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    Folgt mir!“, rief Ragnar. Frakea schaute sich verunsichert um.
    Was ist mit der Kommandantin?“
    Ragnar stöhnte schwer auf. Sie hatte Recht. Also bedeutete er der Armbrustschützin ihm zu folgen. Gemeinsam eilten sie zurück zur Mauer. Auf dem Mauerabschnitt wurde heftig gekämpft, doch die Zwerge schienen die Oberhand zu gewinnen. Das Tor hielt auch noch stand. Das Klopfen hatte aufgehört, vielleicht war der Oger tot oder hatte aufgegeben. Gerade als sich Ragnar und Frakea nährten, sprang plötzlich ein halbes dutzend Kreischer auf die Mauer und das Torhaus. Ragnar setzte zum Sprint an und schrie den Männern zu:
    Haltet das Torhaus! Schützt das Torhaus!“

    Ragnar stürmte die Treppe hinauf, die Axt zum Schlag bereit. Die Kreischer hatten bereits zwei Schützen überwältigt und griffen nun den Dritten an. Dieser wehrte sich verbissen mit einem Sax, doch auch er wurde von ihren grausigen Krallen getroffen und stürzte blutend von der Plattform. Ragnar schlug zu und versenkte die Schneide er Axt in dem fratzenbewährten Schädel des Kreischers. Sofort ließ der den Stiel los und zückte sein Schwert. Frakea, die noch unten stand legte einen Bolzen auf ihre Armbrust und schoss diesen auf das Monstrum ab, dass nun in wilder Raserei seine Krallen gegen Ragnars Schild schlug. Der Bolzen verfehlte, stattdessen gab es ein fleischiges Geräusch, als ein langer, geworfener Speer sich in die Eingeweide des Kreischers bohrte. Charis stürmte auf die Plattform, eine ihrer Klingen gezogen und schlug damit auf den am Boden zuckenden Kreischer ein bis dieser verstummte. Ragnar bewunderte ihre Schnelligkeit, als die den Kampf gegen zwei oder drei der Kreaturen gleichzeitig aufnahm. Rechts blockte sie einen Schlag, links teilte sie einen aus, eine Drehung verbunden mit auf die Knie gehen und sie landete seinen Streich am Bein des einen Gegners, während sie in derselben fließenden Bewegung die Klinge in den Bauch des anderen stieß.

    Von der Mauer tauchte nun auch E´Lara auf. Bogen und Köcher trug sie auf dem Rücken, in ihrer Hand den Ritterschild, der ihr nach eigenen Angaben als Belohnung übergeben wurde. Als die ersten Kreischer sich auch ihr zuwandten, zog sie ihre Klinge. Ragnar staunte, denn das Schwert war in Flammen gehüllt. Mit ihrer brennenden Waffe ging sie auf die Kreischer los. Das Schwert durchschnitt sausend und knisternd die Luft, ehe es in den Körper des schutzlosen Kreischers getrieben wurde, dessen verderbter Körper sofort Feuer fing. E´Lara zog die Klinge zurück und trat das sterbende Ungetüm die Mauer hinunter. Sie parierte ein paar lose geführte Angriffe mit ihrem Schild und hieb dem zweiten Kreischer dann mit einem Streich den Kopf von den hängenden Schultern. Auch die restlichen Kreischer wurden von den vereinten Kräften zurückgedrängt und das Torhaus gehalten. Als Ragnar durch die Schlitze seines Visiers nach unten sah, stellte er fest, dass der mächtige Oger von Pfeilen und Bolzen gespickt in sich zusammengesackt war, getaumelt und sich hingesetzt hatte. Zu schwach um weiterzukämpfen kauerte er nun dort und blockierte den Zugang zum Tor.

    E´Lara!“, rief die Zwergin besorgt. E´Lara sah sie an und neigte gutmütig den Kopf.
    Reach ist fort, genauso wie alle anderen im Lazarett!“
    Sofort wurde E´Lara hellhörig.
    Habt ihr gesehen, wo er hin ist?“
    „Nein, habe ich nicht! Wir müssen etwas unternehmen!“

    E´Lara blickte auf das zurückliegende Schlachtfeld. Sie überlegte und kam zu dem Schluss, dass für heute genug dunkle Brut getötet worden war. Also wandte sie sich wieder zu Frakea und forderte diese auf, hier auf der Mauer Position zu beziehen.
    Nein, das werde ich nicht tun! Reach ist mein Freund! Mein einziger Freund! Ich komme mit!“
    „Ich komme mit euch. Ihr halft mir, ich helfe euch!“, beharrte Ragnar. E´Lara nickte zustimmend.
    Auch ich begleite euch!“, meldete sich Charis, die gerade den Speer aus dem toten Kreischer zu ziehen versuchte.

    Also gut, dann aber rasch jetzt!“, resignierte E´Lara.
    Die vier erreichten das Lazarett. Frakea hatte nicht gelogen. Kein einziger Zwerg war mehr dort, doch führten frische Schleifspuren fort von dem Lager und in die Richtung des alten Thaigs. Sie folgten den Spuren und ließen den Kampfeslärm allmählich hinter sich. Die Spuren führten sie zurück in die engen Gassen, welche sie vor dem Kampf untersucht hatten. An einer Ecke entdeckten sie eine angenagte, frische Leiche eines Zwergensoldaten, in dessen Schädel noch der schwarze Pfeil der dunklen Brut ragte. Je tiefer sie in die verlassenen Höfe zwischen den sich nun erhaben über sie beugenden Zwergenhäuser vordrangen, desto dunkler wurde es. Jegliche Geräusche waren nun verstummt und lautlose Schatten huschten an den Wänden der Ruinenstadt. Immer wieder stießen sie auf Blutlachen und auf zwei weitere, achtlos zurückgelassene Körper.

    Die Spur endete ausgerechnet an jener Unglück predigenden Tür, welche die Wächter nur wenige Stunden zuvor eingeschlagen hatten. Sie war weit aufgestoßen und gähnende Dunkelheit drang aus ihr heraus. Charis setzte als erstes einen Fuß hinein. Dann E´Lara und Ragnar. Frakeas Angst vor dem dunklen Ort versetzte auch die anderen in Unruhe. Ihre Finger zitterten gefährlich nahe am Abzug ihrer gespannten Armbrust, während sich die kleine Gruppe Schritt für Schritt vortastete. Diesmal hatte Ragnar keine Fackel, doch E´Laras brennendes Schwert spendete ein wenig Licht und erhellte diesen unwirklichen, kranken Ort. Wieder kamen sie zu der schwarzen Holztür mit den grausigen Schnitzereien. Diesmal jedoch war sie nicht verschlossen, sondern nur leicht angelehnt. Charis stieß sie mit ihrem Speer auf. Knarrend schwang sie auf und ein drückender Gestank nach vermoderter Erde und Leichen durchflutete den Raum. Die Vier blickten sich gegenseitig an. E´Lara übernahm die Führung und leuchtete mit dem Schwert den Weg, während sich Ragnar an Charis vorbeidrückte und als Zweiter ging.

    Direkt hinter der Tür begann eine Treppe mit sehr steil herabfallenden Stufen, die nicht nur recht schmal, sondern auch übersäht mir kleineren Knochen, vielleicht von Tiefenlaurern oder Riesenratten, waren. Hin und wieder fand sich auch ein Zwergenschädel. Vorsichtig tastete Ragnar sich vor. Wie tief es hinab ging vermochte keiner der Anwesenden zu sagen, doch was Ragnar einen Schock versetzte war, dass die Treppe anscheinend von unten herauf in den Stein gehauen worden war. Nach mehreren Stufen, es mussten an die 100 gewesen sein, erreichten sie schließlich den Grund. Auch hier stapelten sich Knochen und die Luft war feucht und muffig. Die Decke des grob gehauenen Tunnels war so niedrig, dass E´Lara, die Größte von ihnen, sich ducken musste um sie nicht zu berühren. Auch war der Tunnel sehr schmal, sodass man nur hintereinander gehen konnte. Vorsichtig und auf jedes noch so kleine Geräusch lauernd, schlichen sie voran. Irgendwo in dem Tunnel tropfte Wasser von der Decke. In regelmäßigen Abständen war das Platschen eines Tropfens auf die sich darunter gebildete Pfütze zu hören. Es war ein unangenehmer Ort, der Ragnar die Nackenhaare stehen ließ. Zudem wurde es jetzt unwahrscheinlich kalt, so kalt, dass man den Atem sehen konnte.

    Zeit und Raum ging verloren, während sie nun immer hektischer nach dem Ende des Tunnels suchten. Anfangs noch darauf bedacht keinen Lärm zu machen, traten sie nun unvermittelt auf am Boden liegende Knochen, während sie dem gradlinigen, gähnenden Gang entlangeilten. Schließlich kamen sie zum Ende, nur um feststellen zu müssen, dann nun wieder Stufen auf sie warteten. Auch diese erklommen sie, wobei es viel weniger an der Zahl waren, als bei dem Abstieg. Zudem lagen dort keine Knochen und die Steine wirkten merkwürdig sauber und kantig. Allerdings ging ein obskurer, grünlicher Schimmer von ihnen aus. Das Ende der Treppen führte sie in einen großen, dunklen Raum. Noch immer sprach niemand ein Wort. Als E´Lara mit dem Schwert die Ecken ausleuchtete fiel ihnen die Verlassenheit des Raumes auf. Sie hatten mit gestapelten Knochen oder ähnlichem gerechnet. Doch hier war nichts außer ewiger Nacht. Sie durchquerten den Raum, öffneten die steinerne Tür am Ende und betraten einen Gang. Sowohl zur Rechten, als auch zur Linken führten Pfade entlang, welche in einem leichten Bogen verliefen. Alle 50 Fuß befand sich eine steinerne Tür, ebenso wie die, welche sie gerade durchquert hatten.

    Einer von uns muss hierbleiben. Wir finden in der Dunkelheit nie die Tür wieder, durch die wir gekommen sind“, sagte E´Lara ernst. Betretenes Schweigen.
    Frakea!“, entschied sie.
    Wieso ich? Was… wieso…?“
    „Keine Widerrede! Ihr wolltet euch unbedingt anschließen und habt damals meinen Befehl missachtet. Also fügt ihr euch ihm jetzt! Ihr wartet hier, wir suchen Reach!“

    Ragnar war froh nicht unter E´Laras Kommando zu stehen. Charis, E´Lara und Ragnar schlichen vorsichtig weiter, die Waffen stets in Angriffsbereitschaft. Sie gelangten zur ersten Tür. Sie war fest verschlossen und unmöglich zu bewegen. Da ihr Weg sie aus der Tür rechts geführt hatte, verzeichnete sich ein leichter Anstieg und Ragnar vermutete, dass es sich um einen Turm handeln musste, in dem sie sich befanden. Plötzlich blieb er stehen.

    E´Lara, leuchtet mir bitte einmal!“
    E´Lara schwenkte ihre Waffe zu Ragnar und diesen überkam ein Moment grauenvoller Erleuchtung. Die Wand, die er vor sich sah glitzerte in jener schleimigen Art und Weise, wie es der unheimliche Turm getan hatte. Dieses phosphoreszierende Grün, diese glatten, glitschigen Wände.
    Was ist? Was habt ihr gesehen?“

    Ragnar schüttelte entrüstete den Kopf, brachte es aber nicht übers Herz den beiden von der erschreckenden Wahrheit zu erzählen. Stattdessen setzte er den Weg fort. Eine ganze Weile gingen sie im Halbdunkel des Schwertscheins, im Ewigen Kampf der Finsternis, die versuchte das schwache Licht des Feuers zu erdrücken. Dann sahen sie vor sich einen abstrakten, grünen Lichtschein. Sie eilten voran. Tatsächlich. In der hohen, glatten Mauer war ein etwa zwei Fuß breiter Spalt eingelassen, durch den dieses gespenstische Licht fiel. Der Spalt reichte vom Fußboden bis hinauf zur Decke, wenn sich denn dort eine Decke befand. Ragnar spähte hindurch. Er war, wie er vermutete hatte in einem Turm, denn er konnte die schwach beleuchtete Wand ihm gegenüber erkennen. Sein Blick wanderte nach unten. Dort, in der Mitte des kreisrunden Raumes stand eine Statue von immenser Höhe. Ragnar erkannte das perverse Gebilde, dieses arglistige Stück kranker Machart, dessen Existenz den Verstand beleidigte. Es war der blinde, gekrönte Götze, mit seinen bizarren Klauen, dem aufgeblähten Bauch und den kreisrunden Mund, aus dem seine dicke, spitze Zunge hing.

    Ragnar wandte sich ab. Sein Blick fiel auf die Tür, die direkt gegenüber dem Spalt lag. Durch das fahle Licht erkannte er schwach glänzende Blutspuren am Boden. Er stieß seine Gefährten an und deutete darauf. Die beiden Wächterinnen mussten sich von diesem abstrakten Werk losreißen, doch dann stießen sie gemeinsam mit Ragnar die Tür zu dem Zimmer auf. Aus dem Inneren hörten sie leises Stöhnen. Sofort betraten sie das Zimmer, Schwert und Speer bereit alles und jeden zu töten. Dieses Zimmer übertraf ihre Erwartungen an Grausamkeit. In den Ecken und an den Rändern des Zimmers vermoderten Leichen. Von der Decke hingen Seile, an denen Körper aufgehangen waren. Lebende Körper. Ragnar erstarrte, als er das gequälte Gestöhne der seinen hörte. Sofort eilte er zu ihnen und begann, sie loszuschneiden. Reach hing ebenfalls bei den Lebenden. Charis führte mit ihrem Speer eine elegante Bewegung aus, die im Dunkel jedoch nur als huschender Schatten wahrzunehmen war, und Reachs Fesseln waren durchtrennt. Plötzlich hörte Ragnar vom Gang her ein schabendes, kriechendes Geräusch. Klauen scharrten über den Boden und kamen langsam näher. Die Gefährten rückten eilends in den Schatten. Der Dämon nährte sich! Der Dämon des blinden Götzen! Ragnar erstarrte bei dem Gedanken. Er umklammerte seine Axt, doch die Angst lähmte seine Glieder. E´Lara steckte das brennende Schwert in die Scheide und stellte den Schild möglichst geräuscharm beiseite. Charis drückte ihren Körper so stark gegen die Wand, wie es ihr Harnisch zuließ. Die Tür öffnete sich sanft und hinein kam ein Wesen von kleinem Wuchs. Es humpelte ein wenig und zog seine klauenbewährten Füße nach, die dieses grauenerregende Scharren von sich gaben. Der Kopf der Kreatur war stand in merkwürdigem Winkel ab und es schnaufte beim Bewegen. Alle blieben ganz ruhig, nur einer der losgeschnittenen Zwergenkrieger sah das Ding und begann wie verrückt zu schreien. Darauf huschte das Wesen mit ungeahnter Geschwindigkeit herüber und ließ tödliche Hiebe auf den Zwerg niedergehen. Ragnar hielt den Atem an. Der Zwerg war so schnell tot, dass er nicht einmal einschreiten konnte. Das Wesen sah sich im Raum um und schnüffelte geräuschvoll und Ragnar meinte, dass sich milchig weiße Augen auf ihn richteten. Plötzlich löste sich eine Silhouette aus dem Schatten. Es war E´Lara, die nun im schwachen Licht des Türeingangs stand, ihren Bogen gezückt und einen Pfeil aufgelegt. Langsam spannte sie die Sehne. Doch das Wesen musste das leise Knatschen der Sehne gehört haben, denn blitzschnell wandte es sich zu Tür. Zu spät! E´Lara ließ den Pfeil losschnellen und tötete das Wesen. Ragnar atmete auf, ebenso wie Charis.

    Schnell eilte Charis zu Reach und half ihm auf die Beine. Ragnar bemühte sich auch noch die restlichen Zwerge aus ihrer Pein zu befreien.

    „Das habt ihr gut gemacht, Wächter! Ihr habt einen Dämon getötet und unser aller Leben gerettet!“
    Doch E´Lara, das flammende Schwert nun erneut gezückt, sah Ragnar mit einer Mischung aus Wut und Entsetzten an.
    Das war kein Dämon!“

    Ragnar schüttelte sich fragend und kniete sich neben E´Lara. Diese hob nun das Schwert so, dass Ragnar einen guten Blick auf die Bestie hatte.
    Das bucklige Biest war stark behaart, mit langen Büscheln Fell auf den muskulösen Armen und Beinen, sowie auf dem Kopf und dem Gesicht. Doch dieses Gesicht wirkte merkwürdig bekannt. Zwar, als stamme es aus einer grausigen Verunstaltung, doch hatte es auch bekannte Züge. Milchig weiße Augen, von dem Leben in Dunkelheit zur Nutzlosigkeit verdammt und riesige Ohren. Dazu ein zotteliger, langer Bart. An den nackten Händen und Füßen waren rattenähnliche Klauen. Ragnar erschrak. Fetzten edler Kleidung bedeckten den haarigen Oberkörper des Monsters. Fetzten mit einem bekannten Wappen.

    Und Ragnar wusste, was aus dem Hause Crafft wirklich geworden war!
    Shepard Commander ist offline Geändert von Shepard Commander (25.08.2014 um 14:06 Uhr)
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    Ragnar stütze die verwundeten Zwerge, ebenso wie Charis. Reach war hart im Nehmen und humpelte selbst voran. E´Lara führte den Trupp die Gänge hinunter an, das Schwert als Lichtbringer in die Dunkelheit gestreckt. So ging es eine ganze Weile.

    Sollten wir die Tür nicht bereits gefunden haben?“, fragte Charis ängstlich.
    Sie ist gleich hier vorne. Frakea!“, rief E´Lara flüsternd.
    Doch Frakea antwortete nicht. Jedoch fand E´Lara ihre Armbrust und ein Fetzten blutigen, schwarzen Stoffes.

    Wir sind verloren!“, seufzte Charis entmutigt.
    Nein, sind wir nicht! Seht!“, rief E´Lara erleichtert und wies mit der Schwertspitze auf eine Tür, die eigentlich zugefallen sein sollte. Doch zwischen Tür und Rahmen steckte ein zwergischer Dolch. Schnell schob E´Lara die Tür auf und alle glitten hindurch. Tatsächlich befanden sie sich in dem leeren Raum und entkamen durch die Tür auf der gegenüberliegenden Seite. Der Abstieg gestaltete sich mit den Verwundeten als schwierig, doch die Angst vor diesem Ort siegte über die Vorsicht und so eilte die Gruppe so schnell wie möglich hinunter in den engen Tunnel, flüchtete durch die Dunkelheit und bestieg die Treppe am anderen Ende.

    General“, keuchte einer der Verwundeten, als sie den steilen Aufstieg beendet hatten und endlich wieder an der Luft des Thaigs waren. Ragnar wandte sich um. Der Krieger reichte ihm einen Helm aus reinem Silberit.
    Das ist Sieverts Helm!“, sagte Ragnar überrascht. Der Krieger nickte.
    Damit seine Familie zumindest eine Erinnerung an ihn hat. Ich dachte, ihr wolltet ihn ihr vielleicht überreichen“

    Ragnar überwand sich trotz des Schreckens zu einem freundlichen Lächeln und danke dem Soldaten.
    Die angeschlagene Gruppe humpelte zum Lager. Schon aus der Ferne war zu erkennen, dass der Kampf eingestellt und die Truppen der Zwerge noch dort waren. Einige der Verwundeten, die selbstständig gehen konnten eilten zu ihren Waffengefährten. Ragnar stütze noch den Soldaten, während er auf das so freundliche erscheinende Lager zuging, als er aus der undurchdringlichen Dunkelheit hinter ihm ein Scharren hörte. Ein Scharren wie von Klauen…

    Die Männer hatten die dunkle Brut tatsächlich besiegt und hunderte von ihnen getötet. Nun feierten sie ausgelassen, tranken Bier und machten hämische Bemerkungen über den besiegten Feind. Ein paar der Kreischer hatten es wohl bis ins Lager geschafft, waren aber alle der Klinge des Ritters Riban zum Opfer gefallen, der nun von beeindruckten Zwergen umringt zum Trinken bewegt wurde. Umso schwerer fiel es den Männern zu verstehen, wieso Ragnar ihnen für den morgigen Tag den Marschbefehl Richtung Heimat gab. Doch sie gehorchten und Ragnar schlief diese Nacht sehr schlecht.

    Am nächsten Tag packten die Männer mürrisch die Zelte zusammen, beluden die Brontos und begannen den langen Weg nach Hause. Nach vier Wochen der Reise erreichten sie die goldenen Tore Orzammars.
    Ihr habt das richtige getan, General. Wenige werden es verstehen, aber diejenigen, die ihr gerettet habt, wissen wieso ihr den Rückzug befahlt“, sagte E´Lara aufbauend und ehrlich. Ragnar nickte stumm.

    Er wusste, dass man ihm dies als Niederlage anlasten würde, doch zumindest musste er nun nie wieder dieses unheilsame Scharren hören…
    Shepard Commander ist offline Geändert von Shepard Commander (03.09.2014 um 21:13 Uhr)
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