Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 6 von 21 « Erste ... 23456789101317 ... Letzte »
Ergebnis 101 bis 120 von 403
  1. Beiträge anzeigen #101
    Provinzheld Avatar von Die Klingen
    Registriert seit
    Jan 2011
    Beiträge
    219
     
    Die Klingen ist offline

    Moddaen

    Moddaen seufzte leise voller Unbehagen. Sein Blick lastete auf den verstümmelten Körper des toten Sekretärs. Er war auf einem Tisch mit einem schwarzen Tuch im Innenhof der Akademie gebettet. Unbedeckt, damit jeder sah, was mit denen passierte, welche die Stätte der Stärke Setarrifs verrieten. Vielleicht aber auch nur, weil er noch nicht entschieden hatte, was mit dem Leichnam geschehen sollte. Zum ersten Mal in seinem Leben wünschte der Meister der Kraft sich, einen Schwarzmagier zur Hand zu haben, der ihm half, die letzten Geheimnisse dieser Ratte zu entlocken. Nur um dem Winseln Siegmunds danach selbst ein Ende zu bereiten. Dieser Scheißkerl konnte nicht oft genug sterben, um für das Leid zu büßen, welches er dem ganzen Königreich angetan hatte.

    Ein Räuspern erklang hinter ihm. Moddaen wandte sich um, doch das Bild des Toten verschwand auch nach mehrmaligem Blinzeln nicht aus seinem Geist. Wie aus Nebel geformt erkannte er die Züge Farquas‘, der in seinem zerrissenen Seidenmantel wie ein Hofnarr und nicht wie ein Meister der Akademie wirkte. Farquas nannte es Tradition und Moddaen hatte nicht mehr als ein Kopfschütteln dafür übrig gehabt. Als hätte die Stadt nicht schon genug Wahnsinnige aus der Akademie stolpern sehen. Da musste sie sich nicht, kaum dass sie Schlacht vergangen ist, mit Anderen schmücken, die plötzlich ihre lang verlassene Kultur neu entdecken.

    Moddaen verdrängte die Wut. Farquas sollte nicht das Ziel seines Zorns sein. Keiner, der in der Akademie in diesen Tagen noch stand, sollte dies. „Was willst du?“, fragte er und seine Stimme war nicht gänzlich frei von Groll.

    „Jerlon und ich haben Arjen gefunden.“, war die kurze Antwort des anderen Mannes.

    „Wo? Ist er noch am Leben?“, fragte Moddaen und sah seinen Zorn verfliegen. Er hatte es erst gestern erfahren. Arjen hatte seine Frau gefunden, zusammen mit Cate, der Frau Viliams. Die Klingen, welche die beiden Frauen bewacht hatten, hatten berichtet, dass er mit ihnen gesprochen hatte. Zuerst mit Syrphonia, dann mit Cate, dann wieder mit Syrphonia. Danach war er verschwunden. Spurlos. Die Klingen behaupteten, nur einen kurzen Augenblick nicht aufmerksam gewesen zu sein. Der gebrochene Arm Syrphonias und das Entkommen Arjens waren jedoch ein verdammt hoher Preis für einen kurzen Augenblick.

    „Er lief einfach durch die Stadt. Völlig erschöpft und bleich. Wir sind uns nicht sicher, was er getrieben hat, aber er sah mehr aus wie eine Leiche, als das, was dort hinter euch liegt.“

    „Wo ist er jetzt?“

    „Sitzt in seinem Zimmer. Jerlon hat ihn dort eingeschlossen und bewacht die Tür persönlich. Ich glaube, er schämt sich noch immer für die Männer, die er euch zur Bewachung der Frauen empfohlen hat.“

    Moddaen machte eine wegwischende Handbewegung. „Ich kümmere mich später darum.“, sprach er leise und trat an Farquas vorbei. Kaum, dass er die Akademie betreten hatte, gesellten sich direkt zwei weitere Männer hinzu. Jüngere Klingen, denen die letzten Tage den letzten Funken ihrer Jugend geraubt hatten. Sie wollten Bericht erstatten und der Meister der Kraft nickte, wenngleich seine Ohren nicht bei den Worten der Männer waren. Seine Füße führten ihn ein Stockwerk höher.

    Die Nacht offenbarte erneut jenen Nebelschleier, welcher schon am Tag der Schlacht wie ein Leichentuch über der Stadt gehangen hatte. Das Licht der entzündeten Fackeln an der Außenmauer der Akademie strahlte in einer sich an den Rändern ausdünnenden Kugel in den Nebel hinein. Ein Schemen trat aus einer der Türen und kaum, dass der Meister sein Gesicht erkannte, hielt er inne. „Verschwindet!“, bellte Moddaen. Die Klingen zuckten zusammen und schauten sich irritiert an. Als er sich jedoch zu ihnen umwandte und sie in seinem Gesicht erkennen mussten, dass er es ernst meinte, nahmen sie die Füße in die Hand.

    Raad

  2. Beiträge anzeigen #102
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
    Registriert seit
    Jul 2010
    Ort
    Kastell der Schwarzmagier
    Beiträge
    1.252
     
    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Am frühen Vormittag hatte der Entführer ihr wieder eine ekelerregende Mahlzeit besorgt. Er wollte ihr damit zeigen wie die armen Leute speisten. Viel ergeben hatte sich in dieser ganzen Zeit noch nicht. Immer noch saß die Magierin in diesem Stuhl und spürte Tag für Tag schlimmere Schmerzen im Unterleib...oder auch im Bauch, wirklich zuordnen konnte sie das ganze nicht. In den Tagen vor diesem Zwischenfall konnte sie immer wenn es ihr ansatzweise schlecht ging frische Luft schnappen, in diesem alten Haus, vermutlich ein Lagerhaus, der Größe nach zu urteilen, war dies allerdings nicht möglich. Mit Hilfe von Magie konnte sie sich auch nicht befreien, schließlich hatte sie keine der festgebundenen Hände zur Verfügung. Für einen Teleportzauber fühlte sie sich außerdem viel zu schwach. Dieser Kerl hatte es also geschafft, die Magierin in dieser Hölle gefangen zu halten, bis er irgendwo Lösegeld aufgetrieben hatte.

    Lucia war unter Schmerzen erwacht, wieder einmal und hörte Stimmen außerhalb dieses Raumes. Der Entführer schien sich mit einer Frau zu unterhalten, leise und kühl war seine Stimme, genau so wie er auch mit ihr gesprochen hatte, bisher. Ekelhafter Typ. Er war eine Mensch von der Sorte, den sie niemals hätte begegnen wollen. Plötzlich öffnete er die Tür, ließ diese Frau, die sie nur kurz erkennen konnte stehen und trat zu ihr. Eine ganze Zeit lang starrte er nur aus dem ziemlich kleinen Gitterfenster und sagte kein Wort.

    "Wer war diese Frau? Deine Komplizin? Lass' mich endlich frei!" sprach Lucia, als der Kerl nachdenklich aus dem Fenster sah. Plötzlich verfinsterte sich sein Blick noch einmal mehr, als er plötzlich zu ihr schaute. "Sei gefälligst still, dämliches Stück!" maulte er und holte zum Schlag aus, traf sie mitten ihr Gesicht. Der muskulöse Schwarzhaarige hatte wirklich Kraft, denn diese Ohrfeige hatte solch eine Wucht, dass Lucia samt Stuhl erneut umkippte, was ihre Schmerzen noch einmal mehr fördere und sie erstmals wirklich schreien ließ. "Sei gefälligst still!" fluchte der Kerl weiter, während er an ihr rüttelte und ihr zur Ruhe verhelfen wollte, wenngleich mit Gewalt...

  3. Beiträge anzeigen #103
    Provinzheld Avatar von Stella Lestrange
    Registriert seit
    Aug 2011
    Beiträge
    216
     
    Stella Lestrange ist offline
    ,,Seventh ich habe und werde dich nie verraten, wenn du für sie je das Gold bekommen solltest. Dann behalte alles, wirklich alles. Ich habe keinen Anteil verdient.“, meinte Stella, dann ran ihr eine Träne über die Wange und fügte hinzu:,, Wirklich bedauerlich, dass es so auseinander geht. Ich hatte gehofft, dass wir wenigstens Geschäftspartner bleiben würden.“ Dann drehte sie sich um und verließ mit zügigen Schritten das Lagerhaus.

    Während sie an der Taverne vorbei ging, bemerkte die junge Adlige gar nicht das sie den Brief verlor. Sie lief an dem an dem Gebäude vorbei zielstrebig in Richtung ihres Hauses wo ihr Liebster sie bereits erwarten würde. Menschen ändern sich höchstens für Menschen die sie lieben, aber ansonsten hatte Seventh recht, dachte sich Stella verbittert. Dann berührte Stella die Stelle an der Seventh sie geküsst hatte.

    Schließlich erreichte Stella ihr Haus und lief sofort hoch in ihr gemeinsames Schlafzimmer. Sie zog sich aus und legte sie ins Bett hinein. Sie konnte eine lange Zeit nicht einschlafen, da spürte sie wie sich die vertrauten Arme von Eodrian um ihre Taille legten und sie zu ihn herzogen. ,,Liebling.“, hauchte sie müde. Sie war froh das er da war und ihr Trost schenkte. Dann fielen ihr müde die Augen zu und fiel in einen unruhigen Schlaf.

  4. Beiträge anzeigen #104
    Abenteurer Avatar von Seventh
    Registriert seit
    Aug 2011
    Beiträge
    50
     
    Seventh ist offline
    Wie konnte dieses Misstück es wagen Forderungen zu stellen in ihrer misslichen Lage? Seventh konnte es nicht fassen, als sie eine Freilassung forderte. Schon wieder! Was glaubte sie eigentlich, wozu sie hier war? Dies war keine Vergnügungsfahrt, wie ihr adeliges, verdammtes Leben bisher abgelaufen war. Und dann auch noch diese Sache mit Stella Lestrange. Oh ja. Ihre große Liebe kennen gelernt? Ja. Es klang nach einem dieser Märchenbücher, mit der Liebe auf den ersten Blick und diesem ganzen Mist. Vielleicht war diese ganze Sache doch eine Nummer zu groß? Natürlich nur weil man sich auf seine Partnerschaften niemals verlassen konnte.

    "Bleib da liegen und verrote, während ich mir Gedanken mache! Und wage es nicht noch einmal Forderungen zu Stellen, adlige Missgeburt. Niemand - wirklich niemand stellt in dieser Lage Forderungen. Ich habe kein Problem damit dich umzubringen...hast du das verstanden!?" sprach Seventh und ließ die blondhaarige Schwarzmagierin am Boden liegen, die sich vor Schmerzen versuchte zu krümmen. Was zum Beliar ging mit diesem Weibsbild vor sich? Trotz dem wenigen Essen und der Entführung im Allgemeinen hatte Seventh das Gefühl, dass diese Schmerzen einen anderen Hintergrund haben mussten als diese Entführung. Der Schwarzhaarige wollte gerade gehen, drehte sich dennoch erneut zu ihr und fragte schließlich: "Was hast du für Schmerzen?"

  5. Beiträge anzeigen #105
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
    Registriert seit
    Jul 2010
    Ort
    Kastell der Schwarzmagier
    Beiträge
    1.252
     
    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Die Adelige lag am Boden, versuchte sich irgendwie zu bewegen doch sie war dafür zu gut gefesselt. Dieser Kerl verstand etwas davon, andere Leute zu knebeln. Vielleicht war sie nicht das erste Opfer gewesen? Der wütende Schwarzhaarige wollte gerade gehen, als er sich umdrehte und die Magierin nach ihren Schmerzen fragte. Dieser Mann war äußerst seltsam und man ahnte nie so wirklich was er genau von einem wollte.

    "Ich glaube es hängt mit meiner Schwangerschaft zusammen..." antwortete die Grafentochter und konnte dabei den verdutzten Blick von ihm bemerken. Vielleicht würde er sie unter diesen Umständen gehen lassen. Er kam näher an sie heran und richtete sie mitsamt des Stuhles wieder auf, sagte vorerst gar nichts zu der Sache.

    "Hört zu..." sprach Lucia von der Berg, wurde aber gleich wieder von Seventh unterbrochen..

  6. Beiträge anzeigen #106
    Abenteurer Avatar von Seventh
    Registriert seit
    Aug 2011
    Beiträge
    50
     
    Seventh ist offline
    Schwangerschaft? Die blonde Kröte war schwanger? Das bedeutete also das auch sie in den...ekelhaften Genuss von großer Liebe gekommen war, schön zärtlich daran kostete und nun ein kleines Kind aus diesem Liebesspiel hervorbringen würde? Herzallerliebst. Wirklich, da hatten wir schon zwei von der Sorte. Igitt. Seventh hätte am liebsten gekotzt als er die Worte der Entführten gehört hatte.

    "Nein. Jetzt hörst du mir mal zu. Es ist mir völlig gleich ob du schwanger, verliebt, adelig oder einfach nur eine der nervigsten Weibsbilder bist, die mir jemals untergekommen sind. Da musst du jetzt nämlich durch. Ich werde jemanden finden der mir genügend Geld für ein armseliges Stück wie dich gibt und wenn ich dich an irgendwelche Sklavenhändler verkaufen muss...es ist mir völlig egal. Ich werde dich weiterhin mit irgendwelchem, ekelhaften Essen vollstopfen und mit deinen Schmerzen musst du jetzt ganz einfach leben. Hab' ich mich nun deutlich ausgedrückt?!"

    Die Magierin verstummte. Sie sagte gar nichts mehr dazu. Ein letzter abfälliger Blick, bevor sie schließlich seinen eigenen auswich und in eine andere Richtung starrte. In ihrem Gesicht war dennoch noch zu erkennen, dass sie sich mit irgendwelchen Schmerzen quälte. Doch da musste sie nunmal durch.

    "Lucia. Verfluche das Spiel...und nicht den Spieler." Seventh knallte die Tür hinter sich zu und verließ das Lagerhaus, um selbst etwas frische Luft zu schnappen. Das war alles etwas viel auf einmal. Lestrange...ein Name, den er nie wieder vergessen würde...

  7. Beiträge anzeigen #107
    Schwertmeister Avatar von Illdor
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    no home
    Beiträge
    789
     
    Illdor ist offline
    Das schlimmste erwarten?! Was sollte das heißen? Musste der Myrtaner sich jetzt Sorgen machen, dass ihn sein "Partner", wenn er diesen mal für die Zeit so nennen durfte, wie sie noch zusammen reisten, irgendwann verraten würde? Bis zum Stadtrand von Setarrif beschäftigte ihn diese Frage, gab ihm aber auch Anlass nicht wieder mit seinen komischen Weggefährten ins Gespräch zu kommen.

    Die Stadt wirkte ruhig, aber nicht verlassen in dieser Abendstunde. Tavernen und Gaststätten hatte ihre Pforten längst geöffnet und versorgten Nachtschwärmer mit Spaß und Alkohol. Kurtisanen tänzelten ihren Weg entlang, begannen lüstern an sich zu fummeln, als die beiden Reisenden an ihnen vorbeizogen. Betrunkene, die nach Pöbeleien aus waren, kreuzten den Pfad und fingen an zu schubsen und zu rempeln. Doch egal wie schön (verbraucht) die Mädchen auch aussahen, oder wie nervig diese Randalierer auch waren, Finn brachte sich nicht aus seiner Ruhe. Er wollten den Abend nur genießen... Ein Zettel, getragen vom Wind, verfing sich an seinem Beim. Neugierig duckte sich der Grünäugige hin, schnappte sich das Blatt Pergament und las, was wahrscheinlich nicht für seine Augen bestimmt waren:

    'Ferdinant. Wir haben deine blonde Freundin entführt. Wir erwarten den Betrag von Zehntausend Goldmünzen für die Freilassung deiner adeligen Freundin, andernfalls werden wir sie in Beliars Reich befördern. Über den genauen Ort der Geldübergabe werden wir dich rechtzeitig informieren. Für die Beschaffung des Goldes hast du drei Tage Zeit.'

    "Azil! Komm mal her, du Affe..." Zögernd zeigte der Dieb dem Varanter die Botschaft. Was ihn stutzig machte waren die Beschreibungen gewesen. Dass gar kein Name in dem Brief genannt wurde, fiel zunächst gar nicht auf. Blond und adlig...Beliars Reich?... Klang leicht nach Lucia, aber solche Zufälle gab es auf dieser Welt nicht und warum sollte er sich um das Weibsbild kümmern, sollte sie denn wirklich entführt worden sein? Die Nachricht schien an ihren jetzigen Verlobten zu sein, mehr oder weniger ließt es sich jedenfalls heraus... Finns Gesichtsausdruck verspannte sich und Wut zeichnete sich auf seiner Miene, aber auch ein wenig...Mitleid...

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #108
    Ritter Avatar von KARhaBs
    Registriert seit
    Nov 2005
    Ort
    Im Schatten hoher Säulen, düsterer Gänge und Pforten. Im Kastell des Zirkels.
    Beiträge
    1.902
     
    KARhaBs ist offline
    Die Nacht war weit voran geschritten und nur die Leuchten der breiteren Pflaster und der halbe Mond schufen ein wenig Licht in Setarrif. Die Gassen kundtschaftete man besser bei Tage aus, doch die Nacht verhieß Entdeckungen anderer, verheißungsvoller Natur.
    Die Stille der Seitengassen wurde anschwellend, je näher man den Hauptstraßen und Plätzen kam, von Fußgetrappel und Stimmen abgelöst. Wie in jeder Stadt gab es auch hier Gegenden, die man Nachts besser mied, wollte man nicht den ewigen Schlaf riskieren und den Nachkommen alles, außer dem, was man am Leibe trug, vermachen. Der Königsplatz aber sollte selbst zu später Stunde keine außerordentliche Gefahr darstellen. An dessen Rand, nahe dem Tempel des Adanos, stand ein auf den ersten Blick bezauberndes Paar. Ihre Haar war von goldenem blond, das ihr offen und lang bis zur geschnürten Taille fiel, seines kurz und schwarz. Ihre Kleidung verriet, dass sie aus wohlhabendem Hause stammten, doch die Abstinenz einer Anstandsdame ebenso, dass beide ihren Elternhäusern entwachsen waren und eigenen Geschäften nachgingen. Zweifelsohne mühte sich der stattliche Recke der lieblichen Dame den Hof zu machen. Seine Gesten verrieten eine gewisse Routine in dem, was er tat und auch eine gewisse Vertrautheit der beiden ließ sich aus der Unterhaltung erahnen. Sichtlich angetan, aber schicklich genug, die schmalen Hände im Schoß ihres roten, langen Kleides zu kreuzen, lauschte sie, mit funkelnden Augen, den Ausführungen des Werbenden, als eine düstere, schmale Gestalt sich aus den Schatten des Mauerwerks auf die Turtelnden zubewegte. Der schnelle, aber unnatürlich abgehackt wirkende Schritt der Kreatur ließ dessen schwarzen Fetzenmantel wehen, der ihren Körper und mit der Kapuze auch deren Kopf, vollständig verbarg. Ein Klicken, als würden große Vögel über das Pflaster eilen, begleitete die Schritte. Weder sie noch er lauschten, so vertieft waren sie in ihre angeregte Konversation und erst dem jungen Mann stach das Wesen, das ein wahrlich seltsam gefährlich anmutender Mann sein mochte, ins Auge, als dieses schon fast heran war. Schützend stellte er sich vor die elde junge Dame und griff nach dem Rapier, der ihm, in teurer Scheide, neben der Hüfte befestigt war. Den Moment abwartend, wie es ihm aufgetragen, blitze nun, da der Blick der Dame auf das Wesen vom Recken verdeckt wurde, unter der Kapuze ein blanker Totenschädel hervor, zeigte sich dem jungen Mann gerade lange genug und verschwand wieder im Schatten des lumpigen Gewands. Dem Edelmann gefror das Gesicht zu einer angstverzerrten Grimasse und mit einem spitzen Schrei, der gar nicht recht zu seiner Statur passen mochte, wendete er sich um und rannte, die junge Dame aus allem Denken verbannt, Richtung Tempel in die Nacht. Ohne Beschützer sah sich die Holde nun der Willkür des Fremden ausgeliefert und bangte wohl um ihr Leben, wenn allein der Anblick dieses in Schatten gehüllten Mannes selbst ihren Verehrer in die Flucht geschlagen hatte. Ihrer Furcht zum Beweis erschien ein langes, rostfleckiges Messer in der Rechten des Fremden und wieder hatte er sich in Bewegung gesetzt. »Das erlaube ich nicht.« Die ausreichend laute, aber so überaus souverän gemachte Feststellung, ließ die Mantelgestalt erstarren und sich nach der Quelle der Worte umwenden. Auf den gepflasterten Platz war ein junger Mann aus den Schatten getreten, der, so dachte die schöne Frau in ihrer Angst, wohl soeben aus der Oberstadt gekommen sein musste. Sein Haar war lang und fiel ihm in Locken über die Schultern auf den Rücken, sein schwarzer Gehrock, nicht eben aufwendig, war von edlem Schnitt. Er schritt selbstsicher und mit einem blauen Feuer der Entrüstung in den Augen auf den Angreifer zu. Dieser schritt rückwärts, als sei er vom bestimmten Auftreten des Neuankömmlings aus der Fassung gebracht und floh schließlich, dem Werbenden gleich, in die Dunkelheit der nächtlichen Stadt. Und in eben jenem Moment, da der blonde Retter die verängstigte Schönheit erreicht hatte, zerfiel der in Lumpen gekleidete Tunichtgut zu Staub.
    »Geht es euch gut?« fragte KARhaBs und schenkte der Geretteten ein Lächeln, das zur einen Hälfte ihr und zur anderen seinem gelungenen Plan galt...

  9. Beiträge anzeigen #109
    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
    Registriert seit
    Nov 2004
    Beiträge
    952
     
    Sarpedon ist offline
    Sie umkreisten sich. Er und Estefania. Daneben trainierte Taeris. Aber das interessierte Sarpedon nur am Rande. Er war darauf erpicht sich vor seiner Lehrmeisterin keinen Blösse zu geben. Er parierte, wie sie es ihm gezeigt hatte, griff an, wenn er es für richtig hielt und hielt sich wider Erwarten eine Zeit lang gar nicht so schlecht. Er war sich trotzdem sicher, dass Estefania ihn schon lange kalt gemacht hätte, wäre es in einem Kampf um Leben und Tod gewesen.

    Dann drifteten ihre Schwerter plötzlich seitlich weg. Beide zusammen. Einem momentanen Impuls folgend winkelte Sarpedon das Knie leicht an, hob den Fuss und setzte zum Tritt an. Die brachiale Kampfkunst, die er noch niemals zuvor angewandt hatte und dennoch zu verstehen schien. Sie war nicht perfektioniert. Dennoch hätte er die Schöne wohl aus den Latschen gehauen. Er stoppte allerdings mitten in der Bewegung und bemerkte überrascht.
    "Da hat mir wohl Taeris doch etwas beigebracht."
    Sprach er und warf einen flüchtigen Blick auf den Trainierenden hinüber. Er hielt das Schwert gerade in der Linken Hand und stellte sich damit nur bedingt geschickt an. Andererseits musste der Schurke zugeben, dass er noch nicht einmal mit der Rechten komplett beherrschte. Gut, dass sich selten jemand in den Hinterhof verirrte, seit Ferdinant in der Tavernen drinnen schlief.

    "Weiter?"
    Wollte er dann wissen und bereitete sich auf die nächste, schweisstreibende Runde vor.

  10. Beiträge anzeigen #110
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    Hashashin-Meister
    Beiträge
    1.220
     
    Azil Al-Fidai ist offline
    "Huu...", machte Azil unbeabsichtigt, als sie an den Kurtisanen vorbeigingen, und unterdrückte das Verlangen nach einer Nacht ohne Sorgen, die er so lange nicht mehr gehabt hatte. Es war schon so lange her, dass es ihm wirklich, wirklich schwerfiel, nicht nur das Verlangen zu unterdrücken, sondern auch Illdor weiterhin hinterher zu gehen - gerade. Glücklicherweise rannte ihn dabei ein Betrunkener beinahe komplett über den Haufen, was seine Aufmerksamkeit beanspruchte und ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbrachte. Seufzend wich er dem Mann aus, tänzelte ein wenig zur Seite, als er sogar zum Schlag ausholte und stelle dem Betrunkenen ein Bein. "Zuviel Alkohol ist nicht gut für dich, mein Freund.", witzelte er, folgte seinem Reisegefährten weiter. Wohin wollte er eigentlich? Sie waren schon ziemlich weit in Richtung Stadtmitte gegangen... Plötzlich blieb Finn stehen - und riskierte damit, das Azil in ihn hineinrannte. Im letzten Moment wich der Varanter aus, stand vor ihm und legte den Kopf schief. "Was ist das?", fragte er neugierig. Wenn ein einfaches Stück Papier Finn so in Anspruch nahm, würde es wohl wenigsten interessant sein - aber wieso, warum, weshalb? Nachdenklich sah Azil Finn ins Gesicht, sah die ziemlich konträren Gefühle darin und klaute ihm den Zettel aus der Hand. "Was ist denn das, was dich so aus dem Konzept bringt?", kicherte er, las schnell den Text, runzelte die Stirn.

    "Das ist ein Brief.", stellte er scheinheilig fest. Das war ja klar. "Ein Erpresserbrief anscheinend. Aber inwiefern geht uns das etwas an?" Kurz schwieg er, warf noch einen Blick auf den Zettel, warf ihn Finn dann zusammengeknüllt wieder zu. "Zehntausend Goldmünzen? Was für ein Wucher für eine einzelne Frau, auch, wenn sie adelig sein sollte. Und das auch noch in drei Tagen - das ist eine wirklich kurze Zeit. Unrealistisch beinahe." Summend sah er sich um, als würde er einen Überfall erwarten, spürte jedoch, dass ihnen im Moment keine Gefahr drohte. Jedenfalls nicht akut. Außer dass sich Finn aus diesem Zettel mehr zu machen schien als er - also musste er wohl etwas daraus lesen kennen, was er nicht konnte. "Warte, warte!", machte er, schmunzelte. "Sag' nur, du kennst diese blonde, adelige Frau?" Neugierig beobachtete er den Gesichtsausdruck Finns, grinste. "Offensichtlich. Was hast du vor? Willst du ihr 'helfen'? Genug Gold hättest du theoretisch wahrscheinlich sogar, jedenfalls wenn du bei den Hehlern deine Ware loswirst." Nachdenklich beobachtete er, wie sich hinter einem Fenster eines Bordells eine Kurtisane räkelte. "Oh, du willst ihr wirklich helfen, oder?" Der Varanter schien erstaunt. "Ich dachte, du wärst von Frauen enttäuscht, seit deine Verflossene dich so schrecklich betrogen hat?" Finn sagte immer noch nichts. Aber sein Gesichtsausdruck war wie ein Buch, in dem er lesen konnte. Azil seufzte. "Bitte, bitte... wenn du Hilfe brauchst, sag mir Bescheid."

  11. Beiträge anzeigen #111
    Abenteurer Avatar von Seventh
    Registriert seit
    Aug 2011
    Beiträge
    50
     
    Seventh ist offline
    Nachdenklich schlenderte Seventh durch die Gassen der großen Stadt Setarrif, das Lagerhaus längst hinter sich gelassen, mit den Gedanken bei allem, was ihn zur Zeit wohl bewegen sollte, wenn es denn so wäre. Wie sollte er diese blonde Frau loswerden und dabei auch noch Geld machen, wenn der eigene Mann kein Interesse mehr daran zeigte oder nicht auffindbar war? Wie sollte er Partnerschaften weiterführen, wenn die Partnerin den Gefühlen eines einzelnen Menschen so verfallen war, dass es einen leichten Würgereiz beim Schwarzhaarigen auslöste?

    Zu dieser Stunde waren kaum noch Menschen auf den Straßen. Das war allerdings nicht wirklich dramatisch, schließlich war der Streuner ohnehin lieber alleine. Seventh kam lediglich an zwei jungen Männern vorbei, die über irgendwelche Erpresserbriefe und einer großen Summe Gold sprachen...

    Moment? Hatten die beiden gerade wirklich über Erpresserbriefe und Goldsummen gesprochen? Seventh blieb kurzzeitig verdutzt stehen, schaute, etwas abseits der beiden kühl in ihre Richtung und hörte etwas mehr von dem, was sie erzählten. Und tatsächlich hielt einer der beiden eben jenes Schriftstück in den Händen, welches vor einigen Stunden noch Stella dabei gehabt hatte. Das konnte doch nicht wahr sein? Hatte dieses Misstück etwa diesen Brief weg geworfen, nach dem Gespräch im Lagerhaus? Seventh war fassungslos, wurde blass, wandte seinen Blick schnell von den beiden ab und lief hektisch weiter. Als er gerade eben noch seelenruhig durch die Gegend spazierte, wusste er jetzt nicht wie er mit der Situation umgehen sollte, wenn die bekloppte Lestrange den Brief jetzt schon in die schöne, große Stadt hinausgetragen hatte...was, wenn die Stadtwachen, oder schlimmeres das Haus ausfindig machen würden?

  12. Beiträge anzeigen #112
    Schwertmeister Avatar von Illdor
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    no home
    Beiträge
    789
     
    Illdor ist offline
    Azil schien sich mehr für die weibliche Gesellschaft zu interessieren, als für diesen...Erpresserbrief, wie er es so schön nannte. Finn sah seinen Blicken nach, entdeckte die schemenhafte Kurtisane, die sich hinter einer Fensterscheibe schlangenhaft auf irgendetwas oder irgendwem...räkelte. Er verzog seine Miene, gab ein leichtes Knurren von sich. "Wovon sprichst du?!" Mit einem Schlag gen die Schulter des Lüstlings lenkte Finn Azils Blicke wieder auf das Blatt Pergament, weg von dem verschwommenen Abbild eines wogenden Busens. "Von welcher Verflossenen redest du? Und ich kenne diese Frau nicht, aber ich mag es nicht, wenn Menschen aus irgendwelchen Gründen einfach der Freiheit entraubt werden." Gelogen, doch gab es keinerlei andere Möglichkeit dem Varanter seine Vergangenheit zu verschweigen. Der Dieb glaubte nicht daran, dass es sich in dem Drohbrief um Lucia von der Berg handelte. Und dass dann dieser Brief auch noch wie von Geisterhand geführt direkt sich in seine Fingern verfing...nein, solche Zufälle gab es nicht. Und wenn doch, dann war es sicher nur eine Illusion gewesen. Oder ein finsterer Traum. Erschaffen von der Hexe selbst um dem Myrtaner ein weiteres Mal weh zu tun.

    Finn blickte verzweifelt um sich, bemerkte dabei einen Mann der sich hektisch davon schlich. Anscheinend hatte dieser den beiden Reisenden beobachtet, wenn nicht sogar gelauscht. "Sehr merkwürdig, findest du nicht auch? Und jetzt hör endlich auf den Mädchen nachzuschauen! Dafür hast du später noch Zeit..." Um nicht aufzufallen, entschieden sich die beiden für die unkomplizierte Art von Verfolgung: Über die Dächer von Setariff. Der Dieb mit den Händen in der Hosentasche wanderte von Dach zu Dach, versuchte dabei sowenig Geräusch wie nur möglich zu machen. Auch der Varanter, ein wirklicher Affe, hüpfte lautlos von Haus zu Haus. Ihr Ziel, ein relativ großgewachsener Mann von kräftiger Statur und dunklen Haaren - nein - pechschwarzen Haaren, marschierte rasch durch die Straßen und bog bei der nächstbesten Gelegenheit in eine dunkle Gasse. Oft schaute dieser nach hinten, um sich wahrscheinlich zu vergewissern, dass ihm niemand folgte... "Nun, mein Lieber.", rief der Myrtaner von oben. "Warum so eilig? Das Nachtleben ist doch in der anderen Richtung, nicht Azil?" Grinsend sprang er hinunter, näherte sich dem Ziel. "Jedoch...sollte dein Handeln etwas mit diesem Erpresserbrief zu tun haben, dann verstehe ich nur zu gut...warum du dich nun lieber in Sicherheit bringen willst..."

  13. Beiträge anzeigen #113
    Abenteurer Avatar von Seventh
    Registriert seit
    Aug 2011
    Beiträge
    50
     
    Seventh ist offline
    Eilig hatte sich Seventh fort bewegt um aus den Blicken der jungen Männer zu verschwinden. Wohlmöglich war es auch nur allzu auffällig gewesen, dennoch, wieso sollten sie dabei ausgerechnet auf ihn kommen? Einige Male drehte sich der muskulöse Kerl um, erblickte gar niemanden mehr und bog letztlich in eine dunkle Gasse ab um den schnellsten Weg zum Lagerhaus zu suchen. Plötzlich ertönte eine Stimme von den Dächern.

    "Eilig? Nun..es ist...schon sehr spät...findet Ihr nicht?" antwortete Seventh, als einer der beiden Fremdlinge hinunter sprang und mit ihm sprach. "Nun...euer Gespräch war...nicht gerade schön und da suchte ich lieber das Weite...als letzten Endes noch Mitglied eines...krummen Dinges zu werden, richtig?" fügte Seventh hinzu und lügte dabei wie in einem schlechten Buch geschrieben.

    Er pausierte kurz, wich den Blicken seines jungen Gegenübers aus. Kannte er etwa die blonde Magierin, die er gefangen hielt? Nein, das konnte nicht sein. Das wäre viel zu viel Zufall für diese eine Nacht. Stella konnte den Brief unmöglich gerade jemanden gegeben haben, der dieses Weib kannte, geschweige denn viel er gerade diesen Leuten in die Hände. Nervös tippte Seventh mit seinem rechten Zeigefinger gegeben sein rechtes Bein, blickte den Fremden an und fügte noch etwas hinzu, bevor er sich auf den Weg machte weiter zu laufen: "Ich habe nichts mit einer Entführung am Hut. Ich kenne keine Blondinen. Ich weiß nicht wer Ihr seid und was das soll. Lasst mich zufrieden!"

  14. Beiträge anzeigen #114
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    Hashashin-Meister
    Beiträge
    1.220
     
    Azil Al-Fidai ist offline
    Der seltsame Typ, der sie belauschte - den hatte er bemerkt, aber das Finn gleich auf ihn losgehen wollte hatte er so nun nicht erwartet. Seufzend sah der Varanter noch einmal zu dem Bordell, dass er jetzt eigentlich lieber gehabt hätte als eine nächtliche Verfolgungsjagd, folgte dann aber dem Myrtaner, der offensichtlich eine Verfolgung über die Dächer bevorzuge. Azil selbst fand das seltsam, ja, aber unterlegen war er Finn nicht, im Gegenteil. Seine Erfahrung - von der er nicht wusste, woher sie kam - half ihm, den jungen Mann ohne Probleme einzuholen und dann auch mitzuhalten. "Übrigens..", vermittelte er Finn, während sie über die Dächer huschten. "Ich rieche Lügen förmlich. Ich mag nicht der freundlichste Mensch sein, der lebt... auch nicht der rücksichtsvollste oder stärkste, aber ich kann Lügen ohne Probleme entschlüsseln, wenn sich derjenige, dem ich gegenüber stehe, auch der Lüge bewusst ist. Und eben hast du zwar nicht wirklich gelogen, aber ich denke, du hast zumindest eine starke Vermutung, was diese Frau angeht." Seufzend nahm er Anlauf, sprang auf das anliegende Hausdach. "Und übrigens, lass mich den Mädchen nachschauen. In Schwarzwasser gab es nun einmal nichts, was es wert gewesen wäre, es anzuschauen - nun, mit einigen Ausnahmen, aber da sind selbst diese Kurtisanen hier in Setarrif schwerer zu haben." Grinsend hielt er an, als Finn den Fliehenden ansprach und sich vor dem Mann in die Gasse fallen ließ. Azil blieb noch kurz in Reserve auf dem Dach, dann sprang er hinter den schwarzhaarigen Möglicherweise-Entführer und kicherte leise.

    "Du willst kein Mitglied eines krummen Dinges werden? Wir sind zwei einfache Reisende, die nichts Böses im Schilde führen.", meinte Azil scheinheilig. "Ich habe es eben schon meinem Kameraden gesagt: Ich kann Lügen förmlich riechen. Und das du keine einzige Blondine kennst, wage ich doch zu bezweifeln." Er grinste. "Mindestens diese..." Der Varanter verstummte, schüttelte bedauernd den Kopf. Später, Azil, später., sagte er sich selbst, legte dann den Kopf schief. "Jedenfalls hast du eben nicht ganz die Wahrheit gesagt."

  15. Beiträge anzeigen #115
    Schwertmeister Avatar von Illdor
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    no home
    Beiträge
    789
     
    Illdor ist offline
    Auf Azils..."Provokation" ging der Myrtaner nicht ein, versuchte es teils zu ignorieren, aber es gelang ihm nicht. "Ja, ich habe eine Vermutung, wer diese Frau sein könnte und nun lass mich zufrieden..."

    Vor ihm stand der Mann, verängstigt... hatte sichtlich etwas zu verbergen. Azils Kichern machte dem Dieb Angst, und verursachte teils solch ein Schauern, dass der Befragte ihm in dem Moment fast Leid tat. "Der Bursche ist klug...er lügt...", erklang es geisterhaft aus Finns Rucksack. Mit einem Schütteln brachte dieser den Schädel zum Schweigen. Irgendwie schien dieses Ding immer eine Art Intuition zu haben. Er konnte spüren, welche Gefühle in einem schlummerte. Er konnte fühlen, welche Sorgen einem plagten... "Wie von meinem ...Freund gerade gesagt, wir sind lediglich zwei Reisende. Eigentlich ist es uns egal, wenn du hier zu verarschen versuchst, aber wir sehen es einfach nicht gerne - wirklich nicht gerne - wenn unschuldige Menschen solchen widerwärtigen Spielen zum Opfer fallen." Grinsend trat er dem Ziel näher, schluckte und seufzte. "Also...ich finde, es ist eigentlich nicht spät, oder was meinst du Azil?" Kurz winkte dem Varanter zu. "Nein, im Gegenteil. Es ist der perfekte Zeitpunkt um jemanden Informationen rauszuprügeln, ohne, dass auch nur irgendjemand das merkt...Ich mache dir einen Vorschlag. Du sagst uns, wo diese Frau ist und wir lassen dich gehen. Vielleicht bekommst du ja etwas von deinem - wie viel wolltest du? 10000 Goldstücken..."

  16. Beiträge anzeigen #116
    Abenteurer Avatar von Seventh
    Registriert seit
    Aug 2011
    Beiträge
    50
     
    Seventh ist offline
    Seventh musterte die beiden Kerle. Er fürchtete sich nicht vor diesen Personen, sondern vor den größeren Konsequenzen, welche diese Geschichte mit sich bringen könnte. Genau an dieser Stelle hätte er Stella Lestrange gebraucht, welche ihm aus dieser aussichtslosen Lage hätte bringen können.

    Letztendlich lächelte Seventh. Sofern man seinen emotionslosen Blicken und seinem nichtssagenden Gesicht ein Lächeln zumuten konnte. Er leckte sich einmal die Lippen, schaute nach links und rechts und betrachtete die beiden.

    "Soso. Also bin ich gerade an zwei Pfeifen geraten, die das nervige Magiermädchen kennen, hm?" lachte Seventh also, mit einem Hauch von Wahnsinn. "Dann brauche ich diesen...Ferdinant also nicht mehr...wie dem auch sei. Dann gelten für euch die selben Regeln. Ich erwarte Zehntausend Goldstücke. Allerdings habt ihr nur einen Tag Zeit. Das arme Ding hat starke Schmerzen...ich glaube lange macht sie es nicht mehr. Wir treffen uns morgen Abend an Ort und Stelle wieder. Dann kriegt ihr dieses Weibsbild...ihr könnt mich natürlich auch töten...dann wird sie elendig verrecken, als gäb's keinen Morgen..." sprach Sevent weiter, ruhig, gelassen und eiskalt, als würde Beliar selbst durch ihn sprechen. Schließlich drehte er sich einfach um und lief in Richtung 'Sturzkampfmöwe'. Selbst zwei einfache 'Reisende', wie sie sich vorstellten wären intelligent genug ihm zum Lagerhaus zu folgen...so würde er das Blondchen für eine Nacht allein lassen und bis Morgen warten und erst zurück kehren, wenn die Luft rein ist...

  17. Beiträge anzeigen #117
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    Hashashin-Meister
    Beiträge
    1.220
     
    Azil Al-Fidai ist offline
    Ein leises Seufzend drang aus dem Munde Azils - wie so oft in letzter Zeit - und er stand von der doch noch recht kühlen Bank auf, auf der er gesessen hatte und darauf gewartet hatte, dass die Sonne aufging. Leider hatte er nicht wirklich Erfolg gehabt: Die Sonne war zwar da, aber nicht so, wie er es sich erhofft hatte. Immer öfter in letzter Zeit vermisste er die Wüste, die unerbittliche Hitze, den Sand und die Trockenheit, die alles so schwer und doch so einfach machte - seine Heimat. Hier auf Argaan war es entweder ein bisschen warm oder ein bisschen kalt - aber an den teils extremen Bedingungen, die in Nordmar und Varant geherrscht hatten, kam es nicht heran. Argaan war lauwarm, genau wie die meisten seiner Bewohner, und das störte den jungen Mann irgendwie. Die Kopfschmerzen, die ihn in letzter Zeit geplagt hatten, waren in diesem Moment jedoch wie weggezaubert; Ein gutes Zeichen, fand er, und trottete langsam zu dem Gasthaus zurück, in dem er und Finn die Nacht irgendwie überstanden hatten. Es war schon Glück gewesen, dass ihnen der Besitzer überhaupt noch zwei Zimmer hatte anbieten können - vielleicht lief das Geschäft ja nicht gut? Der junge Mann, der zu solch früher Stund' noch beinahe alleine auf den Straßen war, strich sich durch die tiefschwarzen Haare, die er heute morgen nach einem ziemlich langen, säubernden, erfrischenden Bad - sogar mit Seife! - am unteren Ende mit einem Band zusammengebunden hatte, so das seine Haarpracht nun wenigstens ein wenig gebändigt war. Noch dazu war er in einem Geschäft für Kleidung gewesen, hatte sein letztes Gold dafür verwendet, sich neu einzukleiden, auch wenn er fast genauso aussah wie vorher. Allerdings waren diese neuen Kleidungsstücke von deutlich besserer Qualität als vorher - seine vorige Kleidung stammte... woher eigentlich? Das hatte er vergessen. "Verdammt!", murmelte er halbwegs belustigt. Er wusste nicht einmal mehr woher seine eigene Kleidung stammte? Ein leichtes Grinsen huschte über das Gesicht des Varanters. Er war gut drauf. Und hungrig.

    Einige Zeit später saß er an dem Tisch des Gasthauses, machte sich über das doch recht karge Mahl her, aber es reichte ihm - Brot, Wurst, Käse, alles, was ein hungriger Reisender an einem Morgen wie diesem brauchte. Während er aß, fragte er sich, was Finn wohl jetzt tun würde. Würde er diesen Entführer davon kommen lassen? Würde er das Geld aufbringen oder sich etwas anderes ausdenken? Azil selbst hatte einige Ideen gehabt, hätte den Mann sogar ohne Probleme aufhalten und halbwegs bis zum Tode foltern können - aber sein Gefährte schien eine andere Vorstellung davon gehabt zu haben. Und der Varanter wollte ihm das überlassen. Das hier war nicht sein Kampf, ganz offensichtlich. Wenn überhaupt übernahm der Harlekin eine unterstützende Rolle, die man aber notfalls wohl auch weglassen könnte. Schmunzelnd beendete er sein Mahl, leerte einen großen Holzbecher mit offensichtlich selbst gepresstem Apfelsaft und seufzte zufrieden. Ja, es war gerade wohl die reichste Jahreszeit für solche Dinge.

    Sein Magen war nun also einigermaßen befriedigt. Was konnte er jetzt noch für sein leibliches Wohl tun? Im Moment fiel ihm nur noch eine Sache ein, aber im Moment war er wirklich zu rastlos, um das durchzuziehen - außerdem hatte er kaum Gold mehr. Azil nahm sich vor, bei der nächsten Gelegenheit einen kleinen Raubzug durchzuführen, einfach, damit er überleben konnte. Das war jawohl nicht zuviel verlangt. Summend stieg er die Treppen zu den Zimmern hoch, trat Finns Tür ohne anzuklopfen auf und sah, dass der Mann immerhin schon wach, aber offensichtlich noch nicht ganz bei der Sache war. Nun, soweit Azil das mitbekommen hatte, war Finns Schlaf in letzter Zeit nicht der Beste gewesen. Er hatte sich also nur wiedergeholt, was ihm zustand. "Bist du wach? Lass hören, was du vorhast."
    Geändert von Azil Al-Fidai (10.11.2011 um 14:32 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #118
    Provinzheld Avatar von Stella Lestrange
    Registriert seit
    Aug 2011
    Beiträge
    216
     
    Stella Lestrange ist offline
    Stella saß neben Eodrian, welcher ihr laut aus einem Buch vorlas. Die Schreibübungen hatte er für heute Beendet und nur noch das Lesen war an der Reihe. ,,Es wird immer besser, einfach weiter üben.“, meinte Stella und Eodrian las danach weiter. Sie erklärte ihm, wie man gewisse Begriffe richtig aussprach sie merkte das er sich an ihnen schwer tat. ,,Bis auf die vereinzelten Wörter hast du dich sehr sehr gesteigert.“, erwiderte die Schwarzhaarige.

    Als sie schließlich fertig waren, da räumte die enterbte Adlige das Buch auf. Sie wurde etwas nachdenklich, sie hatten noch gar nicht über das gestrige Geschehen gesprochen. Sie griff in die Tasche, in der sich der Brief befunden hatte. Doch der Brief war weg und ihr Herz fing an wild zu klopfen. Sie hatte den Brief tatsächlich verloren, dies konnte sie in eine sehr unangenehme Lage bringen. Sie atmete tief ein und aus um sich zu beruhigen. Danach setzte sie sich auf Eodrians Schoss.

  19. Beiträge anzeigen #119
    Waldläufer Avatar von Eodrian
    Registriert seit
    Oct 2011
    Beiträge
    133
     
    Eodrian ist offline
    Und wieder hatten die beiden den ganzen Tag gelernt, Eodrian war fleißig, denn er wollte diese Kunst unbedingt beherrschen.

    Er freute sich über das Lob von Stella und hatte das Gefühl schon einige Schritte näher an seinem Ziel zu sein.

    Die beiden hatten den ganzen Tag über nicht den gestrigen Abend gesprochen und Eodrian dachte viel darüber nach, was geschehen sein konnte, denn Stella wirkte hin und wieder selbst sehr nachdenklich.

    Als sie das Buch wegstellte bemerkte Eodrian wie sie plötzlich stocksteif stand und die Augen aufriss, doch sie hatte sich schnell wieder gefasst und ließ ihre Augen aus dem Fenster wandern. Nachdenklich musterte sie das gegenüberliegende Haus.

    Doch sie merkte wie Eodrian sie aufmerksam ansah, also drehte sich sich zügig um und setzte sich auf seinen Schoß.

    Er nahm ihre Hand und spürte ihr wie schnell ihr Herz klopfte.

    "Was ist denn los mit dir?" fragte er vorsichtig, mit einer mehr besorgten als vorwurfsvollen Stimme.

    Sie schaute ihn kurz an und blieb stumm. Sie legten ihren Kopf auf seine Schulter.

    Eodrian hakte nach: "Erzähl schon von gestern Abend, Liebling."

  20. Beiträge anzeigen #120
    Schwertmeister Avatar von Illdor
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    no home
    Beiträge
    789
     
    Illdor ist offline
    Binnen weniger Minuten war alles vorbei. Finn löste zu Boden blickend seinen Griff und ließ von dem Entführer ab. Dann sah er zu wie dieser in der Dunkelheit verschwand. Trotz des des Einwandes von Azil, man könnten den Mann trotzdem die Informationen rausprügeln, gab der Myrtaner seinen Gefährten eindeutig zu wissen, dass dieser nichts, aber auch gar nichts ohne seiner Einwilligung unternehmen durfte. "Das ist nicht dein Kampf...aber ich bin dir dankbar für die Unterstützung" Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf, stellten sein Vorhaben in eine zwielichtige Ebene. Der Dieb fragte sich, ob er das Richtige tat. Warum sollte er der Adligen zur Hilfe kommen? Lieber würde er sie doch elendig verrotten sehen, oder...nicht?

    Am nächsten Morgen weckte ihn der Varanter mit einem Tritt gegen seine Tür. Nun, wecken konnte man dies nicht nennen, denn immerhin war er schon wach. Viel hatte Finn letzte Nacht nicht geschlafen, wie auch immer, ihn plagten Gedanken wegen der Entführung. Es war seine Natur gewesen, rücksichtslos und hinterhältig zu sein, doch dieses eine Mal war Lucia das Opfer gewesen...und sie konnte nichts dafür. "Es könnte sein, dass ich sie kenne und wahrscheinlich hast du das schon längst gemerkt. Dir kann man echt nichts vormachen..." Finn seufzte und erhob sich vom Bett. Seit dem Morgen hatte er sich gekrümmt auf die Matratze gelegt, hatte dabei sein Kopf hin und wieder Mal leicht gedreht und geschüttelt, aber viel bewegt hatte der Myrtaner sich nicht. Knackend stand er auf und ging zu seiner Tasche hinüber. "Als erstes würde ich dir gerne jemanden vorstellen. Azil...", murmelte er und kramte den grinsenden Schädel raus. "...das ist Humbart. Wahrscheinlich war er mal - zu seinen Lebzeiten natürlich - ein Magier gewesen...oder so etwas in der Art. Er hat die schlimme Angewohnheit ständig seinen Senf abgeben zu müssen. Aber er hat auch gute Fähigkeiten... je nach dem wie man es betrachtet. Jedenfalls sagte er mir, frag mich nicht wie das sein kann, aber womöglich haben alle Magier irgendwie eine Verbindung zueinander, dass dieses Mädchen in dem Erpresserbrief schwanger sein könnte." Finn verstummte, wartete auf eine Reaktion von Azil, doch keine kam. Genervt sah er aus dem Fenster, dass er letzte Nacht geöffnet hatte, um etwas frische Luft in diesen stickigen Raum zu lassen, und seufzte, wie er es in letzter immer öfters tat. "Stell mir bitte keine Fragen, aber ich will diese Frau retten. Ein Kind kann nichts für das, was seine Mutter eins getan hat, verstehst du? Ich habe einiges an Gold, jedoch reicht es nicht. Ich hatte zwar gesagt, dass es mein Kampf ist, aber ohne deine Hilfe werde ich es nicht schaffen, bis zum Sonnenuntergang jemanden zu finden, der mir meine ganzen Steine abnimmt. Ich habe meine Beute aufgeteilt und vielleicht haben wir zusammen mehr Glück. Dort liegt der Beutel." Der Braunhaarige deutete auf den Sack auf dem Tisch. "Glaub mir, ich würde dich um nichts bitte, wenn es nicht wichtig wäre."

Seite 6 von 21 « Erste ... 23456789101317 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide