[Onyx]

Haegar - ein Name den sich Onyx noch merken würde, denn gerade dieser störte seine verdiente Ruhe am Abend. An sich war er mit zwei anderen die mit dem Bogen umgehen konnten die letzte Zeit öfters unterwegs gewesen und strebte dann an die Routine zu leben. Doch nichts da, nachdem dieser Haegar meinte Onyx zur Moleratfarm zu scheuchen.
An sich hätte er den Kerl erwürgen müssen, so blöd wie er da kam. An sich war Haegar aber einer der angesehenen Jäger und was er nicht an Größe aufbrachte, brachte er an Breite. Onyx würde irgendwann mal den Kerl verprügeln, damit er sieht das Größe und Breite unbesiegbar sind. Doch vorerst hörte er darauf und hatte sich mit dem Bogen dorthin bewegt.
Man jagte scheinbar diese Bestie vor der so manche Jäger von Tooshoo auch Angst hatten. An den Feuern erzählten sie sich Geschichten, als wären sie Waschweiber. Onyx war es egal, solang dieses Vieh sterben konnte wie jeder andere.

Dort mit einen weiteren der Jäger angekommen, erkannte er irgendwie nur bekannte Fratzen. Was aber ja normal war. Hier sah man sich doch täglich irgendwie.
"Bewahren! Onyx und Zwerg hier geschickt von Haegar. Sagen ihr brauchen gute Bögen. Du Waldläufer, du Boss, häh? Onyx dir folgen! Sagen Befehl und Onyx mach. Gehört haben von Bestie. Onyx egal was Bestie - Onyx schießen Pfeil und Bestie tot. Nur finden.", meinte der schwarze Hüne und tat so, als müsste er nicht mehr wissen. War ja auch so und was interessierte es Onyx ob das nun eine rote Bestie oder rosa-grüne Bestie war.

[hoffi]

Bier trinkend und Blutfliegeneintopf essend saß hoffi in der Sumpflilie und schaute sich um. Wie immer war um diese Tageszeit viel los, doch Djorak fand er nicht.
Dem Jäger war nämlich die Idee gekommen, aufs Festland zu segeln. Dort könnte er dann endlich seinen Gefallen für Aidar einlösen und nebenbei würde Djorak auch noch das schießen in einer anderen Umgebung lernen.
Nachdem der Langhaarige sein Mahl verspeist hatte, wollte er gerade die Taverne verlassen als Djorak die Taverne betrat. Hoffi winkte ihn zu sich rüber.
"Bewahre Djorak! hast du schön fleißig geübt?", fragte der Jäger grinsend und bestellte für sich und sein Gegenüber noch je ein Bier.

[Thorwyn]

Irgendwoher kannte er sie doch … nachdenklich hatte Thorwyn diese Keala gemustert, als die Jagdgruppe sich versammelt und kurz begrüßt hatte, und auch später warf er ihr hin und wieder einen unschlüssigen Blick zu. Denn wie sich herausgestellt hatte, kam ihm nicht nur der Name bekannt vor, sondern auch ihr Gesicht, auch wenn er es einfach nicht zuordnen konnte. Und gleichzeitig war er sich recht sicher, dass das nicht an einer flüchtigen Begegnung hier in Schwarzwasser lag, so dass ihm diese Kleinigkeit – denn mehr war es letztendlich nicht – keine Ruhe ließ. Aber die Lösung des Rätsels würde wohl noch warten müssen, vielleicht lernten sie sich ja noch etwas besser kennen und konnten dann ihre Lebensgeschichte austauschen.
Erst einmal aber musste das Tier aufgestöbert werden, dass hier ab und zu Molerats riss. Spuren hatten sich rasch gefunden, jeder warf ein paar Blicke darauf, aber letztendlich wurde schnell klar, dass die Fährte zu alt war, als dass man sofort hätte sagen können, um welches Tier es sich handelte.
„Hm, ja“, meinte Thorwyn und zuckte mit den Schultern. „Es ist kein Troll, aber groß genug, um eine Molerat zu töten … aber das wussten wir ja eigentlich schon. Teilweise sieht das auch nach irgendwelchen menschlichen Fußabdrücken aus, aber das waren dann wohl die Wächter … also müssen wir wohl einfach weiter der Spur folgen, oder?“ Müssen wir ja sowieso, wenn wir nicht hier warten wollen, bis das Vieh das nächste Mal auftaucht … oder die Viecher. Wer sagt eigentlich, dass das immer dasselbe war?
Auch die anderen schienen sich nicht länger an den Spuren aufhalten zu wollen, doch bevor sie sich entschließen konnten, tiefer in den Sumpf vorzustoßen, tauchten plötzlich noch zwei weitere Jäger auf, von denen der eine sogleich das Wort an Bartimäus richtete. Onyx, erkannte Thorwyn. Verwechslungsgefahr bestand bei dem definitiv nicht. Dann warten wir eben noch kurz, bis die fertig geredet haben.

[Djorak]

Djorak hatte sich aufgemacht, in die Taverne zu gehen. Dem Barbier ging es mittlerweile besser. Sein Arm tat nicht mehr so weh, seine Schulter verheilte ganz gut. Seine Nase tat noch weh und er musste durch den Mund atmen, aber man sah keine Schäden. Die Tätowierungen waren auch fast verheilt und von den blauen Flecken waren fast keine mehr übrig. In der Lilie sah er Hoffi, der ihn zu sich winkte. Djorak ging zu ihm und setzte sich an seinen Tisch.
"Bewahre Hoffi.", grüßte Djorak ihn.
"Ja ich habe in den letzten Tagen geübt. Schießen vor allem, dort wo du mir es gezeigt hast. Ich habe das Gefühl immer besser zu werden", grinste er. "Leider sind ein paar Pfeile kaputt gegangen. Einer ist zerbrochen, als ich ihn aus dem Baum rausziehen wollte, einer ist auf einen Stein geflogen und zerbrochen und drei habe ich im Gebüsch nicht wiedergefunden. Aber ich habe noch genug, in meiner Hütte sind ja auch noch ein paar.
Ansonsten geht es gut voran, ich habe auch noch einmal die Übung mit der Angel gemacht."
Mama Hooqua kam und brachte das Bier, Djorak bedankte sich bei Hoffi dafür. Er nahm einen kräftigen Schluck, solange es noch kühl war.
Hoffi schaute in die leere und schien sein Bier nicht zu bemerken.
"Denkst du über irgendetwas nach?", fragte Djorak, um das Gespräch fortzuführen.

[hoffi]

"Denkst du über irgendetwas nach?"
Mit diesen Worten riss Djorak den Jäger aus seinen Gedanken. Die Gedanken an Silden, als er Maax kennen gelernt hatte. Das waren noch gute Zeiten. Natürlich war er froh in Schwarzwasser zu sein und endlich zum Waldvolk zu gehören, aber trotzdem erinnerte sich der Langhaarige gerne an die Tage zurück, als er seinen besten Freund kennen gelernt hatte.
"Ja allerdings. Ich beschäftige mich schon seit Tagen mit dem Gedanken, wieder aufs Festland zu segeln. Nicht für immer nur für einpaar Monde. Ich habe dort noch etwas zu erledigen. Hm...Wie siehts bei dir aus? Würdest du mich begleiten wollen? Und warst du überhaupt schon mal auf dem Festland?", wollte hoffi wissen und nahm einen Schluck Bier.

[Bartimäus]

Während sie sich umgesehen hatten, hatte die Gruppe eines gelernt. Zuerst hatten sie es nur gehört, jetzt hatten sie es mit eigenen Augen gesehen. Bartimäus hatte ihnen allen gesagt, dass sie nicht wussten, womit sie es zu tun hatten und jetzt war wohl allen klar, dass das weder mit Bartis Unfähigkeit Spuren zu lesen zu tun hatte, noch mit einem Gerücht, sondern dass er schlichtweg Recht gehabt hatte!
Damit endete ihre Erkenntnis aber auch schon wieder und es würde ihnen wohl nichts anderes über bleiben, als weiter in die Sümpfe vorzudringen. Vorher erhielten sie aber noch überraschenderweise Verstärkung und zumindest an körperlicher Stärke mangelte es dieser nicht. Den schwarzen Riesen erkannte der Waldläufer sofort und seine gebrochene Ausdrucksweise machte es nur noch eindeutiger. Mit dem was Onyx allerdings sagte, hatte er aber nicht unbedingt gerechnet. Onyx schien niemand zu sein, der sich ausnützen lassen würde und doch unterwarf er sich nicht nur dem Führer der Waldläufer, sondern auf dieser 'Mission' auch Barti. Der Mann hatte eine lobenswerte Loyalität und der Neugierige würde sie zu schätzen wissen.
"Bewahre, Onyx! Vielen Dank für die Unterstützung, doch ich kann dir jetzt noch nicht sagen, was wir wirklich tun werden, wenn wir die Bestie gefunden haben. Sie scheint einmalig zu sein und ich fände es eine Verschwendung des Lebens, sie ausweglos zu Tode zu verurteilen. Falls wird dazu gezwungen werden, werden wir uns natürlich verteidigen, aber ich würde jeden Weg, der sowohl uns als auch sie rettet bevorzugen", sprach er und hoffte, dass er damit nicht auf Widerspruch stoßen würde. Doch was auch immer Onyx darüber dachte, er hielt sein Wort und befolgte was ihm gesagt wurde.
"Also weiter! Wir müssen wohl tiefer in den Sumpf hinein. Gewissermaßen könnte man sagen, wir suchen nach allem von dem wir nicht wissen was es ist, so falsch können wir damit dann hoffentlich nicht liegen!"

[Djorak]

"Das Festland?", fragte Djorak plötzlich neugierig. Dort war er noch nie gewesen. Er hatte nur davon gehört. Angeblich sei dort Land, bis zum Horizont und weiter. Soweit er wusste, war hoch im Norden Gebirge und Schnee. Barbaren mit Kleidung aus Fellen lebten in ihren Clans und kämpften gegen die Orks. In Myrtana gab es Wiesen und Wälder bis zum Horizont. In den Städten regierten Ritter in glänzenden Rüstungen und Waldläufer durchstriffen lautlos die Wälder. Jedenfalls bevor die Orks kamen. Im Süden herrschten Assassinen in der Wüste, die Menschen jagten, Gold horteten und Beliar bestialische Opfer darbrachten.
Doch Djorak wusste, das viel davon wahrscheinlich nicht der Wahrheit entsprach und nur Geschichten waren, die man in seiner Heimat über einen Ort erzählte, den man nicht kannte. Ein paar aus Schwarzwasser kamen aus Myrtana und sie hatten nie über spektakuläre Orte erzählt. Wahrscheinlich war es für sie auch normal.
"Nein, ich war dort noch nie!", gab Djorak zu. "Aber es würde mich interessieren. Ich habe davon viel gehört. Ich würde dich auch gerne begleiten."
Dann fiel ihm ein, dass er Ryu noch nicht gefunden hatte.
"Aber wenn es ginge, würde ich noch gerne zum Wächter aufgenommen werden, bevor wir aufbrechen. Vielleicht wäre es nach der Reise zu spät."
Ihr Bier war leer und dieses Mal bestellte Djorak zwei.
"Hast du schon genauere Pläne? Wie kommen wir dorthin? Wie lange dauert so etwas, wie weit ist es entfernt?"

[Keala]

Voran sollt's gehen, nachdem noch welche dazugestoßen waren. Wieso kannte sie nur so wenige? Begab sich wohl zu wenig unter die Leute. Finger- und Vogelgeschichte beiseite, das bedeutete, sie würde sich mal wieder öfter in der Lilie blicken lassen. Bartimäus nannte den großen Dunkelhäutigen Onyx. Nicht nur seine Hautfarbe fand Kea seltsam, sondern auch seine Sprachweise, aber sie äußerte sich nicht dazu. Zu denken gab ihr eher der Mann, den die Blonde neckisch "Jagdmeister" genannt hatte ... sie meinte, ihn zu kennen, konnte sein Gesicht allerdings nicht einordnen, und auch keinen Namen zuordnen.
Bartimäus schlug vor, auf blauen Dunst in den Sumpf zu laufen, nach der Devise "sucht das Tier, das ihr nicht kennt". Sollte man bei sowas nicht eher vorsichtig zu Werke gehen, mit anschleichen und was so dazugehörte? Kea zuckte schließlich die Schultern. Sie konnte nicht schleichen, aber sie konnte sich verteidigen und Bauernopfer zu sein war auch keine neue Erfahrung für sie, daher zog sie den Säbel aus der Scheide und machte sich daran, voranzugehen. Es war nciht einfach, den - anscheinend auch für Fährtenleser - schwierig zu erkennenden Spuren zu folgen. Wenn dieses fremdartige Wesen schon länger hier war, hatte es sich wohl an das Terrain gewöhnt und für sich herausgefunden, wie man sich hier am besten bewegte.
Schließlich hielt sie inne und bedeutete den anderen, stehen zu bleiben.
»Da drüben ist etwas«, flüsterte sie. »Kann noch nicht erkennen, was es ist. Was sollen wir tun? Erst versuchen, uns zu nähern, um zu schauen, ob es aggressiv ist?«

[hoffi]

"Ja das ist gut. Aber mit Ryu müsste ich auch noch mal sprechen...", antwortete hoffi und nahm dankend das nächste Bier entgegen.
"Nun ja, um ehrlich zu sein hab ich keine genauen Pläne wie wir rüber kommen sollen, aber im Notfall eben mit nem Beiboot", scherzte der Jäger und sagte dann weiter: "Aber vermutlich werden wir nach Setarrif gehen und uns dort einwenig nach einer Gelegenheit umsehen. Nach Thorniara würd ich nicht unbedingt gehen wollen, da die uns ja wie Vogelfrei sehen. Wie weit das Festland von Argaan entfernt ist kann ich dir jetzt nicht genau sagen, nur wird es wohl einige Tagen, wenn nicht sogar Wochen dauern können."
Wieder nahm der Jäger einen Schluck Bier um seine Kehle zu befeuchten.
"Außerdem könnten wir auf Myrtana noch einwenig an deinen Bogenschießfähigkeiten arbeiten. Wann würde es dir am besten passen, wann wir aufbrechen?"

[Leyla]

"Und wenn es aggressiv ist, laufen wir schnell wieder weg?", setzte Leyla ihre etwas spöttischen Äußerungen fort, auch wenn sie es eigentlich gar nicht so meinte. "Glaub nicht, dass es so schlau ist, unseren einzigen Vorteil so schnell aus der Hand zu geben." Wenn es überhaupt das gesuchte Wesen war. Von hier und bei diesen eingeschränkten Sichtverhältnissen in diesem recht finsteren Sumpf wirkte es eigentlich eher harmlos, fast schon verspielt.
"Ein sauberer Schuss, der es nicht tötet, aber in seinen Bewegungen einschränkt?", schlug sie leise vor und schaute in die Runde, um herauszufinden, wer wohl der sicherste Schütze von ihnen war. Leider konnte sie die Jagdfertigkeiten von niemand anderem außer Thorwyn einschätzen und sie selbst traute sich eigentlich nicht so wirklich, die Freiwillige zu sein. Jedenfalls nicht unter diesen Gegebenheiten.
Ein speziell präparierter Pfeil, getränkt mit einem Betäubungsmittel wäre sicherlich ideal, ging sie eine Idee in Gedanken durch. Nur mit einem Bogen war die Wucht sicherlich zu groß, man müsste das Geschoss irgendwie kleiner machen. Und dann wohl auch die Waffe. Kleiner und präziser ... und damit wirksamer. Das Mittel wirkte, aber die äußeren Verletzungen wären auf ein Minimum reduziert. Da gab es doch bestimmt etwas. Etwas, das sie später noch mal durchdenken sollte.
Nervös blickte sie nochmals zu dem Tier. Schlief es, fraß es ... was tat es überhaupt? Hatte es die Gruppe von Jägern womöglich sogar schon bemerkt und wartete nun auf den besten Moment für einen Überraschungsangriff? Dann würden sich garantiert gleich mehrere Pfeile auf die Suche nach einem Ziel begeben und sicherlich auch einige Klingen ihren Blutdurst stillen wollen. Von daher hoffte sie, dass sie noch unbemerkt waren.

[Djorak]

Djorak nickte während Hoffi sprach und trank Bier. Mit dem Boot rüberfahren? Das klang gar nicht schlecht!
Als Hoffi dann erklärte, dass es mehrere Tage oder Wochen dauern konnte, merkte der Barbier erst, dass es ein Witz war. Natürlich, von seiner Insel aus hatte es ja auch zwei Tage gedauert.
"Ja, Bogen lernen könnten wir, wäre keine schlechte Idee. Ich habe sowieso keinen festen Beruf, also kann ich längere Zeit auch weg sein.
Mir wäre es ganz recht, wenn ich meine Tätowierungen noch machen lassen kann, bevor wir losfahren."
Dabei deutete er auf die Linien, die schon unter seinen Augen waren.
"Sie sind fast verheilt, also könnte ich nächste Woche mal mit Cécilia reden, dann kann sie sie ja vielleicht zuende machen.
Ansonsten wäre es mir egal, wann wir aufbrechen. Was würdest du vorschlagen? Und wohin würden wir genau gehen in Myrtana`? In die Hauptstadt, Vengard? Ich kenne mich da nicht so aus."

[hoffi]

"Also ich dachte mir das so: Wir segeln nach Vengard und schlagen uns dann nach Silden durch. Wenn es geht versuchen wir natürlich nicht in die Hauptstadt des Festlandes zu kommen, da wir vielleicht Probleme mit den Rotröcken kriegen könnten. Aber das sehen wir dann. Deine Tätowierung kannst du in ruhe fertig machen. Uns hetzt ja niemand oder?", meinte hoffi und leerte seinen Krug. Dann nahm er einen Krautstängel aus der Tasche und begann diesen zu rauchen. Djorak bot er auch einen an.
"Wenn du noch fragen hast, dann frag. Ansonsten werde ich zu dir kommen, wenn wir aufbrechen."

[Griffin]

Bis eben noch hatte er gelangweilt am Eingang seiner Höhle gehockt, gedankenverloren in den düsteren Nachthimmel gestarrt und immer mal wieder einen Happen Fleisch gegessen. Im Grunde war er also dem nachgekommen, was seit der Begegnung mit den merkwürdigen Lichtgestalten vor einiger Zeit seinen Alltag bestimmt. Essen, Grübeln, Essen. Nicht sonderlich spannend. Mit dem Auftauchen der Fremdlinge jedoch, hatte dies ein jähes Ende genommen. Vorsichtig legte er den noch nicht ganz abgenagten Oberschenkelknochen beiseite und erhob sich langsam. Er versuchte dabei den Körper so niedrig wie möglich zu halten, um den Beobachtern ein kleineres Tier vorzumachen. Noch bestand zumindest die geringe Chance, dass nur ein paar verirrte Fremdlinge durch Zufall seine Höhle gefunden hatten, ohne zu wissen, was dort auf sie wartete. Für diesen Fall war es auf jeden Fall sinnvoll so harmlos wie möglich zu wirken, um sie nicht zu provozieren.
Für den Fall jedoch, dass es Andere mit ihren Schmerzbringern waren, womöglich Freunde von der grünhaarigen Feindin, bewegte er sich langsam in die dunkleren Bereiche des Waldes. Dorthin, wo die Augen der Anderen ihn nicht mehr zu sehen vermochten. Deutlich spürte er, wie die bohrenden Blicke der Fremdlinge auf ihm klebten und deutlich spürte er den Wunsch in sich aufkeimen, endlich wieder zu töten.
Für einen kurzen Augenblick blitzten seine Augen in einem düsteren Grün auf, ehe seine schemenhaften Umrisse mit dem Dunkel der Nacht verschmolzen. Die Jagd war eröffnet.

[Djorak]

Djorak lehnte den Krautstengel ab. Das letzte Mal, als er Sumpfkraut hatte, hatte er es gegessen und war mit einer Nadel im Gesicht aufgewacht. Und als er davor was geraucht hatte, hatte er danach einen Geist gesehen.
Deswegen nahm er lieber noch einen Schluck vom guten alten Bier.
"Nein, uns hetzt keiner. Wir haben ja Zeit.", grinste Djorak.
"Ansonsten habe ich eigentlich keine Fragen, ich warte bis du auf mich zukommst. Ich bin schon gespannt, wie es dort aussieht."
Hoffi saß da und genoss seinen Sumpfkrautstengel, während Djorak nun sein drittes Bier bestellte.

[Thorwyn]

Immer tiefer drang die Jagdgruppe in den Sumpf vor, umrundete zu tiefe Wasserlöcher, suchte Spuren und arbeitete sich stetig voran. Die Fährte, die das Tier hinterlassen hatte, war schon ein paar Tage alt und nicht die einzige in der Umgebung, aber jedes Gebiet hatte seine Grenzen, und es war nicht anzunehmen, dass das Tier jedes Mal riesige Strecken zurücklegte, um an neues Fleisch zu kommen. Ein Wesen von dieser Größe würde wahrscheinlich auch nicht in irgendwelchen Bäumen hausen, sondern hatte vermutlich einen Bau. Früher oder später mussten sie es finden.
Und schließlich fanden sie es. Möglicherweise jedenfalls, genauso gut konnte der Schatten, den sie aus einiger Entfernung beobachteten, etwas ganz anderes sein. Leyla schlug einen Schuss vor, der das Tier verletzen, aber nicht töten sollte, und Thorwyn hob schon den Bogen, einen Pfeil an der Sehne, zögerte aber noch. Und dann verschwand ihr Ziel in den Schatten.
Wo ist es?, dachte er. „Es entkommt“, flüsterte er den anderen unruhig zu. Aber wenn sie jetzt losrannten, würde auch das Tier rennen, und dann könnte es entkommen.
„Sollen wir uns aufteilen und versuchen, es zu umzingeln? Dann kriegen wir es vielleicht.“ Gut, dass sie so viele waren, auf diese Weise konnten sie es vielleicht noch schaffen. Der Vorschlag stieß auf keinen Widerspruch, und so erhob sich die Gruppe möglichst leise, um sich in verschiedene Richtungen zu entfernen, immer gedeckt von Bäumen, Gräsern und Sträuchern. Geduckt eilte auch Thorwyn in einem großen Bogen um das Tier herum und hoffte, dass es nicht bereits verschwunden war. Den Bogen in der Hand hatte er gegen den Speer eingetauscht, der ihm bei einem überraschenden Angriff eher nutzen würde. Und irgendwo in der Nähe waren auch die anderen Jäger und zogen die Schlinge zu, die hoffentlich nicht leer bleiben würde.

[Elvo]

Das waren schon zwei komische Gesellen, die mit ihm am Tisch saßen. Zuerst hatte sich Elvo nichts dabei gedacht, als sich der junge Mann mit dem schwarzen Pferdeschwarz zu ihm setzte. Er schien Elvo nicht zu bemerken und das war ihm auch Recht so, er hatte gerade nicht besonders viel Lust auf Gesellschaft. Dann wirkte es zwischenzeitlich so, als wolle der junge Mann gehen, weil er aufstand, aber stattdesen winkte er noch einen zweiten Jüngling – diesmal einer mit blondem Haar, der seltsamerweise immer seinen Mund offen hatte – zu sich an den Tisch. Elvo schenkte ihnen nicht weiter Beachtung – er war gerade dabei, sich eine standartisierte Rüstung für das Waldvolk auszudenken – , aber dann bemerkte er doch wie sie ein Bier nach dem anderen tranken, Sumpfkraut rauchten und sich lautstark über das Bogenschießen und eine Reise zum Festland unterhielten.
Nicht, dass er gelauscht hätte, doch diese beiden halbbesoffenen Halbstarken konnte man nicht überhören. Der letzte Punkt – die Reise – interessierte ihn und langsam wurde er hellhörig.
Eine Reise aufs Festland, das wär schon was, dachte er sich. Dort könnte ich mir dann endlich die erforderlichen Materialien für Waldvolk-Rüstungen besorgen. Schwarzwasser bietet leider nicht genügend Auswahl. Ob ich sie fragen soll, ob sie mir diese mitbringen? Nein, das wäre nicht gut, ich kenne sei ja kaum. Vielleicht sollte ich selbst mitfahren…
Noch bevor ihm dieser Gedanke wieder entfliehen konnte, räusperte er sich.
»Bewahret! Ich kam nicht umhin zu hören, dass ihr aufs Festland wollt. Sagt, kann ich mitfahren?«

[hoffi]

Als Djorak und hoffi sich gerade nichts mehr zu sagen hatten, sprach sie ein Mann an. Er schien schon die ganze Zeit dort gesessen zu haben, doch der Jäger hatte ihn nicht bemerkt.
Aber das konnte ja passieren wenn man so viel um die Ohren hatte.
"Bewahre! Zuerst solltest du wissen das ich diese Höflichtuerei nicht mag. Ich bin niemand mit dem Mann so sprechen sollte. Aber zu deiner Frage: Ich kenn dich nicht, aber ich kann dich auch nicht aufhalten. Wenn du möchtest kannst du uns gerne begleiten. Allerdings werde ich nicht für dich die Überfahrt bezahlen.", meinte der Jäger und leerte erneut sein Bier.
Dann drückte er den Krautstängel aus und ließ ihn fallen.
"Ach so, mein Name ist übrigens hoffi und das dort ist Djorak."

[Elvo]

Der Mann wurde Elvo beim Sprechen wesentlich sympathischer als beim Biertrinken – er hatte schon wieder sein nächstes Bier leer –, obwohl ihm die Fahne aus seinem Mund nicht behagte. Aber er ließ sich nichts anmerken (hoffte er). Er nickte bloß und sagte
»Ich bin Elvo. Ich bin der Rüstungsmacher hier. Auch ich halte nichts von dieser aufgezwungenen Höflichkeit, aber ich war noch vor gut einem Jahr Lehrling bei einem Jäger, den ich immer mit 'Meister' anreden musste, deswegen steckt das in mir noch so drin. Und ja, ich würde euch gerne begleiten. Keine Sorge, das Geld werde ich schon auftreiben. Sagt mir einfach Bescheid, wenn's losgeht.«
Dann überlegte er kurz und sagte dann: »Ihr wollt nach Silden? Ihr müsst wissen, ich habe dort einmal gelebt. Ein bisschen kenne ich mich dort aus.«

[Bartimäus]

Und so schnell konnte es gehen. Von uninterpretierbaren Spuren, zu dem Gejagten und kaum war er gefunden, war er auch schon wieder verschwunden. Es war also ein aufmerksames Wesen, dass sie schnell bemerkt hatte, doch der Waldläufer hatte es leider nicht gut genug gesehen um mehr zu erkennen. All zu groß sah es allerdings nicht aus!
Aber vielleicht würden sie schon bald mehr wissen, wenn Thorwyns Plan aufging und sie das Vieh einkreisen konnten. Als er sich von Thorwyn und den anderen bei ihm trennte, konnte er gerade noch erkennen, wie er den Bogen gegen einen Speer austauschte, der vermutlich durchaus einen Vorteil bot, doch damit konnte er nicht mithalten und so musste er sich mit seinem Bogen begnügen, an den er einen Pfeil bereit locker angelegt hatte, so dass er ihn nur noch spannen, zielen und schießen musste, falls es erforderlich werden sollte.

Schritt für Schritt pirschte er in einer Kurve um den Ort herum, an dem der Gesuchte sich aufhalten müsste und würde irgendwann wieder auf die anderen treffen, doch soweit kam es nicht, ehe ein Rascheln zu hören war und Bartimäus die Umrisse des Wesens langsam erkennen konnte. Der Waldläufer versuchte sich zu konzentrieren um Emotionen zu erkennen, doch da war nichts. War die 'Sicht' nicht ausreichend? Oder lag es an diesem sonderbaren Wesen? Er wusste es nicht und hatte jetzt eigentlich auch wichtigeres zu tun, als sich damit zu befassen. Aber die Frage war: was tun? Jede friedliche Methode würde jetzt vermutlich in der Flucht des Wesen enden und das war auch nicht erwünschenswert, also würde ihm wohl nichts anderes übrig bleiben, als einen nicht tödlichen Schuss abzugeben und so spannte er den Bogen. Doch er war nicht der einzige, der handeln wollte, auch dem Wesen schien seine Lage bewusst zu sein.

[hoffi]

Elvo hieß der Kerl also. Und er hatte auch mal in Silden gelebt. Das war...interessant? Nun eher nicht. Vielleicht würde es hilfreich sein, aber da hoffi selber einige Monde in Silden gelebt hatte, kannte er sich auch dort aus. Das einzige was den Jäger tatsächlich interessierte war, das Elvo ein Rüstungsmacher war. Eventuell würde er mal darauf zurück kommen, aber nicht jetzt.
"Ich weiß noch nicht wann wir los gehen. Ich kann dir nur soviel sagen, dass wir erst nach Setarrif gehen werden und dort nach einem Schiff suchen. Aber wie ich meinem Freund hier schon sagte, werde ich auch dich finden wenn wir los gehn."
Kurz nachdem der Langhaarige zu ende gesprochen hatte, musste er gähnen und sagte dann noch zu Elvo und Djorak, dass er sich jetzt schlafen legen würde und dass sie morgen noch weiter reden könnten, sollte es denn noch Fragen geben.
Dann stand hoffi auf, bezahlte seine Rechnung und verließ die Taverne um zu den Unterkünften der Jäger zu gelangen.