-
Badhor hatte über den Mittag hin eine Pause vom Bogenschießen eingelegt, um sich ein reichliches Mahl einzuverleiben und seinen rechten Arm zu entlasten. Doch auch das war wohl eher eine sporadische Pause vom Training, ehe er sich selbigem wieder zuwandte.
Die grundlegende Haltung am Bogen glaubte der Nordmarer nun verinnerlicht zu haben, wobei es ihm an der richtigen Gelassenheit und des Abpassenss des richtigen Augenblickes noch mangelte. Dennoch wurden die Resultate langsam besser. Die geforderten zwei von Pfeile waren zwar noch nicht zu erwarten, doch immerhin drei von zehn, die ihr Ziel fanden.
Was dem Jäger noch besonders fehlte, so vermutete er im Stillen, waren gerade die Kontrolle darüber, wann er den Pfeil absandte und wann er sich dem Affekt hingab und so den Pfeil zu früh oder zu spät entsandte.
Die Beine schulterbreit auseinander, den rechten Fuß nach außen gerichtet und nach hinten gezogen, den Oberkörper gerade und dann den Bogen gen Boden gerichtet langsam auf das Ziel richten, während man die Sehne spannte, Luft holen und Atem anhalten, während man schoss. So sollte es funktionieren, wenn der Arm stillhalten wollte, doch dieser, in einem Anflug von plötzlichem Eigenwillen, ließ die Sehne doch zu früh fahren und der Pfel landete klappernd auf dem Boden der Burg.
Leicht resigniert griff Badhor nach dem nächsten Geschoss - er hatte noch viel zu üben...
-
Das Tempo hatte sich ziemlich schnell normalisiert und so trabte das Schwein, das sie Fert nannten in zügigem Schritttempo durch die Wildnis. Orthego obenauf, Myra auf dem Wagen, Ryu mal ebenfalls dort, mal so wie Andrahir nebenher laufend. Zumindest hatte ihre ganz leicht chaotische Aktion das gewünschte Ziel gebracht: es ging vorwärts.
Hätte es auf dem Wagen nicht dauerhaft nur gerumpelt wär Andrahir wohl seiner Standardtätigkeit nachgegangen: Pfeile herstellen. So aber würde es wohl erstmal bei den knapp fünfzig Pfeilen bleiben die er immer wieder mal zwischendurch bearbeitet hatte und in einem großen Paket gebündelt waren. Auch über Orthegos Bogen und die Pläne dazu machte sich der Bogner beim Laufen Gedanken, aber solange er nicht mit Suzuran darüber sprechen konnte, kam er mit damit nicht wirklich weiter.
Am Ende blieben noch Unterhaltungen mit Ryu über verschiedene Waffentypen und während Andrahir mit links ein wenig mit seiner Waffe herumfuchtelte ohne dabei wirklich eine gute Technik anzuwenden, aber schon mit mehr Gefühl hantierte, fachsimpelte der Schmied über Schwerter, Äxte, Hämmer...
Einige würden meinen der Bogner sei gelangweilt über dieses Thema, jedoch interessierte es ihn durchaus sehr. Er lernte schließlich nicht zum Spaß bei Myra und die Entscheidung womit er später kämpfen würde, war noch nicht gefallen. Erst waren es zwei genau gleiche Schwerter gewesen, die er angestrebt hatte, aber umso länger er darüber nachdachte umso weniger reizvoll erschien ihm dies, zumal er dann sein Sumpfstahlschwert hätte ablegen müssen, dessen Qualität nach wie vor unbestreitbar war und an dem so einige Erinnerungen hingen.
Schließlich kamen sie an den Silbersee und Ryu und Andrahir zögerten nicht lange die Chance zu nutzen und sich vom Staub und Dreck der letzten Tage zu befreien. Das klare Wasser war wohltuend und im Sommer äußerst angenehm, wenngleich Andrahir auch im Winter und Frühling schon in diesem See unterwegs gewesen war.
Orthego hingegen blieb auf seinem Schwein sitzen. Sollte er eben stinken - passte eh am besten zu ihm. Myra war mit Keks irgendwo am Ufer verschwunden. Ob sie auch badete oder nur irgendwas anderes anstellte, das keiner sehen sollte war dabei unklar.
-
Orthego kniff beim Anblick des Silbersees die Augen zusammen. Die Sonne blendete grell und unbarmherzig, sodass die Augen schmerzten. Ein zwitschernder Vogel auf einem Ast glich einer Horde kreischender Mädchen, denen man eine gigantische Spinne vorgesetzt hatte. Kurzum, der Waldläufer hatte einen Kater, der in seiner Ausführung Fert glich: Er war monströs und stellte unweigerlich die Frage: Warum? Warum gibt es sowas? Was ist der Sinn dahinter?
Sich den Kopf halten lag der Waldläufer rücklings auf dem Karren, während Ryu und Andrahir im See herumtollten und sich kichernd mit Wasser bespritzten. Er beförderte seinen „Nein! Hör auf dich zu bewegen!“ – schreienden Körper in eine halbwegs aufrechte Position und sah sich seufzend um. Myra samt Hase waren außer Sichtweite, nur Fert lag gemütlich auf dem Boden, ließ sich die Sonne auf die Wampe scheinen und grunzte ab und zu zufrieden. Es machte dem Tier offensichtlich nicht viel aus, fern seiner Heimat unterwegs zu sein.
Zugegeben, Orthego würde nur zu gerne die Klamotten von sich reißen und selbst per Arschbombe ins kühle Nass springen, denn in einem Körpergeruchswettbewerb könnte er Fert wahrscheinlich mittlerweile ernstzunehmende Konkurrenz machen, doch die lähmende Wirkung des Alkohols war buchstäblich verflossen und das Loch im Bein unter dem Verband zog wieder unangenehm bei jeder Bewegung.
Irgendwann verpass ich dem König höchstpersönlich so ein Souvenir, wenn ich mal einen Pfeil finde, der durch das ganze Fett durchkommt…
„Heh, ihr Turteltäubchen, wird Zeit, dass wir weiterkommen hier!“
-
Schon viel zu lange hatte Myra nicht mehr die Schönheit der Sonne genießen können. Die Zeit im Kerker von Thorniara war nicht die schlimmste in ihrem Leben gewesen, doch hatte ihr dort das Tageslicht gefehlt - sowie ein fähiger Innenausstatter. Umso mehr hatte sie es sich nun in der Sonne bequem machen können. Den Rest der Gruppe hatte sie einfach hinter sich gelassen, schließlich sollte keiner dieser Kerle spannen, wenn sie einen Großteil ihrer Haut mit Sonnenlicht flutete. Manche Leute waren immer der Meinung, dass ab einem gewissen Alter keine Dinge mehr gab, die nicht bereits schon einmal gesehen wurden. Die Grünhaarige war da anderer Meinung. Sie war fest davon überzeugt, dass es an ihrem Körper so einiges gab, was viele auf dieser Welt noch nie gesehen hatten, vorallem nicht in solcher lupenreinen Schönheit. Daher wollte sie es nicht darauf anlegen, dass jemand ihr etwas wegschaute, denn sie hatte für alle ihre Körperteile noch Verwendung.
Die Sonne war schon verschwunden, sodass langsam die nächtliche Kühle über das Ufer des Silbersees striff. So war die junge Schneiderin gezwungen sich wieder anzukleiden. Als sie sich wieder vollständig gerüstet hatte, wollte sie sich Keks schnappen und zum Karren zurückkehren, doch war der kleine Hase nicht zu sehen. Unwillig schüttelte sie den Kopf. Verstecken zählte leider zu seinen Lieblingsspielen, was das Leben mit ihm nicht immer angenehm machte. In der Hoffnung, dass er sich aus Siegesfreude irgendwann selbst zeigen würde, um sich feiern zu lassen, suchte Myra eher halbherzig die nähere Umgebung ab. Doch seltsamerweise sprang er nicht voller Schadenfreude hinter dem nächsten Stein hervor und hielt ihr damit unter die Nase, dass er einfach der geborene Sieger war. Langsam begann die Grünhaarige sich sorgen zu machen.
Kurzerhand stapfte sie das Ufer entlang und warf einen Schlammklumpen in Richtung Ryu und Andrahir, die sich gerade ebenfalls aus dem Wasser begaben.
"Habt ihr beiden Keks irgendwo gesehen? Ich glaube, dass er sich dieses Mal viel zu gut versteckt!", rief sie den beiden zu, bevor diese sich beschweren konnten.
Neben ihr trieb langsam ein hohles Schilfrohr im flachem Wasser. Seltsam war daran nur, dass es senkrecht im Wasser stand.
-
Während der ganzen Zeit hatte Ryu sie keinen Moment aus den Augen gelassen. Zu lange waren sie getrennt gewesen und erst, als sie in Thorniara wieder gesehen hatte, übernahmen seine Gefühle für Myra wieder den Templer. Sie lenkten seine Gedanken ab von der Aufgabe, die vor ihm lag und dem Jagdinstinkt, der bis dahin seine Handlungen geprägt hatten. Er war einfach er selbst und auch ein Lächeln konnte er sich abringen. Selbst jetzt, obwohl sie noch kaum miteinander gesprochen hatten. Er fragte sich, ob sie noch immer wütend auf ihn, oder ob es schon verflogen war. Falls sie noch stinkig wäre, dann hätte er wohl jetzt damit punkten können, ihren Hasen zu finden, welcher sich zuvor noch mit einem triumphierenden Grinsen hatte im Schilf untertauchen lassen! Ja, ein Grinsen! Dieser Hase verfügte über eine ausgesprochen ausgeprägte Mimik, wenn man ihn in stillen Momenten beobachtete. Und, ganz ehrlich: Wer kannte nicht den ältesten Spannertrick der Welt? Wie oft hatten Ornlu und Ryu die Schilrohrtaktik am See von Silden angewandt, um den Mädchen unentdeckt beim Nacktbaden zuzusehen? Zumindest oft genug, um zu wissen, dass auch ein Hase wie Keks es faustdick hinter den Löffeln hatte, jawoll ja!
Ohne große Worte kam er Myra einige Schritte näher, sodass er in Griffreichweite des seltsamen, wandernden Schilfrohrs war, an welchem er kurzerhand zog. Und, nun, wäre es ein Hut gewesen, hätte die Menge wohl applaudiert, aber in diesem Fall zog er den Hasen eben aus dem Wasser heraus. Es sah schon ulkig aus, wie das patschnasse Fell in alle Richtungen abstand und der Hase sich verzweifelt an das Schilfrohr klammerte. Fast schon wie ein kleiner, irrer Professor, dessen perfider Plan gerade durchkreuzt worden war. Schnurstracks überreichte er Myra den Hasen, sowie ein, für Ryu's momentane Verhältnisse äußerst sauberes, leich rosafarbenes Tuch.
"Hier, das hab ich für dich aufbewahrt, nachdem wir uns in Setarrif getrennt hatten... Du hattest es fallengelassen und ich wollte es dir am Tag unserer Abreise wieder geben... Tja, hat wohl nicht so geklappt wie ich dachte, aber immerhin kannst du den kleinen Taucher hier jetzt abtrocknen... Ich werd dasselbe jetzt mal mit Andrahir versuchen..." sein Blick über die Schulter ließ ihn genau erkennen, dass er wahr gesprochen hatte. Auch wenn er das ganze eher ironisch meinte und auch so betont hatte... Andrahir stand triefend hinter ihm und schüttelte sich einem seiner Hunde gleich die Haare trocken. Dass er diese dabei ins Gesicht von Ryu peitschte schien er entweder nicht zu bemerken, oder es war ihm schlichtweg egal...
Geändert von Ryu Hayabusa (09.08.2012 um 23:16 Uhr)
-
Andrahir hörte augenblicklich auf seinen Kopf im Kreis zu drehen um überflüssiges Wasser loszuwerden als er hörte, was Ryu da sagte.
"Ryu, bei aller Freundschaft... ich lass mich sicher nicht von dir mit einem rosa Tüchlein abtrocknen. Ich denk ich krich das allein hin." platschend trat der schwarzhaarige mit den Füßen aus dem Wasser und wickelte einen Stofffetzen, der eh bald von seinem zerissenen Mantel abgefallen wäre um den Kopf. Er brauchte allgemein dringend neue Sachen, aber erstmal... ging es weiter.
Während Myra also einen Vortrag gegenüber dem Hasen hielt, was Moral war und was nicht und Ryu an seinem Grinsen schon abzulesen war, dass er dies in einem ruhigen Augenblick mit Keks wieder zunichte machen würde, indem er ihm Tipps gab noch versauter zu sein sah sich Andrahir ein wenig um.
"Was haltet ihr davon, wenn wir in der Silberseeburg übernachten? Verdient haben wir uns den Eintritt wohl - gerade ihr beiden." er deutete zu Myra und Orthego.
"Außerdem braucht Fert mal Ruhe und was vernünftiges zu fressen.. und ich auch."
-
"Wenn die Betten in der Burg bequemen sind als die Bretter im Kerker, die dort als Betten beschimpft worden waren, dann bin ich sehr dafür, dass wir über nach in der Burg Halt machen. Zwar sind dort ebenso Städter wie zuvor auch, aber ich habe lieber eine warme Mahlzeit und ein schönes Bett nach all den Strapazen. Obwohl ein Nachtlager hier am Ufer auch etwas für sich hätte.", sagte Myra nebenbei, während sie Keks' Nase stupste, denn sie konnte ihrem Freund nicht lange böse sein, vorallem dann nicht, wenn er einen so subtilen Plan in die Tat umgesetzt hatte.
"Wir sollten doch hier bleiben.", sagte die Grünhaarige, nun aber voll im Gespräch angekommen, "Schaut euch nur den schönen Himmel an. Warm ist es auch, sodass wir heute Nacht nicht frieren müssen. Ryu und Andrahir besorgen einfach etwas essbares aus der Burg und in der Zeit errichten Orthego und ich hier am Ufer ein Lager. Zwar sehne ich mich irgendwie nach einem weichem Bett, aber ich weiß nicht, ob es mir wirklich gefällt, nocheinmal eine Nacht innerhalb dicker Steinmauern zu verbringen. An sonnigen Tagen wie dieser einer war, sollten gerade wir nicht in der Stube hocken, sondern draußen an der frischen Luft sein. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass wir wegen Fert auffallen könnten."
Das große Schwein drehte sich bei der Nennung dessen Namens gekonnt auf die andere Seite, um zu signalisieren, dass es heute keinen einzigen Schritt mehr tun würde, egal wie oft es beim Namen gerufen werden würde. Ein weiterer Grund dafür die Nacht heute am glitzenderen Ufer des Silbersees zu verbringen.
"Was steht ihr denn hier noch rum? Das war keine Frage, sondern eine Aufforderung.", sagte Myra zu Andrahir und Ryu, die trotz ihrer guten Idee immer noch wie angewurzelt vor ihr standen, "Geht schon los und holt was leckeres zu essen. Für mich ohne Fleisch, wie ihr wisst."
-
Ryu und Andrahir schauten sich schulterzuckend an. In all der Aufregung hatte Myra wohl kaum mitbekommen, dass die beiden Chaoten noch einiges an Proviant hatten eingesteckt. Mit einem leichten Grinsen nickte der Templer seinem Schützling zu, welcher ihm ein Stück Schnur, sowie einen kleinen Teigklumpen reichte. Mehr brauchte er auch nicht. "Sieh nach, was so auf dem Wagen da ist, mit dem wir kochen können... Ich vertrau dir heute mal das Abendessen an... Myra und Orthego bauen ja das Lager auf... Ich werd' dann helfen, wenn ich mit meinem Kram fertig bin." klare, kurze Anweisung. Als hätte man sowas schon tausende male gemacht. Nun, wenn man oft in der Wildnis unterwegs war, waren Aufgabenverteilungen den Umständen entsprechend schnell klar definiert. Andrahir würde schauen, was er so kochen konnte und der Templer gab sich einer seiner, oftmals viel zu kurz kommenden Leidenschaften hin: Dem Angeln! Gemächlich ging er zum Ufer rüber, griff sich einige Stöcke, von denen einer nach ein paar Tests durchaus brauchbar war, machte oben eine tiefergehende Kerbe hinein und begann damit, die Schnur festzubinden. Am anderen Ende fädelte er die Schnur durch den kleinen Angelhaken, welcher noch im Teigbrocken steckte und hängte von jenem Brocken auch gleich ein paar kleine Fetzen daran, zwischen die er dann noch einen Regenwurm klemmte. Nun hieß es nur noch: Schwung holen, auswerfen und abwarten. Und das tat der Templer dann auch, wie schon viele male zuvor...
-
Bevor Xeratos auf Redsonja´s frage antworten konnte war Madlen da die Redsonja unter vier Augen sprechen wollte. Trotzdem dachte Xeratos über Redsonja`s frage nach. Er sollte eine Fremde helfen? so lange er noch nicht wusste um was es genau geht machte er sich lieber noch keine Meinung darüber. Schliesslich musste er noch seine eigene Probleme ihn dem griff bekommen. Aber Freunde zu haben die einem etwas schuldig sind ist nie schlecht. Sie ist sein Trainingspartner also heißt das er würde sie bestimmt noch öfters sehen. Aber ganz sicher war er sich nicht. Die frage war schwerer zu beantworten als er dachte.
Er blickte zu der kleinen Gruppe die gerade über irgendetwas redete. Ein paar Gesprächsfetzen konnte er verstehen, gaben aber keinen sinn für ihn. Nach dem es kurz ihn der kleine Gruppe still wurde winkte Madlen Xeratos zu ihnen. Jetzt würden vielleicht seine Fragen beantwortet...
-
Xeratos war gerade zu der kleinen Gruppe gestoßen, da fing Madlen auch schon zu sprechen an.
„Ich weiß, wir kennen uns noch nicht lange“ Damit ging sie unmittelbar auf den Mann ein. „Aber ich bitte dich heute um einen großen Gefallen. Die Gefahren, die er mit sich bringt, sich nicht gerade klein. Das schnellste, was dir passieren kann, ist das du stirbst. Und glaub mir, dass ist noch der angenehmster Fall. Es gibt weitaus Fürchterliches, als zu sterben.“ Madlen blickte kurz zu Marcel, der leicht den Kopf schüttelt. Das Selbstbewusstsein der jungen Frau bröckelte etwas, da sie zwar damit gerechnet hatte, doch es immer noch schlimm diese Befürchtungen bestätigt zu bekommen. „Es geht darum, einen Magier zu beseitigen. Keine Sorge, nicht heute, denn sonst wären wir vermutlich schon tot. Nein, heute müssen wir bloß Informationen über ihn sammeln. Doch auch das kann sich schon als schwierig erweisen. Sein Name ist Dead Priest, er kommt aus Varant. Ehemaliger Einsiedler und Verbündeter Zubens. Unterschätze in keinesfalls, er könnte uns vier mit Leichtigkeit töten. Aber…wie gesagt, er ist nicht hier. Wir gehen in sein Haus und suchen dort nach Blättern, Zetteln oder was weiß ich…ich will seinen Aufenthaltsort um jeden Preis!“ Madlen holte tief Luft. Jetzt kam der schwierigste Teil, sie musste versuchen eine erfahrene Kriegerin und einen Fremden zu überzeugen, ihr absolut zu vertrauen. Wenn sie es nicht schaffen würde, konnte das ihre gesamte Mission gefährden.
„Ich gebe dir Zeit darüber nachzudenken, Xeratos. Aber jetzt hört mir alle noch einmal zu. Ich habe es gerade schon gefragt und wiederhole es jetzt ein zweites Mal. Ich muss wissen, ob ihr mir vertraut! Egal, was dort drin passiert oder geschieht. Es kann uns alle das Leben kosten oder Schlimmeres, wenn ihr versucht, mich in meinen Handlungen zu unterbrechen. Ich kenne Dead Priest besser als die Meisten anderen. Ich weiß wie er vorgeht, was er tut, was er denkt, wie er handelt. Was auch immer passiert, ihr dürft meine Entscheidungen nicht umkehren wollen oder versuchen sie zu verhindern. Wenn es im ersten Moment auch falsch erscheinen mag, so ist es auf den zweiten Blick doch richtig und hat uns das Leben gerettet. Ich bitte euch nur hier und jetzt, dieses eine Mal: Vertraut mir und wir haben eine Chance heute brauchbare Informationen zu sammeln und vor allem Schlimmes zu verhindern.“ Madlen blickte in weite Ferne. „Ich weiß, es ist schwierig…auch ich musste so etwas schon einmal tun und es hat mein Leben zerstört. Aber heute, hier und jetzt könnt ihr mir helfen einen der größten Verbrecher der Menschheit näher an sein Verderben zu bringen!“
Innerlich war die junge Frau längst nicht so selbstsicher, wie sie sich nach außen hin gab. Es war nicht leicht von ihr, solche Forderungen zu stellen, da sie wusste, was es einem abverlangte sie zu erfüllen. Aber trotzdem…
Außerdem kannte sie Dead Priest längst nicht so gut, wie sie es den anderen vorspielte. Er war ein Buch mit sieben Siegeln und sie hatte vielleicht vier davon geöffnet. Nein, ihre Chancen standen nicht so gut, wie sie dachte. Und Madlen wusste das. Aber als Fürstin hatte sie eine Sache gelernt: Strahle immer Sicherheit und Ruhe aus. Egal wann und wo und wenn die Welt untergeht. Ruhe und Sicherheit sind das A und O.
-
Überzeugen war wohl nicht ihre stärke. Den immer wider von der Gefahr zu sterben ist nicht unbedingt Überzeugend. Aber wenigstens war sie ehrlich, und das ist noch viel wichtiger. Xeratos ahnte schon ihn etwa das es etwas gefährliches wird, aber er brauchte einige Zeit das zu überlegen. Redsonja schien auch noch etwas Zeit zum überlegen zu brauchen. Also antwortete er als erstes "Warum den nicht. Wen du wirklich soviel über ihn weist und er nur eine blage der Welt ist kann ich dir helfen. Aber..." Xeratos überlegte genau wie er die nächsten Worte formulieren sollte. Er wollte nicht wie ein feigling glingen und auch kein narr sein der einfach so ihn Gefahren läuft. "Ich bin mir nicht sicher wie weit ich gehen würde. Schließlich scheint er sehr Mächtig zu sein und ich habe bestimmt nicht vor einfach so ihn Gefahren zu rennen. Ich kann dir nicht mein vollständiges einverständis geben weil ich nicht weis ob ich, wen es zu verfährlich wird einfach abhaue. Ich kenn dich einfach zu wenig damit ich dir so gut vertrauen kann wie du es verlangst. Redsonja könnte ich so weit vertrauen. Also wen sie dir vertraut werde ich dir auch fürs erst vertrauen."
Er war noch nicht ganz sicher ob er auch Redsonja so weit vertrauen würde. Zu sterben hat er nicht vor. Aber sein entschluss stand fest. "Kurz: ich werde dir fürs erst vertrauen."
-
"Madlen, ich vertraue dir weit, aber ich vertraue keinen Menschen genug, dass ich seine Handlungen nicht in Frage stelle." Begann die rothaarige Kriegerin nach einigen Überlegungen. "Du kannst uns allerdings darauf vorbereiten, was geschehen mag. Welche Handlungen du tun müsstest, ohne dass wir sie verstehen. Weiss du ich habe eines gelernt, wenn man den Freunden etwas verschweigt, so spielt man höchstens dem Feind entgegen."
Danach musterte sie die andere Frau. Sie war hübsch. Vielleicht hatte sich Xeratos auch darum so schnell überzeugen lassen. Dass er ihr allerdings so sehr vertraute, freute die rothaarige Kriegern. Sie lächelte sanft und wartete auf Madlens Erläuterungen.
-
Madlen hatte so etwas kommen sehen. Sie versuchte sich ihre Gedanken etwas zu Recht zu legen und begann zu sprechen: „Wie ich dir vorhin schon erklärte, ist diese Geschichte zu lang, als dass ich sie jetzt in aller Kürze erzählen könnte. Doch so viel sei gesagt: Ich kann Dead Priest nichts mehr in die Hände spielen, was er nicht schon von mir hat. Ich kenn ihn und er kennt mich. Nein, es geht nicht darum, ob ihr meine Handlungen in Frage stellt oder nicht. Das ist euer gutes Recht. Nein, ihr dürft mich nur nicht daran hindern, sie auszuüben. Denn wenn ihr das tut, dann sterben wir mit Sicherheit! Aber gut, damit ihr etwas Bescheid wisst, versuche ich euch Dead Priest etwas näher zu bringen.“
„Lass mich das für dich übernehmen. Du warst ihm viel zu nah, als das du objektiv bleiben könntest!“
Die junge Frau nickte Marcel nur noch müde zu und setzte sich auch eine nahe Felsenbank. Sie fühlte sich wie gerädert. Ihre Vergangenheit war zwar verschwunden, doch die Gegenwart war nicht viel besser.
„Also“, fing der Mann an. „Dead Priest war ein Einsiedler in den Wüsten Varants. Ein mächtiger Magier, so alt wie die Zeit selbst. Er kennt alle Tricks und alle Kniffe, jeden Zauberspruch. Doch er hat sich immer versteckt gehalten. Irgendwann begegneten sich der Neffe Zubens und Dead Priest in der Wüste. Warum? Zufall, wer wie? Auf jeden Fall half der Magier dem Verwandten des Herrschers in allem Belange, ob im Krieg, im Handel. Wie er Madlen kennen lernte…vielleicht sollte sie euch das selber erzählen. Aber…“ Er hob abwehrend die Hand auf die Einwände von Redsonja und Xeratos. „Seid mir nicht böse. Dafür ist heute weder der rechte Ort noch die rechte Zeit.“
„Jetzt zu dem was geschehen mag“, fuhr Marcel fort, nachdem er einmal tief Luft geholt hatte. „Ich will ehrlich sein und ich denke, Madlen war es vorhin auch schon: Das Geringste, was passieren kann ist, dass ihr sterben könnt. Schlimmer wäre es, in die Hände von Dead Priest zu fallen. Er kann eure Wirklichkeit verändern, euch von einem Albtraum in den nächsten schicken. Er kann euer Bewusstsein vergiften, euch so foltern, dass ihr kurz davor seid zu sterben…aber jedes Mal holt er euch zurück, gibt euch Hoffnung auf Besserung, nur um euch im nächsten Moment wieder zu quälen. Und das Schlimmste daran ist, er gaukelt euch ständig Fluchtmöglichkeiten vor, Türen in die Freiheit, nur um diese im nächsten Moment wieder zuzuschlagen…Glaubt mir, das Problem ist nicht, Dead Priest zu finden, nein, das Problem ist ihn zu töten. Und genau darum brauchen wir eure Hilfe, wir brauchen Informationen über ihn. Wenn ihr also, nachdem ihr wisst, was er anrichten kann, immer noch bereit seid uns zu helfen, dann tut ihr uns nicht nur einen Gefallen, sondern ihr habt unsere ewige Treue und Freundschaft gewonnen. Egal wo ihr seid, wenn ihr Hilfe braucht und nach uns ruft…wir werden alles stehen und liegen lassen und sofort zu euch eilen, wenn ihr uns heute unterstützt.“
Madlen und Marcel wechselten einen kurzen, verzweifelten Blick. Es war ein letztes Seil, ein kleines Licht in der Dunkelheit, doch wenn es klappt, dann wären sie endgültig frei…
-
Es wäre der Moment gewesen, um auf dem Absatz zu drehen und Kehrt zu machen. Sie mochte Magier nicht, hielt sie für zu mächtig und hatte genug Erfahrungen, dass es schlecht war sich mit ihnen anzulegen, aber Madlen erinnerte sie zu sehr an sich selbst. Als sie noch jung und unerfahren war, hatte sie auch Hilfe gebraucht. Dennoch hätte sie es nie zugegeben. Sie war sich dessen zu jenem Zeitpunkt nicht bewusst gewesen. Vielleicht war sie es noch immer nicht. Wer wusste, ob Andreia sie wirklich von allem befreit hatte. Sie glaubte nicht wirklich daran, denn sie lebte noch. Aber das waren Gespenster vergangener Tage. Hier und jetzt zählten wohl alleine ihre Worte.
"Ich werde dir helfen."
Sagte sie schlicht und versprach nichts anderes, denn worin die Hilfe genau bestand, konnte noch immer sie entscheiden. Dann blickte sie Xeratos in die Augen. Jetzt würde sich zeigen, ob er ihrem Urteil wirklich vertraute.
-
Den letzten Satz gefiel Xeratos. Aber ob es dann in der Wirklichkeit genau so aussehen wird ist wider eine andere frage. Freunde zu haben ist nie schlecht und es gab nicht unbedingt viele dinge die dagegen sprechen. Und ein Haus von einem Magier zu durchsuchen würde bestimmt auch interessant werden.
"Wie gesagt, warum nicht. Ich werde euch versuchen so gut ich kann zu helfen."
Ganz sicher war er sich nicht mit seiner Antwort, aber na ja sterben... er hatte es vielleicht nicht vor aber angst vor dem tot hatte er nicht. Wen er sterben sollte dann sollte es auch so sein und wer nichts Riskiert der gewinnt auch nichts. Vielleicht hätte er diesmal Glück.
-
Es knackte und knirschte beachtlich, als Wombel sich am frühen Morgen aus seiner Decke schälte.
Kein Wunder, dachte er sich. Nach der Schinderei mit dem Firstbalken waren alle beteiligten Helfer geschafft gewesen und seine schon älteren Knochen schmerzten ordentlich. Mittel zweier Seilwinden war es den Leuten gelungen, den Firstbalken in die im Fels vorgesehene Aussparung zu hieven.
Zwei Gruppen zu je vier Leuten zogen wie die Besessenen an den Seilen, während sich die übrigen Helfer mittels Hebelstangen auf das Schieben und Sichern beschränkten.
Mehr als vier Stunden hatte die Schinderei gedauert und war nun schon zwei Tage her.
Aber immer noch waren die Anstrengungen zu spüren.
Während des gestrigen Tages wurde nun die Palisade und das Tor an den Firstbalken gebaut und die Arbeiten würden voraussichtlich heute oder morgen abgeschlossen sein.
Wombel nahm einen tiefen Schluck aus seiner Wasserflasche und rüttelte sanft an Lex´s Schulter.
"Auf gehts, machen wir weiter. Heute wollen wir den Tormechanismus fertigstellen und ggf. die Palisade noch mit Geländern sichern."
Lex grunzte ein wenig unwillig, stand aber sogleich doch auf und steckte seinen Kopf bis zum Anschlag in eine Wassertonne.
-
Ein lautes Gähnen hallte durch den morgendlichen Wald und gesellte sich zu den Vogelgesängen, die von jedem Baum klangen. Vogelgesänge, das war ein gutes Stichwort: Genervt und müde wanderte Robina den Weg entlang, von dem sie hoffte, er würde sie früher oder später zur Silberseeburg bringen. Bereits in den frühen Morgenstunden war sie von ihrem Nachtlager zu Füßen einer großen Eiche vertrieben worden und fluchend aufgestanden. Irgendein VERDAMMTER VOGEL hatte ihr seit Sonnenaufgang den Schlaf geraubt und direkt über ihr schrill und durchgehend gezwitschert, was die kleine Lunge hergab. Unmöglich hatte sie weiterschlafen können und das, obwohl sie bis weit in die Dunkelheit hinein gewandert war. Das Moos, auf welchem sie genächtigt hatte, musste in der Finsternis auch einen weicheren Eindruck gemacht haben, als es das tatsächlich war. Jeder Knochen schmerzte; außerdem waren die Kampfspuren von Innos geschuldeten Ausrastern aus Thorniara bislang nicht komplett geheilt und erinnerten sie mit jedem Schritt an ihren ramponierten Zustand. Sobald sie ein paar Münzen mehr in der Tasche hatte, würde sie das Geld in eine bessere Reiseausrüstung investieren.
Am Tag zuvor war sie kurz vor der Mittagsstunde aus Thorniara aufgebrochen und hatte bereits am späten Nachmittag das Jägerdorf durchquert, welches sie auch auf ihrem Weg in die Innosstadt bereist hatte. Auf dem Pfad nach Süden, umgeben von dichtem Wald, hatte sie schließlich den Entschluss gefasst, im Dickicht nach etwas Essbarem zu suchen, schließlich wollte sie nicht unnötig Proviant verschwenden. Kaum schlug sich Robina jedoch ins Unterholz – es war wie verhext-, büßte sie ihre Orientierung ein. Es dämmerte bereits und mit dem schwindenden Sonnenlicht war es ihr zunehmend schwerer gefallen, den Pfad wiederzufinden. Mehrere Stunden irrte sie so durch den Wald, um dann endlich zu fortgeschrittener Zeit ganz simpel auf demselben Trampelpfad zu stolpern, den sie zuvor verlassen hatte. Allein wegen dieser verlorenen Zeit würde sie wohl erst am Abend des heutigen Tages die Silberseeburg erreichen. Hoffentlich waren die Setarrifer Krieger noch immer in der Gegend.
-
Sie waren also einig gewesen. Nun war Redsonja gespannt, was sie erwarten würde. Also spazierte sie mit Darjel auf dem linken Arm im Burghof auf und ab. Er hatte eben seine Nahrung erhalten und schlummerte zufrieden. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie die Wachen und bemerkte plötzlich, dass sie sich regten. Alarmiert und daher vorsichtig näherte sie sich dem Tor. Doch da war kein Feind, sondern eine eher kleine Frau näherte sich. Sie hatte rotes Haar, wie die Kriegerin selber ebenfalls. Sie verharrte und beobachtete erstmals. Die Konturen wurden zu einer ganz ansehnlichen Frau, in einem ähnlichen Alter, wie Redsonja. Sie hatte die Haare zusammen gebunden, doch hin und wieder lugte eine vorwitzige Spitze dennoch hervor. Ihre Wangen waren leicht gerötet. Ob von der Anstrengung des Marschs oder der Sonne, konnte Darjels Mutter nicht beurteilen.
"Halt, woher kommt ihr und was wollt ihr?"
Vernahm Redsonja die Stimme der einen Wache, dessen Name sie noch nicht kannte. Sie spitzte die Ohren und lauschte, was die Fremde antworten würde.
-
Madlen führte ein paar Schwertkampfübungen mit voller Rüstung durch. Nur ihren Helm ließ sie dieses Mal weg. Sie fing sofort immer zu schwitzen an, wenn sie das dämliche Teil trug und das konnte die junge Frau nicht leiden.
Marcel war unterwegs, ein paar Dinge für die Aktion heute Nacht besorgen. Nichts großartiges, ein paar Fackeln, Kerzen und solches Material.
Die junge Frau hielt kurz inne. Es war etwas zugig in der Burg und sie streifte deshalb ihren Mantel über. Da ihr Kopf trotz allem etwas auskühlte, zog sie die Kapuze über das Gesicht und setzte sich wieder auf die nahe Steinbank. Langsam reduzierte sie ihre Atmung. Der Stoff des Mantels verdeckte die Hälfte ihres Gesichtes und einen größten Teil der Rüstung. Es ging der Jägerin darum, wieder ihren Gehörsinn zu schärfen. Sie hatte ihn in letzter Zeit zu wenig gebraucht. Alles blendete die junge Frau aus, bis auf den Hör- und Tastsinn. Sie ignorierte das, was sie vor ihren Füßen sah, schloss die Augen, nahm keine Gerüche mehr war. Einzig und allein die Geräusche um sie herum interessierten sie noch.
Und so würde sie bis heute Abend sitzen bleiben. Training des Geistes. Die Sinne ausbilden. Außerdem war noch Zeit. Etwas die Augen zu schließen und nur auf die Geräusche um sie herum zu achten, war auch nicht schlecht. Sie fühlte sich in letzter Zeit einfach nicht gut. Oft tat der Jägerin der Bauch weh und auch ihr Gleichgewichtssinn war nicht immer der Beste. Sie konnte aber im Moment keine Grippe gebrauchen. Da hilft nur eins: Ruhen! Doch genau das konnte die junge Frau jetzt gerade nicht. Egal, es wird schon gut gehen.
Geändert von Madlen (12.08.2012 um 19:57 Uhr)
-
"Eine alte Frau aus Thorniara hat mich mit einem Brief für ihren Sohn hergeschickt. Ihr Name ist Thusnelda, ich soll den Brief überbringen- wo finde ich den Mann?" Robina war sichtlich genervt, erneut hatte sie den gesamten Tag wandern müssen, ohne Pause. Das letzte, was sie gebrauchen konnte, war eine langatmige Diskussion mit den Wachen. Diese musterten sie nur kritisch. "Zeig her den Brief!"
Unwirsch riss man ihr das Stück Papier aus den Händen und betrachtete es eingehend. Dann lachten die Wachleute laut auf. "Der Brief wird für Schilderich sein, das Muttersöhnchen!" Robina wusste nicht, ob sie mit den Männern lachen sollte. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass man ihre Unterredung mit den Wachen beobachtete. Ein rothaarige, junge Frau fixierte sie, ließ ihren Blick jedoch hastig weiterwandern.
Robina wurde von ihren Gegenübern aus ihren Gedanken gerissen.
"Wenn Mama Thusnelda dich schickt, wirst du kaum eine Spionin sein. Du kannst die Burg betreten, so du willst."
Ein Angebot, das Robina dankend annahm. Zögerlich betrat sie den Burghof und besah sich das Innere. Es herrschte trotz der späten Stunde ein reges Treiben, Händler diskutierten mit Kriegern, feilschten, tauschten Informationen. Die Mauern der Burg wurden von Bogenschützen bewacht, in den Türmen befanden sich vermutlich weitere Streitkräfte, die im Notfall ausrückten. Alles in allem eine zwiespältige Atmosphäre...
Robina erblickte erneut die Kriegerin, deren rotes Haar und neugierige Blicke ihr bereits zuvor aufgefallen waren. Doch war sie tatsächlich eine Kriegerin? Die Rüstung, die die junge Frau trug, legte diesen Eindruck nahe, doch fiel Robina nun auch das Kind im Arm der Unbekannten auf. Um wen auch immer es sich bei der Fremden handelte, sie machte einen souveränen, kämpferischen Eindruck- mit Sicherheit konnte sie ihr weiterhelfen, Krieger aus Setarrif zu finden, denen sich Robina anschließen konnte.
"Verzeiht bitte!", rief sie der jungen Mutter zu, deren Augen sie bereits fixierten, "Ihr macht den Anschein, als würdet Ihr Euch hier auskennen. Ich bin auf der Suche nach einem Geleit in Richtung Setarrif. Könnt Ihr mir weiterhelfen?"
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
|