Nachdem das Thema endlich seinen Weg in den Guild Wars-Bereich von WoP gefunden hat, können es auch die teilweise seit Jahren aktiven GW-Spieler bemerken und zur Diskussion beitragen.
Tandraels nachfolgender ausführlicher Beitrag gibt im grossen und ganzen vermutlich die Ansicht vieler Spieler wieder, die länger dabei sind. Dennoch möchte ich an einigen Stellen etwas ergänzen.

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Tandrael
Man kann einfach ab Level 10 glaube ich PvP machen, was auch relativ gut funktioniert (Das Problem ist, dass man auf der niedrigen Stufe noch nicht jeden Skill/bzw alle passiven Verbesserungen freigeschaltet hat, aber man skaliert trotzdem auf die Höchststufe). Leider hat das PvP enorme Wartezeiten und auch noch ein paar andere Problemchen, aber ich habe in GW2 eher PvE gespielt und kenne mich deshalb nicht so gut im PvP aus.
Es gibt zwei Arten von PvP. Zum einen strukturiertes PvP, was völlig getrennt vom Rest des Spieles abläuft (eigene Server, andere Ausrüstung etc). Zum anderen OpenPvP in der Form von 3 Servern eine Woche gegeneinander in einer eigenen Welt auf 4 Karten mit der üblichen Ausrüstung aus PvE, welche aber auf Lv80 hochskaliert ist. Es nennt sich World versus World (WvW). Beides hat eine Art Warteschlange, die aber abhängig von Wochentag und Tageszeit sehr kurz sein kann.
Beides kann man direkt nach dem Mini-Tutorial nach Charaktererstellung machen, wenn man zwangsläufig Lv2 ist - also ca. 5min nach "Geburt" der Spielfigur.
Beides ist sehr fair gestaltet, dh es zählen einzig die persönlichen Fähigkeiten des Spielers und nicht die Ausrüstung des Chars (auch wenn dies systembedingt im WvW etwas relativiert werden muss) über Erfolg oder Misserfolg.
Allerdings ist es auch keine Hexerei, in GW2 seinen MaxLv-Char mit den besten Items auszustatten. Dafür ist kein Grinding nötig, normales Spielen reicht. Vor allem ist GW2 auch für Gelegenheitsspieler geeignet. Die anderen Spieler "laufen" einem nicht davon.
Es gibt keine sich ständig weiterdrehende Item-Spirale, wenn es auch nicht mehr ganz so statisch ist wie in GW1-Tagen.

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Tandrael
Die eigentlichen Quests bei GW2 sind ein wenig anders, als man es vielleicht gewohnt ist. Und zwar werden diese nicht vergeben, sondern man läuft einfach in den Bereich um so einen Herzchen-Quest herum, und kann dann zwischen verschiedenen Tätigkeiten wählen, wodurch man langsam den Questfortschrittsbalken auffüllt. Ist dieser voll, ist die Quest geschafft und man zieht seiner Wege, ganz ohne Dialog. Das ist sicherlich nicht einfallsreich und die Quests sind übelstes Töte-Sammle-Quests, aber sie sind schnell erledigt. GW2 versteckt eben sein lahmes Questdesign eben nicht, sondern rückt es in den Hintergrund und schafft andere Alternativen. Guild Wars 2 ist kein Spiel für Spieler, die darauf Wert legen, einfallsreiche Quests zu sehen, aber das ist in MMOs ohnehin nur selten der Fall.
Questing in MMOs ist normalerweise lästig. Dies hat man in GW2 wunderbar umgangen durch Mechaniken, wie du sie oben beschreibst. Jeden Quest kann man grundsätzlich auf verschiedenen Wegen erfüllen. Oft über "töte-sammele", aber meistens auch anders. Von den heute vorhandenen 301 Quests öden mich nur 5-6 wirklich an. Den Rest mache ich nebenbei auch mit dem 7. Char immer noch ohne mich überwinden zu müssen. Alles geht so unkompliziert, ich muss keine Texte lesen oder Laber über mich ergehen lassen. Das haben die Entwickler super gelöst. Wichtig sind Quests aber sowieso nicht. Ich levele auch bis MaxLv ohne die Quests, ohne mir einen abzubrechen.

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Tandrael
Die Instanzen in Guild Wars 2 sind auch ein wenig anders. Es gibt keine klassischen Rollen, jede Klasse hat ihren eigenen Heal. Diese Mechaniken sind zwar recht interessant und fordern aktives Ausweichen und Koordination,...
Bis hierhin stimme ich überein.
...allerdings macht das Fehlen von klassischen Tanks manchmal Schwierigkeiten. Wenn man drei Schurken und zwei Waldläufer in der Gruppe hat, kann man eigentlich schon einpacken. Es gibt keinen Dungeonfinder oder ähnliches, und wenn man nicht wenigstens einen Wächter oder Kämpfer in der Gruppe hat, die zumindest ansatzweise tanken können, hat man verloren.
Das mag für Pick-up-Gruppen gelten oder für Anfänger. Jedenfalls eher für Spieler, die nicht sehr koordiniert vorgehen.
Mir gefällt die Dungeon-Mechanik sehr gut. Kleine 5er-Gruppen jeder Zusammenstellung können die Instanzen schaffen. Kein langes Suchen nach der heiligen Dreifaltigkeit (Tank-Healer-DamageDealer) nötig, erst recht nicht das Auffüllen grosser Gruppen oder gar Raids. Klar hilft es, wenn man jemanden dabei hat, der Buffs auf Mitspieler verteilt oder gar Gruppenheals hat oder der gut Schaden einstecken kann wie zB ein Plattenträger. Aber zwingend nötig ist das nicht.
Erfahrung macht einiges an Ausrüstung wett und wer in vertrauten Gruppen spielt, schafft es auch mit drei Schurken und zwei Waldläufern.
Jede Klasse lässt sich so unterschiedlich spielen, dass verschiedene Rollen (eher tankig, eher heilend/unterstützend, eher DD-mässig) ausgefüllt werden kann. Auch ein Ele kann tanken, gut die Gruppe heilen oder massig Schaden raushauen. Ähnliches gilt für alle Klassen.

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killerkartoffel
Meiner Meinung nach spielen sich bei GW2 leider alle Klassen zu ähnlich, im Endeffekt spult einfach nur jeder Held seine Angriffe auf den Gegner ab, Teamplay ist kaum gefordert, auch in den Instanzen. Roher Schaden gewinnt immer. Das Leveln bis zur Maximalstufe macht trotz dessen viel Spaß, es gibt viele abwechslungsreiche PvE Gebiete und die dynamischen Events motivieren. Irgendwann nutzt sich das Ganze aber schon stark ab und wird schnell öde. Kann aber auch sein dass es an mir lag da ich normalerweise eher Solo-Rpgs spiele.
Ein MMO darf man nicht mit Single-RPG-Augen betrachten. Die Unterschiede zwischen den Klassen in GW2 sind enorm. Ich spiele mittlerweile 7 Chars und mir ist bisher nichts langweilig geworden - selbst nicht der x-te Dungeondurchlauf, weil ich genügend Zeit zwischen den Läufen lasse und genügend Abwechslung mit den Klassen habe.
Widersprechen muss ich hier:
Teamplay ist kaum gefordert, auch in den Instanzen. Roher Schaden gewinnt immer.
Das mag dein oberflächlicher Eindruck sein, ist objektiv aber Unsinn. Es gibt unzählige Stellen im Spiel, wo das nicht aufgeht. Vor allem in Instanzen.