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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    „Land!“, war schon vor einer ganzen Weile der Ruf erklungen, als in der Ferne Argaan aufgetaucht war. Das Weißaugengebirge hob sich deutlich von der flachen, die Insel umgebenden See ab, später, als schon die Dunkelheit hereinbrach, kamen auch die beiden Leuchttürme Thorniaras in Sicht, auf die das Schiff nun zusteuerte. Dumpf plätscherten die Wellen gegen den Schiffsrumpf, während der Kahn sich ächzend den Weg ins Hafenbecken bahnte und Thorwyn und Leyla schon mit ihrem Gepäck an der Reling standen.
    Ob Zephir noch da ist?, fragte sich der Jäger und warf einen Blick zurück auf das nachtschwarze Meer. In Thorniara würde er wohl kaum an Land gehen. Vielleicht war er inzwischen auch schon umgekehrt, um nach Vengard zurückzukehren … oder er war doch in der Nähe. Der nächste Strand dürfte südlich der Stadt sein. Mal sehen, mal sehen. Ist ja draußen sowieso warm genug, dass wir nicht unbedingt eine Taverne brauchen.
    Langsam legte das Schiff inzwischen an einem der Piers an, rumpelnde Geräusche und Rufe ertönten, Seile wurden befestigt, dann lag das Boot relativ still und die Jäger gingen an Land. Hoffentlich ist inzwischen nichts Schlimmes passiert, dachte Thorwyn noch, bevor er Leyla mit einem aufmunternden Lächeln an sich drückte und dann mit ihr zielstrebig auf die nächste Straße zusteuerte.

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    Provinzheld Avatar von Die Feuernovizen
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Feuernovizen ist offline
    Noch nie hatte er jemanden getroffen, der sich so aufdrängen wollte. Der Novize hatte das Gefühl, dass mit dem Fremden irgendetwas nicht stimmte. Entweder war er wahnsinnig oder ein geradezu penetranter Gutmensch. Vielleicht aber auch beides. Da sich aber nicht viele Leute mit der Absicht dem Orden beizutreten in das Waisenhaus verirrten, wollte Immanuel einmal über die Anfangseindrücke hinweg sehen. Der Orden brauchte Leute, die sich mit Herzblut engagieren, selbst wenn es etwas übertrieben schien.
    "Da ich mir deine Fähigkeiten anschauen möchte, um einschätzen zu können, ob du wirklich so gut für den Posten geeignet bist, wie du sagst, wirst du mich Morgen ein wenig bei den anfallenden Arbeiten unterstützen. Dein Engagement ist auf jeden Fall sehr lobenswert und es freut mich, dass du dich so für die Belange des Ordens einsetzen möchtest. Wenn du wirklich etwas taugst, dann wird es mir eine Freude sein auch in Zukunft mit dir zusammenzuarbeiten.
    Morgen früh treffen wir uns im Speiseraum, dann werde ich dich den Kindern vorstellen, schließlich sind sie diejenigen, mit denen du warm werden musst. Viele sind aber sehr misstrauisch Fremden gegenüber, da sie in ihrem bisherigen Leben nicht viel Gutes erfahren haben. Sehe es ihnen also nicht nach, wenn sie dich nicht gleich liebevoll empfangen. Nun folge mir."
    Leise schritten die beiden durch die kleinen Gänge des Waisenhauses bis der Novize vor einer Tür stehen blieb.
    "Hier ist dein Zimmer für diese Nacht. Mach es dir bequem, sodass du für den morgigen Tag ausgeruht bist. Du scheinst viel Energie zu haben, die du bei den vielen Kindern auch gut gebrauchen kannst. Achja, falls du gern etwas länger schläfst, solltest du es dir abgewöhnen. Die Kinder sind schon sehr früh auf, sodass wir meist den Vormittag mit dem Unterricht füllen. Ich wünsche eine angenehme Nacht."

    Lopadas

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    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline

    Zitadelle

    Ein kurzes, zaghaftes Klopfen war zu vernehmen und bald darauf erklang das vertraute Knarren der alten Tür mit ihren schlecht geölten Scharnieren. Ein kalter Luftzug drang durch den nun offenen Eingang in die kleine Kammer und ließ die auf dem Boden und den hölzernen Podesten verteilten Kerzen kräftig aufflackern. Das Geräusch zögerlicher Schritte und dann Stille.
    Stylios beendete sein Gebet und erhob sich langsam. Der rote Teppich, auf dem er lange gekniet hatte, schien im warmen, orangefarbenem Licht regelrecht zu leuchten. Tänzelnde Schatten der im Wind bebenden Kerzen bewegten sich spielerisch über den edlen Stoff. Der Störenfried, der immer noch ohne ein Wort in seinem Rücken stand, räusperte sich zaghaft. Mit fragendem Blick drehte sich der Nordmann langsam um und musterte den blonden Jüngling, der gegen die Ordensregeln einen Bruder in einer der Gebetskammern gestört hatte. Ungewöhnlich für einen Flachländer, die doch ansonsten immer dermaßen in ihre närrischen Regeln und Gebote verliebt waren.
    Ah, so war das also....
    Als Stylios den scheuen Kerl nach ein paar weiteren stummen Blicken endlich erkannt hatte, war der Groschen bei ihm gefallen. Vor ihm stand einer der Gehilfen des Rüstmeisters Auron. Zwar hatte der frisch geschlagene Ritter den Namen des Jungen vergessen, doch war ihm der lächerliche Ansatz von Bartflaum im Gesicht des Anderen wieder in Erinnerung gekommen. Bei den Ahnen, selbst Bengel, die gerade mal ihr zwölftes Feuerfest erlebten, trugen in Nordmar bereits mehr Bart als dieser glatte Knabe.
    " Steh da nicht so ängstlich rum, du hast gut daran getan, mich beim Gebet zu stören. Hab deinem Boss doch selbst gesagt, dass ich umgehend informiert werden will, wenn ihr mit der Arbeit fertig seid. Wo ist er?" Sprach Stylios bemüht freundlich, doch schien seine nette Ader dem Jungen ihm gegenüber nur noch mehr Ehrfurcht einzuflößen. Nicht einmal jetzt hatte er mehr als drei Tippelschritte in die Kammer gesetzt!
    " Hier, Mmm...M´lord." Stammelte der Gehilfe des Rüstmeisters und hielt einen schmalen, in ein breites Tuch gehüllten Gegenstand von sich gestreckt.
    " Ah, endlich!" Freute sich Stylios und vergaß daraufhin sogar, sich über die schnöselige Anrede des Burschen zu ärgern. Die Tatsache, dass er seinen Schwur geleistet und von Hagen zum Ritter geschlagen worden war, hatte ihm nicht nur die Mitgliedschaft im Orden der Paladine eingebracht, nein, er war wortwörtlich mit einem Schlag in die Elite des Flachlands aufgestiegen. Viele der Ritter des Königs gehörten großen Häusern an und verfügten über sündhaft großen Landbesitz in Myrtana. Mit solch einem Pack wollte der Clankrieger aus Nordmar nun wirklich nicht gleichgesetzt werden.
    Ohne sich noch groß um den Gehilfen zu kümmern verließ Stylios die im Zwielicht gehaltene Gebetskammer und trat hinaus in den breiten Flur mit seinen großen Fenstern. Im hellen Licht schlug er das weiße Tuch zurück und hielt auf einmal einen neu gefertigten Schild in Händen, wie er ihn bei Auron in Auftrag gegeben hatte. Vollkommen zufrieden strich Stylios langsam über die glatte Oberfläche und vor allem über das bunte Wappen, welche er sich als sein Symbol auserkoren hatte...

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    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Was passiert eigentlich da draußen?, fragte sich Kerdric unwillkürlich, als er sein Pferd von den Ställen zur Arena führte und dabei in Richtung des Tores blickte. Das Reittraining nahm ihn in letzter Zeit stark in Anspruch, so dass er nur wenig Zeit für andere Dinge hatte und auch schon eine Weile nicht mehr im Umland der Stadt gewesen war. Die Verstärkung vom Festland war ein Segen gewesen, aber bisher schienen sich die Befehlshaber trotzdem weiterhin defensiv verhalten zu wollen. Große Expeditionen in Richtung Süden und Osten gab es nicht.
    Worauf warten sie?, dachte der Soldat, während er sich Schild und Speer schnappte und begann, erst einmal nur in der Arena herumzureiten – mit einer Waffe und dem Schild gleichzeitig hatte er auf dem Pferderücken bisher wenig Erfahrung. Dabei wusste er nicht einmal genau, ob er mit der Frage die Rebellen oder die myrtanischen Generäle meinte. Beide Seiten schienen einmal mehr stillzustehen und zu warten. Warten vielleicht darauf, dass die anderen sich an ihren Mauern aufreiben, überlegte Kerdric und stieß im Vorbeireiten nach einer Strohpuppe.
    In einem Halbkreis ließ er das Pferd wenden und ritt erneut auf das Ziel zu. Oder warten auf noch mehr Verstärkung. Vom Festland … von anderen Inseln? Da gibt es ja noch mehr. Aus Stewark? Oder alle spionieren sich aus. Stumm hing der Ausbilder seinen Gedanken nach, während er eine Attacke nach der anderen ritt und schließlich den Speer wieder gegen die Lanze eintauschte. Auch heute erzielte er damit nicht die besten Ergebnisse, doch unzufrieden war er mit sich auch nicht. Es war noch kein Meister vom Himmel gefallen.

  5. Beiträge anzeigen #305
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline

    Zitadelle

    Mit schnellen Schritten flog Stylios beinahe schon durch die langen Gänge der Festung. Rote Banner und Flaggen mit den Emblemen Innos` und des Königs an den Wänden ließ er genauso rasch hinter sich wie hohe Fenster und zahlreiche Öllampen und Fackeln. Der Laufbursche vor ihm hatte es allem Anschein nach mächtig eilig!
    Vor wenigen Augenblicken noch hatte Stylios in seinem Bett gelegen und sich dem Müßiggang hingegeben. Manchmal konnte er für Stunden einfach so daliegen und die schimmernde Klinge seines Erzschwerts betrachten. Dann war jedoch wie aus heiterem Himmel dieser Störenfried in seine Kammer geplatzt und hatte ihm mitgeteilt, dass Oric und ein paar seiner Paladinfreunde ihn zu sich gerufen hatten. Tolle Nummer, wirklich! Und da die Blecheimer nun mal mit zu den ungeduldigsten Zeitgenossen unter Innos heißer Sonne gehörten, hatte auch der Laufbursche nicht viel dafür übrig gehabt, dass Stylios doch gerade in seiner täglichen Meditationsphase gesteckt hatte. Echt unverschämt diese Flachländer!
    Stylios raste also gerade hinter dem Sprintmeister des Ordens her in Richtung des Besprechungsraumes des taktischen Offiziers Oric.

    " Ser Stylios." Kündigte der Ordensbruder in seiner weißen Tracht schließlich den Nordmann knapp an, als er den Besprechungsraum erreicht hatte. Auf ein Nicken des bulligen Oric verließ der Laufbursche kurz darauf ebenso schnell wieder den Raum, wie er ihn auch betreten hatte. Stylios fand sich nun in einer geräumigen Saal wieder, dessen Wände über und über mit Regalen und Schränken vollgestellt waren. Hier und dort hing ein Gemälde herum und in gewissen Abständen waren Rüstungen aus alten Tagen des Ordens aufgestellt worden. In diesem Zimmer war der Orkjäger zuvor noch nie gewesen.
    In der Mitte des großen Raumes hatten sich einige wichtig wirkende Männer rund um einen breiten Tisch aufgestellt. Manche von ihnen trugen die schlichten, weißen Gewänder, wie sie in der Zitadelle vorherrschend waren und in die im Moment auch Stylios gehüllt war. Andere jedoch hatten auch ihre volle Rüstung angelegt und waren sogar komplett bewaffnet. An ihren Insignien und Abzeichen war abzusehen, dass niemand der Anwesenden einen geringeren Stand als den eines Ritters aufwies.
    " Bruder Stylios, endlich!" Begrüßte die kräftige Stimme Orics den gerade eingetroffenen Nordmann durch den ganzen Raum und sofort ruhten sämtliche Blicke auf dem Neuankömmling.
    " Für Innos!" Fühlte sich Stylios in diesem Augenblick aufgefordert zu sagen und sofort antwortete ein lauter Chor wie aus einem Munde. Die Begrüßungsfloskeln des Ordens waren wirklich seltsam...
    " Kommt näher, Ser." Forderte Oric Stylios anschließend auf und winkte ihn heran. Beim Näherkommen bemerkte er dann, dass auf dem breiten Tisch eine wirklich große Karte ausgebreitet war. Berge und Täler, Wälder und Flüsse waren mit viel Liebe zum Detail auf das Pergament gebracht und in bunten Farben coloriert worden. Eine wahrlich ansehnliche Leistung. Auch viele Buchstaben zierten die Karte, was Stylios zwar etwas aufhielt, doch konnte er den Sinn einiger Beschriftungen entschlüsseln. Im Norden zum Beispiel, die größte aufgezeichnetete Stadt, musste Thorniara sein, und die Festung im Zentrum der Insel am großen See konnte nur die Silberseeburg sein, um die er vor Kurzem noch gekämpft hatte. Eine schöne Karte, nur stellte sich immer noch die Frage, was Oric und seine Paladinkumpel nun von ihm wollten.

  6. Beiträge anzeigen #306
    Schwertmeister Avatar von Curt
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    Curt ist offline

    Waisenhaus

    Pause.
    Die Kinder waren fertig mit ihren Schulaufgaben und gingen jetzt raus auf den Hof zum Spielen oder blieben drinnen zum Basteln und Bauen mit ihren Klötzchen. Jedenfalls war Curts Werk vorerst getan und die ihm von Immanuel aufgetragene Zeichenstunde vorbei.
    "Das war doch in Ordnung", lobte der Novize ihn, "Etwas weniger Schreien vielleicht und etwas mehr auf die Kinder eingehen und dann werden sie sich schon noch an dich gewöhnen."
    "Als Lehrer verlange ich nun mal Ruhe, Ordnung und Disziplin", verteidigte sich Curt abermals, "Und, dass sie mir zuhören und ihre Aufgaben ordentlich lösen! Ich habe ihnen immerhin freie Entfaltung gegönnt und nur verlangt, ihre größten Vorbilder zu malen. Da erwarte ich auch gut durchdachte Ergebnisse!"
    "Also erstens sind die meisten von ihnen jünger als sechs", meinte Immanuel weiterhin, "Und außerdem haben sie doch prima auf dich gehört."
    "Achja? Schauen wir uns mal die Bilder an!"
    "Gerne."
    Immanuel und er gingen zum Tisch und breiteten die Zeichnungen darauf aus. Manche waren schwarz-weiß, manche bunt, aber fast alle schwächelten an kindlicher Naivität. Ein Kopf ist nicht größer als sein Körper!
    "Hier. Die sind doch schön. Ritter, Zauberer."
    "Absolut unrealistisch", zweifelte Curt an, "Sie hätten vielleicht Bäcker oder Bauern zeichnen sollen."
    "Manche haben das auch getan", entgegnete der Novize, "Hier."
    "Ooh... ihre Eltern."
    "Curt... die Eltern dieser Kinder sind tot. Es sind Waisen. Hier, diese schweben sogar über den Wolken."
    "Seit wann sind Wolken herzförmig? Das ist unrealistisch. Schade, dass wir keine Minuspunkte verteilen dürfen."
    "Nein", erwiderte Immanuel, "Nur Pluspunkte. Hier, sieht aus, als hätte jemand dich zum Vorbild gemalt."
    "Zeig mal her", Curt beäugte das Bild misstrauisch, "Nein, dass muss ein anderer Kerl mit Robe und Bart sein. Außerdem habe ich nicht so finstere Augen. Und erst recht keine gelben Zähne. Das sieht aus wie ein Monster, leg es weg."
    "Sie werden dich dir schon noch öffnen. Übe dich einfach etwas mehr in Geduld."
    "Ja, ich habs ja verstanden!"
    "Ich gehe raus und seh nach den Kindern. Bleib du drinnen und schau nach denen, die noch hier sind."
    "Von mir aus."

    Curt nahm das Bild nochmal in die Hand und blickte lange und finster darauf. Dann knüllte er es zusammen und verstaute den Rest in einem Regal. Darin standen auch verschiedenste Bücher. Er las verschiedene Titel von den Buchrücken.
    "Meine kleine Farm" - das war nur ein Bilderbuch und nicht von seinem Interesse.
    "Kinderlieder" - davon hatte er genug. Er bevorzugte Klassiker und Wanderlieder.
    "Jeder muss mal pupsen" - "Was zum...? Wie ordinär!"
    Gerade als er sich das Buch genauer ansehen wollte, kamen die beiden Zwillingsjungen, die immer nur drinnen spielten, zu ihm.
    "Au... ich hab einen Schplitter..."
    Der kleine, braunhaarige Junge zeigte Curt seinen Daumen.
    "Hm, das heißt Splitter. Warum machst du ihn dann nicht raus?"
    "Es tut weh. Mach ihn raus."
    "Wie heißt das?", fragte der Bärtige den Jungen mit gezwungener Ruhe.
    "Bitte."
    "Nein, Splitter! Sag es und ich mach ihn raus."
    "Schplitter."
    "Splitter!"
    "Schplitter."
    "Splitter!!"
    "Schplitter."
    "Thorsten!", wurde Curt nun laut.
    "Ich bin nicht Thorsten, ich bin Thorben."
    "Wer auch immer", der Bärtige seufzte laut und kramte im Regal nach einer Pinzette. Damit entfernte er den Splitter aus dem Finger des Jungen, was eine kleine Wunde hinterließ, da Curt dabei nicht so sanft wie ein Arzt war.
    "Das blutet", jammerte der Junge.
    "Das geht auch wieder vorbei", Curt drehte den kleinen Kerl an den Schultern um und schob ihn zurück in Richtung Spielzimmer, "Und jetzt spielt weiter, ich will in Ruhe lesen."

  7. Beiträge anzeigen #307
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Kjarl schlenderte langsam zur Bastion. Angeblich würde er hier irgendwo diesen Karad finden, dessen Anzeige er gelesen hatte. Der Blondschopf beäugte die starken Mauern argwöhnisch. Irgendwie hatten die Mauern auch etwas beengendes. Bald hatte Kjarl den Eingang erreicht und mühte sich durch einen kurzen Plausch mit den Wachen, wobei ihm Demrons Schreiben einen guten Dienst erwies, auch wenn es in einem anderen Zusammenhang verfasst worden war.

    Kjarl schritt langsam in Richtung des Übungsplatzes, dahin hatten ihn die Wachen geschickt. Sein Beo schaute sich aufmerksam um und krächzte einige wenige Töne. Bald entdeckte der Blondschopf einen übenden Bogenschütze. Er hatte braune Haare und war relativ schlank, außerdem schien er deutlich jünger zu sein als Kjarl. Kjarl näherte sich ihm und sprach ihn während einer Schusspause an.

    "Entschuldigt. Seid Ihr Karad? Ihr suchtet doch einen Gehilfen, der Eure Fallen kontrolliert. Ich könnte Euch zur Hand gehen. Mein Name ist übrigens Kjarl."

  8. Beiträge anzeigen #308
    Veteran Avatar von Karad
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    Karad ist offline
    Was für ein Wunder!, dachte Karad ironisch. Schon wieder bin ich hier auf dem Übungsplatz. Ist ja nicht so, dass ich hier nie bin. Ich sollte mir mal ne andere Beschäftigung suchen aber der Dienst lässt es leider nicht zu. Mhm egal.

    Der Jäger nutze wie immer seine freien Abendstunden um etwas zu schießen und sich die Zeit zu vertreiben. Doch auch wie immmer, wurde er von irgendjemand gestört. Der Soldat drehte sich um und erblickte einen eindeutigen älteren Mann als er selbst. Er hatte kurze blonde Haare und war gut gebaut. Der Fremde schien nicht der Wache anzugehören

    "Guten Tag Kjarl! - so hatte er sich jedenfalls vorgestellt - Du hast Glück, dass du mich nach Karad fragst. Jeder andere hätte dir für weitere Informationen Geld aus der Tasche gezogen." Der Bogenschütze konnte sich dieses Spielchen, was er auch schnell wieder auflöste, nicht verkneifen. Denn bevor er weiter redete, wartete er die Reaktion seines Gegenüber ab.

    Dann endlich erlöste er ihn: "Dieser Karad steht den du suchst, steht dir direkt gegenüber. Schön das sich endlich mal so viele für das Angebot interessieren." Es war tatsächlich so. Lange Zeit hatte sich kein gut bürgerlicher und pflichtbewusster Bewohner Thorniaras bei ihm sich gemeldet und dann kamen plötzlich, in kürzester Zeit, zwei Leute auf ihn zu. "Doch bevor wir über meine benötigte Hilfe und die Bezahlung reden, würde ich gerne wissen woher du von dieser Aufgabe erfahren hast und ob du dich irgendwie ausweisen kannst als Bürger der Stadt. Denn es ist immer besser nur Leuten einen Auftrag zu geben, den man auch vertrauen kannst. Wenn du verstehst was ich meine. Zum Beispiel könntest du ein fremder Jäger sein, der meine lukrativen Jagdgründe ausbeuten möchte. Also irgendwas dabei?"

  9. Beiträge anzeigen #309
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    "Leider nicht.", konnte Kjarl nur erwidern. Symbolisch tastete er seine Taschen ab und fand nur das Schreiben von Demron. "Ich bin noch nicht lange in der Stadt und hab auch keine Reichsbürgerurkunde oder sowas. Hier bin ich auch nur mit nem Schreiben von einem Kerl namens Demron gekommen, für den ich schon mal einen Job übernommen habe.", der Blondschopf machte eine kurze Pause, die Rhob nutze, um laut "DEEEEHHHHMMMRRROOOOOO" zu rufen und ein paar schnelle Triller folgen zu lassen. Kjarl brummte mürrisch und reichte dem Vogel ein Stück Apfel, damit dieser eine Weile ruhig war.

    "Und für einen Mann namens Callindor hab ich auch gearbeitet.", meinte der Blondschopf schließlich und fügte hinzu: "Auch wenn der mir irgendwie komisch vorkam. Mehr kann ich nicht vorweisen. Jäger bin ich auch nicht. Zwar war ich früher mal hin und wieder mit Jägern unterwegs, aber wirklich Ahnung hab ich nicht. Ist ja auch schon paar Jahren her." Er schwieg und warf einen Blick auf Rhob, der gerade anfing sein Gefieder zu putzen.

    "Also wirklich viel kann ich Euch nicht bieten, zumindest nichts schriftliches.", meinte er schließlich und antwortete noch auf die erste Frage: "Ich komme zu Euch, weil ich den Aushang in der Marktschänke gelesen habe. Der war doch ernst gemeint, oder?"

  10. Beiträge anzeigen #310
    Veteran Avatar von Karad
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    Karad ist offline
    Karad war immer wieder von diesem seltsamen Vogel von Kjarl irritiert und hörte nicht richtig zu.

    "Jaja, der Aushang war ernst gemeint, wollte nur wissen ob es Mundpropaganda war oder halt nur der Aushang. Callindor kenne ich zwar nicht aber Demron. Zeig mir mal den Wisch." Sein Gesprächspartner übergab ihm den Zettel. "Mhm...aha...oke!" Der Jäger gab ihm den Zettel zurück. "Demron ist vertrauenswürdig und wenn du für ihn gearbeitet hast, denke ich mal ich kann dir die Aufgabe übertragen.
    Jagdfähigkeiten brauchst du nicht, solltest aber Karten lesen können. Da du aber erzählt hast du warst schon mal mit Jägern zusammen, kann es doch ein wenig nützlich sein."

    Karad überlegte ob noch irgendwas vergessen hatte. "Ach ja, sei vorsichtig wenn du die Fallen aufsuchst. Nicht das du selbst in eine rein läufst. Denn es könnte sein, dass ich dich erst tot auffinden werde, da ich nicht jeden Tag die Zeit habe die Fallen zu kontrollieren.
    Sollten die Tiere noch leben, sieh zu sie umzubringen. Wenn du nicht die Möglichkeit hast, such dir die nächste. So das wars. Nimm diese Karte hier und dieses Schreiben von mir. Damit ist es dir erlaubt die Beute mit in die Stadt zu bringen." Er machte ein kurze Pause.

    "Mhm...es ist schon spät. Gute Nacht und erfolgreiche Ernte." Karad lachte und ging davon.

  11. Beiträge anzeigen #311
    Provinzheld Avatar von Damh
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    Damh ist offline
    Ein Lied pfeifend schritt Damh die Gänge der Bastion ab, auf dem Weg zu seinem Training. Aus unerfindlichen Gründen hatte er gute Laune und so nahm er es mit Heiterkeit hin, denn gute Laune war dieser tage teuer, wie er hatte feststellen müssen.
    Vor einiger Zeit war eine Abordnung von myrtanischen Soldaten mit dem Schiff eingetroffen. Viele von ihnen waren mit Narben übersät und führten einen stets grimmigen Blick als Schild. Sie hatten viel Schreckliches gesehen und wollten um keinen Preis darüber reden oder darauf angesprochen werden. Dennoch gab es Leute, die blind durchs Leben gingen und offensichtliche Zeichen nicht zu deuten wussten. Einige Male nun hatte der Barde mitbekommen, wie ein verbitterter Veteran Frust und Grausamkeit an einem – meist sehr neugierigen – Mitmenschen ausgelassen hatte.
    Die Altgedienten führten sich zum Teil auf, als würden sie erwarten, dass man ihnen die Füße für ihren glorreichen Kreuzzug küsste. Selbst der kleinste Waffenknecht erwartete Ehrerbietung. So jedenfalls wirkte die neue Situation auf den Weißhaarigen.


    Doch, wenn es Götter in der Welt gab, hatten sie ihm heute einen guten Tag geschenkt und er nahm, was er kriegen konnte, schließlich bekam man selten etwas umsonst.
    Auf dem Trainingsplatz erwartete ihn bereits seine Lehrmeisterin, die wie gewohnt ausdruckslos dreinschaute. Ihre Waffe hatte sie bereits zur Hand genommen und schien ihn zu erwarten.
    Sie deutete auf ihn, dann auf ihre Waffe und dann zu einem unbestimmten Punkt auf dem Platz.

  12. Beiträge anzeigen #312
    Ritter Avatar von Lodrick
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    Lodrick ist offline
    Dienstag...
    Nachtschicht...
    Torhaus...


    Lodrick hatte sich in den Aufenthaltsraum in der Bastion zurückgezoge, welchen der junge Mann eigentlich nur noch betrat um die Dienstpläne aufzuhängen.
    Und über eben diesen brütete er soeben.

    Während all die anderen Milizsoldaten nun in der Marktschänke saßen zog der Wachtmeister die Stille dieses Raumes vor um die Wachen einzuteilen.
    Es war zwar etwas langweilig und leer, aber zum arbeiten war eine solche Atmosphäre derer einer vollgestopften Kneipe wohl doch überlegen.

    Just wurde Lodricks Konzentration durch das Aufgehen der Tür gestört.

    Genervt richtete er seinen Blick auf die Tür und schnell wurden die Züge seines Gesichtes angenehmer.
    "Für Innos, Uriel!"

  13. Beiträge anzeigen #313
    Kämpfer Avatar von Uriel Ventris
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    Uriel Ventris ist offline
    Scheinbar teilte Lodrick Uriels Sinn für ein wenig Abgeschiedenheit nach einem turbulenten Tag. Und turbulent war er für den jungen Adeligen gewesen, denn seine Schicht war bei weitem kein Zuckerschlecken heute gewesen. Ganze drei Schlägereien hatte er beenden müssen, eine sogar mit dem Schwert. Daraus waren viele Verhaftungen und natürlich auch ein paar Formulare erfolgt. Anschließend hatte er sogar einen bewafnneten Räuber quer durch die ganze verdammte Stadt verfolgen um diesen dann am Ende im Zweikampf dank seiner überlegenen Fähigkeiten zu stellen. Dies war zum einen ein absolutes Erlebnis und adrenalintreiben, aber danach war er für den rest der gesamten Schicht einfach nur platt. Schleppend zog er sich durch die Straßen und Gassen. Im späteren Essen hatte er lustlos herumgestochert und jetzt, als er grade in Abgeschiedenheit ein wenig über sich und sein Leben nachdenken wollte traf er Lodrick. Freuzdig erwiderte er den Gruß.
    "Bei Innos, Lodrick. Ich hätte dich um diese Stunde hier garnicht erwartet. Zieht es einen Milizionären nicht normalerweise in die Marktschenke nach Dienstschluss?", feixte er. Dann sah er den Stapel vor dem Wachtmeister auf dem Tisch liegen und ahnte warum er hier herumsaß und ein wenig gedrückt aussah.
    "Aah, die neuen Dienstpläne. Wenn ich eine bitte Äußern dürfte: Ich würde die Mittagsstunden gerne vermehrt nutzen um mit Demron zu trainieren. Er hat ein unglaubliches Talent und grade in dieser Phase der Ausbildung denke ich, dass er sehr, sehr viel Training braucht um das vorhandene Wissen und Können zu perfektionieren. Wenn´s dir zu viel Arbeit macht helfe ich dir gerne bei den Dienstplänen."
    'Dann kkönnte ich diesem Mistkerl, der mir neulich seine Nachtschicht zugeschoben hat, einen reinwürgen.', fügte er in Gedanken hinzu und setzte sich zu Lodrick an den Tisch.

  14. Beiträge anzeigen #314
    Ritter Avatar von Lodrick
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    Lodrick ist offline
    Lodrick überlegte kurz ob es ihm überhaupt zustand jemanden in die Arbeiten einzuteilen.
    Diesen Gedanken verwarf er jedoch schnell wieder angesichts der Tatsache, dass er somit vielleicht etwas eher fertig war und in dieser Nacht etwas mehr schlaf abbekam.

    "Naja. Ich bin eigentlich sogut wie fertig. Aber von mir aus können wir das mit dem Training gerne machen. Was wäre ich für ein Mann, der den täglichen Übungen im Weg stände."

    Ein paar Bewegungen mit der Feder später, hatte Uriel weitaus mehr Zeit für seinen Schüler.
    "Sonst noch irgendwelche Wünsche?"

  15. Beiträge anzeigen #315
    Kämpfer Avatar von Uriel Ventris
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    Uriel Ventris ist offline
    "Och, wenn du mich schon so fragst...", setzte Uriel an, doch führte er den Satz nicht zu Ende. In der Miliz durfte es keine Streitigkeiten und kein Nachtragen geben, sonst würden sie als Kampftruppe nicht funktionieren. Also würde er diesem Schichtenschieber doch keinen auswischen.
    "Nein, alles klar soweit."
    Während Lodricks Feder über das Papier kratzten ließ Uriel den Blick durch den Raum schweifen und schwer atmete er aus. Lodrick sah auf und zog eine Augenbraue hoch. Uriel sah verdutzt zurück, dann wurde ihm klar warum Lodrick ihn so ansah.
    "Keine Sorge, es ist nichts. Ich habe nur grade nachgedacht, dass die Arbeit als Milizionär ein wenig... eintönig ist. Nicht, dass ich nicht dankbar dafür wäre zu dieser Truppe gehören zu dürfen, aber irgendwie ist der Reiz nicht mehr so unermesslich groß, wie er es am Anfang war. Ich habe von Heldentaten und großartigen Ruhmesgeschichten geträumt. Von Barden, die auf meinen Namen Epen schrieben und ihn in zahlreichen Oden besangen. Doch ich sitze hier fest in dieser Stadt. Wie soll ich denn jemals in den Orden der Paladine aufgenommen werden, wenn ich nicht irgendwie aus der Masse der Milizsoldaten hervorsteche?"

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    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline
    Kaum war er mit seiner Patrouille fertig gewesen und hatte zur Bastion zurückkehren wollen, da war er schon zur Seite gezogen worden, und irgendein Rekrut hatte ihm erzählt, einer der anderen Rekruten bräuchte eine Abreibung. Praktischerweise war auch gleich jemand in der Nähe gewesen, der wusste, wo dieser Daam steckte, und ihn holen wollte, so schien es. Komische Frau, kein Wort gesagt. Thade hätte sich vermutlich eher darüber gewundert, wäre da nicht die Sache mit diesem Rekruten gewesen. Er hatte keine Angst, dass diese Rangelei zu Konsequenzen führen würde: Sollte jemand wissen wollen, was da vor sich ging, würde er sagen, das sei ein Übungskampf, er hatte nicht vor, den anderen zu töten. Nur Respekt, den sollte er nach dieser Geschichte haben.

    Ein Grünschnabel mit Speer schien auf ihn zuzukommen. Da diese Ordensfrau vorausging, hieß das wohl, dass sie ihn geholt hatte. Moment, eine Ordensfrau? Falls irgendwas war, konnte er sich später darum kümmern. Thade baute sich auf und zog sein Schwert, stellte sich vor diesen Rekruten.

    »Du bist also Damh?«, knurrte er. »Derjenige, der behauptet hat, meine Mutter würde es mit Schafen treiben? Dir sollte man mal ein wenig mehr Respekt einbläuen, Bursche! Ein Kampf, hier und jetzt, fordere ich. Mit den Waffen, die wir hier haben!«

    Mit einem Speerkämpfer hatte Thade es noch nie zu tun gehabt, und ginge es hier nicht um seine Familienehre, würde er den Kampf als solchen vermutlich eher als Herausforderung sehen, nicht als Hindernis. Der Bursche würde einen Reichweitenvorteil haben, den Thade irgendwie umgehen musste, aber das hieß ja nicht, dass es unmöglich war, diesen Kampf zu gewinnen. Er würde es dem Kerlchen nicht einfach machen.
    Ravenne

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    Ritter Avatar von Lodrick
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    Lodrick ist offline
    Uriel erinnerte den Wachtmeister an ihn selbst, als er sich damals gerade an das Leben in der Miliz gewöhnt hatte.
    Der Durst wird eben gelöscht. Und so dümpelte er selbst schon seit Ewigkeiten immer nur in der Stadtwache. Dazu stand er sich auch noch selbst im Weg.

    "Ich kann dich verstehen. Ich wollte damals auch lieber ein paar Orks Saures geben, als Wache schieben. Allerdings habe ich in der Miliz inzwischen sehr viel gelernt. Allerdings war ich damals auch Mitglied der Rebellen und nunja... Da gab es, wie du dir sicher vorstellen kannst, immer etwas zu tun."
    Lodrick war in Gedanken kurz wieder in Reddock, als ihn ein Räusperer Seitens Uriels wieder zurück nach Argaan brachte.

    "Beim Stichwort Hervorstechen fällt mir jedoch etwas ein. Als Wachtmeister bekomme ich ja doch ein bisschen etwas mit. Und mir ist zu Ohren gekommen, dass die oberste Feuermagierin jemanden für einen Spezialauftrag sucht. Das wäre mit Sicherheit mal eine Abwechslung."

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    Kämpfer Avatar von Uriel Ventris
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    Uriel Ventris ist offline
    Das war ja gradezu perfekt. Ein Spezialauftrag und dann auch noch von der obersten Feuermagierin! Wenn das mal nicht DIE Gelegenheit war, um den Orden der Paladine auf sich aufmerksam zu machen.
    "Das ist ausgezeichnet! Wo finde ich sie? Ich muss sofort zu ihr, evor sich jemand anders den Auftrag schnappt. Ich MUSS einfach. Also schnell schnell."
    Uriel sah Lodrick mit großen Augen an und dieser erklärte ihm schließlich wie er zu Francoise - das war ihr Name - gelangen konnte. Eifrig und voller Tatendrang sprang Uriel auf, bedankte sich vielmals bei Lodrick für diesen ausgesprochen großzügigen und hilfreichen Tipp und eilte aus dem Aufenthaltsraum der Miliz.
    'Das ist es. Das ist meine Prüfung. Das ist die Chance meine Loyalität, meinen Eifer, mein Können zu beweisen.', dachte sich Uriel mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
    'Aber vielleicht ist es klüger erst morgen Francoise aufzusuchen. Jetzt wird sie bestimmt niemanden mehr empfangen. Aber morgen, mit dem ersten Tageslicht werde ich vor ihr stehen und mir diesen Spezialauftrag einholen.'
    Voller Freude schlenderte er so zurück zu seiner "bescheidenen" Wohnung, wo er mit süßen Träumen von sich selbst in einer glänzenden Paladinrüstung einschlief.

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    Provinzheld Avatar von Damh
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    Damh ist offline
    Seltsamerweise hatte Ravenne wohl einen weiteren Rekruten zum heutigen Training hinzugezogen, doch etwas an der Sache war komisch. Schon von Weitem erkannte Damh, dass dieser Kerl nicht gut auf ihn zu sprechen war, denn das Gesicht war weit finsterer, als die Machenschaften von gedungenen Mördern.
    Kaum hatte sich der Barde genähert und wollte etwas zur Begrüßung sagen, fuhr ihn der Soldat an und beschuldigte ihn für Dinge, die er niemals getan hatte. Er zog blank und ließ die Spitze seines Schwertes drohend auf den Brustkorb des Verwirrten zeigen. Ein unsicherer Seitenblick in Richtung der Ordensmaid verriet dem Weißhaarigen, dass sie nichts tun würde, um diese Auseinandersetzung im Keim zu ersticken.
    Zwar hatte er keinerlei Ambitionen sich mit einem Gardisten anzulegen, jedoch schien es unumgänglich, wenn er nicht kampflos zu Boden gehen wollte. Nahezu gemächlich nahm er die Grundhaltung ein, klemmte sich den Speer in die Armbeuge seines rechten Arms und hielt ihn mit der linken Hand weiter vorn fest. Er würde gewiss nicht derjenige sein, der den ersten Schritt tun würde. Sein Vorteil lag in der Reichweite seiner Waffe, doch wusste dies jedes Kind, welches zwischen lang und kurz unterscheiden konnte. Der Soldat war in Rage und würde nicht lange auf sich warten lassen, selbst wenn es bedeuten würde, dass er einen Ausfallschritt in die Richtung des Rekruten würde machen müssen.


    Gespannt beobachtete Damh, wie sein Gegenüber zu schwitzen begann, die Muskeln spannten und entspannten sich, wie der Takt in einem Musikstück. Im Allgemeinen konnte man den Kampf mit dem Verlauf eines Liedes vergleichen. Es gab Höhen und Tiefen, gewisse Bewegungsabläufe. Zudem ging ein guter Musiker auf sein Publikum ein, wie auch ein gewiefter Kämpfer sah voraus, was sein Gegner tun würde und reagierte dem entsprechend darauf. Es war gewissermaßen ein Duett und eben jenes schien nun mit der ersten Note zu beginnen.
    Der Soldat hob sein Schwert und ging zum Angriff über, indem er mit großen Sätzen die relative Entfernung zwischen ihm und dem Rekruten überbrückte. Es war ein explosiver Anfang, eine Komposition, die das Publikum sofort aus jeglichen Gesprächen riss und ihre Aufmerksamkeit beanspruchte. Gewöhnlich nur ein Effekt, der alsbald in sanftere Melodien einfließt. Eben in diesem Stil reagierte der Barde auch, indem er im rechten Moment – kurz, bevor der Schwertarm sich senken würde – sein hinteres Bein zur Seite zog, während das andere still verharrte. Der Oberkörper drehte sich ebenso, wie die Hüfte und so kam es, dass der Speer ebenfalls mitschwang und dem Angreifer, der sein Ziel verfehlt hatte, mit der flachen Klingenseite gegen den Rücken stieß.


    Er fluchte lauthals und sprang aus der Reichweite der Waffe, positionierte sich neu, sammelte sich, suchte die richtigen Noten für das Publikum. Die Aufmerksamkeit war gefesselt, der Anfang gewoben, doch wie würde die musikalische Geschichte weitergehen? Würde Welle um Welle das Adrenalin in die Menge pumpen oder würden sanfte Töne beruhigend wirken und die Leute dazu animieren, sich langsam abzuwenden, dennoch, unterbewusst , beeinflusst zu werden?
    Damh ergriff nun die Gunst des Moments, ließ den Speer über den Unterarm in seine Hand gleiten und machte einen großen Schritt nach vorn, während er den daraus entstandenen Schwung nutzte, um seinem Angriff mehr Kraft zu verleihen. Der Soldat sprang zur Seite und holte seinerseits zum Konter aus – der Moment der spannenden Melodie. Der Stahl zielte auf den Arm des Speerkämpfers und kam schräg von unten, sodass er einen Ausfallschritt zur Seite tun musste, um der Klinge zu entgehen. Der Schwertkämpfer jedoch nutzte dies, um nachzusetzen und den Weißhaarigen mit der Schulter zu stoßen, sodass er ins Straucheln geriet. Es war ein günstiger Moment gewesen, da er während dem Ausweichmanöver nicht die Stabilität der Grundhaltung hatte.
    Beinahe wäre er gestürzt, das Stück ruiniert, der Akkord vermasselt, doch er fing sich wieder, ließ es aussehen, als hätte er das Publikum an der Nase herumführen wollen. Mit der Hand fing er sich auf, erlangte das Gleichgewicht zurück und hielt seinen Gegner auf Abstand. Langsam setzte er sich nun in Bewegung, umkreiste seinen Kontrahenten, wie ein Wolf seine Beute, ehe er zum Angriff überging.


    Der Speerkämpfer achtete genau darauf, dass er die Füße nicht überkreuzte, sodass er erneut ein einfaches Ziel bieten würde. Langsam schob er sich um den Soldaten herum, der ihn nicht aus den Augen ließ. Ohne Vorwarnung ging er dann zum Angriff über, zielte mit der Spitze auf die Schulter seines Gegners, der darauf gefasst gewesen war. Er zog das Schwert zur Parade hoch, doch änderte Damh die Richtung seines Speeres, sodass er die Spitze im Oberschenkel des Anderen versenkte. Er schrie auf, griff nach dem Schaft der Waffe und wollte sie dem Barden entreißen, doch riss dieser sie ruckartig heraus und entlockte dem Soldaten einen weiteren Schrei. Er hielt sich das Bein und der Weißhaarige senkte seine Waffe, da er den Kampf für erledigt befand. Er ging auf den nun knienden Gardisten zu und wollte ihm aufhelfen, doch nutzte dieser den Moment der Unachtsamkeit und riss seinerseits das Schwert empor, welches die Wange des vermeintlichen Siegers aufschlitzte. Warmes Blut quoll aus der frischen Wunde und rann als kleiner Rinnsal am Kinn des Rekruten herunter. Unterdessen hatte sich der Raufbold erhoben und stand – unter Schmerzen wie es schien – erneut kampfbereit und mit einem verzerrten Grinsen vor dem Barden. Der schaurige Teil, der Part, in dem die Kinder sich oftmals unter dem Rock der Mutter verstecken, hatte eingesetzt. Die Melodie wurde grausam, brutal und rücksichtslos.


    Zorn keimte in dem Speerkämpfer auf.
    „Wirst dich noch dafür hassen, dass du meine Mutter beleidigt hast!“, lachte der Soldat höhnisch.
    Damh schwieg. Die Lehre bei der stummen Ravenne hatte ihm deutlich gemacht, von wie wenig Wert große Worte waren, wenn keine Taten folgten.
    „Hat dir wohl die Sprache verschlagen, was?“, spottete der Andere, „Sei's drum. Jetzt wirst du mich kennenlernen!“
    Mit diesen Worten ging der Schwertkämpfer – längst nicht mehr so schnell, wie zuvor – zum Angriff über, missachtete den Vorteil eines Speeres, vermutete wohl, seinen Gegner eingeschüchtert zu haben.
    Der Moment der traurigen Melodie war gekommen. Der Moment, wo das melodramatische des Stückes zu Tage kam und dem Publikum verriet, dass Höhepunkt und Finale kurz bevorstanden.
    In Erwartung des Angriffs hatte der Weißhaarige den kalten Zorn geschürt, ruhig abgewartet, bis sein Gegner einen Fehler machen würde. Den Speer in Einviertelposition, Spitze gesenkt, obere Teil des Schaftes in der Armbeuge und das Ende neben dem Kopf, ging er seinem Kontrahenen einen Schritt entgegen, duckte sich unter dem Angriff hinweg, drehte sich auf der Stelle und traf damit auf Kniehöhe beide Beine des Soldaten. Dem Barden rauschte das Blut in den Ohren, die Melodie war versiegt, es war still im Vorführraum, das Publikum schwieg. Doch es war nur die Ruhe vor dem finalen Aufgebot, dem Finale.
    Vor Schmerz keuchend drehte sich der Schwertkämpfer um, riss das Schwert mit sich und zielte blindlings, benebelt durch Schmerz und Erstaunen, nach Damh, der eine ungünstige Position für einen weiteren unerwarteten Angriff hatte. Reflexartig stemmte er den Speer zwischen sich und seinen Gegner.


    Der letzte Ton, die letzte Note, das Stück war endgültig aus. Ein Neues musste folgen.
    Heiseres Gurgeln war zu vernehmen, als die Speerspitze durch den Hals des Soldaten drang. Blut befleckte Gesicht und Uniform des Weißhaarigen, dem das Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand. Sein Gegner hatte die Augen weit aufgerissen, das Schwert aus der Hand gleiten lassen und schwach nach dem Schaft des Speeres gegriffen.
    Damhs Herzschlag erhöhte sich, das Rauschen in seinen Ohren war nun kaum mehr auszuhalten.
    Weg! Ich muss weg! WEG!,schossen ihm die Gedanken durch den Kopf.
    Seinen Ekel überwindend, darauf bedacht, sein Essen in sich zu behalten, drückte er den Erstochenen von sich. Ein schmatzendes Geräusch kündete davon, dass der Speer aus dem Hals geglitten war. Erste Rufe ertönten von den Seiten und Ordensmaid Ravenne hatte ihre Waffe gezogen, blickte grimmig auf ihren Rekruten, der nichts mehr wahrnahm. Gehetzt sah er sich um, nahm kaum wahr, wie sich von allen Seiten Bewaffnete näherten, die ihn in Gewahrsam nehmen wollten. Schwankend erhob er sich, hielt sich den Kopf.
    WEG!, schrie sein Unterbewusstsein ihm zu und just in diesem Moment rannte er. Er wusste nicht, wohin, doch er musste weg, ganz so, wie es sein Geist ihm zubrüllte.

  20. Beiträge anzeigen #320
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
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    Ravenne ist offline
    Anfangs verlief alles wie geplant. Thade sprang auf die Beleidigung an, die Ravenne ihm zuspielte und verlangte sofort nach Damh, es kam zum Duell. Ihr Schüler schien den Schwertkämpfer auszuspielen, er war nicht gestürzt, als er strauchelte, setzte dem Schwertkämpfer zu. Anscheinend hatte er nicht damit gerechnet, dass Thade weiterkämpfen würde, obwohl er schon am Boden war, aber Damh machte trotz fließenden Blutes weiter, wie er ihr schon während der Ausbildung bewiesen hatte, als sie ihn auf seine Schmerzempfindlichkeit getestet hatte. Aufmerksam schaute sie zu, wie die Kontrahenten kämpften - bis Damh den Fehler begann, seinen Gegner zu erstechen. Ehrenduell hin oder her, man erstach seine Mitkämpfer und Waffenbrüder nicht. Sie kannte Thade und seine Art, mit Beleidigungen umzugehen, der Milizionär hatte nicht vorgehabt, Damh zu töten, nur, ihm eine Lektion zu erteilen. Damh war damit nicht der erste, aber sehr sicher der letzte.

    Die Ordensmaid hatte ihre Waffe gezogen, ebenso einige Milizionäre, die zugeschaut hatten. Damh war sichtlich erschrocken, fand aber dennoch eine Möglichkeit, zu fliehen. Mit einem Wink bedeutete sie den Männern, dem Flüchtenden zu folgen, dann machte sie einige Handzeichen in Galdris Richtung, der ihre Anweisungen weitergab. Ein Zeichner für ein Portrait von Damh holen, einen Heiler für Thade auftreiben - selbst wenn der nur dessen Tod feststellen konnte. Wenn er entkäme, würde das wohl einen weiteren Steckbrief an den Wänden Thorniaras bedeuten, wegen Desertion und Mordes. Immerhin war Damh nicht geblieben, um sich zu rechtfertigen, sondern gleich geflohen. Ein Steckbrief für einen meisterhaften Speerkämpfer, den sie zu ihrer Schande selbst ausgebildet hatte, auch nachdem er im Bluttal durchgedreht war.

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