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Etwas überrascht lauschte Selina dem Gespräch der beiden und hörte zu wie Gath vollkommen ehrlich blieb. War seine Beziehung zu dem Hauptmann wirklich so gut, dass es die Wahrheit vertrug? Er hatte zugegeben in Setarrif zu arbeiten, sollte sich die Adeptin seiner Ehrlichkeit anschließen und ebenfalls zugeben, dass sie aus Setarrif kam?
Doch noch bevor sie sich entschieden hatte, wurde das Wort schon an sie gerichtet und sie musste etwas antworten. Schließlich beschloss sie aber bei einer eingeschränkten Form der Wahrheit zu bleiben, es erschien ihr falsch den Freund eines Freundes anzulügen und momentan war sie wirklich unschuldig, eine Lüge hingegen hätte man vielleicht wirklich als Straftat werten können.
"Mein Name ist Katrina", zumindest den Namen konnte man behalten, schließlich konnte das niemand nachweisen, "ich... muss gestehen wirklich aus Setarrif zu kommen, doch ich versichere Euch, dass ich keine bösen Absichten habe! Ich kam vom Festland direkt nach Setarrif, ich habe die Stadt nie verlassen und wollte einen neuen Ort sehen. Gath ist ein guter Freund von mir, er kennt mich und kann bestätigen, dass ich niemals etwas gegen Euch unternehmen würde. Ich bitte Euch mir zu glauben, oder zumindest Gath und uns nicht wieder da nach unten in den Kerker zu schicken!"
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Es war wirklich Gath, den er da zu sich hoch zitiert hatte.
Der Gath, mit dem er nach Kap Dun gesegelt war. Ein ehrlicher Mann. Nachwievor.
Genaugenommen war Flarke sogar höchst überrascht, wie ehrlich sein alter Freund ihm gegenüber war. Obwohl es ihm eigentlich nicht zum Vorteil gereichte, hatte ihm der junge Bootsbauer einen kurzen Abriss über seine Vergangenheit gegeben, wie ihn wahrscheinlich niemand innerhalb des Königreichs kannte.
Nach Bakaresh also war er geflohen. Nun gut, das war naheliegend. Dort gab es wenig Orks, sie würden dort nicht angreifen und das Königreich war ganz weit weg. Und dann hatten sie es doch bis dort hinunter in die Wüste geschafft. Auch danach hatte sein Freund logischerweise wenig verlangen nach dem Königreich gehabt und so gearbeitet, wo es Arbeit gab. Nun, das war nichts neues. Nachdem sie nach Vengard zurückgekommen waren, hatte sich Gath auch, ohne auch nur einen halben Gedanken an eine Marinelaufbahn, seiner Bootsbauerlehre gewidmet.
Irgendwie konnte und wollte er seinem Freund keine Vorwürfe machen.
Und das hieß dann, dass er sich wohl auch dieser Katrina annehmen musste - auch wenn in ihrer Hinsicht das Ganze weit schwieriger war.
Sie war - nach eigenen Angaben - ebenfalls vom Festland und nach Setarrif geflohen. Mit Gath in irgendeiner Form liiert war sie augenscheinlich nicht. Wohl einfach eine Freundin. Der Herr kannte ja schon von jeher Gott und die Welt...
Die Frage war nur, was diese dort machte. Denn der junge Bootsbauer war so ehrlich, dass er durchaus recht leicht zu hintergehen war. Auch wenn seine Reisebegleitung - wenn sie schauspielerte - echt ziemlich gut war. Irgendwie war sie zu authentisch um eine wirklich abgebrühte Spionin abzugeben.
"Katrina also.", stellte Flarke fest.
"Das Gath für dich bürgen würde, kann ich mir durchaus vorstellen, sonst hätte er dich nicht hierher gebracht. Die Frage ist vielmehr, was du in Setarrif machst."
Diese Frage schien ihr nicht wirklich zu behagen, aber Gath schwieg und blickte nur zu ihr herüber.
"Ich möchte es einmal klar stellen: Ich habe nicht vor, dich und Gath irgendwie einzusperren, mir reicht es, wenn ein ehrlicher Bürger, dem ich vertraue, für dich bürgt, aber ich muss wissen, was du machst. Und zwar bedingungslos ehrlich, sonst muss ich euch beide zurück in den Kerker schicken, um nicht selbst am Strick zu landen.", erklärte Flarke eindringlich und hoffte dabei, dass Katrina seinen Worten Glauben schenkte.
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Er vertraute Gath! Sie würden nicht wieder ins Gefängnis kommen! Selina hätte fast einen Freudentanz aufführen können, doch noch war es nicht vorbei. Mal wieder lag es an ihr und das letzte Mal war das nicht gut ausgegangen. Doch sie beschloss weiterhin bei der Wahrheit zu bleiben, denn bisher war sie gut damit gefahren.
"Ich bin ein niederrangiges Mitglied im Orden des Wassers, also ich bin magiebegabt."
Mehr wollte sie dazu nicht sagen, er hatte die Wahrheit gefordert und er sollte die Wahrheit bekommen, was er jetzt damit tat blieb seine Sache. Welche Position sie inne hatte, war ja letztlich auch egal, solange sie keine feindseligen Absichten hatte und davon hatte sie bereits versucht ihn zu überzeugen. Hätte sie es noch einmal betont, hätte es nur so gewirkt als hätte sie etwas zu verbergen gehabt.
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"Eine Wassermagierin...", stellte Flarke fest.
Das änderte natürlich einiges...
"Das ist ziemlich schlecht. Nicht, weil du Magie wirken kannst, sondern weil ihr unseren Prior, dein Feuermagier Lopadas gefangen haltet.
Ich muss mich dementsprechend erst mit dem Orden auseinandersetzten, was wir mit dir anstellen. Solange Lopadas eingesperrt ist, kann ich dich nicht frei herumlaufen lassen. Für den Anfang wird das für dich heißen müssen, dass ich dich nochmal unterhalb dieser Räume einquartieren muss, aber vielleicht kann ich dafür sorgen, dass du ins Tempelviertel umziehen kannst. Des weiteren darfst du mit einer bedeutend besseren Behandlung rechnen, als die weiteren Gefangenen.
Aber du musst hier bleiben, als Pfand. Und ich bitte dich: Wenn du irgendwelche wichtigen Freunde in Setarrif hast, dann schreibe ihnen Briefe, dass sie sich für eine baldige Freilassung von Lopadas einsetzten sollen. Vorher kann ich dich leider nicht gehen lassen."
Katrina hatte schwer an dem zu schlucken, was Flarke ihr da eröffnete. Und Gath auch, wie man ihm deutlich ansah.
"Gath, du kannst tun und lassen, was du willst, solange du in Thorniara keinen Ärger machst. Aber zuerst muss auch hier die Bürokratie etwas arbeiten, weshalb ich auch dich erst noch einmal nach unten schicken muss.
Aber seit euch beide sicher, ihr werdet nicht ewig dort unten bleiben. Aber dafür seid ihr mir alle beide einen verdammt großen Gefallen schuldig!"
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Karacke Gavellion, Orlogschiff des Konvois, Hafen von Thorniara
Behäbig schoben sich die drei Truppentransporter, die Mittagssonne über ihnen, zwischen den zwei Leuchttürmen hindurch in die Kaianlagen der Hafenstadt. Auf den Decks wurden Kommandos gebrüllt und die letzten Segel eingeholt. Matrosen warfen Leinen an Land, damit die Hafenarbeiter die daran befestigten schweren Taue erreichen konnten, mit denen sie die Karacken vertäuten.
Kräne wurden bemannt, um Pferde und schweres Kriegsgerät auszuladen. Auf der Saralione sammelten sich die Infanteriekompanie rottweise, genau wie die Pioniere an Bord der Gavellion um eine nach der anderen erst gemustert zu werden und dann über die Stelling das Schiff zu verlassen.
Nach und nach sammelten sie sich dann in Aufstellung auf dem Pier, wo die Rottmeister dafür Sorge trugen, dass ihre Männer den Schauerleuten nicht im Weg standen.
Auf den Landungsstegen trudelte auch so mancher Schaulustiger ein, um die Neuankömmlinge zu begaffen, sicher nicht um dem Gekreische der Möwen über ihnen zu lauschen.
Yared wohnte den Appellen nicht bei. Kolters erledigte das ausreichend gewissenhaft und er selbst musste bei Statthalter und Stadtkommandanten vorstellig werden. Befehle mussten ausgetauscht, Dokumente übergeben und die Unterbringung der Truppen geklärt werden. Erst danach konnte er sich um sein eigenes Gepäck kümmern.
Nachdem der Kapitän das Orlogschiff über die Stelling verlassen hatte, verabschiedete er sich von Warleon, dem Kommandanten des Konvois, der an der Pier stand und mit dem Hafenmeister Formalitäten klärte, bevor er sich Sianna zuwandte. Die schwarzhaarige Varanterin erwartete ihn in sauberer Ordenstracht, die Unterlagen in dem kleinen Kästchen bei sich.
Yared selbst hatte zum ersten mal seit seiner Ankunft in Bakaresh wieder seinen grünen mit Feuerwaranleder ausstaffierten Gambeson, das Kettenhemd und nun den neuen grauen ärmellosen Offiziersmantel mit den Abzeichen der Marine am Abstich angelegt. Auf dem Haupt trug er längs von vorne nach hinten den Zweispitz mit der blutroten Kokarde, über die rechte Schulter die rote Feldbinde, als Zeichen seines Ranges.
Der Kapitän legte seine linke auf den Knauf seines Falchions. Seinen Schild und die Armbrust hatte er bei seinem Gepäck gelassen. Nur das Richtschwert, das er als Kommandant in der Artillerie führte, hatte er sich auf den Rücken geschnallt. Das Bastardschwert ohne Spitze war ein Symbol für die Sonderstellung der Artilleristen, die traditionell eine eigene Gerichtsbarkeit besaßen.
Der Schiffsbauer übersah den Hafenabschnitt. Irgendwo hier mochte sich doch wohl jemanden finden lassen, der ihn zu Hagen und dem Stadtkommandanten bringen konnte.
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Ein Klopfen an der Tür zu Flarkes Arbeitszimmer, in dem es gerade anfing, unangenehm warm zu werden, angesichts der Sonne, die strahlend hell auf ihn herunter brezelte.
"Herrein."
Ein Waffenknecht trat ein, salutierte eiligst und meldete: "Drei Schiffe und myrtanischer Marineflagge erreichen den Hafen, Sir. Ihr solltet anwesend sein."
"Gut, ich werde mich auf den Weg machen, danke.", verabschiedete er den Soldaten, den er mit einem Wink entließ, bevor er sich erhob und ein paar Kleinigkeiten an seiner Rüstung vervollständigte, die er hier bei der Arbeit äußerst ungern trug. Aber wenn dort Marine vom Festland kam, dann sollte man sich einigermaßen herausputzen, damit sofort klar war, dass das seine Stadt war.
Hoffentlich kamen die nicht mit Papieren, die ihn hier wegbeorderten...
Als Flarke soweit gerüstet war, marschierte er zusammen mit Hannes und Keri, die er kurzerhand in der Bastion aufgesammelt hatte und deren Dienstplan er mal schnell durcheinander warf, durch die Straßen Thorniaras, die zu einem solchen Zeitpunkt einen höchst angenehmen Geruch verbreiteten, hinuter zum Hafen.
Dort war gelinde gesagt die Hölle los. Alles wurschtelte durcheinander, während große Mengen von Leuten und Ausrüstung, ja sogar Pferde die Schiffe verließen.
"Was ist denn hier los?", brummte Flarke während er in dem ganzen Treiben - das selbstverständlich von etlichen Schaulustigen vervollständigt wurde - versuchte, jemanden zu finden, der dafür zuständig war.
"Verstärkung?", mutmaßte Hannes.
"Schaut ganz so aus.", bestätigte Flarke und marschierte dann geradewegs nach vorne, wo er einen Mann mit überaus auffälligem Hut ausgemacht hatte. Aus seiner kurzen Zeit bei der Marine wusste er, dass das durchaus etwas zu bedeuten haben konnte.
Als das dreiergespann so auf ihn zu hielt, drehte sich der Mann zu ihnen um und erwartete sie.
"Für Innos!", grüßte Flarke einmal zur Abwechslung ganz Vorschriftsgemäß, immerhin wusste er nicht so wirklich, wen er hier jetzt vor sich stehen hatte - und was für Befehle dieser Mann nebst einem Haufen von Truppen mitgebracht hatte.
"Hauptmann Flarke", stellte er sich vor. "Und Ihr seid?"
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Ergriffen stand Demron am Hafen der Stadt Thorinara und wohnte diesem seltenen Schauspiel bei, welches sich vor seinen Augen auftat. Überraschend war Verstärkung aus Myrtana in der Stadt angekommen und sollte die Krisensituation auf Argaan unter Kontrolle bringen.
So jedenfalls hatte der Adlige das gehört, denn in dieser Menge von Schaulustigen konnte man sich keineswegs sicher sein, was nun die Wahrheit war oder dem dichterischen Sinn der Menge ensprungen sein konnte.
Während die drei majestätischen Schiffe, am gewaltigen Leuchturm vorbei, in den Hafen einfuhren, erkannte Demron viele bekannte Gesichter, wie zum Beispiel Flarke, der Kommandant der Stadtwache, welche in seiner Kampfmontur und dem grimmigen Gesicht geradezu wie ein Fremder wirkte.
Doch kam Demron leider nicht an seinen zukünftigen Kommandanten heran und musste sich damit begnügen, sich seinen Anwesenheitsgrund auszumalen. Doch dies war nicht schwer, denn wieso sollte der Kommandant der Stadtwache ansonsten hier sein?
Nachdem die Schiffe nach eine gefühlten Ewigkeit am Hafen angelegt hatten, wurden die Taue befestigt und unzählige, wohl gerüstete, Soldaten strömten wie ein Gletscher auf die Kais, alle mit grimmigen Mienen, der langen Reise verdankt.
Entschuldigend, aber nichtdestotrotz rabiat drängte sich Demron näher an Flarke heran, welcher nun im Gespräch in einem Fremden Mann vertieft war. Was ging da nur vor sich? Würde es zu einer Schlacht gegen Setarrif kommen?
Das alles fragte sich der Adlige und wollte nichts verpassen.
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Hafen von Thorniara
"Käpt'n Yared Garethson, Kommandant der Verstärkung. Innos mit Euch, Hauptmann."
Yared nahm den Hut nicht ab. Unter Gleichrangigen war das nicht üblich. Stattdessen grüßte er militärisch und musterte diesen Flarke nebenher.
Wie viel Erfahrung man wohl brauchte, um Hauptmann bei der Stadtwache von Thorniara zu werden? Der aschblonde Hauptmann kam ihm jünger vor als er selbst und schien eher zurückhaltend. Auch er nahm es offenbar mit den militärischen Umgangsformen nicht so genau, aber der Kapitän wollte nicht gleich zu überkritisch sein.
Der Kapitän wies auf seine Begleiterin und stellte sie vor, wie es die Höflichkeit erforderte.
"Das ist ..."
Er stockte kurz, denn er kannte ihren vollständigen Namen nicht. Und er wollte andern Vorschriften in Sachen Höflichkeit machen. Yared schüttelte innerlich über sich selbst den Kopf.
"Ninsianna Athira Tharath, Magierin vom Orden des heiligsten Innos. Innos mit Euch, Hauptmann.", fiel sie ihm mit ihrer melodischen Stimme direkt ins Wort.
"Wir haben Befehl direkt nach unserer Ankunft Lord Hagen und den Stadtkommandanten aufzusuchen, Hauptmann.", fügte Yared an.
Die Menge der Schaulustigen hatte sich mittlerweile ganz schön gesteigert, einige drängten gar auf die Pier, an der die Gavellion lag.
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"Freut mich, euch hier in Thorniara willkommen zu heißen.", erwiederte Flarke.
Hannes und Keri hatten sich in der Zwischenzeit leise zurückgezogen und versuchten jetzt, die Menge an Schaulustigen etwas zu zerstreuen, sodass zumindest alle Soldaten und Pferde auf dem Kai Platz hatten.
"Verstärkung klingt gut, die können wir hier gut gebrauchen, da leider viele Männer in der Schlacht um Burg Silbersee gefallen sind. Ein Gemetzel sage ich euch. Ich war beauftragt, die Verstärkung zu kommandieren, aber wir kamen leider zu spät. Aber nunja, diese Sorgen sollten euch nicht weiter kümmern. Folgt mir bitte.", wies Flarke die beiden an und führte sie dann unter Einsatz beider Ellenbogen und mittels einiger Waffenknechte, die er sich schnell herbeigewunken hatte, den Weg aus der Menschenmenge heraus.
Anschließend liefen die drei, ohne dass er noch mit ernsthaft vielen Leuten zu kämpfen hatte, hinauf zur Zitadelle. Schiffe waren nunmal Spektakulärer als zwei halbwegs Hochrangige Militärs in Begleitung einer Magierin.
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Demron sah enttäuscht, wie sich Flarke zusammen mit anderen Männern in Richtung Zitadelle aufmachte, ohne ein Wort mit dem Kommandanten gewechselt zu haben. Dem Adligen war aber volkommen klar, dass er hierzu wohl kaum Befugnis gehabt hätte.
"Schon bald werde ich der Miliz beitreten und eines Tages werde ich einen ähnlichen Rang bekleiden, um dieser Stadt ihre Ehre zurückgeben zu können." , dachte Demron überzeugt und wandte sich von Flarke ab und begutachtete stadtdessen die Schiffe.
Die Menge am Pier zerstreute sich zunehmends, doch der Adlige schritt weiter auf die Schiffe zu und versuchte sich vorzustellen, in einer derart riesigen Festung aus Holz über das Meer zu segeln. Vielleicht würde ihm eines Tages dasselbe bevorstehen.
Nachdem sich Demron ausreichend sattgesehen hatte, beschloss er zum Übungsplatz zurückzukehren, um dort seinen Übungen nachzugehen, vielleicht traf er ja seinen Lehrmeister Uriel Ventris an, welcher etwas Zeit aufbringen konnte.
So ging Demron raschen Schrittes davon und erreichte einige Zeit später den Übungsplatz und fing wie üblich an, sein Basistraing zu absolvieren.
Geändert von Demron (31.08.2012 um 14:49 Uhr)
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Uriel war völlig fertig. Er wusste garnicht, woher diese unglaubliche Erschöpfung kam. Eigentlich war dieser Tag ganz und garnicht anstrengend gewesen. Trotzdem kroch er fast über den Boden. Was er benötigte war eine kleine Pause und eine Erfrischung. Vielleicht einen kühlen krug voller Wasser oder auch etwas Traubensaft. Also trat er den Rückweg zur Bastion an.
Dort angekommen sah er Demron fleißig am trainieren. Sollte er jetzt wikrlich eine Unterrichtsstunde geben? War er nicht zu erschöpft dafür? Ach was, zum Ausbilden konnte man nicht zu erschöpft sein. Notfalls würde er Demron sich einfach die Lunge aus dem hals rennen lassen und dabei zusehen.
"Innos zum Gruße, Demron, ich bin sofort bei dir."
Uriel verschwand im Gebäude und kam bald darauf ein wenig erfrischt wieder.
"So, bist du bereit für eine weitere Übungsstunde, Demron?"
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Vor Lord Hagens Büro, Zitadelle von Thorniara
Schnellen Schrittes waren sie an Kontoren, Lagerhäusern und Spelunken vorbeigeeilt, durch das Tor des Hafendistrikts hinauf durch das Reichenviertel mit seinen Villen und Palazzi zur Zitadelle von Thorniara, deren Burgfried sich auf den Ausläufern des Weißaugegebirges hoch über die Stadt erhob.
Der Hauptmann brachte sie auch relativ geschwind durch die Wachen am Tor. Nun warteten sie im Gang vor dem Büro des Statthalters darauf, dass man sie vorließ. Hoch wölbten sich über ihnen die Spitzbögen. Licht viel durch schmale hohe Fenster in weiß und flaschengrün herein und beleuchtete kunstvoll mit Szenerien bestickte Wandteppiche und Banner mit Wappen von lokalen Fürsten, des Ordens und des Königs und seiner Ritter - alles hauptsächlich in Rot gehalten.
"Sirs, Milady?", fragte der Sekretär des Statthalters, als er die in dem hohen gang geradezu klein wirkende Seitentür öffnete und sie herein winkte, "Lord Hagen empfängt Sie jetzt."
Das Hauptportal des großen Raumes wurde nur für hohe Gäste geöffnet.
Yared ließ den Hauptmann und die Dame vor und betrat als letzter den Raum. Ein wuchtiger Schreibtisch trennte sie von dem Mann mit dem gestrengen Gesicht in Ordenskleidung.
Das also war Lord Hagen, der Statthalter von Argaan.
Der Kapitän nahm Haltung an.
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Lord Hagens Büro...
Zum zweiten Mal in relativ kurzer Zeit stand Flarke hier, diesmal aber mit der dankenswerten Aufgabe, nicht irgendwelche Auskünfte zu erteilen, sondern nur einige Gäste vorstellen zu müssen
Als sie das Arbeitszimmer des Paladins betraten, hatte Yared sofort Haltung angenommen und auch die Magierin wirkte etwas förmlicher. Aber auch Flarke versteifte sich innerlich etwas, denn er stand hier vor dem einzigen Mann Thorniaras, der ihm etwas zu sagen hatte.
"Sir.", grüßte er ganz förmlich und blieb dann stehen, bis Hagen sie mit einer galanten Handbewegung auf drei Stühle wies, die an der Seite standen. Flarke schnappte sich einen, zog ihn vor den Schreibtisch und die anderen taten es ihm nach.
"Die angeforderte Verstärkung ist angekommen. Befehligt durch Kapitän Yared Garethson und begleitet von Lady Tharath." Letzterer Name hatte zwar nicht ganz gestimmt, aber Flarke hatte sich die zwei ziemlich exotisch klingenden Vornamen der Magierin einfach nicht merken können. Wenn sich irgendjemand im Raum daran gestört hatte, wurde das zum Glück geflissentlich übergangen.
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"Natürlich bin ich es, wenn Ihr bereit seid, Meister.", sagte Demron lächelnd und blickte Uriel Ventris entgegen, welcher seine übliche Kriegsmontur angelegt hatte. In dieser wirkte er wahrhaftig wie ein Angehöriger des Adels, während seine langen, weißen Haare über die Schulter fielen.
Demrons Lehrmeister lies sich zu einem müden Lächeln herab und zog sein Übungsschwert, derweil Demron das gleiche tat, bloß mit seinem Schild. Er wollte seinem Lehrmeister zeigen, was er in den letzten Tagen alles gelernt hatte und hoffte gleichzeitig auf neue Lektionen.
Die gesamte Zeit über hatte der Adlige zusammen mit Flarke oder anderen Stadtwachen den Schilde traniert und den Kampf mit dem Schwert, hatte das Basistraining manchmal einen ganzen Tag durchgezogen, egal wie erschöpft er auch war.
Demron war bereit für etwas Neues und hoffte diese Ehre nun erhalten zu können.
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Zu dieser sternklaren Stunde hatte sich Curt mit seinem Hund hinaus in den Garten begeben und genoss die milde Brise des Abends. Der Tag war wahrlich brütend heiß gewesen, der lichtscheue Edelmann hätte keine Minute draußen verbringen können ohne Gefahr zu laufen, sich einen Sonnenbrand zuzuziehen. Daher war er den ganzen Tag im Anwesen der Frau Silbersteiner geblieben und hatte deren Sohn drinnen unterrichtet. Das Kind war ihm doch ziemlich anstrengend geworden, daher genoss er jetzt die ruhigen Minuten. Lange sollten diese nicht währen, denn aus den Augenwinkeln konnte Curt sehen, dass jemand zum Geräteschuppen lief. Dann rumpelte und klapperte es ein paar Mal und als er dort damit fertig war, bemerkte der Gärtner, dass Curt auch zugegen war und setzte sich zu ihm.
"N'abend Curt."
"Henry...", antwortete jener nur trocken und voller Desinteresse.
"Schöner Abend, was?"
Der Bärtige erwiderte nichts. Doch statt einfach den Mund zu halten und wegzugehen, plapperte der alte Gärtner unvermittelt weiter.
"Habt ihr schon gehört? Heute sind drei Schiffe vom Festland eingekehrt. Voller Soldaten. Da wird der Statthalter nicht lange fackeln und bald wieder die Steuern anziehen, damit seine neue Armee was zu Beißen kriegt. Ich fürchte, auch wir müssen noch kürzer treten."
"Kommt zum Punkt", bat Curt ruhig und bestimmt.
"Ich kenne unsere Hausherrin Miriam schon viele Jahre, hatte mich schon das ein oder andere Mal mit ihr in den Haaren. Ich merke, wenn ihr etwas auf der Seele brennt. Nunja... die Geschäfte scheinen nicht so gut zu laufen und man munkelt, dass eine Stelle wieder abgesetzt werden wird. Elsi, ihr oder ich. Drei Bedienstete wird sie sich nicht auf Dauer leisten können. Vor allem, seit ihr Mann... Innos habe ihn selig... gefallen ist."
Dann war Curts Verdacht also richtig. Herr Silbersteiner war tot, daher hatte die Hausherrin selbst die Geschäfte übernommen und keine Zeit mehr, ihren Jungen zu unterrichten.
"Und ihr sagt mir all das, weil ihr wollt, dass ich kündige?", fragte der Bärtige herausfordernd.
"Ihr seid ein junger Mann, Curt. Euch steht die Welt offen! Elsi und ich dagegen sind schon seit Jahren hier angestellt. Wir werden nirgends so leicht eine andere Stelle finden. Und es gibt ein Waisenhaus, das einen fähigen Lehrer bestimmt sofort einstellt."
Curt schloss die Augen und schüttelte langsam den Kopf.
"Nein... nein, das kann ich nicht zulassen. Ich werde nicht zulassen, dass ein alter Mann mir mein Leben zerstört, das ich mir in den letzten Wochen so mühsam aufgebaut habe. Wisst ihr eigentlich, wie weit ich gereist bin, um hierher zu kommen? Geldern, kennt ihr das? Der Ort liegt auf dem Festland!"
"Vielleicht können wir uns alle arrangieren", versuchte Henry den wütenden Lehrer zu beruhigen, "Wenn wir alle auch noch mit dem halben Lohn einverstanden wären..."
Curt zögerte.
"Vielleicht sollten wir ausgehen und bei einem Glas Wein darüber diskutieren."
"Ausgehen können wir ja, aber kein Alkohol für mich", sagte der Gärtner, "Ich hatte früher Alkoholprobleme und bin seit ein paar Jahren trocken."
"Verstehe. Vielleicht sollten wir es so machen, wie ihr es sagt. Der halbe Lohn... selbst das ist noch viel im Vergleich zu einem Leben in der Gosse, was?"
"Ich wusste, ihr würdet das verstehen."
Curt nickte: "Ich werde darüber nachdenken."
"Danke!", mit den Worten wendete sich der Gärtner von ihm ab.
"Gern geschehen", antwortete Curt mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht. Oh, er würde ausgehen, ganz bestimmt. Und er würde garantiert nicht auf seinen Lohn verzichten, soviel ist sicher...
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Die Verstärkung vom Festland war eingetroffen, das war das häufigste Gesprächsthema in der Stadt. Noch hatte Ravenne damit nicht viel zu tun gehabt, auch wenn es sie interessieren würde, ob sie sich jetzt irgendwo in eine Kavallerie eingliedern musste oder weiterhin mit ihren zehn Boten als kleine berittene Einsatzgruppe verbleiben sollte. Derjenige, der die Verstärkung nach Thorniara gebracht hatte, war angeblich in einer Besprechung mit Lord Hagen, oder sollte das bald sein, also wartete sie ab, ob Lord Hagen oder Flarke dazu demnächst etwas zu sagen hatte.
Sie war auf dem Weg zum Übungsplatz, streckte sich müßig nach dem langen sitzen in der Bibliothek. Mittlerweile war sie dazu übergegangen, sich hin und wieder Notizen zu machen, wenn sie etwas besonders interessant fand, jene Pergamente trug sie mitsamt dem Zeitungsausschnitt mit sich. Jetzt aber wollte sie sich den Kampfübungen wieder widmen, etwas schießen üben, in der Hoffnung, die "Königsdisziplin" des Bogenschießens bald zu meistern. Als sie zum Schießstand kam, änderte sie diesen Plan spontan, als sie Damh eifrig am Üben sah. Er hatte an seiner Technik gefeilt, das Ziel stand sehr viel weiter weg und er nutzte Anlauf. Ravenne wartete damit, sich bemerkbar zu machen, bis er geworfen hatte, dann klopfte sie auf ein Holzbrett, damit er merkte, dass sie dort war. Zu dämlich, dass er nicht lesen konnte, es würde so viel einfacher machen. Sie deutete auf den Wurfspeer, der beim Aufprall auf die Scheibe zersplittert war, und zeigte den Daumen nach oben. Gut gemacht. Danach überlegte sie kurz und zeigte auf ihre Kuse und nach draußen. Übungskampf.
Natürlich konnten sie nicht sofort loslegen. Der Waffenmeister würde Damh vermutlich auspeitschen, wenn er die Wurfspeere im Schießstand ließe, oder die Spitze des letzten Wurfspeeres in der Scheibe stecken ließe. Ordnung musste sein, Innos stand nicht umsonst dafür. Ravenne wartete, schwer beschäftigt damit, in ihrem Kopf zurechtzulegen, wie sie Damh diese Techniken zeigen wollte.
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Seit einigen Tagen sah Damh zum ersten Mal wieder seine Lehrmeisterin, die ihn zufällig bei seinen Übungen erwischte. Mittlerweile hatte er den Wurf mit Anlauf schon ganz gut im Griff, doch haperte es ab und zu dennoch an der Präzision.
Doch für heute schien das Training an den Schießständen vorüber, denn Ravenne winkte den Weißhaarigen wortlos – also wie immer – mit sich. Eilige sammelte er seine Speere und deren Überreste wieder ein und folgte der Reitermeisterin. Er entschuldigte sich kurz, brachte besagte Utensilien zur Waffenkammer zurück und gesellte sich schließlich wieder zu den anderen auf dem Übungsplatz. Dort angekommen stellte er fest, dass seine Ausbilderin ihn stirnrunzelnd betrachtete und mit ungeduldiger Miene auf ihre Kleve deutete und wieder auf ihn. Erst da wurde dem Rekruten bewusst, was sie von ihm wollte – warum musste diese Art der Kommunikation auch so unverständlich sein? Wo war ihr kleiner Gefolgsmann und Übersetzer?
Der Barde lief erneut den Weg zur Waffenkammer, wo der verantwortliche Gardist ihn bereits mit der gleichen Miene bedachte, wie Ravenne zuvor. Seine Stirn in Falten und Ungeduld spielte um die Mundwinkel.
Nach einem kurzen Gespräch und einigen peinlichen Sekunden hielt Damh schließlich einen Speer in der Hand, mit dem er seine Lehrmeisterin hoffentlich zufrieden würde stellen können.
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Marktschänke
Dafür, dass die Nacht bereits gut vorangeschritten war und der Mond mittlerweile einen ordentlichen Weg auf seiner Reise durch den Himmel zurückgelegt hatte, war der Schankraum noch ansehnlich gefüllt. Nahezu alle Plätze, ob nun die schmalen Hocker an der Theke oder die einfachen Holzstühle an den runden und eckigen Tischen rundherum, keiner war unbesetzt.
Mit einem großen Schluck leerte Stylios seinen neuesten Humpen und wischte sich zufrieden rülpsend durch den mit Bier getränkten Bart. Ja, das Gebräu der Blecheimer war wirklich nicht schlecht. Lautstark nach einer neuen Runde rufend knallte der Nordmann den Humpen auf den Tisch und rügte sich in Gedanken selbst. Er sollte den Blechschäd....den Paladinen eigentlich keine hässlichen Namen mehr geben. Ein Eid war geleistet worden und er stand nun in den Diensten der Schergen Hagens. Es war nur leider leichter gesagt, als getan und streng genommen war ihm bei seinem Schwur kein Wort darüber über die Lippen gekommen, die Jungs nicht mehr auf die Schüppe zu nehmen. Alte Angewohnheiten ließen sich ja auch nicht so leicht ablegen. Dafür würde Innos sicherlich Verständnis haben.
" He, Bursche, wo bleibt mein Humpen Bier? Und bring gleich auch ein Fläschen Nebelgeist mit. Den Mädchen soll nicht kalt werden!" Raunte Stylios einem der Schankjungen zu und stieß das Fliegengewicht in Richtung der großen Bierfässer hinter der Theke. Die beiden Begleiterinnen, deren Dienste Stylios sich zu Beginn des Abends gesichert hatte, begannen angesichts des stolpernden Abgangs des Jungen schrill zu kichern.
" Richtig so, genießt euren Abend! So viel wie heute werdet ihr nicht noch mal geboten bekommen. Ich seh` zwar grad nicht danach aus, aber ihr beiden Perlen habt das Glück, zusammen mit dem neuesten Ritter des Ordens am Tisch zu sitzen!" Prahlte Stylios und breitete in weiter Geste die Arme aus. In Nordmar würde er sich von diesem Titel nicht viel kaufen können, aber in der Gegenwart von Flachländern ließ sich bestimmt Profit aus dieser Stellung schlagen. Vor allem die beiden Dirnen würden mit Sicherheit schnell auf die Ritternummer anspringen, denn natürlich zählten die bereits ordentlich angetrunkenen Schönheiten nicht zu den hellsten Leuchten ihres Vereins. Von allzu klugen Frauen sollte man sich fern halten, dass hatte sein Lehrmeister Satras im Hammerclan schon immer gesagt, und so war es auch verdammt noch mal richtig!
" He, muss ich mir mein Bier jetzt schon selbst zapfen? Ich will heir verdammt noch mal nicht verdursten, bei allen besoffenen Ahnen verflucht!"
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Es hatte ein wenig gebraucht, um Damh verständlich zu machen, dass er sich eine Waffe holen sollte. In der Zeit hatte Ravenne sich notgedrungen auf die Suche nach jemandem gemacht, der lesen konnte. Der Soldat, den sie schließlich aufgetrieben hatte, war alles andere als begeistert, stellte sich aber als jemand von ihren Botenreitern heraus, der die Sache nur mitmachte, weil sie seine Vorgesetzte war. Vermutlich versuchte er damit, sich ein wenig bei ihr einzuschleimen, aber gut, vielleicht würde ihr Sprecherproblem sich etwas bessern, wenn sie dem Mann danach ein Kupferstück in die Hand drückte oder so. Als Damh von der Waffenkammer zurückkam, schrieb sie noch auf die Tafel und zeigte Soron, was er erklären sollte.
»Jawohl, Frau Rittleutnant«, sagte er und zeigte damit, dass er verstanden hatte, was sie zum Anlass nahm, noch eben etwas auf die Tafel zu kritzeln. »Nicht nötig ...? Jawohl, ich meine, in Ordnung.«
Dann schüttelte der Bote den Kopf und wandte sich Damh zu, musterte ihn kurz, bis er sich wohl erinnerte, dass Ravenne ihn gebeten hatte, die Sache nicht so formal zu machen. Damh mochte zwar ihr Schüler sein, aber solange sie den Speerkämpfern nur das Kämpfen beibrachte und sie nicht befehligte, sollte diese Formalität nicht ihr Problem sein. Bei ihren Reitern sah das natürlich anders aus, wie man an Soron wohl merkte.
»Ich bin Soron, von den Reitern, ich soll hier aushelfen. Ähm, ja. Die Waffe, die du mitgebracht hast, scheint sich gut für die Übungen zu eignen, die sie geplant hat. Es geht darum, Besonderheiten der Waffe im Kampf gezielt einzusetzen. Sie will einmal ein Beispiel vorführen, danach einen Übungskampf, in dem du mal auf sowas achten sollst.« Er wandte sich wieder Ravenne zu: »Wehe, danach ist nicht mal ein Bier drin!«
Sie hob die Hand, um ihn zu beruhigen, und nickte, was er als Bestätigung für sein Bier nahm. Dann stellte er sich mit seinem Kurzschwert kampfbereit hin. Ravenne kam mit der Kuse auf ihn zu, blockte einen Schlag und hakte die Kante der Klinge hinter seinem Knie ein und zog, brachte ihn damit zu Fall. Danach half sie ihm wieder auf und drückte ihm ein paar Kupfermünzen in die Hand, genug für einen Krug Bier. Er nickte, der zusätzliche Aufwand war entlohnt worden.
»Gut, vielleicht sehen wir uns noch mal in der Schänke«, sagte er zum Abschied zu Damh.
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Kjarl stampfte mal wieder durch die Straßen der Hauptstadt. Rhob plärrte hin und wieder irgendwas vor sich hin, doch Kjarl antwortete meist mit einem mürrischen Knurren. Er hatte aus unerfindlichen Gründen Kopfschmerzen und wusste mit den Ereignissen der letzten Tage wenig anzufangen. Auch die Ankunft der zusätzlichen Truppen hatte seine Stimmung nicht gehoben, schließlich sorgte sie nur für noch mehr Tumult und Unruhe. Und momentan wollte er einfach nur seine Ruhe.
Rhob erwies sich dahingehend nicht als hilfreich, gerade rief er wieder laut "IIIIHHHHNNOOOSSSUUUGGGRRRUUU" und ließ eine bunte Mischung aus fröhlichen Pfeiftönen erklingen. "Mach nur so weiter, dann wirst du irgendwann in die Stadtwache aufgenommen und bekommst ne schicke Rüstung.", brummte der Blondschopf in Richtung seines Vogels. Dieser schaute den Mann mit schiefem Köpfchen an und brachte ein "ÜÜSTUU" hervor. "Gesundheit", meinte Kjarl trocken.
Genervt von sich und der Welt hatte Kjarl sich schließlich in Richtung Leuchtturm begeben und sich auf der Hafenmauer niedergelassen. Hier ging wenigstens ein frisches Lüftchen und es war nicht ganz so hektisch wie im Stadtinneren. Irgendwann würde er auch nach Demron suchen oder nach diesem Karad oder nach dem anderen Typen, den er noch etwas ausrichten sollte. So hatte Kjarl es zumindest beschlossen. Aber jetzt war nicht irgendwann, sondern jetzt war Zeit zum Nichtstun und aufs Meer starren.
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