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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline

    Aufgaben eines Siegelwächters

    Erinnerungen für die Ewigkeit



    Wo war er? Was war geschehen?

    Callindor spürte, dass er irgendwo lag. Es war nicht weich, oder hart, viel eher undefiniert. Er war sich nun doch nicht mehr sicher. Vielleicht waren seine Beine eingeschlafen und hatten seinen Körper Stück für Stück einer abstumpfenden Taubheit überlassen. Genausogut hing er vielleicht aufgehängt in einer Folterkammer.
    Ganz recht!
    Die entsetzlichen Hilferufe und Schreie, die sein Gehör just seit dem Moment bombardierten, in dem er wieder zu sich gekommen war, hallten von allen Wänden um ihn herum wider, und doch konnte sich Callindor nicht sicher sein, wirklich in einem Zimmer zu sein. Er konnte überhaupt nichts mit Gewissheit sagen. Denn dafür müsste er seine Augen öffnen und es sich ansehen, seinem Verstand optisch bestätigen, was er zu hören glaubte, wo er sich zu sein empfand.
    Doch es funktionierte nicht. Etwas in ihm hielt ihn davon ab, sich seiner Umgebung vollends bewusst zu werden, so hinge ein Leben davon ab. Callindor schluckte, als ihm der gedanke kam, dass hier vielleicht sogar sein leben auf dem Spiel stand. War das möglich?
    *Was ist denn nur passiert?*, sinnierte der Feuermagier, doch sein kopf war völlig leer, er konnte keinen klaren Gedanken fassen, geschweige denn eine Erinnerung an etwas Vorangegangenes manifestieren. Wieso konnte er es nicht?
    Je mehr er es versuchte, und je mehr er scheiterte, desto rasender machten ihn die Stimmen um ihn herum, die er nicht dem Klang entsprechend einordnen konnte, und dioese Ungewissheit verunsicherte ihn noch mehr. Er wollte nicht dumm im Regen stehen gelassen werden. Wie sollte er sonst Herr seiner Lage werden.
    Genau das war der springende Punkt: Callindor hatte hier über gar nichts die Kontrolle, weder über seine Umgebung, noch über seinen eigenen Körper.
    *Was ist das für ein Zauber?*, fragte er sich wieder innerlich, denn etwas anderes als Magie konnte soetwas nicht bewerkstelligen. Vielleicht eine Art Lähmung, oder Gedächtnisverlust?
    *Völlig egal!*, schalt er sich selbst, viel wichtiger war es erstmal, aus dieser bezauberung heraus zu kommen. Was war denn nur passiert? Callindor war sdich sicher, dass er sich nur würde an das zuletzt passierte erinnern müssen, um einen Ausweg aus dieser Notlage finden zu können.
    *Da war ...*, begann er langsam, und brauchte ihn alle Kraft, doch kaum das er einen Fokus auf einen Moment hatte, zerbarst er sogleich wieder und ließ den Magier verzweifeln. Da war ein Gesicht, er war sich sicher, sehr sicher sogar, eindeutig. Und es flüsterte irgendwas, was Callindor nicht verstand.
    "Was hast du gesagt?", rief Callindor laut aus, und kaum dass dieser Fetzen dieser Erinnerung sich darüber im Klaren war, dass Callindor ihn gemeint hatte, überkam den Verzauberten einen stechender Kopfschmerz, der ihn aufschreien ließ und ihn wieder zurück in eine facettenlose Traumwelt schickte.
    Geändert von Callindor (14.02.2012 um 14:34 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #2
    Waldläufer
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    Clan dv Dressels ist offline

    Talia

    Streichelnd kreisten ihre Finger auf Callindors Hand und mit einem Blick der Hoffnung sah sie ihm ins Gesicht, darauf wartend, dass ihr Freund jeden Moment seine Augen öffnen würde und dieser Spuk endlich vorbei sei. Diese Hoffnung hatte Talia nun schon seit so vielen Tagen, ja Wochen. Doch es hatte alles Berühren, Sprechen, Flehen, Weinen und Beten nichts gebracht. Callindor blieb fort, irgendwo verloren in seinem eigenen Körper.

    "Wie ruhig und friedlich er aussieht. Als wäre er schon tot ...", meinte Malik betrübt und erntete von Talia sofort eine Rüge mit ihren Augen, die diese Aussage einfach widerlich fanden. Einen Augenblick später musste sie sich eingestehen, dass ihr dieser Gedanke auch schon gekommen war. Sie schämte sich dafür, und doch war es möglich, dass Roshkov Callindor nicht nur mental verbannt, sondern dadurch sogleich getötet hatte.
    "Nein!", wies sie sich selbst zu Recht und massierte Callindors Hand umso intensiver. Sie spürte das pulsierende Blut und daran klammerte sie sich mit aller Kraft. Solange sie seine Hülle würden unbeschadet lassen können, bestand noch Hoffnung.

    Die beiden waren so in ihre Gedanken vertieft, dass sie gar nicht mitbekamen, dass jemand das Zimmer betreten hatte. Mit einem Tablett bewaffnet, welches ein Kännchen und zwei Tassen und etwas Brot mit Belag beinhaltete, steuerte er zielsicher auf das Beitischchen zu, um dort seine Lieferung abzustellen.

    "Ihr gehört ja fast zur Familie der van Dressels, also darf ich euch nicht verhungern lassen. Callindor würde es bestimmt so wollen." Der in die herbstlichen Jahre gekommene Butler schenkte ihnen einen mitfühlenden Blick.

    "Danke, Bastian", flüsterte Talia mehr, als das sie es an ihn gerichtet aussprach, und der Butler der van Dressels nickte nur kurz. Doch selbst in dieser kurzen Geste lag so viel Anteilnahme und Mitgefühl, dass es Malik einen Kloß im Hals bescherte. Sie konnten dankbar sein, dass sie hier, im abgelegenen Westturm des Gehöfts, Unterschlupf gefunden hatten. Und sie hatten Bastian sogar überreden können, weder Serena noch jemand anderem etwas davon zu sagen. Sie hätten ja doch nichts tun können. Außer ihn zu belagern, zu weinen und zu hoffen. Und Talia war im Moment nicht bereit, dieses Monopol mit jemandem abseits von Malik und Bastian zu teilen. Und ganz abgesehen von den Fragen, die sie verständlicher weise stellen würden. Fragen, deren Antworten zwar klar waren, jedoch niemanden außerhalb der Orchideen etwas angingen. Schon die Tatsache, dass sie Bastian um Hilfe gebeten hatten, verstieß immens gegen ihren Kodex, immer im Hintergrund und unentdeckt zu bleiben, als würden sie nicht existieren. Mit bitterem Lächeln schmunzelte sie, denn zumindest dies hatte Callindor geschafft. Irgendwie war er zwar vorhanden, aber so richtig auch wieder nicht.
    "Ihr solltet etwas essen. Callindor wird in ein paar Minuten auch noch da sein."
    "Allerdings!", spuckte Malik verbittert und entschuldigte sich bei Bastian sogleich, was dieser mit einem verständnisvollen Kopfnicken akzeptierte.
    "Vielleicht sollte ich zumindest Ludmilla darüber informieren. Sie ist eine Priesterin des Ordens, sicher weiß sie Rat, und ..."
    "Nein!", entfuhr es Talia, die nun zum ersten Mal Bastian direkt ansah und kleine feuchte Funken blitzten in ihren Augen. "Niemand darf davon wissen. Bitte ..."
    Bastian überlegte einen Moment, nickte dann dennoch und verabschiedete sich mit einer Verbeugung.

    "Hast du dir schon überlegt, wie wir uns das Amulett holen? Es wird Zeit, ihm läuft die Zeit davon, das weißt du doch selbst. Bastian würde sicher ein Auge auf ihn haben, solange wir weg sind."

    Talia sah Malik an, als hätte er gerade etwas Seltsames und Unvorstellbares gesagt, einen Augenblick später nickte sie nur zustimmend. Callindor schaffte es wohl nicht aus eigener Kraft zu erwachen. Sie brauchten diesen Talisman, unbedingt.

    "Gut. Aber zuerst ... lass uns etwas essen", meinte Malik mit einem Lächeln und reichte der jungen Frau das belegte Brot samt der Tasse Tee.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Waldläufer
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    Clan dv Dressels ist offline

    Malik

    Bin ich tot?

    Diese Frage stelle ich mir schon seit einiger Zeit, Tage, Wochen, vielleicht noch länger. Ich habe inzwischen jedes Gefühl dafür verloren. Ich weiß auch nicht, wodurch es ausgelöst wurde, Tatsache ist jedoch, dass ich weder Callindor, noch Talia, hier in dieser „Welt“ gefunden habe. Ich irre durch die Zimmer des Gutshofes und kehre immer wieder hierher zurück, ganz egal wie sehr ich mich auch dagegen wehre und einen Ausweg aus diesem Dilemma erwünschen möchte. Mittlerweile glaube ich, dass es vielleicht ein mächtiger Zauber ist, der mich hier gefangen hält. Und dieser Zauber scheint mich quälen zu wollen, denn wann immer ich in dieses Zimmer hier zurück kehre, es steht jedes Mal ein gefüllter Teller samt einer Karaffe mit Wasser bereit, um mich am Leben zu erhalten. Mehr als das ist es nicht. Selbst diesen Brief, den ich gerade verfasse, habe ich bereits einmal geschrieben, ehe ich merkte, dass sich alles, was in diesen Räumen bleibt, und nicht bei mir in meinen Taschen, auflöst oder in Wohlgefallen verschwindet und sich die gesamte Umgebung zu ihrem Ursprungszustand wiederherstellt.
    Vielleicht bin ich tot und dies ist meine Strafe für die Dinge, die ich in meinem Leben verbrochen habe. Dann werden wohl auch Callindor und Talia nicht verschont bleiben und in ihren höchst eigenen, persönlichen Alpträumen gefangen sein. Callindor war dabei der Erste, wie es scheint, denn wie lebt man, wenn man endlos träumt? Und wessen Schuld ist dies? Roshkov …

    Wie sehr ich ihn inzwischen verachte, war er doch wie die anderen jemand, den ich einen Freund nennen durfte, und dies in einer Zeit, als dergleichen wenig zu finden waren. Wir waren eine Gemeinschaft und nun versucht dieser Kerl mit immer perfideren Mitteln, uns einer nach dem anderen aus dem Weg zu räumen. Ich weiß nicht, ob dies hier je jemand lesen wird, aber sollte mich jemand finden, lang nachdem ich gestorben und dieser Hölle auf dem einzig scheinbar möglichen Pfad entkommen bin, so möchte ich zu Protkoll geben, dass meine Freunde und ich stets dem Guten gedient haben, auch wenn unsere Methoden mitunter nicht diesen Eindruck machten. Wie es scheint, holt jeden seine eigene Vergangenheit irgendwann ein und in meinem Fall in Form eines Namens und einer unmenschlichen Gestalt, die ich nie wiedr vergessen, wie wohl keiner von uns.

    Wir haben Roshkov unterschätzt, sind in seine Falle getappt und werden hier sterben, wenn wir es nicht schon längst sind. Ob seine Rache mit der Auslöschung von uns drei damit beendet ist, vermag ich nicht zu sagen. Aber dieser Mensch ist eine wandelnde Gefahr, die gestoppt werden muss, um jeden erforderlichen Preis. Und vielleicht ist es die Hoffnung eines langsam sterbenden Mannes, aber inzwischen liegt auch meine letzte Hoffnung auf Valen, so wie Callindor es getan hatte, bevor er in seine eigene Hölle gestoßen wurde. Valen … ein Name, der mir vertraut zu sein scheint, den ich aber keinem Gesicht zuordnen kann. Möge er uns alle retten, oder unser Leid endlich beenden, wenn Callindors Vertrauen in ihn gerechtfertigt ist und er die Gelegenheit dazu erhält.

    Ich habe mich entschlossen, eine Weile zu warten, diesen Brief hier unklammert zu halten, bis der Tod kommt, oder es von vorne beginnt. Sollte er, entgegen aller Erwartung, Erbarmen mit mir haben, so lässt er mich gehen. Ja, Roshkov, du Mistkerl, ich gebe mich geschlagen ...

    Gez.: Malik, Erster der Überlebenden der Rache

    C.

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    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Noch länger hatte sich Rekhyt in der Umgebung aufgehalten und hatte erst einmal abgewartet bis sich die Lage um Thorniara wieder einigermaßen beruhigt hatte. In der Zwischenzeit hatte er sich versteckt gehalten, doch heute hatte er beschlossen, dass genug Zeit verstrichen war und dass er sich der Stadt nun nähern konnte.
    Erstaunlicher Weise war der Weg aber etwas weiter, als er eigentlich angenommen gehabt hätte, scheinbar hatte er sich doch weiter entfernt als er gedacht hatte. Aber gut, sollte nichts schlimmeres passieren, wo Norden und wo Süden war wusste er schon noch und somit sollte auch die Stadt nicht all zu schwer zu finden sein, schließlich gab es kein Land auf der Insel, das nördlicher war als sein Ziel. Plötzlich fielen ihm aber in einiger Entfernung links von ihm Mauern auf. Die Thorniaras konnten es bestimmt nicht sein, doch was gab es sonst noch hier draußen, was den Bau von Mauern benötigen würde?
    Der Dieb wollte sich das also näher anschauen, schließlich war es sein Handwerk an Orte zu kommen, an die man nicht kommen sollte. Das ummauerte Anwesen schien riesig zu sein! Im Dunklen konnte er ein Haus erkennen, dahinter lagen Weinberge und alles schien zusammen zu gehören. Um ein einfaches Bauernhaus handelte es sich aber gewiss nicht! Dafür wäre keine Mauer gebaut worden und bei nähere Betrachtung erschien auch die Anlage innerhalb einmal zu elegant gewesen zu sein um einfachen Bauern zu gehören. Doch das war einmal, jetzt waren die Grünflächen eher verwuchert und vermittelten einen unbewohnten Eindruck.
    Eigentlich sah es nach dem alten Besitz des Adel aus und offenbar wurde das Grundstück von nichts und niemandem bewacht!
    Zwar konnte es dadurch gut sein, dass das Haus einfach leer, unbewohnt und nicht profitbringend war, andererseits wusste man nicht was adelige als 'unwichtig' empfunden und zurück gelassen haben. Im Sumpf war man nicht sehr wählerisch und nichts zuletzt konnte der Schein vielleicht auch einfach nur trügen und in Wirklichkeit war doch noch mehr in dem Haus.
    Für den Dieb war eines allerdings klar: Er würde es herausfinden!

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    Waldläufer
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    Clan dv Dressels ist offline

    Valen

    Es roch nach Moder und Tod.

    Valen sog den Duft in sich hinein und wunderte sich etwas. Schließlich hatte er nicht erwartet, dass es hier, wo er sich gerade befand, so riechen würde, wie in seiner Heimat. Seiner einstigen Heimat.
    Obwohl er immer seltener zu Gefühlsempfindungen in der Lage war, machte ihn die Erinnerung an frühere Zeiten traurig. Jedoch nicht traurig genug, um auch nur eine Träne aus seinem überlebten Körper pressen zu können. Trotzdem sah er augenscheinlich nicht einen Tag älter aus als zu dem Zeitpunkt, an dem er Callindor das letzte Mal gesehen hatte. Es schien Jahre her zu sein, aber Valen kam es wie Jahrhunderte vor, so viel hatte er erlebt und so viele Erinnerungen überschwämmten inzwischen seinen verfaulten Geist.
    Einerseits hasste er es, dass er dem Ruf seines Exfreundes und Liebhabers gefolgt war, andererseits führte ihn dies schlussendlich fort von abgeschlossenen, verdrängenswerten Dingen, was gut und richtig war in seinen Augen. Die Vergangenheit ließ sich nicht mehr ändern, und so musste er die Dinge nun Ruhe finden lassen, auch wenn er selbst weit davon entfernt war, wohl jemals etwas verschnaufen zu dürfen.
    Wüsste er, was Callindor in der Zwischenzeit so getrieben hatte, er würde wohl anders über das soeben Gedachte urteilen.

    Wie ein Raubtier zischte er durch die Nacht, stets auf der Suche nach einem Anhaltspunkt, wo Callindor denn nun seinen Hilferuf ausgesandt hatte, doch in Thorniara, dieser Hafenstadt, die er im Schutze der Dunkelheit gestern durchstreift und nach Informationen ausgepresst hatte, war sein Freund und Feuermagier schon seit geraumer Zeit nicht mehr beim Orden vorstellig gewesen, oder niemand wusste etwas, um darüber offen reden beziehungsweise daran denken zu können. Wie auch immer, Valen hielt sich an den einzigen Hinweis, dass Callindor nun Ehemann einer Frau und Vater eines Sohnes sei und deren Wohnsitz in der Nähe Thorniaras läge.

    Zuerst hatte Valen es für Unfug gehalten, denn schließlich verschmähte Callindor das weibliche Geschlecht und wandte sich eher seinesgleichen zu. Er musste es schließlich wissen und das aus erster Hand, schließlich war Valen, oder ehemals Nicolas, sein erster Partner damals, in so jugendlichen Jahren, gewesen. Für Valen schien es wie aus einem anderen Leben zu sein, so verblasst waren seine Erinnerungen daran. Und vielleicht war dem auch so, wenngleich er noch immer die Liebkosungen und Berührungen dieses starken jungen Burschen auf seiner Haut würde fühlen können, als wäre es mehr als eine bewahrte Nostalgie an Dinge, die wohl nie mehr so sein würden. Sie hatten sich beide weiterentwickelt, verändert und es blieb abzuwarten, was nach ihrem erneuten Zusammentreffen wohl passieren würde.

    Gerade als Valen die Ummauerungen des Anwesens der van Dressels, wo Callindor anscheinend inzwischen wohnte, erreicht hatte, nahm er die Gegenwart einer Person wahr, deren Absichten wenig edel waren. Es erinnerte ihn an seine Zeit als Taschendieb und Langfinger, als Lügner und Betrüger und fast schon war es, als sei er wieder Nicolas. Doch dem war nicht so.
    Und seine Entscheidung stand fest. In dem Augenblick, in dem sich der Fremde daran machte, die Eingangsmauer mit flinken Schritten und Bewegungen zu erklimmen, tauchte er wie eine Raubkatze aus dem Dunkel auf, riss den Dieb zu Boden und umklammerte den Hals des Kerls mit seinen übermenschlichen Klauen. Etwas kräftiger, und er würde ihm wohl das Genick brechen. Doch soweit war er noch nicht.

    "Was treibst du hier und wo ist Callindor?", knurrte Valen ihn raubtierhaft an und drückte ihn weiter gewalttätig zu Boden. Seine Geduld würde nicht sehr lange vorhalten, sein Gegenüber sollte sich wohl schnellstens etwas einfallen lassen, sonst würde es von diesem dämonenhaften Wesen zerquetscht werden.

    C.
    Geändert von Clan dv Dressels (30.07.2012 um 22:09 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Huch!
    Ehe Rekhyt sich versah war er von der Mauer gerissen worden und lag am Boden. Wie konnte sein? So schnell! So unbemerkt! So.. stark! Was war das für ein Mann?
    Einer der Antworten wollte, so viel war klar, also wollte der Dieb ihn nicht länger warten lassen, denn etwas verriet ihm -und das konnte durchaus der Griff um seinen Hals sein, dem er beim besten Willen nicht gewachsen war- dass sein Gegenüber nicht sehr geduldig war.
    "Calidor?", der Name hatte ihn etwas überrascht, doch den hatte der Fremde doch gesagt? Es hatte sich angehört als wäre da noch ein 'n' gewesen, doch da musste er sich wohl einfach verhört haben, oder es war jemand ganz anderes gemeint.
    "Ich habe keine Ahnung was das hier mit ihm zu tun hat! Ich habe das Anwesen gesehen und fand, dass es.. interessant aussah, mehr kann ich dir nicht sagen!"
    Und das war die Wahrheit! Von nicht und niemand innerhalb oder außerhalb dieser Mauern wusste er und er konnte nur hoffen, dass der Erschienene nicht wirklich den Calidor meinte, den er kannte. Was hätte der denn hier zu suchen? Und warum konnte das Schicksal ihn nicht einfach mit dem Teil seiner Vergangenheit in Ruhe lassen? Als nächstes tauchte wohl noch Lucia irgendwo auf, oder wie? Das hätte ihm gerade noch gefehlt! Er hätte lieber mehr Fortschritte in der Magie machen sollen, Corax schien sich mit Giften auszukennen und diese wären sowohl bei den beiden ehemaligen Geliebten, als auch bei dem Fremden hier vor ihm sehr hilfreich!

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    Waldläufer
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    Clan dv Dressels ist offline

    Valen

    Valen löste den Griff etwas und durchforstete schnell den Geist des Kerls, ob seine Antworten irgendwie erlogen waren, was bei einem Typen seines Metiers durchaus wahrscheinlich war, doch zu seiner Überraschung stimmte seine Aussage. Nur ein Echo eines Kerls namens Calidor ließ ihn aufhorchen. Woher kannte er Callindors Zwillingsbruder, naja, mehr oder weniger? Ah, sie waren so etwas wie Liebende gewesen, naja, das war für ihn nichts Neues, egal in welcher Ausführung, diese Burschen hatten eben eine sonderbare Ausstrahlung und man erlag leicht ihren Verführungen. So war es ihm zumindest damals ergangen.

    Es schien, als hätte er in dem Fremden so etwas wie einen Seelenverwandten gefunden, auch wenn das in seiner Situation mehr als lachhaft gewesen war.
    "Rekhyt heißt du also und du kennst Callindor, oder zumindest seinen Zwillingsbruder Calidor. Doch das ist somit fast dasselbe. Du darfst mich Valen nennen und wie es der Zufall will, bin ich auf der Suche nach eben jenem Callindor, in dessen Haus zu wohl eindringen wolltest."

    Valen ließ von Rekhyt ab und besah sich den unscheinbaren Kerl.
    "Was macht dich nur so interessant, sodass einer der Zwillinge dir erliegen würde wollen. An dir ist doch nicht viel dran ...", spottete er leichthin und erwartete schon eine gepfefferte Antwort dieses Rekhyt, als etwas anderes seine Wahrnehmung beanspruchte und der Dieb ihm gegenüber schlagartig sein Interesse verlor.

    Schnüffelnd beging Valen rasch die Mauer, erst die eine Seite, dann die andere und spie dann laut hörbar aus. "Merkst du das denn nicht? MAGIE!!!", knurrte dieses Wesen namens Valen in Rekhyts Richtung, der sich trotz der sich bietenden Gelegenheit nicht verdünnisiert hatte. Wohlmöglich ein fataler Fehler.

    "Hier geht etwas vor sich, Dieb. Und es hat mit Magie zu tun. Hier einzudringen wird vielleicht nicht so einfach, wie du denkst. Und doch muss ich da rein, wie mir scheint. Wie es aussieht, sind wir jetzt Partner."

    Mit einem gewaltigen Satz sprang Valen auf Rekhyt zu und pflügte ihn dabei fast um. "Das stimmt doch, oder?", zischte er zu dem Dieb, der nun eine Entscheidung treffen musste. Und es blieb offen, ob er eine falsche Wahl würde überleben können. Valen war ganz und gar nicht zu Scherzen aufgelegt, denn es gab nur wenig, was er hasste, doch es war vor allem Magie, und hier war eine mächtige am Werk, so viel stand fest.

    C.
    Geändert von Clan dv Dressels (30.07.2012 um 22:39 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Das. War nicht. Gut! Ganz und gar nicht gut! Rekhyt verfluchte sich dafür nicht einfach weiter Richtung Thorniara gegangen zu sein. Wer oder was auch immer dieser Typ war, er war alles andere als normal! Woher kannte er seinen Namen? Warum war er so schnell und so stark? Woher wusste er, wen er wie gut kannte? All das war eigentlich nicht möglich und trotzdem passierte es.
    Nicht wäre den Dieb in dem Moment lieber als umzukehren und wegzulaufen! Doch er blieb, er musste bleiben! Die Sticheleien ignorierte er schweigend, sie waren gerade seine geringste Sorge und auf die Frage nickte er nur stumm.
    Ob es ihm gefiel oder nicht -und um genau zu sein gab es nichts was ihm weniger gefiel- musste er zugeben, dass dieser Valen ihm überlegen war und er ihn so einschätze als würde er mit allen Mittel versuchen zu bekommen was er wollte und somit blieb dem Schweigsamen nichts anderes übrig als mitzuspielen. Diese absolute Hilf- und Machtlosigkeit erweckte in ihm einen unbeschreiblich großen Hass, doch dagegen konnte man im Moment nichts tun, außer es Calidor gedanklich als einen weiteren Minuspunkt verbuchen. Würde er ihn je wieder sehen und zwar ohne der Anwesenheit dieses 'Monsters' so würde er sein blaues Wunder erleben, doch vielleicht würden sie sich auch einfach gar nicht mehr sehen, dagegen war auch nichts einzuwenden.
    Nur einen kleinen Hoffnungsschimmer schien es zu geben. Dieses Wesen hatte etwas gegen Magie! Entweder das war gut, weil Rekhyt dann zumindest irgendetwas gegen ihn hatte, oder es war schlecht, weil er den Magiebegabten dann für seine Fähigkeiten hassen würde.
    Wie dem auch war, nachdem was Valen gesagt hatte, schien es dem Dieb unumgänglich zu erwecken und nachzuprüfen was er da gesprochen hatte und im schlimmsten Fall konnte er sich noch darauf ausreden, dass er seine Fähigkeiten einsetzen würde um Valens Auftrag auszuführen und das war auch nicht gelogen, denn lügen war gegen diesen Gegner wohl weniger erfolgreich.

    Und sein magisches Gespür bestätigte das Gesagte tatsächlich! Die Pflanzen schienen was magisches an sich zu haben und schneller und dichter gewachsen zu sein als eigentlich üblich gewesen wäre. Die Frage war nur, was er mit dieser Information jetzt anfangen sollte? Alles was er mit Pflanzen anstellen konnte, war sie wachsen zu lassen, doch genau darin lag hier das Problem. Etwas gegenteiliges hatte er nie gemacht.
    Und jetzt?, wollte er schon sagen, ließ es dann aber doch bleiben. Dieser Valen würde schon was sagen und wenn nicht würde er unerwünschterweise in seinem Kopf herumschnüffeln, also war reden ab jetzt vollkommen überflüssig!

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    Waldläufer
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    Clan dv Dressels ist offline

    Valen

    Rekhyt gab kein weiteres Wort mehr von sich. Dies hielt Valen jedoch nicht davon ab, ihn regelmäßig zu durchleuchten. Aber scheinbar hatte sich der Dieb dazu entschlossen, sich allem Folgenden zu verweigern. Zumindest sprach seine Körperhaltung Bände.

    "Ich mache dir Angst, was? Ja, das kenne ich. Ich hab manchmal selber Angst vor mir und dem, wozu ich fähig bin. Lass dir sagen, dass es Zeiten gab, zu denen es nicht so war. Und um ehrlich zu sein, es ist mir egal, was du tust. Du bist nicht wichtig. Nur wäre es hilfreich für mich, wenn du mich unterstützt. Was ist nötig, um dich anzuheuern? Gold, Juwelen, Schmuck? Oder Erz gar? Sicherlich wirst du dort im Haus etwas finden, was dich für deine Mühen entschädigt. Hilf mir also, um dir selbst zu helfen."

    Valen wandte sich von ihm ab, raffte seinen Umhang, der im Wind aufgeregt wirbelte, zurecht und besah sich das verschlossene Eingangstor, wo sogleich dahinter der Kiesweg folgte, welcher umrahmt war von Beeten und Grünanlagen. Callindor hatte es mehr als passabel getroffen, so viel musste Valen ihm zugestehen. Hier ließ es sich bestimmt aushalten. Natürlich, wenn man mal von dem ganzen Magiescheiß absah, der hier hinter den Kulissen abzulaufen schien.

    "So oder so, tu, wie es dir beliebt, doch entscheide dich schnell. Ohne mich wirst du nicht wieder so gute Chancen haben, das Haus einer Feuermagierpriesterin nach wertvollen Dingen durchstöbern zu können. Für einen Dieb wäre diese Anlage ein Glücksgriff. Wäre ich du, würde ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Aber wer bin ich schon, dir etwas vorzuschreiben, mein guter Dieb?!"

    Valen lachte laut und seine Worte verhallten noch, als er schon längst über die Bemauerung gesprungen war. Und kaum berührten seine Glieder den Erdboden des umschlossenen Anwesens, hörte man es schon im Boden schlängeln und krauchen. Welche Magie hier auch immer wütete, sie würde sich wohl schneller zeigen, als Valen lieb und teuer sein würde. Und alles nur wegen diesem Callindor!
    Naja, vielleicht konnte er mit seiner Schnelligkeit und seiner Wendigkeit Pluspunkte sammeln und sollte Rekhyt sich entscheiden, mitzuspielen, würde der sicher eine gute Ablenkung ergeben. Augen zu und durch ...

    C.
    Geändert von Clan dv Dressels (30.07.2012 um 23:17 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Jetzt konnte er also plötzlich einfach gehen wenn er wollte? Rekhyt fragte sich ob das auch noch so aussehen würde, wenn er es tatsächlich versuchen würde, doch er bezweifelte es und so wollte er es lieber nicht ausprobieren. Und wenn er schon gezwungen war mitzuspielen, so würde er Gold und Juwelen nicht ablehnen wenn sie ihm schon angeboten wurden.
    Im Handumdrehen hatte Valen das Tor überwunden und machte sie beide Zeuge der Magie. Ehe sie sich versahen begannen die Pflanzen zu wuchern und nach ihm zu greifen. Würden sie ihn erreichen, wäre das für Rekhyt wohl eine gute Gelegenheit zu entkommen, außerdem konnte er sie ohne Probleme noch verstärken, aber das Risiko war dann doch zu groß. Valen am durchkommen zum Haus zu hindern, dürfte ihm wohl gelingen, doch bei einem Rückzug wäre der Weg nicht weit, sodass der Übernatürliche auch trotz Rekhyts Mitwirkung bewältigen könnte und dann würde es für den Dieb nicht gut aussehen.
    Stattdessen griff der Magiebegabte also nach den wuchernden Pflanzen um sie näher zu begutachten. Schnell fand er den 'Puls der Pflanze' in den er normalerweise seine Kraft einfließen ließ, doch in diesem Fall konnte man deutlich spüren wie stark er bereits war und so war es wohl eher sein Ziel ihn zu stoppen oder idealerweise überhaupt die Kraft zu entziehen.
    Dem Druidenlehrling war der 'Zyklus' der Pflanze bekannt, er wusste wann sie wuchs und wann sie sich 'ausruhte', er wusste wann man ihr Kraft einflößen musste und genau dieser Zeitpunkt war hoffentlich auch der, an dem man den Fluss unterbrechen musste. Diesem Gedankengang folgend wartete er also noch kurz ab, um einschätzen zu können, wann genau der richte Zeitpunkt kam und als dies der Fall war griff er aktiv in den Zyklus der Pflanze ein, doch diesmal stellte er seine Kraft der Pflanze nicht zur verfügung sondern stellte seine Kraft der der Pflanze in den Weg.

    Und wo eben noch ein unheimlich stark wucherndes Pflanzenwerk war, war plötzlich stille. Nicht das kleinste Ränkchen rührte sich mehr, doch Rekhyt merkte, dass es seine Kraft beanspruchte. Ewig würde er das auf keinen Fall durchhalten und es war klar, warum er so etwas noch nie zuvor getan hatte: Wer würde schon eine natürliche Pflanzen am wachsen hindern wollen? Selbst wenn man es stundenlang tat, würde man keinen Unterschied merken, bei natürlichen Pflanzen fand dieser Aspekt der Magie also eigentlich überhaupt keine Anwendbarkeit!

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    Waldläufer
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    Clan dv Dressels ist offline

    Valen

    Valen drehte sich um, denn die plötzliche Stille war trügerisch. Rekhyt stand dort und hielt seine Hände beschwörend über einer der Ranken, schien über etwas amüsiert, oder dachte angestrengt nach. Wie es auch war, ihm entging völlig, dass sich inzwischen andere Wucherungen näherten. Efeu und dornige Ranken suchten sich ihren Weg zu jenem Störenfried, den es daher zu beseitigen galt.

    "Willst du dort Wurzeln schlagen?", fuhr ihn Valen nur scharf und überdeutlich an, ehe er an der Klinke der Tür hantierte und sie zu seiner Überraschung unverschlossen vorfand. In einem Augenblick huschte der wendige Kerl ins Innere, wo ihm schwärzeste Dunkelheit empfing. Langsam und vorsichtig setzte Valen einen Schritt vor den nächsten. Und hätte er nicht die Instinkte und Fähigkeiten, die ihm verliehen worden waren nach seiner Verwandlung, so wäre er sicherlich dem Angriff des Wächters nicht entkommen. Mit einem Morgenstern bewaffnet hieb er auf Valen ein, sodass dieser nur laut aufschrie, ehe er die Waffe zu packen bekam und sie dem Angreifer donnernd ins Gesicht schleuderte. Knochen knackten, Gelenke brachen und Blut spritzte. Angefixt von diesen Abläufen und Aktionen fiel Valen über seinen Gegner her und entließ dabei ein gar unmenschliches Geheul. in diesem Moment war er weniger Mensch, als er es wohl je gewesen war, doch konnte er kaum gegen seine Natur, die ihm auferlegt wurde, handeln.
    Ein paar unnatürliche Geräusche später war alles wieder ruhig, die reglose Wache, seltsamst verrenkt und fern aller Lebendigkeit, blieb Zeuge einer verdammungswürdigen Handlung, während Valen, nun gestärkt, sich wieder auf die Suche nach Callindor machte. Wer auch immer hier Späße mit ihm trieb, sollte dies noch bitter bereuen.

    Noch immer war unklar, wo sich Callindor befand, oder was hier überhaupt vor sich ging. Und Rekhyt ließ auch auf sich warten. Er wollte doch etwas Wertvolles, oder etwa nicht? Außerdem würde er als Ablenkung sicherlich auch hier drinnen gute Dienste leisten, und Valen so das Vorankommen weiter erleichtern.

    C.
    Geändert von Clan dv Dressels (31.07.2012 um 00:06 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Wo war er da nur hineingeraten? Schon längst hätte er sich aus dem Staub gemacht, wäre er sich nicht viel zu sicher, dass dieses Monster ihn einholen und bestrafen würde. Doch dessen Überlegenheit hatte auch sein Gutes, dieser Wächter oder wer auch immer es war, der sich ihnen in den Weg stellte, war kein großes Hindernis für ihn gewesen und Rekhyt konnte sich somit eigentlich relativ gut beschützt fühlen, solange er auf der richtigen Seite stand. Es hieß ja so schön, 'sei deinen Freunden nahe, aber deinen Feinden näher'!
    Zu seinem Glück hatten die meisten Ranken ihren Ursprung in der gleichen Pflanze, sodass er immer größere Teile des Pflanzenwerks gleichzeitig ausschalten konnte, denn auch wenn sein 'Verbündeter' gut ausweichen konnte, so war Rekhyts Mobilität erheblich eingeschränkt, da er mehr oder weniger ununterbrochen Magie wirken musste und der vollen Kraft der Pflanzen hätten sie beide nicht entkommen können.
    So schafften sie es also mit vereinten Kräften schließlich bis zum Haus zu gelangen und der andere würde hoffentlich eine Taktik haben um hineinzukommen. Rekhyt machte sich gar nicht erst die Mühe seinen eigenen Plan zu entwickeln. Sie wären auf sein können zurecht gelegt und da der Übernatürliche dieses übertraf, würde er seinen eigenen Weg finden und damit Rekhyts überflüssig machen. Stattdessen konzentrierte sich der Druidenlehrling lieber auf die Pflanzen, die jetzt, wo sie vor der Hausmauer zum Stillstand gekommen waren auch leichter fernzuhalten waren.

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    Waldläufer
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    Clan dv Dressels ist offline
    Valen durchsuchte einige Zimmer leise und vorsichtig, doch mehr als ein paar verstaubte Räume und Stille war dabei nicht zu ersehen und erhören. Na gut, mal abgesehen von den scheinbar wandelnden Toten, die wispernd und schlurfend durch die Ecken krochen, flehend, betend teils, als wären sie nicht Herr ihrer Sinne.
    Was ging hier nur vor?
    Gerade als der Dieb gedacht hatte, er wäre unbemerkt geblieben, schoßen ihre Köpfe empor, die Körper richteten sich auf und eben jene Leichname, wie sie daherkamen, waren nun doch sehr lebendig. Es handelte sich offenbar dabei doch um Menschen, deren Geist ein wenig verrückt zu sein schien.
    Mit Knüppeln und Stuhlbeinen bewaffnet, gingen sie gegen ihn vor, und es war schon seltsam grotesk, was sie damit anzurichten erhofften. Trotzdem gab der einsichtige Valen nach und verzichtete auf einen Kampf, denn auch Ratten konnten töten, sofern es nur genug waren und hier war es nicht anders, bildlich gesprochen.

    Ohne große Anstrengung ließ Valen die Meute hinter sich und alles beruhigte sich wieder und alsbald herrschte wieder die zuvor vorhandene Stille. Scheinbar ging es den verwirrten Menschen gar nicht darum, ihn aus dem Haus zu jagen. Noch so in Gedanken, ging Valen um eine Ecke und stand plötzlich einem ältlichen Mann gegenüber, der sich wohl inzwischen im Winter seines Lebens befand.

    "Der Hausherr erwartet Sie!", sprach er vornehm, ja fast aristokratisch angehaucht, verharrte kurz und schaute in Richtung Hof.
    "Jedoch ...", fing er an, nickte nur entschuldigend und verschwand dann im Halbdunkel des Ganges in Richtung Tür.
    Es blieb einige Zeit ruhig, ehe er die Stimme des Alten wieder vernahm, von hieraus nicht mehr als ein leises Flüstern, dennoch wahrnehmbar genug für Valen.

    "Ich muss wahrlich darauf bestehen Sir, dass sie mir folgen. Oder ich muss leider Gewalt anwenden ..."

    C.

  14. Beiträge anzeigen #14
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Valen hatte also einen Weg ins Innere gefunden und Rekhyt war ihm natürlich gefolgt. Hier drinnen musste er sich nicht mehr auf die Pflanzen konzentrieren, gegen die Wächter hätte er somit auch wieder eine Chance gehabt, auch wenn diese nicht notwendig war, weil Valen spielend mit ihnen fertig wurde.
    Wenn es aber darum ging Beute einzusammeln wurde Rekhyt auch aktiv, schließlich wurde ihm diese als Belohnung versprochen und er hatte sich schon fast gefreut die ganze Aktion doch noch als Erfolg verbuchen zu können und bald wieder dieses verfluchte Haus zu verlassen. Aber nur fast!
    "Der Hausherr erwartet Sie!"
    Diesen Satz hatte er nicht hören wollen. Er hatte Calidor nichts zu sagen, zumindest nichts positives und Callindor schon gar nicht, denn den kannte er nicht einmal.
    Dennoch befand er sich -mal wieder- in der gleichen Position wie vorhin, ihm blieb nichts anders übrig. Also setzte er ein höfliches Lächeln auf, wie man es tat, wenn man eine 'ehrwürdige' Person traf, folgte den 'Befehlhabenden' und ließ sich seinen Missgefallen nicht anmerken.
    Du würdest mir nicht helfen zu entkommen ohne vom 'Hausherrn' gesehen zu werden, oder? versuchte er in Gedanken Valen zu erreichen. Ob er die Worte die hören sollte, genauso hören würde wie die, die er hatte nicht hören sollen, konnte er nicht sagen und selbst wenn, waren die Chancen gering, dass er es wirklich tun würde, aber ein Versuch konnte ja nicht schaden. Im schlimmsten Fall würde er sich eben als Calidors Geliebten ausgeben, ihn verführen um so sicher nach draußen zu kommen und dann endlich abhauen zu können.

  15. Beiträge anzeigen #15
    Waldläufer
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    Clan dv Dressels ist offline
    Was ging hier nur vor?
    Valens Gedanken zerstreuten sich, kaum dass er einen gefasst hatte und spürte einen Druck in seinem Kopf, den er schon seit Langem nicht mehr kannte. Ein Kopfschmerz, so stechend und pochend, dass ihm übel davon wurde.

    "Hier entlang bitte ...", hörte er plötzlich wieder die Stimme des alten Mannes, der einen Gang voraus ging und dabei nicht auf die ihm Nachfolgenden wartete. Nur nach jeder Ecke konnte man ihm Halbdunkel seinen wartenden Schatten ausmachen. Rekhyt ließ es sich dabei nicht nehmen, ein paar Schubladen zu öffnen und nachzusehen, ob es sich lohnte und scheinbar fand er auch so manches, doch für Valen spielte dies keine Rolle. Und auch nicht für den Greis, der, so er es registrierte, nichts dazu sagte.
    Valen war noch so mit sich beschäftigt und den scheinbaren Problemen, die sich auftaten, dass er weder auf Rekhyts Geschwätz, so er es von sich gab, achtete, noch auf die Dinge die dieser nach einer Weile tat. Es war, als würde sie der alte Mann im Kreis herumführen und doch sah kein Zimmer so gleich aus wie das vorherige.
    "Der Herr ...", schmetterte er schließlich in den Raum und ließ Valen aufsehen. Sehnsüchtig suchte der abgelenkte Dieb den großen Ballsaal nach Callindor ab, doch konnte er ihn nicht finden. Jedoch etwas anderes blieb ihm nicht länger verborgen. Weil er es nicht länger verbarg.
    "Willkommen Nikolay. Viel zu lange warte ich nun schon ..."

    Valens Körperhaltung versteifte sich, alle seine Sinne fuhren ihre Abwehr nach oben. Die animalische Seite in ihm gewann deutlich die Oberhand.

    "Also bist du es, der hier die Fäden führt ... nach all der Zeit ... Ein Wiedersehen, dass ich nicht teile ... Roshkov ..."

    Je mehr er sprach, desto mehr knurrte und zischte Valen die Worte heraus und richtete sie an eben jenen Roshkov, der dort an der Tafel trohnte und scheinabr unangreifbar war.

    "Es schmerzt mich ... dabei habe ich mir so viel Mühe gegeben ..."

    "Wo ist Callindor?"

    "Nur Geduld ...", antwortete Roshkov gespielt vergnügt und gönnte sich einen Schluck aus dem Rotweinglas. Ein wohliges Feuer knisterte im Kamin. Mit seinen lockigen, blonden Haaren machte er Valen scheinbar Konkurrenz, doch sie teilten nichts miteinander, außer ihre gegenseitige Feindschaft, und das seit dem ersten Tag an.

    Valen, dessen Ungeduld in seinem Gesicht geschrieben stand, wollte nicht warten und war schon dabei, mit einem Satz bei Roshkov zu sein, als er nur zwei Klingen an seiner Kehle spürte.
    "Wo ist Callindor?", fragte Valen erneut, mit all dem Zucken und Jucken in seinen Gliedern, was ihn dennoch davon abhielt, auf den Bösewicht zuzustürzen.
    Ein Lachen huschte durch den großen Saal und eine Pause trat ein, ehe Roshkov mit seiner Hand hinter Valen zeigte und tatsächlich ... dort stand Callindor, mehr tot als lebendig, mit glasigem Blick und verbrauchten Klamotten an seinem Körper. Aber er war es.
    "Du kannst ihn haben, er ist inzwischen nicht mehr als eine leere Hülle und wertlos für mich geworden. Nur eine Bitte habe ich an dich, mein "Freund". Und du kannst mir diese Bitte nicht abschlagen, ich spüre es ganz deutlich.
    "Was ..."
    "Gib! Mir! Den! Schlüssel!"
    Valen begriff, worauf Roshkov abzielte, wandte sich dem dort stehenden, aber ansonsten reglosen callindor zu und handelte binnen Momenten. Roshkov schien seine Absichten zu erahnen.
    "Haltet ihn auf!", schrie er die Wachen mit den Schwertern an, doch hatte die Bestie Valen schon mit seinen Krallen einmal quer durch beide Kehlen geschlagen und die armen Männer vom Leben zum Tode gebracht. Mit einem Röcheln sanken sie scheppernd danieder, während Valen sich Callindor schnappte, ihn an sich presste und in seinen Umhang wickelte, während er ohne ein weiteres Wort und erneute Blicke die Flucht ergriff. Deshalb war er schließlich hier, um Callindor zu retten.
    Vorbei an Ecken und Gängen, hinter ihnen die Stimme Roshkovs, zischte Valen mit Callindors Körper zurück zum Ausgang. Er konnte nicht recht haben. Callindor war es doch, auch wenn er sich mit Händen und Füßen wehrte. Dabei wollte er ihm doch nur helfen. Schließlich waren sie Freunde, Liebhaber, Weggefährten.
    Um ihn von seinen heeren Absichten zu überzeugen, flutete Valen verzweifelt vor Sorge um ihn seine Gedanken mit den Gefühlen und Erinnerungen und kehrte damit sein Innerstes nach außen. Es musste funktionieren. Callindor stöhnte ob der Macht der Bilder auf, wehrte sich teils noch mehr als vorher, doch Valen presste ihn nur enger an sich, nahm ihm fast die Luft zum Atmen.

    So schnell ihn seine Beine trugen, schaffte Valen sie beide nach draußen, raste in unmenschlicher Schnelligkeit über den Hof und zerriss schnaubend einige der Ranken, die es wagten, sich ihm in den Weg zu stellen. Und endlich hatte auch Callindor seinen Widerstand aufgegeben, wimmerte wohl verborgen in seinem Umhang, während Valen mit einem beherzten Sprung über die Mauer so viel Abstand zwischen sich und Roshkov brachte, wie möglich.

    Zu seiner Verwunderung verfolgte ihn jedoch keiner, von Roshkov war keine Spur. Und auch von Rekhyt nicht, an den er seit geraumer Zeit keinen Gedanken mehr verschwendet hatte.

    Schnaufend vor Anspannung ließ Valen sich nieder und redete auf Callindor ein, den er nun behutsam aus seinem Umhang wickelte.
    "Ich bin da, Liebster. Es ist vorbei ..."
    Doch als Valen die letzte Bahn entfernte, blickte er nicht in das Gesicht Callindors. Es war Rekhyt, der mit geweitetem Blick zu ihm empor starrte und kein Wort heraus brachte.
    Valen wich von ihm zurück und dachte an die Dinge, die er hatte ihn sehen lassen in seiner irrigen Annahme, es wäre sein Feuermagier gewesen, den er trug. Doch es war der Dieb gewesen, nie jemand anderes. Scheinbar hatte Roshkov es geschafft, auch in seinen Geist einzudringen, und ihm etwas Falsches vorzuspielen, um dadurch an den Schlüssel zu kommen. Und Callindor war noch immer ein Gefangener der Bestie ...

    Gebrochen, in seinem Stolz und seiner Ehre verletzt, und sich dessen bewusst, seinen Liebsten nicht gerettet zu haben, blieb er dem Dieb, der ihn noch immer mit den Augen verfolgte, eine Antwort auf welche Frage auch immer, die er hatte, schuldig. Nur eines hatte er zu sagen.

    "Geh und komm niemals hierher zurück ..."

    Ohne einen weiteren Blick mit Rekhyt zu teilen, wandte sich Valen von ihm ab, verschwand in den Schatten und nichts war mehr von ihm gesehen. Nur das Echo des traurigen Heulens, dass kurze Zeit später zu hören war, mochte manchem eine Gänsehaut verursachen. Es war die einzige Möglichkeit für Valen, mit seinen Gefühlen umzugehen, denn Tränen hatte er schon lange keine mehr, für niemanden.

    C.
    Geändert von Clan dv Dressels (31.07.2012 um 02:01 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #16
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Sein Gesichtsausdruck war versteinert, nur sein Blick ging zwischen Valen und dem anderen Fremden hin und her. Der Dieb hatte nicht die leiseste Ahnung was hier vor sich ging, vor allem als sie dann plötzlich von Callindor sprachen als stünde er hier, was er allerdings nicht tat. Tatsache war aber, dass es nur zwei Dinge gab die Rekhyt wirklich wichtig waren. Erstens von hier wieder rauszukommen und zweitens nicht die Aufmerksamkeit der beiden zu bekommen, denn er befürchtete, dass das nichts Gutes heißen würde. Dummerweise konnte er keinem der beiden Ziele sagen ob er sie erreichte oder nicht, vor allem weil ihre Blicke immer wieder auf ihn gerichtet waren, aber es dann nicht um ihn sondern um Callindor ging. Der Schweigsame ließ es aber passieren, solange niemand versuchen würde ihn zu töten, einzusperren oder sonst etwas mit ihm anzustellen war ihm all das ganze Zeug was hier vor sich ging und von dem er nichts verstand ziemlich egal.

    Erst als Valen plötzlich aus seiner Starre erwachte wurde es für den Druidenlehrling spannend, denn ehe er sich versah, hatte sich der Übermenschliche auf ihn gestürzt, ihn in seinen Mantel gewickelt und ihm somit seiner Sinne beraubt. Das einzige was er noch mitbekam war, dass sie sich sehr schnell bewegten.
    Wohin? Was hat er vor? Hinaus? Oder will er mich für seine Pläne benützen?
    Antworten gab es erst, als die ganze Sache schon wieder vorbei war, Rekhyt wieder frische Luft roch und die Außenmauer des Anwesens sah. Konnte es wirklich sein? Sie waren draußen? Das alles war vorbei?
    "Geh und komm niemals hierher zurück ..."
    Nichts lieber als das!
    Und dann war Valen auch schon weg, das Tor stand noch offen, doch ansonsten war alles so, wie es war bevor Valen ihn gewaltsam von der Mauer gerissen hatte. Nein, noch einen Unterschied gab es: Alle Wertsachen die er hatte finden können, waren in seinem Besitz!
    Wären sie nicht da, so hätte er die ganzen Geschehnisse einfach als Alptraum abgetan, so aber stahl sich ein Grinsen auf sein Gesicht. Er hatte überlebt, es war vorbei und er hatte Gewinn gemacht, von dem jetzigen Standpunkt ein voller Erfolg!
    Den größten Nachteil würde Calidor davon tragen, falls er ihn je wieder sehen würde, denn er musste sich ab jetzt dafür verantworten Rekhyt durch einen Alptraum gejagt zu haben, auch wenn gar nicht direkt etwas damit zu tun gehabt hatte, aber irgendwem musste der Dieb das ganze ja anhängen und das würde alles andere als lustig für Cali werden.
    Aber für jetzt machte sich Rekhyt daran möglichst schnell Abstand zu dem Anwesend zu gewinnen!

  17. Beiträge anzeigen #17
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    Clan dv Dressels ist offline

    Valen

    Wenn er ehrlich war, schmeckte ihm nicht, was er gleich tun würde. Tun würde müssen.

    Valen hatte die letzten Nächte erfolglos versucht, in das Anwesen von Callindor einzubrechen und ihn dort herauszuholen. Jedoch hatte er ihn dabei nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekommen. Schließlich gab er entkräftet, verletzt, körperlich als auch in seinem Stolz, und hungrig auf. Es wurde Zeit brauchen, sich zu erholen und langsam reifte in ihm die Erkenntnis, dass er es nicht allein würde schaffen können. Hierfür waren die Bedingungen nicht ausgeglichen genug.

    Und auch wenn er den Gedanken auch verabscheute, er musste sich Alliierte suchen und was lag da näher, als mit den obersten des Feuermagierordens in Kontakt zu treten, und eine schlagkräftige Armee zu erhalten, um Roshkov in seinem Hort zu erledigen und Callindor aus dessen Gewalt zu befreien.

    Valen war nun auf dem Weg zu Francoise, der obersten Feuermagierin und innerlich wunderte sich Valen etwas darüber, dass ausgerechnet eine Frau die Herrschaft über den Magierorden besaß. Einfach nur lächerlich. Was qualifizierte dieses bloß dazu? Andersherum musste sie entsprechend über die Maßen qualifiziert sein, wenn sich Männer von ihr herumkommandieren ließen. Auf Valen würde sie auf jeden Fall keinen bezirzenden Eindruck machen, das stand für ihn fest.

    Mit einer Magierrobe ausgestattet, die sich Valen kurzerhand aus einem der Quartiere des Nachts entwendet hatte, schritt er leise und vorsichtig, und immer auf einen Hinterhalt vorbereitet, schließlich wusste man das bei diesen Magiern nie, den Gang zu Francoise Studierzimmer entlang. Es hatte ihn einige Zeit und Mühe gekostet, unerkannt Informationen zu beschaffen, um zu wissen, wo er überhaupt hin musste. Kurz bevor er dazu kam, endlich Francoise zu erreichen, stellte sich ihm ein schlaksiger Kerl entgegen und forderte ihn auf, den Grund seines Hierseins zu nennen. Seiner Natur entsprechend hätte er den Widerständler einfach an die Wand geschleudert und ihn so außer Gefecht gesetzt, doch war es hier wohl angebrachter, diplomatischere Töne anzuschlagen. Kurz nachgedacht und überlegt, raffte sich der falsche Robenträger vor dem noch immer auf eine Antwort wartenden Kerl.

    "Mein Name ist Callindor. Callindor Cray ... hmm, nein, van Dressel wohl inzwischen. Ich muss mit der Priesterin sprechen, die sich hinter diesen Türen befindet."

    Ungeduldig tippelte Valen von einem Fuß auf den anderen und wurde von seinem gegenüber argwöhnisch beäugt, doch schlussendlich wies er ihm nur den Weg und war dabei, die Tür zu öffnen. Seine falsche Identität wurde zum Glück nicht durch diese Wache oder was er darstellte, gelüftet.

    Nun ja, drin war er erstmal, wie es schien. Jetzt musste nur noch Francoise überzeugt werden, Callindor zur Rettung zu eilen.

    C.

  18. Beiträge anzeigen #18
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    Aus einem ihr unerfindlichen Grund fühlte sich Françoise seltsam deplatziert. Woher dieses Gefühl rührte, wusste die Priesterin nicht. Immerhin befand sie sich noch immer in ihren Räumen in der Zitadelle. Sie verschwendete auch keine weitere Zeit darauf, darüber nachzudenken sondern widmete sich statt dessen wieder ihren Studien. Lange währte das auch nicht, als ein ungebetener Gast eintrat. Als Françoise erkannte, um wen es sich handelte, hob sie die Augenbraue. Den Wachtposten schickte sie fort und wandte sich dann ihrem Gast zu.
    »Statt dich jedes Mal zu verkleiden, könntest du auch einfach um Audienz bitten.«, sagte die oberste Feuermagierin und nahm auf ihrem Thronsessel Platz. »Oh, natürlich kann ich mich sehr gut an dich erinnern. Geh ich richtig in der Annahme, dass es auch diesmal etwas schwerwiegendes ist?«

  19. Beiträge anzeigen #19
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    Clan dv Dressels ist offline
    Allein für diese Ansprache wollte Valen ihr am liebsten an die Kehle springen. Dieses Weib wusste einfach nicht, mit wem sie hier sprach.

    "Spart euch euren Spott, Hexe!", spie Valen aus und entwandt sich aus dieser elendigen Magierrobe. Darunter kam seine dunkle Lederklauft zum Vorschein, das glanzvolle Amulett baumelte an einer Kette und wurde von ihm schleunigst wieder unter sein Hemd geschoben. Das war ein Artefakt aus vergangener Zeit aus einem anderen Leben.

    "So gern ich Spitzen mit dir austeilen würde, bin ich ganz sicher nicht deswegen hier. Allein eines zwingt du diesem Handeln, und das ist Callindor. Du kennst doch diesen Namen, oder nicht? Etwa so groß, schwarze Haare, ungeheuer gerecht und lieb bla bla. Seit meinem letzten Besuch ist so einiges mit ihm passiert, wenn ich mich nicht irre. Inzwischen frage ich mich, ob du darüber überhaupt etwas weißt ..."

    Valen schritt auf sie zu, wartete einen Augenblick, ob sie wohl etwas erwiderte und sprach dann:

    "Wo ist Callindor, oh ach so erwürdige oberste Magierin des Feuers?"

    C.

  20. Beiträge anzeigen #20
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Bei diesem Besuch war er noch unausstehlicher als bei seinem letzten. Wobei er das letzte Mal eigentlich nur frech war. In der Zwischenzeit hatten sich seine Manieren jedenfalls nicht zum Besseren entwickelt. Françoise dachte darüber nach, ihn einfach hinauszuwerfen. Sie war ohnehin viel zu geduldig mit Menschen.
    »Warum sollte ich wissen, wo er sich aufhält?«, fragte die Priesterin unbeeindruckt. »Unser Orden ist keine Kinderkrippe und wir überwachen unsere Magier auch nicht auf Schritt und Tritt. Wo er hingeht ist seine Angelegenheit.«

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