Phil Kollar von GameInformer.com hat mit BioWares Executive Producer Casey Hudson über den kommenden Titel Mass Effect 3 gesprochen, wie die Neuerungen sich auf das Spielerlebnis auswirken werden, warum das Spiel drei verschiedene Modi haben wird, wie sich der Charakter John Shepard entwickeln wird und welche Beziehung man im Laufe der Story zu den Protagonisten aufbauen wird.
Im Interview betont Hudson, dass man weniger als in Mass Effect 2 einem linearen Weg (“geh dorthin, rede mit jemandem, besiege Gegner und mach das alles wieder von vorne”) folgen, sondern viel mehr Handlungsfreiheiten genießen wird. Genauso wird man nicht mehr einem genauen Spielweg nachgehen, sondern auf dem Weg von Punkt A nach Punkt B so viele Optionen erhalten, dass man möglicherweise Zwischenstopps einlegt oder gar einem ganz neuem Handlungsweg folgt. Selbst bei einigen Zwischensequenzen soll es die Möglichkeit geben, Shepards Weg so zu beeinflussen, dass eine Vielzahl an einen neuen Szenarien entsteht und dabei jeder Umwelteinfluss sich auf das Spielerlebnis auswirkt.
Zunächst soll es dem Spieler unklar sein, wie man den Krieg gegen die Reaper gewinnen soll. “Der Weg die Story voranzutreiben wird auf einem Weg sein, der ähnlich wie eine Story des 2. Weltkriegs ist. [...] Als Spieler möchte man möglichst viele Territorien für sich gewinnen, um etwas in seinem Besitz zu haben. Alle dieser Territorien zu besitzen ist im Krieg Commander Shepards Aufgabe.”, sagt Hudson. Hierbei wird es wichtig sein, dass man den Einzelnen davon überzeugt sich auf eure Seite zu schlagen, um nach und nach eure Armee zu vergrößern und ganze Zivilsationen für euch zu gewinnen, um gegen die Reaper einen entscheidenden Vorteil zu haben.
Als großen Vorteil benennt Hudson, dass die Story-Line bei Mass Effect 3 zu einem Ende kommt und man daher sehr viele Möglichkeiten haben wird, diese Story zu einem Ende zu führen. “Dies bedeutet, dass die Enden sich sehr unterscheiden können. Zu diesem Zeitpunkt beachten wir bereits so viele Entscheidungen, die der Spieler gemacht hat und spiegeln viele davon wider. Es ähnelt nicht ansatzweise einem traditionellem Spielende, bei dem man sagen kann, wie viele Enden es gibt oder ob es das Ende A, B oder C sein wird.” Dabei sollen selbst Entscheidungen, die ihr im jeden Detail getroffen habt, Auswirkungen auf die Story haben. So kann es entscheidend sein, ab Charakter X noch lebt oder nicht und welche Zivilisationen ausgelöscht wurden und welche nicht.
Auf die Frage, wie man bei BioWare solch eine Komplexität innerhalb eines Spiels realisieren würde, meint Hudson, dass man nicht nach einem “System” arbeiten möchte, sondern dass man einen Bezug zum Spiel aufbauen kann und jede Handlung Auswirkungen auf die Gefühle eines Charakters haben kann und man Wert darauf legt, dass man “kleine magische Momente” erzeugen kann. Zudem sei er sehr beeindruckt darüber, wie sehr die Spieler die Interaktion mit den Charakteren genießen und wie viel Zeit sie in das Spiel investieren würden, um die Mechanismen auszureizen.
Zur Bemerkung von Phil Kollar, dass ihm beim Anspielen von Mass Effect 3 aufgefallen sei, dass das Spiel eine nicht nur düstere, sondern auch traurige und bedrückende Stimmung erzeugen würde, meint Hudson, dass dies nicht das entscheidende sein wird, warum sich Spieler an MS3 erinnern werden. Vielmehr sei es für die “emotionale Erfahrung und den Spaß, den man hat das eigene Schiff zu entdecken, herumzugehen und mit den einzigartigen Charakteren zu reden – diese kleinen Dinge, die man machen kann.”
Da es viele neue Gegenden und Charaktere zu entdecken gibt, werden auch die Gespräche nie langweilig werden und bleiben dabei einzigartig und interessant. Man möchte versuchen, dass die Emotionen, die der Spieler fühlt, auch auf Shepard wirken und jede Reaktion eines Spielers auf einen Charakter im Spiel auch von Shepard auf den Charakter reflektiert werden.
In Mass Effect 3 wird man auch wieder versuchen einen für den Spieler offensichtleren Gegner zu etablieren, nachdem in Mass Effect 2 der Bösewicht im Spiel nur sehr spät enthüllt wird und vor allem der Bosskampf wie aus dem Nichts gekommen ist. Ähnlich wie in Mass Effect 1, wo der Gegner Saren transparent für den Spieler präsentiert wurde, wird man in Mass Effect 3 ebenso versuchen die Fronten zwischen Gut und Böse relativ deutlich abzustecken.
Was man schon zuvor machen wollte, aber in Mass Effect 3 erst zum ersten Mal benutzt werden wird, ist der Weg zwischen drei verschiedenen Spielmöglichkeiten zu wählen. Hudson beschreibt die Entscheidung mit folgenden Worten: “Es sieht so aus, als ob wir etwas wirklich Verrücktes tun würden, aber zuerst einmal haben wir realisiert, dass es nicht ideal ist, dass wenn jemand das Spiel startet, er dann nicht viel darüber weiß und wir ihn dann mit einem riesigen Options-Menü überfordern. Die automatische Squad-Stärke und dies und das – man fordert zu viele Entscheidungen über Dinge, die er noch nicht einmal gespielt hat. Das war nicht optimal. Wir haben auch viel Feedback von Leuten, die sagen: “Euer Spiel sieht echt cool aus und ich liebe die Idee der Story und den Charakteren. Es sieht genial aus, wenn ich es auf YouTube ansehe, aber ich bin nicht so gut bei einem Shooter. Ich würde es spielen, wenn ich verstehen könnte, wie ich kämpfe
.” Also dachten wir uns, dass wir einen Modus haben sollten, wo einem ein Kampf nicht tötet. Man läuft immer noch herum und kämpft, aber man spielt es für die Spielerfahrung.” Sollte man das Spiel auf der Einsteiger-Einstellung spielen, wird man immer noch verwundbar sein und kann unter Umständen immer noch sterben, allerdings wird dies wesentlich seltener und langsamer passieren als mit anderen Optionen.
Noch nicht sicher sei man sich seitens BioWare, wie es mit dem Franchise weitergehen wird.
Da Mass Effect 3 definitiv das Ende der Story rund um Commander Shepard sein wird, stellen sich viele Spieler logischerweise die Frage, was nun folgen wird. Zunächst einmal sollten die Spieler die große Galaxis erforschen und den Multiplayer nutzen. Laut Hudson werkelt man bei BioWare auch fieberhaft an DLCs, die dann den Content kontinuierlich erweitern werden. Der Entwickler sei auch mit dem Abschluss von Mass Effect 3 noch lange nicht mit dem Franchise fertig und wird sich auch in Zukunft damit befassen. Während die DLCs bei Mass Effect 2 die Story auf den Nachfolger hinarbeiten sollten, werden die herunterladbaren Inhalte bei Mass Effect 3 sowohl Fokus auf den Multiplayer richten, aber auch den Singleplayer erweitern. Dabei möchte man die Story in verschiedene Richtungen erweitern, wo man von jedem Speicherpunkt die Möglichkeit haben wird, direkt in das DLC einzusteigen.
Nach acht Jahren Arbeit in Mass Effect, wird man sich nach einer kleinen Auszeit “an ein größeres und besseres Projekt machen. Das Tolle ist, dass wir uns immer mit ziemlich hohen Ambitionen an eine Spiele-Trilogie machten, um das Charakter-Feature zu nutzen, wo man mit all seinen Entscheidungen umherzieht und ein Science-Fiction-Universum kreiert, das Millionen von Spielern genießen und sich freuen. All dies sind ziemlich ambitionierte Ziele und ich denke, das wir uns dorthin bewegen”, sagt Hudson und schließt mit den Worten: “Wir sind sehr glücklich darüber. Und ich denke, dass es dies am Ende Wert sein wird.”
Wer das komplette Interview lesen möchte, kann dies unter dem in der Quelle angegebenen Link machen. Desweiteren würden wir uns freuen, wenn ihr Fan unserer
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Quelle: GameImformer.com