Und was soll ich damit? Mir die Haare zurechtmachen?, dachte der hiflos angesichts der Aufgabe, die ihm Estefania übertragen hatte. Er seufzte und beugte sich über die geheimnisvolle Schatulle, steckte die Haarnadel ins Schlüsselloch und bohrte darin herum.
»Ruhig, du sollst die Zähne des Schlosses nur zur Seite bewegen und nicht brechen«, ermahnte ihn die Frau. »Die Haarnadel ist kein Schwert und die Zähne keine Blutfliegen, die man erschlagen will.«
Fingerspitzengefühl …

Der Gauner versuchte, sich zu konzentrieren und drang mit der Nasel langsam und vorsichtig in das Loch ein, tastete sich vor und suchte nach den entscheidenden Stellen, die er bearbeiten musste, um die Schatulle zu öffnen. Während Estefania das Schloss nach wenigen Augenblicken geöffnet hatte, stocherte der Dieb eine ganze Weile darin herum. Die Frau schien ungeduldig zu werden, verspürte vermutlich aber auch ein wenig Schadenfreude beim Anblick seines Schaffens.

Schließlich hörte der das erhoffte Klicken. Der Dieb lachte innerlich. Neugierig wollte er das Kästchen öffnen, doch es funktionierte nicht. Ratlos blickte er Estefania an. Sie grinste ihn frech an.
»Mit dem Öffnen des Schlosses ist es wohl nicht getan.«