Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 4 von 8 « Erste 12345678 Letzte »
Ergebnis 61 bis 80 von 149
  1. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #61
    Ehrengarde Avatar von Callindor
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Skills:(5/12) Magie Innos 3; Stabkampf 2 --- Gilde Innos' --- Rang: Innospriester --- Waffe: Schwarzer Kampfstab --- Lehrmeister der Innosmagie I & II
    Beiträge
    2.848
     
    Callindor ist offline
    Callindor hatte diesen Mann schon einmal gesehen, in der bestimmten Nacht, als Valen aufgetaucht war und ihn rettete. Es war heute mehr als unwahrscheinlich, dass Valen erneut zu seiner Errettung würde auftauchen können wie ein strahlender Ritter in der Not.
    Er spürte den Widerwillen, den sein Gast aussandte, und als Geste des guten Willens hatte der Feuermagier seinen Griff gelöste und führte nun voran zu einem der Tische.
    "Ich werde dir nichts tun. Versprochen. Und wird auch nicht gebrochen."
    Zur Bekräftigung vollführte Callindor dieses Kinderzeichen mit seiner rechten Hand und kicherte vergnügt.
    Demron überlegte kurz, wog wohl seine Chancen auf eine erfolgreiche Fluicht ab und entschied sich dann, sich an den Tisch zu setzen. Gut so, dachte sein Gegenüber, aufmunternd lächelnd.
    "Lass uns etwas bestellen. Ich sterbe vor Hunger. Du glaubst gar nicht, wie lange ich hier schon auf einen von euch warte. Ich hatte ja erwartet, dass Nikolay seinen Kadaver selber hier herunter schaffen würde, aber mit dir gebe ich mich auch zufrieden. Und nun wähle, was du willst."

    Und vielleicht merkte es Demron nicht, doch als Valens Name fiel, wirkte Callindor betrübt, ja fast traurig, während sich sein Mund über ihn lustig machte. Es kämpften zwei Seelen in seiner Brust und es gelang ihm immer weniger, seinem inneren Gegner Paroli zu bieten. Wenn Valen aufgab, und nachgab, dann war alles verloren. Callindor sah sein Gegenüber an, mit all der Trauer in seinem Gesicht, als könnte er dadurch sein Leid und seine andauernde Qual übermitteln. Vielleicht klappte das sogar.
    Einen Lidschlag später war alles wie weggeblasen.
    "Ich sagte, du sollst wählen, ich will endlich essen."
    Geändert von Callindor (30.08.2012 um 20:06 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #62
    Ehrengarde Avatar von Demron
    Registriert seit
    Oct 2009
    Beiträge
    2.166
     
    Demron ist offline

    Thorinara

    Argwöhnisch saß Demron Callindor gegenüber, nachdem dieser ihm zu einem Essen eingeladen hatte und er erinnerte sich an sein versprechen, das nichts geschehen würde. Kein Agriff, Kein Tod und keine plötzlichen Aktionen. Demron wusste das er diesen Mummenschanz mitspielen musste, oder er würde sterben.
    So saß er Callindor gegenüber, musterte den Magier mit harten Blicke, während dieser darüber nur amüsiert lächelte. Was den Adligen in Rage brachte war die Tatsache, dass sich Callindor ständig über Valen lustig machte.
    Doch als der Name fiel spürte Demron plötzlich eine Veränderung in dem Magier vorgehen und schien eine Sekunde lang so, als ob etwas in seinem Inneren zu schreien schien. Doch dieser Moment verging so rasch wie er gekommen war und Demron tat dies als Einbildung ab.
    "Ich sagte, du sollst wählen, ich will endlich essen.", erklang Callindors Stimme nun und Demron verlangte nach eine Karaffe Wein, während der Magier sich dasselbe bestellte, dazu einen stark gschärften Eintopf mit Kartoffeln, Schweinefleisch und Gemüse.
    Schweigend trank Demron seinen Wein, während sein Feind sich an dem Mahl gütlich tat und immer wieder still in sich hinein lächelte. Was ging in diesem Kerl nur vor, was hatte er gegen Valen und wieso wollte er den Adligen töten?
    Demron befand, dass es Zeit war Mut zu zeigen und Fragen zu stellen.
    "Könnt Ihr mir eines verraten?", fragte Demron und nippte an seinem Wein, derweil Callindor ihn wissend anblickte, als ob er dies erwartet hätte.
    "Warum wollt Ihr Valen töten? Was hat er euch angetan? Und wieso verdammt wollt ihr mich umbringen?", fragte Demron und spürte, wie er dabei immer mehr in Rage geriet.
    Callindor antwortete mit einem lässigen Lächeln und Demron reagierte, denn er wollte Antworten haben, wieder einmal viel zu schnell.
    Ohne zu zögern schob er seinen Dolch unauffällig unter den Tisch, genau zwischen Callindors Beine und blickte den Magier kalt an. Dieser erwiderte seinen Blick wieder einmal mit einem amüsierten Lächeln, schien keine seiner Taten zu bereuen.
    "Ich schwöre euch beiden Sieben Höllen, dass ich euch umgehend kastrieren werde, wenn Ihr mir nicht antwortet, denn ich stehe in Valens Schuld und habe nicht vor ihn im Stich zu lassen.", zischte Demron und wartete kalt ab.
    Geändert von Demron (31.08.2012 um 14:42 Uhr)

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #63
    Ehrengarde Avatar von Callindor
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Skills:(5/12) Magie Innos 3; Stabkampf 2 --- Gilde Innos' --- Rang: Innospriester --- Waffe: Schwarzer Kampfstab --- Lehrmeister der Innosmagie I & II
    Beiträge
    2.848
     
    Callindor ist offline
    Callindor war amüsiert darüber, wie Demron sich aufplusterte, und ihn mit der Drohung, ihn zu entmannen falls er keine Antworten bekäme, einzuschüchtern versuchte.
    "Oh, wehe mir, ich armer Mann. Na wenn das so ist ...", meinte Callindor gespielt übertrieben und nahm zur Ergebenheit die Arme nach oben, die Hände abwehrend vor sich.
    "Ich werde mich eurer Gnade unterwerfen."
    Es war für Callindor nicht mehr als ein Spiel.
    "So hört denn. Ich bin weder an euch noch an eurem Leben interessiert. Ihr könnt gehen, wann immer es euch beliebt, guter Mann. Und was Nikolay angeht, oh verzeiht, Valen natürlich ... nun, er weiß, was ich von ihm will. Und er wird solange leiden, bis er bereit ist, es mir zu überlassen. Sein Tod hätte er selbst zu verantworten, mich träfe dabei keine Schuld. Es liegt nicht in meiner Absicht, ihm mehr Schaden zuzufügen, als wie er bereit ist, zu ertragen."

    Callindor nahm einen Bissen, während Demron noch immer verbissen den Dolch zwischen des Magiers Beine hielt.

    "Euer Essen kühlt nur unnötig ab. Verschwendet es nicht. Ihr werdet Kraft brauchen, egal für welchen Pfad ihr euch entscheidet. Doch lasst mich euch einen Rat geben. Es lebt sich zu gefährlich in Valens Umgebung, als dass ihr ihn, einem Ehrenkodex folgend, bis in den Tod folgen müsst."

    Unbeirrt nahm Callindor einen kräftigen Schluck vom Wein und seufzte. Demron war nicht weich zu kriegen.

    "Wie ihr wollt, das schöne Essen. Und ich werde euch ein Geheimnis verraten. Ihr könnt mich nicht töten. Sollten ihr diesen hier umbringen, werde ich mit jemandem zurückkehren, den ihr nicht kennt, und euch dann wirklich dafür zahlen lassen. Doch reden wir nicht weiter von solch unschönen Dingen. Callindor gefällt der Gedanke nicht, durch eure Stümperhaftigkeit sterben zu müssen. Und damit Valen zugänglicher wird, verrate ich euch noch etwas ..."

    Callindor kramte in der Innenseite seiner Robe und holte einen Anhänger hervor. Das rote Juwel schimmerte im Glanz der abendlichen Fackeln und Kerzen.
    Demron ließ nun endgültig von Callindor ab und legte den Dolch warnend auf den Tisch, gleichzeitig den Talisman bestaunend.

    "Ihr erkennst ihn, oder nicht. Ja, er ist einer der Anhänger, wie auch Valen einen trägt. Er dürfte mittlerweile herausgefunden haben, dass dies die Quelle seines Leidens ist, und ja, es stimmt. Und auch, wie es sein kann, dass ich dazu in der Lage bin, ihn so leiden zu lassen. Er weiß es, oh ja, ganz sicher sogar."

    Callindor lachte hohl und nahm noch einen Schluck von seinem Wein. Langsam war er dieses Gesprächs überdrüßig. Das mochte damit zusammen hängen, dass sich Demron als wenig kooperativ herausstellte. Unerwartet hielt der Magier kurz inne und es machte den Anschein, als unterhiele er sich mit sich selbst. Nach einem Moment wandte er sich erneut Demron zu und seufzte.

    "Eigentlich hatte ich vor, euch sogleich zu begleiten und eine Entscheidung von Valen zu verlangen, doch meine nervendere Hälfte rief mir etwas ins Gedächtnis zurück. Valen wartet doch auf jemanden namens Thara und auf ein Artefakt. Callindor schlug vor, euch diese Gnadenfrist zu lassen, damit er im Moment seiner Hoffnung seine Niederlage erfahren solle. Und ich muss ihm zustimmen, dadurch wird das Spiel ungemein interessant. Ich bin schon sehr aufgeregt zu sehen, was der gute Valen alles für mich vorbereitet haben wird. So gehabt euch wohl, mein Freund."

    Callindor erhob sich, und war gerade dabei zu gehen, da wandte er sich blitzschnell um und ergriff Demrons Schlavittchen.

    "Er muss kämpfen. Sag ihm das! Wenn er aufgibt, ist alles verloren. Erinnere ihn an unsere Vergangenheit, unsere Liebe. Er muss Vertrauen haben, so wie ich vertrauen in ihn habe und er eine Lösung finden wird. Ich weiß nicht, wie lang ich noch dagegen ankämpfen kann ..."

    Einen Augenblick später hatte sich Callindor wieder gefangen und wandte sich um, um nun wirklich zu gehen.

    "Tse, er weiß wohl wirklich nicht, wann man aufgeben muss ...", sprach Callindor amüsiert mit sich selbst und pfiff eine siegessichere Melodie, als er in die Dunkelheit des Abends verschwand und die Tavernentür knarrend zufiel.

    Valen sollte seine Waffenruhe erhalten, es änderte ohnehin nichts am Ergebnis.
    Geändert von Callindor (30.08.2012 um 20:53 Uhr)

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #64
    Ehrengarde Avatar von Callindor
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Skills:(5/12) Magie Innos 3; Stabkampf 2 --- Gilde Innos' --- Rang: Innospriester --- Waffe: Schwarzer Kampfstab --- Lehrmeister der Innosmagie I & II
    Beiträge
    2.848
     
    Callindor ist offline

    Osten von Thorniara, Küstenstreifen, Strand

    Es war für Callindor eine Wohltat, in das erfrischende Nass der Fluten zu tauchen und die perlende Flüssigkeit jeden nur denkbaren Fleck seines männlichen Körpers erreichen zu lassen.
    Im Vergleich zu den vorherigen Tagen war es heute Morgen frischer als zuletzt und der Bewölkung nach zu urteilen stand wohl ein Regenguss auf dem Programm. Diese etwas ernüchternde Prognose änderte aber nichts an Callindors Bedürnis, sich der Wonne eines Bades im Meer hinzugeben. Für die nächste halbe Stunde waren für ihn alle Sorgen und Bestrebungen vergessen.
    Untermalt von frischem Wind, der über seine Wangen tanzte, als der Magier so auf dem Rücken schwimmend durch die Fluten trieb, dachte er an die zurückliegenden Tage, und das, was nun wohl unweigerlich kommen würde. Etwas in ihm empfand es als unnötig, so hart vorzugehen und diese Art der Folter zu wählen, doch wurde sie immer wieder von den Absichten und gierenden Rachegelüsten überstimmt, ja gar wehrlos dagegen gegen eine sprichwörtliche Wand geredet.

    Die Zeit verging, Callindor wurde müde, und er entschied, dass es Zeit war, es für heute gut sein zu lassen. Mit triefenden, tropfenden Haaren entstieg der Feuermagierpriester den Wellen des Meeres und begab sich zu seinen Klamotten, die er dort am Strand zurückgelassen hatte.
    Eine mitgebrachte Stoffunterlage als Liegeplatz nehmend, sank Callindor darauf nieder und würde nun noch etwas dösen und entspannen. Die wärmende Magie seines Körpers würde schon verhindern, dass er sich hierbei aus Versehen einen Schnupfen holte.
    Und so schloss er erschöpft die Augen, und entschwand langsam gen Traumland.

    ***

    "Du weißt, dass er es dir nicht leicht machen wird."

    Callindor sprach die Wahrheit aus, denn er wusste, welche Kämpfernatur in Valen steckte und wie unbeugsam dessen Wille war. Doch tat er dies mit Kettengliedern an Handgelenken und den Fußfesseln. Er war ein gefangener seines eigenen Körpers und ein anderer kontrollierte ihn ohne sein Zutun oder Zustimmung.
    Callindor konnte nicht mehr abschätzen, wann der Eindringling sich seines Körpers bemächtigt hatte, doch es waren schon Wochen, wenn nicht gar Monate. Anfangs war er bewusstlos gewesen, als sein Geist noch gegen den mentalen Angriff anzukämpfen versuchte. Doch als dies misslang, war er wieder erwacht, konnte Talia und Malik lang genug täuschen, um auch sie auszuschalten und verwandelte danach das Weingut der van Dressels Stück für Stück zu seiner neuen Kampfbasis.

    Callindor konnte Roshkov vor sich sehen, in einiger Entfernung, und seltsam verschwommen, als würde sie ein beschlagener Spiegel von einander trennen. Besonders wenn Callindors Körper rastete und schlief, hatte der eingekerkerte Verstand des Magiers bessere Möglichkeiten, seiner habhaft zu werden - in Gedanken, weil sein Peiniger sich weniger auf ihn fokussierte. Doch das hielt sie nicht davon ab, sich zu hören, zu sehen und zu sprechen und sich so zu verständigen. Es war nicht so, als würde Roshkov Callindors Seele quälen oder dergleichen - nein. Er besetzte nur seinen Körper, um durch ihn zu handeln und das zu tun, was ihm wohl anders nicht möglich war.

    "Antworte mir!", verlangte Callindor von seinem Geiselnehmer und dieser stimmte dessen Vermutung zu, dass Valen eher kämpfend unterging, als kleinbei zu geben.
    "Aber ich glaube auch, dass er es nicht darauf anlegt, dir zu schaden. Ich bin mir sicher, dass er am Ende nachgibt, sollte dein Leben in Gefahr sein. Seine Gefühle für dich haben sich im Vergleich zu damals nicht geändert, ja sind sogar noch stärker geworden, meinst du nicht auch."
    "Ja, damit hast du wohl recht."
    "Das ist eine Schwäche von ihm, und genau aus diesem schwachen Charakterzug heraus hatte er seine Kameraden im Stich gelassen und unsere Gemeinschaft so zerschlagen. Es klebt viel Blut an seinen Händen. Und egal, was es mich kostet, ich werde diese Blutschuld von ihm einfordern."
    "Aber ich kenne dich von früher, Kasimir. Valen und auch ich waren dir von Herzen verhasst, denn wir stahlen dir deinen Vater. Dessen Interese und Aufmerksamkeit ging auf uns über, durch unsere Fähigkeiten und unseren Erfolg. Du bliebst allein zurück, und anstatt dich um Anschluss zu bemühen, vergrößertest du sogar noch die Kluft zwischen dir und dem Rest von uns, inklusive deinem Vater. Vielleicht ist es eine Blutschuld für Valen und seine von Gefühlen beeinflusste Entscheidung, doch das hier mit mir ist ein Handeln aus Vergeltung, Rache und Hass."
    "Ja, ich verabscheue euch, diesen Leichtfuß von einem Dieb, dem das Glück tagtäglich zugeflogen kam und die Liebe meines Vaters stahl und du, der dessen Zuneigung zu dir mit ihm teilte. Es war nicht fair!"
    "Zu sprichst von Fairness, von Gerechtigkeit und wie böse dir mitgespielt wurde? Dann guten Morgen, mein Bester. Das Leben ist nicht fair und auch wenn du denkst, Valen sei als Glückspilz geboren und ein Hans Dampf in allen Gassen und hätte eine an jedem Finger, so lass dir gesagt sein, dass er in seinem Leben viele Schicksalsschläge hatte hinnehmen müssen und du erkennst nicht mal annähernd, wie ihn die letzten Jahre verändert haben. Er ist nicht mehr der gleiche, wie er es damals war. Das sind wir alle nicht. Jeder von uns hat eine Entwicklung durchgemacht, geprägt von einschneidenden Erlebnissen. Egal, wie sehr wir es auch versuchen würden, es würde nicht gelingen, das Rad der Zeit zu stoppen oder gar umzukehren. Es dreht sich weiter."
    Kasimir schnaubte verächtlich, doch hatten ihn die Worte erreicht und sein Blick war betrübt, verloren und einsam.
    "Zumindest für einige von uns, nicht wahr? Doch was ist mit Marea oder Tobren? Und den anderen, die Valen ihrem Schicksal überließ und sie dort in der Kälte und Einsamkeit verrecken ließ? Und das wegen dir!"
    Roshkov war ungehaltener geworden und brauchte einen Moment, sich wieder zu beruhigen.
    "Was regst du dich überhaupt auf, Cal? Ich habe mich ein ums andere Mal an deinen Rat gehalten, habe mich artig verhalten und kein Aufsehen erregt. Nun ja, bis auf den Zwischenfall mit Valen, doch da gingen einfach die Pferde mit mir durch, als ich ihn nach so langer Zeit in der Nacht zum ersten Mal wieder sah. Ich ließ Demron leben, ich gab Valen Zeit, über sein Handeln nachzudenken. Ich gab ihm sogar einen weiteren Tag, damit dieser Thara sonstwer sonstwas anstellen darf. Wäre ich wirklich so hinterhältig und niederträchtig, wie du von mir denkst, und nur von meinem Hass und meiner Rache an euch getrieben, glaubst du wirklich, dass die Geschichte so abgelaufen wäre?"
    Callindor musste zugeben, dass Kasimir damit einen Punkt ansprach, der ihn nachdenklich stimmte und kam zu dem Schluß, mit seinem Peiniger einer Meinung zu sein.
    "Warum tust du dann all das?"
    "Um Nikolay die Möglichkeit zu geben, zu entscheiden, ob er denselben Fehler erneut begehen will, oder er aus seiner Vergangenheit gelernt hat. Es ist seine Entscheidung, wer dadurch zu Schaden kommt. Ich habe und hatte nie die Absicht, euch in welcher Form auch immer wehzutun, doch ist es manchmal nötig, um die notwendigen Denkprozesse in Gang zu setzen. Valen weiß, worum es geht und es liegt einzig an ihm und seiner Entscheidung, was nun folgt."
    "Auch wenn er nicht anders kann, und es nicht seine Entscheidung ist, sondern meine?"
    "Was heißt das?"
    "Erinnerst du dich denn nicht an unseren Schwur. Immer im Schatten zu bleiben, unerkannt. Und zu verschwinden, wenn wir scheiterten, als hätte es uns nie gegeben?"
    "Natürlich. Ich kannte im Grunde nichts anderes, schließlich war mein Vater unserer Meister, und weiter?"
    "Nach dieser grausamen Nacht, entschieden wir uns für genau das. Das wir alles vergessen und damit abschließen, fortgehen und nie wieder daran denken oder davon sprechen. Ich gab ihm meinen Anhänger, die Identität meiner Zugehörigkeit, und ich bat ihn, es zu vernichten."
    "NEIN! Das hast du nicht getan!"
    Kasimir geriet außer sich, trat an den Phasenspiegel heran und wollte Callindor am liebsten erwürgen.
    "Du weißt, dass er mich liebt und meiner Bitte Folge geleistet hat. Was immer du mit den Bruchstücken vorhattest, es wird dir nicht gelingen, denn es gibt sie nicht mehr. Richte deinen Zorn nicht auf ihn, sondern auf mich, falls es dir danach besser geht."
    "Vielleicht hast du recht, und er kann mir gar nicht das geben, was ich will. Doch dann habt ihr beide euer Leben verwirkt. Etwas sagt mir jedoch, dass der Dieb in ihm es ihm sicher nicht leicht gemacht hat. Immerhin waren es Anhänger von Wert."
    "Glaubst du wirklich, er hätte sie verschachert, für ein paar Goldstücke?"
    Callindor musste darüber lachen. Das war doch nicht zu glauben. Doch Kasimir lachte nicht, sondern sah ihn mit einer Art wissenden Blick an, der ihn schließlich verstummen ließ. Nein, das hatte er doch nicht wirklich getan?
    "Wer weiß es schon so genau, außer Valen selbst. Wir werden es ja bald genug erfahren. Du solltest beten, dass er damals eher seinem Dieb in ihm folgte, als seiner Zuneigung zu dir. Du weißt doch, für die richtige Summe ist einem jeden Menschen nichts mehr heilig. Und das galt für Nikolay besonders, oder willst du mir da widersprechen?"

    Doch Callindor antwortete darauf nicht und verlor sich in seinem Gedanken.

    ***

    Das Nickerchen hatte dem Magier gut getan und das Gespräch zwischen ihm und Roshkov brachte einige interessante, und auch beunruhigende Neuigkeiten ans Tageslicht. Sei es wie es sei, es gab ohnehin kein Zurück mehr. Ihm rann sozusagen die Zeit durch die Finger. Jetzt hieß es nur noch, Gas zu geben und weder nach links noch rechts zu schauen. Und wenn sein Vorhaben in einer Katastrophe endete, war es eben nicht zu ändern.
    Geändert von Callindor (31.08.2012 um 11:59 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #65
    Ehrengarde Avatar von Demron
    Registriert seit
    Oct 2009
    Beiträge
    2.166
     
    Demron ist offline

    Thorinara

    Übermüdet und erschöpft saß Demron seinem Retter Valen Gegenüber. Beide hatten gestern auf Ihre Art und Weise schreckliches durchmachen müssen, wähernd der Magier, welchen der Adlige gestern aufgefunden hatte, immer bewusstlos dalag.
    Nach dem Treffen mit Callindor war Demron am Ende gewesen, denn sein Gehirn war unter der Bürde dieses Irren und dem Gedanken an Valens Tortur einfach überfordert. Der Adlige hat sich nur noch in Valens Zimmer schleppen können und war zu Boden gegangen und erste vor kurzen wieder erwacht, was er sonst nie machte.
    Valen sah im Gegensatz zu Demron wieder volkommen regeneriert aus. Callindor hatte sich anscheinend an den versprochenen Waffenstillstand gehalten und seinem ehemaligen Gefährten die Chance gegeben, sich endlich erholen können.
    "Doch für wie lange wird das so bleiben, ehe die Schlacht von Neuem entbrennt.",, dachte der Adlige mit einem Anflug von Trauer und massierte sich die Schläfen.
    Valen starrte ihn finster an, sein Blick so hart wie immer, als hätte es die gestrigen Ereignisse nie gegeben. Mit Scham erinnerte sich gestern an diese peinliche Situation an gestern die sich zwischen ihm und dem Fremden ereignet hatte. Doch Valen hatte keine Bemerkung dazu gemacht und der Adlige war froh darüber.
    "Was hat Callindor dir gesagt?". Valens Stimme klang kalt wie Eis, während er dem Adligen diese Frage stellte, ein Zeichen der Warnung, dass dieser nichts auslassen sollte, wenn ihm sein erbärmliches Menschenleben lieb war.
    "Vieles und es sieht nicht gut für Euch aus, das sollte dir bewusst werden.", gab Demron grimmig zurück, schaute seinem Gegenüber ruhig in die Augen aus Eis.
    "Dann erkläre dich.", forderte Valen Demron auf, immer noch so ruhig wie vorher, obwohl ihm eine leichte Anspannung in der Stimme mittlerweile anzumerken war.
    "Diese Schmerzen die Ihr gestern erlitten habt kommen daher, dass Callindor einen Anhänger wie Ihr tragt, der mit Eurem verbunden zu schein seid. Damit hat er Euch gefoltert, wie er mir lächelnd sagte. Außerdem meinte er, dass Ihr davon doch wissen solltet.", begann Demron ruhig zu erzählen und erblickte in Valens Gesichtszügen etwas wie Angst.
    "Desweiteren scheint Callindor verrückt zu sein. Ich hatte das Gefühl das in seinem Inneren zwei verschiedene Hälften miteinander um den Körper ringen, die eine Euch wohlgesinnt und besorgt, die andere von Rache besessen.", deklamierte Demron mit einem Schaudern, als er an diese Tatsache denken musste.
    "Diese, Euch nicht gerade Wohlgesinnte, Seite merkte an das Ihr Eure Vorbereitungen mit Thara ben Nathan angehen sollt, egal was Ihr immer auch mit diesem verrückten Magier zu schaffen habt.", meinte Demron nun leicht gereizt als er an den Magier denken musste, welchem er so lange Alpräume zu verdanken hatte.
    "Als letztes forderte Callindor Euch auf zu kämpfen und hat Euch eine Art Waffenstillstand geschenkt, während Ihr Euch im Klaren darüber werden sollt, wie Ihr diese Sache angehen solltet.", beendete Demron seine Erklärungen und beobachtete gespannt Valens unbewegliche Miene.
    "Das war alles."

  6. Beiträge anzeigen #66
    Waldläufer
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    109
     
    Clan dv Dressels ist offline
    Verdammt ...
    Also holte ihn schlussendlich doch seine Vergangenheit ein. Es passte zu ihm, dass er nur mit uns spielte, uns Zeit zur vorbereitung gab, um dann unsere Hoffnung gescheitert zu sehen. Kasimir ..., möge er verflucht sein.
    Was auch immer dieser Kerl denken mochte, auch er selbst hatte an jenem Abend viele Freunde verloren. Doch Callindor hatte auch schon damals einen besonderen Platz in seinem Herzen inne. Er ahnte damals schon, dass ihm diese emotional gefällten Entscheidungen einmal zum Nachteil gereichen würden.
    Angestrengt dachte der Dieb nach, seine Zähne mahlten vor Anstrengung aufeinander und doch kam er zu keiner anderen Entscheidung.

    "Nun ja, dann weiß ich jetzt wenigstens, dass Callindor es war, der mich hierher gelotst hat. Ich kam ja nicht mehr dazu, den da - mit spöttischem Blick auf Nero gerichtet - eine Antwort darauf zu erhalten."

    Und nun galt es!

    "Aber was du mir da sagst, ergibt keinen Sinn. Gut, Cal hat den Anhänger, und weiter? Ich habe keine Ahnung, wie das alles möglich ist, oder wer die Person ist, die hinter all dem steckt. Wie auch, ich habe Cal seit Jahren nicht gesehen. Innos allein weiß, was der tumbe Magier seitdem, ohne meine Hilfe und meinen Schutz, angestellt oder durch seine Handlungen, Aussprüche und Entscheidungen verärgert hat. Alles Mögliche könnte hinter diesen Aktionen stecken. Und was das alles gerade mit mir zu tun hat, ist mir ebenso schleierhaft."

    Für einen Augenblick glaubte Valen sogar selbst, was er da gerade von sich gegeben hatte. Von A bis Z falsch und konstruiert, nur um sich und sein Versprechen zu schützen. Er würde es nicht brechen. Dieser Akt seines Lebens war abgeschlossen und niemand würde je davon erfahren, ganz egal, wie sehr man ihn zwingen würde. Waffenruhe hin oder her. Sollte Roshkov ruhig kommen.

    "Aus dem mach ich Kleinholz!", knurrte Valen wütend und sein rubinroter Anhänger strahlte vor Entschlossneheit und Stärke.
    Und dann fiel sein Blick auf Demron. Dieser starrte ihn nur an.

    "Ist irgendwas?"

    C.
    Geändert von Clan dv Dressels (31.08.2012 um 15:01 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #67
    Ehrengarde Avatar von Demron
    Registriert seit
    Oct 2009
    Beiträge
    2.166
     
    Demron ist offline

    Thorniara

    Demron hörte schweigend zu, während Valen seine Erklärungen und Lügen vor dem Adligen ausbreitete. Als ob man ihn so leicht täuuschen konnte. Mit Lügen und verwirrten Geistern hatte Demron es schon sein Leben lang zu tun gehabt und konnte deartiges sofort erkennen.
    Besonders einen Fehler hatte Valen diesbezüglich gemacht. Während er versuchte Demrons Erzählungen niederzumachen, hatte er dem Adligen kein einziges mal in die Augen schauen können. Es schien beinahe, als woll der Retter des Adligen versuchen sich etwas einzureden was besser war, als die schreckliche Wahrheit.
    Demron hatte genug davon und wusste auch, wie er Valen zur Besinnung bringen konnte, wie schon einmal. Nur hoffte der Adlige, dass ihn das nicht schon wieder in Todesgefahr brachte, denn bei Valen wusste man nie genau wie man dran war.
    Der Adlige erhob sich und trat vor seinen Retter, schaut ihn verächtlich und kalt an. Demron erhob die Hand wie schon einmal und verpasste seinem Gegenüber eine schallende Ohrfeige, die im Zimmer wiederhallte.
    "Wisst Ihr das Ihr Euch da nur Lügen auftischt?", fragte der Adlige kalt und spürte die Wut in sich aufsteigen.
    "Ich habe mein Leben für Euch in Gefahr gebracht, um das Eure retten zu können und wie dankt Ihr mir das. Mit Lügen?", rief Demron immer lauter und seine Stimme war noch von etwas anderem durchzogen, was er selbst nicht genau zuordnen konnte.
    Fassungslos blickte Valen sein Gegenüber an, zu keinem Wort mehr fähig.
    "Seid Euch im klaren darüber, dass Euch das Lügen nicht helfen wird, denn Callindors Ultimatum wird bald ablaufen. Stellt Euch Euren Inneren Dämonen oder sterbt als Narr, genauso wie ich es dann werde.", erklärte der Adlige kalt und verließ den Raum.
    Geändert von Demron (01.09.2012 um 14:52 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #68
    Ritter Avatar von Thara ben Nathan
    Registriert seit
    Dec 2006
    Beiträge
    1.100
     
    Thara ben Nathan ist offline
    Der Hohe Feuermagier saß wieder einmal den ganzen Tag im Labor und arbeitete an seinen Unterlagen. Gerade wollte er seine Arbeit beenden, um sich in seine Bognerei zu begeben, als es an der Tür klopfte.

    Thara öffnete die Tür, vor dem ein Novize stand.
    "Innos zum Gruße, Novize.", grüßte der Magier.
    "Magie zu Ehren, hoher Feuermagier.", grüßte der Novize zurück, "Priester Callindor wünscht euch zu sprechen und bittet euch, euer Artefakt mit zu bringen."

    Es war seltsam, dass ein Priester ihn zu sich riefen ließ. Vielleicht war ein Auftrag im Spiel, aber das wäre seltsam gewesen, denn dafür gab es die niederen Ränge, in denen sich auch bessere Magier als Thara befanden.
    Nachdem der Novize entschwunden war löste der ben Nathan die magische Versiegelung der Truhe und entnahm das gleißend leuchtende Artefakt. Die wohlige Wärme der lebensspendenden Energie durchfloß die Hand des Magiers, der versuchte das Leuchten ein wenig abzudecken.

    Nur wenig später stand Thara vor der Tür der Gemächer des Priesters Callindor und klopfte an.

  9. Beiträge anzeigen #69
    Ehrengarde Avatar von Demron
    Registriert seit
    Oct 2009
    Beiträge
    2.166
     
    Demron ist offline

    Thorniara

    Demron stand staunend im Laboratorium von Callindor, welcher dieses nach seinem Wahnsinn schon lange nicht mehr nutzte. Neugierig betrachtete der Adlige all die seltsamen, magischen Artefakte und Bücher, versuchte deren Wert zu erahnen, ihre Weisheit zu ergründen.
    "Jeden Moment wird es soweit sein, also verhalte dich normal. Du bist nur als Ambiente da, mehr nicht.", meinte Valen kalt und riss Demron aus der Erkundung des Raumes.
    Verärgert drehte sich der Adlige um und begegnete dem völlig teilnahmlosen Blick Valens, der durch eine Art Zauber kurzzeitig die Gestalt Callindors angenommen hatte. Warum er das getan hatte und wieso er gerade hier Thara ben Nathan treffen wollte, hatte er Demron nicht gesagt.
    Auf dessen Frage nach dem Sinn dieser Aktion hatte Valen nur gereizt mit den Schultern gezuckt und Demron gesagt, dass er ihn begleiten solle, falls Callindor erneut auftauchen würde.
    Es war so, als ob diese finstere Szene zwischen den Beiden am Mittag nie vorgefallen wäre und Demron war froh darüber. Einerseits hatte er nicht die Rache Valens zu spüren bekommen und andererseits war es ein gutes Zeichen, dass sein Retter wieder seine üblichen Umgangsformen offen zeigte.
    "Los. Er ist da.", zischte Valen ungeduldig und gleichzeitig klopfte jemand an der Türe, die Demron freundlicherweise öffnete.
    Vor ihm stand Thara ben Nathan und schien wenig überrascht Demron hier zu sehen.
    "Vater Thara ben Nathan. Es ehrt mich Euch wieder zu sehen.", meinte Demron nicht ganz wahrheitsgemäß und verbeugte sich formvollendet vor dem Gast.
    Geändert von Demron (01.09.2012 um 14:52 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #70
    Ritter Avatar von Thara ben Nathan
    Registriert seit
    Dec 2006
    Beiträge
    1.100
     
    Thara ben Nathan ist offline
    "Innos zum Gruße.", sagte Thara überrascht, dass Demron sich in den Gemächern des Priesters aufhielt.
    "Hat Demron sich vielleicht bei Callindor über meinen Versuch beschwert? Wegen den Alpträumen? Das wäre eine Katastrophe. Andererseits - ich darf meine Studien an dem Artefakt uneingeschränkt führen, das war die erste Tat.", dachte der Magier und trat in die Gemächer ein.

    Der Priester stand an einem Tisch, den Blick auf den Besucher gerichtet, und sagte:
    "Innos zum Gruße, Thara."
    "Magie zu Ehren, Priester Callindor.", anwortete der Magier und verbeugte sich.
    "Nun, wie mir zugetragen wurde, bist du im Besitz eines Artefaktes, dass Wunden zu heilen vermag?", fragte Valen, der die Erscheinung Callindors hatte, und zog die Augenbrauen hoch.
    "Ja, Priester. Es ist ein Artefakt, das höchstwahrscheinlich von Innos höchstselbst in unsere Welt gebracht wurde. Ich forsche bereits lange daran und konnte mit Demron die ersten Ergebnisse über die Auswirkungen an Menschen sammeln.", antwortete Thara vollständig und ehrlich.
    "Nun... Ich selbst möchte ebenfalls einige... Tests daran ausführen. Ich finde das Artefakt äußerst interessant. Du kannst das Artefakt hier auf den Tisch legen und dann wieder gehen. Danke"

    Damit drehte sich der Priester um und ging an einen der Tische, auf dem eine seltsame Apparatur aus Glaskolben, Gefäßen und ähnlichem stand.
    "Priester Callindor.", sagte Thara, "Bei allem Ihnen gebührenden Respekt - das kann ich nicht tun. Meine eigenen Forschungen sind noch nicht abgeschlossen und ich habe noch viele Tests, die gemacht werden müssen."
    Valen stoppte und drehte sich energisch um:
    "Ich, Priester des Feuers und Innos' Callindor, befehle dir, Hoher Feuermagier Thara ben Nathan, das Artefakt dort auf den Tisch zu legen und zu gehen!"
    "Er wirkt, als wäre er nicht er selbst... Er ist nie so ausfallen geworden...", dachte Thara bei sich, sagte aber laut:
    "Nein, meine erste Tat war, dass ich frei und uneingeschränkt am Lebenssamen forschen darf. Mit dieser Handlung würdet ihr der Entscheidung der Obersten Feuermagierin entgegen treten."

  11. Beiträge anzeigen #71
    Waldläufer
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    109
     
    Clan dv Dressels ist offline

    Valen, Callindors Studierzimmer

    "Ich habe keine Zeit für diesen Mist!", fluchte Valen grimmig in sich hinein, während Thara seinen Standpunkt eisern vertrat und auch schlüssige Gründe dafür hatte. Na wenn Francoise es erlaubt hatte. Es war unglaublich, dass dieses unverschämte Frauenzimmer mit ihren hanebüchenen Entscheidungen nun erneut in die sorgfältig ersonnenen Pläne Valens pfuschte.

    "Francoise, sagst du? Ich kenne sie gut ...", spie Valen angeekelt aus, brachte aber gleichzeitig das Kunststück zu Stande, die Worte so honigsüß klingen zu lassen, dass sich einem aufgrund der klammen Süßigkeit der Magen umdrehte. Demron schien diese eindeutige Zweideutigkeit herausgehört zu haben und strafte Valen mit einem mahnenden Blick, den Valen nur Augen rollend kommentierte. Zum Glück hatte er seine Lider geschlossen, die erhoffte Botschaft war aber bei seinem Anhängsel angekommen. Thara indessen war dies hingegen nicht aufgefallen und er sah in dieser Bemerkung eher die Bestätigung, auf die er wohl gehofft hatte, um das Thema zu seinen Gunsten abzuschließen.

    Eines faszinierte den untriebigen Dieb dabei ungemein. Wann war es Demron gelungen, hinter seine Fassade zu blicken? Es schien quasi unmöglich, den Kerl durch eine Bemerkung, und war sie noch so nichtig, irgendwie auf's Glatteis zu führen. Verdammt, Valen hätte mehr auf seine Deckung Acht geben müssen. Es war ungewiss, ob sich diese aufgebaute Vertrautheit zwischen ihnen nicht irgendwann bitter rächen würde. Natürlich sprach Valen hierbei nur für sich. Um seinen notgedrungenen neuen Freund kümmerte er sich herzlich wenig.
    Nein, das stimmte nicht.
    Und Valen ärgerte sich darüber, wie er gleichermaßen erfreut war. Dies bedeutete wohl, dass in ihm doch noch so etwas mit Mitgefühl vorhanden war. In den letzten Wochen und Monaten hatte Valen mehr und mehr daran gezweifelt, überhaupt noch einen Funken Menschlichkeit zu besitzen. Er hatte viele Dinge getan, viele Dinge tun müssen, zu denen er gezwungen wurde und die Callindor, so er davon erführe, wohl vor ihm zurückschrecken ließe. Doch genau dies war es, was Valen unter allen Umständen vermeiden wollte. Nämlich, dass Callindor nur noch das Monster in ihm sah, zu dem er geworden war. Der Glaube daran, Callindors Lächeln wäre Lohn und Trophäe genug, trieb ihn an, denn das Lächeln seines geliebten Feuermagiers war es, was er wieder zurück auf dessen Gesicht zaubern wollte, wenn sie sich in die Augen sähen, sobald dieser Albtraum ein Ende gefunden hatte.
    Und dafür war Valen bereit, alles zu tun, wirklich alles, denn Callindors Präsenz war sein Seelenheil und er würde es sicher verstehen. Hoffentlich ...

    "Ich verstehe, gegen den Willen dieser Frau kommt eben keiner an."

    Auch dies war erneut eher eine Beleidigung der obersten Feuermagierin, als nur eine beiläufige Bemerkung und erneut fing Valen Demrons Blick auf, der nur zu Fragen schien, was das alles sollte, welchen Nutzen dies bringe.

    "Aber wo ihr schon mal hier seid, mein Freund Demron hier möchte sich noch einmal für die ihm zugeteilte Hilfe bei euch bedanken. Es geht ihm inzwischen wirklich wieder wunderbar."

    "Das hört man gern.", meinte Thara selbstzufrieden, als wäre es eine Bestätigung seiner Studien an dem Objekt der Begierde wohl aller Anwesenden im Zimmer. Naja vielleicht nicht gerade Demron, dem stand beim Gedanken an das Ding sicher der kalte Schweiß auf der Stirn.
    Erneut suchte Demron Blickkontakt zu dem ein durchtriebendes Speilchen betreibenden Dieb, der ihm mit seinen dunklen, hervorstechenden Augen eindringlich befahl, und dies mit einer eindeutigen Handbewegung im Rücken des anwesenden Magiers unterstrich, dass er doch die Hände des Magiers zum Schütteln ergreifen solle und keine Fragen stellen, sondern eher das täte, was ihm befohlen würde.
    Und zum Glück folgte Demron der Anweisung, griff nach den Händen des Magiers, der zuerst etwas überrascht war, dann jedoch freundlich nickte und Demrons Dankbarkeitsbekundungen erfreut annahm, wobei hier zu bemerken ist, dass es Valens Freund offensichtlich unangenehm war, hier etwas vorzuheucheln, was nicht der Fall war, die Träume waren schließlich verstörend und Valen hatte es auch miterleben müssen.
    Und genau da passierte es.
    Valen hatte von einem der Kimonoroben seines Freundes Callindor, die dieser so gern trug, den stofflich austraffierten Gürtel genommen, legte das Mordwerkzeug rasch um den Hals des ahnungslosen Magiers und zog mit aller Kraft zu. Demron war von der sich bietenden Szene so überfordert, dass er nur paralysiert Valens Augen anstarrte, die dieses Schauspiel zu genißen schienen. Und auch wenn Valen es nicht zugeben würde, es bereitete ihm Freude, denn diese Tat bedeutete, dass er einen Schritt näher an der Errettung seines geliebten Callindors war. Dafür würde er auch über Leichen gehen, wie Demron wohl gleich feststellen würde.
    Valens Gefährte tat dabei aufgrund seines Schocks genau das Richtige, denn seine Hände verkrampften und klammerten sich um die von Thara, der immer verzweifelter Versuche, aus diesem Dilemma heraus zu kommen, jedoch bedingt durch die gewaltige Zugkraft der Bestie Valen die Besinnung verlor und ihm die Knie wegbrachen und er gemeinsam mit Valen und Demron, die ihn beide noch immer auf ihre Art hielten, zu Boden ging. Nur wenige Laute waren dem Magier bei diesem Überfall über die Lippen gekommen, alle erstickt durch den Robengürtel, der eindeutige Spuren am Hals des Opfers Thara ben Nathan zurücklassen würde.
    Valen löste den straff gespannten Stoff, aus dem der Gürtel bestand, vom Hals, strich ihn glatt und legte ihn sorgfältig neben den Kimono, von dem er ihn sich ausgeliehen hatte.
    Es war also alles glatt gegangen, wenn auch anders, als es sich der Dieb zu Beginn erhofft hatte. Was jetzt aber allein zählte, war das Artefakt, welches Valen in die Robe einpackte, zu dem er den Gürtel gelegt hatte. Freiwillig fasste er dieses Ding nicht eher an, bevor nicht Nero ihm die Ungefährlichkeit bestätigte oder er ihm erklärte, wie es gefahrlos zu benutzen sei.
    Demron hielt noch immer die Hände des Magiers, zitterte am ganzen Körper und stand offensichtlich unter Schock. Nur mit Mühe ließ dieser sich von Valen von dem leblosen Körper wegzerren. Er stammelte etwas von Mord und Mörder und Strick und aufknüpfen. Es sprudelte nur so aus ihm heraus, alles eine Folge des gerade Erlebten. Valen hatte dafür aber keine Zeit, er musste Callindor retten, das hatte für ihn eine höhere Priorität als dieser eigensinnige, sture Magier.

    Valen trug das eingepackte Artefakt ins Freie und wies Demron an, sicher zu stellen, dass die Tür geschlossen sei, damit der Körper nicht sofort gefunden würde. Er merkte an, dass dies die ohnehin prekäre Lage nur verschlimmern würde. Und wie unter Betäubung fügte sich Demron dem Befehl und trottete danach Valen hinterher, noch immer ohne ein weiteres Wort von sich gegeben zu haben. Ihre Blicke trafen sich erneut, doch diesmal war dort nur eines zu erkennen: Furcht - und eine Erkenntnis, die wohl langsam in Demron aufkeimte.
    Er hatte mit eigenen Augen gesehen, zu was Valen fähig war, und welches Monster in Wirklichkeit in ihm steckte. Für seine Ziele ging der Dieb offensichtlich über Leichen. Vielleicht war es genau das, was nötig war, damit Demron nicht mehr länger nur den böse tuenden Zyniker in ihm sah. Auch wenn dies bedeutete, eine Freundschaft, so sie denn bestanden hatte, dadurch verloren zu haben.
    Valen tat es um ihn Leid, denn Demron war dadurch zum Komplizen bei einem Mord geworden.
    *Es gab keinen anderen Weg!*, versuchte er sich wiederholt ein- und es sich dadurch schön zu reden. Doch es klappte nicht so, wie er erhofft hatte. Die mahnenden, und anklagenden Blicke Demrons trugen wohl ebenso dazu bei. Für den Rest des Weges zurück zur Schänke sprachen sie kein Wort und scheuten eisern den Blick, vielleicht aus Angst, es würde dadurch nur noch realer und erschütternd wahrer werden, als es ohnehin bereits war.

    C.
    Geändert von Clan dv Dressels (01.09.2012 um 12:39 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #72
    Ehrengarde Avatar von Demron
    Registriert seit
    Oct 2009
    Beiträge
    2.166
     
    Demron ist offline

    Thorniara

    Demron konnte es nicht fassen was gerade geschehen war. Im einen Moment war er überzeugt davon gewesen, dass dieses Artefakt bei einer amüsanten Verwechslungsaktion den Besitzer wechseln würde und nun hatte Valen Thara ben Nathan eiskalt vor seinen eigenen Augen erwürgt, im Raum liegen lassen.
    "Ich muss so schnell wie möglich versuchen Valen aus dem Gefecht zu ziehen. Der Kerl wird immer gefährlicher. Mag sein, dass er mein Leben gerettet hat, doch diese Schuld ist endgültig beglichen. Das was er getan hat reicht aus, dass man ihn hinrichten wird. Ich habe keinerlei Interesse dabei, dabei als Komplize zu gelten.", dachte der Adlige grimmig, nachdem er zusammen mit Valen die Marktschänke betreten hatte.
    Die beiden hatten bisher kein Wort miteinander geredet und Demron überlegte fieberhaft, was er nun tun sollte. Am besten sollte er einfach seinen Dolch Zücken und Valen in den Rücken rammen, doch sein Leben war ihm trotz aller Umstände noch zu viel Wert.
    Dennoch war dem Adligen einfach alles zu viel und er konnte dieses Schweigen nicht länger ertragen. Er packte Valen beim Treppenaufgang an der Schulter und rammte ihn gegen die Wand. Der Fremde schaute ihn ruhig an und dies entfachte den Zorn des Adligen nur noch mehr.
    "Was, bei allen Sieben Höllen, hast du dir bei der Aktion denn gedacht?", knurrte Demron wütend, derweil Valen auf seine übliche Weise reagiere, nämlich nicht.
    Valen packte Demrons Hand und verdrehte diese so leicht, als ob er einen Schluck Bier trinken würde. Ein scharfer Schmerz schoss dem Adligen den Arm hinauf und als Valen loslies, hatte er kein Gefühl mehr darin.
    "Vielleicht wird es dich etwas trösten, dass ich Thara nur bewusstlos gemacht und nicht getötet habe und das aus Notwehr.", erklärte Valen mit einem Augenrollen und Demron war, als ob das Glück wieder zu ihm stehen würde.
    Trotz allem war diese Aktion eine einzige Katastrophe gewesen. Als die beiden das Zimmer Valens betraten war Demron auf einmal, als ob das Glück beschlossen habe wieder schnell Urlaub in Myrtana zu machen.
    "So sieht man sich wieder.", meinte Callindor mit schmeichelnder Stimme und in Begleitung des fremden Magiers.
    Geändert von Demron (01.09.2012 um 13:07 Uhr)

  13. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #73
    Ehrengarde Avatar von Callindor
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Skills:(5/12) Magie Innos 3; Stabkampf 2 --- Gilde Innos' --- Rang: Innospriester --- Waffe: Schwarzer Kampfstab --- Lehrmeister der Innosmagie I & II
    Beiträge
    2.848
     
    Callindor ist offline
    Callindor hatte nun lang genug gewartet. Valen sollte ruhig mit allem, was er zur Verfügung hatte, gegen ihn antreten. Es würde nichts nützen. Die Magie in diesem Körper würde er schon zu seinem Vorteil einzusetzen wissen.
    Zu seiner Überraschung hatte er Nero, seinen Bruder, in dem Schänkenzimmer vorgefunden, in welchem er stattdessen Valen vermutet hatte.
    Ebenso erstaunt war auch Nero gewesen, schlug mit Worten auf Callindor ein und verlangte zu allem, was vor sich ging, eine haargenaue Erklärung. Doch Roshkov ließ nicht ein Wort über die Lippen seines Wirtes kommen und das erzürnte Nero noch mehr, wie es halt seine Art war.
    "Ich bin hier mit Valen verabredet. Und jetzt sei still und geh, oder bleib, wie es dir beliebt. Mir ist es egal."
    "Du bist nicht Callindor, wo ist mein Bruder?!"
    "Kluger Junge", gab er nur kurz zur Antwort und lächelte ihn an. Du wirst ihn schon noch früh genug wieder sehen.

    Das Nächste, was erwähnenswert war, war das Betreten des Zimmers durch Valen und Demron, die kurz an der Türe verharrten, ehe sich Valen als erster fing und emotionslos zu seinem Bette ging, während er Demron das Paket mit dem Artefakt vorher zugeschoben hatte. Dieser bekam Schwierigkeiten damit, denn ein Ende hing scheinbar gen Boden und er hatte wohl keine Lust, erneut damit in Kontakt zu kommen. Entsprechend sah es etwas komisch aus, wie Demron das eingewickelte Artefakt in seine Obhut übernahm.
    Callindor war über die Tollpatschigkeit des Kerls amüsiert und lächelte.
    "Was ist das?", fragte er neugierig und Valen erklärte ihm, dass dies eine Überraschung sei, für später. Doch der Magier bestand auf eine Erklärung, als wäre er ein kleines Kind, dass es nicht länger abwarten konnte.

    Es war eine seltsame Atmosphäre. Nicht im Traum käme man darauf, dass von Callindor eine Gefahr ausging, und doch war es so. Dieses etwas war nicht Callindor und wenn Valen nicht vorsichtig agierte, dann würde jeden Augenblick und beim ersten falschen Wort die Hölle losbrechen. Bis jetzt war das alles nur Vorgeplänkel. Nero und Valen wussten dies, nur Demron schien sich der Lage, in der er sich hier befand, nicht so ganz im Klaren zu sein.

    "Wenn du es unbedingt wissen musst - es ist ein Artefakt, dass heilende Kräfte besitzt."

    Callindors Augen wurden groß, als wäre er darüber überrascht, womit hier gehandelt wurde.

    "Seltsam. Ich bin ein wenig enttäuscht von dir, Nikolay. Ich hatte mehr erwartet. Im Vergleich zu früher hast du ganz schön nachgelassen. Damals steckte noch Feuer in dir. Ich weiß noch, damals ...", begann Callindor alias Kasimir zu schwärmen, doch Valen wollte es nicht hören.

    "Schluss damit! Hör auf. Das sind längst vergangene Geschichten, die keinen hier interessieren."

    Callindor schaute ihn ernst an, doch mit einem Moment begann er zu lachen, helle laut, als wäre er dem Wahnsinn nahe und trat dann an Valen heran und flüsterte ihm ins Ohr.

    "Da irrst du dich aber gewaltig!"

    Valen wandte sich von ihm ab, ging zum Fenster und sah hinaus. Es schien im Vergleich zu gestern ein sonniger Tag zu werden. Für ihn waren es nur noch Erinnerungen, nicht mehr. Es war Kasimirs eigene Wahl, wenn er sich nicht davon lösen konnte.

    "Einen schönen Gruß übrigens von Marea und ..."

    Doch weiter kam Callindor nicht, denn Valen hatte sich ihn am Kragen des Kimonos gepackt, zog ihn zu sich heran und knurrte etwas in seiner bestienhaften Art und Weise, was nur für Kasimir bestimmt war.
    Dieser machte keine Anstalten sich gegen diese Attacke zu wehren, viel mehr amüsierte er sich darüber, wie Valen reagierte und würde dieses Spiel sicher bis ins Ultimo fortsetzen. Wenn da nicht noch das war, weswegen er hergekommen war.

    "Darf ich dann daraus schließen, dass du mir nicht sagen willst, wo die zwei verbliebenen Bruchstücke sind?"

    "JA!!!", knurrte er noch lauter und die wahre Natur seiner Selbst kam mehr und mehr zum Vorschein.
    Er sah hinter Callindor Nero einen Blick mit Demron wechseln, doch Callindors Bruder schüttelte nur langsam den Kopf, dass er sich ja nicht einzumischen versuche.

    Callindor riss sich von Valen los und sah ihn angriffslustig an. Noch immer war es nicht mehr als ein Spiel zwischen den beiden.

    "Dann lässt du mir keine Wahl."

    Callindor griff mit seiner rechten Hand an den roten Anhänger, den er noch immer bei sich trug und sogleich brach Valen vor Schmerzen schriend zusammen, umringt von Nero und Demron, die ihm nicht helfen konnten.
    Vor dem sich krümmenden Kadaver von Valen stehend, meinte Callindor nur höhnisch, dass das Artefakt ihn nicht retten würde, genaus wenig Callindor. Diesen Körper gäbe er nicht mehr her und keine Magie würde daran etwas ändern.
    Immer stärker wandt sich die Bestie Valen auf dem Boden, spie Verwünschungen übelster Sorte gegen Kasimir aus und weigerte sich noch immer, den Fundort der Anhänger zu verraten. Fast war es so, als könnte man Mitgefühl in Demrons Gesicht erkennen, doch vielleicht war das auch nur der Wunsch des Diebes, der die Tortur weiter über sich ergehen ließ.
    Und doch - da!
    Demron machte einen Satz nach vorn, wurde aber von Neros Blick rechtzeitig zurück gehalten. Offenbar ging hier etwas vor, wovon der Ehrenmann nichts ahnte. Wie lange würde Valen wohl noch die Bestrafungen erleiden, bevor er brach und den Forderungen nachgab?
    Callindor, oder besser Kasimir weidete sich am Anblick der erniedrigten Kreatur und ging geradezu auf dabei. Schlussendlich war es Nero, der es nicht länger ertragen konnte.

    "Hör auf, ich flehe dich an, bitte beende diesen Irrsinn."

    "Nicht bevor ich nicht habe, weswegen ich hier bin, und Valen weiß das."

    Zur Bekräftigung drückte er Valen nur mit einem Gedanken und einem noch stärkeren Zudrücken seiner Faust um das Amulett die Kehle zu und der gepeinigte Dieb verlor das Bewusstsein oder war tot.

    Erschrocken kniete Nero nieder und befühlte dessen Puls, der natürlich nicht vorhanden war und attestierte, dass er Valen bei seiner Folter getötet habe.
    Callindor konnte dies nicht fassen, wie konnte ihm nur so ein grober Fehler unterlaufen. Kasimir hatte sich erneut von seiner Wut leiten lassen.

    "Nein, du lügst!", schrie er aufgebracht, doch Nero bleib umso gelassener und meinte nur kühl, dass er sich ruhig selbst davon überzeugen solle. Außerdem wäre er ein ausgebildeter Heiler und wüsste, nach welchen Anzeichen er suchen müsse. Und spätestens jetzt sah man auch in Demrons Gesicht so etwas wie Betroffenheit und Trauer.

    "Dann heile ihn!", befahl Callindor scharf und verlor langsam die Kontrolle über die Situation.
    "Ich bin zwar Heiler, aber Tote lebendig machen gehört nicht dazu. Tut mir Leid, du hast deine Chance vertan. Valen wird niemandem mehr etwas sagen."

    Callindor war außer sich, verlor vollends die Kontrolle über sich und ließ die Magie seines Wirtes unkontrolliert fließen. Niemand würde aus diesem Zimmer lebend entkommen.
    Allein mit seinen Gedanken brachte er es zustande, dass die Wände und das Holz darunter langsam an Schwärze gewannen, es vermischte sich mit der Luft und es roch verbrannt. Einzig Nero konnte die Gefährlichkeit aufgrund seiner Lehren der Magie einschätzen und wusste, dass sie alle in großer Gefahr schwebten.

    "Halt ein!", schrie Nero, als müsse er gegen einen Sturm ankämpfen, doch Callindor sah ihn nur zornerfüllt an.

    "Nein!"

    "Ich werde sie dir geben. Die Anhänger sind hier!"

    Kaum hatte Nero dies gesagt, flaute Kasimirs Laune sofort ab und er sah Nero eindringlich an.

    "In diesem Schrank sind sie. Valen wollte sie dir vielleicht nicht geben, aber ich hänge meinem Leben."

    Doch Callindor hörte gar nicht mehr richtig hin. Wie paralysiert stakste er Nero entgegen und es schien plötzlich nichts anderes mehr von Bedeutung zu sein.

    Deshalb fiel auch niemandem auf, dass Valen sich sofort weggerobbt hatte und leise an dem Gürtel des Kimonobündels zog, welches Demron noch immer eisern trug. Dieser hatte seinen Blick starr auf die Szene zwischen Nero und Callindor gerichtet.

    Was als nächstes geschah, ging sehr schnell und Callindor merkte erst, wie sich die Garotte um seinen Hals legte, als dieser schon von Nero die Paar Handschuhe angezogen bekam, die in dem Schrank verstaut gewesen waren. Überrascht drehte Callindor sich um und sah in die entschlossenen Augen Valens, der scheinbar von den Toten wieder auferstanden war.
    Zum Teil amüsiert über diese Wendung der Ereignisse lachte Callindor röchelnd, während Nero seine Hände und damit seine Magie im Bann hielt, während Valen die Schlinge weiter zuzog.
    "Du musst ... ihn schon ... töten, um mich ... bist .. du... bereit ... dazu?", sagte Kasimir mit Callindors Stimme immer schwächer werdend und Valen sah ihn eindringlich an.
    "Das bin ich und das werde ich ...", gab Valen mit traurigem Blick zur Antwort und schnürte Callindor vollends die Luft ab.

    ***

    "Was passiert hier!", schrie Kasimir völlig überfordert von dieser Wendung der Ereignisse und Callindor, der noch immr angekettet an dieser imaginären Wand hing, lächelte ihn, stoßweise atmend, an.

    "Sie haben dich überlistet ..." und strahlte dankbar ob dieser Erlösung.

    ***

    Und denau dieser dankbare Blick von Befreiung legte sich auf Callindors Gesicht, seine Augen waren wieder die seines Geliebten, wusste Valen nun und drückte den leblosen Körper des Magierpriesters an sich. Ein oder zwei Tränen liefen an seinen Wangen herab, ein Relikt aus vergangener Zeit, von denen Valen nicht einmal mehr wusste, dass er sie besaß. Er hatte mit seiner Strategie gewonnen - und doch verloren. Callindor war unter seinen Händen weggestorben.

    "Er hat noch Puls", rief Nero plötzlich und wieder ging alles ganz schnell.

    "Vielleicht kann ich ihn noch zurück holen. Es ist noch nicht vorbei. Das werde ich nicht zulassen, er ist schließlich mein Bruder."
    Geändert von Callindor (01.09.2012 um 14:22 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #74
    Ehrengarde Avatar von Demron
    Registriert seit
    Oct 2009
    Beiträge
    2.166
     
    Demron ist offline

    Thorniara

    Gebannt beobachtete Demron das Schauspiel, welches sich vor ihm auftat, diese Kräftemessen der zwei mächtigsten Personen, die er bisher kennengelernt hatte. Doch bevor es zu dieser Situation kam, war der Adlige von erschrocken gewesen, dass man ihm wieder einmal dieses verfluchte Artefakt angedreht hatte.
    Vorsichtig hatte er dieses in die Hand genommen, um ja nicht mehr damit in Berührung zu kommen, da dieses in ein Kleidungsstück eingewickelt worden war. Nichts lag Demron ferner, als noch einmal dieses Tortur mit den Alpräumen ertragen zu müssen.
    Und nun stand er da, umgeben von Nero, Callindor und Valen, während er mit Ersterem eine Abseitsposition bezogen hatte, denn das aufkommende Duell war Valen und Callindor bestimmt und niemand anderes hatte dabei zu stören.
    Während beide besagten Kontrahenten zuerst ein Duell der Worte zu spielen schienen, wusste Demron nicht was er denken sollte. Einerseits wünschte er Valen das er die Sache überleben sollte, als sein Retter, andererseits hoffte ein Teil des Adligen auch auf eine Niederlage, denn der versuchte Mord an Thara steckte Demron noch in den Knochen.
    Plötzlich wurden die Stimmen der beiden Gegner lauter, doch Demron konnte die gegenseitigen Anschuldigungen nicht ganz verstehen, wohl aus dem Punkt heraus, dass er die meisten der genannten Ereignisse nicht miterlebt hatte.
    Dann geschah es. Callindor fasste an das Amullet und Valen brach vor Schmerzen zusammen und im Bruchteil einer Sekunde machte der Adlige einen Satz nach vorne, wollte eingreifen, doch Neros warnender Blick lies ihn inne halten und wenige Sekunden später, selbst nach Protesten Neros, war Valen tot. Gestorben durch Folter.
    Demron stand starr, wie eine Eissäule, dar und dieser letzte Blick Valens, hatte sich unauslöschlich in seinem Gedächnis eingebrannt, wollte nicht weichen. Trauer, Wut und Scham efüllten den Adligen gepaart nach eine unbändigen Sehnsucht nach Valen. Eine einsame Träne entwich Demron, sein sonst beherrschtes Gesicht eine Ruine.
    Dann ging alles so schnell, dass der Adlige dem beinahe nicht mehr folgen konnte. Der Tod Valens war nur eine Finte von diesem und Nero gewesen und ehe sich Demron versehen konnte, war Callindors Hals in einer Garotte wiederzufinden, während Valen hinter ihm stand.
    Der Adlige verfolgte das Schauspiel und wusste nicht, was er fühlen oder denken sollte bis Callindors Körper am Boden lag und Nero feststellte, dass dieser noch leben würde.
    Starren Blickes stand Demron weiterhin dar, wartete auf die nächsten Ereignisse.

  15. Beiträge anzeigen #75
    Waldläufer
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    109
     
    Clan dv Dressels ist offline

    Valen

    Nero tat was er konnte und brach erschöpft zusammen, nur noch bemerkend, dass es ihm gelungen war. Callindor lebte!

    Es dauerte eine Weile, ehe sein Freund und Geliebter wieder zu Bewusstsein kam, und während dessen streichelte Valen das dunkle Haar des Magiers und flüsterte Worte der Liebe, der Zuneigung und Dankbarkeit, während er die Gegenwart von Demron und Nero komplett ausblendete. Immer wieder fanden seine Lippen die des Magiers und er ging in dieser Vertrautheit auf.
    Demron hatte das Artefakt noch immer so eingepackt belassen wie es war, auf dem Tisch abgestellt und stand in der Ecke, irgendwie hilflos. Doch das kümmerte Valen nicht, schließlich hatte er seinen Callindor zurück.

    Und schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, öffnete dieser die Augen, sah ihn mit einem Lächeln an, legte die Arme um ihn und zog den Dieb zu sich, und sie küssten sich.

    "Du hast es geschafft. Kasimir ist fort. Ich bin frei."

    Valen verzog die Mundwinkel zu einem Grinsen, es war irgendwie entstellt. Eine Folge dessen, dass er schon so lange keinen Grund mehr zur Freude hatte.
    Valen zog Callindor auf die Beine und dieser bedankte sich auch bei Demron für die Hilfe. Doch war es scheinbar nicht unbeschadet über ihn gekommen oder Neros Kraft war erschöpft, bevor dieser Callindor vollständig heilen konnte.
    Kurzzeitig sackte der Magier ein, wurde aber von Valen sicher gehalten, kam wieder in den Stand und blickte Demron an.
    Dieser schrak davor zurück, doch Valen sah es nicht rechtzeitig.
    "Ich liebe dich ...", säuselte Callindor verliebt, drehte sich zu Valen, der ihn noch immer umfangen hielt und drückte ihm die Lippen auf, infolgedessen er seine Hände schlaff herunter sinken ließ. Den warnenden Ruf von Demron vernahm er nicht mehr und das nächste, was er spürte, war der rote Kristall am Anhänger von Callindor, der sich in das leblose Fleisch der betrogenen Bestie bohrte.

    "Hast du wirklich geglaubt, ich wäre so leicht zu schlagen?!", brüllte Callindor und Valen sank auf die Knie. Oh nein, Kasimir hatte es überlebt und hatte Callindor wieder übernommen.
    Der Stein in Valen pulsierte vor Wärme und er war überrascht von Callindors Handlung. was hatte er vor?

    "Ich war auf jede Eventualität vorbereitet und wie ich sagte, du würdest Callindor töten müssen, um meine Gewalt über ihn zu beenden. Doch nun zahl den Preis für deine törichten Bemühungen. Du gehörst jetzt mir und unterwirfst dich meinem Befehl ...töte ihn!"

    Callindors Finger zeigte auf Demron und Valen spürte etwas in seinem Körper, dass ihn dazu zwang, gegen seinen Willen zu handeln. Mit Blutgier in seinen Augen kam Valen langsam auf Demron zu. Der Dieb würde tun müssen, was von ihm verlangt war, er hatte keine Wahl, Tobren wollte es so. Diese Gedanken- und Handlungskontrolle war ohne Zweifel sein Werk.

    C.
    Geändert von Clan dv Dressels (01.09.2012 um 15:24 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #76
    Ehrengarde Avatar von Demron
    Registriert seit
    Oct 2009
    Beiträge
    2.166
     
    Demron ist offline

    Thorniara

    Demron wich bestürzt zurück, während Valen mit wirrem Blicke auf ihn zugestarkst kam. Sein Retter, für den er mehr empfand als ursprünglich angenommen, sollte ihn nun auf Befehl eines Parasiten, dessen Wirt er und Callindor waren, Demron töten.
    Dieser war nun an die Wand zurückgewichen, wusste nicht was er tun sollte. Sein Herz raste vor Angst, sein Inneres war aufgwühlt. Nicht nur das Valen ihn töten sollte, auch das dieser mit Callindor liiert war, hatte ihn zutiefst erschüttert. Nun würde alles zebrechen, sein Leben enden und Kasimir würde den Sieg davontragen.
    "Valen ich beschwöre dich, versuche dich zu erinnern wer du bist!", rief Demron verzweifelt , trotzdessen das Valen sich niemals für ihn interessieren würde. Einen Moment schien etwas wie Verwirrung über dessen Gesichtszüge zu kommen, doch verschwand es so schnell wieder wie es gekommen war.
    Statdessen lies Valen ein irres Lachen, ähnlich dem Callindors, ertönen und rief amüsiert:
    "Deine Versuche Valen zur Besinnung zu bringen sind völlig unnütz."
    Demron spürte wie er wieder in der Finsterniss versank, die er schon in seinen Alpräumen Nacht für Nacht erleben durfte. Doch dieses mal war das Gefühl real, denn der Tod wartete schon ungeduldig und würde sein nächstes Opfer schon bald bekommen.
    "Nun stirb Demron, denn ich bin deiner überdrüssig geworden.", säuselte Kasimir mit Valens Stimme und die Puppe hob gleichzeitig die Hand aus.
    Der Adlige zog in der Verzweiflung seinen Dolch, das Stück das ihm schon sooft geholfen hatte und rammte ihn mit einer geübten Bewegung in Valens Magengegend, während heiße Tränen seine Wangen hienabliefen.
    Valen starrte belustigt auf die Waffe, welche in seinem Leib steckte und fing wieder an zu lachen, als ob das ganze ein Scherz wäre, über welchen man sich bestens amüsieren konnte. Demron konnte es nicht fassen, begriff es nicht und wusste das er verloren hatte.
    "Du meinst tatsächlich das du Valen damit töten könntest.", meinte Kasimir mit dessen Stimme belustigt und packte Demrons Hand, welche immer noch den Dolch ummklammerte.
    "Dann weißt du gar nichts über ihn."
    Brutal riss Valen die Hand des Adligen herum und diesem entfuhr ein Schrei des Schmerzes, denn er spürte wie sein Arm gebrochen war und taumelte zurück an die Wand.
    Grauenerfüllt musste Demron mitansehen, wie Valen sich den Dolch aus dem Leib zog und sich die Wunde in kürzester Zeit schloss. Der Versuch dieses Wesen zu töten war so erfolglos gewesen, als ob man Berge versetzen wollte.
    Valens Blick huschte begierig über die Waffe und deren Verzierungen und Demron sah im Blick des Wesens, für welches er einmal etwas verspürt hatte, nur noch reine Mordlust. Valen war wohl gänzlich der Kontrolle beraubt worden und Kasimir schien alle Handlungen zu bestimmen.
    "Das ist doch der Dolch an dem dir so viel liegt?", meinte Valen belustigt und stierte Demron fragend an, der sich nicht dazu herablies zu antworten. Wenn er schon sterben sollte, wollte er seinem Peiniger nicht als Vergnügung dienen.
    "Der Mann der eine Klinge führt sollte das Urteil fällen, also tue es schon, du Feigling und höre auf dich hinter honigsüßen Worten zu verstecken.", brachte Demron, Schmerz und Wut in der Stimme, hervor.
    Valens Hand schnellte nach vorne und packte den Hals des Adligen wie einst, drückte mit aller Gewalt zu und Demron lies es geschehen.
    "Ich bin unter soldatischer Strenge aufgewachsen. Ich habe schon früh zu sterben gelernt.", würgte der Adlige hervor und brachte seinen Feind nur noch mehr in Rage.
    Sein eigener Dolch wurde geschwungen und in seinem Fleisch versenkt, doch verspürte Demron keinen Schmerz. Nur eine kleine Wunde war gerissen worden, weshalb er Valen fassungslos anstarrte, der ihm jedoch mit einem Blick zu verstehen gab, das Spiel mitzuspielen.
    Also schrie Demron und Blut spurdelte aus dem Riss hevor, obwohl das bei jeder Schnittverletzung der Fall war.
    Ein letztes mal hole Valen aus und für Demron versank die Welt im Schatten.

  17. Beiträge anzeigen #77
    Waldläufer
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    109
     
    Clan dv Dressels ist offline

    Valen

    Demron lag dort, regungslos und blutete, ganz so, wie Kasimir es verlangt hatte. Doch seine Mordlust war noch nicht gestillt.

    "Und jetzt ihn. Danach sind wir wieder eine große, glückliche Familie."

    Das Objekt seiner Begierde war Nero gewesen, der gerade dabei war, wieder zur Besinnung zu kommen, jedoch zu erschöpft sein würde, um sich gegen Valens Angriff zur Wehr zu setzen.

    "Er ist ein Magier und ein Heiler. Ich kann nicht ..."

    "Doch du kannst, und du wirst, dir wird schon etwas Passendes einfallen.", befahl Kasimir mit Callindors Stimme amüsiert und war begierig darauf, zu sehen, wie der Dieb sein blutiges Werk vollenden würde.

    "Wie ihr befehlt ...", nuschelte Valen, hob sein Haupt und begann zu jaulen, wie es die Wölfe taten, wenn sie sich bei Vollmond am Berg zum gemeinsamen Singsang verabredeten.
    Valens *Gesang* war ohrenbetäubend und er trat auf Nero zu, der kurz zur Besinnung kam und vor Schmerzen schrie und sich die Ohren hielt. Der Gesang der Todesfee war eben nur etwas für mental starke Kreaturen und selbst diese hatten damt zu kämpfen, nicht an einem Kreislaufversagen zu sterben, denn nicht nur die Ohren, sondern der Gleichgewichtssinn, der Blutdruck und des weiteren mehr waren davon betroffen und würden über kurz oder lang zum Multiorganversagen der betreffenden Person führen. Mal abgesehen von den Albträumen, denen die Opfer selbst im wachen Zustand ausgesetzt war und sich ihnen nicht entziehen konnte.
    Kasimir genoss die Qualen, die Nero auszustehen hatte und deshalb kam das Folgende für ihn völlig unerwartet.
    Valen wandte sich blitzschnell um und nun war Callindor das Ziel seines Zaubers, des Geschreies, dass zum Tode führen konnte.
    Er hielt sich vor Schmerz die Ohren zu und sank vor Valen auf die Knie, während Nero sich langsam erhob. Im Blick des Magiers lag Verwirrung und so klärte Nero ihn darüber auf, dass sie während Callindors Bewusstlosigkeit dessen Amulett ausgetauscht hatten. Und zwar mit dem Bannamulett, welches Nero eigens für Callindor angefertigt hatte.
    Kasimir war so versessen darauf gewesen, Valen zu töten, wie auch die anderen, dass ihm gar nicht aufgefallen war, dass sein Zauber nie wirkte und Valen dies alles nur inszeniert hatte.

    "Valen wird nicht aufhören, und im Vergleich zur Garotte wird dieser
    Zauber auch dich schädigen, da er die geistigen Kräfte angreift, ganz egal,ob die von Callindor, oder dem, der dahinter die Fäden zieht. Dank des Artefakts konnten wir Callindor verfluchen, als wir es benutzten, um ihn zu heilen und dieser Fluch wird sich auch auf dich übertragen. Wenn du einen Überlebenswillen hast, lässt du Callindor frei von diesem Band, sonst wird Valen dich töten, und diesmal ist es ein Versprechen!"

    Nero brüllte Callindor alias Kasimir diese Worte ins Gesicht, sodass dieser keine Wahl hatte, als nachzugeben, sonst lief er Gefahr, dabei drauf zu gehen.

    "Wir sehen uns wieder ...", flüsterte Kasimir Valen zu, während das Kreischen weiter anhielt. Doch dann war es vorbei und Callindors Körper sank zu Boden, reglos. Sofort stoppte Valen und Nero machte sich daran, das Amulett aus Valen zu ziehen, ehe er Handschuhe und Amulett erneut mit dem Magieunterdrückungszauber besprach, zu dem sie vorgesehen waren, um unvorsichtige Magielehrlinge bei ihren Übungen davor zu bewahren, aus Versehen zu einer menschlichen Fackel zu werden oder dergleichen.

    Callindor war versorgt, nun musste nur noch Demron wieder in Ordnung gebracht werden.

    Valen bat Nero, vom Wirt einen Kelch Wasser zu holen, was dieser auch tat und während er dort unten war, kam Tumult auf, der aber durch einen deutlichen Ausspruch Neros beendet worden war. Ein Priester Innos zu sein brachte anscheinend seine Vorteile mit sich.
    Als Nero den Raum wieder betrat, schüttelte er nur mit dem Kopf und äußerte sich nicht weiter dazu, brachte Valen den Kelch und dieser nahm ihn, tauchte seinen Finger in die Wunde, die der Talisman hinterlassen hatte und ließ einen Tropfen in den Kelch fallen. War es zuerst farblos und rein, verursachte dieser eine Tropfen, dass sich das Gebräu erst rötlich, dann schwarz färbte.

    "Er muss das trinken, sofort.", meinte Valen an Nero gewandt und dieser eilte zu Demron, stützte ihn auf und hielt den Kelch an die Lippen des Mannes. Mehr konnte er nicht tun, um die Missetat von zuvor wieder gutzumachen.

    C.
    Geändert von Clan dv Dressels (01.09.2012 um 16:16 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #78
    Ehrengarde Avatar von Demron
    Registriert seit
    Oct 2009
    Beiträge
    2.166
     
    Demron ist offline

    Thorinara

    In einem Schleier aus Schmerz und des Vergessen spürte der Adlige, wie ihm eine seltsam sterile Flüssigkeit die Kehle hinunter rann, seinem Leiden Linderung verschaffte und half wieder auf die Beine zu kommen. Oder war dies wieder eine Illusion? War er denn nicht schon tot und in Beliars Reich eingekehrt? Demron wusste es nicht.
    Plötzlich ein Licht im Schleier und einen Moment wagte er zu hoffen, doch wurde sie ihm gleich wieder entrissen, denn dunkle Schemen erschienen, bestehend aus Rauch, schwarzem Qualm gleich und umringten ihn.
    Das Licht verschwand wieder, so schnell wie es gekommen war und Demron schrie, derweil ihn diese seltsamen Wesen umringten und zu ihm flüsterten. Was sie sagten konnte der Adlige nicht verstehen, doch waren die Worte voller Schmerz und Kummer, so dass sich Demron schuldig fühlte, als ob er für diese Wesen in gewisser Weise verantwortlich sein musste.
    "Du hast dein Versprechen gebrochen!", riefen die Wesen anklagend und verwandelten sich in Personen aus Demrons früherem Leben. Sein Vater. Brandon. Buck. Valen. Die Liste wurde immer größer und gleichzeitig erkannte der Adlige, welch verfluchte Magie da wieder in ihm wirkte, doch konnte er sich nicht widersetzen.
    "Verschwindet. Die Vergangenheit muss ruhen.", rief der Adlige und seine Stimme schien von über all wiederzuhallen, während die Wesen hönisch lachten.
    "NEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNNN!", schrie Demron und der Schleier zeriss, mit ihm diese Wesen und die Magie des Artefakts wirkte nicht länger, denn der Wille zu leben und die Vergangenheit ruhen zu lassen waren stärker.
    Demron war als Treibe er auf Wasser und alles um ihn herum war weiß und rein. War dies das Reiche Innos? War nun gestorben, bei dem versuch sich von diesen Alpträumen zu befreien? Wenn ja, dann war es gut so.
    Doch noch sollte nicht dieser Tag gekommen sein, das wusste Demron, als er endlich wieder die Augen aufschlug und er spürte, wie all seine Wunden geheilt waren.
    Geändert von Demron (01.09.2012 um 17:43 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #79
    Waldläufer
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    109
     
    Clan dv Dressels ist offline
    Valen war zufrieden mit dem Ausgang der Ereignisse und wäre es nicht Callindors Bemerkung zu verdanken gewesen, die sie über Tobrens möglichen Einfluss informierte, und sie so zu diesem Plan B inspirierte, wohlmöglich wären sie dann tatsächlich alle tot.

    Es dauerte erneut gefühlte Ewigkeiten, ehe Callindor erwachte und diesmal strahlte der Glanz seiner Augen über all die Qual und Arbeit, die sie alle vier, Demron, Valen und Nero und er, ausgestanden hatten.

    "Ich wusste, du würdest es schaffen. Und dank auch dir, Bruder!"

    Nero nickte nur mit dem Kopf und tat so, als wäre es kein Ding gewesen, dass zu wuppen, besann sich dann aber anders und zog Callindor an sich und drückte ihn an sich.

    "Immer", war die Antwort Neros und er verlies das Zimmer.
    "Jetzt werd ich erstmal zünftig eine rauchen. Das hab ich mir verdient, denke ich."

    Nero ging und zurück blieben Valen, Demron und Callindor. Gedankenverloren strich der Magier über die Brust des Diebes, genau zu der Stelle, wo vorher der Kristall hineinversenkt worden war. Inzwischen war es verheilt und Valen zuckte aufgrund seiner Kitzlichkeit und nahm die Hand des Magiers fort.

    "Immer noch so kitzlig?", fragte Callindor und lachte. Valen jedoch dachte schon über etwas anderes nach.
    "Callindor, ich muss dir etwas sagen. Wegen dem Artefakt ..."
    "Ich weiß schon", antwortete der Magier lächelnd und gab Valen einen Kuss.
    "Ich hab es mit angehört. Ich bin verflucht worden. Wir werden schon einen Weg finden, das zu beheben. Wie wir es immer schaffen."

    Callindor lachte ihn an und Valen nickte zustimmend.

    "Ich wüsste da einen Weg ...", und diesmal war es der Dieb, der intim wurde.
    "Was ist es?", wollte sein Freund nun als Erklärung wissen und war dankbar für diese erlösende Nachricht.
    Doch Valen legte nur seinen Zeigefinger auf Callindors Lippen und bat ihn, still zu sein.
    "Vertraust du mir?", fragte der Freund des Magiers mit durchdringendem Blick und erntete sofort ein Nicken.
    "Natürlich, dir verdanke ich meine Rettung. Ich vertraue dir, egal, was du tust."

    Mit diesen Worten der Bestätigung begann Valens Lösung, indem er sich Callindor näherte, sodass sein Atem den Hals des Mannes kitzelte und dieser kichernd zuckte. Derweil vergruben sich seine Hände in den dunklen Haaren seines Freundes und Valen war nun ebenso begierig fortzufahren, wie sein Freund.

    Doch hatten sie nicht jemanden vergessen?

    Richtig, da war ja noch jemand. Mit schmunzelndem Blick, sofern das bei Valen zutraf, flüsterte dieser etwas in Callindors Ohr und dieser hob seinen Arm und die hölzerne Tür des Zimmers öffnete sich wie durch Zauberhand.

    "Geh!", war Valens eindeutige Aufforderung, während er nicht mal mehr einen Blick auf ihn richtete, sondern sich ganz seinem Freund hingab. Es war ja nicht verboten, dass seine Lösungsmöglichkeit auch angenehme Aspekte, ja wenn nicht sogar wohltuende Nebenerscheinungen, mit sich brachte.

    Sie würden ihr Zusammensein nach all den Jahren voll auskosten, das stand fest.
    Sobald das dritte Rad am Wagen endlich den Raum verlassen hatte.

    C.
    Geändert von Clan dv Dressels (01.09.2012 um 17:09 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #80
    Ehrengarde Avatar von Demron
    Registriert seit
    Oct 2009
    Beiträge
    2.166
     
    Demron ist offline

    Thorinara

    Demron war klar das dieser Moment eintreten würde, doch ein Teil ihn ihm wollte dies immer noch nicht aktezptieren, beleidigt und wütend wie er war, doch leis sich daran nichts ändern und so verlies der Adlige den Raum auf Valens Anweisung hin. Es war nicht der rechte Zeitpunkt eine nnötige Szene zu machen.
    Der Adlige verlies, traurig gestimmt, den Raum und wand sich der Treppe zu, um im Schankraum ein gutes Abendmahl, zusammen mit einer Karaffe Wein einzunehmen und dabei ein wenig mit Nero zu plaudern. Immerhin war die letzten Tage zu viel geschehen.
    Doch gerade als Demron die Treppe betreten hatte, hörte er ein Aufschreien Valens im Zimmer und sofort dachte musste der Adlige an Kasimir und Callindor denken. Ohne Rücksicht auf die Folgen zu nehmen rannte Demron zum Zimmer zurück, zog seinen Dolch und rammte die Türe auf.
    Was er dort mitansehen musste raubte Demron sein letztes bisschen Vernunft für diese Tage und bevor die beiden, eng umschlungenen, Gestalten etwas sagen oder tuen konnten, war der Adlige aus dem Raum gestürmt, während Tränen seine Wange hiabliefen, die von Callindor bemerkt, aber von Valen ignoriert wurden.
    Im Schankraum setzte sich der Adlige an den Tresen, weitweg von jeglicher Gesellschaft und bestellte sich einen Tresterschnaps der so stark war, dass er in Demrons Kehle Blasen hinterlies, doch dem Adligen war es egal.
    Geändert von Demron (01.09.2012 um 17:43 Uhr)

Seite 4 von 8 « Erste 12345678 Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide