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  1. Beiträge anzeigen #321
    Burggraf zu Verdistis  Avatar von Maximus
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Maximus ist offline
    Unermüdlich segelten die beiden Handelskoggen Richtung Argaan und würden den großen Hafen in Thorniara bald erreicht haben. Viel Zeit hatten die beiden Händler nicht mehr, denn das Schiff von Sir Dante brauchte dringend eine Reparatur. Doch weder Sir Dante noch Graf Maximuss wollten an mögliche Gefahren auf hoher See nachdenken. Beide Händler erstellten unabhängig voneinander bereits die ersten Verkaufsstrategien, um auf der noch unbekannten Insel schnelle Erfolge zu erzielen.

    Die Händlergilde war in Rivellon als sehr ehrenwerte Gemeinschaft wohlhabender und guter Händler bekannt, doch außerhalb des Herzogtums bezeichnete man die Gilde als überaus skrupellos und unnachgiebig. Ein besonderes Geschäftsmodell während Kriegszeiten lässt den Händlern gerade zu solchen Krisen große Gewinne einfahren. Nicht selten bewegen sie sich dabei am Rande geltender Gesetze.

    Maximuss schaute auf einen Stapel Pergamente und sagte dann: "Wenn man in Thorniara die Rechtmäßigkeit dieser Papiere anerkennt, sollte ich relativ schnell einen sicheren Boden unter den Füßen haben. Was wohl die Besitzurkunde einer Gesteinsmine auf Argaan wert sein wird?" Er blickte aus dem Fenster. Blau, so weit das Auge reichte. Es war Zeit, dass die Händler endlich die Insel erreichten, auf welcher sie sich blühende Geschäfte versprachen.

  2. Beiträge anzeigen #322
    Burggraf zu Verdistis  Avatar von Maximus
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Maximuss bereitete sich auf die Ankunft in Thorniara vor. In wenigen Stunden würden sie den Hafen erreichen und ab dann würde viel Arbeit auf die beiden Händler aus Verdistis warten. Laut den Informationen von Sir Dante war der ehrenwerte Gildenmeister Trevor bereits auf Argaan eingetroffen und hat mit den Geschäften der Händlergilde begonnen.

    Alle Beteiligten wussten, dass die Rückkehr der Händlergilde in eine von König Rhobar kontrollierte Stadt zu einer Auseinandersetzung mit den Autoritäten führen könnte. Doch die Verlockung des schnelles Goldes ließ diese Gefahr verstummen.

    Der Graf stand in seiner Kajüte und legte seine prunkvolle, wenn auch nicht sehr effektive Rüstung an. Ein polierter Brustharnisch, reich verziert mit edlen Ornamenten, zeugte von der Hochwertigkeit seiner Kleidung. Abgerundet wurde das Bild mit feinsten Schuhen und meinem massiven Siegelring aus purem Erz, welchen sich der Großhändler einst in Nordmar hat anfertigen lassen.

    Er schaute zu Bragan und nahm das erste Mal bewusst seine Rüstung wahr. Es war eine mittlere Gardistenrüstung aus dem alten Lager, die wahrlich schon bessere Zeiten gesehen hatte. Maximuss schüttelte den Kopf, erhob seine Stimme und sagte: "Sobald wir in Thorniara Fuß gefasst haben, müssen wir deine Rüstung reparieren lassen. Als Leibwächter eines Mitgliedes der Händlergilde muss deine Rüstung zumindest vollständig sein."

    "Land in Sicht!" rufte einer der Seemänner und tatsächlich, am Horizont konnte man die ersten Gebirgsformationen erkennen. Es würde nicht mehr lange dauern, da läutet auch der Graf ein neues Zeitalter ein.

  3. Beiträge anzeigen #323
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik ist offline
    Der braunhaarige Ordensbruder schaute mit trüben Blick gen Horizont, ließ seinen Blick dann an der Linie zwischen Ozean und Himmel entlang schweifen, insgeheim froh darüber kurz zu Ruhe gekommen zu sein.

    Denn innere Ruhe hatte er gestern und heute kaum gefunden. Gestern war der Tag des Abschiedes gewesen und dieser saß ihm immer noch in Mark und Bein. Es war noch schlimmer gekommen, als er es gedacht hatte. Seine Trauer über den Abschied mit seinem Sohn und seiner Frau, hatte keine Grenzen gefunden. Amelie hatte herzzerreißend geweint, hatte sie doch erst zwei Tage zuvor erfahren, dass ihr Mann sie verlassen würde und zwar für unbestimmte Zeit. Avik hatte ihr versprochen, dass er ihr schreiben würde, dass er sie immer lieben würde und dass sie zusammen mit seinen Kameraden bei dessen Kommandierung nach kommen sollte, doch das alles half in diesem Moment einfach nicht. Die Szenerie war einfach zu viel gewesen und auch für Avik war es fürs erste ein Abschied auf unbestimmte Zeit.

    Er betete zu Innos, dass Amelie nachkommen würde. Er schloss die Augen, seine Lippen zitterten und er betete zu seinem Gott, dass alles gut werden würde.

    Die Sonne war bereits wieder aufgegangen und sie saßen und standen an der Reling des kleinen Schiffes, welches sie von Vengard aus nach Thorniara bringen würde. Die Stimmung an Bord war gedrückt, die Seemänner schienen über irgendetwas besorgt zu sein und seine Kameraden tuschelten untereinander, was der Grund für die ängstlichen Blicke der Matrosen sein könnte. Avik hingegen hielt sich abseits und hatte kein Interesse an jeglichen Gespräch. Er übergab sich einfach seinem Kummer und seinem Leiden.
    Geändert von Avik (17.04.2014 um 10:00 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #324
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline

    Frachtraum der Barqashiyyah

    Auf und ab, auf und ab, hin und her, auf und ab...
    Die Überfahrt an Bord des varantischen Handelsschiffes war ein reines Martyrium allererster Güte. Während die beiden Frauen, die nach der Fehlinterpretation des Kapitäns nun offiziell als die Haremsdamen des jungen Reisenden varantischer Herkunft, jedoch andersartiger Abstammung galten, sich die Zeit mit Warten vertrieben oder ihre Aufmerksamkeit auf ihren geist lenkten, lag der Sayyid in ganz und gar nicht stolzer Haltung in einer dunklen Ecke des Frachtraums, in den man sie gesperrt hatte, umklammerte seine Beine und sah aus wie der Tod persönlich. Es hatte mehrere Stunden gedauert, bis die Verdrängung seiner Angst ihren Dienst versagt hatte, und nun erlitt Maris wieder einmal Todesängste. Und als wäre das nicht genug gewesen, raffte ihn die Seekrankheit endgültig hinweg.
    Da war es nur gut, dass die Drei vor der Fahrt beschlossen hatten, jegliche ihre Ziele und Hintergründe betreffenden Gespräche einzustellen, solange die Gefahr bestand, belauscht zu werden - so musste sich der Nomade immerhin nicht zusammenreißen, um irgendwelche Übungen mit Cécilia durchzustehen.

    Maris hasste diese Überfahrten. Was, wenn das Schiff irgendeinen verdammten Felsen rammte oder eines der riesigen Biester, von denen die irren Seemänner stets berichteten, das Ding einfach mir nichts, dir nichts in die Tiefe zog? Er hatte schon zu viel gesehen, um auszuschließen, dass es sie gab. Diese undurchdringliche Dunkelheit und die Ungewissheit, was in der ach so großen Tiefe der See alles lauern mochte, machte jeden Augenblick auf dem offenen Meer für ihn zu einer einzigen Qual - ganz davon abgesehen, dass er nicht schwimmen konnte. Dass ihr Fortbewegungsmittel dabei eher zur Gruppe der kleinen Schiffe gehörte, machte es nicht besser; nein, dieses verdammte Ding schwankte nur noch mehr auf den verteufelten Wellen! Der Wüstensohn sehnte sich die Ankunft in Bakaresh herbei, doch es würde wohl noch etwas dauern, bis sie ihr Ziel erreichten.
    Hoffentlich ließ nur der Wellengang irgendwann einmal endlich nach...

  5. Beiträge anzeigen #325
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik ist offline
    "Morgen", Bruder Estepho nickte Avik entschlossen aufmunternd zu, während er die Nachricht überbrachte und der junge Vater erwiderte die Geste dankbar. Estepho, der gerade mit ihrem Kapitän gesprochen hatte, gesellte sich zu seinem Ordensbruder und folgte dessen Blick.

    Avik betrachtete gedankenverloren die Gischt, die beinahe verspielt vor dem Schiff Wellen schlug und ein ewiges Wettrennen mit diesem eingegangen war. In Gedanken jedoch war der Braunhaarige bei Estephos Nachricht. Morgen also würden sie die Insel Argaan erreichen und in der Hafenstadt Thorniara eintreffen. Sie hatten also ihre Reise bald hinter sich... Bald war er am Ziel und gleichzeitig durch den gewaltigen Ozean von seiner Familie getrennt. Es brach ihm immer noch das Herz und er konnte die Reise nicht genießen, noch irgendeinen fröhlichen Gedanken fassen. Wie ging es Amelie? Wie ihrem Sohn? Hasste sie ihn? Würde sie nachkommen?

    Die beiden Freunde standen Seite an Seite an der Reling nahe der angedeuteten Galionsfigur, die den Bug des kleinen Schiffes verzierte.
    "Eine Schande, dass unser Orden kein eigenes Schiff hat", stellte Estepho in die Stille hinein fest. Avik wusste nicht, ob die Aussage der Wahrheit entsprach, jedenfalls war dies ein Schiff von fahrenden Händlern, die der Orden für die Überfahrt bezahlte.

    "Selbst mein Vater besitzt zwei große Handelsschiffe", fügte Estepho stolz hinzu und fragte dann seinen Freund: "Wie ist Argaan so? Wie ist Thorniara?", Estepho wusste, dass Avik in der Hafenstadt in der Stadtwache gedient hatte, doch dem Ordensbruder war es nicht nach Erzählungen. Er antwortete dennoch, war er seinen Freunden doch einiges schuldig und erzählte von Thorniara, von den Knochenbrecher-Orks, ihren Feinden in Setarrif und zu seiner Erleichterung half ihm seine Vergangenheit wirklich dabei die Gegenwart etwas zu vergessen.

    Wolken sammelten sich am Himmel und die bisher so sonnige Fahrt, die ganz und gar nicht zu Aviks Gefühlslage passte, schien zum Ende hin noch ungemütlich zu werden, als ob von Argaan aus das Unheil in die Welt zog...

  6. Beiträge anzeigen #326
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline

    Frachtraum der Barqashiyyah

    "Nun gut, werte Reisende."
    Der Kapitän der Barqashiyyah hatte ein gönnerhaftes Lächeln aufgelegt, als er den Frachtraum betrat.
    "Es sind nun schon einige Tage seit unserer Abfahrt vergangen, und abgesehen von der nur allzu verständlichen Seekrankheit eines Mannes aus dem ewigen Sand habt Ihr Drei tatsächlich keine Anzeichen einer Erkrankung gezeigt... was wohl bedeutet, dass nun niemand mehr im Frachtraum isoliert bleiben muss. Freilich werdet Ihr nicht mehr allzu viel vom köstlichen Ausblick auf das Meer von hier bis zum Horizont genießen können, denn morgen werden wir endlich die Perle des Südens erreichen, Bakaresh, die Schöne und Geheimnisvolle."
    Es war so wie auf allen Schiffsreisen, die Maris bisher mehr oder minder freiwillig mitgemacht hatte in seinem Leben: nachdem er erst einmal einige Zeit der Todesangst auf See ausgesetzt war, gewöhnte er sich an diesen Zustand, sodass etwas Ähnliches wie Normalität einziehen konnte. Natürlich hatte ihn wie bei fast jeder seiner Überfahrten die Seekrankheit gepackt, doch die war nur ein geringes Übel im Vergleich zu alles Denken dominierender Furcht. Ob er nun aber hinaus gehen und den Ausblick auf das, was ihm solche Angst bescherte, wirklich genießen wollte oder doch lieber entgegen der Neigung eines Nomaden, der sich bereits von Städten in gewissem Maße bedrängt fühlte, den beengten Frachtraum einem Augenblick auf Deck des Handelsschiffes vorzog, darüber hatte er noch nicht so recht entschieden. Suzuran und Cécilia hingegen waren quasi augenblicklich aus dem Raum verschwunden, als der Kapitän ihnen die frohe Botschaft verkündet hatte.

    "Ich danke Euch dafür, dass Ihr auf meine Waren Acht gegeben habt während der letzten Tage, Sayyid", flötete der dickliche Mann vergnügt und strich sich über den weißen Bart.
    "Wir haben Euch eine Kabine herrichten lassen und den Boden mit einer großzügigen Kissenlandschaft ausgelegt, damit Ihr Euch zumindest für diese eine Nacht noch mit Euren Damen die Zeit vertreiben könnt. Hübsche Frauen habt Ihr da, das muss ich Euch lassen."
    In gewisser Weise war Maris immer noch befremdet über die Annahme des Kapitäns, Cécilia und Suzuran wären seine Haremsdamen, aber andererseits kannte er die merkwürdigen Wesenszüge der Assassinenhändler - und dieser Mann, der da vor ihm stand, hatte früher ganz sicher zu ihnen gehört - nur allzu gut. Frauen waren in der alten Welt vor dem Einfall der Myrtaner nichts anderes als Prestigeobjekte gewesen, schöne Perlen zum Vorzeigen, und je mehr und je schöner sie waren, desto besser. Offenbar schien Maris mit seinen beiden Mädchen einen gewissen Eindruck hinterlassen zu haben - oder es war einfach nur die falschzüngige Höflichkeit der Assassinen, die da aus dem kleinen Dicken sprach.
    "Ich danke Euch vielmals. Wir werden die Gelegenheit sicher nutzen", entgegnete der Nomade nicht ohne ein schalkhaftes Grinsen.
    "Sagt mir, wie sieht es aus in Varant? Ich bin nicht mehr in der Heimat gewesen seit der Zeit, als Zuben noch auf dem Thron in Ishtar saß. Was hat sich verändert seit damals?"
    Das traurige Lachen, das aus dem Munde des Kapitäns hervor drang, dessen Augen sich davon jedoch völlig unbeeindruckt zeigten, zeigte Maris den ihm bereits bekannten Anblick eines Mannes, der seine Heimat verloren hatte - nicht etwa, weil sie vom Stahl zerstört worden war, sondern weil er sie nicht mehr wieder erkannte. Es sagte ihm mehr als jedes Wort, das hätte folgen können, doch der Kapitän berichtete dennoch von dem, was geschehen war. Wie die alte Art zu Leben von Grund auf hinfort gewischt worden war, um einer anderen Ordnung zu folgen. Jede der größeren Städte hatte eine Stadtwache erhalten, der in den meisten Fällen ein Paladin vorstand; die Sklaverei war abgeschafft worden; die alten Beliarschreine waren zerstört und vielerorts durch solche ersetzt worden, die dem Gott der Ordnung und Unterdrückung huldigten. Über den großen Tempel in Bakaresh äußerte sich der Alte nicht, doch Maris malte sich selbst aus, dass dieser vermutlich nicht mehr im besten Zustand war. Viele der Nutznießer des alten Systems waren unter dem neuen Banner völlig ausradiert worden und das, was die Assassinen sich früher in die eigene Tasche gesteckt hatten, wanderte nun unversehens ins Staatssäckel - der Krieg musste ja immer noch finanziert werden.

    Maris nickte und machte sich seine eigenen beklommenen Gedanken. Wer hätte gedacht, dass die Assassinen, egal ob die des Alten Bundes oder die Speichellecker Zubens, einmal auf der gleichen Seite des Schicksals stehen und unter demselben Feind leiden würden? Sie alle hatten ihre Freiheit verloren an die strikten Regularien des Imperiums, die Varant zwar sicherer für die machten, die sich mit der neuen Ordnung abfanden, aber denen, die anders dachten, jede Entfaltungsmöglichkeit nahmen. Die Jünger Beliars waren davon freilich noch mehr betroffen als das Wüstenvolk der Nomaden und Wassermagier, doch dass Rhobar auch vor einem Konflikt mit den Dienern Adanos' nicht zurückschreckte, mit denen er zuvor schon so oft zusammen gearbeitet hatte, zeigte nur, dass auch das Wüstenvolk sich wehren musste, wollte es nicht von den totalen Herrschaftsansprüchen des Innosglaubens und seines selbstherrlichen Königs verschlungen werden.
    "Es wird Zeit, dass wir aufstehen, Sayyid. Sie mögen euch die Schwerter und die Freiheit genommen haben, doch ihr wisst doch immer noch, wie man beides in Händen hält, oder? Erhebt euch und reißt die Wache nieder, wehrt euch gegen den Würgegriff des Reiches! Der König ist weit entfernt und mit seiner geschwürartigen Ausbreitung des Reiches beschäftigt, die Truppen in Varant schwach und verstreut. Verhindert, dass sie Hilfe rufen können, und holt euch eure Unabhängigkeit zurück! Bakaresh war schon immer eine Stadt so würdevoll, dass sie im Glanz der Freiheit überall hin strahlte."
    Die Augen des Kapitäns begannen nach und nach immer mehr zu strahlen.
    "Du... du hast Recht, mein Freund. Wir müssen für unsere Freiheit kämpfen! Es wird immer noch genügend Menschen in den Straßen geben, die noch nicht von dem einlullenden Gesülze der Feuermagier verblödet wurden! Wir werden sie hinaus in die Wüste jagen, auf dass ihre geliebte Sonne sie verrecken lässt, und ihnen den Hafen nehmen, um ihren Nachschub abzuschneiden, der ihnen das Leben im von ihnen ach so verhassten Wüstenland etwas angenehmer macht."

    Und während aller Augen in Varant auf der Perle der Wüste ruhen, finde ich eine Möglichkeit, um Shakyor aus Mora Sul zu befreien und die Nomaden zu einer Einheit zu verhelfen, dachte Maris mit einem finsteren Lächeln.
    Geändert von Maris (24.04.2014 um 20:12 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #327
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Die Luft roch nach Salz und hin und wieder schickten die Wellen Tropfen bis zu ihrem Gesicht hoch. Sie hatte Delphine gesehen und lächelte seit einiger Zeit einfach vor sich hin. Ein unergründliches Lächeln ruhte auf ihren Lippen, was ihr hart gewordenes Gesicht durchaus zierte. Sie fühlte sich frei, ein Zustand, der ihr vor einer halben Ewigkeit abhanden gekommen zu sein schien. Die Weite des Wassers half ihr immer, die unglaubliche Macht der Wassermassen, die sie so winzig erscheinen liessen. Während der vielen Stunden des unermüdlichen, nahezu unerbitterten Trainings, hatte sie viel Zeit gehabt nach zu denken, sich selber nicht so wichtig zu nehmen. Sie wagte es kaum zu akzeptieren, doch war zu dem Schluss gekommen, dass ein totes Kind besser war, als ein Leben in Angst davor, dass es bald sterben könnte. Ein durch Erpressung bestimmtes Leben oder noch schlimmer; die Flucht vor dem Unvermeidlichen.

    Dabei war Darjel bei Raad und sie musste dem Vater ihres Kindes einfach vertrauen. Er war ein beachtlicher Kämpfer, einer der sie besiegt hatte. Zwar nicht in ihrer stärksten Stunde, aber sie hatte auch noch Colodis an ihrer Seite gehabt. Raad liebte sein Kind unabhängig davon, was er von der Mutter hielt. Er würde darauf aufpassen, während sie endlich versuchte Viraya zu warnen. Andreja hatte die Diebin auf ihre Abschussliste gesetzt, wollte sie tot sehen. Aber die rothaarige Kriegerin brauchte nicht mit zu spielen. Nur wo beginnen? Wie konnte sie Viraya finden?

    Die Antwort lag so nahe. Darla und das Brodell in ...

    "Vengard!"

    Rief sie dem Wind entgegen und lachte. Dass sie dieser Name jemals zum lachen brachte hätte sie niemals gedacht und sie war sich sicher, dass dies das einzige Mal sein würde. Von neuer Energie gepackt, drehte sie sich um und bemerkte einen fragend schauenden Medin. Er musste den Ausruf gehört haben.

    "Natürlich. Ich habe doch ein Versprechen einzulösen."

    Sprach sie entschlossen und grinste. Nicht dass sie einen Augenblick daran gedacht hätte, aber vielleicht war es gar nicht schlecht, wenn er sich etwas in ihrer Schuld fühlte. Schliesslich ging sie "seinetwegen" dorthin. Da musste er im Gegenzug natürlich auch dafür sorgen, dass sie wieder heil hinaus kam. Zufrieden mit sich selbst und er Welt blickte sie ihn kampflustig an.

    "Aber bis dahin haben wir noch etwas Zeit zu vertreiben."


    Damit zog sie ihre beiden dunklen Klingen und war gespannt, was der heutige Tag sonst noch für sie bereit hielt.

  8. Beiträge anzeigen #328
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Medin ist offline
    Mit einer Mischung aus Neugier, Verwunderung und Nachdenklichkeit blickte Medin in die beiden Klingen der Schwertkämpferin. Sie schienen ihr sicher in den Händen zu liegen. Offenbar hatte sie sich vollständig regeneriert.

    „Ich hoffe, du willst dort auch ankommen.“

    Mit diesen Worten zog er das große Bastardschwert aus der Scheide, die er auf das Deck fallen ließ. Er war nicht wirklich gerüstet. Ein Kettenhemd auf dem Meer zu tragen war für den Fall eines Schiffbruchs oder des über Bord gehens keine gute Idee. Andererseits konnten auch hier oben Gefahren lauern.

    „Der Kapitän fährt Bakaresh an. Wenn wir nach Vengard wollen, müssen wir nach Norden reisen und gerade die südlichen Teile des Reiches sollen dieser Tage gefährliches Gebiet sein. Widerstandskämpfer und Wegelagerer, marodierende Beliaranhänger … es wäre gut zu wissen, wie wir uns im Falle eines Kampfes schlagen können.“

    Er fasste den Bastard mit beiden Händen und blickte der Rothaarigen fest in die Augen. Ein Nicken. Dann hob er das Schwert und machte zwei Schritte auf sie zu. Die Klinge fuhr herab. Schnell, nicht insistierend, aber dennoch wuchtig traf sie auf den Stahl. Seine Körperhaltung war locker, bereit sofort zurückzuweichen. Dann folgte ein Streich von der Seite. Das Deck des Schiffes hob und senkte sich.

  9. Beiträge anzeigen #329
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Und Redsonja erfuhr, wie sich Medin im Kampf schlagen konnte. Er gab ihr ordentlich zu beissen und da merkte sie zum ersten Mal, welch Raffinesse er mit sich brachte. Sie musste sich zugestehen, dass er präziser mit seiner Waffe umzugehen wusste als sie selber. Die rothaarige Kriegerin hatte sich auf den Fähigkeiten, welche die Klingenmystik mit sich brachte verlassen. Doch nun galt es einen anderen Weg zu finden. Nicht über blindes Vertrauen auf die Waffe, die ihr den Weg zeigten oder komplettes Aufgehen im Kampf, sondern darüber, dass sie jeden Muskel des Gegner beobachtete und gleichzeitig selber überraschend blieb. Aber sie wäre niemals die Kämpferin gewesen, die sie war, wenn sie sich dadurch hätte einschüchtern lassen. Stattdessen beobachtete die Lehrmeisterin. Sie lockte den Feind heraus und suchte nach Antworten. Was machte er anders? Und noch wichtiger, was konnte sie für sich adaptieren? Was konnte sie am Ende gegen ihn verwenden?

    Doch das Ende war nicht Nahe, nur der Kampf war vorbei und beide pechnass. Redsonja zog sich darauf in ihre Kabine zurück, bevor sie sich eine Erkältung holte, dann versuchte sie den Kampf zu analysieren.

    Es verstrich ein weiterer Tag. Sie kreuzte wieder die Klingen mit Medin und musste erneut feststellen, dass noch kein guter Zeitpunkt war sich mit ihm anzulegen. Sie hatte momentan ihr Potential einfach nicht ausgeschöpft. Als brütete sie nach dem Kampf erneut in ihrer Kammer, doch weit kam sie nicht, denn vom Mast klang es.

    "Laaaaand in Sicht. Alle Mann an ihre Posten."

    Damit war auch Redsonja gemeint und sie sprang sogleich auf. Denn sie wollte bis zum Schluss mit anpacken. Dieser Mannschaft hier hatte sie einiges zu Verdanken. Sie hatte ihr ein Leben geschenkt, das sie schon seit Jahren verloren glaubte und ein zu Hause. Hierher würde sie immer zurückkehren können. So kam es dass sie sich lächelnd in die Seile hing. Ein letztes Mal, vorerst aber sie wusste gleichzeitig, dass sie irgendwann hierher zurückkehren würde, um für kürzer, länger oder immer an Bord zu bleiben. Aber erst erwarteten sie ein paar andere Abenteuer und Aufgaben. Erst wartete der süsse Duft der Freiheit das zu tun, was sie für richtig hielt.

  10. Beiträge anzeigen #330
    General Avatar von Yared
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    Yared ist offline

    An Bord der Alesstyna, auf Nordwestkurs, etwa ein halbes Etmal westlich von Stewark

    Es war früh am Nachmittag gewesen, als Gig und Barkasse der Alesstyna den Strand erreicht hatten. Donna, Larah und der Kapitän hatten bereits am Strand gewartet. An klaren Tagen wie diesen konnte man von den höchsten erreichbaren Punkten des Baumes sehr weit sehen und nachdem sie am Morgen von einem der Wachposten hoch oben auf Tooshoo über die Sichtung eines Schiffes im Süden informiert worden waren, waren sie mit Yareds Nachen, der nun schon seit seiner Abreise gen Gorthar anno dazumal seinen Dienst für die Kontoristen der Handelskompanie in Schwarzwasser tat, den neu gebauten Kanal hinab gen Strand gefahren.
    Dem Kapitän gefielen die Neuerungen, die in seiner Abwesenheit in Schwarzwasser durchgeführt worden waren - die neue zweite Stegebene, der Kanal und auch die hölzerne Plattform unten am Strand - gut. So schnell war er noch nie von Schwarzwasser in den Süden gekommen.
    Das Wiedersehen mit Evan und Jarnik, die die Beiboote begleiteten, um die Verladung der Waren zu überwachen, fiel kurz aber herzlich aus. Dann wurde möglichst schnell daran gegangen, die Fässer und Lasten, die von Donna und einigen Tagelöhnern am Vortag von einem Lager in Schwarzwasser zum Strand geschafft worden waren, in die Beiboote zu verladen. Larah hatte währenddessen, wie auch sonst schon in den letzten Tagen, mit Yared so gut wie kein Wort gewechselt, obgleich sie mit Donna sonst einen recht offenen Umgang zu pflegen schien. Selbst mit Quenthália, Donnas jüngerer Schwester, die das Kontor in Schwarzwasser für die nächsten Monate übernehmen Es hatte den Anschein, als habe die auf Argaan gestrandete Gortharerin Angst vor dem gelderner Seemann. Ob das vielleicht an Osmos Diagnose lag?

    Nun stand Yared am Steuer auf dem Achterdeck, die Hände am Ruder der Schebecke. Er hatte sich bereit erklärt die Nachtwache zu übernehmen. Seine Schlafrhythmus war sowieso durch die Krankheit gehörig aus dem Tritt gekommen und er genoss zur Abwechslung mal den salzigen Wind um die Nase, das jedem seiner stillen Kommandos folgende Schiff, dessen Ruder er mit leichter Hand auf Kurs hielt, und unter seinen Füßen das sachte im Rhythmus Auf- und Abwiegen der Wellen, durch die der Schiffsrumpf der Alesstyna pflügte. Es war eine Wohltat nach dem langen Liegen in der muffigen und dunklen Hütte, die sein Krankenbett beherbergt hatte. Zudem war das Wetter dieser Jahreszeit ideal, schon ohne die Kälte des Winters und noch ohne die Hitze des Sommers, sodass die Männer an Bord ohne Eis und der Gefahr einer Erkältung oder schlimmerem, aber auch Sonnenbrand ihrer Arbeit nachgehen konnten, und gleichzeitig mit recht konstantem Wind und ohne die heftigen Stürme, die Sommers wie Winters gerne diese Breiten mit Orkan, masthohen Wellen oder heftigem Platzregen heimzusuchen drohten.
    "Bewahre Yared, alter Freund." Ijans dunkelblonder Schopf, in der Finsternis eher eine graue Silhouette, schob sich über die Kante der Steige zum Achterdeck.
    "Bewahre Ijan, wusste gar nicht, dass du an Bord bist." Yareds Blick, der den unerwarteten Gast nur kurz angesehen hatte, glitt schon wieder zum Horizont mit einem kurzen Abstecher zu den vereinzelten Wolken am dunklen Nachthimmel.
    "Ich bin wegen Donnas Bericht mitgefahren und, um mit dir über das neue Schiff zu sprechen." Der ehemalige Altknecht der sildener Mühle, mit dem Yared eine Jahre lange Freundschaft verband, stellte sich unweit an die Reling, stützte sich darauf und sah aufs Meer hinaus.
    "Ich dachte das hätte Zeit, bis wir in Trelis sind." Yared war doch ein bisschen Verwundert. Ijan saß doch sonst so gern in Trelis im Kontor und agierte wie die Spinne aus der Mitte ihres Netzes. Die Erklärung reichte ihm nicht. Hier war irgendwas persönliches im Spiel. Nur bei persönlichen Anliegen kam Ijan persönlich, nicht wenn es nur ums Geschäft ging.
    "Die Alesstyna wird zunächst Bakaresh ansteuern und ich ging davon aus, dass du vielleicht einen kleinen Abstecher nach Varant machen willst, bevor du zum Stapellauf nach Silden kommst." Warum musste Ijan gerade jetzt um den heißen Brei herumreden?
    "Varant? Wieso? Worum geht es hier?"
    "Sianna.", warf der treliser Kontorist und Handelsmeister fast beiläufig ein.
    "Sie hat mich belogen, Ijan." Der Kapitän verzog sein Miene, als hätte er starke Schmerzen in der Magengegend. Und die hatte er tatsächlich, nur lag das nicht an seinem Verdauungstrakt. Der Schmerz war eher seelischer Natur
    "Belogen? Wir haben alle unsere Geheimnisse und du hast ihr auch nie erzählt, wer du eigentlich bist.", warf ihm Ijan geradezu sachlich vor, während er sich zum Mann am Steuer umdrehte.
    "Doch das hab ich, kurz bevor es zu Ende ging." Yared ließ seinen gekränkten Stolz etwas mehr in seiner Stimme durchscheinen, als ihm eigentlich lieb war. Hatte er sich immer noch so wenig unter Kontrolle, wenn es um Sianna ging?
    "Du hast sie über deine ganze Vergangenheit belogen und da machst ausgerechnet du dieses Fass auf? Was bitte kann denn schlimmer sein ..."
    "Ich hätte sie niemals für die Sache verraten.", versuchte Yared seine Gefühle zu rechtfertigen.
    "Ach, und bei ihr weißt du das? Ich finde du tust ihr Unrecht", entgegnete der Handelsmeister.
    "Wie kommst du überhaupt darauf?"
    "Sie war bei mir." Yareds Augen weiteten sich.
    "Wann?", fragte er etwas zu eilig, sichtlich aufgeregt.
    "Vor ein paar Wochen. Hat sich nach dir erkundigt.", lautete Ijans knappe Antwort. Musste man dem Kerl denn alles aus der Nase ziehen.
    "Wo ist sie danach hin? Hat sie irgendwas gesagt, wo ich sie finden kann?"
    "Sie war auf der Durchreise und wollte über den Pass."
    Daher also Varant.
    "Und du meinst, ich sollte sie suchen gehen..."
    Yared konnte Ijans Züge nur undeutlich erkennen, aber mit grimmigem Blick stellte der Kapitän ein Grinsen auf dem Gesicht seines Gesprächspartners fest.
    "Ich weiß, dass du sie suchen wirst." Der Chef des Hauptquartiers der Handelskompanie in Trelis war ziemlich selbstzufrieden, so schien es Yared. Der Kapitän fühlte sich irgendwo leicht ertappt. War er so vorhersehbar geworden? Natürlich würde er sie suchen gehen. Vielleicht ging es ja auch gar nicht um diese Vertrauenskiste. Vielleicht brauchte sie seine Unterstützung. Aber das würde Ijan nur wieder absichtlich falsch verstehen.
    Ein Moment des Schweigens senkte sich über die beiden Männer auf dem Achterdeck der Alesstyna, bis Ijan, der wieder auf die See hinaus gestarrt hatte sich erneut umwandte.
    "Donna sagte, du hattest die schwarze Seuche?", fragte er. Etwas Besorgnis schwang spürbar mit.
    "Laut Osmo ist alles in Ordnung.", beschwichtigte Yared, "Und nein, ich bin auch nicht ansteckend. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, soll ich mich nur die nächsten Tage schonen. Also werde ich mich einfach während der Überfahrt ruhig verhalten und meinen Körper wieder zu Kräften kommen lassen."
    Was hatte der manchmal etwas wirre Heiler gleich gesagt? Irgendwas von wegen Überreste des Naturgeistes, die die Krankheit gemildert hätten? Wahrscheinlich hatte das was mit der Rötung und dem jetzt langsam zurückgehenden Juckreiz an seinem Arm zu tun, dort wo die Male der Bindung noch immer schwach erkennbar waren, sofern man genauer hin sah. Eigentlich hatte Yared gedacht, die Ratte nach deren Ableben und der Bindung ihrer Seele im Druidenstein endlich los zu sein.
    Ijan hingegen ließ ein amüsiertes Schnauben hören. "Das hier nennst du also 'ruhig verhalten' und 'schonen'."
    "Das hier ist leichtes Training. Ich will ja auch möglichst bald wieder bei Kräften sein. So ein Marsch durch die Wüste ist ja schließlich keine Pappenstiel.", belehrte ihn Yared.
    Das Grinsen des ehemaligen Zahlmeisters wurde noch breiter.
    "Ich wusste es doch.", feixte er.

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    Liegend auf dem kalten Holzboden mit einem abgebrannten Sumpfkrautstängel zwischen den Lippen wachte Brom auf. Das kleine Fenster über ihm verkündete dass es bereits Mittag sein musste. Langsam stand der Junge auf und sah sich um; Glasscherben, leere Flaschen, irgendeine unbekannte Flüssigkeit, und... Edon der schnarchend neben einem schlafenden Hund lag. Was war geschehen? Verwirrt torkelte er mit Kopfschmerzen zu dem nahen Spiegel und sah hinein.

    "Was zum Beliar...!?"

    Die Wache schreckte aus dem Schlaf und der Hund bellte. Brom allerdings musterte geschockt seine anscheinend tätowierte Schulter.

    "Wo sind wir hier? Und weshalb schaukelt der gottverdammte Boden?!"

    Seine Stimme war kratzig und heiser.

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    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    "Weil du immer noch besoffen bist. Warte mal... hier schaukelt's wirklich."
    Ein Hund bellte Edon ins Ohr. War das der Grund, warum es hier nach nassem Hund roch? Möglich, aber die nassen Klamotten an ihm selbst, ließen ihn auch vermuten, dass er es selbst sein könnte. Sein Fuß fror. Sobald sein Blick es schaffte, sich auf besagten Fuß zu richten, bemerkte er, dass der Stiefel fehlte. Ein Schmatzen neben ihm erklärte, dass der Hund (wo beim Beliar kam überhaupt der Hund her?) besagten Stiefel gerade als Kauknochen missbrauchte.
    Fürstlich benommen brauchte der Dieb mehr als einen Augenblick auf die Füße zu kommen, an sich hinunterzuschauen hätte er vielleicht besser vermieden: Wo einmal sein linker Ärmel gewesen sein mochte hing noch ein verkohlter Stumpf, der Arm darunter war rot und schmerzte. Hatte jemand sein Hemd angezündet?
    Der Versuch, sich gerade hinzustellen wurde mit einem stechenden Schmerz im Rücken belohnt. Dafür hatte er beim besten Willen keine Erklärung, noch fühltesich eine seiner Erinnerungen bemüßigt, es ihm zu erklären.

    Der Raum i dem sie waren, bot mit Müh' und not genug Platz für zwei Leute und einen Und, um sich lang auszustrecken, doch ein kleiner tritt führte zu einer Luke in der niedrigen Holzdecke. Speiübel von dem Geschaukel öffnete Edon sie und wurde mit einem scharfen Wind belohnt, der ihm durchs Gesicht fuhr. Er machte einen schritt zurück.

    "Hast du einen Plan, was wir zwei... drei auf einem Schiff machen?"

    Er trat auf deck und merkte, dass der Begriff "Schiff" vielleicht etwas pathetisch gewählt war: sie standen zwar auf etwas, dass für ein fischerboot eine beachtliche Größe hatte, aber kaum als Schiff gelten konnte: es hatte ein dreieckiges Segel und ein Steuer, aber viel mehr Platz als in der kleinen Kajüte hatten sie auch nicht auf Deck. Über die schmale Reling übergab sich Edon ins Meer.

    ​"Nie... wieder... Alkohol."

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    "Naja... Nie wieder alkohol würde ich nicht sagen... Lieber Mehr, um das verdrängte zu verdrängen...", nuschelte der Dieb während er vergeblich versuchte den verbliebenen Heitermacher wieder zu entzünden.

    "Du musst es so sehen: Wir haben eine wunderschöne aussicht.. Wer wollte nicht schon sein ganzes Leben dreckiges Wasser soweit das Auge reicht sehen? Und unsere Ruhe haben wir auch.. Wenn diese scheiß Möwen mal die Schnauze halten würden!"

    Von der Insel war nichts mehr zu sehen, und seinen Orientierungssinn hatte der Junge eh schon verloren. Und dann auch noch der arme Hund. Ganz alleine mit zwei Idioten mitten auf dem Meer gefangen. Aber was war passiert? Er wusste nur noch dass sie in den Puff gegangen waren... Wieso eigentlich? War da nicht etwas mit einem Dach? Achja... Wer War auf die Idee gekommen eine Prostituierte von einem Dach zu schmeissen?

    "Wieso hab ich eigentlich auf dich gehört als du testen wolltest ob Nutten fliegen?! Nur deshalb sitzen wir in der ganzen Scheiße!"

  14. Beiträge anzeigen #334
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Wortlos warf Edon den Jungen über Bord. Das war bei der geringen Körpergröße kein großes Problem, auch wenn sein Schädel sofort Protest schlug. Ein Schwall wüster Beschimpfungen schlug dem Dieb vom Wasser aus entgegen, aus dem Brom um sein Leben zappelte. Genervt suchte er sich eine Rolle Tau und schaute wieder zu dem Strampelnden hinunter.

    "Zurück nach Argaan kommt nur, was keine Diskussionen anfängt und dafür sinnige Vorschläge macht, sind wir uns da einig?"

    Edon warf ein Ende des Seils zu Brom hinunter und zog ihn wieder auf Deck, der jetzt nach nasser war, als er selbst. Obwohl sein Kopf erneut in proteststürme ausbrach, suchte Edon nach der Sonne. Er vermutete einfach mal, dass sie nicht gerade erst aufgegangen war und längst hinter dem Zenit stand. Da war Westen. Wenn man von setarrif wegfuhr, musste man erstmal nach Osten und wenn man irgendwo hinwollte, wo es Menschen gab, musste man nach Norden, also lag Argaan irgendwo...

    "Du hast mitgemacht, weil ebenso bis zum Rand abgefüllt warst, wie ich. Hast du eine Ahnung, wie wir das Schiff dazu kriegen, in die Richtung zu fahren?"


    Edon deutete in die Richtung, wo er grob Südwesten vermutete. ansonsten wortlos schlurfte er zum Steuer des kleinen Bootes und versuchte, es irgendwie zu wneden, während brom sich am Segel zu schaffen machen durfte...

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    Stundenlang waren sie sturr und wortlos in eine Richtung gesegelt als das erste Kliff aus den Nebeln aufploppte.

    "Da! Land!"

    Vor Freude rannte er trotz seinem Bein an das Bug des Schiffes. Als er fast über den Hund von Edon stolperte fiel ihm etwas wichtiges ein.

    "Du weißt nicht zufällig ob der hier jemandem gehört? Falls nicht- behältst du ihn dann? Irgend jemand muss sich ja schließlich um ihn kümmern."

  16. Beiträge anzeigen #336
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    "Keine Ahnung. Ich lass ihn in der Stadt weg, wenn er einen Herrn hat, wird er da schon hinlaufen. Ich werd' ihn jedenfalls nicht behalten."

    Was da vor ihnen auftauchte, konnte Argaan sein. War wohl besser für die beiden Säufer, wenn es Argaan wäre, aber von der Ferne sah jede Küste gleich aus. Edons Kopf protestierte weiter fröhlich nach einem warmen, weichen Bett, neuen Klamotten und einem Schwert an die Seite. Letzteres war dem Kopf eigentlich erstmal scheißegal, aber der kleine Edon in seinem Kopf fühlte sich unwohl dabei, Sturmschneide an einem Ort zurückgelassen hatte, an dem man nur gründlich suchen musste, um es zu finden. Er war definitiv zu viele Meilen für dieses Schwert gereist, um es sich jetzt einfach so stehlen zu lassen.

    "Wenn das Argaan ist, gehen wir lieber südlich von Setarrif an Land, nicht, dass sich noch einer wundert, warum wir in seinem Boot ankommen. Aussteigen, gucken, ob die Nutte noch lebt und dann ins Bett. Ich will schlafen."


    ​Das Land kam beständig näher, ein dunkler, unbeweckter Fleck, von dem einige Lichter ausgingen. War das wirklich Argaan?

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    Kurz war Brom glücklich dass Argaan vor ihnen lag, bis er die ascheübersäten Ruinen bemerkte die die Küste verunstalteten.

    "Das ist nicht Argaan... Verdammt was ist hier passiert!? Diese ganzen Menschen... Dies hätte sicher nicht geschehen dürfen..."

    Der Nordmarer fühlte sich an seine eigene Heimat zurückerinnert die leider das selbe Schicksal teilte. Doch dann bemerkte er dass nur der Strand unter dem Feuer gelitten hatte. Im hIntergrund stand ein ansehliches Dorf, in dem die Bürger ihrem normalen Tagwerk nachgingen.
    Geändert von HerrBrom (30.07.2014 um 22:54 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #338
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    Feshyr

    Das hatte Edon ja schon ewig nicht mehr gesehen: eine Küste, von der er beim besten Willen nicht sagen konnte, sie zu kennen. Fasziniert blickte er auf das neue Eiland. Hatten sie ein neues Land entdeckt? Das kleine Dörfchen, dass auf Einwohner hindeutete, war kaum der Rede wert, Brom und Edon war quasi fast ein bisschen erster, was das Entdecken dieser Insel betraf, sodass sie ganz klar das Recht hatten, es für sich zu beanspruchen. Edonien, so würde diese Insel von Stund an heißen, weil zum einen, wer auch immer da nicht wohnte, nichts zu sagen hatte und Edon definitiv mehr, größer, taktvoller, hübscher und ganz klar bescheidener als Brom war, da war es doch nur Recht, dass diese Insel seinen Namen tragen würde. König musste er zwar nicht unbedingt werden, aber in der Verfassung würde ganz klar stehen, dass er keinem Gesetz unterworfen war, andere auch nicht, zumindest dann nicht, wenn sie keinen Scheiß bauten, Edon durfte machen, was er wollte. Ein ruhmreicher Tag, er hatte eine Insel gefunden, einen freien, unabhängigen und ungläubigen Nicht-Staat gegründet und eine Verfassung der Fast-Gleichheit, Brüderlichkeit und Ausgelassenheit verabschiedet. Er war ganz begierig darauf, den Nicht-Bürgern die Frohe Kunde unterbreiten zu können, dass sie nun in einem autarken Agrargebiet gesiedelt hatten, das sich durch den Anbau von Sumpfkraut, Hopfen und Honig selbst versorgte. Nun musste er nur noch an einer Flagge (es galt sich bei den Motiven zwischen Sumpfkrautpfeife und Bierkrug zu entscheiden) arbeiten und entscheiden, ob ausländische Handelsreisende nur beklaut oder auch im Meer versenkt wurden. Was für eine Bürde die Kunst des Staatsmannes doch war.

    ​"Dann auf an Land, es gibt ja wohl viel für uns zu tun."

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    Nachdem sie von ihrem Boot geklettert waren und das Dorf betreten wollten wurden sie zuerst von zwei Bürgern mit Heugabeln angehalten.

    "Was wollt ihr hier! Ihr habt hier nichts zu suchen!"
    "Wir wollen euch nichts Böses, jedoch brauchen wir Proviant um weiter zureisen. Sagt, was ist hier geschehen?"
    "Vor Jahren griffen uns Piraten an, was uns einige Opfer kostete. Und woher sollen wir wissen dass ihr nicht das selbe vor habt?"
    "Denkt Ihr wir wären unbewaffnet in einer Nussschale hier her gesegelt, mit dem Ziel euch zu töten? Nein keineswegs. Wir wussten nicht einmal dass hier eine Insel liegt."

    Nach kurzem Schweigen Beiderseits stellte Brom sich mit einer freundlichen Verbeugung vor.

    "Brom, gebürtiger Nordmarer, wohnhaft in Setarrif.
    Und das ist..."
    Geändert von HerrBrom (01.08.2014 um 00:16 Uhr)

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    Edon Mesotes ist offline
    "...einer der gehofft hatte, ein bis dato unentdecktes Inselidyll anzusteuern, wo Sumpfkraut, Hopfen und Honig in rauen Mengen wachsen, Glaubenskrieg ein unbekanntes Wort ist und hübsche, junge Frauen auf Bäumen wachsen. Das hat jetzt leider nicht so geklappt, wie ich es mir erhofft hatte, aber eine Insel mit friedfertigen Bewohnern, die zwei vom Kurs abgekommenen Aushilsseefahrern Obdach und ein gemeinsames Mahl anbieten, wäre mehr des Glückes, als sich eine rechtschaffene, arbeitsfrohe und tüchtige Seele wie die hier neben mir zu finden wünschen kann."

    Die Ortsansässigen betrachteten ihm mit diesem fragenden Blick, den Edon durch lahrelang hart erarbeitete Erfahrung selbstredend umgehend in die frage dekodieren konnte, ob er zu viel geraucht hatte. Für Edon völlig unverständlich, immerhin war sein Sumpfkraut nas und moderig geworden, als er, wo, wann und warum auch immer das gewesen sein mochte, ins Wasser geklatscht war. Vielleicht sollte er seine Rede ins allgemein Verständliche Übersetzen.

    "Wir zwei sind absolut friedfertig, wünschen uns Unterkunft und Verpfelgung für eine Nacht, Proviant für eine kurze Schiffsreise und sind bereit, dafür zu bezahlen."
    Geändert von Edon Mesotes (31.07.2014 um 22:51 Uhr)

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