karten, Gelb, Blau und Schwarz. Keine Option auf welche Farbe er gehen sollte.
    Dann warf der Soldat zu seiner rechten eine schwarze Karte weg, Yunarik zögerte nicht lang, nahm sie und warf dafür die Gelbe weg. Der Soldat zu seiner linken zog eine Karte von dem Reststapel und warf eine Blaue weg. Dann kam der Soldat dran der dem Magier gegenüber saß. Dieser nahm ebenfalls eine Karte von dem Reststapel und warf eine Gelbe dafür weg. Nun war wieder der Soldat zu seiner rechten dran und warf zwei weitere Gelbe auf eben abgelegte Karte.
    Leise fluchend warfen die Soldaten ihre Karten in die Mitte. Schnell notierte er seinen Gewinn, was in diesem Fall drei dunkel Münzen waren.
    Danach wurden die Karten wieder gemischt und wieder ausgeteilt und Nicolei warf auf den Schlag seine komplette Hand in die Mitte, da er drei gelbe Karten auf die Hand bekommen hatte.
    Die Soldaten starrten ihn zuerst feindselig, doch dann mit breitem Grinsen an.
    „Da hat Yunarik wohl mehr Glück als Verstand gehabt!“, lachte einer, währen die anderen den Magier leicht boxten.
    „Tja, wären es drei schwarze gewesen hättet ihr von jedem den doppelten Einsatz verlangen können, also hatten wir noch mal Glück!“ feixte einer der Soldaten.
    So spielten sie noch einige Runden, bis Nicolei zur Wache eingeteilt wurde und ein anderer Soldat seinen Platz einnahm.

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    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Sehr früh im neuen Zyklus brach der Trupp wieder auf. Sie wandten sich gehen Norden und gingen mit schnellen Schritten voran. Yunarik hatte nicht lange geschlafen, nur ein, zwei Sanduhren vielleicht, er war viel zu angetan von diesem Kartenspiel gewesen als dass es ihn auf sein Fell gezogen hätte. Doch mit dem Schlafmangel kam er gut zurecht. Und je weiter sie in die tiefen drangen desto blasser wurde Ikarnum, schon fast unnatürlich, was dem Magier etwas Sorgen machte.

    Dann merkten sie wie die Temperatur anstieg und sich allmählich die Dunkelheit in ein Zwielicht verwandelte. Bull gab das Zeichen dass jetzt absolute Vorsicht geboten sei und absolute Stille.
    Ein plötzlicher Lichtkegel kam von einem nach rechts abbiegenden Tunnel auf sie zu. Bull und seine Männer gingen in Position während Nicolei und Ikarnum sich etwas zurückzogen.
    Die Patrouille bestand aus 2 Männern, beide eine Fackel tragend. Mit gezielten Schlägen wurden die beiden niedergeschlagen.
    „Es wird nicht lange dauern bis sie diese Patrouille vermissen, wir müssen uns beeilen!“ zischte Bull seinen Soldaten zu und so schlichen sie so gut sie konnten weiter.
    Nach einigen hundert Schritt waren die Tunnel fast komplett ausgeleuchtet, was ein verdecktes Eindringen in das Lager der Abtrünnigen so gut wie unmöglich machte. Doch etwas viel wichtigeres fiel Nicolei auf, die Luft war hier wesentlich frischer, angenehmer und wärmer. Fast so als würde das Lager der Abtrünnigen einen Schacht an die Oberfläche besitzen.
    Vorsichtig schlich sich der kleine Trupp weiter bis zur nächsten Kreuzung. Dort teilte Bull seine Leute in zweier Trupps ein um so genau wie möglich die Tunnel um das Lager auszukundschaften. Er gab jedem Trupp zwei Sanduhren Zeit um sich wieder bei ihrem Nachtlager zu treffen.
    Der Kommandant nahm sich Nicolei, die beiden folgten dem größeren Gang.
    Nach weiteren rund vierhundert Schritt erreichten sie den Eingang zum Lager, er war nicht schwer befestigt wurde aber von einem guten halben Dutzend Soldaten Bewacht, da dies der breiteste Gang war, nahmen Bull und Yunarik an, dass es sich um den Haupteingang zum Lager handelte.
    Sie versuchten näher heran zu kommen, was durch den Schein der Fakeln so gut wie nicht möglich war, doch sie schafften es auf Hörweite zu kommen.

    „Hast du das mitbekommen?“ meinte eine der Wachen
    „Nein, was denn?“
    „Der Meister hat sein Zelt verlassen um mit seinen Handlangern zu sprechen und das ganze soll ziemlich unschön gewesen sein, er soll einen von seinen Leuten bei lebendigen Leibe das Herz aus der Brust gerissen haben, weil er ihm widersprach!“
    „Der Meister... seit er die Leitung übernommen hat gehen hier merkwürdige Dinge von statten, schon fast unheimlich. Damals als er noch nicht das Sagen hatte war alles viel einfacher und angenehmer.“
    „Da hast du recht, aber was sollen wir machen? Gegen ihn hat niemand eine Chance und sein Regiment, sie sind wesentlich besser ausgebildet als wir. Das sind Monster wenn du mich fragst!“
    „Ruhe da kommt einer!“ zischte eine andere Wache den beiden zu.
    Und dann trat in das Sichtfeld von Nicolei ein in eine weiße Robe gekleidete Gestallt, die Robe war mit Stahl verstärkt worden, sowohl am Torso als auch an den Schultern und er trug ein Langschwert an der Seite.
    „Regimentler.“ sagten alle Wachen simultan.
    „Etwas Ungewöhnliches passiert?“
    „Nein, Regimentler.“
    „Gut. Weiter machen.“
    Und einen Augenblick später war die Gestalt wieder verschwunden.
    „Wir haben genug gesehen“, flüsterte Bull und die beiden machten sich auf den Rückweg.

    Pünktlich zur zweiten Sanduhr traf der letzte Trupp im Nachtlager ein. Sie versammelten sich in einer Runde um die Informationen die sie gesammelt hatten zu besprächen.
    Die Beschreibungen der Trupps ähnelten sich in fast allen Punkten, keine großen Befestigungsanlagen, dafür viele Wachen an den Eingängen und merkwürdig gekleidete Befehlshaber, vor denen man sich im Kampf in Acht nehmen sollte.
    Seine Vermutung dass die Aussätzigen einen Schacht an die Oberfläche haben könnten behielt der Magier für sich. Er würde es nur dem König anvertrauen.
    Bull wendete sich an Ikarnum. „Ist euch etwas aufgefallen an den Wachen?“
    „Naja... eigentlich nicht, aber diese Männer in den weißen Roben tragen die Zeichen des Lichts.“
    Flüche und Beschimpfungen wurden unter den Soldaten ausgetauscht ehe Bull sie wieder beruhigen konnte.
    „Wir haben unseren Auftrag so gut wie konnten erfüllt, es wird Zeit für die Reise nach Dunkelstadt. Also Männer, räumt zusammen in einer halben Sanduhr brechen wir auf.“
    Seine Soldaten nickten nur und begannen dann schweigend ihr Lager abzubauen.

    Einige Zeit später waren sie schon wieder in dem kartografierten Bereich der Tunnel angekommen. Ikarnum und Nicolei gingen in der Mitte des Trupps und der Magier ergriff das Wort,
    „Könntet ihr mir vierundachtzig dunkle Münzen leihen?“
    „Ikarnum blickte Yunarik entgeistert an, „vierundachtzig?! Wie lange habt ihr denn gespielt und mit welchen Einsätzen denn?“
    Ein Soldat mischte sich ein, „Naja, er war ja schon mit dreihundert im Gewinn, nur dann hat ihn das Glück verlassen!“ Lachend ging der Soldat an den beiden vorbei und klopfe Nicolei aufmunternd auf die Schulter.
    „Dreihundert?!“
    „Ich hatte ein paar gute Hände.“
    „Wie schafft ihr es in einer Nacht dreihundert dunkle Münzen zu verspielen?!“
    „Naja, es kamen dann ein paar richtig miese Karten und so ist dann irgendwie eins zum anderen gekommen. Ihr bekommt die Münzen ja wieder.“
    „Ihr seid ein merkwürdiger Mann Yunarik. Nun gut, ihr bekommt die vierundachtzig Münzen, aber ab jetzt spielt ihr erst wieder wenn ihr eure eigenen Münzen habt!“
    „Einverstanden.“
    So zogen sie noch einige Sanduhren weiter bis sie das Tor erreichten, dann rief Bull das Lösungswort und das schwere Tor wurde aufgezogen. Sie wurden schon von Barthus erwartet.

    Noch vollgepackt stellten sich die Soldaten zum Appell vor ihrem General.
    „Vater Schatten war mit Euch, gab es Schwierigkeiten?“
    Als Kommandant des Trupps ergriff Bull das Wort,„Keine Nennenswerte, es mussten nur zwei Soldaten des Feindes beseitigt werden.“
    „Sonst keine Vorkommnisse?“
    „Nein, General.“
    „Kommt nachher in mein Gemach zur Besprechung der Lage. Abtreten!“
    „Jawohl! Männer, ab zur Kaserne!“
    Im Dauerlauf begab sich der Trupp außer Sichtweite, Barthus kam auf Ikarnum und Nicolei zu.
    „Habt Ihr etwas erfahren?“
    „Einige sehr wichtige Dinge sogar.“
    „Die Audienz beim König ist erst am morgigen Zyklus. Fasst also einen Bericht zusammen in dem ihr die Lage genau schildert, ich werde den militärischen Aspekt abdecken. “
    Nickend gab der Magier zu verstehen dass er verstanden hatte.
    So trennten sich auch die Wege von Ikarnum und Nicolei.
    Der Gelehrte würde sich erst einmal freuen dass er seine Familie lebend wiedersieht und Yunarik, ihn zog es in den Palast, wo er sich waschen und erst einmal ausruhen würde.

  19. Beiträge anzeigen #39
    Lehrling Avatar von Dasemen Haldur
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    Dasemen Haldur ist offline
    Dasemen war sehr selten der erste im Ratssaal, doch dieses Mal war er der erste, noch vor seinem Eunuchen Karsan, der erst eine halbe Sanduhr nach ihm eintraf und etwas verwirrt in der Tür stehen blieb.
    „Exzellenz.“ begrüßte er den König mit einer tiefen Verbeugung und wusste nicht recht wie er auf diese seltene Situation reagieren sollte.
    „Wisst Ihr Karsan, ihr wart mir lange ein treuer Diener und ich denke hier am Hof kennt ihr mich wahrscheinlich besser als jeder andere, doch wisst ihr manchmal nicht recht was ihr tun sollt.“
    „Nun Exzellenz, ich fühle mich geschmeichelt und ich bin nur schon so früh da, weil ich noch etwas vorbereiten wollte.“
    „Ihr seit meist schon sehr früh anwesend, sehr lobenswert, aber ich wollte die Zeit nutzen und noch etwas nachdenken. Ich regiere schon so lange und in so kurzer Zeit wurde ich vor viele schwere Prüfungen gestellt die Vater Schatten mir aufgebürdet hat.“
    „Und Ihr habt sie gemeistert und Vater Schatten bewiesen, dass Ihr der Rechtmäßige Herrscher über Dunkelstadt und seinen Bewohnern seid.“
    „Spart Euch das!“
    „Ich bitte um Vergebung Exzellenz.“
    „Bittet Vater Schatten um Vergebung, nicht mich.“
    Die Türe wurde wieder geöffnet, Ikarnum und Yunarik betraten den Raum. Beide Verbeugten sich tief und gesellten sich dann zu dem König und seinem Eunuchen.
    Kurz darauf, auf das Sandkorn genau zu dem Zeitpunkt an dem das Treffen beginnen sollte trat Barthus in den Raum.

    „Nun,“ begann Dasemen, „setzen wir uns doch. Barthus möchtet ihr den Anfang machen?“
    „Gern Majestät. Die Tunnel zum Lager der Aussätzigen sind nicht befestigt, keine Tore, aber sie werden schwer bewacht und es gibt Patrouillen die in Regelmäßigen Abständen durch die umliegenden Tunneln gehen. Wie Ihr auf der angefertigten Karte sehen könnt,“ der General bereitete eine große Karte aus auf denen das komplette Tunnelnetzwerk, zumindest die Umgebung von dem Lager, eingezeichnet waren, auf den Tisch, „besitzt das Lager viele Eingänge, wie es in dem Lager selber aussieht, dazu konnten meine Männer nichts berichten, da es für sie unmöglich war hinter die Wachposten zu gelangen, daher wissen wir auch nichts über die Kampfkraft des Feindes. Doch meine Soldaten berichteten von Männern in Kampfroben deren Ausrüstung einen bleibenden Eindruck hinterließ, sie nennen sich Regimentler und wegen ihnen mache ich mir die meisten Sorgen, da ich sie absolut nicht einschätzen kann.“ Barhtus setzte sich nach seinem Bericht wieder. Und dann blickten alle Ikarnum an.
    „Nun Majestät, sie sind alle Anhänger des Lichts, das konnte ich aus der Symbolik heraus erkennen, was die Vermutung nahelegt dass sie entweder alle aus Dunkelstadt ursprünglich stammen, oder aber... aus dem Licht.“
    Dasemen verlor kurzzeitig die Fassung, „aus dem Licht?!“
    Ikarnum zuckte zusammen, „Ja, Exzellenz, aus dem Licht.“
    „Yunarik, was sagt ihr dazu?“
    „Nun, mein Herr, ich denke es ist beides möglich, mir ist etwas ganz besonderes aufgefallen, die Luft. Sie war frisch, daraus kann ich nur eins schließen, das Lager der Abtrünnigen besitzt einen Schacht an die Oberfläche.“
    „Das könnt ihr anhand der Luft sagen?“ gab Karsan seinen spöttischen Kommentar ab. Den er, als er den Blick des Königs sah, sofort bereute.
    „Ich vertraue Yunarik, er kommt immerhin aus dem Reich des Lichts, wenn das sein Eindruck ist dann sollten wir darauf achten.“

    Nachdem jeder seinen Bericht abgegeben hatte wurde Ikarnum außen vor gelassen und musste den Ratssaal verlassen, da es nun um die Strategie ging wie man am besten das Lager der Anhänger des Lichts stürmen und einnehmen sollte. Denn der ewige Kampf, Licht gegen Dunkel würde niemals enden und Dasemen wollte als der König in die Geschichte eingehen der das unterirdische Reich von dieser Pest befreit hat, nicht als ein König der es zugelassen hat, dass sie sich so vermehren und irgendwann vielleicht auch eine Bedrohung darstellen könnten.
    Es wurde viel überlegt und diskutiert, Kompanien aufgestellt, die mit Hilfe von Figuren auf der Karte geführt wurden und so Schritt um Schritt den Sieg auf der Karte errungen, erst als alle zufrieden waren wurde die Sitzung beendet und man begab sich zur Ruhe.
    Doch der Hexenmeister fand keine Ruhe, die ganze Nacht beschäftigte ihn das was Nicolei und Ikarnum entdeckt hatten, sie waren keine Enklave eines Gottes, nur eine Stadt von vielen, warum sollten sie sich dann im Fels verstecken und nicht versuchen die Welt für ihren Gott zu erobern? Viele solche Gedanken beschäftigten den König ehe er in einen unruhigen Schlaf fiel.

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    Lehrling Avatar von Dunkelstadt
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    Dunkelstadt ist offline
    Der Schritt von weit über zweitausend Mann hallte von den Felswänden der Stadt wieder. Fanfaren die ihre diabolische Sinfonie zu diesem Schauspiel beitrugen ertönten von den Ebenen. Auf dem Platz vor dem Palast hatten sie sich aufgestellt. Mit Speer, Schild und Schwert standen sie da. Barthus an der Spitze, dahinter seine Offiziere und Hauptmänner, danach der einfache Soldat der das Rückkrad der Armee bildete. Flaggen hingen von unzähligen Standarten herab.
    Die Soldaten standen alle nebeneinander, ohne auch nur einen Zentimeter aus der Formation zu fallen. Es war ein beeindruckendes Schauspiel dass sich hier bot und auch das erste mal dass es so etwas in Dunkelstadt zu sehen gab. Die normalen Bürger, die nicht eingezogen worden waren, säumten die Umgebung und blickten von den Ebenen hinab auf die graue Schar der Soldaten, die entschlossen und voller Mut dort unten Standen.
    Auch der Magierkader war vertreten und stand unter Yunariks persönlichem Kommando.
    Dann betrat Dasemen das Plato dass von der obersten Ebene seines Palastes in die Stadt ragte.
    „Ave Haldur!“ hallte der ruf von mehreren tausend Kehlen auf einmal durch die Stadt und verstarb so gleich auch wieder.

    „Soldaten!“ rief Dasemen in die Menge, „Ihr erfüllt mich mit Stolz wenn ich so auf Euch blicke. Lasst die erste Schlacht in diesem Zeitalter, eine Schlacht sein, die die Welt aufwecken wird, lasst es eine Schlacht sein, die so gnadenlos sein wird, dass die Geschichtsschreiber mit Blut schreiben werden! Lasst es eine Schlacht sein, in der die Welt der Ungläubigen mit Schmerz und Leid zusammenbrechen wird! Tränkt den Boden unter Euren Füßen mit dem Blute des Feindes! Preist den Namen von Vater Schatten mit jedem Hieb und jedem Stich und lasst jedes Opfer, ein Opfer in seinem Namen sein!
    Lasst den Krieg auf diese Welt herab, lasst ihn mit Fanfaren einläuten und knatternden Fahnen. Lasst den Feind schon lange bevor er euch sieht begreifen dass dies sein Ende wird.
    Lasst keinen am Leben!
    Zum Sieg, oder zum Vater!“
    „Vater ist mit uns!“ hallte der Ruf in allen Kehlen.
    Dann gab Barthus das Signal zum Ausrücken. so beginnt die neue Zeit..., dachte sich der Hexenmeister als er seine Soldaten beobachtete.
    Und dann, es war eine Idee von Barthus und Ikarnum gewesen, stimmte die ganze Armee ein altes Marschlied an und selbst dem König lief es dabei kalt den Rücken runter.

    In Feindesland, In Feindesland
    Feindesland wird in Flammen stehen
    Mit scharfem Schwert in der Hand
    Unser Feind wird untergehen
    Unser Feind wird untergehen

    Knatternde Fahnen sind uns Geleit
    Fanfaren Künden unsern Sieg
    Wir gehen voran, wir sind bereit
    Wir ziehen in den Krieg
    Wir ziehen in den Krieg

    Vater Schatten! Wir halten Gericht!
    Im Anblick von Schwert und Schild,
    Der Glauben des Feindes zerbricht
    Unser Urteilsspruch ist nicht mild!
    Unser Urteilsspruch ist nicht mild!

    Ihr Völker gebt Raum dem Schritt
    Frisch voran Soldat, gehe mit uns mit
    Hin zum Sieg, oder Tod!
    Hin zum Sieg, oder Tod!

    Die Soldaten sangen es immer wieder und ihre Gesang hallte noch in der Stadt als der letzte Soldat in den Tunneln verschwunden war. Und wie Schläge auf einen Amboss hörte man die Armee von Dunkelstadt durch die Tunneln ziehen.
    Hin zum Sieg, oder zum Tod.

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