[Bild: teaser.jpg]
Looki.de: Hallo Ed, wir kennen dich und dein Studio NetherRealm durch Mortal Kombat, doch wie kam es zu eurem neuen Titel „Injustice: Gods among us“ und was hat es da mit dem Namen auf sich?
Ed Boon: Als wir Teil der Warner Brothers Familie wurden, hatten wir Gespräche mit dem Management und überlegten gemeinsam welche Teile des geistigen Eigentums von Warner am besten für ein Videospiel geeignet wären. Wir redeten also über bekannte Namen wie Harry Potter, Batman oder Herr der Ringe und kamen dann zu dem Schluss, dass das DC-Universum am besten passen würde.
Wir wollten dabei wirklich nur den DC-Teil zelebrieren und keine dieser Crossovers wie etwa“ Mortal Kombat vs. DC“ machen. Es soll wirklich nur darum gehen, ein Superheld zu sein mit unglaublich mächtigen, teilweise richtig übertriebenen Moves. Der Spieler soll sich mit den Superhelden identifizieren können.
Das zeigt sich besonders in den Hintergründen unseres Levels, in denen der Spieler Autos umherwerfen kann, andere Spieler durch Häuserwände schlagen kann. Durch diese Interaktionsmöglichkeiten wird der Hintergrund quasi zum dritten spielbaran Charakter im Match. Wenn dann Batman und Superman in dem Batcave gegeneinander kämpfen wird es ein anderes Erlebnis sein als in Supermans Festung der Einsamkeit.
Was den Namen betrifft geht es natürlich um Mitglieder der Gerechtigkeitsliga (engl. „Justice League“) und mit Injustice drehen wir den Begriff aufgrund des Kampfspiels ein bisschen um. Der Untertitel ergibt sich einfach dadurch, dass die Charakere gottgleiche Fähigkeiten besitzen.
Looki.de: Normalerweise besitzen Kampfspiele ja eine eher seichte Story oder sind nicht gerade bekannt für eine sehr ausgefeilte Geschichte. Für Injustice habt ihr aber extra mit DC Autoren zusammengearbeitet. Kannst du uns darüber mehr erzählen?
Ed Boon: Als Mortal Kombat damals rauskam war eigentlich schon das Besondere, dass es überhaupt eine Story hatte. Zuvor hatte keines der Kampfspiele wirklich eine Hintergrundgeschichte und Mortal Kombat war mit einer ca. 6-8 stündigen Story einzigartig. Über die Jahre hinweg haben wir zwar immer mehr Storyelemente hinzugefügt, doch im Vergleich dazu wollen wir mit Injustice wirklich cineastische Erzählungen möglich machen. Aufgrund des positiven Feedbacks zum Storymodus, zum Challenge Tower und dem gesamten Einzelspielermodus wussten wir, dass wir vergleichbare Dinge ermöglichen. Die Story wird also etwa erklären, warum auf einmal Batman gegen Superman kämpft, warum einer von beiden gewinnen konnte oder wie die anderen Charaktere in die Hintergrundstory hineinpassen.
[Bild: 125532_310.jpg]
Looki.de: Demnach haben wir jeweils verschiedene Interaktionen der Charaktere untereinander, auch was Dialoge betrifft…
Ed Boon: Ja genau, dafür existieren wirklich Skripte und es fühlt sich an wie ein Film.
[Bild: 125536_310.jpg][Bild: zoom.gif]
Looki.de: Wird es abgesehen vom Storymodus auch noch andere Beschäftigungsmöglichkeiten im Singleplayerbereich geben?
Klar, wir wollen selbstverständlich weitere Möglichkeiten anbieten und dachten dabei an Dinge wie den Challenge Tower, wollen aber auch nicht alles kopieren, sondern etwas vergleichbares erschaffen.
Looki.de: Wie viele Charaktere sind denn eigentlich zum Launch von Injustice mit dabei?
Ed Boon: Also es wird schon vergleichbar mit Mortal Kombat sein. Etwas mehr als 20 Charaktere vielleicht und wir haben natürlich die Möglichkeit die Auswahl durch DLC noch zu erweitern. Vorerst werden es wie gesagt so zwischen 20 und 30 Superhelden sein.
Looki.de: Bringt dann auch jeder der Charaktere seinen eigenen Level mit oder teilen sich manche die Hintergründe?
Ed Boon: Jede Spielfigur bringt einen Schauplatz mit. Mit dem Batcave, Metropolis und der Festung der Einsamkeit haben wir schließlich klassische DC Schauplätze. Wir haben aber zusätzlich auch eher obskure Arenen und eher weniger bekannte Helden werden mit dabei sein, zusammen mit ihren Schauplätzen.
Looki.de: Welcher ist eigentlich dein Lieblingscharakter im Spiel?
Ed Boon: Das wäre Nightwing. Er kämpft mit den beiden Sticks und kann sie zusammensetzen, um auch weit reichendere Angriffe zu machen. Diese Kombi gefällt mir sehr.
[Bild: 125537_310.jpg][Bild: zoom.gif]
Looki.de: Die Besonderheit der Schauplätze bei Injustice sind die Interaktionsmöglichkeiten. Was kann man denn da als Spieler anstellen?
Ed Boon: Die Magie des Spiels lebt eigentlich von den Hintergründen. Bei den meisten Kampfspielen sind die Hintergründe nur nette Bildchen mit denen man nichts tun kann. In Injustice hat jeder Schauplatz seine Besonderheit, die sich für den Kampf nutzen lässt oder mit der man in andere Bereiche des Levels gelangt. Jeder Charakter interagiert dabei auf unterschiedliche Weise mit der Umgebung. Batman benutzt lieber seine Gadgets wogegen Superman einfach nur unglaublich stark ist. Batman kann auf ein Auto steigen und deinen Kopf dagegenhämmern, doch Superman schnappt sich einfach den ganzen Wagen und knallt ihn auf dich drauf. Diese unterschiedlichen Interaktionen eines jeden Spielcharakters sind wirklich das, was meiner Meinung nach die Spielerfahrung so besonders macht.
Looki.de: Es soll sich also wirklich wie ein Sandkasten anfühlen, in dem man miteinander spielen kann, bzw. genau so epische Materialschlachten geben wie bei den Superhelden in den Comics und Filmen?
Ed Boon: Ganz genau.
Looki.de: Wir haben bisher gesehen, dass sich Kämpfe auf einen zweiten Teil eines Schauplatzes ausgebreitet haben. Ist das dann bei jeder Arena der Fall?
[Bild: 125543_310.jpg][Bild: zoom.gif]
Ed Boon: Richtig, jede Arena wird mindestens zwei Abschnitte haben. Es macht natürlich auch Spaß, den Gegner in ein komplett neues Areal zu prügeln, voll mit neuen Spielsachen die man benutzen kann.
Looki.de: Für die Charaktere aus den DC Universum habt ihr bestimmte Outfits gewählt. Wird es jeweils bei einem bleiben oder können wir auch da mehrere Varianten erwarten?
Ed Boon: Ich glaube jedes unserer Spiele aus der letzten Zeit hatte mehrere Outfits und das wird bei Injustice dann auch der Fall sein. Ich weiß noch nicht wie man genau als Spieler an sie herankommen wird, ob man sie freischalten muss z.B., aber es wird definitiv mindestens zwei Optionen geben.
Looki.de: Die Frage kommt wahrscheinlich schon sehr häufig: Wird es in Injustice auch Fatalities geben oder verlasst ihr mit eurem neuen Spiel den total brutalen und blutigen Pfad?
Ed Boon: Klar, weil wir NetherRealm sind und Mortal Kombat gemacht haben, fragt man uns das quasi ständig. Unsere Antwort darauf ist, dass Injustice ein komplett eigenständiges Spiel ist und seine eigene Rolle hat, wir wollen hier nicht einfach eine Schablone verwenden und alles ähnlich gestalten.
Looki.de: Von welcher eurer Erfahrungen mit Mortal Kombat profitiert Injustice eigentlich deiner Meinung nach am meisten?
Ed Boon: Ich glaube es sind eher die kleineren Dinge. Optische Feinheiten wie die Balken für Gesundheit und Special Moves. Bei beiden Spielen kämpfen zwei Charaktere, doch damit hören die Gemeinsamkeiten eigentlich schon auf. Die unterschiedlichen Hintergründe und Interaktionsmöglichkeiten sind wichtige, aber auch komplett neue Elemente. Leute unter Autos zu begraben, sie in das nächstgelegene Haus oder in die Erdumlaufbahn zu boxen ist eine komplett neue Erfahrung.
Looki.de: Du sagtest zwei Charaktere. Dabei wird es auch bleiben oder wäre auch ein Tag Team Modus denkbar?
Ed Boon: Es wird bei zwei Spielern bzw. zwei Charakteren bleiben.
Looki.de: Was den Multiplayer betrifft werdet ihr Online und Offlinemodi anbieten. Wie üblich auch ein Lobbysystem?
Ed Boon: Klar, da wird alles dabei sein. 8-Spieler Rundenkämpfe, Beat the King Modi – es wird an alles gedacht.
Looki.de: In vorherigen Interviews sagtest du auch mal, dass es bei Mortal Kombat zur damaligen Zeit, während der technischen Ära etwas Besonderes war, dass ein Spiel so realistische Charaktere hatte. Was glaubst du zeichnet Injustice in der aktuellen Hardwaregeneration am ehesten aus?
Ed Boon: Abgesehen von dem Superheldensetting sind es wirklich die Schauplatze und Interaktionen, die das Spiel von jedem anderen Kampfspiel unterscheiden.
Looki.de: Vielen Dank für deine Zeit.
[
Autor: André Mackowiak]