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  1. Beiträge anzeigen #361
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    da wo du mich nicht vermutest...
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    Estefania ist offline
    Nach erfolgloser Suche nach dem Schüler beschloss Estefania bei dem Händler vorbei zuschauen. Der schimpfte gerade seinen Lehrling aus, weil der angeblich sein Notizbuch verschlammt hatte.
    "Jetzt weiß ich gar nicht wieviele Fässer ich bereit stellen muss!" schimpfte er und stand sich am Kopf kratzend vor seinem Lagerschuppen.
    "Können Sie beim Käufer nicht einfach noch mal nachfragen?" meinte der Lehrling.
    "Nein, kann ich eben nicht. Der ist nicht aus Setarrif sondern schickt morgen einen Fuhrmann um die Ware abzuholen."

    Interessant!
    Estefania hatte genug gehört und verschwand so lautlos wie sie gekommen war.


    Dann entdeckte sie Paul, der im Hinterhof der Taverne an eine Hauswandgelehnt einen Stängel rauchte.
    "Na dir scheints ja gut zu gehen. Ich suche dich schon überall. Ich habe einen lukrativen Auftrag für dich. Der Händler. Du weißt schon, der von dem du das Notizbuch hast erwartet morgen früh einen Fuhrmann, der eine Lieferung abholt. Es geht um Fässer die eine Taverne außerhalb der Stadt bestellt hat. Am besten passt du den Fuhrmann noch vor dem südlichen Stadttor ab. Was du mit dem Kerl machst ist mir egal. Sicherlich hat er das Gold für die Fässer bei sich. Nimm es und geh an seiner Stelle zum Händler. Anschließend bringst du die Fässer hier her."

    Paul schaute sie überrascht an.

    "Ja, hier her. Natürlich nicht auf direktem Weg. Es muss so aussehen als fährst du wieder raus aus der Stadt. Alles klar?"

  2. Beiträge anzeigen #362
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Freudig hatte die rothaarige Kriegerin festgestellt, dass Madlen noch lebte. Sie hatte zu jenem Zeitpunkt kaum mehr daran geglaubt. Dennoch war sie fast ein bisschen wehmütig, als sie an den vergangen Abend zurück dachte. Madlen hatte sehr schön gesungen. Aber ihre Stimme hatte in der rothaarigen Kriegerin die Sehnsucht ausgelöst. Die Sehnsucht alles hinter sich zu lassen und weiter zu ziehen, die Sehnsucht frei zu sein. Frei von Versprechen an gefährliche Adlige und unberechenbare Paladine. Dennoch schwang sie im Hinterhof der Taverne ihr Schwert, wie sie es immer tat und wartete darauf, dass entweder einer ihrer Schüler auftauchte oder Taeris sie abholte.

    Der erste, welcher erschien war Rafik. Wobei das nicht ganz stimmte, denn Estefania schien sich ebenfalls mit jemandem an diesem Ort zu treffen. Sie zeigte ihm, ein paar Übungen, wie er die Beinarbeit beim Kämpfen verbessern konnte und zeigte ihm dieselbe Abfolge von Schwertstreichen, die sie Badhor vor nicht all zu langer Zeit beigebracht hatte, um alleine zu trainieren. Obwohl an der Akademie eigentlich immer ein Gegner vorhanden war und sonst genügend Geräte herumstanden, genoss Redsonja den Tanz alleine.

    "Würdest du Taeris und mich nach Thorniara begleiten?"

    Fragte sie dann in einer Pause und betrachtete ihren Schüler aufmerksam. Wusste er, was es bedeutete mit zwei Steckbrieflich gesuchten Personen nach Thorniara zu reisen?
    Geändert von Redsonja (13.01.2013 um 20:55 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #363
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Sein Körper tat von den Vortagen noch etwas weh, Muskelkater. Das jetzige Training hatte ihn bereits ein wenig aufgewärmt und so langsam kam er ins Schwitzen. Er übte einige Schlagreihenfolgen und wurde immer sicherer mit dem Holzschwert in der Hand, seine Schulter und seine Arme ermüdeten etwas langsamer und sein Griff war nicht mehr so schwach wie am ersten Tag.

    Plötzlich fragte seine Mentorin ihn etwas völlig unerwartetes, aber nichts ganz fremdes. Rafik lehnte die Übungswaffe an eine Hauswand und zog einen Hocker unter sich, setzte sich und dachte nicht lang über seine Antwort nach.

    "Nochmal einen Hafen anzünden? Wieso nicht?", scherzte er. Ob sie etwas darüber gehört hatte?
    "Was genau treibt euch zwei dahin? Wenn es darum geht dort in Thorniara Ärger zu machen, treibt mich eine eigene Motivation...", murmelte er, ohne weiter darauf einzugehen. "Jedenfalls, ich komme mit."

    Er nahm die Waffe wieder auf und übte weiter, ganz klar waren seine Gedanken jedoch nicht. Viel wusste er über seine Lehrmeisterin nicht und über die erwähnte Person, Taeris, noch weniger. Von sich selbst hatte er jedoch auch nicht viel preisgegeben.
    Vielleicht wird er langsam Zeit.., dachte er sich.

  4. Beiträge anzeigen #364
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson befand sich wieder in der Rumpelkammer unter der Arena. In der Hand hielt er eine kleine Laterne, in der Tasche hatte er eine Flasche mit Öl, um die Laterne bei Bedarf neu zu befüllen. Nervös knapperte er an seiner Unterlippe, während er die Tür zur Kammer von innen schloss und verriegelte. Langsam näherte sich dem dritten linken Ring, dieser war es, in dem er sich kürzlich mit dem Speerstiel verfangen hatte. Langsam zog der junge Schreiner den Ring aus der Wand und beobachtete mit großen Augen, wie sich zwischen den Bodenplatten ein Spalt auftat, welcher zu einer quadratischen Luke anwuchs und den Blick auf einige steinernen Tritte freigab, welche senkrecht in die Tiefe führten. Adson hielt die Laterne in die Öffnung und starrte in die Dunkelheit. Den Boden konnte er im schwachen Schein der Lampe gerade noch erkennen und so stieg er langsam in die Tiefe, wobei er vorher einen Balken so in die Öffnung legte, dass die Luke nicht wieder zufallen konnte.

    Die Klinge fand sich am Ende eines gemauerten Gangs wieder, welcher irgendwie ins Dunkel führte. Adson tappte langsam vorwärts, die Laterne in seiner linken Hand lieferte flackerndes Licht, in der rechten Hand hielt er das Schwert. Nach einiger Zeit kam er an eine Wegkreutung und leuchtete in jeden der Gänge, doch keiner ließ ein Ende erkennen. Adson überlegte eine Weile, dann kehrte er um. Wenn er sich hier unten verlaufen würde, dann würde ihn keiner finden können.

    Zurück in der Kammer schob er den Ring in seine Ausgangsposition zurück und öffnete die Kammertür. Dann löschte er die Laterne und verließ die Arena. Draußen atmete er einmal tief durch und genoss die frische Luft. Irgendwann würde er sich diesen Gang wohl genauer anschauen.

  5. Beiträge anzeigen #365
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Mit großem Unbehangen schritt der Priester des Feuers an der Spitze der kleinen diplomatischen Unternehmung in Richtung der hohen Mauern einer Stadt, die er am liebsten nicht so schnell wieder betreten hätte. Eigentlich war sein Aufenthalt in Setariff nicht so schrecklich gewesen wie er es sich zu Beginn ausgemalt hatte, er hatte sogar etwas Freiraum gehabt, aber allein die Tatsache bald vor dem feindlich gesinnten Anführer Ethorn zu stehen, bereitete ihm ein mulmiges Gefühl im Bauch. Objektiv betrachtet würde der Schriftgelehrte nur mit einem Boss einer großen Bande von Widerständlern sprechen. Ein Friedensangebot galt eigentlich meist nur innerhalb von Staatstreitigkeiten. Ethorn besaß allerdings nur in seiner Vorstellungskraft einen solchen. Aber Rhobar handelte im Sinne seines Volkes, wenn er Ethorn im Glauben von Macht ließ und so tat als wolle er mit ihm auf einer Stufe stehend verhandeln. So musste auch Lopadas diesen Eindruck hinterlassen, denn ansonsten wäre die bevorstehende Verhandlung bereits von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen.
    Den Blick nach vorn gerichtet trat er an die Wachen heran, die bereits beim Anblick seiner Robe die Waffen bereit hielten. Obwohl es nicht seine Art, versuchte der Priester nicht zurückzuschrecken. Er musste ein sicheres Auftreten wahren.
    "Seid gegrüßt.", sagte Lopadas und nahm seine Hände aus den Robenärmeln, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war, "Wir kommen in diplomatischer Mission. Der König des myrtanischen Reiches Rhobar III. hat Ethorn ein Angebot zu unterbreiten."
    "Wie viel seid ihr?", fragte der Wachsoldat und wies mit seiner Waffe in die Dunkelheit.
    "Nicht viel mehr als eine handvoll. Nur mein Begleitschutz und ich.", entgegnete der Schriftgelehrte, währendessen traten alle Mitreisenden in das Licht der Fackeln, "Außerdem haben wir einen Gefangenen, einen eurer Leute, dabei, den wir als Zeichen unseres guten Willens in eure Hände übergeben möchten."
    Einer der Soldaten trieb den Gefangenen nach vorn neben den Feuermagier.
    "Verhaltet euch ruhig und wartet hier. Wir werden über eure Ankunft Bericht abstatten."
    Lopadas nickte kurz. Trotz der gefühlten hundert Blicke, die auf ihm ruhten, versuchte er die Ruhe zu bewahren, die für das Gelingen dieser Unternehmung nötig war.

  6. Beiträge anzeigen #366
    Szieeeeh Fooood!  Avatar von Drakk
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Drakk ist offline
    Der Wein schmeckte zum Kotzen und das Bier war schlimmer als die Plörre die der Nordmann vor einigen Jahren bei dem Rotröcken auf Khorinis getrunken hatte. Dennoch trank der Hüne Krug für Krug des Gesöffs. Er wusste gar nicht mehr wie er in dieser Spelunke gelandet war. Und vor allem wann...
    Anfangs hatte der Wirt noch versucht mit dem Hünen ins Gespräch zu kommen, dieser hatte aber alle Fragen entweder Einsilbig beantwortet oder ignoriert. Immerhin hatte der Wirt schnell gemerkt das der Rotschopf nicht zum Reden dorthin gekommen war und stellte ihm mal für mal einen Krug dieser Plörre vor.
    Gerade als er dem Wirt signalisieren wollte einen weiteren Krug zu wollen wurde die Tür aufgestoßen und eine der Wachen, die sonst die Tore des Palastes bewachten, stand im Türrahmen. „Drakk? Da sind einige Rotröcke vor dem Tor aufgetaucht und wollen zum König.“ gab die Wache knapp von sich.Der Nordmann antwortete mit einem kurzen knurren und ließ einige Goldstücke auf den Tresen wandern ehe er aufstand. Drakk war das Einzige Schwert innerhalb der Stadtmauern und musste somit wohl oder übel sich um die Sache kümmern.
    Raschen Schrittes folge der Veteran der Wache in Richtung Stadttor, schon von weitem konnte er im Schein der Fackel eine Gruppe der Rotröcke erspähen. Erst auf den zweiten Blick fiel ihm auf das Lopadas die Gruppe begleitete – oder wohl eher Anführte, immerhin bildete er die Spitze der Gruppe.
    Als sein Blick weiter über die Gruppe schweifte konnte er zunächst seinen Augen nicht trauen – inmitten der Rotröcke stand Manuele. Seine Hände waren auf seinem Rücken zusammengebunden, aber es machte nicht den Anschein als sei er ihr Gefangener. Wobei es wahrscheinlicher war das er jetzt nicht mehr ihr Gefangener war.
    Kaum hatte der Rotschopf die Gruppe erreicht erhob er sogleich das Wort. „Gebt eure Waffen ab und folgt mir, der König erwartet euch.“ brummte Drakk und nickte einer der Wachen zu welche sogleich in Richtung Palast verschwand. Einige Augenblicke später hatten die Gardisten etwas widerwillig ihre Waffen abgegeben und folgten Nordmann in Richtung Palast. Im Abstand von einigen Metern folgte noch gut ein halbes Dutzend Wachen um die Rotröcke im Auge zu behalten.

  7. Beiträge anzeigen #367
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Während der Schriftgelehrte zusammen mit seiner Begleitung den Spießrutenlauf durch Setarrif antrat, überlegte er, ob es gut war, dass gerade Drakk damit beauftragt worden war, sie zu Ethorn zu begleiten. Sein Unbehagen richtete sich nicht gegen den Nordmann als Person, sondern eher auf die Stellung innerhalb dieses Konflikts, die sowohl Drakk als auch er selbst einnahm. Standen sie gerade auf verschiedenen Seiten, so verband sie dennoch eine gemeinsame Sache. Nur kurz wandte Lopadas den Blick ab, aber richtete ihn gleich wieder streng geradeaus. Was würde ihm am Ende dieser Mission mehr Kummer bereiten der Konflikt oder die Gemeinsamkeit? Vielleicht war es an der Zeit endlgültig eine Entscheidung zu treffen. Schluss endlich konnte Lopadas nur auf einer Seite stehen.
    Der Weg durch die Stadt war ebenso unangenehm wie die Gedanken, die den Priester plagten. Nicht nur, dass die Farben des myrtanischen Reiches bereits Aufsehen in der Stadt erregt hätten, auch der Umstand, dass eine Gruppe von Diener Innos' durch Soldaten Ethorns durch die Stadt geführt wurden, war schon verdächtig. Lopadas wollte sich gar nicht erst ausmalen, welche abgedrehten Idee die Menschen am Straßenrand sich zu flüsterten. Die wildesten Spekulationen wurden sicherlich ausgetauscht. Es dauerte auch nicht lang bis eine nicht mehr ganz nüchterner Einwohner lauthals antimyrtanischen Parolen schmetterte. Der Priester empfand Mitleid mit der armen Kreatur, die geblendet von Alkohol und falschem Stolz einem Trugbild nachlief. In den Armen Innos' würde sie die Ruhe finden, nach der sie sich sehnte.
    Obwohl ihm der Lauf durch die Straßen scheinbar endlos vorkam, erreichten sie bald ein prachtvolles Gebäude. Einen Palast, den sich nur ein Größenwahnsinniger bauen würde. Der myrtanische Baustil war wesentlich praktischer und bescheidener. Aber Lopadas war nicht hier, um über die Architektur zu diskutieren. Er straffte erneut seinen Körper und folgte mit schnellen Schritten dem Nordmann.

  8. Beiträge anzeigen #368
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    "Zum König."

    Die Worte waren klar und deutlich gesprochen. Taeris war atemlos herbeigeeilt und unterbrach die Lehrmeisterin und Schüler beim Unterricht. Der Söldner war der einzige Mensch von dem Redsonja wohl so einen "Befehl" akzeptieren konnte.

    "Komm mit, aber steck die Waffe weg und halte dich im Hintergrund."

    Beschwor Redsonja Rafik, dann eilten sie zum Palast, den Taeris wie die eigene Hosentasche zu kennen schien. Er führte sie durch mehrere Gänge, bis sie atemlos vor einer Tür stehen blieben. Da verschnauften sie erstmals, schliesslich wollten sie nicht nach Luft ringend vor Ethorn treten. Wobei Redsonja der Gedanke so vor einem Menschen zu buckeln noch immer widerstrebte. Aber er bezahlten ihr Leben. So lange würde sie in seinem Dienst stehen. Oder bis sie an der Akademie nichts mehr lernen konnte.

  9. Beiträge anzeigen #369
    Abenteurer Avatar von König Ethorn VI
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    König Ethorn VI ist offline
    Leise pfiff de kühle Nachtluft durch die hohen Fenster und ließ die Flammen der Fackeln einige hin und her tanzende Schatten an die marmornen Wände werfen. Es war bereits spät am Abend und eigentlich hatte Ethorn nicht mehr damit gerechnet das jetzt noch jemand erschien der eine Audienz bei ihm haben wollte.

    Noch weniger hatte er damit gerechnet das es sich dabei um eine Gruppe Gesandter Rhobars handelte.

    Einen kurzen Moment versank Ethorn in seinen Gedanken als es die breiten Türflügel zum Thronsaal aufgestoßen wurden. Angeführt wurde die Gruppe von Drakk. Direkt dahinter waren die Gesandten, welche von gut einem halben Dutzend Wachen flankiert wurden. Noch etwas weiter hinten erspähte er Taeris und Redsonja, sowie einen weiteren Mann der sich allerdings im Hintergrund hielt nicht mit nach vorne kam.

    Einen kurzen Augenblick später hatten sich die Gesandten vor dem Thron versammelt und der Nordmann hatte neben dem Thron Position bezogen. Abschätzend betrachtete er die Gestalten vor sich. Die meisten sahen aus wie Gewöhnliche Stadtwachen und Soldaten, nur die Magier stach schon allein durch seine Robe hervor.

    „Ganz schön gewagt euch nach euren Angriffen auf meine Ländereien hier mit einem Angebot eures Königs zu erscheinen.“ gab der König knapp von sich ehe er einen Schluck Wein zu sich nahm.

    Drakk

  10. Beiträge anzeigen #370
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline
    Endlich wieder in "Freiheit". Vor diesem Zeitpunkt hätte er nie daran gedacht, dass er einmal froh darueber sein wuerde die Mauern dieser Stadt wieder zu erblicken. Jetzt war es wohl so weit, Setarif war für ihn eine zweite Heimat geworden, auch wenn nicht ganz freiwillig.

    Zwar hatte ihn noch niemand wirklich befreit oder gar angesprochen, nicht einmal Drakk, doch wenigstens war Manuele endlich wieder unter "Freunden".

    Etwas seltsam allerdings hatte er bei ihrem Empfang empfunden, dass dieser Feuermagier an der Spitze des Zuges seinen ehemaligen Clanführer angesehen hatte, als ob er ihn kannte. Mehr sogar, Manuele meinte in dessen Blick eine art Zwispaltigkeit und Verzweiflung erkannt zu haben. Doch vieleicht täuschte er sich da auch nur, schliesslich war er halb ausgehungert und seine Kräfte liessen almälig nach. Er würde Drakk später, bei einem Bier in der Sturmkampfmöve, darauf ansprechen.

    Nun befanden sie sich im Thronsaal Ethorns. Da war der Klingenmeister ja mal gespannt, was Rhobar noch so zum Austausch zu bieten hatte, ausser ihm selbst natürlich.
    Geändert von Manuele (15.01.2013 um 11:17 Uhr)

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #371
    Ritter Avatar von Mutton
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    Mutton ist offline
    Der Morgen begann mit einer dichten Nebelsuppe, die nur Adanos selbst hatte heraufbeschwören können oder das Meer nebenan natürlich. Mutton war seit mehreren Wochen das erste Mal wieder allein unterwegs und schleppte schon zum sechsten Mal eine dieser schweren Kisten vom Händler- ind das Künstlerviertel. Die Halzplanken waren mit Lücken dazwischen zusammengenagelt worden und daher konnte man einen Blick auf den Kisteninhalt wagen. Diesmal waren es geschmiedete Meißel und Spalteisen. "Seltsam" dachte sich Mutton, Spalteisen wurden doch hauptsächlich bei schiefrigen Gesteinen zum Spalten der einzelnen Platten verwendet. Da war er sich ziemlich sicher. Als er gerade nach rechts in das Künstlerviertel einbiegen wollte, stieß er jemanden mit einem lauten Scheppern des Kisteninhalts frontal an. Der arme Tropf, den es getroffen hatte, viel ohne viel Widerstand aber dafür mit einem lauten anhaltenen Stöhnen zu leisten rücklings zu Boden. Mutton setzte etwas eilig und harsch die Werkzeugkiste ab, sodass eine bei dem Aufprall Holzlatte abplatzte. Daraufhin begann er in entschuldigendem Tonfall nachzufragen: »Geht es euch gut?«

    »Mhhhrrrrm. Hääbbbblleele.« säuselte der andere vor sich hin, weshalb Mutton fortfuhr, während er sich von der Kiste zum "Unfallopfer" wandte.

    »Tut mir leid. Habe wohl mit der Kiste vor den Augen die Straße ein wenig aus den Augen lassen und ...« auf einmal zog er die Augenbrauen hoch und legte die Stirn in stutzige Falten. »... und habe dich wohl zu lange aus den Augen gelassen, mh mein Freund?« Er half dem armen Tropf zurück auf die Beine und bemerkte dabei sofort die heftige Fahne von Schnaps und Bier und den wackeligen Gang. »Gharret, was machst du hier, in Adanos' Namen? Warum passt du nicht an dem Makrtstand auf, wie wir es dem Händler abgesprochen hatten?«

    »Makrtf-f-fuzzie blöde Sau. Mag misch nich, mag disch nich, mag allesch nich - hick...«

    Eine lange Pause entstand, in der sich der Betrunkene erstmal geplogen gegen eine der Häuserwände am Eingang zum Künstlerviertel übergeben musste. "Na die werden sich bedanken." dachte sich der Nüchterne von beiden. »Na gut... Er hat dich also beleidigt und was hast du dann gemacht? Bist du sofort in die nächste Schenke gerannt, oder was?«

    »Mmmhmhm, immer wesch den Scheißsch. Macht Kopf frei! Frrr-r-r-chhh!« Gharret hatte sich - zum Glück - elendlich verschluckt, bevor er noch anfing, mitten am Morgen auf der Straße herumzubrüllen. »Dann kam'n Rotröckschen.«

    »Rotröcke? Was meinst du?«

    »Mhjamjamljam. NA, Königsfuschiies von drüben. Lllhobar und so.«

    »Ach, du meinst die Deligation von König Rhobar den Dritten. Da wollte ich auch unbedingt zuschauen aber wer weiß, ob die einen wiedererkennen. Da habe ICH es mir lieber verkniffen.«

    »Hehe, warscht schon immer ne feige Sau, hehe. A- aber isch hab den rischtisch meine Meinuuung gejeigt, mhmhm! "Scheisch Myrthana-Schweine" habe isch gerufen. "Erst nehmt ihr unsere Eeehre, nun unscheren Schnaps!"« Gharret feuerte das mit so innbrünstiger Überzeugung mitten über die menschengefüllte Straßenkreuzung, das bald unzählige Augen auf die gerichtet waren. Mutton war es zwar ein wenig peinlich aber es gab schlimmeres.

    »Nun gut, jetzt weiß ja wirklich jeder auf der Insel, was du von den Kpnigstreuen aus Myrtana hälst - war ja auch nicht toll, was wir durchgemacht haben. Aber nun schleppe ich erstmal diese Kiste rüber zu den Steinmetzen und du steckst deinen Dickschädel in einen Eimer voll kühlem Wasser. Das wird dir helfen, wieder einen klareren Kopf zu bekommen. Danach gehst du sofort zu dem Händler am Markt und bittest ihn um Entschuldigung und dass du wieder auf seinen Stand aufpassen darfst. Notfalls arbeitete den Tag umsonst.

    »Abber -«


    »Wir brauchen BEIDE eine anständige Beschäftigung in der Stadt, verstehst du? Wir können uns sonst weder Essen und einen Schlafplatz leisten. Wenn das erstmal steht, können wir immernoch woanders hin, klar?« Mutton packte seinen Kameraden nun freundschaftlich an der Schulter. Wenn schon seine Worte schon nicht tief in diesen die Seele dieses ollen Esels vordrangen, dann doch wenigstens ihre gemeinsame Freundschaft.

    Schließlich ließ sich Gharret überreden und verschwand mit einem »Ja, Mama.« und einem versorffen-schelmischen Grinsen im Gesicht in Richtung der nächste Wasserstelle. Mutton gab sich ebenfalls nicht viel Zeit, um mal durch zu atmen. Pflichtbewusst stämmte er erneut die mehrere 10-er Kilogramm schwere Werkzeugkiste und brachte die Meißen und Spalteisen zu den Steinhauern, um danach bereits den nächsten Gang zu erledigen. Es war ein Knochenjob aber was blieb einem Neuling ohne gute Kontakte und ausreichend Geld schon anderes übrig? In seinen letzten beiden Jahren in Myrtana hatte er jedoch mehr gelernt, als nur brav Kisten von A nach B zu schleppen. Vielleicht würden er und Gharret sich mit genug Geklimper in der Tasche zunächst einen größeren Transportkarren holen, wieder Zeug schleppen, um dann gewinnbringend ein wenig Plunder zu handeln. Sein Kumpel hatte mit seiner Stachelkeule einen guten Schlag drauf und beide sahen sie doch kräftig aus. Das dürfte ihnen zumindest den größten Teil der Halsabschneider vom Leibe halten, die sich so auf den Straßen herumtrieben.

  12. Beiträge anzeigen #372
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Unberührt von der unfreundlichen Begrüßung des selbsternannten Herrschers, trat der Schriftgelehrte an Drakk vorbei vor Ethorn. Dieser bemühte sich nicht einmal um eine nette Geste. Gegenüber den diplomatischen Bemühungen zeigte er wenig Respekt. Obwohl gerade ihm klar sein sollte, dass Rhobar sich auf dieses Angebot nur herabließ, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Nötig war es aus der Sicht des myrtanischen Reiches nicht. Ethorn hatte der göttlichen Ordnung nichts entgegen zu setzen.
    "Sei gegrüßt. Ich komme im diplomatischen Auftrag Rhobars III., Avatar Innos' und rechtmäßiger König des myrtanischen Reiches. Er hat dir ein Angebot zu machen, Ethorn. Dies ist ein Friedensangebot, auf dass sich die kriegerischen Auseinandersetzungen unserer Parteien beruhigen und weiteres Blutvergießen vermieden wird. Als Zeichen unseres guten Willens überbringen wir dir einen unserer Kriegsgefangenen. Er gehört zu deinen Leuten und soll von nun an seine Freiheit wieder haben."
    Lopadas gab einem der Soldaten ein Zeichen, der darauf die Fesseln des Gefangenen zerschnitt, welcher geradewegs zu seinen Verbündeten lief. Ethorn schien nicht gerade beeindruckt von dieser großzügigen Geste zu sein, was wieder einmal bewies, dass ihm mehr an seiner Herrschaft als an seinem Volk lag. Ein solch selbstsüchtiger Mensch war kein König, nur ein Tyrann.
    "Höre nun das Angebot, welches Rhobar dir überbringen lässt. Du darfst deine gehobene Stellung hier auf Argaan behalten, wenn du dich der Herrschaft des myrtanischen Reiches und der göttlichen Ordnung unterwirfst. Als Statthalter Argaans wirst du weiterhin alle damit verbundenen Rechte und Annehmlichkeiten genießen dürfen, hast aber im Gegenzug auch Pflichten gegenüber Rhobar zu erfüllen. Desweiteren, damit der Friede zwischen den Parteien auf lange Zeit erhalten bleibt, wünscht Rhobar deine Tochter zu ehelichen und so einen festen Bund zu schaffen, der nicht nur Familien, sondern auch Völker friedlich zusammenhält.
    Wenn du dieses großzügige Angebot annimmst, wird der Krieg ein Ende haben und die Menschen auf dieser Insel können als freie Bürger innerhalb einer sicheren Ordnung leben. Niemand muss mehr um sein Leben fürchten. Es liegt demnach in deiner Hand, ob das sinnlose Sterben ein Ende hat."

  13. Beiträge anzeigen #373
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    Auf die Parierstange seines Zweihänders gestützt stand Taeris am Fuße des Throns. In aller Autorität und Würde eines Hauptmanns der Schwerter des Königs. Auch wenn er seine Paraderüstung heute aus Zeitgründen nicht trug - was ihm sicher noch einen Kommentar Ethorns einbringen dürfte. So stand er dennoch wie ein Fels dort und blickte den Magier mit eisiger Miene an. Redsonja und stand unweit entfernt. Das Eingangstor war flankiert von zwei Wächtern, die somit ein sechstel der insgesamt vorhandenen Wachen ausmachten. Eine - wenn Taeris die angespannte Personalsituation in Betracht zog - durchaus ansehnliche Zahl. Gemessen an ihren Rüstungen wirkten sie fast bedrohlicher als Taeris. In ihren vergoldeten Prunkrüstungen standen sie da, die Lanzen am ausgestreckten Arm aufrecht gestellt. Während ihr Hauptmann zwar in voller Waffenmontur, jedoch nur in einem einfachen ledernen Waffenrock und Kettenhemd dort stand.

    Seine Züge veränderten sich kaum, als der Magier zu sprechen begann. Seine Worte waren allein in ihrer Formulierung bereits eine Anmaßung, die einen Bürger der Stadt die Zunge hätte kosten können. Ganz zu schweigen von ihrem Inhalt.
    Innerlich in freudiger Erwartung ob des drohenden Wutausbruchs des Königs schlossen sich seine Hände fester um die Parierstange, ehe die rechte sich schließlich langsam zum Griff hinüber schob. Langsam wanderte sein Blick rückversichernd zu Redsonja hinüber, glitt über die reglosen Mienen der Wächter und schließlich zurück zum Magier.

    Ein Wort nur...

  14. Beiträge anzeigen #374
    Waldläufer Avatar von Naberius
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    Naberius ist offline
    Irgendwo hatte jeder seine Grenzen. Und eigentlich war Naberius Geduld mit Personen sowie Tieren praktisch unendlich. Doch Geduld bekam man eben erst im Alter, wo das zu lange Warten negative Folgen haben könnte. Eigentlich hatte er ja den Plan gefasst alles in einem Durchlauf zu machen. Seinen Knochen nicht zuviel aufzuladen und eben nur einmal statt hunderte Mal zum Haus der Magier zu rennen. Doch der Alchemist, dem er eigentlich den Kronstöckel geben wollte und der auch gleichzeitig ein Wassermagier war, wollte einfach nicht da sein. Und so hatte der Alte beim backen von den neuen "Salzstangen" die Idee gehabt einfach einen Weg öfter gehen, als ihn am Ende garnicht beschreiten zu können. Adanos hatte ihm sein Leben nicht geschenkt nur um sich selbst eine Aufgabe zu geben und sie danach mit warten wieder zu verwerfen.
    So hatte sich der Mann schon am Nachmittag ins Haus der Magier begeben doch ein Novize sagte ihm, dass keiner der Meister da sei. Irgendwie kam ihm der Gedanke, dass wirklich niemand in dieser Stadt und ein Diener Adanos war. Doch als er sich schon am Tor befand kam der Junge Mann noch einmal zurück und erklärte, dass doch ein in der Magie Unterwiesener, welcher sein Wissen teilte, in der Stadt war. Er gab dem Mann eine Wegbeschreibung, die ins Innere des Handwerkerviertels führte. Und ganz genau betrachtet, war das Gebäude, welches sich am Abend vor Naberius Augen erhob nicht einmal zwei Straßen von seiner Bäckerei entfernt. Manchmal dachte er wirklich, dass die Götter sich einen Spaß daraus machten Menschen mit Überraschungen zu ärgern oder zum lächeln zu bringen. Und der Alte gehörte zu denen, die darüber lachten. Ärgern war etwas für Junge Menschen. Genauso wie Rache und Liebe. Und er war alt und hatte lieber seine Freude am Leben, als jeden Tag über alles Schlechte nachzudenken.
    Der Weißbärtige klopfte an die Eichentür und wartete auf ein "Herein" oder etwas ähnliches. Währenddessen krächzte Schuhu missmutig auf seiner Schulter, beruhigte sich aber schnell wieder, als er einen salzigen Keks in der Klaue halten und ihn aufknabbern durfte. Man konnte fast meinen ein zufriedenes Lächeln im fedrigen Gesicht der Eule zu erkennen. Als dann das "Herein" kam öffnete er die Tür und eine Hitze schlug ihm entgegen, die im krassen Gegensatz zu den nächtlichen Temperaturen stand. Innen drinne war es sehr dunkel, doch eine Silhouette stand vor dem Feuer der Schmiede. Und da die Augen des Alten in der Dunkelheit funktionierten, wie Feuer unter Wasser, konnte er sich nur an der Silhouette orientieren. Ganz höfflich sprach er den Mann an. Oder war es eine Frau? Naberius konnte es unter diesen Bedingungen schlecht sagen doch es war ihm bewusst, dass ein humanoides Wesen an der Schmiede stand.

    "Guten Abend der Herr. Ich suche den Magier Kilijan und wollte mich bei ihm nach den Wegen der Magie des Wassers erkundigen und ihn fragen wie ich auf diese gelange. Irgendwie habe ich keinen anderen Magister gefunden."

    Während der Alte versuchte ein Gespräch zu führen knapperte sein Vogel lustig an seinem Keks doch nach einer Weile flog er samt Teiggebäck zum Schmiedefeuer, plusterte sich auf und genoss sichtlich die Wärme des Feuers.

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    Abenteurer Avatar von König Ethorn VI
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    König Ethorn VI ist offline
    Einen Moment lang starrte Ethorn den Feuermagier ungläubig an. Dieses Angebot war nichts anderes als eine Beleidigung, nicht mehr.

    Ohne das sich einer der Umstehenden darauf Vorbereiten konnte schleuderte der König seinen noch immer gut Gefüllten Becher in Richtung des Magiers, der Wein spritzte auf dessen Robe und so gut wie alles andere um ihn herum

    „Wie könnt ihr es wagen?“ brüllte Ethorn auf und sprang von seinem Thron auf. „Ihr kommt hierher und greift uns an und jetzt wollt Ihr noch meine Tochter haben? Niemals!“ brüllte er weiter. Wort für Wort kochte die Wut in ihm weiter auf, dieses Angebot war einfach zu viel. Über den Frieden hätten sie Sprechen können, aber nicht zu diesem Preis. Er würde seine Tochter nicht aufs Festland schicken, sie gehörte hierher.

    Sie mussten ein für alle mal verstehen das sie auf dieser Insel nichts zu suchen hatten. „Wachen! Köpft einen dieser Bastarde und schmeißt den Rest raus. Mitsamt Kopf damit die Warnung ankommt!“ brüllte der König weiter. Kaum hatte der König ausgesprochen zogen die Wachen ihre Schwerter.

    Drakk

  16. Beiträge anzeigen #376
    Ehrengarde Avatar von Raad
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    Raad ist offline
    Eine Möwe kreischte im wilden Stakkato auf der Ecke eines Flachdaches zwei Häuserblöcke von der Sturzkampfmöwe entfernt, als ein junger, schwarzhaariger Mann eine nur in seiner Vorstellung existierende Staubwolke hinter sich herziehend die Straße entlang stolperte. Den rechten Fuß noch unbedeckt und ihn zu bedecken versucht hüpfte Raad kurzzeitig auf nur einen Bein die folgenden Meter. Sein Hemd steckte nur halb in der Hose und seine Haare waren noch feucht vom Schweiß, welcher vom Training motiviert seinen Kopf und Oberkörper benetzte. Angesichts der Eile, in der der Leiter der Akademie sich befand, hatte er jedoch keinen Grund zu trocknen.

    Ein Fluch wurde ausgestoßen, als Raad das Gleichgewicht verlor und den Fuß, an dem der Stiefel nun schon halb hing, leicht schief auf die Straße stellen musste. Die Möwe kreischte ein weiteres Mal, wohl empört, dass es jemand wagte ihre Stimme zu übertönen, und erhob sich in die Luft, einen anderen Ort suchend, der ihre Gabe zum Nerven mehr wert schätzte. Doch bevor sie vollends dieser Geschichte entschwand, setzte sie ein letztes, weißes Zeichen in der Luft ab, welches klatschend seinen Weg auf die rechte Schulter des Schwarzhaarigen fand.

    „Bei Beliars pickeligem Arsch. Scheiß Möwen hier.“, maulte der Leiter der Akademie und stieß den rechten Fuß vollends in den Stiefeln hinein. Flink glitten seine Hände herab und banden die Schnürsenkel, bevor die Füße wieder ihrer eigenen Kraft bewusst den Körper in Bewegung setzten. Während er rannte versuchte er sich gleichzeitig die Möwenscheiße von der Schulter zu wischen und sein Hemd in die Hosen zu stopfen. Sein Schwert baumelte ihm über der, die Halterung nur unsauber verschnürt, indes er über den Königsplatz rannte.

    „Haaallt.“, erscholl der Ruf einer der beiden Wachen vor dem Tor des Palastes. Ein wohl unfähiger, noch junger Mann, wenn auch älter als Raad, so doch in der Hierarchie unter ihm, der nicht erkannte, wer sich dort dem Tor näherte. „Nichts da.“, konterte der Schwarzhaarige mit einem mürrisch verzogenem Mund, als er sich des Speeres bewusst wurde, mit dem die Wache sich den Eingang zu versperren anschickte. Seufzend sprang Raad über das Kleinholz hinweg, landete hinter dem Tor auf dem Boden und rollte mehrmals über den Boden, ehe er von etwas schwerem aufgehalten zum Liegen kam.

    Jemand brummte. Wohl anklagend. Vielleicht auch genervt. Möglicherweise sogar… Der Leiter hob den Kopf und erblickte einen orangehaarigen Baum von einem Mann, dessen Fuß auf der Schulter des Schwarzhaarigen ruhte. „Genau dich habe ich gesucht.“, erwiderte Raad den durch Fuß und Stiefel wenig sanften Schulterklopfer seines Gefährten.

    Der Leiter ergriff die Hand, die ihm geboten wurde, nachdem der Fuß sich zurückgezogen hatte, und wurde von dieser auf die Füße gerissen. „Hab gehört, wir haben ungebetene Gesellschaft erhalten?!“, fragte Raad grinsend und klopfte sich nur leichtfertig den Staub von seiner Schulter. Die Wachen hinter ihm hatten sich zum Tor zurückgezogen, nachdem sie Colodis erblickt hatten. Und der Nordmann selbst bezeugte mit einem Nicken, dass später mehr Zeit für Worte war. Schweigend, doch wohl eine ähnliche Intention hegend, schritten die beiden Männer in das Innere des Palastes und in Richtung des Thronsaals. „Wachablösung.“, rief der Leiter den vor dem Thronsaal lungernden Wachen zu, in deren Augen sich zuerst Widerspruch und dann ein Anflug von versteckter Dankbarkeit, dass ihnen jemand die befürchtete Drecksarbeit abnahm, widerspiegelte. Raad grinste zufrieden, während er sich neben das Tor postierte, indes Colodis sich auf der anderen Seite stellte. „Und. Was gibt’s Neues?“

  17. Beiträge anzeigen #377
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Manchmal hatte er den Eindruck, dass Raad irgendwie auch das Blutband mit ihnen teilen musste. Wie zum Teufel konnte er sonst immer zur rechten Zeit am rechten Ort sein?
    Unmöglich, aber immerhin war er der Leiter der Akademie und somit hatte er seine Quellen. Wenn man bedachte wie lange die Fremden schon in ihrer Stadt rumlungerten recht langsame Informaten. Aber schliesslich war der Nordmann selbst noch nicht im Thronsaal. Also schob er den Gedanken beseite und machte sich daran eine knappe Zusammenfassung runterzuspulen.
    Gleichzeitig gewann er die Erkenntnis, dass es langsam kritisch wurde bei der Unterredung.

    "Kurz gesagt, gräbt Rhobar sich gerade sein eigenes Grab. Um was es genau geht weiss ich selbst nicht, aber die Fremden scheinen Abgesandte mit einer Botschaft zu sein.
    Und der Aufregung nach zu Urteilen welche sich über das Band der Blutsbrüder verbreitet trifft es entweder auf taube Ohren oder ist so forsch und beleidigend, dass es gleich drunter und drüber geht."

    Er teilte den erstaunlich wenig sagenden Blick seines Gefährten und schliesslich nahmen sie ihre Positionen am Tor ein. Seltsam hier zu stehen, ganz ein neuer Blickwinkel. Ein Aufgabe die bisher an ihm vorübergezogen schien, kein Wunder man sah maximal Wächter als Wachen eingesetzt.
    Wenn er seinen Namen plötzlich auf irgend einem Wachposten wieder fand, hätte er sich auch mal mit Taeris unterhalten müssen.
    Aber seine Pflicht als Leibgarde von König Ethorn war es ihn zu beschützen. Bei den ganzen Männern da drin angesichts des Kanonenfutters vom myrtanischen König war dies, abgesehen vom Magier auch nicht nötig. Trotzdem fühlte er sich besser in der Nähe zu sein, wenn es denn etwas zu tun gab. Gedacht...

    Nach dem gebrüllten Wort voller Zorn ganz offensichtlich aus dem Munde des Königs, schoss er auf und hielt seine Waffe in Händen bevor er seiner ganz besinnen konnte.
    Selbst wenn er weniger aufmerksam dagestanden hätte, er war sich sicher seine aktuelle Position als Wache hätte ihn selbst dann dazu bewogen aufzuschrecken.
    Ehe sie ein absprechenden Blick austauschen konnten, hatten sie beide Flügel weit aufgestossen und fanden sich mitten in einer verflucht heiklen Situation wieder.
    Die nächsten Worte hallten immer wieder in seinem Kopf, von einer Schädelwand zur anderen hin und hergeworfen.
    „Wachen! Köpft einen dieser Bastarde und schmeißt den Rest raus. Mitsamt Kopf damit die Warnung ankommt!“
    Die Konsequenzen waren schnell ausgerechnet und bedacht, selbst in diesem kurzen Zeitrahmen. Aber es gab nichts zu Zweifeln, wenn seine Brüder mitsamt dem halben Thronsaal mit hochroten Köpfen dastand.
    Von Ethorn mal abgesehen, so hatte selbst er ihn noch nie gesehen.
    Was nun folgen würde, könnte ihren Konflikt massiv verschärfen...

  18. Beiträge anzeigen #378
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Entsetzt blickte der Priester in das zornige Gesicht Ethorns. Ohne auch nur eine Sekunde lang zu überlegen, hatte er eine folgenschwere Entscheidung getroffen. Es war keine Vernunftentscheidung gewesen, sondern die eines gekränkten Egos. Wahrscheinlich war sich der Wahnsinnige nicht einmal im Klaren, welche Konsequenzen diese vergebene Chancen für ihn und für seine Untergebene haben würde. Es stimmt ihn sogar traurig, dass Ethorn nicht so einsichtig war, sondern lieber wie ein kleines Kind mit allen Mitteln versuchte zu behalten, was niemals ihm gehört hatte.
    Bevor Lopadas jedoch dazu kam beschwichtigend auf Ethorn einzureden und eventuell aus dem krankhaften Geist doch noch eine vernünftige Ansicht holen zu können, schritten dessen Wachen bereits mit gezogenen Waffen auf die Gesandtschaft zu. Wehrlos stand die Gesandschaft um den Schriftgelehrten in der Mitte des großen Raumes. Aber auch wenn sie ihre Waffen hätten ziehen können, hätte Lopadas ihnen verboten, da sie sich auf einer friedlichen Mission befanden und außerdem den Kampf innerhalb des Palastes nicht gewinnen hätten können.
    Hingegen schienen die Soldaten Ethorns nie etwas von dem Grundsatz gehört zu haben, dass selbst feindliche Gesandte unversehrt bleiben müssen. Allen voran lief Drakk mit grimmiger Miene auf einen der Innostreuen zu. Als er den Nordmann sah, entschlossen jemanden zu töten, nur weil es Ethorn gerade gefiel, wurde ein Feuer in dem Schriftgelehrten entfacht, welches normalerweise nicht auf diese Art brannte. Entsetzen und Wut vermischten sich und er musste an sich halten, um nicht eine unkontrollierte Kaskade magischer Energie auszusenden. In seinen Händen züngelten bereits kleine Flammen, doch musste er sich zurückhalten. Der unbedachte Einsatz von Magie richtete mehr Schaden, als dass er nutzte.
    So lenkte der Schriftgelehrte die angesammelte Kraft und schnürte mit ihr ein Energiepacket, welches den Geist des Nordmannes brechen sollte, der drauf und dran war einen einfachen Soldaten ohne ersichtlichen Grund zu erschlagen. Lopadas setzte mit seinem Körper und seiner Stimme alle kontrollierbare Magie ein, um einen einzigen, aber wirkungsvollen Befehl zu erteilen.
    "Im Namen Innos', dem Schöpfer des Lichts und der Gerechtigkeit,", begann der Priester des Feuers mit einer alles durchdringenden Stimme, "bleib stehen und senke deine Waffe. Innos erwählte den Menschen, um das Tier zu erschlagen, um das Böse zu vernichten. Auch du bist ein Teil seines Volkes und erhebst die Hand gegen deines gleichen? Lass von deinem schändlichen Vorhaben ab!"
    Von Entsetzen und Wut war in seinem Befehl nichts mehr zu hören. Die Magie verlieh seinen Worten die Kraft alles zu durchdringen. Kein Geist konnte sich diesen widersetzen. Der Herrschaftsanspruch von Innos selbst stärkte den Befehl und führte ihn zu höchster Autorität.
    Geändert von Lopadas (15.01.2013 um 22:17 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #379
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    Im Thronsaal

    Hathon konnte noch immer nicht ganz glauben, wie rasch Ethorn diese Friedensverhandlungen im Keim erstickte. Natürlich waren sie anmaßend, nach all den Angriffen und Hinterhalten und nach all den Rückschlägen, die Rhobar ihretwegen in den vergangenen Monaten hinnehmen musste. Sie standen kurz davor, diese verdammten Besatzer von ihrer Insel zu vertreiben, der fanatische Feind war in die Enge getrieben und nun kam er mit solch einem Angebot, das eigentlich viel mehr eine Forderung war? Was dachte dieser wahnsinnige König sich dabei?
    Nichtsdestotrotz war es dem obersten Hofmagier keineswegs entgangen, dass Ethorn zuletzt sehr passiv geworden war. Er nutzte seine Überlegenheit nicht aus und hatte den myrtanischen Feinden sogar einen Sieg über die brandschatzenden Orks im Westen ermöglicht, was Rhobars Position auf Argaan nicht gerade schwächte. Es schien fast so, als war ihr König zufrieden mit dem, was er erobert hatte, wieso also sollte er aus seiner komfortablem Lage heraus solch eine Friedensverhandlung nicht einfach diktieren? Stattdessen warf er die Gesandten nun jedoch kurzerhand aus seinem Thronsaal und forderte einen ihrer Köpfe als Antwort für Rhobars Anmaßung.
    Erschrocken, nicht jedoch überstürzt, um ihn weder vor seinen eigenen Leuten, noch vor dem Feind bloßzustellen, trat Hathon an den König heran: „Euer Majestät“, flüsterte er zu ihm hin gebeugt, „das könnt ihr nicht machen! Gesandte genießen freies Geleit, dieser Mord wäre nicht besser, als das Angebot, das sie uns überbracht haben!“
    In einem kurzen Stoßgebet bat er Adanos um Beistand für seine Bitte. Keineswegs wollte Hathon sich auf die Seite der Besatzer stellen, dennoch lag ihm einiges an den heiligen Gesetzen. Zudem hatten die Gesandten ihnen einen Kriegsgefangenen lebendig und offensichtlich ohne ein fehlendes Körperteil zurückgebracht. Ein Mann Ethorns, der sich vermutlich bereits eines sicheren Todes wähnte. Quittierte der König dies nun mit solch einer Antwort, dann war dies vermutlich der letzte Gefangene, den sie lebendig wiedersahen.

    Solveg

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    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Kerdric hatte wenig geredet, seit sie die Stadt betreten hatten. Er war hauptsächlich für den Schutz der Gesandtschaft verantwortlich, während andere die Verhandlungen führen sollten, doch selbst diese Aufgabe war innerhalb Setarrifs eigentlich nur noch eine Formalität. Dies war die Stadt des Feindes, und sollten sich die Rebellen entschließen, die Gesandten zu ermorden, würde keiner der Myrtaner überleben. Und zu allem Überfluss hatten die Männer auch noch ihre Waffen abgeben müssen, was dem Ordensbruder großes Unbehagen bereitete. Er spürte das Fehlen seiner geweihten Klinge und sehnte den Augenblick herbei, in dem er sie wieder in Händen halten konnte.
    Vorerst jedoch standen die Verhandlungen im Thronsaal Ethorns an, während derer Kerdric Ruhe und Zuversicht auszustrahlen versuchte. Das Angebot war gut. Frieden für die südlichen Inseln, ein hoher Posten für Ethorn, familiäre Bande zwischen ihm und dem König – was mehr konnte man verlangen?
    Doch wenig hatte den Ordensbruder auf den Wutausbruch Ethorns vorbereitet, der nun folgte. Ohne sich überhaupt auf eine Diskussion einzulassen, sprang er auf und schrie nach dem Kopf eines der Gesandten, woraufhin das verhängnisvolle Klirren von Stahl ertönte. Augenblicklich brach ein Sturm der Entrüstung los, als die Myrtaner lauthals ihre Stimmen erhoben und Einspruch erhoben. Kerdric fluchte innerlich – was hatten sie den Wachen ohne Waffen schon entgegenzusetzen? –, machte aber trotzdem noch einen Satz in Richtung des Priesters, um ihn vielleicht doch irgendwie schützen zu können, sollte Ethorn gerade dessen Kopf verlangen.
    »Verrat!«, riefen zornige Stimmen.
    »Gesandtenmörder!«, schrie Kerdric, vor Zorn kochend. Das wollte ein König sein, der eine Gesandtschaft, die offen und mit einem Angebot des Friedens gekommen war, auf diese Weise behandelte? Das war wider alles Recht! Der Ordensbruder stellte sich einer Wache in den Weg, musste aber selbst vor dem behäbigen Schlag zurückweichen, der ihn empfing. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, eigentlich wusste er, dass hier jeder Widerstand zwecklos war. »Beliardiener!«, schleuderte er der Wache trotzdem noch entgegen und weigerte sich, schneller zurückzuweichen als unbedingt nötig.

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