Hallo liebe Community!
Ich habe mir einmal die Mühe gemacht Piranha Bytes neuestes RPG-Adventure "Risen 2 Dark Waters" einmal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Dieser Text soll in keinsterweise die Absicht besitzen jemandem gezielt den Spielspaß zu verderben noch das Spiel grundsätzlich in den Dreck zu ziehen. Geschmäcker und Meinungen sind eben verschieden!
Als ich vernahm, dass Risen 2 gerade einmal "nur" 6,5 GB Festplattenspeicher trotz 4 audialen Sprachausgaben (Deutsch, Englisch, Polnisch und Russisch) vorraussetzt, bestätigten sich meine Befürchtungen. Allein knapp 5 GB gehen schon für die Sprachdateien drauf, der Rest setzt sich aus Sounds und Texturen zusammen und genau das macht sich spätestens auf Takarigua bemerkbar: Dschungel, Dschungel und nochmal Dschungel. Man fühlt sich wie nach einem Flugzeugabsturz im Amazonasgebiet. Bei der Umgebungsvielfalt könnte man glatt meinen, dass die Leveldesigner sich allesamt nur der Copy+Paste-Funktion bedienten und keine besonders ausgeprägte Kreativität besitzen. Dasselbe scheint auch auf die Storyboardwriter zuzutreffen was einige Ungereimtheiten offen lässt; was ist aus Ursegors Uber-Rüstung geworden? Wieso ist der Held zwischenzeitlich zu solch einem kämpferischen Loser geworden und arbeitet zu allem Übel auch noch für die Inquisition, obwohl die ja bekanntlicherweise, speziell Mendoza für den ganzen Schlammassel und deren Konsequenzen verantwortlich ist? Die Mimik und Gestik der Charaktere ist zwar Facettenreicher als im Vorgänger, doch wirkt sie oft mehr gewollt als gekonnt und an manchen Stellen sogar übertrieben - Beispiel Patty: Es gibt keine Frau auf der Welt, die nonstop mit ihren Hüften hin- und herwackelt und ständig Ringe in die Luft zeichnet.
Achtung! Ab hier kommt'n Haufen spoilernder Content! Um die Struktur des Beitrags nicht zu zerstören hab ich's nich ausgeblendet. Wer nicht gespoilert werden will: bitte einfach nicht lesen!
Story
- Die Story scheint komplett neu aufgesetzt und nicht sonderlich plausibel an den Vorgänger anzuknüpfen - Wo wir uns noch in Risen auf einer, von der Inquisition unterdrückten Insel befanden, auf der wir einen Feuertitan, um ein drohendes Unheil zu verhindern, bezwingen mussten, schippern wir nun in Risen 2 als gesetzloser Pirat gemütlich von Insel zu Insel und jagen nebenbei noch einer herrschsüchtigen Meerhexe hinterher die nichts besseres zu tun hat, als die Küsten und Meere von Arborea unsicher zu machen.
- Bemerkenswert ist auch die Berufung auf die eher schwachen Parallelen zwischen Teil 1 und 2 bezüglich des Themas "Piraten". Während in Risen Stahlbart und sein oller Schatz eher sehr marginal zum Spielcontent gehörten, dreht sich in Teil 2 plötzlich alles nur noch um das Thema Piraten.
- Auch einige "WTF"-Momente sind im Spiel unnützerweise enthalten. So zum Beispiel das ganz Caldera einer überdimensional großen Grillparty ähnelt und trotz dessen die ganzen Bürger und Ratsmitglieder weiterhin unbesorgt in ihren Häusern leben oder man mal eben nen ganzes Schiff der Inquisition in Puerto Isabella kapern kann und bei einem erneutem Besuch der Stadt einem kein Schwein "Böse" deswegen ist. O.o
- Die Eingeborenen, ganz besonders ihre Namen und Berufsbezeichnungen wie "Kiki" wirken eher kitschig und aus nem Karl May Roman geklaut, als ausführend konzeptioniert.
Atmosphäre
- Die Dialoge sind nicht gerade das Nonplusultra, obwohl man nach so langer Zeit hätte wesentlich mehr erwarten können. Viele Charaktere hören sich gleich an, viele Sätze des Helden fangen situationsabhängig in der falschen Tonlage an und wirken teilweise überzogen was seine Aussagen unglaubwürdig und gespielt rüberkommen lassen. Und dann wäre da noch Patty. O__O Dieser Satz: "Worauf trinken wir?" Was zum Geier haben sich die Jungs von Piranha Bytes dabei gedacht? Und zu allem Überfluss hört man den Satz auch noch aus 20 Metern Entfernung, also wenn man vor der Taverne auf Takarigua und sie auf Stahlbarts Schiff steht, in der selben Lautstärke. O.o
- Die spielerische Atmosphäre ist spätestens auf Takarigua sehr stimmig und gut umgesetzt und kann an einigen Stellen auch wieder kurzzeitig ansteigen, doch sie geht schon nach kurzer Zeit auf Grund der allgegenwärtigen Grünen Hölle das Weite suchen. Das "Piraten-in-der-Karibik-Flair" wurde aber trotz allem gut getroffen und in Szene gesetzt. Dies kann aber teilweise an manchen Stellen durch das plötzliche Erscheinen der Vegetation und springenden Schatten zunichte gemacht werden.
- Die Grafik an sich ist ne kleine Augenweide und auch das Aussehen der Charaktere, besonders das der Kapitäne und Tiere ist authentisch - ganz besonders die Gorillas sind überzeugend.
- Die Soundkulisse ist sehr stimmig und vielfältig - Meeresrauschen, Gewitter, Windböhen, etc.. Die Musikuntermalung ist nicht zu aufdringlich und passt zum jeweiligen Ambiente.
- Das Spiel ist größtenteils Bugfrei, bis auf die Tatsachen, dass sich bei angelegter Muskete, diese in eine Fehlstellung dreht während man einen Schatz ausgräbt und man zu früh eine Nebenquest in Maracai absolviert, man dazu gezwungen ist, in völliger Unterlegenheit sich Garcia im Dorf der Maracai stellen zu müssen.
Kampfsystem und Waffen
- Hier muss man in erster Linie anmerken, dass das Kampfsystem sehr experimentell und facettenreich gestaltet, doch eher schlecht umgesetzt wurde. Was am Anfang in eintönigem Buttonsmashing ausartet, endet im weiteren Spielverlauf eher in einem lächerlichen One-hitting-Gemetzel. Wer aber primär auf den Nahkampf setzt, kann durchaus Zeuge einiger gut inszenierter und spektakulärer Kämpfe werden.
- Die Einführung von Schusswaffen, Lang- wie auch Kurzwaffen, frischt das ganze Gameplay zwar etwas auf, doch wurde auch das eher schlecht als recht umgesetzt. So werden Schusswaffen schnell zur überlegenen Waffengattung und lassen mit nötiger Skillung sogar Onehitkills zu. Unverständlich ist auch das Musketen und Schrotflinten eine 10-fach geringere Nachladezeit als Pistolen besitzen, obwohl sie dieselbe Technologie besitzen; das macht die Eisen natürlich im Gegensatz zu Nahkampfwaffen imba. (Würde mich nicht wundern, wenn da'n Programmierer ne 0 hinter der 2 vergessen hat und deshalb die Flinten so ne kurze Realoadtime besitzen.
- Kämpfe, in denen mehrere gegenerische Fernkämpfer beteiligt sind, erweisen sich oft als heikel und hindern einen daran vernünftig kämpfen zu können da eigene Attacken durch treffer unterbrochen werden. Auch ist der Fokus der einzelnen Gegner auf den Spieler etwas zu durchwachsen, was unter Umständen zur Folge hat, dass man von allen Seiten angegriffen wird - in Risen 1 besaß man mehr Zeit sich um einen Gegner zu kümmern, bevor ein anderer sich einmischte.
- Wirklich schade ist der Wegfall der typischen "Rollenspielmagie", die bedauerlicherweise durch ein völlig klischeebehaftetes "Voodoo" ersetzt wurde, dass zwar ganz witzige Spielerein wie die Kontrolle eines NPC's erlaubt aber in etwa so nützlich wie'n Vogelschiss auf der Windschutzscheibe ist. Die Tränke sind in etwa auch so hilfreich, wie'n Regenschirm in der Wüste.
- Anzumerken ist auch die unrealistische Unsterblichkeit der meisten Dorf-/Stadtbewohner, so kann man beispielsweise die gesamte Einwohnerschaft einer Stadt zu Brei schlagen ohne das man großartige Konsequenzen fürchten muss und kann nebenbei dadurch noch einiges an Ruhm farmen. Auch unrealistisch ist die Zeitspanne, die ein Bürger verärgert ist nachdem er K.O.-geschlagen wurde - in G3 benötigte man danach den Vergessenszauber.
Ausrüstung und Skillung
- Sehr positiv zu betrachten ist die Einführung von "Ruhm" anstatt der üblichen XP; dessen eine gewisse Anzahl von nötig ist um bestimmte Attribute zu verbessern anstatt Talent- und Skillpunkte zu vergeben.
- Etwas deplaziert sind einige Möglichkeiten, die es einem recht früh im Spiel erlauben essentielle Konversationen zu seinen Gunsten zu beeinflussen, bei denen man Un- bzw. sehr schwer möglich zu diesem Zeitpunkt bereits einen nötigen Skilllevel erreicht hat.
- Negativ fallen die Wucherpreise für das Erlernen neuer Fertigkeiten auf.
- Es ist zwar ganz nett das man nun einzelne Ausrüstungsgegenstände wie Schuhe, Hüte, Hosen und Jacken erwerben und anlegen kann, nur fällt die Auswahl im gesamten Spiel eher mickrig aus. Die wenigen Outfits bleiben dem Piratenmotto treu und sehen sehr stimmig aus und unterstreichen das gegebene Ambiente zusätzlich.
- Das Inventar wurde nun endlich mal übersichtlich gestaltet, wenn auch noch ausbaufähig - Pluspunkt!
Spielumfang und Komplexität
- Die Welt ist eher mickrig und auf ein paar kleine Inseln beschränkt, sehr eintönig, kaum abwechslungsreich, keine sonderbar gut versteckten Orte/Secrets und mal wieder rollenspieltypisch zugeschissen mit Truhen in denen sich zu 90% eh nur unbrauchbarer Müll befindet.
- Die Städte - seltsamerweise darf sich in Risen 2 eine Ansammlung von gerademal 3-4 Holzhütten eine "Stadt" nennen. Für mich hat sowas noch nicht einmal Dorfniveau. Sowas hat man in G 1-3 um Längen besser hinbekommen, sogar die Hafenstadt aus Risen darf sich getrost im Größenverhältnis zum Nachfolger noch "Stadt" schimpfen.
- Die Inseln und den damit verbundenen Quests sind rollenspieluntypisch sehr eintönig und linear. Töte 10 hiervon, bringe 6 davon. Man verbringt in der Regel die meiste Zeit damit von Insel A zu Insel B und dann zu Insel C und zu Insel D usw. zu hüpfen. Wie bereits schon einige hier angesprochen haben, wirkt das ganze ziemlich "schlauchig", als würde man einen Zug fahren -> man kann nicht lenken!
- Die implementierten Minispiele wirken eher gewollt als gekonnt und sind teilweise nerfig, gar frustrierend - ich habe gefühlte 5 Std. benötigt um Wilsons Pistole zu bekommen; das schwammige Zielen tut sein Übriges.
- Man hat kaum Möglichkeiten mit der Spielwelt zu interagieren, wenn dann nur mit funktionslosen Hafenkanonen.
- Zu bemänglen ist auch der Wegfall genretypischen Berufen, wie Schmied, Alchemist, usw. die nur in stark abgespeckter Form vorhanden sind und aufgrund Materialmangels schwer auszuüben sind.
- Innovatives "Schlossknacken" - ist zwar keine bahnbrechende Erfindung aber trägt durchaus zum Charme von Risen 2 bei. Jedoch ist das Verhalten der NPC's wenn man beim Klauen erwischt wird, nicht immer der Situation angemessen - sie enthalten sich des Öfteren und wenn sie sich zum Angriff entschließen ist es in den meisten Fällen ein Leichtes sie K.O. zu schlagen. Taschendiebstahl scheint (eigene Erfahrung) in 100% aller Fälle zu funktionieren ohne das es vom betroffenen NPC bemerkt wird. Die Fähigkeit: "Schleichen" verliert demnach auch an Bedeutung.
- Negativ ist auch die Linearität in den Konversationen, deren Entscheidungsmöglichkeiten evtl. nur kleine Events wie ein Duell, etc. auslösen, aber letzten Endes immer denselben Ausgang haben.
- Die Gesamtspielzeit fällt mit etwa 30 Stunden eher gering als für Rollenspiele angemessen aus.
- Die Preispolitik seitens Deepsilver und Piranha Bytes bezüglich der schwindel "DLC's" inklusive falscher Versprechungen (Lufttempel angeblich 10h Extraspielzeit, nach 30 mins war ich wieder draußen.) ist sehr kritisch und negativ zu betrachten. Abzocke!
Fazit
Risen 2 hat durchaus seine Stärken und Reize aber leider überwiegen die negativen Aspekte und ist demnach nicht für Jedermann geeignet. Es sind durchaus gewisse Parallelen zu Lionhead Studios' "Fable 3" zu erkennen.
Risen 2 wirkt im Allgemeinen als hätten die Entwickler überhaupt keine Lust gehabt ein neues Spiel rauszubringen oder standen zumindest unter hohem Zeitdruck; Vieles wirkt ziemlich unfertig und improvisiert. Alles in Allem ein etwas leicht unterdurchschnittliches casualbezogenes RolePlayGame ohne klarer Storyline, geringen spielerischen Umfang, verpackt in einer zeitgemäßen Grafikengine und stimmigem Ambiente das gezielt ein gewisses Südseeflair verbreitet, welches aber lediglich dazu taugt die Langeweile über Bord zu werfen (lol) anstatt den Anforderungen eines richtigen Rollenspielfans gerecht zu werden. Piranha Bytes hatte mit Risen 2 zwar recht gute Ansätze und Ideen in den Raum geworfen, doch leider haben se die Umsetzung ziemlich vergeigt. Mit Risen 2 wurde zwar'n Schritt nach vorn gewagt, doch leider'n viel zu Großer wie sich herrausstellte, welcher u.a. auch die vielen Vergleiche mit Gothic 2 rechtfertigt. Wie wir alle wissen, das Risen die "Wiedergutmachung" für das G3-Desaster und auch'n indirekter Nachfolger davon ist, welcher sich allein schon vom Gameplay (ausgenommen KS), Inventar, Berufen und der Grafik (ich bezweifle das PB für Risen eine eigene Engine programmiert hat) bemerkbar macht. Die meisten Gothic- und Risenfans haben wahrscheinlich ein 2. Risen in gewohnter Gothic-manier, wie man es vom Vorgänger gewohnt war, erwartet, bekamen aber leider nur ein recht eintönig-lineares Rollenspiel mit Casualambition serviert. Würden die ganze Publisher nicht diesem Onlineaktivierungs-trend folgen, könnt ich jetz mein R2 problemlos wieder verticken, denn die knapp 50 Steine isses mir Keinesfalls wert, ich fände eine preisliche Ansetzung im Bereich der 35€ angemessener. Schade eigentlich, hätt was werden können.
Ich würde mir lieber noch mal ne Art G3 wünschen, nur ohne Bugs und sonem mickrigen Ende.
So, ich hoffe ihr könnt damit etwas anfangen.
Gruß, C'Ro
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Geändert von CodenameZero (30.05.2012 um 15:52 Uhr)
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Da kann ich im Großen und Ganzen nur zustimmen, gerade was die Punkte Story und Atmosphäre angeht. Ich finde es auch gut, dass du hier auch positive Punkte herausarbeitest, wobei ich beim Inventar die Sache etwas anders sehe, aber gut sortiert ist es, da stimme ich dir zu.
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Aber eben genau solche schwerwiegenden Veränderungen können den Tod eines Spiels bedeuten. Ein gutes Beispiel liefert in dem Fall dass bald erscheinende neue Devil May Cry; CapCom hat allein dadurch, dass der neue Dante schwarzes Haar trägt und raucht, unzählige Fans und somit potenzielle Kunden verloren. Es war mitunter schon der Schritt in die richtige Richtung von PB, nur leider haben sie einen zu großen Schritt gewagt. Man muss zwar ständig seine Spielereihe verändern, da jedesmal datselbe Konzept auf Dauer irgendwann mal ausgelutscht sein wird. Aber man hätte hier nur in kleineren Schritten den Pfad der Veränderung beschreiten dürfen. Man ist die alten Konzepte noch gewohnt die bis zu Gothic 1-Zeiten zurüückreichen und wird hier in ein völlig fremdes Neuland geschickt. "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht"
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Wollte dir gar nicht wiedersprechen, auch ich gehöre zu denen die nichts neues wollen und gefälligst ein RPG zocken wollen das so ähnlich ist wie Gothic 1 oder 2 !
Oder zu mindestens wie Gothic 3 aber Risen 2 ist einfach nicht mehr das wahre.
Kein Mittelalter setting, kein freies töten von Npcs, kein freies klettern, ein G3 ähnliches Kampfsystem und zu viele Locations
Mal im ernst, lieber eine große Stadt (in der man sich zusammen mit der jeweiligen Fraktion heimisch fühlt und im Laufe des Spiels immer wieder zurückkehrt), als 5 kleine Städte in die man nur eine gewisse Zeit ist um alles abzuquesten und fertig.
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Warum spielst du dann nicht Gothic?
Ein kleinerer Schritt wäre noch komischer gewesen. Sie wollten ins Piraten-Setting wechseln. Um den Fans den Umstieg zu erleichtern lassen sie aber das typische Fantasy-Magiesystem drin. Ich persönlich hätte das so unpassend gefunden, es war richtig, dass sie es verändert haben. Das Problem an PB ist nun mal das kleine Studio, daher kann es dauern bis Ideen richtig ausgereift sind. Während bei Bethesda theoretisch viele Leute über Vor- und Nachteile diskutieren könnten, können es bei PB weniger. Es ist schwer, Probleme zu sehen, gerade wenn das Spiel von einem selbst ist. Deswegen aber z.B. das gesamte Voodoo-System zu verurteilen ist mMn. auch falsch, den gepasst hat es und eine gute Idee war es auch.
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schönes review ich gehe mal auf die einzelnen Punkte ein..
und genau das macht sich spätestens auf Takarigua bemerkbar: Dschungel, Dschungel und nochmal Dschungel. Man fühlt sich wie nach einem Flugzeugabsturz im Amazonasgebiet. Bei der Umgebungsvielfalt könnte man glatt meinen, dass die Leveldesigner sich allesamt nur der Copy+Paste-Funktion bedienten und keine besonders ausgeprägte Kreativität besitzen
Was am Anfang in eintönigem Buttonsmashing ausartet, endet im weiteren Spielverlauf eher in einem lächerlichen One-hitting-Gemetzel. Wer aber primär auf den Nahkampf setzt, kann durchaus Zeuge einiger gut inszenierter und spektakulärer Kämpfe werden.
Das Schusswaffen zu stark waren stimme ich dir zu. Die kurze Nachladezeit +Stun bei treffer+möglichkeit des rückwärtslaufen machen viele kämpfe viel zu einfach,
•Kämpfe, in denen mehrere gegenerische Fernkämpfer beteiligt sind, erweisen sich oft als heikel und hindern einen daran vernünftig kämpfen zu können da eigene Attacken durch treffer unterbrochen werden
Gegnerische Musketiere gabs ja nicht so viele, der Großteil war ja Speerwerfer.
•Wirklich schade ist der Wegfall der typischen "Rollenspielmagie", die bedauerlicherweise durch ein völlig klischeebehaftetes "Voodoo
•Sehr positiv zu betrachten ist die Einführung von "Ruhm" anstatt der üblichen XP; dessen eine gewisse Anzahl von nötig ist um bestimmte Attribute zu verbessern anstatt Talent- und Skillpunkte zu vergeben.
•Negativ fallen die Wucherpreise für das Erlernen neuer Fertigkeiten auf.
•Es ist zwar ganz nett das man nun einzelne Ausrüstungsgegenstände wie Schuhe, Hüte, Hosen und Jacken erwerben und anlegen kann, nur fällt die Auswahl im gesamten Spiel eher mickrig aus. Die wenigen Outfits bleiben dem Piratenmotto treu und sehen sehr stimmig aus und unterstreichen das gegebene Ambiente zusätzlich.
•Die Welt ist eher mickrig und auf ein paar kleine Inseln beschränkt, sehr eintönig, kaum abwechslungsreich, keine sonderbar gut versteckten Orte/Secrets und mal wieder rollenspieltypisch zugeschissen mit Truhen in denen sich zu 90% eh nur unbrauchbarer Müll befindet.
Alles in allem ein schönes review
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Sumpfkraut GottGast
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Das liegt aber vermutlich im Skillsystem begründet, denn in Risen 2 ersetzt das Gold im Grunde die LP. Leider sind die Preise für das Lernen dadurch so hoch ausgefallen, dass alle anderen Kosten im Spiel dagegen verblassen.
Naja, dass Kleidung dich einschüchternder oder beliebter Macht ist doch glaubwrüdig. Das finde ich eigentlich gut.
Was die Truhen betrifft, finde ich es unglücklich, dass praktisch alle Items in Truhen liegen und die wild in der Welt verstreut stehen, anstatt dass es kleine Schauplätze gibt an denen einfach Items am Boden liegen. Ich meine wer stellt denn riesige Ksiten überall in die Pampa und lässt sie dann zurück.
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Das ein edles Hemd meine Dialogoptionen verbessert ist natürlich logischer (bezogen auf reallife) als das ein Rüstung den Schaden meiner Flinte verbessert aber ich mag es nunmal meinen Helden zu pimpen. Ich habe wesentlich häufiger mein Gewehr gebraucht/benutzt als Silberzunge. Und ich meine wenn es Ringe mit + Muskete gibt warum sollte es dann nicht auch einen Hut oder Schuhe mit + Muskete gibt.
Silberzunge erhöht nur mein Gold, das habe ich genug das brauche ich nicht mehr.
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Jetzt musst du mir aber mal was erklären: Wo hast du denn den Stun? Der Gegner wird zurück geworfen und man gewinnt dadurch etwas an Entfernung, aber das war in Risen, in G3 doch genauso, die Gegner wurden durch Treffer zurückgeworfen, ist doch auch logisch oder rennst du einfach weiter, wenn du ein Geschoss oder einen Pfeil in den Körper kriegst?
Zu den Kisten will ich auch nochmal fragen: 1. Wo hat man denn mal was wirklich sinnvolles in Kisten gefunden? Waffen scheinst du ja nicht zu meinen, denn die findet man auch in Kisten (zumindest die zum zusammensetzen). Ringe kann man auch in Kisten finden, was willst du mehr? Wäre doch auch langweilig, wenn in jeder dritten Kiste irgendeine Überwaffe wäre, noch besser als die letzte. In den Kisten ist nun mal der ganze Kram, ob man den braucht oder nicht, war aber bisher überall so. ich versteh die Aufregung nicht. Genauso, dass die Kisten irgendwo in der Gegend rumstehen. War doch bisher auch in jedem PB-Spiel so. Es standen überall irgendwelche Kisten in der Gegend rum, teilweise mit Items, wo man denkt: Warum schafft man sich dafür ne Kiste an (G2 im Minental: eine Kiste mit einem Goldstück)?
Ich will die alten Spiele nicht zerreden, aber da hat es doch auch niemanden gestört oder nicht? Warum denn jetzt?
Zu Voodoo: Ja, ein bischen mehr wäre schön gewesen, aber ich glaub, da wollte PB erstmal gucken, wie es ankommt, bevor sie sich da noch einen regelrechten Skillbaum für überlegen. Ich denke, da es im Großen und ganzen ja positiv aufgefasst wurde, gibt es in einem möglichen R3 eine Verbesserung, sodass man einen Angriffs-Voodoo-Magier spielen kann, aber auch den Kontrolleur, wie wir ihn jetzt schon kenne. Zumindest wäre das der nächste logische Schritt.
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Ja, es lag deutlich mehr außerhalb rum, aber es gab auch genügend Kisten in der Pampa, ist also die Frage, warum es euch nun so stört. Da sich in vielen Kisten vor allem Gold und Proviant befindet, wäre es doch auch blöd, den einfach auf der Erde zu verteilen. Heb mal 20 Goldstücke auf. Nach dem dritten mal hast du keinen Bock mehr drauf. Desweiteren gehören Kisten, insbesondere Schatzkisten ja auch zum Piraten-Setting. Jeder Depp hat doch sein Zeug in eine Kiste gepackt und eventuell sogar noch vergraben (zumindest nach dem Klischee
). Und es ist ja auch nicht so, dass es überhaupt nichts mehr gäbe, was in der Welt rumliegt, es gibt ja immer noch genug Sachen zum direkt aufheben, allerdings weniger als in den vorherigen Spielen, das geb ich zu. Das nun aber als Kritikpunkt hinzustellen, finde ich ein bischen übertrieben. Hätte das Zeug in der Gegend rumgelegen, hättet ihr doch auch gefragt, wie es da hinkommt. Man kann sich auch über Kleinigkeiten aufregen.
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Beim Spielen kam es mir so vor, dass sich der Kram, der so rumliegt, auf "Proviant" und andere Pflanzen beschränkt. Das war in Gothic anders.
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Das haben die Items netterweise durch ihre Platzierung oft selbst erklärt. Überfallübrigebleibsel usw. Wenn man die Items einzeln platziert macht man sich dabei in der Regel mehr Gedanken was man tut, als wenn man eine Randomksite irgendwo hinsetzt, weil es einfach mehr Aufwand ist und länger dauert, wodurch man sich automatisch stärker damit beschäftigt.
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http://forum.worldofplayers.de/forum...pf-im-Nahkampf
EDIT: habe letztens noch DNDR gespielt und muss sagen dort gibt es auch einen Stun sogar stärker als ich in Erinnerung hatte. Als Bogenchar wird mein Schadensoutput stark reduziert wenn alle auf mich einhauen (reduzierte trefferchance) aber ich muss nicht extra wegen einem Startgegner Angst haben. Ausßerdem kann ich nicht rückwärts laufen, sprich ich sollte den Gegner töten bevor er mich erreicht sonst gehen meine HP ziemlich schnell runter. dort hat ein Treffer den Gegner nicht zurückgeworfen obwohl das Angriffstempo des Bogens eher einem MG ähnelt.
zu den Kisten will ich auch nochmal fragen: 1. Wo hat man denn mal was wirklich sinnvolles in Kisten gefunden? Waffen scheinst du ja nicht zu meinen, denn die findet man auch in Kisten (zumindest die zum zusammensetzen). Ringe kann man auch in Kisten finden, was willst du mehr? Wäre doch auch langweilig, wenn in jeder dritten Kiste irgendeine Überwaffe wäre, noch besser als die letzte. In den Kisten ist nun mal der ganze Kram, ob man den braucht oder nicht, war aber bisher überall so. ich versteh die Aufregung nicht. Genauso, dass die Kisten irgendwo in der Gegend rumstehen. War doch bisher auch in jedem PB-Spiel so. Es standen überall irgendwelche Kisten in der Gegend rum, teilweise mit Items, wo man denkt: Warum schafft man sich dafür ne Kiste an (G2 im Minental: eine Kiste mit einem Goldstück)?
Ich will die alten Spiele nicht zerreden, aber da hat es doch auch niemanden gestört oder nicht? Warum denn jetzt?
Bei den alten Teilen gab es (wenn auch nur ein paar wenige) Truhen wo mal etwas BRAUCHBARES drin warGeändert von Teron Gorefiend (30.05.2012 um 21:30 Uhr)
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Mir ist klar, was Stun ist (dass der Gegner kurzzeitig nicht angreifen oder bewegen kann), aber inwiefern taucht der bei den Musketen auf? Ich habe bisher nur einen Rückstoß gemerkt, das ist kein Stun.
Aber brauchst du wirklich die permanenten Tränke? Es gibt die legendären Gegenstände, genug Pflanzen, da brauch ich keine Tränke zusätzlich, zumal es sie nicht gibt (ob das gut oder schlecht ist, ist eine andere Sache). Die temporären Tränke gibt es aber in Truhen. Daher versteh ich nicht, welche Items dir in Truhen gefehlt haben.
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Gegner rennt auf mich zu. Ich schieße, er wird für ca. eine halbe Sekunde gestunnt. ich renne nach hinten warte bis ich wieder feuern kann und wiederhole das ganze. Dieser kurze Stun reicht aus um den Helden zu wenden und nach hinten zu rennen ohne das der Gegner näher kommt.
Beispiel der Gnomenfresser oder wie das Teil hieß. Dieser riesen Gegner auf der Insel der Diebe. Als Nahkämpfer habe ich aufgegeben nachdem all meine Rum+Grogs aufgebraucht waren (habe das Vieh nichtmal ersthaft verletzt). ALs Musketier easy going. Zwar habe ich pro Treffer evtl. 2% der HP zerstört aber mit hit and run hat das hervorragend geklappt. Ich wurde nur 2 mal getroffen weil ich kurz abgelenkt war. Da es keinen Mindestschaden gibt bin ich mir ziemlich sicher das ich den auch mit Schusswaffen auf Stufe 1 und der schlechtesten Schusswaffe besiegt hätte.
Was mir auch aufgefallen ist, dass gewisse Gegner auf den Helden zurennen kurz vorher stehen bleiben und dann zum Schlag ausholen, man hat genug Zeit wegzurennen ohne getroffen zu werden.
Aber brauchst du wirklich die permanenten Tränke? Es gibt die legendären Gegenstände, genug Pflanzen, da brauch ich keine Tränke zusätzlich, zumal es sie nicht gibt (ob das gut oder schlecht ist, ist eine andere Sache). Die temporären Tränke gibt es aber in Truhen. Daher versteh ich nicht, welche Items dir in Truhen gefehlt haben.
Es geht einfach darum das es eher eine Enttäuschung ist wenn man eine Höhle cleart und in der Truhe ist dann nur Müll. Die schwierigste Truhe in DNDR Fisters Truhe in der Diebesgilde hatte 20 Kombinationen, Inhalt war aber ein Trank mit +3Geschick. Wenn man es geschafft hat die zu öffnen dann will man auch eine "anständige" Belohnung.
Was mich etwas gestört hat war, das dass maximale Blut nicht stieg nur durch Bones aber den traf man erst viel zu spät. man startete mit 100 und konnte +20 +30 dazubekommen. Hätte es toll gefunden wenn es im gesamten Spiel sagen wir mal 5-10 Tränke mit insgesamt +30-50 maximales Blut gegeben hätte. dann von jedem Talent nochmal ein Trank welcher das jeweilige Talent um 2 erhöht und in den Truhen verteilen und voila ich wäre zufrieden.
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Ich hab ja nicht behauptet, dass mich die Tatsache ja erst seit R2 ankotzt. Aber die Vielfalt des Truheninhalts ist nicht sonderlich groß, dass hat in G3 ja schon Überhand genommen, da lief dat ganze nur noch mit nem Linksklick auf die Truhe ab und ohne sich anzuschauen was drin ist, wird gleich die "E"-taste gedrückt um den gesamten Inhalt mitzunehmen. In G2 herrschte noch eine gewisse Spannung, vor der Öffnung jeder Kiste. Es gibt inzwischen schon Momente, da guck ich ne Kiste nicht mal mehr mit'm Arsch an, da ich ganz genau weis, dass eh nur wertloser Plunder drin ist, dass spätestens beim nächsten Stadtbesuch in den Besitz eines Händlers übergehen wird.
Wie Eldred bereits sagte, erzeugt es immens an Stimmung und Ambiente wenn viele Items in der Weltgeschichte rumliegen, wie is in G3 ja primär vorhanden war. So hat man auch mehr Möglichkeiten Dinge zu stehlen, anstatt sie alle per "takeallbutton" mit einem Schlag aus ner Kiste zu ziehen.
Hier geht's ja mehr um den Stun, wenn man getroffen wird. Und als Fernkämpfer ist man 1. etwas ab vom Schuss und muss nicht mit so vielen Angriffen wie Nahkämpfer rechnen und 2. kann man aus der Distanz noch problemloser ausweichen, anstatt wenn man von 3 Nahkämpfern umzingelt wurde.
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Alles in allem treffend geschrieben @CodenameZero! Kann ich dir nur voll und ganz zustimmen!
Zu deinem geschriebenen nochmal:
Ich denk mal ehr keine Lustdenn als PB angefangen haben mit ihren vier/fünf Leuten und Tag und Nacht geackert haben wurde Gothic1 in kürzester Zeit entwickelt, von G1 bis G2 war es mal grad ein Jahr. Und heute mit über 30 Mann brauchen sie ständig 3 Jahre für ihre Spiele und die noch meilenweit unter dem sind was sie früher gebracht haben!
Wohin sind wir nur gekommen? Es ist einfach nur eine totale Abzocke und eine verarsche an die Fans-das PB da mitmachen ist umso trauriger! Herzlich willkommen in der Matrix!
Ja das wär schon nicht schlecht. Mir wird schon die Größe von Myrtana im Stiel von G1+2 reichen!Geändert von neotrx (30.05.2012 um 22:10 Uhr)