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    Ehrengarde Avatar von Demron
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    Demron ist offline

    Thorinara

    Fast eine Stunde hatte Demron beim trinken zugebracht. Tresterschnaps, Kräuterschnaps, Wachholder, Dornischer Wein... Irgendwann hatte er Adlige einfach nicht mehr mitzählen können. Er fühlte sich nach seinen vorherigen Erlebnissen einfach wie tot.
    Er hatte nun den Entschluss gefasst, Valen doch für sein schändliches Tun zur Rede zu stellen, denn er musste doch wissen, dass der Adlige Gefühle für ihn hegte. Also hatte er sich den nötigen Mut angetrunken und stand nun auf.
    Die Welt schwankte und Demron sah alles dippelt bis dreifach, während er vorsichtig einen Schritt nach dem anderen setzte. Die anderen Gäste sahen wie der Adlige auf die Treppe zuwschankte und Gelächter füllte den Raum.
    Dies bekam er jedoch nicht mit, denn sein Ziel war es Valen zu strafen und mit ihm zu reden. Wieso empfand er soviel für Callindor, sah er denn nicht wie sehr er, Demron, ihn mochte. Das verstand der angetrunkene Adlige nicht und war bereits vor der Türe von Valens Zimmer angekommen, hinter denen Küssgeräusche hervordrangen.
    Das versetzte Demron nur noch mehr in Rage und ein zweites Mal öffnete er heute die Türe mich brachialer Gewalt, so dass Valen und Callindor, eben sich küssend, beide erschreckt aufrichteten.
    In Valens Augen loderte ein gefährliches Feuer und der ziemlich zerkrazte Callindor hatte die Augen beschämt nach unten gerichtet.
    "Was fällt dir nur ein, Mensch.", zischte das Mischwesen wütend, sprang vom Bett auf und versetzte Demron einen Fausthieb ins Gesicht, so dass dieser taumelnd auf dem Boden aufkam und orientierunglos umherblickte.
    "Bist du etwa besoffen?", fragte Valen angewidert und trat Demron hart in die Magengegend.
    "Verstehst du nicht, was ich für dich empfinde.", raunte der Adlige und Valen blickte unglübig auf ihn herab. schokiert von diesem Gestädnis.
    Demron richtete sich auf und Valen wich angewidert vor ihm zurück. Der Adlige wollte den Mund öffnen um etwas zu sagen, doch rumorte es in seinem Magen und ehe er sich versah, war der Boden und Valen mit Erbrochenem bedeckt.
    Dann ging Demron wieder einmal zu Boden und weinte bittere Tränen, während sein Geist zunehmend von alpraumhaften Bildern gematert wurde und die Paranoia sich seiner bemächtigte.
    Geändert von Demron (01.09.2012 um 21:46 Uhr)

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    "Sieh dir diese Schweinerei an!", mahnte Valen aufgebracht und stand mit seinem Fuß in Demrons Erbrochenem. Callindor tat als Reaktion etwas sehr unerwartetes.
    Er lachte.
    Valen traute seinen Ohren kaum, drehte sich zu ihm um und sah, wie der Magier sich wieder bekleidete, die intime Stimmung war nach dem Auftritt des neuen Freundes von Valen ohnehin passé.

    "Kannst du mir mal sagen, was da zu lachen gibt?", blaffte Valen seinen Priesterfreund an und verstand nicht, wieso Callindor noch immer so feixte.

    "Entschuldige", meinte Callindor schuldbewusst und bot Valen an, dass dieser doch zum Strand herunter gehen sollte, um ein Bad zu nehmen. Die Wellen wären wunderbar.
    Und entgegen der Annahme, er würde sich in der Offentlichkeit schämen, nickte der Dieb kurz in seine Richtung und machte einen Satz aus dem Fenster. Zum Glück war gerade niemand zugegen, sonst wäre wohl das Geschrei groß gewesen. Und als Dieb würde Valen wohl wissen, wie man sich versteckte und nicht auffiel.
    Dies gab nun seinerseits Callindor die Möglichkeit, die Sauerei aufzuräumen, ging deshalb zum Wirt hinunter, erklärte die Situation und erklärte sich darüber hinaus bereit, es zu Bereinigen und bat daher um einen Eimer mit Wassser samt Schrubber, etwas Seife und einen weiteren Eimer für die Abfälle und stapfte wieder nach oben.

    Das Zimmer sah noch immer so aus und roch vor allen Dingen, wie er es verlassen hatte. Ein bitterer Duft lag in der Luft. Es würde etliches an Seife brauchen, um das zu überdecken.

    Und so machte sich der Magierpriester an die Arbeit, fühlte sich dafür auch nicht zu schade, schließlich hatte er das Malheur so gesehen verursacht, hatte den Boden schon gut freigeräumt und machte sich nun daran, Demron von seinen besudelten Sachen zu befreien. Es machte ihm natürlich nichts aus, einen Mann anzufassen oder ihn zu entkleiden, sodass sein neuer Freund binnen Minuten nur noch in Unterkleidern auf dem Bett lag, während sich Callindor darum bemühte, Wechselkleider für Demron zu organisieren, und sie mit dem Gold aus Valens Börse zu verrechnen. Wem mochte die wohl vorher gehört haben?
    *Katz du lässt das Mäusen nicht!*, dachte Callindor und musste lächeln. So war er eben, sein Dieb.

    Inzwischen war die Sauerei erledigt, das Zimmer wieder vorzeigbar - bis auf den großen feuchten Fleck mitten drin - und Demron regte sich langsam. Offenbar träumte er schlecht. Besorgt strich Callindor über die Stirn des Mannes und da öffnete dieser seine Augen, panisch, hektisch, als wäre er vor etwas auf der Flucht.

    "Alles in Ordnung. Du bist in Sicherheit. Es war nur ein böser Traum."

    Dem Magier entging das Wimmern nicht, und er lehnte den Kopf des Mannes an seine Schulter und lullte ihn mit einer wiederkehrenden Bewegung wieder ein, bis er sich beruhigt hatte. Zum Glück war Valen fort, sonst gäbe es gleich noch eine Szene, das war mal sicher.

    "Was hast du dir nur dabei gedacht? Das wird dir hoffentlich eine Lehre sein, dich so zu betrinken. Das löst keine Probleme. Und ich möchte mich für Valens Aktion entschuldigen, er ist manchmal etwas ... ungehalten, seit seinem Wandel. Vielleicht sollte ich noch hinzufügen, dass wir uns kennen, und ein Paar waren. Vielleicht haben uns unsere Gefühle nur übermannt und wir hätten es nicht so weit komen lassen sollen."

    Darauf hoffend, Demron würde wenigstens dazu was sagen oder nur nicken, schaukelte Callindor weiter auf dem Bett und bemerkte dabei, dass die Bissspuren an seinem Körper langsam an Intensität verloren. Valen hatte tatsächlich mit dieser Art von Bluttransfusion den Fluch auf sich übertragen, wie er meinte, und fügte noch hinzu, dass er *schon klar* käme.

    Auch wenn man es ihm nicht sofort ansah, so steckten hinter Valens Fassade mehr Facetten, als man zuerst erahnen mag. Callindor hoffte, dass auch Demron dies alsbald erkannte und sich die Fronten klärten.
    Geändert von Callindor (01.09.2012 um 21:25 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #83
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl betrat wieder die Marktschänke. Er hatte hier übernachtet und sich dann die Zeit in der Stadt vertrieben. Den Auftrag dieses Callindor hatte er ausgeführt, zumindest hoffte er das. Man hatte ihn, da er gänzlich unbekannt war, nicht zu Thara gelassen, aber einer der Novizen wollte die Nachricht an den Magier weitergeben. Mittlerweile hatte das Treffen wohl stattgefunden und so hoffte Kjarl nun auf eine großzügige Belohnung, auch wenn ihm der Fremde immernoch eigenartig vorkam.

    Er betrat den Schankraum und der übliche Geruch von Alkohol und Braten stieg ihm in die Nase. Rhob schüttelte sich und zwitscherte vor sich hin. Kjarl konnte seinen Auftraggeber nirgendwo finden und fragte so beim Wirt nach, welcher den Blondschopf eine Ebene nach oben schickte, wo er den Gesuchten finden sollte. Kjarl stampfte langsam die Treppe nach oben, klopfte an die ihm beschriebene Tür und trat schließlich ein. Zu seiner Verwunderung war da nicht der gesuchte Callindor, sondern ein anderer Mann, der Kjarl seltsam vertraut vorkam.

    Der Blondschopf stutzte, dann fiel es ihm ein. Mit diesem Kerl hatte er kürzlich ein seltsames Gespräch geführt, irgendwie unangebracht freundschaftlich. Auch Rhob schien den Mann zu erkennen und krähte missmutig vor sich hin.

    "Ähh Hallo.", begann Kjarl stockend. "Entschuldigt die Störung, Euch habe ich hier nicht erwartet. Ich suche einen gewissen Callindor. Ihr wisst nicht zufällig wo ich ihn finden kann?"

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #84
    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Callindor schauet zur Tür, als es klopfte und er um Eintritt bat, erschien ein junger Mann mit einem Vogel. Nicht im literarischen, sondern im wortwörtlichen Sinne.
    Der Vogel zog eine Bahn im Zimmer umher, befand es wohl als ungefährlich und setzte sich wieder auf die Schulter des blonden Kerls.

    Wie sich heraus stellte, suchte dieser jemand Callindor, also ihn, jedoch assoziierte er den Namen mit einer anderen Person. Nachdem der Magier ihn um seinen Namen und eine Beschreibung seines Mittelspartners gebeten hatte, stellte sich ziemlich schnell heraus, dass es sich dabei um Valen handelte.
    Tja, da war guter Rat teuer, denn inzwischen erinnerte sich auch Callindor an den Blonden und das Treffen, welches Kasimir damals mit ihm abgehalten hatte.

    "Nun ja, es ist so. Ich bin Callindor. Magierpriester des Ordens der Feuermagie. Denjenigen, den du beschreibst, kenne ich, doch arbeitet er nur für mich und in meinem Namen, weil viele Leute zu ehrfürchtig sind, mit einem Magier zu sprechen, oder zu raffgierig, weil sie sich das große Geld davon versprechen. Ich hoffe, ihr zählt nicht dazu, weder zu ersterem, noch zu letzterem."

    Callindor sah sein Gegenüber eindringlich an und meinte, was er sagte, auch wenn nicht jedes Wort stimmte.

    "Da ich viele Aufträge an meine Helfer verteile, müsst ihr mir schon sagen, um was es genau geht und wieviel ihr euch als Belohnung ausgerechnet habt.

    Und wie zur Bestätigung grunzte Demron und drehte sich auf die Seite, seinen blanken Hintern ungeniert präsentierend, weil die Unterhose ein wenig verrutscht war.
    Callindor nahm die Zudecke zur Hand und warf sie ihm kurzerhand drüber.

    "Entschuldige, wo waren wir?"

  5. Beiträge anzeigen #85
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Noch ein Callindor! Oder besser: Der echte Callindor. Oder ein falscher Callindor? Und schon wieder ein Auftraggeber der angeblich wieder nur der Mittelsmann eines anderen Mannes war. Dieser Gedanke keifte schlagartig in ihm auf, als er Demron sah, der offensichtlich selig schlief und das Eintreten des Blondschopfes nicht bemerkt hatte. So langsam wurde Kjarl die ganze Sache zu undurchsichtig, außerdem roch es im Raum eigenartig noch Erbrochenem, Seife und Schweiß. Also kam er schnell zur Sache.

    "Ich sollte den Magier Thara herbestellen und ihm ausrichten, dass er ein bestimmtes Artefakt mitbringen soll.", erklärte der Blondschopf. "Er wird doch wohl mittlerweile hier eingetroffen sein? Und wegen der Bezahlung. Nun ja. Euer Mittelsmann hatte mir eine reichliche Belohnung versprochen. 50 Goldmünzen?"

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #86
    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Aha, ihm verdankten sie also dieses Artefakt, mehr oder weniger. Dennoch amüsierte ihn der Kerl.

    "Das hat er gesagt? Irgendwie bezweifele ich das stark. Für gewöhnlich entscheide nämlich ich, wer hier was für welche erledigte Arbeit bekommt. In dem Sinne halte ich das Folgende für angebracht."

    Callindor kniete sich auf den Boden, dorthin, wo Valens Klamotten zu liegen kamen und kramte darin herum, fand schließlich einen üppig gefüllten Beutel, sah kurz hinein und nickte, bevor er ihn Kjarl zuwarf.

    "Das ist für dich.", rief Callindor mit einem verschmitzten Lächeln und genau in dem Moment tauchte auf dem Balkon ein splitterfasernackter Mann auf, triefte noch an den Haaren mit Wassertropfen und betrat dann das Zimmer, spähte nur bemerkend in Richtung Kjarls und nickte kaum bemerkbar.

    "Ach du ...", war alles, was er sagte, wandte sich zu Callindor und küsste ihn. Valen hatte wirklich keinerlei Scheu, das stand fest. Und unter den beobachtenden Blicken des Vogels und seines Herrchens bekleidete sich Valen und stellte natürlich sofort fest, dass eine der Geldbörsen fehlte, die er vor Tagen einem der Bürger entwendet hatte. Callindor stellte alles klar, doch als Valen dies hörte, zeigte er dem Magier einen Vogel.

    "Du spinnst wohl, das waren fast funfhundert Goldstücke, grob geschätzt, und der Ring umgerechnet. Rück sofort den Beutel wieder raus."

    Valen machte einen Satz nach vorn, in dem Maße, wie Kjarl zurück wich, doch Callindor hielt seinen Freund auf und fragte ihn, wieviel ihm denn die Errettung des Magiers wert sei, denn ohne Tharas Artefakt würde er nicht hier stehen.
    Zur Bekräftigung küsste er den Dieb zärtlich und Valen gab so etwas wie ein Seufzen von sich.

    "Zisch ab!"

    Einen Geldbeutel wie den würde Valen sicherlich im Handumdrehen beschafft haben, und zur Not könnte er sich einfach diesen wiederholen, sobald Kjarl aus der Taverne draußen war und ihm der Sinn danach stünde.
    Geändert von Callindor (01.09.2012 um 21:10 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #87
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    "Zisch ab", war das letzte, was Kjarl gehört hatte, bevor er eben jener Aufforderung schnellstmöglich nachgekommen war. Die reichlich gefüllte Geldbörse trug er bei und auch Rhob meldete sich langsam wieder zu Wort, nachdem er in den letzten Minuten erstaunlich still gewesen war. Schnell hatte Kjarl die Taverne verlassen und wandte sich in Richtung Hafen. 'Nur Verrückte hier', brummte er noch vor sich hin, während er einen schnellen Blick in die Geldbörse warf. Er wollte nicht wissen, woher die Geldbörse eigentlich stammte, doch wollte er nicht auch deswegen noch Probleme bekommen und ließ den Ring in einem unbeobachteten Moment einfach fallen. Sollte doch ein anderer mit dem Schmuckstück durch die Gegend ziehen und irgendwann von den Stadtwachen vor einen bestohlen Adeligen gezogen werden.

    Am Hafen ließ Kjarl sich erstmal auf einem der aufgerollten Taue nieder und aß einen Apfel, den er zwischendurch erworben hatte. Auch Rhob erhielt seinen Anteil, nachdem er diesen lautstark eingefordert hatte. 'Davon kann ich wenigstens eine ganze Weile leben', dachte er, als er den Geldbeutel sorgfältig verstaute. 'Allerdings sollte ich mir beim nächsten Mal weniger dubiose Auftraggeber suchen.' Mit einem lauten Knacken lösten seine Zähne einen großen Teil des Apfels und zerlegten ihn mit bedächtigen Kaubewegungen. Fast hätte er sich am Fruchtsaft verschluckt und hustete leicht. Sein Blick wanderte über das Hafenbecken, betrachtete die verankerten Schiffe und ließ seine Gedanken schweifen. 'Was die Welt doch für verrückte Typen zu bieten hat.', brummte er nochmals und schüttelte nachdenklich den Kopf.

  8. Beiträge anzeigen #88
    Ehrengarde Avatar von Demron
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    Demron ist offline

    Thorinara

    Demron erwachte schweißgebadet und stöhnte leicht, als ihn die Übelkeit erneut zu übermannen drohte. Sein Geist war gemartert nach der erneuten Tortur die er ertragen musste und nur langsam nahm das Zimmer Valens klare Umrisse an.
    Das Licht war so grell das der Adlige seine Augen schloss und erst kurze Zeit wieder öffnete, doch war es nicht besser geworden, im Gegenteil, irgendwie schlimmer.
    "Verdammt.", fluchte er leise vor sich hin und erst langsam verzog sich die Benommenheit.
    "Gut geschlafen?", meinte eine sanfte Stimme kichernd und erntete damit Demrons Aufmerksamkeit, welche zuvor nicht vorhanden gewesen war.
    Schlagartig stieg dem Adligen die schamensröte ins Gesicht als er dem Magier und auch Valen gewahr wurde, welche ihn auf unterschiedliche Art und Weise musterten. Callindor belustigt und verständnisvoll, während in Valens Blick immer noch ein gefährliches Feuer loderte.
    Desweiteren wurde Demron bewusst das er nur in einer Unterhose gekleidet dalag und sein muskolöser Brustkorb für jeden offen sichtbar war. Es roch nach Seife und Erbrochenen und schlagartig erinnerte sich der Adlige auch an seine mehr als erinnerungswürdige Aktion, von der er niemals mehr sprechen würde.
    Ein wenig zu hastig setzte sich Demron auf und sofort verschwamm die Welt wieder vor seinen Augen. Callindor bemerkte das und zwang den Adligen mit sanfter Gewalt zurück ins Bett, während Valen weiterhin eisig schwieg.
    "Bleib lieber liegen, ansonsten darfst du mir wieder das Bett frisch beziehen.", meinte Callindor ausgelassen kichern und verstärkte Demrons Scham nur noch mehr.
    Wie sollte er sich erklären ohne das Callindor ihn für verrückt erklären oder Valen ihn umbringen würde. Angestrengt dachte der Adlige nach und entschied sich für eine Lüge, welche hoffentlich halbwegs plausibel klang.
    "Ich wollte mich bei Euch beiden für meine mehr als dumme Aktion entschuldigen.", setzte Demron an und schaute Callindor mit echter Betroffenheit ins Gesicht. Valen wagte er nicht anzusehen, da sein Leben ansonsten keine Kupfermünze mehr Wert sein würde.
    "Diese ganzen Ereignisse haben mich shr verwirrt und dann diese Alpräume und der Alkohol. Was ich da von mir gegeben habe war sicher der totale Unsinn, niemals hätte ich das machen sollen. Ihr haltet mich wahrscheinlich für verrückt und kann es Euch nicht verdenken.", meinte Demron verlegen zu Callindor, der weiterhin nur lächelte.
    Geändert von Demron (01.09.2012 um 21:46 Uhr)

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #89
    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    "Kein Problem", bemerkte Callindor mitfühlend und tatschelte Demrons Knie.
    "Wir machen alle dumme Dinge von Zeit zu Zeit und heute ist ja auch viel passiert. Ein Wunder, dass ich nicht ausgeflippt bin. Du hast dich gut gehalten, Glückwunsch. Ansonsten freue ich mich, dich wieder bei besserer Gesundheit zu sehen."

    Callindor lächelte Demron an, dieser lächelte zurück, scheiterte aber auf dem halben Weg und Valen schaute nach draußen auf den Balkon in die Nacht hinaus, als wäre er an all dem hier nicht beteiligt.

    "Was hälst du davon, wenn du beim Wirt etwas für dich und Demron bestellst, ihr müsst am verhungern sein?", fragte der Dieb den Magier, während er den Blick nicht von dem Panorama löste.
    Callindor nickte zustimmend und lachte ihn an. "Stimmt, jetzt du es erwähnst ..." und wie zur Bestätigung knurrte sein Magen lautstark.

    "Was möchtest du haben, Demron?"
    Der Gefragte wandt sich etwas auf seinem Laken, ehe er antwortete.
    "Also ehrlich gesagt habe ich ...", doch weiter kam er nicht, denn hinter Callindor stand nun plötzlich Valen und bedachte Demron mit grimmigem Blick und fletschenden Zähnen und dies bedeutete ihm, jetzt ja nichts Falsches zu sagen.

    "Ich nehm das gleiche wie du ...", meinte er daraufhin kleinlaut und drehte sich zur Seite und starrte an die Wand.

    "Gut, dann werd ich mal die Bestellung aufgeben. Valen, was ..."
    "Ich habe bereits gegessen."

    Callindor nickte verstehend und verließ das Zimmer.

    Und so bekam er gar nicht mehr mit, wie Valen sich dem Bett, in dem Demron kauerte, näherte, seinen Atem drohend ausspie und ein knurriger Laut dabei ertönte.

    "Sag mir sofort, was du vorhast. Callindor kannst du vielleicht täuschen, aber ich glaube dir kein Wort. Und jetzt raus mit der Sprache, was geht hier wirklich vor, mich führst du nicht hinter's Licht."
    Geändert von Callindor (01.09.2012 um 22:05 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #90
    Ehrengarde Avatar von Demron
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    Demron ist offline

    Thorinara

    Der wütende Blick lies Demron einen Moment zurückweichen, denn Valens Zorn war geweckt und der Adlige kannte es zugenüge was passieren würde, wenn Valen sich diesem hingab und damit sein unendliches Mitgefühl bewies.
    Doch nur einen Moment und dann schlug Demron ebenfalls einen aggressiveren Tonfall an, zweifelsohne eine schlechte Idee, doch mittlerweile war es ihm egal.
    "Was ich vorhabe?", fragte der Adlige kalt und blickte Valen fest in die Augen.
    "Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, empfinde ich etwas für dich, etwas, was ich noch nie gespürt habe, bei keinem Menschen, weder Mann noch Frau.", erklärte sich Demron und bemerkte zufrieden, dass Valen kurz stutze, denn mit so etwas hatte er anscheinend am allerwenigsten von diesem Menschlein erwartet.
    "Deshalb habe ich, dank Alkohol und diesen wunderbaren Erlebnissen, gewürzt mit ein paar Alpräume, wahrscheinlich etwas derart grenzenlos dummes getan.", meinte Demron und dachte schuldbewusst an das ganze Theater.
    Zu dieser Enthüllung schwieg Valen einige Zeit lang, sein Blick war nachdenklich und hatte etwas von seiner Schärfe verloren. Anscheinend verstand er nun die Paranoia, die Demron gerade in sich ausfechten musste, dessen Erkenntniss dem gleichen Geschlecht zugetan zu sein.
    Gerade wollte Valen etwas sagen doch Demron lies ihn mit einer Handbewegung inne halten.
    "Ich weiß was jetzt kommt.", seufzte der Adlige und blickte traurug drein.
    "Du bist mit Callindor liiert, was mich wohl auch so eifersüchtig gemacht hat. Ich hätte dies schon vorher erkennen müssen und entschuldige mich aufrichtig für all diese Dummheiten. Ich hatte mir mehr erhofft, als ich es eigentlich durfte. Bitte verstehe das und räche dich nicht.", bat er Valen angespannt.

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    Waldläufer
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    Clan dv Dressels ist offline
    "Hör zu", bat Valen und sein Anflug von Misstrauen war nach diesen offnen und ehrlichen Antworten wie verraucht.
    "Es spielt keine Rolle, wie du mir Dinge verständlich machst, ob lautstark oder leise. Du kannst mich damit nicht verletzen oder mich schonen. Und wenn es so ist, wie du sagst, dann kann dies nur in einem Unglück enden. Denn ich empfinde nichts für dich. Jedenfalls nicht auf die Art, wie du es dir gerade erhoffst. Denn ich habe keine Gefühle mehr. Für niemanden, auch nicht für Callindor."

    Demron sah ihn an und schien nicht zu verstehen. Für ihn ergab das wohl keinen Sinn.

    "Damals, auf Khorinis, da habe ich Callindor geliebt, von ganzem Herzen, so wie auch er mich geliebt hat, aber Umstände und Veränderungen zwangen uns dazu, uns zu trennen und als nächstes sahen wir uns als Feinde auf dem Schlachtfeld, von dem er als Sieger ging. Ich mache ihm deswegen keinen Vorwurf. Es ermöglichte mir erst, Camille kennen zu lernen und zu dem zu werden, was ich jetzt bin. Als Camille mich nahm und meine Sterblichkeit durch Stärke und Überlegenheit ersetzte, hatte ich nur den einen Gedanken, an dem ich festhielt. Callindor Liebe zu mir, ganz egal, was war und was zwischen uns stand.
    Doch mit der Zeit wurde es mehr und mehr zu einer Erinnerung, dann zu einer Erinnerung von einer Erinnerung und ich spürte, wie ich den Geschmack von seinen Lippen, oder den Geruch seines schwitzenden Körper unter mir vergaß und da beschloß ich, von mir aus, wieder in sein Leben zu treten, ich wollte wichtig für ihn sein und übergab ihm das Amulett, damit ich ihn retten würde kommen, wie der Held in strahlender Rüstung. Und ich würde ihn retten und er würde sich wieder in mich verlieben und es würde wieder wie damals sein und dann wäre es nicht mehr nur eine Erinnerung. Sondern fühlbar, menschlich, natürlich."

    Valen hob die Arme und fiel auf die Knie, sah gen Zimmerdecke und dankte Innos, dass dieser Tag heute endlich kam und sich seine sehnlichsten Wünsche erfüllt hatten.

    "Ich habe nur noch dies, was mir geblieben ist. Nimm es mir nicht weg, indem du dich zwischen uns stellst. Ich bitte dich ... ich flehe dich darum an. Tu es nicht."

    C.
    Geändert von Clan dv Dressels (01.09.2012 um 22:38 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #92
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    Demron ist offline

    Thorinara

    Valens plötzliche Offenheit überraschte Demron eisklat. Nie hätte erwartet, das dieses Wesen, jemals solche Gefühle zeigen würde, schon gar nicht gegenüber einem einfachen Menschen wie Demron, der er war.
    Dann auch auch diese Geschichte aus der Vergangenheit Valens, welche Demron die knallharten Tatsachen näher brachte. Wie sollte er darauf reagieren? Er wollte Valen nicht verletzen und spürte, dass es keinen Sinn machte etwas haben zu wollen wofür man nie auserkoren war.
    Trauer und ein Anflug von Wehmut durchströmten den Adligen, doch er machte sich keine Hoffnungen mehr. Es war einfach nichts daran zu rütteln, so einfach war das und Demron musste das akzeptieren, ob er es wollte oder nicht.
    "Ich werde dir deine letzte Zuflucht, Callindor, nicht wegnehmen.", schwor der Adlige feierlich, aller Trauer zum Trotze, während Valen die Erleichterung deutlich anzusehen war.
    "Zwar schmerzen mich diese Worte, doch sehe ich keinen Grund dir oder Callindor schaden zu wollen, dich respektiere Euer Verhältnis und kann gerade deine Ängste verstehen.", erklärte der Adlige und Valen wirkte nun endgültig beruhigt.
    "Wir sollten endlich aufhören, ständig gegeneinander zu arbeiten und gemeinsam an einem Strang ziehen und dazu lege ich den ersten Stein. Wollen wir allen Zwist begraben und versuchen eine normale Bekanntschaft anzugehen?", fragte Demron und reichte Valen die Hand.

  13. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #93
    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Callindor kam mit dem Tablett auf dem Arm nach oben gestolpert und schob die Türe auf. Was er danach sah, verwunderte ihn etwas, denn Valen und Demron schüttelten sich die Hand, und sein neuer Freund verdrückte wohl sogar eine Träne.
    Als der Magier dies sah, freute er sich darüber, dass sie sich anscheinend ausgesprochen hatten und balancierte auf den Tisch zu, um zu servieren.

    Valen bemerkte, dass Callindor drauf und dran war, seinen Stand zu verlieren und eilte zu seiner Rettung.
    "Du hättest ruhig rufen können."
    "Ich wollte euch aber nicht bei eurem Gespräch stören. Und, alles klar!?"
    Demron sah Callindor an, schluckte schwer und brachte dann ein gebrochnes *Ja* über die Lippen und lächelte ihn an.
    "Freut mich", unterstrich Callindor damit das Endergibnis und lächelte ebenso Valen an, der wie üblich recht kühl daher kam. Seine Hilfsbereitschaft von eben war so schnell veraucht, wie sie angeschneit kam.
    Während sie aßen, schaute Valen ihnen schweigend zu und als er es am wenigsten erwartete, klatschte plötzlich etwas gegen sein Gesicht.
    Es war eine Portion Kartoffelpüree gewesen, dass Callindor mit Hilfe seiner Gabel auf ihn abgefeuert hatte. Und als hätten sie sich abgesprochen, landete danach Demron mit einer Protion Bratensoße in Valens Haar einen Treffer.
    "Würdet ihr bitte damit aufhören, das ist nicht witzig!" und tunkte mit seinem Finger in den tranigen Haarspitzen, an denen die Soße gleich herabtropfen würde.
    Doch entgegen seiner Aufforderung schaffte es der Magier, während er seinen Befehl kund tat, erneut eine Ladung Püree direkt in seinen Mund zu schaufeln, sodass dieser sich beinahe verschluckte.
    Valen musste an sich halten, nicht laut zu werden, doch als er zu Demron rüber sah, hatte dieser immer größer werdende Backen, musste mehr und mehr an sich halten, nicht vor Gelächter loszuprusten.
    Und da entschied sich Valen für das einzig richtige, zu dem ihm vor kurzem gerade Demron geraten hatte.
    Während beide Kerle also so herzhaft lachten und schon Tränen in den Augen hatten, grabschte er in beide Teller eine gute handvoll Stamps und verteilte es kreisförmig in ihre beiden Gesichter.

    Damit waren sie einen Moment bedient.

    "Noch Nachschlag!?", fragte Valen herausfordernd und beide fingen wieder zu lachen an und Valen lächelte mit so menschlichen Zügen wie möglich, während eine Essensschlacht um die gute Bratensoße, das Püree und die Karottenstückchen mit den kleinen Erbsenhälften entbrannte.
    Geändert von Callindor (01.09.2012 um 23:38 Uhr)

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    Thorniara

    Demron bekam Seitenstechen vor lachen, nachdem Valen so herausfordernd ausgesehen hatte,so menschlich, ein völliger Gegensatz zu seinem grimmigen, ja harten Auftreten das er immer gerne an den Tag legte. Den Adligen freute es und auch Callindor war ihm sehr symphatisch, obwohl er mit seinem wahren Ich erst ein paar Worte gewechselt hatte.
    "Ihr beide bekommt euren Nachschlag schon.", rief der Adlige vergnügt wie seit Tagen nicht mehr, griff in das Essen und bewarf seine neuen Bekannschaften mit Erbsen und Kartotten, sowie Püree mit Bratensaft gemischt.
    Die Schlacht entbrannte und alle drei "Ritter" lieferten sich heftige Kämpfe um die Vorherrschaft des Tellers, wie es sonst nur Kinder tun konnten. Alle drei wirkten augelassen und vergaßen einstweilen ihre Sorgen des wahren Lebens.
    Nachdem so mehrere Minuten vergangen waren, wurden die drei allmählich des Spieles müde und versanken in amüsierten Schweigen. Doch Demron wollte das nicht so auf sich sitzen lassen, entschuldigte sich kurz und kam mehrere Minuten später mit einer Karaffe voll Wein wieder.
    "Schon wieder. Willst du wieder kotzen?", meinte Valen und erntete damit erneutes Gelächter seiner beiden Kameraden.
    "Sei versichert das dies nicht der Falls ein wird.", frotzelte Demron und schank seinen Freunden und sich besten Dornischen Wein ein,
    Die Nacht war noch Jung und es galt dies auszunutzen, bevor der bittere Ernst des Leben wieder beginnen würde.

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    Thorniara, Markt -- Bastion -- Tempelbereich -- Callindors Studierzimmer

    Der gestrige Abend war angenehm verlaufen und Callindor freute sich darüber, dass Demron und Valen sich ausgesprochen hatten. Es hätte die folgenden Tage nur belastet und stellte so unnötig einen weiteren Risikofaktor dar.

    Die Sonne zeigte ihr strahlendstes Gesicht und Valen tat sich schwer damit, zog seine Kapuze tief ins Gesicht, selbst jetzt schon, als sie die Treppe der Schänke hinab trabten. Auf Valens Nachfrage hin hatte der Feuermagier ihm seinen roten Kristall zurückgegeben, mit dem sie auch über weite Strecken verbunden waren und der vermummte Dieb erklärte, dass es ihm helfen würde, auch bei starkem Sonnenlicht keine Beeinträchtigungen zu erleiden. Die beiden blutroten, punktuell mit dunklen Schlieren versetzen Kristalle passten verfekt eineinander und erst jetzt erkannte man, dass sie zusammen gehörten und nicht identisch waren.

    Die nächste Frage seines Freundes erwischte Valen etwas unvorbereitet, denn da sie schon mal beim Thema waren, wollte er mehr über den Clan von der Insel wissen. Camille und Xavier und wie sie alle hießen. Und wie es derzeit bei dem Machtkampf zuging. Und ob Callindor es sich überheupt erlauben konnte, Valen ungefragt und länger als nötig für seine Zwecke auszuleihen, während daheim, bei ihm, quasi ein Bürgerkrieg tobte.

    Zu Callindors Verwunderung kam es ihm so vor, als habe sein geliebter Diebesfreund aber kaum zugehört, denn er bekam nur als Antwort, dass das schon in Ordnung ginge, und er sich wegen den anderen keine unnötigen Sorgen machen sollte. Wie er es gewünscht hatte, fragte Callindor nicht weiter und würde zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht mehr erfahren.
    Als er sich dies überlegt hatte, stellte der Magier unvermittelt fest, dass Valen seine Schritte beschleunigt hatte, weg von ihm und er hatte etwas Mühe, seinem Freund zu folgen.

    "Hey, warum rennst du so? Bist du vor etwas auf der Flucht?"

    Valen sah in Callindors Gesicht, sah ihn wegen der Bemerkung lachen, doch als sich ihre Blicke trafen, wurde er still und Valen wante sich wieder ab.

    "Was ist los, Valen?"

    "Nichts, lass uns das Artefakt endlich loswerden. Ich will es nicht länger um mich haben."

    Callindor stimmte zu, merkte aber auch, dass das nur ein vorgeschobener Grund für sein Verhalten war und er ihm und einer aufschlussreichen Erklärung an ihn aus dem Weg ging. Vorerst würde der Feuermagierpriester es durchgehen lassen, doch er würde nicht locker lassen.
    Er holte Valen wieder ein und wunderte sich, dass dieser so genau wusste, wo Thara seinen Arbeitsplatz hatte.

    "Das weiß ich nicht und es ist auch nicht relevant. Ich drücke das Ding dem nächstbesten Novizen, Magier oder sonstwem in die Hand und das war's dann."

    "Was soll das? Du hast mir gesagt, dass es Thara gehört, also bringen wir es zu Thara zurück. Es ist sein Forschungsobjekt und Francoise hat ihm die Erlaubnis erteilt, es zu untersuchen. Das finde ich sehr freundlich von ihm, dass er sich so freimütig davon getrennt hat. Also komm, ich weiß, wo er sein Zimmer hat, glaube ich und dann geben wir es ihm zurück."

    Doch Valen starrte nur stur geradeaus, vermied jeden Blickkontakt und Callindor ahnte, dass hier was im Busch ist. Er beschleunigte seinen Schritt und stellte sich vor Valen, sodass dieser inne halten musste, jedoch nicht nach oben sah. Er bemerkte, dass ihm die Sonnenstrahlen in den Augen brennen würden. Doch auch wenn es stimmte, Callindor wollte jetzt wissen, was hier los war.

    "Sieh mich an und sag mir, was los ist? Warum verhälst du dich so eigenartig?"

    "Ich verhalte mich nicht eigenartig, ich bin eigenartig, falls du das vergessen hast!", blaffte Valen zurück, überwandt Callindors Mauer und setzte seinen Weg schweigend fort. Der Magier sah ihm nach und konnte nicht verstehen, was Valens Stimmungsumschwung verursacht hatte. Sie hatten gerade die Bastion passiert und Callindor sah hinüber zu dem Übungsplatz, wo einige Milizer zu üben schienen. Einer von ihnen winkte in seine Richtung, doch da hatte Callindor schon seinen Blick auf Valens Rücken gerichtet und sah es nicht mehr.
    So würde sein Freund aber nicht damit durchkommen, und entschieden ging er hinter Valen her, griff nach dessen Schulter und zog ihn herum.

    "Wir reden! Hier! Jetzt!", sprach Callindor ernst, sogar etwas lauter, sodass Passanten aufmerksam wurden.
    "Sag mir was los ist, auf der Stelle, ich merk doch, dass du mir was verheimlichst."
    Valen wurde nun erst recht sauer und drückte dem Magier mit Nachdruck das Bündel mit dem Artefakt in die Hand und dachte, dies würde reichen.

    "Hier hast du das Ding, dann bring es doch Thara in sein Zimmer, auch wenn er wohl nicht dort sein wird."

    Callindor wurde stutzig. Wieso sollte sein Magierkollege nicht zugegen sein, hatte er dahingehend etwas gesagt?

    "Woher weißt du das? Hat er es dir gesagt?"

    "Ja hat er", antwortete Valen ein wenig zu schnell und da wusste Callindor, dass es eine Lüge war. Valen wurde immer etwas unsicher, wenn er sich dabei befand, sich weiter und weiter in Lügen zu verstricken.

    "Du lügst, Valen. Mach mir nichts vor. Also ... wenn du es nicht von Thara hast, von wem dann? Ist das so ein großes Geheimnis, von dem ich nichts wissen darf?"

    "Es ist von Thara. Nur musste ich ... etwas Überzeugungsarbeit leisten, um es zu bekommen. Er war nicht gerade kooperativ."

    "Was heißt das?"

    Und da kam Valen nicht mehr umhin, seinen Freund darüber zu informieren, wie er Thara bewusstlos gewürgt hatte und danach mit dem Artefakt verschwunden war. Und das auch noch in Callindors Arbeitszimmer.

    "Du hast WAS getan?!", schrie Callindor ihn lautstark an und erneut schauten die Passanten neugierig, was da vor sich ging.
    "Bist du verrückt geworden?"

    Callindor wartete eine Antwort nicht ab und hörte noch, wie Valen ihm nachrief, dass er es doch nur wegen ihm getan hätte, und dies damit diese Tat offenbar entschuldigte. Was natürlich ganz und gar nicht der Fall war. Der Dieb eilte ihm nach und griff nach Callindors Schulter, so wie dieser es bei ihm zuvor gemacht hatte, doch sehr viel weiter kam er nicht, denn der Magier stoppte ihn mitten im Satz, in dem sich erklären wollte, wieso und weshalb und warum er das alles tat, wie er es tat.

    "Nimm deine Hände weg!", drohte Callindor und Valen war wie vor den Kopf gestoßen und reagierte sofort. Der Feuermagier, sein Freund und der, mit dem er gestern noch das Lager geteilt hatte und zu dem Zeitpunkt auch noch alles so nach Friede, Freude, Eierkuchen aussah, und was sich jetzt in ein Desaster innerhalb von nur wenigen Minuten und gewechselten Worten verwandelt hatte, war wirklich sauer auf Valen und versuchte auch nicht, das zu verbergen.

    "Ich habe es für dich getan", erklärte sich Valen, so emotional wie möglich, doch Callindor ließ ihn einfach stehen und ging weiter, dem Tempelviertel entgegen.

    "Nur für dich ...", rief er ihm flüsternd nach und stand vor einem Scherbenhaufen und wusste nicht aus noch ein. Hatte er Callindor nun verloren aufgrund dieser einen falschen Entscheidung?
    Geändert von Callindor (02.09.2012 um 12:23 Uhr)

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    Thorniara

    "Valen was ist los, sage es mir.", forderte Demron seinen Freund besorgt auf, welchen er einsam vor der Bastion stehend gefunden hatte.
    Vor wenigen Minuten erst hatte er ihn und Callindor an der Bastion vorbeilaufen sehen. Der Adlige hatte den beiden zugewunken, doch hatten sie ihn nicht mehr gesehen, denn die beiden Liierten waren in ein Gespräch vertieft gewesen.
    Demron, der mit seinem Training fertig gewesen war, folgte ihnen und hörte wie Callindor zu schreien anfing, seine Stimme vor Wut und Kummer gezeichnet, sowie Valens scheinheiligen Erklärungsversuche. Danach war Callindor in Richtung Tempelviertel gestürmt und Demron hatte Valen alleine vorgefunden.
    "Ich weiß zwar nicht um was es hier gegangen ist, doch kann ich mir denken wieso es zum Streit gekommen ist.", dachte Demron entsetzt, da er Callindor in Richtung Tempelviertel hatte stürmen sehen. Es musste um den Übergiff auf Thara ben Nathan gehen.
    "Scheiße. Ich wusst das dies Ärger geben würde.", hatte sich Demron nur gedacht und gleich Valen abgefangen, bevor dieser sich verflüchtigen konnte.
    Nachdem Demron seinen neuen Vertrauten besorgt angesprochen hatte, drehte sich dieser mit leerem Blicke zu dem Adligen herum und Erkennen blitzte in dessen Augen auf. Doch nur für einen Moment und schon wollte sich Valen wieder abwenden.
    "Valen sage mir was geschehen ist.", wiederholte sich Demron noch einmal und versuchte seinen Freund und Retter am Ram festzuhalten. Doch dieser wirbelte nur herum und riss seinen Arm wütend los. Böse funkelte er Demron an, so dass dieser erschrocken ein paar Meter zurückwich, aus Angst vor Valens Reaktion.
    Dieser bemerkte das und besann sich eines Besseren, anscheinend sich erinnernd, das dieser einfache Mensch ihm gestern eine Versöhnung ausgesprochen hatte, ihn nun als seinen Freund betrachtete.
    "Es ist nichts passiert Demron.", versuchte Valen gelassen zu antworten, doch konnte er seinen Freund nicht täuschen, denn seine Worte waren stockend hervorgekommen.
    "Callindor und ich hatten nur eine kleine Meinungsverschiedenheit und wollen ein paar Stunden Abstand zueinander. Das ist völlig normal. Der Kerl wird sich bald wieder beruhigt haben und dann verbringen wir wieder eine schöne Zeit miteinander."
    Dieses mal klang die Lüge beinahe glaubhaft, doch das es eine Lüge war durchschaute Demron sofort und setzte zu einer Erwiderung an.
    "Ich kann mir denken um was es geht. Der Übergriff auf Thara ben Nathan, richtig?".
    Es war eine Feststellung, keine Frage.
    "Nein..es war...lass mich doch in Ruhe Demron, was weißt du schon über solchen Beziehungskram?", konterte Valen verärgert.
    Früher einmal hätte das den Adligen verletzt, bis gestern sowieso, doch hatte er mit dem Thema abgeschlossen und sah Valen nur noch verächtlich an. Wie konnte er nur glauben, dass man sich so einfach abspeisen lassen konnte.
    "Ich habe Recht und das weißt du ganz genau.", meinte Demron ernst und versuchte gleichzeitig verstädnisvoll zu klingen, damit Valen verstand das er ihm nur helfen wollte.
    "Es ist mir egal ob du mich jetzt gebrauchen kannst oder nicht. Wir werden jetzt ins Tempelviertel gehen und nach Thra ben Nathan sehen und du wirst dich bei diesem entschuldigen UND dich mkt Callindor aussöhnen, ist das klar?", fragte Demron und seine Stimme war eisern.
    Valen schaute ihn nur kurz an, nickte zustimmend, wenn auch widerstrebend.
    "Dann ist das ja geklärt.", meinte der Adlige zufrieden und gemeinsam hasteten sie in Richtung Tempelviertel, Callindor hinterher.

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    Die Türen, Wände und Säulen des Tempelviertel rasten nur so an ihm vorbei, als Callindor mittlerweile gen seines Studierzimmers sprintete. Valen musste wirklich den Verstand verloren haben, einen Magier des Feuers zu erwürgen. Er hatte ihn einfach dort liegend zurückgelassen, ohne sicher zu stellen, dass sich jemand um ihn kümmern würde. Mit etwas Pech war Thara aufgrund von Valens Aktion umgekommen. Und dasnn war wirklich die Kacke am dampfen, denn dann würde auch Callindor als Priester des Ordens wenig tun können. Geschweige denn zu erwähnen, ob er dies überhaupt wollte, denn dann kollidierten seine Gefühöe zu Valen mit den Pflichten als Vetreter des Ordens. Und was war ihm dann wichtiger?
    Callindor wollte im Moment nicht daran denken und verbannte diese Fragespiele für einen späteren Zeitpunkt.

    Und dann stand er vor der besagten Türe und er bekam weiche Knie, denn er wusste nicht, was ihn jetzt erwartete. Sie ließ sich leicht öffnen und als der Magier hineinsah, sah er ... nichts.
    Oder besser niemanden. Sein Zimmer war verlassen.
    Nur etwas Unordnung herrschte, doch das musste durch Neros Suchaktion begründet sein, wie es ihm sein Bruder inzwischen mitgeteilt hatte. Fast beiläufig steckte Callindor die Schatulle mit den Karten ein, die er damals von Anezka erhalten hatte und die ihm in manch tobender Schlacht die Übersicht behalten ließen. Vielleicht würden sie auch jetzt wieder helfen, Roshkov und seine Kohorten zu erledigen, denn eine freidliche Aussprache und Lösung des Konflikts stand wohl außer Reichweite.

    Und da fiel sein Blick auf das Stück Papier, auf dem nur wenig geschrieben stand.

    "Die Oberste wird davon erfahren. Das bleibt nicht ungestraft!"

    Callindor schluckte schwer, denn wenn diese Sache erst einmal in das System gerutscht war, dann würden sie es nicht mehr unter den Teppich kehren können, zumal Thara scheinbar am Leben war. Würden sie ihm jetzt noch das Artefakt zurückbringen, wären alle wieder glücklich und zufrieden. Doch so einfach würde es sicher nicht werden, denn sie alle waren nur Menschen, keine Maschinen, mit Gefühlen wie Ärger, Liebe, Rache, Leidenschaft. Und scheinbar hatte Valen genau aus so einer Emotion heraus diese Tat begangen, was Callindor etwas überraschte, schließlich hatte Valen ihm gegenüber mehr als einmal betont, dass er keine Emotionen für etwas - außer ihm, Callindor - empfinden könne.

    Er war noch so in Gedanken, da hörte er hinter sich die Türe gehen, wandte sich um und erblickte Demron in Begleitung von Valen, der eine völlig außer Atem und schwitzend und der andere völlig ruhig und teilnahmslos, als wäre er hier fehl am Platz und zu etwas gedrängt, was er gar nicht wollte.
    Mit grimmigem Blick passierte Callindor Demron, der gerade dazu ansetzte, ihm etwas zu sagen und presste Valen das Stückchen Papier mit der Nachricht darauf an dessen Brust, sodass dieser sie mit der Hand aufnahm, und las, jedoch nichts weiter dazu sagte.

    "Du hast echt verdammtes Glück, Valen", denn schließlich war Thara nicht tot. Aber diesen Umstand erwähnte er gegenüber Demron nicht. Musste ja nicht jeder wissen, dass Valen beinahe einen Magier des Ordens kalt gemacht hatte, aus welchen Rechtfertigungen und Gründen auch immer.

    Und bei dem Gedanken kam ihm eine Idee. Demron würde Valen vielleicht etwas Verstand einbleuen können, denn scheinbar war Callindor nicht dazu in der Lage, Valens Dickschädel mit seinen Worten zu erreichen.

    "Gut das du da bist, Demron. Du glaubst gar nicht, was Valen angestellt hat, während ich nicht hier war. Unglaublich!"

    Und so erzählte er Demron das, was er bisher von Valen erfahren hatte, wegen dem Artefakt, Thara und dem Angriff aufgrund fehlender Kooperation, wie Valen es begründet hatte. Als Callindor geendet hatte, sah er Demron eindringlich an.

    "Vielleicht kannst du ihm irgendwie verständlich machen, was für einen Mist er hier verzapft hat, mich versteht er irgendwie nicht, keine Ahnung."

    Und erst da fiel ihm etwas auf. Demron war keineswegs so schockiert über Valens Handeln, wie er es eigentlich sein sollte, befürwortete er etwa Valens Handlungsweise?

    "Callindor, ich glaube, ich muss dir etwas sagen.", meinte Demron unsicher und holte tief Luft. Was würde denn jetzt kommen, was die Sache von Valen noch toppen könnte?
    Geändert von Callindor (02.09.2012 um 13:11 Uhr)

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    Thorniara

    "Ich war dabei, als Valen Thara beinahe getötet hat."
    Die Worte schwebten durch den Raum. Sie waren einfach gewählt und gleichzeit knallhart, denn diese Tatsache würde sich niemals verschleiern lassen, so wusste der Adlige. Das dieser Moment kommen würde war ihm klar gewesen. Und somit hatte er alle Karten offen gelegt.
    "Du warst dabei?".
    Callindors Frage traf Demron schlimmer als erwartet. Schamesgefühle und Reue lieferten sich ein erbittertes Duell in seinem Inneren, während der bestürzte und gleichzeitig anklagende Blick des Innospriesters ihn zu durchbohren schien.
    "So etwas hätte ich niemals von dir erwartet. Du weißt hoffentlich was für eine Strafe als Mittäter in Frage kommt?", meinte Callindor und seine Stimme war kalt und voller Verachtung.
    "Wenn ich ein Mittäter gewesen wäre, ja.", sagte Demron mit mühsam beherrschter Stimme. Keinesfalls wollte er nun Angst zeigen. Er brauchte einen klaren Kopf.
    "Erkläre mir das bitte.", forderte ihn Callindor auf, weiterhin mit eisernem Ton.
    "Ich wollte eigentlich am besagten Tag Valen nur begleiten, der mich gebeten hat mitzukommen.", fing Demron an zu erklären, derweil ihm Valen einen fassungslosen Blick zuwarf. Demron tat es leid, doch verbot es seine Ehre zu lügen.
    "Mir wurde gesagt, dass das Artefakt für deine Erettung dienen würde und das es in einer amüsanten Verwechslungsaktion an Valen kommen würde. Als wir dann dort waren, schien es anfangs auch so, doch dann änderte sich alles.", brachte Demron mühsam hervor während Callindors Blick anklagend zu Valen huschte. Keinerlei Reaktion von diesem.
    "Valen entglitt die Situation immer mehr, denn er wollte das Artefakt dringend haben und dann ging alles so schnell."
    Die Stimme des Adligen war heiser und Selbsthass lag darin. Das entging den beiden anderen Anwesenden nicht.
    "Er wollte das Artefakt immer mehr und bevor ich etwas tun konnte, hatte er Thara dann schon gewürgt und es sah so aus als ob dieser tot wäre. Danach die Flucht und meine nnützen Versuche Valen zur Rede zu stellen. Ich wusste nicht was ich tun sollte.", brachte Demron am Ende heraus und hasste sich selbst dafür, die eigene Ehre so befleckt zu haben.
    Callindors Blick ruhe eine Weile noch auf Demron, glitt kalt zu Valen und dann erneut zum Adligen hinüber, der es nicht wagte diesen zu erwidern. Sekunden dehnten sich zu einer Ewigkeit, in welcher eisig geschwiegen wurde.
    "Niemals hätte ich das von dir erwartet Demron. Ich bin bitter enttäuscht von dir, einen Mordversuch vertuscht zu haben.", sagte Callindor nach einer ganzen Weile. Seine Stimme hatte an Kälte verloren und klang nun unendlich müde.
    "Weißt du wieso ich nichts gesagt hatte?", fragte Demron und erregte damit die Aufmerksamkeit des Magiers.
    "Ich höre.", erwiderte dieser müde.
    "Du warst zu dem Zeitpunkt immer noch von Kasimir besessen. Dann der Kampf gegen ihn, in deinem eigenen Körper. Valens vermeitlicher Tod. Deine Heilung. Euer Liebschaft und meine Paranoia."
    "Die Tage waren so schwer das ich das ausgeblendet habe und ich dachte Valen hätte den Schneid, es dir in einem geeigneten Augenblick zu sagen, was wohl nicht der Fall war.", erklärte sich der Adlige mit enttäuschter Stimme während Valen wie angeurzelt dastand.
    Callindor sah Demron weiter an, als ob er die wahre Begründung wolle und Demron gab sie ihm, schleuderte ihm die Wahrheit entgegen.
    "Meinst du ich wollte deine und Valens Liebe nach so langer Zeit mit so etwas gleich belasten. Ihr hattet euch das verdient, nach all der Zeit. Das ist die Wahrheit Callindor."
    Geändert von Demron (02.09.2012 um 14:16 Uhr)

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    Callindor wollte nichts mehr hören. Von niemandem. Er war es müde, Rechtfertigungen und angebliche Begründungen für Missetaten zu hören.

    "Du bist doch auch nicht anders!", brüllte Valen plötzlich und Callindor sah ihn entgeistert an, denn so einen Gefühlsausbruch hatte er von ihm nicht erwartet.
    "Macht aus mir, was ihr wollt, denn ich bin ein Monster und dann passt ein Mord ja gerade rein in das Schema. Doch du bist auch nicht besser, Cal ..."

    Angegriffen schaute der Magier zu Demron und nickte dann zustimmend.

    "Ich weiß", antwortete Callindor knapp und sah, wie Demron Außen größer wurden.
    "Er sagt die Wahrheit, ja. Es gab Zeiten, da habe ich für mein Ziel alles Nötige getan. Doch ich vermeide es, wann immer es möglich ist und so entgleist ist mir eine Aktion schon lange nicht mehr. Das war noch vor dem Orden."

    "Und was ist mit Vic?!", wollte Valen mit bösem Blick wissen und fügte noch hinzu, dass Callindor damals alles unternommen hatte, den Jungen zu retten, obwohl er von einem Dämon besessen war. Ja dass er sogar den Orden gegen sich aufbrachte, indem er es verhinderte, dass Vic obgleich seiner Verhexung nicht hingerichtet wurde, obwohl er zuvor Unschuldige ermordet hatte.

    "Das ist etwas anderes gewesen."

    "Ja richtig, er war nicht ich ...", schoss Valen zurück und erklärte Demron, dass Vic lange Zeit Vics Partner war, während Valen nicht zugegen war.

    "Dein Handeln war völlig irrational und nur von Gefühlen und Zuneigung gelenkt. Und jetzt klagst du mich an, obwohl es bei mir nicht anders ist, denn ich tat es, um dich zu retten, verdammt."

    Callindor seufzte, sah ihn traurig an und strich ihm über das Kinn.

    "Ich weiß ...", meinte der Magier gedehnt und damit war das Thema scheinbar abgehakt. Dies alles hier vor Demron darzulegen schien ihm jedoch etwas unpassend, war nun aber nicht mehr zu ändern.

    "Lass mich Thara ausfindig machen und ihn überzeugen, nichts zu sagen. Das schaff ich schon."

    Callindor lachte ihn an. Demron nicht.

    "Das glaub ich dir auf's Wort, Valen. Nein, das ist nicht der richtige Weg. Es ist Tharas Recht, dies Francoise vorzutragen und wir werden keinen Weg suchen, uns dem zu entziehen. Wenn wir jetzt etwas tun, verdächtigt sie mich noch der Mithilfe und mein Wort ist verwirkt. Wir werden uns damit auseinandersetzen, wenn Thara seinen Zug gemacht hat. Jetzt geht es um Schadensbegrenzung, nicht um noch mehr Kollateralschäden."

    Callindor ließ hierbei auch nicht mit sich reden, trat aus dem Zimmer und pfiff nach jemandem. Kurz darauf tauchte eine junge Dame in den Farben des Ordens auf und der Magierpriester bat sie, eine Nachricht an Francoise zu überbringen, dass er gerne mit ihr sprechen möchte und das sie einen Boten schicken solle, sobald sie für ihn Zeit habe. Er würde sich in der Marktschänke aufhalten. Und zum Anschluss drückte er der Botin noch das verpackte Artefakt in die Hand, mit der Bemerkung, es nicht direkt zu berühren und es einzig und allein Francoise zu übergeben, sie schon wisse, was damit zu tun sei. Etwas unsicher stolperte sie davon, während sich Callindor wieder seinen Freunden zuwandte.

    "Und jetzt genug davon. Helft mir lieber, das Zimmer wieder auf Vordermann zu bringen. Nero hat ein ziemliches Chaos hinterlassen. Durch Putzen und Fegen und Aufräumen würden sie sich am ehesten entspannen und ablenken können.
    Geändert von Callindor (02.09.2012 um 14:40 Uhr)

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    Thorniara

    Alle drei räumten Callindors Arbeitszimmer auf, wollten es vordermann bringend, wohl wissend das dies alles eine Ablenkung war, denn der Angriff auf Thara ben Nathan seitens Valen würde nun Welle um Well Chaos zurückbringen.
    Demron war immer noch benommen, wusste nicht was auf ihn zukommen würde, besonders da Callindor nun einen Boten zur höchsten Instanz Innos auf Erden, der Obersten Feuermagiern, geschickt hatte. Diese würde sich nun anscheined um diesen Fall kümmern und Demron betete zum Gott des Feuers, dass diese Sache nicht mit seinem Tod enden würde.
    Argwöhnische beobachtete er seine Gefährten. Callindor mit einem Besen in der Hand, anscheinend wieder nromal wie zuvor, fröhlich vor sich hinpfeifend. Valen mit Büchern in der Hand, starren Blickes und in sich gekehrt.
    Der Adlige wusste das es nun besser war zu schweigen, denn seine Worte würden die angespannte Stimmung im Raum wahrscheinlich wieder anheizen. Das konnte er am wenigsten gebrauchen, vor allem da ein Prozess sich anbahnte, dessen Ausgang ungewiss war.
    "Ist es das was Vater damals mir so akribisch einbläuen wollte?", fragte Demron sich, während er einen Fleck auf dem Boden wischte, einfach nur damit seine Hände bschäftigt waren.
    "Wenn ja, dann hätte ich gleich nach Ehre handeln sollen, um Valen sofort der Gerechtigkeit zuführen zu können?
    Demron konnte sich diese Frage nicht beantworten und hielt einen Moment inne, nur um nachdenken zu können.
    "Nein, meine Entscheidung war richtig. Manchmal muss man die persönliche Ehre außer Acht lassen und die daraus resultierenden Konsequenzen ertragen, egal wie hart sie sein mögen."
    Geändert von Demron (02.09.2012 um 14:16 Uhr)

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