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    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    Leise kichernd hüpfte der Grauhaarige über die leise knarrenden Stege Schwarzwassers und beäugte dabei argwöhnisch die vorbeigehenden Menschen. Allesamt starrten sie ihn merkwürdig an, manche blieben sogar einen Augenblick stehen und fragten, ob sie ihm nicht helfen könnten, ehe sie kopfschüttelnd weitergingen und ihn in Ruhe ließen.
    »Khihihihi.«, kicherte er wieder und hüpfte ein gutes Stück nach vorn. Angestrengt versuchte er, nicht auf die kleinen Lücken zwischen den einzelnen Brettern zu treten. »Da ist Laaavaaa! Thihihi.«, rief er laut aus und hinderte kichernd einen jungen Mann davor mit seinem Fuß auf eine solche Lava-Lücke, wie er sie selbst nannte, zu treten. Brummig löste der Fremde sich jedoch aus dem Griff des alten Mannes und schritt unbeirrt einfach weiter. Immer wieder trat er dabei auf die Lava, ohne es zu merken.
    »Du hast verlooooren. Verloren, verloren, verlooohohohohoooren.«, rief er dem Mann hinterher und kicherte dann wieder, ehe er weiterhüpfte. Er hatte es fast geschafft, nur noch ein kurzes Stückchen, dann wäre er endlich in der Sicheren Taverne, in der keine heiße Lava zwischen den Brettern zu finden war, das hatte er oft genug getestet. Mama Hooqua passte da gut drauf auf, das hatte sie ihm versprochen.
    Die alte Jungfer., schoss es ihm durch den Kopf, während er laut lachend einen weiteren großen Sprung machte. Die ist doch schon seit Jahren in mich verliebt. Thihihi. Und will mich so in die Taverne locken. Khuhuuhuhuihihihi., dachte er weiter, als er nun endlich den letzten, rettenden Sprung in die Taverne hüpfte und mit dem Gehstock auf den Fingerspitzen balanciert leichtfüßig an all den Tavernenbesuchern vorbei an den Tisch hüpfte, an dem dieser Faren saß, den er aufsuchen wollte. Als der Riese den alten Mann sah, der sich noch immer leise kichernd seinem Tisch näherte, zog er vorsichtshalber die Beine ein. Ja, sein Brüderchen hatte also wieder die Wahrheit gesagt, er war vor ihm bereits hier gewesen.
    »Thihihi. Keine Angst, Bürschlein.«,sagte der Alte mit einem breiten Grinsen auf den Lippen und ließ sich auf einem nahen Stuhl nieder. Sein Blick war noch immer auf den Spazierstock gerichtet, den er auf dem Zeigefinger balancierte. »Mein Brüderchen sagte mir, dass er bereits hier war. Öhöhöhöhö. Kein wirklich lustiger Knabe, nicht? Ein echter Langweiler. Thihihi.« Kichernd ließ er den Stab so von seinem Finger fallen, dass er zwar auf den Boden fiel aber aufrecht stehen blieb.
    »Uuuuuuuuuh. Hast du das gesehen? Kikikikiki. Ein echtes Kunststück. Auch mal? Nein? Na gut, ich hätte dich sowieso nicht gelassen. Thihihi.«, sagte er kichernd und setzte sich nun auf einen anderen Stuhl. Der erste wahr ihm zu langweilig geworden.
    »Du bist Faren?«, fragte er den Riesen, der bisher noch kein Wort gesagt und nur sprachlos zugesehen hatte. Verständlich. Wahrscheinlich war er einfach zu begeistert von den Kunststücken des Alten. »Gutgutgutgutgut.«, fuhr dieser fort, ohne eine Antwort abzuwarten und setzte sich wieder auf den ersten Stuhl zurück. Der war doch etwas bequemer, als der zweite. »Bayley der Name. Kukuku.«, sprach der Grauhaarige und musste ob seines eigenen Namens wiedermal kichern. »Na los, nalos, nalosnalosnalooooooooooooooos.«, furh er nach wenigen Sekunden fort, als der Fremde noch immer nichts sagte. Wirklich seltsames Kerlchen. Fast so wortkarg wie sein Bruder. »Gehen wir los, Jungchen. Wir haben viel zu tun. Losloslos, dein Rechnung zahlt dein Aufpasser da hinten. Kihihihi.«, fuhr er fort und sprang kichernd von seinem Stuhl auf.
    Griffin

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Ein Fehler, sie zu bekommen … Thorwyn schüttelte entschlossen den Kopf, auch wenn Leyla das nicht sehen konnte. Dass sie geboren worden war, war der glücklichste Umstand in seinem ganzen Leben, sie hatte ihn aus Faring gerettet und ihm so viel gegeben … unmöglich, seine Schuld jemals zurückzuzahlen. Nein, auch wenn ihre Mutter eine kluge Frau und mächtige Heilerin gewesen sein mochte – und nebenbei hatte sie ihrer Tochter auch noch eine große Portion Schönheit mit auf den Weg gegeben –, so konnte er ihr unmöglich Recht geben, denn das hieße, das Leben infrage zu stellen, das sie beide führten.
    „Nein“, sagte der Jäger schließlich und schüttelte erneut den Kopf. „Ich glaube auch nicht, dass sie … in allem Recht hat, was sie gesagt hat. Sie hatte eben ihre Erfahrungen, und in ihrer Situation war es vielleicht … verständlich, und sie hat eben nicht ohne Grund so gedacht. Aber du bist ja trotzdem nicht sie, bei dir kann alles anders sein, auch wenn du ihre Tochter bist. Ich meine …“ Unwillkürlich drückte Thorwyn Leylas Schultern, als er seinen Gefühlen Ausdruck verlieh, entschlossen, aber nicht schmerzhaft. „Ich wäre sicher auch kein so guter Jäger, wenn ich dich nicht hätte. Ich meine, du … Mir geht es besser, wenn du da bist oder … wenn ich an dich denke. Das gibt einem doch Kraft.“
    Langsam ging er um die Geliebte herum, nahm sie bei der Hand und zog sie empor, so dass sie sich gegenüberstanden. „Du bist die allerbeste Heilerin überhaupt, ganz egal, was andere erzählen“, sagte er lächelnd und beugte sich für einen Kuss auf ihre Stirn hinab. „Also … denk nicht zu viel darüber nach, nicht so viel, dass du irgendwie unsicher wirst. Du hast heilende Hände, also mach einfach das, was du so gut kannst und womit du so vielen Menschen helfen kannst … und zusammen sind wir nur noch besser bei dem, was wir machen.“

  3. Beiträge anzeigen #203
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Er sprach genau das aus. Das, was sie gewissermaßen dachte, das, was sie meinte, das, was Tatsache war. Sie beide wollten den anderen an ihrer Seite haben, sie beide brauchten den anderen und sie beide waren relativ gut in dem, was sie machten. Und was ihre Mutter gedacht oder beabsichtigt hatte, das war vollkommen egal, weil sie es nicht mehr lenken konnte. Genauso wie es augenscheinlich niemanden interessierte, ob sie sich nun Ovates nannte, einfach nur Heilerin war oder sich womöglich irgendetwas auf all das hier einbildete. Sie war sie und sie würde so weiter machen. Künftig nur mit Momenten der nötigen Portion Abstand zur Heilkammer.
    Etwas kraftlos ließ sie sich nach vorn in seine Arme fallen, umschlang ihn vollends, so wie er es auch mit ihr tat, und vollführte dann einen undefinierten Tanz mit ihm, der sie zwei an die Bettkante brachte, über die sie schließlich mehr oder minder unfreiwillig fielen. "Danke!", hauchte sie zwischen zwei schnellen Atemzügen und küsste ihn innigst. Ob dieses eine Bett für sie zwei ausreichen würde? Könnte auf Dauer etwas eng werden, aber es war ja auch nicht das einzige in dieser Hütte. Doch selbst nebeneinander stehend war da immer noch ein ungemütlicher Abstand, den sie irgendwie füllen würden müssten. Später! "Ich will auch nicht, dass uns das irgendwie aufhält", fuhr sie letztendlich fort und strich mit ihrer freien Hand durch seine recht lang gewordenen Haarsträhnen. "Jetzt haben wir diesen Ort ... jetzt ist wieder alles gut. So wie wir es immer gesagt haben."
    Gab es viel mehr dazu zu sagen? Dieser Moment der beiderseitigen Nähe war viel aussagekräftiger, als jedes Wort der Welt. Zu lange hatten sie getrennt die Nächte verbringen müssen, dass sie nun wohl beide darauf brannten, sich aneinander zu schmiegen und so friedlich zu schlafen, wie schon lange nicht mehr.

  4. Beiträge anzeigen #204
    Provinzheldin Avatar von Manon
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    Manon ist offline
    An jenem Apfelküchle Abend ging Manon wieder von Suzuran weg und was blieben waren unzählige Fragen...

    Warum sprach ihre Lehrmeisterin immer in solchen Rätseln? Warum konnte sie ihr nicht klipp und klar sagen, was los war? Was geschehen würde? Was sollte diese Geheimnistuerei? Na schön, wir waren ein Teil der Natur, aber waren wir das nicht alle? Jeder Mensch, Ork, jedes Tier und jede Pflanze, wir alle waren Teil der Natur! Welches Geheimnis verbargen die Druiden, dass sie so anders machte? Aber so sehr sich die junge Diebin bemühte, ihr viel keine sinnvolle Erklärung dafür ein. Zumindest weiß ich nun, dass es mit Suzuran wohl nie langweilig werden würde, dachte die blonde Wächterin, während sich vor ihrem geistigen Auge die Szene der ersten Begegnung mit ihrer Lehrmeisterin bis hin zum Apfelküchle-Essen abspielten, aber abgesehen davon war ihr diese Frau ein einziges rießes, großes Rätsel...

    In ihre Grübelerei vertieft, merkte sie nicht, dass es bereits wieder dunkel wurde und ihre Eichhörnchen zurück kamen, die an ihr hoch kletterten und quiekend nach Futter verlangten.

  5. Beiträge anzeigen #205
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    Suzuran ist offline
    Die Eichhörnchen sahen süß aus mit ihren buschigen Schwänzen, dem weichen Fell und der kleinen Schnauze, aber sie stanken schon aus der Ferne nach Beute und weckten ein wenig die katzenhaften Instinkte in ihr. Umso leichter konnte sie Manon finden, zumindest solange ihre Schülerin keinen eigenen ausgeprägten magischen Duft besaß. Obwohl es dunkel war, konnte Suzuran Manon mit Leichtigkeit finden...
    "Ich kann verstehen, dass du Antworten möchtest. Wie oft habe ich um sie gebettelt? Wie oft habe ich gefragt und keine richtige Antwort bekommen, weil dir ein Druide nie mit einem ja oder einem nein antworten wird...ich hätte ihn schlagen können, diesen Kerl, der mir immer eine Antwort schuldig blieb...irgendwann findet man es dann selbst heraus Manon."
    Sie musste lächeln, weil sie an Ornlu denken musste. An diesen Kerl, der sie auf so rätselhafte Weise um den Finger gewickelt hatte, der immer neue Überraschungen für sie bereit gehalten und der ihr auf eine so wunderbare Art die Magie gezeigt hatte. "Magie muss man erleben, um sie zu verstehen Manon...ich hoffe dir macht es nichts aus mitten in der Nacht in den Sumpf zu gehen."
    Mit diesen Worten wandte sich die Braunhaarige von Manon ab, stützte sich mit den Armen auf den Brettern ab, um ihren Körper hinab in die Dunkelheit zu befördern. Sie erschuf eine Lichtkugel, während sich Beide auf den Weg machten, um sich ein wenig von den Stegen zu entfernen. "Du hast mich gefragt, was passiert wäre, wenn du dich nicht für diesen Weg entschieden hättest, erinnerst du dich? Ich kann es nicht wissen... vielleicht wärst du gestorben, eingegangen wie eine Pflanze ohne Wasser...vielleicht wärst du am Leben geblieben mit dem ewigen Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt, dass du nicht ausgelastet bist... Was denkst du?"

  6. Beiträge anzeigen #206
    Provinzheldin Avatar von Manon
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    Manon ist offline
    Bandit und Racker wurden aufeinmal ziemlich nervös und stellten sich immer wieder auf die Hinterbeinchen, als würden sie ein Raubtier wittern. Manon beobachtete die Kleinen, als auch schon Suzuran um die Ecke kam und die Eichhörnchen sich in ihrem Nacken versteckten. Kopfschütteln stand Manon auf und ging ihrer Lehrmeisterin einige Schritte entgegen. "Naja, schlagen würde ich dich jetzt deswegen nicht, nur weil du mir ein paar Antworten schuldig bleibst... ich versuche das alles nur irgendwie zu verstehen..." Sie wusste selbst, wie blöd sich das für ihre Lehrmeisterin anhören musste, wie ein wimmernder Welpe, der um Führung bettelte. Daher sah sie nur zu Boden und folgte Suzuran hinaus in den Sumpf. Als sie ein Stück von Schwarzwasser weg waren, spürte die junge Diebin plötzlich ein Hauch von Magie, als in Suzurans Hand eine Lichtkugel entstand. Fasziniert starrte sie auf die leuchtende Kugel und vergaß fast die Frage, die ihre Lehrmeisterin gestellt hatte. "Gestorben?" Abrupt blieb sie stehen. Wie kann man denn an etwas sterben oder vergehen, dass man vorher nie gekannt hatte, schließlich war sie damit ja nicht auf die Welt gekommen?... Andererseits musste sie sich aber auch eingestehen, dass sie die Magie die in ihr war vermissen würde. "Was ich denke? Mir würde irgendwas wichtiges fehlen, wenn die Magie nicht mehr da wäre und frag mich jetzt bloß nicht warum, denn darauf weiß ich momentan noch keine Antwort..." Mit festem Blick sah sie zu ihrer Lehrmeisterin. "Du sagst, man muss es erleben, um das alles zu verstehen.. Was kann ich mit diesen von der Natur geschenkten Kräften tun?"

  7. Beiträge anzeigen #207
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    Suzuran ist offline
    "Du würdest sie vermissen denkst du? Stärker wahrscheinlich...vielleicht würde sich der Verlust, wie ein klaffendes Loch im Bauch anfühlen, vielleicht würdest du dir im eigenen Körper fremd vorkommen...die Natur hat dich erwählt, warum wissen wir nicht, hättest du dich nicht für diesen Weg entschieden, hätte sie dich vielleicht...", sie stockte und sah Manon mit zusammengekniffenen Augen an. "Die Natur hätte dich velleicht beseitigt...ich weiß es nicht. Aber du hast dich dafür entschieden, also werden wir weitermachen. Deine Magie fließt als ewiger Strom in dir...du kannst sie lenken auf eine Seite deines Körpers konzentrieren und du kannst sie als reine Magie austreten lassen."
    Sie hielt für einen Moment inne, lauschte der Stille, den leisen Atemzügen Manon's und führte dann die Handflächen zusammen. Magie strömte aus. In dunklem, nächtlichen blau kreisten Stränge reiner Magie umeinander und als sie die Hände öffnete, lösten sich die kreisenden Bahnen voneinander. Kraftvoll und elegant bohrten sich die Stränge in das Unterholz bis nur noch ein bläuliches Schimmern am Boden zu sehen war, ein leichter Wind kam auf, kroch ihnen in den Nacken, wie das leise Flüstern der Natur mit der sie vereint war. Hölzer begannen zu knacken, die wenigen gefallenen Blätter der immergrünen Bäume wurden aufgewirbelt, ehe sie wieder gen Boden segelten. Es war ein harmlose Schauspiel, das die Schöneheit der Magie zeigte...nicht so atmosphärisch wie es in Silden möglich gewesen war, wo der Herbst den Wald in ein Meer aus Farben verwandelt hatte, aber eindrucksvoll genug, um Manon große Augen zu machen. "Das hier ist schön...ein wunderbarer Teil der Magie, hilfreich in manchen Situationen, aber was machst du mit demjenigen der dir Böses will...der dich bedroht und vielleicht dein Leben auslöschen möchte Manon?"
    Sie schnellte hervor, packte Manon an den Schultern, schubste sie ein wenig nach hinten, sodass sie stolperte. Magie bohrte sich erneut in den Boden lockte das hervor, was die Natur unter der dunklen Erde zu verbarg, ehe Wurzeln das Erdreich durchbohrten, wie tanzende Schlangen. Sie umfassten Manons Beine, die zu Boden gefallen war, zogen sich fest um die Knöchel...andere um die Handgelenke bis sie gefesselt am Boden lag. Suz schnaubte auf. Es war kein schöner Anblick. Es war aber eine Lektion die notwendig war. Sie beugte sich mit dem Kopf über Manon und ließ dann die Magie versiegen."Was denkst du jetzt?"

  8. Beiträge anzeigen #208
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Ein, zwei Tage war es nun her, dass sie Djoraks Tätowierung beendet hatte. Jetzt hielt sie es für die richtige Zeit, den Tooconda-Zauber auszuprobieren, den sie damals nicht geschafft hatte. Während sie durch Schwarzwasser wanderte, überlegte sie für sich, warum es damals nicht geklappt hatte. Sie war schon von der Tooconda geschwächt gewesen, die Magie, die sie zuvor gewirkt hatte, nicht mitgerechnet. Der Blickzauber, sie hatte auch keine Chance gehabt, ihn zu üben. Es war allgemein schwierig, auf Menschen wirkende Zauber zu üben.
    Die Novizin öffnete die Tür, nickte der Mama zu und schaute sich im Schankraum um, dann setzte sie sich zu dem Barbier mit Vollbart an den Tisch.
    "Bewahre, Djorak", grüßte sie. "Ich sehe, du versorgst die Tätowierung gut. Gibt genug, denen zuzutrauen ist, dass sie nach einer frischen Tätowierung keine linderne Salbe benutzen, aus Faulheit oder weil sie sich nicht wie Mädchen vorkommen wollen. Albern. Bist du bereit für das, was ich vorhabe?"

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    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    Gerade wollte der Barbier einen Schluck nehmen, als eine Fliege angeflogen kam und in seinem Bier landete. Es machte platsch und das Tier zappelte hilflos umher.
    Etwas angewidert nahm er das Insekt raus und legte es auf den Tisch, wo es sich putzte und rumkrabbelte. Dann flog es weg.
    Sollte er das Bier noch trinken?
    Joa, wieso nicht. Er hatte ein gutes Imunsystem.
    Gerade setzte er den Krug an die Lippen, als ihm der Gedanke kam, dass die Fliege in Dung gelandet war, von einem kranken Tier. Nun hatte die Fliege die Krankheitserreger, die nun genüsslich in seinem Bier badeten.
    Manchmal wünschte er sich, er wäre kein Barbier. Dann würde er nun prosten und Bier in seinen Schädel füllen.
    Doch plötzlich öffnete sich die Tür und er wurde abgelenkt, als Cécilia die Taverne betrat.
    Seine Tätowierungen verheilten ganz gut, er trug regelmäßig Salbe auf.
    "Bist du bereit für das, was ich vorhabe?"
    Darauf hatte Djorak schon gewartet und sich gewundert, was das wohl sein würde. Irgendwie hatte er keine Lust darauf. Aber er musste, hatte er doch das als Bezahlung für die Tätowierung genommen.
    "Und du hast sicher nicht einen Abend mit Bier und Gesang vor?"
    Die Barbierin schüttelte den Kopf.
    "Na dann: Augen zu und durch!"

  10. Beiträge anzeigen #210
    Provinzheldin Avatar von Manon
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    Manon ist offline
    Das würde erklären, warum sie lange Zeit diese schrecklichen Alpträume hatte. Erst wäre sie wahnsinnig geworden und dann hätte sie sich vermutlich umgebracht, oder die Natur hätte es irgendwie gemacht. Sie wusste es nicht. „Austreten lassen?“ Was meinte sie damit? Doch ehe sie eine Antwort erwarten konnte, führte Suzuran ihre Handflächen zusammen und ein schönes Schauspiel begann, das viel zu schnell vorbei war. Wie in Trance bearbeitete Manon in Gedanken noch das gesehene, als ihre Lehrmeisterin schon wieder zu sprechen begann. Sie bekam gerade noch mit wie Suzuran sagte: „... der dich bedroht und vielleicht dein Leben auslöschen möchte Manon...“, ehe die junge Diebin an den Schultern gepackt und nach hinten geschubst wurde. Rücklings stürzte sie auf den Boden und starrte fassungslos zu ihrer Lehrmeisterin auf, während ihre Eichhörnchen panisch die Flucht ergriffen. Erneut nahm sie Magie war. Der Boden unter ihr begann sich zu bewegen, als Wurzeln plötzlich das Erdreich durchbohrten. Wieder an ihre Alpträume von lebenden Bäumen erinnert, die durch die Wälder wandelten und deren Äste sie schlugen – oder wo sie Ryu beinahe eine rein gehauen hätte, weil sie ihn fälschlicherweise für einen Baum gehalten hatte, versuchte Manon aufzustehen. Doch die Wurzeln umschlangen ihre Fuss- und Handgelenke und hielten sie am Boden fest. Panisch zappelnd versuchte sie sich von den Wurzel zu befreien und löste ihrerseits eine magische Reaktion aus. Hell leuchteten ihre Adern am linken Handgelenk, während man es am rechten Handgelenk nur an den unverbundenen Stellen sehen konnte. Dann lockerten sich die Wurzeln wieder und Manon sprang mit einem wütenden Schnauben auf. Ihre Hände, deren Adern immernoch leuchteten, waren zu Fäusten geballt und sie wusste nicht, ob sie ihrer Lehrmeisterin dafür eine reinhauen oder einfach gehen sollte. Ihre Frage ignorierend, drehte sie Suzuran den Rücken zu und ging ein Stück weg. Ihr Herz schlug dabei so laut, dass sie kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. „Darf ich raten?“ begann Manon leise, als sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte und sah über ihre Schulter. „Diese Träume, die ich hatte, das waren keine Hirngespinnste, sie haben eine Bedeutung? Pflanzen, Wurzeln die sich plötzlich bewegen, dass ist es was man daraus machen kann und Tiere....?“ Sie stockte. „... Das ist es was man sein kann, richtig?“ Nun wandte sie sich wieder ihrer Lehrmeisterin zu, während sie gleichzeitig ihre Magie schlafen legte. Bandit und Racker, die sich auch wieder aus ihrem Versteck trauten, kletterten hastig an der Diebin hoch und qiekten nervös.

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    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Ein Abend mit Bier und Gesang? Lächerlicher Vorschlag, zumindest für sie, die daran arbeitete, sich einen besseren Ruf aufzubauen als den eines leichten Mädchens. Außerdem war sie kein Mensch der vielen Feiern. Gedanklich nagte sie noch an den letzten beiden Samhain-Festen, sie musste unbedingt Meister Ornlu danach fragen - und Osmo sein Buch bringen.
    "Also gut. Ich hoffe, du hast etwas gegen Kopfschmerzen dabei, wie ich dir geraten hatte. Wenn nicht, wäre jetzt die richtige Gelegenheit, etwas zu holen."
    Djorak hatte ihren Rat beherzigt, genau wie ihre letzten Ratschläge, und die beiden Barbiere verließen die Sumpflilie. Die Novizin hatte bisher keinen Gedanken daran verschwendet, wo sie das machen würde. Kurzerhand wählte sie einen abgelegenen Steg dafür aus.
    "Bleib hier stehen. Ich werde dir in die Augen schauen. Wenn ich es mal vulgär ausdrücken darf - du wirst dich beschissen fühlen. Nicht die Augen zukneifen, ich benötige den Augenkontakt."

    Sie stellte sich vor Djorak, atmete durch und weckte ihre Magie. Dann nahm sie den Augenkontakt auf und weckte ihr inneres Tier. Sie griff nach ihrer Magie, ließ sie aufwallen, die Flechten ihrer Magie ein sich immer schneller windender Knoten, wie's schien in Form eines Luchses. Sie sammelte sich, erinnerte sich an Suzurans Anweisungen, geschrien im Kampf mit der Schlange. Dann ließ sie ihre Magie los, hielt weiterhin Augenkontakt mit Djorak, und ließ ihre Magie fauchen, wie es ein Luchs vermochte. Ließ das innere Tier, nachgeformt durch Magie, angreifen. Es gab nur sie und ihn, ihre und seine Augen. Hellgrüne Augen, die auf tiefbraun stießen, wie Gegensätze. Sie bemerkte, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte, solange sie diesen Zauber wirkte. Noch einmal ließ sie ihr inneres Tier fauchen, dann zog sie sich zurück, ließ die Magie abebben, und blinzelte.
    "Wie geht's dir?"

  12. Beiträge anzeigen #212
    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    Die beiden standen sich gegenüber auf dem Steg. Seine grünen Augen blickten starr in ihre braunen. Jeden Momen würde irgendwas passieren, er spannte seine Muskeln an. Anscheinend konzentrierte die Barbierin sich, ihr gesicht wurde ernste und entspannt.
    Davor hatte Djorak etwas Beruhigungstee getrunken. Doch trotzdem wartete er gespannt, dass es losging.
    Plötzlich war da nur noch Cécilia.
    Die Umwelt verschwomm, er sah nurnoch ihre Augen. Was geschah da? Ihre braunen Augen fixierten ihn, er konnte nicht blinzeln, er konnte nichts mehr tun.
    Er wollte irgendetwas tun, sich bewegen, gehen, seine Arme vor das Gesicht schlagen, doch seine Glieder reagierten nicht. Egal was er wollte, sein Körper folgte ihm nicht mehr.
    Seine Gedanken verblassten, er nahm nurnoch diesen Blick, diese Augen war. Ein Brüllen, nein, ein Fauchen, lauter als alles, aber gleichzeitig leise, rohrte in seinem Kopf. Es war, als ob in ihm, etwas brüllte. Als ob Cécilia fauchte, als ob sie zu einem Luchs wurde. Doch ihr Gesicht blieb ruhig und gleich, obwohl er hinter der Fassade mehr spürte.
    In seinem Kopf nahm das Fauchen immer zu, es schwoll mit jedem Herzschlag zu und wieder ab, Schmerzen bohrten sich ihm in den Kopf, mit jedem Schlag.
    Dann blinzelte Cécilia und die Welt um ihn herum stürzte auf ihn herab. Das Fauchen war auf einmal weg und er hörte ein leises Pfeifen in seinem Ohr. Sein Kopf schmerzte.
    Er wäre fast auf die Knie gefallen, doch seine Gliedmaßen waren taub und unbeweglich. Ruckartig schlug er mit den Armen durch die Luft, um für sei wieder ein Gefühl zu bekommen.
    Dann rieb er sich die Augen und sackte auf ein Knie, doch stand sofort wieder auf.
    "Mir geht es ganz gut.", antwortete er auf Cécilias Frage.
    "Komisches Gefühl, das. Was war das?", fragte er die Magierin, während er in seiner Tasche rumwühlte, um irgendwas gegen die Kopschmerzen zu finden.

  13. Beiträge anzeigen #213
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Was das gewesen war? Gute Frage. Sie lächelte, überlegte, wie viel sie ihm sagen konnte und wollte. Sorgfältig hatte sie seine Bewegungen beobachtet, sie erinnerte sich, damals nicht gefallen zu sein, aber das hatte sie sich angesichts einer säurespuckenden Schlange nicht leisten können. Ein gefährlicher Zauber. Und eine gefährliche Fähigkeit für eine Schlange.
    "Das war Magie. Keine Kuschelmagie, und keine dröge Magietheorie, wie man sie in Büchern findet, sondern etwas, was ich von einem Angriff von einer Schlange im Sumpf gelernt habe. Nicht ich allein, um genau zu sein, und damals gelang mir der Zauber auch nicht. Trotzdem beunruhigend, zu wissen, dass es Wesen in der Natur gibt, die das beherrschen. Danke für deine Hilfe; ich würde sagen, wir sind jetzt quitt. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder, hoffentlich nicht im Schlechten."
    Sie ließ ihn mit seinen Kopfschmerzen allein, da sie nicht wusste, ob und wo er eine Hütte hatte. Die Lähmungserscheinungen schienen abgeklungen zu sein, er würde schon dort hinkommen. Sie würde jetzt erstmal Osmo suchen.

  14. Beiträge anzeigen #214
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    "Geh und nimm ein Bad, Andrahir." war das letzte, was der Templer seinem Schüler mitgeteilt hatte, ehe er selbst vom Platz verschwunden war. Natürlich war es nicht die Art, ihn so zurück zu lassen, doch hatten sich seine Gedanke während dem Duell mehrfach überschlagen. Dinge, die irgendwo in seiner Erinnerung verloren gegangen waren, waren für einen Moment lang wieder vor seinem geistigen Auge aufgeblitzt. Erinnerungen an einen jungen Krieger, welcher im Schatten einer großen Statue einen jeden Tag über trainiert hatte. Gerade, als er die Verbissenheit Andrahirs gesehen und den Worten Boris' gelauscht hatte. Der Alt-Wächter lag im Recht mit seiner Aussage über den möglichen Sieg. Er war ein guter Mann und ein guter Kamerad. Ryu saß in der Kommandantur und schaute, wie so oft aus dem Fenster. Seine Gedanken drehten sich um diesen Kampf, welchen sein Schüler geführt hatte und welcher ebenso, ja, fast schon eindrucksvoll, mitanzusehen war. Nicht etwa ob der fabelhaften Schwertkunst, im Gegenteil. Andrahir führte die Klinge noch immer recht... Unprofessionell, aber sicher genug, um sein Überleben halbwegs zu sichern. Stattdessen war es der Wille, welcher dem Templer imponiert hatte. Ein kleiner Rückschritt, zurück in die Welt der Menschen, hätte man fast meinen können. Nachdem er wieder einmal nur die schemenhaften Bilder im nächtlichen Nebel beobachtet hatte, ebenjene, welche er oft in den Flammen der Lagerfeuer sah, stand er auf und schaute kurz zum Bett herüber. Myra schlief seelenruhig. Gut. So hatte er keine Sorge tragen müssen, wenn sie von Alpträumen geplagt wurde. Sein Blick fiel auf den unter dem restlichen Stummel einer Kerze beleuchteten Schichtplanes der Wächter. Andrahir hatte wohl um diese Zeit Dienst, nahe beim Schwarzmarkt. Der Templer entschied sich dazu, ihm die letzte Lektion zu erklären für den Anfang. Und ihm ein Lob zu schenken, was er nicht oft tat.

    Und während er begann, die Kommandantur zu verlassen und durch das nebelverhangene Schwarzwasser zu wandern erschienen sie wieder. Grobe Umrisse von Wesen, welche denen Sarkany's ähnlich sahen. Ein eiskalter Wind hauchte ihm dabei über den erhitzten Körper, was selbst ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Doch der Wind schien nicht stumm. Er flüsterte etwas, doch verstand Ryu nur Bruchteile von Worten, welche er nicht zuordnen konnte. Er versuchte, sie zu ignorieren und hinzunehmen. Die Lektion des Platzregens: Die Akzeptanz des Seins der Dinge. Dies war es auch, was Andrahir noch lernen musste. Dieser saß gerade an einer Feuerschale und rieb sich energisch und leise vor sich hinfluchend die Hände. Ja, der Wächterdienst um diese Zeit war kein Leichtes. Ryu hörte ihn schon von weitem, erkannte ihn auch, als er in Sichtweite war. Ob er wohl einen Moment lang Angst hatte, als die rötlichen Augen des Wyvern-Kriegers durch die Nebel näher kamen? Der Templer konnte es nicht richtig einschätzen, doch es war nicht wichtig.

    "Hast dir wohl warme Gedanken gemacht, hm?" er ließ sich auf der anderen Seite der Feuerschale nieder und schaute in die Flammen, welche dieselben Abbilder vorgaben, die anscheinend nur er sehen zu vermochte. Den Blick auf das Feuer fixiert begann er zu sprechen. "Ich habe mir Gedanken über den Ausgang eures Duells gemacht. Dir ist bewusst, dass es eine Prüfung deiner Fähigkeiten war, oder? Und dennoch hast du verloren. Weißt du, woran das lag? Ich verrat's dir... Du bist noch nicht so weit, dich einen erfahrenen Kämpfer zu nennen. Du hast den Willen, das Zeug dazu. Aber noch nicht die nötige Erfahrung dafür. Ich denke, es hat dir gezeigt, dass du noch viel zu lernen hast. Selbst ich habe noch eine Menge zu lernen und ich tue es auch. Du musst dich nicht nur mit der Waffe auseinandersetzen, sondern auch mit dir. Ganz am Anfang schienst du die Lektionen der Klingenphilosophie abzulehnen, kein Intrese zu hegen... Doch nur, wer sich in allen Aspekten mit seinem Handwerk beschäftigt kann ein wahrer Meister werden. Du musst dir jeden Blickwinkel anschauen und diese verstehen lernen."

    Ryu harrte einen Moment aus, wartete bis seine Worte auf seinen Schüler einwirkten und sprach dann weiter. Die Drachenschemen im Feuer dabei flogen weiter umeinander herum, brüllten sich an und schnappten hin und wieder zu.

    "Beim Kampf im matschigen Terrain hingegen hast du gezeigt, dass du aus einer Situation immernoch das Beste ziehen kannst. Du bist einer der wenigen Schüler, die das Prinzip des Platzregens angewandt haben. Angenommen, du wirst im Kampf verwundet... Wirst du auf die Knie fallen und lamentieren, wie weh es tut? Nein. Du wirst trotzdem kämpfen, bewusst dass du geschwächt bist. Dennoch machst du aus deiner Situation das Bestmögliche." dann stand er auf und wandte sich wieder in die Richtung des großen Baumes. Doch ein Blick über die Schulter zu seinem Schüler blieb da noch.

    "Denk über meine Worte nach und versuche, sie zu verstehen. Vielleicht werde ich dich dann irgendwann in die tieferen Künste einweisen. Aber bis dahin entlasse ich dich aus der Lehre. Verfeinere deine Grundtechniken und denk an meine Worte... Ach, und schau unter dein Bett in der Wächterunterkunft. Da liegt etwas für dich. Und nun gute Nacht..."
    und mit diesen Worten verschwand der Templer wieder genausoschnell in den Nebeln, wie er gekommen war...

  15. Beiträge anzeigen #215
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Andrahir ist offline
    Zum ersten Mal seit Monaten, wenn nicht sogar seit Jahren, spürte der junge Jäger in sich etwas... erfüllendes, zutiefst beruhigendes. Selbst wenn - und er bezweifelte es - nach seiner Ankunft in Schwarzwasser noch ein geringer Zweifel übriggeblieben wäre, ob seine Entscheidungen richtig gewesen waren, so waren sie spätestens jetzt verschwunden.

    Ryu hatte ihn ziehen lassen, was hieß, dass die erste Klippe in der Waffenlehre erklommen war. Die erste kleine Stufe des Berges und nun stand Andrahir auf dem kleinen Plateau und genoss den kleinen Ausblick über den imaginären Tellerrand, der ihm nun vergönnt war.
    Aber es waren nicht nur die neu erworbenen Fähigkeiten, die ihn erfreuten. Nein, Schwarzwasser war irgendwie auch nur eine Ansammlung getarnter Waschweiber und was der Hauptmann tat und mit wem er sich abgab, stand ganz oben auf der Tratschliste.
    So war es nicht sonderlich verwunderlich, dass Andrahir sofort durchgelassen wurde, als er nach dem Kampf zu einem der seltenen Bäder mit Wanne und frischem Wasser gegangen war um, so wie Ryu ihm gesagt hatte, ein Bad zu nehmen, was den meisten einfachen Wächtern gar nicht oder nur sehr selten gestattet war.
    Doch nun hatte sich das ganze noch verstärkt. Überall wo der junge Wächter lang schritt, drehten sich die Leute nach ihm um und starten ihm hinterher. Nicht weil sie begeistert von dem Burschen gewesen wären. Nein, es war etwas AN ihm.

    Andrahir waren fast die Augen herausgefallen, als er unter sein Bett gesehen hatte. Dort lag eine neue Waffe. Schon dieser Umstand hätte ihn über alle Maße erfreut, denn er hatte schon ein Schwert erhalten und hatte prinzipiell nicht das Anrecht darauf, eine weitere Waffe geschenkt zu bekommen, auch wenn die alte zertrümmert war. Doch was alle Leute erstaunte war nicht, dass er eine zweite Chance bekommen hatte sondern... dass es DIESE Waffe war.

    Der Regen hatte sich inzwischen verzogen und auch der kalte Wind war abgeflaut. Die Schritte führten den schwarzhaarigen an das Lager Fabians. Er hatte die Gespräche mit ihm an den Trainingstagen stark vernachlässigt und wollte sich nun mal wieder blicken lassen. Er setzte sich, wie er es so oft getan hatte und zog sein neustes Eigentum langsam aus der Lederhülle, in der bis vor kurzem die Rostlaube ihren Platz gehabt hatte und die er nun behelfsmäßig nutzte, da er noch nichts anderes hatte.
    Fabian lächelte, als er die grünliche Klinge erkannte. "Dann stimmt es, was man überall munkelt. Ryu hält viel von dir."
    Mehr sagte er nicht und es reichte auch aus. Andrahir hatte dies allerdings schon verstanden als er das Schwert gefunden hatte. Die Klinge mit der ein Sumpfhai bekämpft worden war. Die Klinge, die im Rachen abgebrochen war, den Hai aber so stark geschwächt hatte, dass der Krieger ihm den Garaus machen konnte. Diese Waffe hielt er nun in den Händen.
    Dem jungen Kämpfer wurde mit diesem Geschenk eine Ehre zuteil die kaum fassbar war und mit diesem Geschenk stieg das Ansehen des Empfängers bei allen Bewohnern Schwarzwassers.
    Sicher war er nicht von jetzt auf gleich ein respektierter Mann, aber die Menschen sahen ihn anders an. Sie bedachten einen kleinen Moment länger den Tonfall ihrer Worte als wollten sie erst herausbekommen wie sich der neue Träger des Schwertes dieses verdient hatte.

    Das Schwert war im Vergleich zu den Übungsschwertern unheimlich leicht. Die abgebrochene Spitze hatte Ryu offensichtlich nocheinmal überarbeitet um weitere Beschädigungen zu verhindern. Sie war nun etwas anschräg und bildete eine gerade Kante, wodurch an einer Seite wiederum eine Spitze entstand.
    Andrahir wusste nicht genug über die Kunst des Waffenschmiedens um zu ahnen, was der Hauptmann hier getan hatte. Jedoch war es merkwürdig wie gut die Balance der Waffe stimmte, wo doch etwas fehlte, was ursprünglich dazu beigetragen hatte.
    Als er mit dem Finger die Schneide berührte, zuckte er schnell wieder zurück und in einem hauchfeinen Schnitt sammelte sich ein wenig Blut, dass gleich wieder die Wunde schließen würde, so dass man in spätestens zwei Tagen nichts mehr davon sehen würde.
    Der junge Wächter sah wieder zu Fabien auf.
    - "Warum schimmert es so grünlich?"
    - "Ryu nutzt eine Technik durch die man Stahl mit Sumpfkraut härtet."
    Bei dem zweifelnden Blick seines jungen Gegenübers musste der erfahrene Mann lachen.
    - "Ja, frag mich nicht, wie er das angestellt hat. Fakt ist, dass die Klingen deutlich mehr aushalten. Viele der erfahrenen Wächter und Jäger hätten gern so eine Waffe. Du kannst stolz darauf sein."
    Andrahir senkte wieder seinen Blick und mit mal musste er grinsen. Vielleicht war es auch zu viel Symbolik, die er in das Handeln des Hauptmannes hineinsponn, aber eventuell war es auch ein Zeichen. Die abgebrochene Spitze... damit er nicht so bald wieder auf die Idee kam, irgendetwas kaputt zu machen.
    Ob es nun so war oder nicht. Als nächstes nahm er sich vor etwas zu reparieren... vielleichte konnte er so einen Ausgleich schaffen.

  16. Beiträge anzeigen #216
    Kämpfer Avatar von Raminus
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    Raminus ist offline
    Es waren nun schon einige Tage seit Varesz' Abschied vergangen und Raminus war wieder voll vom normalen Alltag Tooshoos eingespannt. Nun vielleicht nicht ganz. Denn zwischen den täglichen Schichten Holzhacken oder Sägen, beschäftigte ihn ein Erlebnis der letzten Tage immer wieder. Wer machte sich an den Stegen von Schwarzwasser zu schaffen? Für ihn war es einfach nur unverständlich warum sich jemand den scheinbaren Spaß machte die Planken anzusägen oder anderweitig instabil zu machen. In der Regel passierte den „Auserwählten“ ja nie etwas, außer ein paar nassen Kleidungsstücken hielt sich der Personenschaden bisher in Grenzen. Doch es war nur einen Frage der Zeit bis ein größeres Unglück geschehen würde. Den zusätzlichen Holzverbrauch und Arbeitsaufwand für die Sägewerker einmal noch gar nicht betrachtet.

    ‚Es kann doch nicht sein, dass das bisher nur als Zufall abgetan wurde. Irgendjemand muss doch schon mal erkannt haben, dass unsere Stege nicht so brüchig sein dürften. Vielleicht sollte ich noch mal bei jemand aus dem großen Baum nachfragen, dieser Jarvo schien mir recht vernünftig und hätte für so was gewiss ein offenes Ohr. Oder aber ich halte mal nach diesen Wächtern Ausschau. Mit denen wollte ich mich ja sowieso mal genauer befassen.’
    Am heutigen Abend jedoch würde Raminus nicht dergleichen mehr unternehmen. Es war froh nach einem anstrengenden Tag, seine verdiente Ruhe zu finden. Die Stege würde auch ohne ihn wohl noch eine Nacht überleben…

  17. Beiträge anzeigen #217
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    Alon sass in der kühlen Abendluft auf einem Steg, etwas abliegend der letzten Häuser Schwarzwassers. Mit Curia hatte er lange nicht trainiert, da dieser sich am Fuss verletzt hatte; sein Schüler war am zweiten Tag im Sumpf über eine Wurzel gestolpert. Nun waren sie mehr als eine Woche nicht mehr dazu gekommen, etwas zusammen zu machen. Alon hatte ihm aufgetragen, regelmässig die Kraftübungen zu absolvieren – zumindest soweit es ginge.
    In dieser Zeit hatte der Jäger seinen Belangen nachgehen können – eine weitere Lieferung für Hooqua war in die Sumpflilie gebracht worden, der Garten gepflegt und durch einige neuen Arten ergänzt worden – und zu guter Letzt war Alon dem Schwarzmarkt-Mysterium nachgegangen. In Letzterem kam er nur schleppend voran und mittlerweile hatte er bloss mit zwei weiteren Händlern sprechen können. Bei diesen beiden Gesprächen bei einem guten Bier in der Sumpflilie erfuhr der Jäger, dass nicht der ganze Erlös an den entsprechenden Händler ging – doch sobald Alon fragte, wohin denn der Rest des Geldes floss, blockten sie ab. Der Sumpfkrauthändler war auch nirgends auffindbar. Und Gordring ging der Jäger meistens aus dem Weg.
    Nun sass er so da, starrte mit leerem Blick ins Dunkel und liess die Gedanken kreisen. Er wusste nicht, warum er dort war – in dünner Kleidung an einem kalten, dunkeln Fleck. Irgendetwas hatte ihn hierhergezogen. In die Abgeschiedenheit. Wo Stille herrschte. Waren es diese Argumente, die ihn dazu bewegt hatten? Er wusste es nicht.
    Er dachte an die Zeit vor Schwarzwasser. Sein Kopf war leer, nur diese Bilder schienen noch vorhanden zu sein. Nur noch die Bilder von seiner langen Reise nach Silden, der rasche Aufbruch nach Beria mit Bartimäus und Cécilia. Wie er in Ersterem einen guten Freund und Reisegefährte für die Bewährungsprobe zum Wächter gefunden hatte. Wie er schliesslich vor dem Waldvolk stand und sie ihn aufnahmen. Dann seine Ausbildung mit Elonhil. Dann sah er sich selbst – verschwitzt nach einer Trainingsstunde – durch den Wald laufen und auf Lanur treffen. Wie der Falke Wochen später in den Lüften kreiste um nach Beute Ausschau zu halten – und wie das Bild wechselte und Lanur von ihm wegflog. Das war kurz vor der Abreise von Myrtana gewesen. Ein trauriger Moment.
    Und jetzt sass er da. Ein Jäger Tooshoos, Lehrmeister und Gärtner. Inmitten von gleichgesinnten Menschen umgeben – Menschen, die keine leichte Vergangenheit hatten und im Waldvolk mit offenen Armen aufgenommen wurden.
    Doch warum fühlte er sich dann gerade in dem Moment so einsam?

  18. Beiträge anzeigen #218
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Andrahir ist offline
    Andrahir grübelte. Bei dem überaus ernstem Gesichtsausdruck, den er an den Abend legte, hätte man davon ausgehen können, dass er über hochphilosophische oder -wissenschaftliche Fragen nachdachte, wie die Suche nach einem System mit dem man die Sterne zählen oder die Masse eines Wassertropfens bestimmen konnte, aber dem war nicht so. Das Thema, das ihn beschäftigte war eigentlich ein ganz simples, das ihm bisher nie Schwierigkeiten bereitet hatte. Im Gegenteil. Meistens hatte es sich ganz von alleine erledigt.

    Doch nun saß er mit einem Stock in der Hand am Lagerfeuer und schrieb Buchstaben in den Sand; wischte wieder einen aus und tauschte ihn gegen einen anderen; lies Buchstaben weg; ja, er verdrehte sie auf jede erdenkliche Form, nur um immer wieder unzufrieden alles wegzuwischen.

    Über dem Arbeitsfeld standen die neun Buchstaben mit denen er hantierte. In alphabetischer Reihenfolge stand da AÄBIMRSTU. Wie jedem Betrachter natürlich sofort ins Auge springt waren es die neun Buchstaben die den Namen eines sehr neugierigen Waldläufers ergaben, der nun als Vorlage für den Namen des Welpen, der mal wieder aufgeregt überall herum schnüffelte, dienen sollte. Doch so richtig konnte der junge Jäger mit dem Buchstabenwirrwarr noch nichts anfangen. Gerade wischte er die Buchstabenfolge TRABI weg. Irgendwie dachte er dabei eher an klapprigen Esel als an einen aufgeweckten Hund. Warum, wusste er auch nicht.

    Alle Buchstaben würde er auf keinen Fall unterbringen... soweit war er in seinen Überlegungen schon. Nun war es nur noch an der Zeit zu klären WELCHE er denn in WELCHER Reihenfolge nutzte.

    Das T am Anfang war gut. Der Explosivlaut gab jedem Namen einen standfesten Ausdruck, gerade wenn er damit begann. Als nächstes versuchte er es mit dem Ä... TÄ.... TÄ... (RÄTÄ... ja man kommt leicht ins stottern bei solchen Überlegungen), nein das Ä war unbrauchbar. Er benannte ja keinen Frosch sondern einen Hund.
    Vielleicht ein "i"... ja das i war schon viel besser. Ti... mäus. Als Anlehung an den Namensursprung. Aber dieses... Ä... es störte. Schließlich gings immernoch nicht um einen Frosch.
    Timus. Kurz, passend und relativ ursprungstreu. Das war es.
    "Na Timus, wie gefällt dir dein Name?" Der angesprochene sah mit verdreckter Schnauze von dem Mauseloch auf, dass er gerade mal wieder durchwühlt hatte und bellte einmal kurz wie zur Bestätigung.
    Überhaupt war er der einzige der sieben der relativ häufig ein Bellen ausstieß, als hätte er in dieser Hinsicht ein paar mehr Gene des Vaters abbekommen.

    In den letzten Tagen hatte sich Andrahir immer mehr mit Timus beschäftigt. Nicht weil er ihn bevorzugte, sondern weil er etwas bemerkt hatte. Der Anfang war schwer gewesen... Der Welpe war nicht mit Fleisch zu irgendwelchen Gehorsamkeitsspielchen zu bringen gewesen, aber irgendwann entdeckte Andrahir dass die Neugier des Tieres ein noch viel größerer Anreiz war als der nie ausgehende Hunger der anderen Wolfhunde.
    Man musste nur ein wenig Einfalltsreicher sein. Neue Dinge irgendwo verstecken und dem Hund bedeuten, dass man das Geheimnis erst lüftete wenn er tat, was der Jäger erwartete.
    Es funktionierte ausgezeichnet. Timus blieb sitzen, wenn er sitzen sollte. Er sprang hoch, wenn er springen sollte und er rannte auf Befehl auch drei Mal im Kreis, wenn man in der Lage war ihm klar zu machen, was man wollte (was eigentlich immer das größte Problem war).

    Andrahir fasste Hoffnung aus dem einstigen "schwarzen, ungehörigen Schaf im Wolfspelz" einen Vorreiter zu machen mit dessen Hilfe er die anderen erziehen konnte.
    Geändert von Andrahir (02.12.2011 um 21:51 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #219
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    Das war also Schwarzwasser! Jetzt hatte er sich auch einmal in die Zivilisation begeben, nachdem er lange Zeit durch die sumpfige Landschaft gereist war. Eigentlich bevorzugte er die unberührte Natur ja bei weitem, doch es gab zwei Gründe, die ihn in dieses Dorf lockten. Erstens wollte er nicht einfach diesen Teil der Insel auslassen und zweitens zog ihn der unnatürlich große Baum an, wie Licht die Motten! Das durfte er sich auf keinen Fall entgehen lassen, denn das Wunder der Natur verriet über Kilometer, dass hier Magie am Werk sein musste und das interessierte ihn natürlich, schließlich war Magie das größte Geschenk der Natur.
    Doch im Vergleich zu der Einsamkeit und der Ruhe der Wildnis, gefielen ihm die vielen Leute hier ganz und gar nicht, also versuchte er es möglichst zu vermeiden aufzufallen oder angesprochen zu werden. Jedoch kam er nicht bis zu seinem eigentlichen Ziel, dem Baum Tooshoo, wie ihn die Leute hier nannten, sondern seine Aufmerksamkeit wurde schon davor von etwas anderem abgelenkt. Es war ein Käfig mit einem gar seltsamen Insaßen. Weder Mensch noch Tier schien er zu sein, an einen Affen erinnerte er etwas, doch verriet die Magie schnell, dass man mit ihm nicht umgehen konnte, wie mit einem gewöhnlichen Tier.
    Was hier für seltsame Kreationen der Natur zustande kommen... wunderte sich der Reisende, als er näher schritt um das Wesen genauer zu betrachten. Eigentlich war es ja eine Frechheit, dass ein solches Wesen an einem so naturbelassenen Ort eingesperrt und angestarrt wurde wie ein Tier im Zoo! Doch er wollte nichts voreilig unternehmen, sondern erst einmal Informationen sammeln.
    Rekhyt

  20. Beiträge anzeigen #220
    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Griffin ist offline
    Gähnend musterte er den neuen Fremdling, der neugierig vor seinem Gefängnis stand und ihn ohne Unterbrechung zu beobachten schien. Im Gegensatz zu all den Anderen jedoch warf dieser Fremdling ihm keine Dinge an den Kopf oder schlug mit irgendetwas gegen den Käfig. Auch nuschelte er nicht, wie so viele andere, die immer gleichen Laute oder gab ihm irgendwelche ekelhaften Tränke. Das machte ihn sympathisch, was allerdings durch die Tatsache wettgemacht wurde, dass er kein Essen mitgebracht hatte.
    Und dennoch strahlte der der Neuankömmling etwas aus, das ihn sehr merkwürdig machte. Etwas, dass sein Interesse weckte. Aufmerksam besah er den Neuen von oben bis unten. Waren es die Haare? Nein. Auch er war einer der Fremdlinge, die nur auf dem Kopf Haare hatten, ansonsten war sein Körper mit dieser merkwürdigen, unnatürlich aussehenden Schicht überdeckt, wie sie alle hier trugen. Auch seine Augen, sein Gesicht im Ganzen, ähnelte denen, der Anderen. Ein weiterer, hässlicher Haarloser also. Seine Statur? Im Durchschnitt. Seine Bewegungen? Wenn vorhanden vollkommen normal. Seine Stimme? Bisher nicht hörbar. Sein Geruch? Anders. Ganz anders. Er trug viele Gerüche bei sich, viele einzelne Gerüche, die zusammen ein harmonischen Duft ergaben. Einen... natürlichen Geruch. Er roch nicht so fremdartig, wie die Fremdlinge hier. Er roch nach Natur. Irgendwie vertraut.
    Interessiert richtete er sich auf und humpelte langsam auf den Fremdling zu. Was war dieser Fremdling nur? Woher kam er und was wollte er? Wollte er ihn befreien? Oder war er nur ein weiterer Fremdling, der ihn begaffen wollte, wie eine Zirkusattraktion? Zum ersten Mal, seit er hier eingesperrt war, war er begierig etwas herauszufinden über einen der Fremdlinge. Neugierig stieß er ein fragendes, tiefes »Hou?« aus und legte den Kopf schief, während er sich im Hinterkopf kratzte.

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