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  1. Beiträge anzeigen #241
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Wendel lehnte sich zurück und tat es Jerlon gleich. Während Marvins Hand sofort in die Höhe geschossen war, hatte Moddaen gewartet, bis alle Augenpaar gespannt auf seine Bewegungen geachtet hatten. Der Ganove, welcher Meister Carlos ersetzte, wartete bis nur noch Jerlon, Darlen und er selbst die Hand nicht gehoben hatten. Dann nickte er unter dem gestrengen Blick Moddaens dem Meister der Kriegsgeschichte zu und sie streckten gleichzeitig ihre Schwurhände in die Luft. Übrig blieb nur noch Darlen, welcher quälend langsam und unter Zähneknirschen dann doch die Hand hob. Eine andere Wahl hatte er ja auch gar nicht. So demokratisch diese Wahl auch anmasste... wer am Ende des Kampfes auf der falschen Seite stand, zog den Schwanz entweder gründlich ein oder verliess das Land und dies galt nicht nur in Varant.

    Wendel wollte schon den Mund aufmachen, als der Lehrmeister der Kraft ihm zuvorkam und verkündete, die Mordanschuldigung gegen Raad sei damit fallengelassen. "Hier gibt es einige leere Sitze", stellte Thoke anschliessend fest. "Wir sollten uns sogleich der Aufarbeitung der Mitgliedschaften widmen. Ich schlage vor, wir setzen die Mitgliedschaften auf den Stand vor der ersten Entlassung durch die ehemalige Leiterin Sheila. Dann wäre beispielsweise nicht nur Moddaen, sondern auch Raad wieder ein Mitglied unserer Gemeinschaft. Arjen, könnt ihr uns die nötigen Dokumente besorgen? Ihr kommt in dem Chaos, welches Siegmund und Sheila hinterlassen haben sicherlich am besten zurecht."

  2. Beiträge anzeigen #242
    Provinzheld Avatar von Die Klingen
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    Die Klingen ist offline

    Moddaen

    Moddaen lehnte sich in seinem Stuhl zurück und gestattete sich für einen Augenblick ein zufriedenes Lächeln, welches noch immer spielend über seine Lippen tollte, als die Worte Candaals bereits verklungen waren.
    Arjen dagegen hielt seinen Kopf gesenkt. Er schien zu wissen, warum er hier war, und vielleicht tat er sogar besser darin, nichts zu sagen. Was auch immer er gesagt hätte, es wäre nicht das gewesen, was der Arjen gesagt hätte, der mit Siegmunds Ende verschwunden war. Jener Mann, der dort saß, war durch die Frau, die er verloren hat, nicht mehr der, als welcher er äußerlich erschien. Und so hob er seinen Blick, schaute Candaal an und schüttelte dann ruhig den Kopf.

    „Siegmund hat keine Papiere mehr gebraucht. Er hat alle Entlassungen, die angeblich von Sheila stammten, selbst geschrieben, doch nur solange, wie es nötig war. Für die Männer, die ich hinausgeleitet habe, gab es lediglich eine Generalverfügung. So nannte er es… glaube ich.“, sprach der Meister des Geschicks leise und senkte seinen Blick wieder.

    „Was Arjen zu sagen versucht.“, sprang Moddaen mit ruhiger Stimme ein, „Ist, dass diese Entlassungen so oder so hinfällig sind. Wenn man es genau nimmt, ist alles hinfällig, was, seitdem Jerowen zum Leiter der Akademie wurde, erlassen worden ist.“

    Moddaen erhob sich von seinem Stuhl. Sein Blick ignorierte den Mann, der zwischen ihnen allen auf den Boden saß. „Seitdem die Akademie besteht, wird der Leiter durch die Lehrmeister bestimmt. Seine Entscheidungen werden durch ihre Zustimmung legitimiert. Jerowen wurde vom König eingesetzt. Wie es dazu gekommen ist und aus welchem Grund, ist eine andere Geschichte. Farquas wird sie sicher mit Freuden erzählen. Tut mir jedoch den Gefallen und haltet sie kurz.“

    Raad

  3. Beiträge anzeigen #243
    Provinzheld Avatar von Die Klingen
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    Die Klingen ist offline

    Farquas

    Farquas wartete, bis Moddaen sich wieder gesetzt hatte. Seine Hand spielte teilnahmslos mit einem Stoffstreifen seines Zerrissenen Seidenmantels, während sein Blick ruhig von einem Mann zum anderen ging. Er genoss es nicht, dass so viele Blicke auf ihm lasteten. Er hatte gerne seine Ruhe darin, anderen etwas zu erklären, und konnte auf die Verantwortung, die Dinge zu richten, verzichten.
    Für einen Herzschlag schloss er die Augen, dann erhob er sich langsam und ließ die Luft lautlos aus seinem Mund strömen, bevor er zu sprechen begann.

    „Wir sind hier – und ihr ahnt es sicher – um das Handeln der Akademie auf ihren ursprünglichen Säulen zu erneuern. Die Not, welche zu Jerowens Ernennung geführt hat, gleichsam wie das Chaos, welches Sheila geboren hatte und der Untergang, der durch Siegmund begann, sind Fragmente einer Zeit, die in der Linie, welche die Akademie folgt, verschwindend sind.

    Jerowen war ein Mann, der bei den damaligen Meistern sicherlich Zustimmung gefunden hätte. Er hat nicht alles mit Füßen getreten und die Lehrmeister waren zu nachsichtig darin, sein Streben nach Macht Einhalt zu gebieten. Doch er war gemäßigt und geschickt genug, ihnen dies nicht bewusst werden zu lassen. Im Nachhinein betrachtet, war er ein ehrenhafter Mann und ein großer Leiter der Akademie.

    Sheila und Siegmund sind jene zwei Menschen, die uns beschäftigen sollten. Um ihre Taten in gebührender Fülle wieder aufzuwiegen, gilt es, den bestehenden Kreis zu vervollständigen. Was uns fehlt ist ein Leiter. Die in ihm zusammenkommenden Rechte und Pflichten definieren das Wohl dieses Hauses. Seine Hand ist die Einzige, welche die Feder auf die Dokumente drückt, immer darin bedacht, nicht gegen den hier anwesenden Kreis zu agieren, zu dem er sich zweifelsfrei zu zählen hat. Er ist auch der Einzige, der über die Entlassungen zu entscheiden hat. Und es stehen noch weitere Aufgaben an, die abzuarbeiten sind. Die Akademie ist schwer dezimiert, wie ihr, Wendel Thoke, richtig erkannt habt.

    Angesichts der derzeitigen Lage sollten wir von der Mitgliedschaft vor Sheila, abzüglich der Toten und jene, die im Kerker des Königs sitzen, ausgehen. Gibt es dazu einen Widerspruch?“

    Darlen blickte erst Thoke und dann Farquas finster an, doch der Meister des Wissens ignorierte den Ärger jenes Mannes. Ihm selbst war es vollkommen egal, ob Raad sich als Mitglied dieser Gemeinschaft zählen durfte oder nicht. Er ging einfach davon aus, weil es nach seiner Logik gerecht war. Und so nickte er schließlich, als niemand einen Einwand vorbrachte und alle die Hand hoben, als dies zum Disput stand.

    „Dann geht es nun um den neuen Leiter. Ich schlage Moddaen vor. Er war in der gesamten Zeit, seit er die Akademie betreten hat, eine stützende Säule für die Gemeinschaft. Seine Taten als Lehrmeister sind viel gerühmt. Sein Handeln zum Schutz der Akademie jedoch von einer Größe, die nur wenige Augen erblickt haben. Er war es, der der Akademie ihren alten Stolz in dem, was sie einst war, zurückgegeben hat. Er hat sich um alle ausgestoßenen Klingen gekümmert und ihren Weg hierhin zurück begleitet.“, sprach Farquas mit leidenschaftsloser Stimme und setzte sich dann wieder. Er hatte genug gesagt. Was nun im Raum stand, galt es zu diskutieren.

    Raad

  4. Beiträge anzeigen #244
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Stille war eingekehrt, nachdem der Vorschlag Farquas‘ im Raum verklungen war. Raads Blick aus seiner sitzenden Position in der Mitte der Meister lag auf den Meister der Kraft. Er hatte sich wieder hingesetzt und wirkte zufrieden, wenngleich seine Zufriedenheit lediglich in der Ausdruckslosigkeit seines Gesichtes zum Tragen kam.
    Moddaen dagegen wirkte ebenso zufrieden. Sie alle wirkten zufrieden. Und Raad fragte sich erneut, warum er an diesen Ort zitiert worden war. Sie hatten ihn gerufen, hatten ihn zwischen sich auf den Boden gescheucht, hatten über ihn hergezogen und waren übereingekommen, dass er eigentlich nicht bestraft werden müsste. Er wäre ein glücklicherer Mann, wenn er diesen Abend in der Taverne hätte verbringen können, anstatt sich dieses erbärmliche Schauspiel anzuschauen.

    Sie hatten gesagt, alles sei wieder so, wie es war, bevor Sheila gekommen war. Damit war er kein Mitglied der Akademie mehr. Und bei dem ganzen Geschwafel von Regeln und Normen, Rechten und Pflichten, Dokumenten und Tintenklecksmacher fragte er sich ernsthaft, was mit jenem Ort geschehen war, für den er gestritten hatte. Überhaupt, was er hier noch sollte. Er war Sklave gewesen, Assassine und Streuner, Taugenichts und Kämpfer und irgendwo dazwischen Aufseher der Akademie. Aber doch kein Pergamentreiter, der sich für jedes verschissene Schwert in eine Liste eintrug und wenn er es nicht schnell genug bekam als Bittsteller vor Moddaen stellte.

    Sein Blick glitt zu Farel. Der Mund jenes Mannes besaß einen lockeren Ausdruck, seine Augen kündeten jedoch nur vom Tod. Wenn er sich richtig erinnerte, wartete der Assassine entweder gespannt auf Moddaens großes Erbarmen oder langweilte sich genauso sehr wie Raad selbst.

    Langsam erhob sich der Schwarzhaarige. Ihm war nicht erlaubt worden, zu sprechen. Eigentlich war ihm gar nichts erlaubt worden. Man war bloß übereingekommen, dass er nicht bestraft werden müsste. Auf der anderen Seite war ihm auch nichts verboten worden. Und so, wie sie über ihn hinweg miteinander stritten, würde ihn niemand vermissen. In der Taverne würde er sicherlich mehr… Lebenslust verspüren können.

    Ruhig, doch stetig setzte er seine Schritte und suchte ihren möglichen Blicken zu entkommen. Vielleicht gab es nie wieder einen besseren Zeitpunkt. Wenn sie erst auf die Idee kamen, noch über seinen angeblich angezettelten Aufstand zu reden… Er hätte direkt aus seinem Zimmer verschwinden sollen!

    „Raad!“, der Schwarzhaarige schloss die Augen und fluchte innerlich. Er hatte die Stufen schon passiert. Er war schon außerhalb des Kreises angelangt. Sie hätten einfach nur weiter nicht auf ihn achten müssen!
    Der Jüngling drehte sich langsam um und finstere Resignation lag in seinem Blick. „Wolltest du schon gehen?“, setzte Farel nach. Ausgerechnet er. Natürlich. Die anderen waren auch zu sehr mit sich selbst oder Moddaen beschäftigt. Nun natürlich nicht mehr. Nun starrten sie ihn an.

    „Ja. Weder bin ich ein Lehrmeister, noch gibt es im Augenblick irgendeinen Grund für mich, hier zu sein.“, erwiderte der Schwarzhaarige und wagte es nicht, den Blick auf einen der anderen Männer zu lenken. Nur Farel anschauen!
    „Man entkommt dem Löwen nicht, indem man rennt.“

    Raad verzog den Mund. Irgendwann stopfe ich dir jeden einzelne deiner Weisheiten zurück in den Mund., dachte er schweigend und sein Blick glitt zu Moddaen. Dessen Kopf ruckte zu einem der freien Tische. War wohl genug. Worte waren sowieso überbewertet.
    Der Schwarzhaarige setzte sich, legte die Hände auf den Tisch. Die Blicke fielen von ihm ab und die Worte erhoben sich erneut.

    „Moddaen erscheint mir gut geeignet.“, beschied Jerlon. Natürlich. Dir ist jeder recht, der dir am Abend genug Zeit gibt, ins Bordell zu gehen., murrte Raad in Gedanken.
    „Mir nicht!“ Ja… und du…, „Was?“, entfuhr es dem Schwarzhaarigen, als sein Blick den Sprecher gefunden hatte. Es war der Meister der Kraft. Moddaen selbst.

    „Mir nicht.“, wiederholte dieser. Ein Grinsen legte sich auf Raads Lippen. Sieh an. Ein Bruch im Theaterstück. Und nun? Bricht die Bühne zusammen? Oder spielt einer den gütigen Retter?

    Schweigend lehnte sich Raad zurück. Ja. Jetzt konnte er wirklich bleiben. Zu sehen, wie die triste Harmonie, welche sie sich beschworen hatten, vor die Hunde ging war sicherlich noch ein Stündchen sitzen wert. Er fragte sich nur, wer von ihnen noch Ambitionen hatte. Jerlon und Farquas hatten Moddaen unterstützt. Keiner der beiden stand gerne zu weit vorne. Farel gehörte nicht zur Akademie und er wäre niemals bereit, sich in dieser Stadt in die Akademie als Flohzirkusdompteur zu setzen. Arjen wirkte zerstörter denn je. Darlen würde es kaum wagen. Außer der Jüngling hatte das Verhalten des Mannes die gesamte Zeit über nicht verstanden. Thoke erschien ihm noch weniger als Farquas wie jemand, der gerne offen die Führung übernahm. Und der Nordmann? Marvin. Wahrscheinlich wäre er gut geeignet. Aber was verband ihn mit dieser Stadt?

    „Was Farquas gesagt hat mag stimmen. Aber auch nicht alles. Ich bin nicht geeignet für die Position des Leiters. Über Tage, beinahe Wochen habe ich geglaubt, es wäre am besten, die Akademie für mich ruhen zu lassen. Ihr jetzt als Leiter…“, erklärte sich Moddaen und das Grinsen Raads verschwand. Der Mann log doch! Verflucht…

  5. Beiträge anzeigen #245
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    "...vorzustehen wäre nicht nur für dich undenkbar, sondern auch für die ganzen Leute, die ihre Freunde in dem Kampf verloren haben. Moddaen besitzt nicht das Profil, das ein Leiter der Akademie benötigt, um uns an allen Fronten zu vertreten. Niemand hier würde sich wünschen, den Überlegten Mann nicht mehr auf unserer Seite zu wissen, doch Moddaen ist nicht unser Macher. Wir benötigen jemanden, der das Volk begeistern kann. Glücklicherweise verfügen wir über eine solche Person." Einzig Farels Blick wirkte ruhig. Darlen starrte ihn gar empört an, als er sich erhob. Farquas murmelte, er wisse ja gar nicht viel über Wendel Thoke, also könne er ihn auch gar nicht zum Leiter wählen.

    "Mich sollst du nicht wählen, Farquas. Moddaen mag sich zwar um die ausgestossenen Klingen gekümmert haben, doch Raad hat eine ganze Truppe von Leuten, die von der Akademie missachtet wurden dazu gebracht, sie zu retten. Wenn ihm dieses Kunststück auch nur einmal gegen die einfallenden Horden aus dem Osten gelingt, wird er die Akademie zum Glanz alter Tage zurückführen. Doch natürlich verlangen diejenigen, die für die Akademie ihr Blut gelassen haben auch Anerkennung. Es muss Raad sein."

    Der Lehrmeister der Kraft hatte der motivierenden Rede des Ganoven erst skeptisch gegenübergestanden. Doch gegen das Ende hin hatte das Feuer, welches Candaal gelegt hatte, auch die Mundwinkel des alten Assassinen zum Tanzen gebracht. Im Grunde ging es nur um Moddaen. Wenn er der Sache zustimmte, würden die übrigen dem Burschen ihr Vertrauen aussprechen. Und war es nicht Moddaen selbst gewesen, der verlangt hatte, dass Candaal den Jungen machen liess?

  6. Beiträge anzeigen #246
    Kämpfer Avatar von Olrik
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    Olrik ist offline
    Olrik stand auf dem Nordtor von Setarrif. Er schaute sich mal um. Unter ihm waren zwei Klingen mit Langspeeren, neben ihm auf dem Tor zwei Söldner mit Bögen. Er guckte sich sehr lange die Speere an, die da von unten in die Höhe stachen und im Fackelschein an der Spitze wie flammendes Gold aussahen.

    So ein Speer ist ja schon was feines. Sehr lang, spitz, perfekt, wenn man jemanden von sich fernhalten will. Vielleicht sollte ich mir ja auch mal einen Speer zulegen und den Kampf damit lernen. Ja, könnte ich. Ich werde wohl mal danach schauen in nächster Zeit.
    Er sah in den Urwald. Dunkelheit. Finsternis. Nichts zu sehen, der Fackelschein am Tor reichte nicht weit zum Dschungel hin. Wenn man aufpasste, hörte noch ein paar Tierstimmen, natürlich nur dann, wenn nicht gerade einer der üblichen Trunkenbolde an der Mauer vorbeischritt und ein Sauflied anstimmte. In dieser Nacht hatte er bestimmt schon dreimal von unten gehört, wie einer "Den ollen Eckehart mit dem Holzauge" gesungen hatte, ein setarrifer Trinklied, wie es schien. Da fiel ihm auch wieder was ein, ein Trinklied aus seiner Heimat, das er dort aber nicht allzu oft gesungen hatte. Er fing an zu summen und sang im Kopfe den Text, stampfte leise mit dem Fuß den Takt:

    Die Sonne neigt sich, der Herr erbarmt sich,
    es schwindet das Licht, wir grämen uns nicht,
    wir gehen vom Felde und dann auf nach Haus`,
    verlassen die Kälde und freun uns auf Schmaus,
    doch lieber als Essen ist uns allemal,
    das leckerste Bier aus `nem hölznern Gral!

    Trinkt, trinkt, trinkt, Freuheunde,
    trinkt, trinkt, trinkt, Leuheute
    trinkt, trinkt, trinkt, aber vorallem,
    verschüttet nix!

    Drei Monat regnets, die Sonne is` weg,
    nicht einen Schimmer, da sind wir nicht keck,
    die Ernte vergeht, die Felder sind tot,
    es kann nur helfen die Sonn` feuerrot,
    wir wern noch verhungern, und doch sind wir froh,
    der einzge Trost ist das Bier, joho!

    Trinkt, trinkt, trinkt, Freuheunde,
    trinkt, trinkt, trinkt, Leuheute,
    trinkt, trinkt, trinkt, aber hört nochmal zu das sagen wir euch:
    Wer Bier verschenkt, wird aufgehängt!!!

    Trinkt, trinkt,....

    Jaja, das Lied hatte man oft auf dem Hof gesungen, wenn der Bauer mal seine Fässer anstach. Man konnte kaum schlafen bei dem Gesang, der nach immer mehr Zeit immer mehr zu einem Gröhlen wechselte. Und am Ende waren die Männer dann über den Hof getorkelt und hatten sich den Magen leergebrochen oder im Feld ein Bett gesucht, ja, nur die wenigsten schafften es sich unbemerkt zu ihren Schlafplätzen zu schleichen, ohne ihre Weiber und Kinder zu wecken. Ja, die allermeisten mussten sich dann morgens massig Standpauken von ihren Frauen anhören. Sein Vater jedoch schaffte es für gewöhnlich sich zurückzuschleichen, er war immer etwas maßvoller.

    Olrik schaute erneut in den Wald. Wie es wohl der Einsatztruppe ging? Und was war das überhaupt für ein Rauch am Mittag, der über dem Urwald aufgezogen war? Eine dicke Rauchschwade, die sich noch lange in die Höhe zog. Hoffentlich war den Männern nichts geschehen.
    Olrik sprang auf die Treppe und ging das Tor hinab. Er wollte mal wieder in die Taverne gehen. Da würde er auch noch was essen.

  7. Beiträge anzeigen #247
    Kämpfer Avatar von Olrik
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    Olrik ist offline
    Olrik erreichte die Taverne. Er öffnete die schwere Holztür und betrat den Schankraum, der wiedermal von großem Lärm erhellt war und nach viel gutem Bier roch. Außerdem nach gutem Essen und Wein, Met, ja, auch nach ein paar Stinkern, das war auch ein Teil einer Kneipe.
    Schnell hatte er sich ein Bier bestellt und eine Schüssel vom Eintopf, der gerade ausgeschänkt wurde und suchte einen Platz. Er setzte sich an einen Tisch etwas weiter hinten im Raum. Dort nahm er genüsslich das Mahl ein und genoss sein Bier, als wäre es sein letztes. Sowas war nie klar, es konnte ja alles passieren.

    Während er sein Bier zu sich nahm, wurde seine Miene düster. Er erinnerte sich wiedermal...an die Nacht. An die Nacht, die sein Leben auf das Ziel einer blutigen Rache ausrichtete, die Nacht, in der er mehr Wahrheiten hörte als nötig, die Nacht, in der er seinen Sohn traf und ihn hassen lernte. Die Nacht nach der Revolution. Die Nacht des Blutvergießens nach dem Blutvergießen.

    Wieder erinnerte er sich der Bilder, die in seinem Kopf festsaßen wie hineingeschmiedet, die er nicht loslassen konnte. Sie schwirrten in seinem Schädel, quälten ihn mit ihrer tödlichen Präsenz. Er musste hier raus. Sofort!
    Gesagt getan, stürmte er hinaus und auf den Königsplatz. Hier hatte er zumindest mehr frische Luft, die ihm das Atmen leichter machte.
    Vielleicht sollte ich mal wieder beten gehen. Wo ich schonmal hier bin...

    Olrik ging zum Tempel. Er schritt vorbei am Magierhaus, dem Haus seiner schrecklichen Gedanken, noch vor einiger Zeit sah er dort an der Pforte im Fackelschein zwei tote Novizen sehen, gestorben an der "Krankheit" Brutus. Er betrat das mächtige Bauwerk, das so leise war wie kaum etwas anderes auf der Welt, so schien es ihm. Hier hörte man nur das, was man selbst tat, nichts weiter. Er kniete sich also vor das Zeichen seines Herrn und faltete die Hände, bete zu ihm, seinem Gott. Je länger er die Ruhe hörte und im Geiste sprach, desto eindringlicher wurden seine Bilder im Kopf, die er dachte hier vertreiben zu können. Hier, wo Adanos angebetet wurde, in seinem Heiligtum, doch auch hier sah er seine Vergangenheit. Also richtete er sich auf und fasste einen Entschluss:

    "Ich werde nicht länger warten. Ich kann nicht länger warten. Es muss geschehen, Brutus der Verräter muss sterben. Und wenn ich ihn mit bloßen Händen zerquetschen muss, dann soll es so sein. Morgen werde ich Mani bitten nach Thorniara gehen zu dürfen. Ich muss beenden, was ich anfing. Ich setzte den Samen dieses Kindes, ich war verliebt in meine Tochter und schwängerte sie, ich bin schuld an all dem, was im Zusammenhang mit meinen Kindern geschah. Ich bin schuld daran, dass Brutus zur Armee ging und mich töten will. Ich bin schuld daran, dass meine geliebte Maria und mein kleiner Korak starben. Ich bin schuld daran, dass Brutus entwischen konnte. Und all diese Fehler, die an mir haften als Dreckpanzer der Schuld, der Torheit, kennen nur einen Preis der Wiedergutmachung, um mich reinzuwaschen. Blut wäscht Blut."

  8. Beiträge anzeigen #248
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    Nachdem die abgekämpften und müden Krieger das Tor zur Stadt durchschritten hatten löste sich die Gruppe allmählich auf. Taeris beschloss den Abend nicht - wie die meisten - in der Taverne ausklingen zu lassen, sondern verabschiedete sich stattdessen knapp von Vryce und Redsonja. Er sehnte sich nach seinem Bett. Wenn es auch leer sein mochte, würde es wenigstens ruhig sein. Keine Männer die Befehle verlangten, keine bornierten Gardesoldaten, kein Viechzeugs überall um einen herum und keine Blätter und Ranken die einem andauernd vor dem Gesicht herumhingen.

    Doch als er schließlich in seinem Quartier in den Unterkünften der Schwerter im Palast angekommen war und die Türe hinter ihm ins Schloss fiel, drängte sich auch sogleich der große Nachteil auf. Mit der Stille kamen die Gedanken und Bednken. Das Gewissen und die Gelegenheit, über all diese Dinge viel zu lange nachzudenken.

    Seufzend legte Taeris den Schwertgurt ab, ließ ihn achtlos zu Boden gehen und fiel schließlich wie ein gefällter Baum ins Bett.

  9. Beiträge anzeigen #249
    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline

    Sturzkampfmöve

    Endlich schlief Darjel friedlich in dem Bett, das sie sich mit Redsonja teilte. Kortis schlummerte daneben auf dem Boden. Sie war ganz froh einen Moment in den Schankraum hinunter gehen zu können. Das alles war doch mehr Verantwortung, als sie gedacht hatte. Sie bestellte sich bei Sarpedon einen Becher Wein und setzte sich an den letzten freien Tisch, um das Treiben etwas beobachten zu können.

    Da plötzlich ging die Tür auf und Redsonja trat zusammen mit Vryce ein. Beide trugen einige Wunden mehr. Ihnen folgte ein grösserer Mann mit einer Laute, den die Schwarzmagierin unauffällig musterte. Die drei setzten sich zu ihr und bestellten ein Bier, welches der Wirt kurze Zeit später brachte. Da bemerkte sie, wie angespannt die rothaarige Kriegerin wirkte.

    "Darjel schläft."

    Beruhigte sie Redsonja. Dann fragte sie den Fremden.

    "Wo hat sie dich denn wieder aufgegabelt und wie heisst du?"

  10. Beiträge anzeigen #250
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Eine traurige Stille lag über dem ovalen Raum, in dem die Meister der Akademie sich versammelt hatten. Die Fackeln an den Wänden flackerten in einem Luftzug unbekannter Herkunft. Zitternd sonderten sie ihr schwarzes Geschenk gen Decke ab und ihr leises Knistern wirkte als Melodie so unheimlich wie die Totenklage eines Schakals. Der Jäger hingegen hatte sich wieder auf seinem Stuhl niedergelassen, während seine Beute sich zu fragen schien, ob sein Pfeil getroffen hatte oder noch flog.

    Dass die Mundwinkel Moddaens derart zitterten, als spielte ein Barde auf ihnen einen schnellen Marsch, wirkte nicht weniger passend für den bizarren Akt, der sich dem Theaterstück als Prolog angedient hatte. Der Wahnsinn hatte sich erhoben und aus seinem anfänglichen, im Wust verwirrter Worte untergegangenen Stolpern war ein strammer Schritt geworden.

    „Niemals. Er hole ich Jerowen mit Beliars Hilfe aus seinem Grab zurück, als dass dieser Mann der Leiter der Akademie wird!“, peitschte die Stimme Darlens durch den Raum. Seine Hand hatte sich erhoben und sein vor Wut zitternder Finger deutete dem Bolzen einer Armbrust gleich auf den Jüngling, dessen Blick, zuvor noch leer im Raum hängend, nur langsam zu dem sich aufrichtenden Meister empor glitt.

    Darlen machte Anstalten zu gehen. „Setzt euch, Darlen. Sofort!“, donnerte die Stimme Arjens durch den Raum. Darlen verharrte, drehte sich langsam um und starrte Arjen, der sich nun ebenfalls gemächlich erhob, mit offener Verblüffung an. „Wisst ihr, was in der Nacht geschehen ist, da ich euch verlassen habe. Als eure sture Meinung wie eine Mauer gegen den König stand, obwohl ihr der Letzte gewesen ward, von dem ich dachte, dass er derart blind sein konnte?
    Ein Mann starb in dem Gang vor eurer Tür. Weil er nicht akzeptieren konnte, dass das Herz Setarrifs plötzlich für das Geschwür anstatt für den starken Körper schlug, während ihr Verstand freie Tage auf einem Bauernhof zu genießen schien.
    Ihr habt euch für Siegmund entschieden, weil er eurem Haus eine bequeme Position innerhalb dieser Stadt eingeräumt hat, weil er euch die Leitung der Akademie anerboten hat. Ist es nicht so? Und das dafür Männer starben, war euch reichlich egal. Ohne eure Unterstützung hätten auch andere Siegmund den Rücken gekehrt. Akzeptiert eure Niederlage oder verlasst mit diesem Raum die Akademie ein für alle Mal. Vor den Toren der Stadt warten die Männer Rhobars. Geht zu ihnen und küsst ihnen die Füße, vielleicht werdet ihr dann unter Innos lernen, was flammende Leidenschaft bedeutet, während ihr hier mehr und mehr in eurem Netz aus Groll und Macht vergeht!
    Dieser Mann dort“, seine Hand deutete auf Raad, „hat niemanden verurteilt, nur weil er da war. Nicht einmal jene, die Siegmund in den Arsch gekrochen sind und mit seinem Schiss auf den harten Boden der Straße landeten. Sein Handeln ist es, an dem ihr euch ein Vorbild nehmen solltet, anstatt euren fauligen Hass zu schüren.“

    „Wie…“, brachte Darlen hervor. Verunsicherung hatte die Züge seines Gesichtes ergriffen, während in seinen Augen Zorn aufblitzte. Eine Flamme nur, die alsbald wieder erlosch. Der Meister sackte auf seinen Stuhl zurück und sein Blick wurde leer.

    Arjen stand da, blickte einen weiteren Augenblick auf Darlen herab und setzte sich dann ebenfalls wieder. „Sagt mir, Moddaen, seit wann?“

    „Euer Plädoyer gerade war nicht eindeutig?“, erwiderte der Meister der Kraft schmunzelnd. Auf Farels Miene bildete sich ein Grinsen.

    „Traut ihr einem Mann, der alles verloren hat, noch eine eindeutige Meinung zu?“, fragte Arjen dagegen kühl. „Spart mir und euch dieses Geplänkel.“

    „Seit ein paar Tagen.“

    Arjen nickte bedächtig. „Ich schätze, ich kann mir denken, was das bedeutet.“

    Jerlon öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder, während Farquas den Kopf schüttelte. „Deswegen also…“, murmelte er vor sich hin. „All dies hier…“

    Raad riss ungläubig die Augen auf. Er hätte dies zuvor machen können, doch da wirkte all dies hier nur wie ein Schlag ins Gesicht. Nun hingegen, da die Falle zugeschnappt war, fühlte er sich, als hätte man ihn an einem Seil aus seinen Schuhen gerissen und durch die Luft geschleudert. All dies binnen eines Augenblicks.

    Seine Augen fanden das Gesicht Thokes. Fragen rasten ihn in einer Abfolge durch den Kopf, dass seine Zunge, hätte sie versucht, auch nur eine davon auszusprechen, bloß ein wirres Sabbern zustande gebracht hätte.

    „Darlen. Euer Wort hat durchaus noch Gewicht. Wenn ihr etwas vorzubringen habt, dann tut es. Nur bleibt dabei bei den Tatsachen und nicht eurem verletzten Stolz.“, beschied Moddaen mit beinahe sanfter Stimme für seine Verhältnis. Darlen hingegen schüttelte nur mit dem Kopf. „Ich… er hat meine Stimme…“

    Jerlon nickte. „Meine auch. Hab mich schon immer gefragt, wie Moddaens breiter Arsch in Jerowens Stuhl passen soll.“
    Farel begann leise zu lachen, während Moddaen nur Schmunzelnd den Kopf schüttelte. „Ich sehe euch dies nach, Moddaen, wenn ihr in Zukunft davon abseht, mich als Schaf zur Schlachtbank zu schicken.“, sprach Farquas ruhig.

    „Kommt, euch hat das hier gefallen.“

    „Das steht nicht zur Debatte.“, verkündete der Meister des Wissens ernst, doch auch in seinen Augen schien Vergnügen aufzublitzen.

    „Marvin. Wie steht es um eure Meinung?“

    Raad seufzte und schluckte herunter, was ihm auf der Zunge lag. Nicht dass diese verfluchten Bastarde ihn zu einem Prozess schleifen mussten. Jetzt fingen sie erst wirklich an, sich gegen ihn zu verschwören.
    Er war noch immer nicht da. Nur ein Teil in einem Schmiederätsel, dessen Sinn sich ihm gänzlich entbehrte. Was erwarteten sie von ihm, dass er tun würde? Leiter der Akademie… Thokes Worte klangen tatsächlich vielversprechend. Ob sie auch ehrlich waren, wusste er hingegen nicht zu sagen. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Am Ende blieb nur ein Mag sein. Und was er damit anfangen sollte, wusste er beim besten Wille nicht zu sagen. Und ihnen erst gerecht zu werden…

  11. Beiträge anzeigen #251
    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline
    Es war eine beinahe erheiternde Vorstellung, in ihren Wendungen und Drehungen, ihren Biegungen und Schwenkungen, ihren Pausen und Fortsetzungen beinahe so in sich konsequent, dass Marvin es für ein Theaterstück gehalten hätte, säße er nicht auf der Bühne und ein Schauspieler war er beileibe nun einmal nicht. Doch waren am Ende doch alle Beteiligten in ihren Rollen und spielten sie, beinahe klischeehaft. Nicht dass Marvin alles verstand, was sich vor seinen Augen abspielte. Es war kein Problem der Intelligenz, viel mehr der Vorkenntnisse, er kannte die Männer nicht, er kannte die Vorwürfe nicht, die sie sich an den Kopf warfen. Die Welt ist eine Bühne und alle Frauen und Männer bloße Spieler ... das sollte er aufschreiben!

    Raad war entlastet worden, der Mord Siegmunds wurde ihm verziehen, zumindest blieb er straffrei, wirklich verziehen hatten ihm offenbar noch immer nicht alle in diesem Raum, zu hoch waren noch in manchen Stimmen die Gereiztheit, die Aggression, die Bösartigkeit. Die Akademie schien nicht gesäubert worden zu sein, nicht entleert von Siegmunds Überbleibseln. Da es sich hierbei um Menschen handelte, die dieser Akademie dienten, war es wohl auch das Richtige, wenn auch das Gefährliche. Menschlichkeit lässt sich nunmal selten mit Bequemlichkeit vereinbaren, ein trauriges Schicksal des Weltgeistes. Marvin war sich immer noch nicht sicher, was er von all dem halten sollte, von der Art wie diese Männer erst mit unglaublicher Mühe und Getöse den Fall Siegmunds aufgerollt hatten, obwohl er nicht mehr war als ein Toter in einem Krieg. Machte sich etwa jemand die Mühe Marvin für die Männer vor ein Gericht zu zerren, die er umgebracht hatte? Wohl kaum. Manchmal wünschte Marvin es sich sogar, gerichtet zu werden, doch der falsche Ort zur falschen Zeit, nicht hier, nicht jetzt. Und dann ließen sie den Fall beinahe genauso schnell ohne große Widerstände wieder fallen, eine Farce, ein Schauprozess. Wollte man Raad hier eine Lehre erteilen? War das die Art der Akademie einen Schlußstrich zu ziehen? Würde Raad in fünf Jahren von einem Nachfolger ermordet werden, der dann in einem ähnlichen Prozess zum Gerechten erhoben wird? Dann vielleicht sogar ungerechtfertigt?

    Doch es ging nicht mehr um Siegmund, es ging um Raad. Um Raad und die Akademie. Und deren Leitung. Marvin hatte sich bereits darüber Gedanken gemacht, ob er dem Jüngling wirklich zutraute diese Akademie zu leiten, Ergebnis war ein eindeutiges vielleicht gewesen. Er hatte eine Gruppe hinter sich gescharrt, mit der er Siegmund stürzen konnte, doch hatte er das mit Hilfe Lees getan, wie viele der Krieger waren Lee gefolgt, wie viele Raad? Wie viele hätten sich umgedreht und wären gegen diesen Mann gezogen, hätte Lee es befohlen. Marvin hätte es schweren Herzens getan, am Ende war es Lee, dem er wenn überhaupt auf irgendeine Art und Weise unterstand, nicht Raad. In seinen persönlichen Begegnungen mit Raad zeigte dieser einmal erhöhten Drogenkonsum und ein anderes Mal erniedrigende Brutalität gegenüber einem jungen Lausbuben. Wollte er wirklich Raad diese Verantwortung zu trauen? Hatte er ein Recht dazu, als Fremder der Akademie?

    »Ich habe Raad verteidigt, ich war bei der Schlacht dabei, ich hatte an ihrem Geschehen teilweise erheblichen Anteil und habe Respekt vor dem, was Raad im Zusammenhang mit dieser Widerstandsbewegung zusammengebracht hat. Er war bereits einmal Aufseher der Akademie, also gab es wohl mal einen guten Grund ihm das Vertrauen auszusprechen. Ich bin ein Fremder an dieser Akademie, die meisten in diesem Raum haben zum ersten Mal meinen Namen gehört, die Meisten hier kann ich nicht beim Namen nennen, wie soll ich da einschätzen, ob nicht jeder von ihnen geeignet ist, diese Akademie zu leiten. Falls das Protokoll der Leiterwahl dies gestattet, enthalte ich mich der Stimme.« ...

  12. Beiträge anzeigen #252
    Into The Crypt  Avatar von Mani
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    Erleichtert setzte sich Mani auf seinen bequemen Sessel. Endlich waren sie wieder in Setarrif zurück, im Dschungel fühlte sich der Nordmann einfach nicht wohl. Doch eins war ihm klar. Es würde nicht immer so ablaufen, wie diesesmal. Die Garde ließ mit sich verhandeln, aber auch nur wahrscheinlich weil sie in dem Moment im Nachteil waren. Nein nicht immer wird es so sein.

    Am besten wäre es eigentlich ja, wenn wir einen Spion in Thorniara einschleusen würden. Hm das ist ja nichtmal eine schlechte Idee, dachte sich der Nordmann, als er seinen Verband untersuchte.

    Nachdem die Gruppe aus dem Dschungel zurückkehrte marschierte der junge Söldnerführer direkt zum Lazarett um seine Wunden abchecken zu lassen. Er erlitt zwar keine großen Wunden, doch auch die kleinen Wunden konnten sich entzünden und Entzündungen führen niemals zu etwas Gutem.

    Gerade als sich Mani einen Krautstängel anzünden wollte, kam einer seiner Söldner rein. Olrik war sein Name. Vor einigen Tagen durfte der dieser schon zum zweiten Mal den Söldner beitreten, aber Olrik kam genau recht.

    "Guten Abend Olrik. Du kommst mir gerade recht, denn ich hätte eine spezielle Mission für dich. Die Sache ist die, das wir der Garde so gut es geht immer einen Schritt voraus sind. Wie sollte das gehen fragst du dich sicher. Nun ja ich dachte mir das wir einen Spion einschleusen und da du zufällig in meinen Büro bist darfst du die ehrenvolle Aufgabe übernehmen. Gehe nach Thorniara und finde dabei soviel heraus wie nur geht. Schleuse dich bei der Garde ein oder was weiß ich sonst noch. Wir brauchen alle Informationen. Was sagst du?"

  13. Beiträge anzeigen #253
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    Olrik stand vor Manis Schreibtisch und lauschte seinen Worten.

    "Hab ich eine Wahl?" fragte er und lachte laut.
    "Ne, mal ehrlich, ich bin bereit dafür. Ja, ich möchte den Spionsauftrag übernehmen. Ich werde noch heute Nacht aufbrechen. Die Bezahlung für den Auftrag ist mir momentan erstmal egal, sowas können wir wann anders klären. Ich muss auch etwas...persönliches dort erledigen. Wenn ich genug gute und verlässliche Informationen habe, werde ich zurückkehren. Adanos sei mit euch!"

    Mit diesen Worten verließ Olrik das Büro des Söldnerführers und stieg hinauf zu den Schlafräumen. Er nahm seinen Rucksack und packte...naja, eigentlich alles hinein, was er in der Truhe vor seinem Bett aufbewahrte. Dieses würde er erstmal nicht mehr benutzen. Das Schwert hängte er in den Gürtel und hängte sich den Trinkschlauch ebenfalls daran. Irgendetwas vergessen? Nein? Dann los!
    Mit großem Reisemut stieg Olrik die Treppe hinab und verließ schnell die Kaserne, nachdem er sich von den dort anwesenden Söldnern verabschiedet hatte. Dass er so schnell aufbrechen wollte, verwunderte ihn beinahe selbst.
    Was war wohl sein Antrieb? Vielleicht der Rachedurst? Womöglich Reiselust? Oder gar die Sehnsucht dem Königreich zu dienen durch einen Spionagedienst? Was es wohl war, wusste er nicht. Er wusste nur, dass seine Füße ihn tragen würden, wohin er auch ginge.
    Doch vor der Abreise wollte Olrik nochmal seinen Freund Ignaz besuchen. Er überquerte den Brodjir und kam zum Armenviertel, wo er schnell Ignaz Baracke gefunden hatte. Er klopfte kurz an und betrat dann das Häuschen.
    "Ah, Olrik, hallo! Was führt dich so spät noch zu mir?"
    "Ich wollte mich nur von dir verabschieden!"
    "Wie bitte? Wohin gehts denn?"
    "In die Höhle des Löwen. Nach Thorniara. Ich habe einen Spionageuftrag erhalten, der womöglich bei seinem Ende gut bezahlt wird. Ich werde alles dort aufschnappen, was mir ins Ohr schwebt. Wünsche mir Glück, mein Freund."
    "Das tue ich. Aber ich gebe dir noch was mit. Nimm zumindest mal eine von den Fallen hier mit, die du bei mir deponiert hast. Hier, da hast du die Falle, die man wohl am besten in deinen Rucksack stopfen kann. Und dann nimm auch mal ein paar Feuersteine mit!"
    "Nicht nötig, zwei meiner Schleifsteine sind Feuersteine."
    "Selbst wenn, nimm zumindest die Falle. Und gib mir einen Trinkschlauch, ich fülle ihn mit Met."
    "Na gut, tu das!"
    Ignaz füllte den Trinkschlauch auf und befüllte die Tasche mit der Falle, einer gesicherten Schnappfalle für Tiere in Größe eines Hasen. Zum Abschluss gaben sich beide einen festen Händedruck und bei Olriks Auszug rief er noch: "Wir werden uns wiedersehen. Adanos mit dir!"
    "Und mit dir, mein Freund!"
    Dann ging er noch kurz in die Taverne, kaufte drei Leib Brot und ein paar Würste sowie sechs Fackeln(Ja, in der Taverne war immer alles parat für Wanderer). Anschließend lief Olrik zum Nordtor und verließ Setarrif in die dunkle Nacht. Bereit für seinen ersten, wahren Söldnerauftrag.
    Geändert von Olrik (24.11.2011 um 21:42 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #254
    Lehrling Avatar von Tronde Hjorvardson
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    Tronde Hjorvardson ist offline
    In einer Nacht zwei neue Gesichter. Tronde war froh das er sich von der Rauchsäule in der Ferne wegbegebt hatte. Zwangsweise. Bisher war er versucht darin Ärger und Aufsehen zu vermeiden und im Hintergrund zu bleiben. So gut es ging. Die Frau die Ihn aufgabelte und deren Begleitung Schiene jedoch sehr nett zu sein. Er entspannte innerlich. Äußerlich sah man Ihm wie immer wenig an.

    Nachdem die anderer Frau das Kind zu Bett gebracht hatte und Ihn nach seinem Namen fragte antwortete er Trocken.

    "Tronde. Sohn von Hjorvard dem Kaufmann."

    Ihm viel inzwischen nicht mehr auf das er so trocken geworden war und fuhr fort:

    "Im Unterholz. Als die Sonne nicht schien. Und am Tag tut Sie dies dort auch eher selten will ich vermuten."

    Ein wenig ruppig war das schon viel Tronde im Nachhinein auf. Er versuchte die Aussage zu lockern und fragte direkt.

    "Und Ihr? Wer seit Ihr? Und was ist passiert? Wem hätte ich nicht über den Weg laufen sollen in der Nacht?"

    Gespannt wartete er eine Reaktion ab.
    Geändert von Tronde Hjorvardson (24.11.2011 um 21:06 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #255
    Schwertmeister Avatar von Solveg
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    Solveg ist offline
    „Es war ein Bruder des Rings, gegen den ich im Bluttal gekämpft habe“, platze Solveg kurzerhand heraus, als Tinquilius die Bezeichnung der Gemeinschaft gebrauchte. „Doch haben wir beide dies erst nach dem Kampf erkannt. Da war es zu spät. Denn danach bin ich zum Objekt der Soldaten geworden. Und ihres Kerkermeisters. Da war ein Paladin, der sich für mich und gegen die Folter eingesetzt hat, aber er war der einzige. Feuermagier, auch nicht dieses Mitglied des Ringes, habe ich in der gesamten Zeit nicht zu sehen bekommen. Genau deswegen sind sie es, die ich fürchte. Und eine Rückkehr an diesen Ort der Einsamkeit und Finsternis. Ich werde ihn nie vergessen.“
    Schweigend durchquerten die beiden Wassermagier schließlich das Tor, auch wenn mögliche Mithörer ohne Zusammenhang kaum verstehen würden, worum es bei ihrem Gespräch ging. Dennoch wollte er größtmögliche Distanz zu Fremden wahren.
    „Was den Respekt angeht“, fuhr er dann irgendwann fort, als die Straßen und Gassen Setarrifs sie verschlangen, „da fehlt mir der Wille. Warum soll ich diese Monster respektieren? Weil sie blind irgendwelchen Befehlen folgen, Menschen anzugreifen, die einst mit ihnen verbündet waren? Ich glaube nicht, dass so etwas in unserem Kreis möglich gewesen wäre, bevor es diesen Krieg gegeben hat.“
    Das klang sogar in seinen eigenen Ohren ziemlich traurig, aber wie sollte er es anders formulieren? Die Welt schien zu verkommen, Adanos schien den Kampf gegen Innos verloren zu haben, der seine Anhänger nun in den Kampf gegen den Gott des Gleichgewichts schickte. Aus welcher Motivation heraus tat Innos das? Gab es eine Möglichkeit für ihn, einen Magier des Wassers, diese Gründe aufzudecken? Oder bestimmte das Spiel der Götter unwiderruflich, was mit ihnen hier unten geschah?
    Ängstlich schaute er zum Himmel. Es musste doch eine Möglichkeit geben. Rachegedanken hin oder her. Wenn er ehrlich war, wollte er auch kein unnötiges Blutvergießen und bisher hatte er ja nur reagiert. Wenn das keine Rechtfertigung für sein Handeln war ... nur würde Tinquilius das ebenfalls so sehen? Solveg war sich unschlüssig und versuchte genau dieses Gefühl auch in seinen Blick zu legen, mit dem er den obersten Wassermagier anschaute.

  16. Beiträge anzeigen #256
    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    "Sehr erfreut und nun zu Euren Fragen: Die einen nennen mich Raya, andere Viraya. Wer ich bin? Das weiss ich selbst oft nicht. Eine Katze vielleicht, aber eine mit blauen Haaren, keine unauffällige mehr. Und wem du nicht über den Weg laufen hättest sollen? - Menschen?"

    Entgegnete die Schwarzmagierin, obwohl sie nicht sicher war, ob die Frage wirklich an sie adressiert gewesen war und spätestens, als sich Redsonja einmischte, war klar, dass nicht alles an sie gerichtete gewesen war. Doch Tronde hatte sie dabei angeschaut.

    "Die Garde steht vor "unseren" Toren. Dummköpfe, Eroberer,... Hätten sie sich in der Mitte des Gefechts entdeckt, wärs vielleicht um dich geschehen gewesen."


    Führte die Kriegerin aus und nahm den letzten Schluck ihres Biers, um sich dann zu verabschieden.

    "Aber ich lasse euch noch etwas plaudern und sehe mal nach Darjel."

    Viraya schaute ihr noch nach, dann fuhr sie mit dem Fragespiel fort:

    "Und warum seid Ihr hier? Was um alles in der Welt verschlägt den Sohn eines Kaufmanns auf diese Insel? Euer Akzent klingt nicht wie der hiesige."

  17. Beiträge anzeigen #257
    es war einmal Avatar von Raad
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    Es musste spät sein. Die Nacht musste sich längst über die Stadt gesenkt haben. Die Menschen ihr tägliches Werk vollbracht und in trauter Ruhe bei einem Bier am gedeckten Tisch zum Abendbrot sitzen. Ja. Irgendwo dort draußen herrschte ein stiller Frieden, dessen Wirkung in den seligen Gesichtern der Menschen zu erblicken war, die keinen Gedanken an das Leid der Welt verschwenden mussten. Nur hier hatten sich sieben Männern zusammengefunden und beschieden, etwas zu tun, was sie für nötig erachteten, ohne je darüber nachzudenken, ob es für den Bauern vor den Toren Setarrifs überhaupt von Interesse war.

    Raad lachte leise und schüttelte den Kopf. „So spricht ein kluger Mann.“, warf er grinsend in die Mitte des Raumes, wenngleich er nicht verstand, warum Marvin nun auch noch auf den Protokollscheiß anspringen musste, „Genau so! Nicht wir brauchen und es wäre gut. Kein Volk begeistern und Vorbild sein.
    Keine Meinung zu haben ist immer noch besser, als sich in diesem Strom von Wahn zu ertränken. Die Welt und das Volk wartet nicht auf mich. Ihnen ist es vollkommen egal, wer sich Leiter der Akademie nennt. Hauptsache dieser Narr, der sich so förmlich anquatschen lässt, steckt nicht wieder ihr verfluchtes Haus in Brand, weil er auf die beschissene Idee gekommen ist, den König zu stürzen.“

    „Mag sein.“, entgegnete Moddaen mit nichtssagender Miene. „Aber mit dir ist jemand Leiter der Akademie, bei dem sie sicher sein können, dass er genau diese Kriterien erfüllt.“

    „Mit euch doch auch! Sogar noch viel mehr. Ihr seid bereits seit Jahren hier!“, widersprach Raad verdrossen. „Allesamt. Egal, wer von euch es macht. Außer Thoke und Marvin. Und Tavelin und Darlen sollten sich wohl auch davon fernhalten.“

    „Marvin. Das Protokoll gestattet Enthaltungen. Die Anzahl der restlichen Meister ist ausreichend, um Raad als Leiter zu bestimmen.“, konstatierte der Meister der Kraft. „Damit ist die Entscheidung hinreichend.“

    „Und wann wolltet ihr mich fragen, Moddaen?“, forderte der Jüngling eine Antwort, „Was sollte dieser ganze Mist hier? Mich hier hinzu schleifen, ohne, dass ich weiß, worum es geht. Mich hier verurteilen zu wollen… oder es gerade nicht zu tun, aber es so aussehen zu lassen. Und die gesamte Zeit über redet ihr über mich, als wäre ich überhaupt nicht vorhanden!“

    „Es ist wichtig zu erkennen, dass derjenige, der als Leiter der Akademie in Frage kommt, frei von jeder größeren Schuld ist. Das, was dir zur Last gelegt werden kann innerhalb dieser Mauern, ist beglichen.“

    Der Schwarzhaarige erhob sich und trat in die Mitte des Kreises und blickte Moddaen fest in die Augen. „Und der Rest. Wann wolltet ihr mich fragen?“

    „Jetzt. Die Meister der Akademie haben dich zum neuen Leiter dieses Hauses bestimmt. Es ist deine Pflicht, dies nie zu vergessen, die Akademie von allem Schaden fern zu halten und dieses Haus mit der deiner Ehre gleich zu setzen. Folgst du dem Ruf der Akademie?“

    Raad biss die Zähne zusammen, sodass ein leises Knirschen zu hören war. Dann schloss er die Augen und harrte einen Moment im Schweigen, bis der aufbegehrende Zorn verflogen war. Als er die Lider wieder hob, glitt sein Blick zu Farel.

    „Es gibt keinen Aufseher der Akademie, oder?“, fragte Raad Moddaen, ohne den Blick von dem Assassinen zu nehmen.

    „Eigentlich nicht.“

    „Siegmund hat mich in der Sturzkampfmöwe aufgegabelt. Sheila hat dies nach einem kurzen Gespräch und einem tiefen Blick auf mich entschieden. Völlig willkürlich…“

    Farel machte eine traurige Miene, ganz so, als wollte er den ehemaligen Assassinen verspotten. „Was wollt ihr damit sagen?“, fragte Farquas mit leiser Stimme.

    Raad zögerte. „Nichts.“, murmelte er schließlich, „Nur, dass ihr damit jemanden zu eurem Leiter beruft, der nie Mitglied dieses Hauses war. Das sollte euch klar sein.“

    Farquas kniff die Augen zusammen. „Das tut dem Willen dieses Kreises keinen Abbruch.“, verkündete er.

    „Auch den Regeln nicht?“

    „Nein.“, nun war es wieder Moddaen, der Antwortete. Raad fluchte innerlich. Falscher Fuß. Falscher Kelch. Der Kelch konnte nicht an ihm vorübergehen. Dazu war Setarrif zu sehr Setarrif. Und er zu sehr er selbst. Wenn er sich darum herum drückte, würde er sich früher oder später auf der Straße wiederfinden, weil er es bereute. Moddaen hätte nichts Besseres finden können, als die Pflicht, die begonnene Aufgabe auch zu beenden.

    „Deine Antwort, Raad!“, fragte Moddaen mit leiser Stimme.

    Der Schwarzhaarige seufzte leise. „Wenn ihr es jemals bereut, kommt nicht zu mir, um euch darüber zu beschweren. Ihr habt euch diesen Ast selbst in den Weg gelegt, also wundert euch nicht, solltet ihr darüber fallen.“, erwiderte Raad mit einem ungläubigen Kopfschütteln, „Ich mach es.“

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    es war einmal Avatar von Raad
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    Raad ist offline
    Scheiß Rattennest. Diese ganze verfluchte Stadt. Nirgends hat man seine Ruhe!, murrte der Jüngling in Gedanken und drehte sich um. Langsam stieg er die Stufen wieder hoch und schritt auf die Tür zu, die ihn hinaus führen sollte. Weg von diesem surrealen Untergang seiner geliebten Jugend.

    „Hey. Wohin wollt ihr?“, fragte Jerlon und Raad blieb abrupt stehen. „Zuerst etwas essen. Dann etwas trinken. Dann etwas schlafen. Und dann…“

    „Ihr könnt nicht einfach gehen. Hier stehen noch ein paar andere Entscheidungen an!“

    „Welche denn?“

    „Nun. Zum Einen die dezimierte Anzahl unserer Männer.“

    „Holt die Leute aus dem Kerker, die sich Siegmund angeschlossen haben…“, begann Raad. Ein lautes Aufstöhnen entwich der Kehle Farquas, „.. und nehmt sie wieder auf, sofern sie ihre Taten bereuen.“, vollendete der gerade berufene Leiter seinen Satz.

    „Seid ihr des Wahnsinns?“

    „Nein. Die meisten von ihnen haben eine gute Ausbildung genau hier genossen. Sie im Kerker für ihre blinde Gefolgschaft gegenüber der Akademie zu bestrafen, anstatt auf genau diese auch weiterhin zu bauen, ist verschenkte Stärke.“, Raad hielt den Blick des Meisters des Wissens fest, „Wenn sie glaubhaft bereuen, gibt es keinen Grund, sie nicht weiter hier auszubilden, anstatt sie nach Jahren auf die Straße zu entlassen oder sie vor den Augen des Volkes zu richten. Unsere Seite hat nicht weniger Schaden als die Siegmunds angerichtet. Und es ging einzig und allein darum, Recht zu behalten. Ganz gleich, wer. Wenn man davon absieht, dass dies Recht bedeutet, einen König zu halten oder ihn zu stürzen.
    Uns ging es allen um Setariff. Wenn sie dies einsehen, werden sie bereuen. Und sie werden das tun, was sie zuvor getan haben. Für diese Stadt und die Akademie und Ethorn eintreten.“, sprach Raad und kratzte sich am Kopf, „Ihr könnt ja darüber nachdenken.“

    Farquas verzog den Mund und Moddaen ließ sich auf seinen Stuhl fallen. Sein Blick zeigte nicht, ob ihm dies gefiel oder nicht. Nur Farel nickte knapp, erhob sich und trat um den Kreis herum an Raads Seite. „Was noch?“, fragte der Schwarzhaarige und blickte Jerlon an. Dieser hingegen schüttelte nur mit dem Kopf, was dem ehemaligen Assassinen ein schwaches Grinsen entlockte. „Das freut meinen Magen…“, gab er trocken von sich, „Bis morgen. Schlaft mal ein wenig. Ihr seht auch müde aus.“, setzte er nach und wandte sich wieder der Tür zu.

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    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Leise fiel die Holztür hinter ihm ins Schloss. Farel war ihn auf den Gang hinaus gefolgt und seine Hand fasste, kaum dass sie alleine waren, nach der Schulter des neuen Leiters. „Du hast ja doch etwas gelernt.“, sprach er leise, mit den Lippen nahe an Raads Ohr.

    „Du wirst alt.“, murmelte der Schwarzhaarige und wischte die Hand des Assassinen grinsend von seiner Schulter, „Ihr hättet mit mir reden können. Mit Thoke habt ihr es anscheinend getan.“

    Farel lachte leise. „Vielleicht war es besser, dass du den Mund gehalten hast. Das, was du ihnen nun zu denken gegeben hast, hätte dich vielleicht zuvor reingerissen.“

    „Dir sollte klar sein, wohin das führt. Deine Bauernweisheit hat mich daran erinnert.“, brummte Raad.

    Der Schwarzhaarige setzte sich wieder in Bewegung und schritt langsam die Stufen hinauf. Der Flur, der die Tür zum Keller barg, war leer. Nicht einmal ein Mann brauchte diese Tür zu bewachen. Was hätte es auch zu bewachen gegeben. Wenn alle Männer in diesem Raum gestorben wären, hätten sich andere gefunden. Es war nur dadurch wichtig geworden, dass sie über den Leiter entschieden hatten. Und dieser wünschte sich, sie hätten es nicht getan.

    „Warum wollte Moddaen nicht?“, fragte der Jüngling schließlich, als sie eine Weile schweigend verbracht hatten.

    „Er wollte es nie, auch, wenn er es könnte. Auch, wenn es nicht so aussieht, er ist nicht der Mann, der gerne in der ersten Reihe steht.“

    „Natürlich. Aus der zweiten Reihe lassen sich die Fäden besser ziehen und man steht nicht dauernd in der Schusslinie.“, erwiderte Raad trocken.

    „Um ihn brauchst du dir keine Sorgen machen.“

    „Nein. Eher um den ganzen Rest dieser Adanosverfluchten Stadt! Jerowen wurde von einem Wassermagier getötet. Sheila ist verschwunden und Siegmund… na ja. Weißt schon.“, Raad kratzte sich verlegen den Nacken, „Jedenfalls scheint der Leiter der Akademie hier nicht gerade für ein langes Leben bestimmt zu sein. Und mit Darlen habe ich gleich den ersten, der mit Freuden sein Schwert für mich schärfen wird.“

    Farel schüttelte den Kopf. „Moddaen weiß mehr darüber zu sagen. Aber lass dir einen Rat geben. Du solltest nicht alles tun, was er dir andient, zu tun. Er hält Vieles für richtig, was ich früher nicht an ihm gesehen habe. Auf der anderen Seite hatte er wohl recht damit, dich solange machen zu lassen, bis es direkt zur Schlacht führen musste.“

    „…“, entgegnete Raad angespannt und fing dann an zu lachen. „Ich glaube, für heute will ich nicht mehr wissen. Lass uns etwas trinken gehen.“

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    Manuele ist offline

    Setarif

    So etwas wie im Dschungel hatte er wohl noch nie erlebt.
    Zuerst das Scharmützel was friedlich geendet hatte, nachdem Taeris mit den Milizsoldaten eine Vereinbarung getroffen hatte. Darauf folgend dann das Chaos was die Wassermagier veranstaltet hatten.
    Manuele musste nur den Kopf schütteln als er Nigel und ein anderer Söldner wieder die Stadt betraten. Sowas, früher kämpften die Männer noch Seite an Seite, ohne Intrigen und Magie. Jetzt konnte man kaum noch seinen Kameraden trauen. Hier auf Argaan ging es mehr um Politik als um Stammesfeden wie im alten Nordmar.
    „Gute Nacht!“ Verabschiedete er sich von den beiden und ging in Richtung Taverne.
    Er wusste zwar noch nicht ob er sie betreten würde, doch zumindest war er sich sicher auf dem Weg auf jemanden Bekanntes zu stossen.
    Er musste sich erholen, der Kampf hatte auch an seinen Nerven und Muskeln gezert.
    Man merkte, dass er seit Nordmar aus der Übung gekommen war. Dort zumindest hatte ihn Taeris dazu gebracht jeden Tag mit Training auf dem Waffenplatz zu verbringen.

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