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  1. Beiträge anzeigen #341
    Waldläuferin Avatar von Belana
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    Belana ist offline
    Belana mochte diesen Mann noch weniger als die anderen Männer im Wirtshaus, das merkte sie sofort. Sie lächelte ein wenig verlegen als er als Master Leberweg vorgestellt wurde. Mal abgesehen davon, dass sie den Namen leicht lächerlich fand, mochte sie sein Grinsen überhaupt nicht. Und auch sonst schien sich Catalina sich nicht den vertrauenswürdigsten Adeligen rausgesucht haben.
    "Nun... sehr erfreut.", erwiderte sie und versuchte sich zu einem Lächeln zu zwingen, "Man hat mir schon einiges von euch berichtet."
    Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete sie einige der Schankmaiden, wie sie den Adeligen Essen brachten. Am Liebsten wäre es ihr wohl gewesen, wenn ihr neu vorgestellter Begleiter auch eine nette Schankmaid gewesen wäre oder zumindest so ausgesehen hätte, das hätte den Job vielleicht einfacher gemacht. Kannte sie den Kerl eigentlich nicht schon? War er nicht derjenige, dem sie vor ungefähr einer Woche die Geldbörse geklaut hatte an jenem Abend, wo sie Catalina zum ersten Mal getroffen hatte?
    "Ähhhm ja...", begann sie schüchtern lächelnd und sah sich um, als suche sie nach etwas, "Also... ihr seid doch sicher durstig oder hungrig nehme ich an... wollt ihr was zu essen oder zu trinken? Das macht die Sache vielleicht sicher einfacher..."

  2. Beiträge anzeigen #342
    Schwertmeisterin Avatar von Catalina
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    Catalina ist offline
    Catalina bemühte sich, Belana keinen vernichtenden Blick zuzuwerfen, sondern nach wie vor freundlich zu lächeln, obschon es ihr angesichts ihrer aufkeimenden Wut deutlich schwerer viel. Hatte sie nicht eben gesagt, Belana solle schweigen, bis Master Leberweg sie etwas fragen würde?
    Sie atmete tief ein und wieder aus, versuchte allerdings, sich möglichst ruhig und normal zu verhalten, dann verflog ihre Wut allmählich. Wenigstens hatte Belana nichts dümmliches gesagt, nichts, das einen gestandenen Mann abschrecken oder die Diebin selbst verraten konnte.
    "Das ist eine fabelhafte Idee!" erwiderte Catalina daher, während sie in die Hände klatschte. "Ich werde sogleich zum Tresen gehen und uns allen etwas bestellen, während ihr beiden hübschen euch einen freien Tisch sucht. Ich denke, ein fruchtiger Rotwein vom Festland wird genügen, um die Zungen zu lockern. Und wie wäre es mit dem heutigen Abendmenü? Ich habe mir sagen lassen, das Fischragout soll erstklassig sein, aber was will man in solch einer reichen Gesellschaft auch anderes erwarten, nicht wahr?"
    Catalina fühlte sich plötzlich seltsam unsicher. War es wirklich eine so gute Idee gewesen, Belana mitzunehmen? Ausgerechnet am heutigen Abend, an dem sie sich mit dem unangenehmsten aller ihrer Kunden treffen würde?
    "Tut das", erwiderte Master Leberweg. Er trat etwas näher an die beiden Frauen heran und schwang schließlich einen Arm um Belanas Schulter. "Und ich werde mich derweil um Eure hübsche Cousine kümmern. Vivian heißt sie, sagtet Ihr, richtig?"
    "Ganz recht", erwiderte Catalina nickend, dann wandte sie sich um. "Ich beeile mich mit der Bestellung." Und mit einem mulmigen Gefühl im Magen suchte sie ihren Weg durch den Schankraum in Richtung Wirtstresen.

  3. Beiträge anzeigen #343
    Waldläuferin Avatar von Belana
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    Belana ist offline
    Die Diebin fühlte sich regelrecht unwohl als Leberweg nun auch noch ihre Schultern umfasste ohne sie zu fragen. Sie wusste zwar selbst, dass sie sich naiv anstellte und vermutlich auch den Ernst der Lage bisher verharmlost hatte, doch sie musste sich zusammenreißen. Dieser Mann wollte, dass sie ihm zu seinem Vergnügen diente und wenn sowohl weder sie als auch Catalina auffliegen wollten, mussten sie wohl oder übel dieses dreckige Spiel mitspielen, egal was es kostete.
    Also ließ sie es einfach geschehen und blickte ihm lächelnd in die Augen. Geflissentlich ignorierte sie dabei seinen abscheulichen Mundgeruch, der aus ihrer Sicht sogar den Gestank der Gosse übertraf. Belana glaubte, dass dem Adeligen sogar ihre Rolle als naives Ding gefiel, welches keine Ahnung hatte, was sie zu tun hatte, folglich würde sie ihre Unwissenheit auch weiterhin geschickt ausnutzen... und lernen, was es heißt, Kurtisane zu sein.
    Sie konnte nur hoffen, dass der Alkohol Leberweg schnell ins Reich der Träume schicken würde und sie eine Gelegenheit erhalten würde seine Geldbörse ein wenig zu leeren, dass es nicht wirklich auffallen würde.
    Stell dir einfach vor, er wäre eine nette, attraktive Schankmaid, Belana, dann wird das schon., beruhigte sie sich selbst und schnurrte leicht.

  4. Beiträge anzeigen #344
    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    Grimmig stand Silmacil vor dem Stadttor Thorinias, einer Stadt von der er viel gehört, aber erst wenig gesehen hatte. Häufig hatte er daran gedacht, dieses Tor wieder zu durchschreiten, doch Vernunft und Unsicherheit hatten ihn davon abgehalten.
    Eigendlich sollte er in Setarif sein... endlich Bande mit den Klingen und Schwertern schmieden; Marvin, Colodis und den anderen beistehen...
    doch sein herz zog es hierhin, egal wie hoch das Risiko auch sein mochte. In sich gekehrt ging der Nordmarer noch einmal alles durch, was er bei sich hatte, um sicher zu gehen auch nichts vergessen zu haben, was ihm beim Betreten der Stadt - oder einem Kampf hinein oder hinaus - helfen konnte.
    Die beiden ungewöhnlichen Schwerter auf seinem Rücken hatte er dicht mit Wolfspelzen umwickelt, um sie abzutarnen, soweit dies bei anderthalb Meter langen Metallstangen überhaupt möglich war. Er hoffte zwar, dass sie momentan als Teil seiner Rückenkahrte wahrgenommen werden würden, jenem Gestell aus Holzstangen auf dem seine restliche Habe lag, denn eingepackt wie sie wahren war nur eine längliche Rolle Pelz von ihnen zu sehen. Nicht, dass sie ihm in einem echten Kampf viel genutzt hätten, zu schwer und stumpf waren sie, wie ein Anker der an der Seele des einst so perfektionistischen und ambitionierten Schmiedes zerrte.
    Die einzig anderen Waffen die der Schmied bei sich führte waren seine beiden Allzweck-Messer, hilfreich im Alltag oder als Essbesteck, aber durchaus zum Werfen oder stoßen geeignet, wenn die Not es erforderte.
    Seine Kleidung war abgerissen von all seinen Reisen und lang vergangenen Abenteuern, kaum mehr als Lumpen momentan, mehr schlecht als recht bedeckt von einer unmenge Wolfspelzen, die lose zusammengebunden inzwischen beinahe die eigendliche Kleidung ausmachten, als wie ursprünglich gedacht die allzu großen Löcher in der eigentlichen zu verdecken.
    Das einzige was in guter Verfassung war, waren die beiden größeren Beutel, die er mit sich herum trug, der eine angefüllt mit Gold aus seinen besseren Tagen, der andere voll Erz aus seiner alten Heimat der er den Rücken hatte kehren müssen.
    Eine grünliche Flasche die an seinem Gürtel befestigt war, war ebensolchen Ursprungs, eine der wenigen Luxusgüter die der Nordmann sich noch gönnte: Nordmarer Nebelgeist, ein harter Schnaps mit unvergleichlichem Geschmack, und einer Priese Heimweh.
    In seiner Kahte befanden sich neben seiner Decke, dem wenigen Proviant der übrig geblieben war und dem Packen Feuerstein und Zunder einige weitere Pelze des nicht ungeschickten Jägers, und ein großer Stapel getrocknetes Feuerholz.
    Nun, da die kalte Jahreszeit wieder herrschte, hoffte der Nordmann nicht nur sich damit abends warm halten zu können, sondern auch eine Ausrede für sein erscheinen in Thorinia zu haben.
    Als erfolgloser Händler getarnt wollte er die Stadttore durchschreiten, und mit seiner Suche beginnen.
    Ravenne...
    Wie schwierig konnte es Adanos verdammt noch einmal sein, eine stumme wunderschöne Schmiedin aufzutreiben, zumal auf so einer Insel wie der diesigen?
    Schwierig genug, um ihn monatelang ohne den geringsten Erfolg zu beschäfftigen, wie der Nordmann sich verbittert eingestehen musste...
    Doch hier hoffte er endlich fündig zu werden, in der Stadt die ihm dem Namen nach Feindlich gesonnen war, der Gegend der Insel, von dem einer wie er sich eigentlich weit weit fernhalten sollte, hier endlich, hoffte er den Lichtschimmer seines lebens wieder zu finden.
    Der Hüne straffte noch einmal die Schultern, ließ den Nacken knacken, zog sich seine Fellkaputze tiefer ins bärtige Gesicht und schritt auf das Tor zu.
    Er hoffte nur, dass man in Thorinia noch nie von ihm gehört hatte, denn selbst die kleinste Geschichte oder Erinnerung würde ausreichen um ihn durch seine unverkennbare Statur von weit über zwei Metern zu verraten.
    Geändert von Silmacil (30.11.2011 um 21:22 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #345
    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Im Tempel

    Freiya stellte sich nicht zu nah aber auch nicht zu weit neben dem Paladin auf. Bevor sie ihre Augen schloss, konzentrierte sie sich auf ihre Atmung. Erst nach einigen Augenblicken nahm sie wahr, dass sich ihr Brustkorb regelmäßig und langsam genug hob und senkte. Nun ließ sie ihre Augenlider sinken und Dunkelheit umfasste ihren Geist.
    In ihrer Hand hielt sie das Schwert, mit dem sie alle ihre bisherigen Kämpfe ausgefochten hatte. Die Kälte kroch an ihr hinauf, begonnen bei den Füßen, bis in die Waden. Es fiel ihr nicht leicht, dieses Gefühl zuzulassen. Doch ihr Bewusstsein wanderte mit der Kälte von ihren Beinen in ihre Hände. Dort lag das Schwert immer noch sehr ruhig. Auch aus ihren Fingern zog die Wärme sich nun zurück.

    Sie sah sich vor ihrem inneren Auge, wie sie in der Tempelhalle stand, umgeben vom Licht der Kerzen. Ein Windhauch ging durch die Halle, Freiya hörte die Kerzenlichter flattern, die tanzenden Schatten schien sie selbst mit geschlossenen Augen wahrzunehmen. Dann war Stille. Nicht einmal Ferox neben ihr konnte sie hören, es war einfach Ruhe. Eine angenehme Ruhe, die mit der Kälte im Einklang schien. Eine interessante Erfahrung für die Rothaarige, die immer das Feuer als Element Innos' angesehen hatte, da hatte doch das Gegenteil keinen Platz. Hier aber schon.

    Die Abfolge der Schläge und Schritte war nicht zu schwer gewesen und Freiya, die nie lesen oder schreiben konnte, hatte sich eh der Dinge mit ihrem Gedächnis annehmen müssen. Sie hatte außerdem das Gefühl, dass sie sich nun viel besser auf die Schläge konzentrieren konnte. Langsam hob sie ebenfalls das Schwert, sie fühlte, wie sich bei jedem Schlag das Heft in ihrer Hand bewegte und der Schwerpunkt sich verlagerte. Die langsamen Bewegungen taten tut, alles schien in einem Fluss zu sein.
    Das Mädchen hörte nicht sofort auf, sondern wiederholte die Bewegungen immer wieder, bis sie das Gefühl hatte, dass es genug war. Schließlich wollte sie nicht schneller werden, sondern das langsame Tempo beibehalten. Doch nach einer Weile war es genug und sie ließ das Schwert sinken.
    Ihre Beine standen nebenbeinander auf dem Boden und sie hatte das Gefühl, dass sie in diesem Moment nichts umstoßen könnte. Sie wartete, bis ihr Atem wieder ruhig ging, dann öffnete sie langsam die Augen.

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    Mythos Avatar von Ferox
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Ferox sah es nicht, denn er saß schon wieder an seinem ausgewählten Platz im kalten Angesicht der Statue des Feuergottes und kehrte Freiya den geraden Rücken zu. Aber etwas in ihm spürte die Präsenz der jungen Soldatin, hinaus über das reine Bewusstsein ihrer Anwesenheit. Das Ende ihrer Bewegung, wie ihre Augen aufschlugen, im Dunkel zwei glänzende Schatten.
    Er unterdrückte die Wahrnehmung und sagte voll Ruhe „Wir sind Krieger.“ In seiner Stimme lag fast etwas Mystisches, als sie diesen einfachen Satz intonierte. Er verklang zwischen den Mauern, ohne eine Relativierung zu erwarten. „Uns verbindet mit der Welt unsere Waffe. Das Gefühl in der Hand, sie zu führen, ist unser größtes Können. Durch unsere Körper eins mit der Umwelt zu werden – bringt und das zu dem was wir sind? Führt es uns zu – Höherem?“
    Sein Schweigen füllte das Gemäuer. Kalte Luft zirkulierte, an ihnen vorbei streifte das nahende Wesen des Winters.
    „Woran glaubst du?“, fragte Ferox schließlich, immernoch drehte er sich nicht und wartete nur darauf, dass Freiya sich wieder an den Platz ihres Ursprungs begab.

  7. Beiträge anzeigen #347
    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Auf die gestellte Frage öffnete sie den Mund, sog die Luft ein und schloss ihn schließlich wieder, ohne etwas gesagt zu haben.
    Sie schwieg zunächst. Eine einfache Frage und doch wollte die Antwort ihr nicht so leicht über die Lippen. Einerseits wollte sie nicht, dass Ferox eine ihn enttäuschende Antwort erhielt, anderseits überlegte sie, sollte sie ehrlich sein. Sie vertraute darauf, dass er sie nicht schelten oder auslachen würde. Dieses Vertrauen war nicht selbstverständlich ihrerseits, aber sie wollte es dennoch ausprobieren.

    Ihr Blick wanderte von dem Rücken des Älteren zu der Innosstatue.
    "Ich glaube, dass nicht die Waffe allein uns zu Höherem bringt. Was nützt dem größten Feigling das Schwert in der Hand, wenn er nicht den Mut hat, den Feind niederzustrecken?"
    Eine bittere Wahrheit, die sie sich eingestehen musste.
    "Doch es ist das Herz des Schwertträgers, der Glaube, für etwas besseres einzustehen, der die Schwerthand führt. Erst das Vertrauen in unser Tun und unser Können kann uns zu Taten bewegen, die uns über uns hinauswachsen lässt."
    Sie ließ ihren Blick langsam über die Kerzen wandern.
    "Das Schwert macht den Träger nicht zum Krieger, vielmehr der Krieger das Schwert zur Waffe. Das glaube ich."

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #348
    Mythos Avatar von Ferox
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    Ferox lauschte einen Moment ihrer verschwindenden Worte.
    Er wusste nicht, ob sein Schweigen Nachdenken bedeutete, oder ob Freiya es so auffassen würde, doch er schwieg so offensichtlich, dass selbst die Kerzenflammen es bemerken dürften. Sie zitterten wahrscheinlich einen Feuerglanz lang in der Briese, die Ferox‘ nackte Schultern überquerte. Irgendwann standen auch sie still.
    „Eine gute Antwort“, entgegnete der Regungslose. „Es steckt Wahrheit in ihr. Du glaubst, dass dein größter Feind in dir selbst steckt. Das ist weise.“
    Noch immer wartete er auf eine Regung seiner Begleiterin, auch wenn er ahnte, diese nicht mehr zu erleben.
    „Du hast Recht, ein Schwert ist... ein Schwert. Es verwandelt sich in der Hand eines Kriegers.
    Aber was macht den Krieger? Mut? Das Bestreben, seine Feinde zu töten?“
    Eine leichte Trauer mischte sich unter den Klang seiner Worte.
    „Was fühlst du, wenn du dein Schwert hältst? wenn du es bewegst, wenn du um dich selbst zirkulierst?“

  9. Beiträge anzeigen #349
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline
    Es war schon spät, und der Soldat rechnete schon nicht mehr mit Neuankömmlingen, die die Stadt durch das Westtor, an dem er heute Dienst hatte, betreten wollten, aber kurz bevor die Tore geschlossen wurden, erschien in Sichtweite doch noch eine einzelne Person. Ihre ungewöhnliche Größe sah man ihr schon aus einiger Entfernung an, aber das war auch schon alles, was an diesem Menschen ungewöhnlich war.
    Eingehend musterte die Wache den Fremdling, der in die Stadt wollte; von hoher und kräftiger Statur war er, ja, aber seine Erscheinung passte dennoch eher zu einem Landstreicher als zu einer einflussreichen Persönlichkeit. Irgendein Bauerntölpel vermutlich. Die Soldaten am Tor versperrten dem Mann den Weg, und die übliche Prozedur begann.
    »Halt. Wer bist du und was willst du in der Stadt?«, fragte der Torwächter und runzelte nachdenklich die Stirn, als er erfuhr, dass er es mit einem Händler zu tun hatte, der nach Thorniara wollte – wenn auch offensichtlich mit keinem besonders erfolgreichen. »Dann nehme ich an, du kennst die Regeln der Stadt schon. Kein Sumpfkraut, keine Schlägereien, bring niemanden um, klau nichts … und gib deine Waffen ab, wenn du keine Reichsbürgerurkunde hast.«
    Der Soldat winkte einem seiner Kameraden. »Durchsuch mal alles und bring alle Waffen in die Kammer.« Er wandte sich wieder dem Händler zu. »Außerdem brauchst du eine Erlaubnis, wenn du in der Stadt deine Waren verkaufen willst. Ich hoffe, die paar Münzen dafür hast du noch, sonst müssen wir ein paar von deinen Waren nehmen … ich stelle dir dann die Erlaubnis aus, mit der du vorläufig hier handeln darfst.«
    Kerdric

  10. Beiträge anzeigen #350
    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    Silmacil nickte der Wache zu, und legte sein Tragegestell zu Boden, dass er auf dem Rücken getragen hatte.
    Waffen abgeben... soetwas kannte Silmacil ja gar nicht, wo er zuhause war, würde mann dies nie tun, aber wenn es die Regeln der Stadt verlangten...
    Der Hünenhafte Nordmarer schnallte die beiden in Wolfspelze eingehüllten Klingen von seinem Geschirr und überreichte sie der zweiten Stadtwache die sich ihm näherte.
    "Vorsicht, schwer"
    brummte er ihr zu, und konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken, als die Stadtwache trotzdem von dem Gewicht der beiden Prototypen überrascht kurz mit dem Gleichgewicht rang. Die beiden Schwerter, die einst sein Meisterstück hatten werden sollen wogen so viel, als wären sie aus Blei oder Gold geschmiedet statt aus damastiziertem Erz... aber auch nur die begabtesten Schmiede würden das Material überhaupt wiedererkennen, stumpf und grau, ohne einen Schimmer seiner einstigen Pracht, wie es momentan war.
    Fragend zog der Nordmann noch seine beiden Dolche hervor, einem vom Gürtel, den anderen aus dem Stiefel, aber die Wache winkte ab.
    Dolche waren eh eher etwas wie Werkzeuge denn ernstzunehmende Waffen für die meisten Menschen.
    Die Wache durchsuchte noch Silmacils Tragegeschirr, nachdem er die schweren Pakete die die Schwerter beeinhalteten hastig am Rand des Tores abgelegt hatte, aber außer den Pelzen und einigem an Feuerholz und ein wenig hartes Brot gab es nichts mehr zu finden.
    Währenddessen hatte sich Silmacil der anderen Wache zugewand, und zog einige Silbermünzen und eine einzelne Goldmünze aus seinem Geldbeutel, um für die Handelsgenehmigung zu bezahlen.
    Geld dafür zu bezahlen, etwas verkaufen zu dürfen... diese Thorinier hatten wirklich seltsame Regeln.
    Silmacil hoffte nur, dass die Wache keinen allzu genauen Blick in seine Geldkatze warf, denn die Summen die der Nordmarer mit sich herrum trug straften sein abgerissenes Aussehen lügen... von dem kleinen Sack Erzbrocken den er am Gürtel trug mal gar nicht zu reden.
    "Wann bekomme ich denn meine Ausrüstung wieder?"
    fragte er brummelig die Stadtwache die damit beschäftigt schien sich die Münzen genauer anzusehen und abzuzählen.
    "Wollte dafür eigentlich den Segen eines der hiesigen Priester erbitten... die Straßen sind auch nicht mehr so sicher wie sie mal waren..."
    Silmacil streckte sich ein wenig, es tat gut, die Schwere Last seiner Ausrüstung mal nicht auf die Schultern drücken zu spüren, man kam sich unglaublich leicht vor, so unbelastet. Aber vielleicht sollte er sich solche Fragen auch lieber sparen, dachte er - ein wenig spät - um nicht ungewollte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    "Wo kann man denn in der Stadt gut unterkommen?"
    lenkte er also das Thema auf unverfänglicheres Terrain.
    "Und gibbet hier ne Möglichkeit, jemandem ne Nachricht zukommen zu lassen? Würde gern ner alten Bekannten ne Botschaft übermitteln."

  11. Beiträge anzeigen #351
    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Freiya ist offline
    Diesmal zögerte sie nicht mit der Antwort:
    "Sicherheit."
    Sie brauchte nicht einmal auf die Klinge zu schauen, um zu fühlen, was das Schwert ihr gab. Nach den schweren Jahren die wie ein Dunkel zwischen dem Jetzt und ihrer Kindheit lagen, war es ihr ein Bedürfnis gewesen, sich wehren zu können.
    "Es macht, dass ich mich sicher fühle Angreifern gegenüber. Zumindest den Angriffen, die ich bisher in meinem Leben erlebt habe."
    Sie hob das Schwert und blickte nun doch geradewegs auf die blanke Klinge.

    "Durch das Schwert und meinen Glauben an Innos habe ich in der Armee des Königs einen festen Platz. Ohne das Schwert war er nur halb so fest und ohne den Glauben war gar kein Platz."
    Sie schwang das Schwert ein wenig und fuhr dann fort:
    "Ich denke nicht, dass ein Krieger ausgezeichnet ist von dem Willen, andere zu töten. Man muss Mut besitzen, ja, aber auch Drang, seinen Glauben an die Menschen zu bringen. Nicht das Töten macht dies möglich, es gibt viele andere Wege, Menschen glauben zu lassen, erst ganz am Ende steht das Töten, finde ich."

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #352
    Mythos Avatar von Ferox
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    Ferox ist offline
    Ferox brummte leise. Ein sonorer Klang, der sich nicht lange hielt. Erstmals seit ihrer gemeinsamen Bewegung verließ er seine meditative Position vor der Statue und Kälte durchdrang die vom Sitzen stärker durchbluteten Beine und die nackten Füße. Locker hielten seine Finger den Griff der Klinge umschlossen, als wären sie es nicht anders gewohnt. Sie waren es nicht anders gewohnt und doch, es fühlte sich anders an als vor Monaten, besser. Immernoch fühlte Ferox eine Verbundenheit zu seinem Schwert, von der er nicht wusste, ob sie jemals ein anderer Krieger gefühlt hatte. Sie waren eins, wie er und sein Herz.
    Eine schwache Regung wahrte die Mundwinkel des Paladins vor dem Herabsinken, während er mühelos die wenigen Schritte überwand, die ihn und die dünn bekleidete Soldatin trennten.
    „Es ist gut, keine Angst zu haben oder sie mit dem Gefühl von Sicherheit abzuwehren. Aber vergiss sie nicht.“
    Er fand ihren Blick hinter einem Schleier der Zuversicht.
    „Wo siehst du deinen Platz in der Armee? Bist du ein Krieger?“, fragte er schließlich und sah direkt hinab in das Grün ihrer Augen. Und er fühlte die strenge Ruhe seines Blicks, seines gesamten Ausdrucks, der immer schon hart gewesen war, härter als gewollt und von einem inneren Ernst durchdrungen.
    Immer kampfbereit.

  13. Beiträge anzeigen #353
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Stadtwache ist offline
    »Alle Waffen bekommt man beim Verlassen der Stadt zurück«, erklärte der Soldat und warf seinem Gegenüber einen abschätzenden Blick zu. Soso, zu einem Priester wollte er. Na, die würden ihn schon nicht zu sehr schröpfen, denn für die Armen taten sie ja auch durchaus was, erst vor einigen Monaten war auf ihr Geheiß ein Waisenhaus errichtet worden.
    »Und Tavernen haben wir genug in der Stadt. Billig im Hafenviertel, etwas teurer, aber noch bezahlbar, am Marktplatz, und zu teuer im Viertel der Reichen und Schönen.« Der Wächter verdrehte andeutungsweise die Augen, kritzelte etwas auf das Pergament vor sich und überreichte es dem Händler. »Die Genehmigung. Und was die Nachricht angeht: Wo soll die denn hin? Die Bauern und anderen Händler kommen natürlich etwas rum und könnten sie übermitteln, und die Magier könnten sogar einen Brief schreiben, wenn deine … Bekanntschaft lesen kann. Ansonsten versuch es bei den Wirten, die kriegen ja auch alles mit. Sonst noch was?«
    Der Soldat verschluckte ein Gähnen und starrte den Mann abwartend und etwas ungeduldig an. Normalerweise hatte man hier am Abend seine Ruhe und musste keine Formulare ausfüllen und tausend Fragen beantworten …
    Kerdric

  14. Beiträge anzeigen #354
    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    "Ney, das wärs."
    Brummte Silmacil, nahm das sogenannte Dokument an sich, und brachte seine durchwühlte Rückenbahre wieder in Ordnung.
    So langsam konnte er verstehen, warum die Nordmarer Wachen sich immer über die Torwachen Vengards und der anderen Flachländer lustig gemacht hatten.
    Was musste dieser Job für eine Strafe für jeden Soldaten sein, sich solch obskuren Regeln unterwerfen und sie auchnoch bei anderen durchdrücken zu müssen.
    In Nordmar war es schön einfach... wer sich nicht benehmen konnte, verdient was auf ihn zukommt, und ansonsten lässt man jeden machen wie er will.
    Kein Grund für diesen ganzen Bürokratischen Quatsch wie Waffenabgabe und Marktlizenzen... Aber hey, wenn die hier der Meinung waren, sie bräuchten sowas, dann sollen sie ruhig mal sich den ganzen Kram aufladen.
    Der Hüne griff nach dem Gestell um es sich auf den Rücken zu schwingen, da kam ihm noch ne Idee.
    Er nahm etwas aus seinem Beutel, hob sein - nun deutlich leichteres - Tragegestell wieder hoch und wandte sich ein letztes mal an die Wache.
    "Eine Sache wäre da noch..."
    brummte er.
    "Wenn hier ne Stumme Schmiedin namens "Ravenne" vorbeikommen sollte, gebt ihr dies bitte von mir."
    Bei diesen Worten drückte er der Stadtwache einen kleinen Zettel in die Hand, auf der ein großes "R" aufgemalt war, dessen langer Strich durch die Zeichnung eines Schwertes dargestellt wurde.
    Sil warf der Wache noch ein Geldstück als Entschädigung für die Mühen zu, und begann in die Stadt zu trotten.
    Hafenviertel klang am ehesten wie seine Heimat, vielleicht waren zumindest dort nicht alle Leute so verweichlicht, wie der Rest der Stadt den Eindruck machte...
    Vielleicht... und nur vielleicht... gab es dort auch nen anständigen Schluck zu trinken...

  15. Beiträge anzeigen #355
    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Freiya ist offline
    Sie spürte den Drang, seine, Blick auszuweichen, aber sie widerstand diesem und blickte geradewegs zurück.
    "Ich weiß es nicht" war ihre Antwort.
    Sie hatte sich diese indirekt oft selbst gestellt in den letzten Tagen. Die Tatsache, dass sie in Thorniara war und nicht mit den anderen mitgezogen, sprach dageben. Dennoch hatte sie sich schon mehrmals dem Kampf gegen Unglaubige gestellt. Das Lazarett bei der Eroberung Myrtanas war für sie eine Art Kampf gewesen. Nicht nur die Versorgung der Verletzten, sondern auch der angebliche Verlust des Geliebten war eine Herausforderung gewesen, der sie nur teilweise gewachsen gewesen war.

    Aber sie glaubte und sie versuchte den Glauben an die Menschen in dieser Stadt zu bringen. Sie versuchte, ihnen zu zeigen, was aus einem werden konnte und wie das Schicksal sich drehen konnte.
    Nun wich sie doch einen Augenblick dem Blick des Größeren aus. Wieder erblickte sie die Kerzen. Sie wusste, dass sie sich wohl fühlte mit dem, was sie tat.
    "Ich glaube, dass ich eher eine Soldatin bin, als eine Kriegerin. In Krieger steckt auch das Wörtchen Krieg. Am Ende muss man Menschen doch töten und ich wüsste das nicht, ob ich das könnte. Ich habe eben eine Menge zu lernen. Deswegen verbreite ich den Glauben im Moment wohl lieber hier."

  16. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #356
    Mythos Avatar von Ferox
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    „Ich habe gelernt, jeden Toten zu vermeiden“, verriet Ferox, jetzt etwas wärmer, und schloss sich dem weichenden Blick seines Gegenübers an. Schatten. „Es ist ein schwieriger Weg, erst das Töten zu lernen und dann das Widerstehen.“ Ein gedankenloses Lächeln hüpfte auf sein kaltes Gesicht. „Man kann von Glück reden, keinen Krieg erleben zu müssen.“ Da sprang es fort und Ferox sah zu ihr zurück. Für einen Moment betrachtete er die Nase der jungen Frau, über der ihre Augen zu ihm hinaufschauten und ihn zu einem sanfteren Blick zwangen. „Aber ohne... führt der Weg des Kampfes in die Leere.
    „Was hältst du von der Meditation mit der Waffe, was für dich?“, zerbrach er schließlich das philosophische Gerede zugunsten einer praktischeren Diskussion über das Erreichen der Nähe Innos‘ mittels Konzentration durch kampfkünstlerische Bewegungsabläufe.
    „Du bist die erste, der ich zeige, wie ich es mache. Wie ist es?“

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    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Freiya ist offline
    Erstaunt stellte Freiya sich ein Stück gerader hin. Überrascht blickte sie Ferox an, dann lächelte sie leicht. Sie freute sich, dass er ihr seine Art der Meditation gezeigt hatte. Sie kannte diese Form nur vom Hörensagen. Sie selbst hatte sich immer gedankenversunken in Gebete gestürzt. Es war eine interessante Form, eine andere Art der Ruhe, die Freiya gefiel. Warum es also nicht ausprobieren?

    Der andere Gedanke, den Ferox geäußert hatte, beschäftigte sie jedoch, dass sie sich einen Augenblick Zeit nahm dafür, ihn zu formulieren, ehe sie seine Frage beantwortete.
    Das Töten erlernen und dann das Widerstehen. Aber wenn man die Scheu hat, erst zu töten? Muss sie dann die Scheu überwinden, um dann das Widerstehen zu lernen? Oder war ihre Scheu gar nicht so schlimm? Das würde sie wohl erst mit der zeit begreifen. Dass der Krieg schrecklich war, wusste sie. Sie hatte es vorher geahnt und dann selber erleben müssen. Ohne Krieg war man besser dran und doch würde sie wieder zum Schlachtfeld ziehen, egal ob als Soldatin oder als Helferin im Lazarett.

    Da hatte der Paladin einen Gedanken in de Kopf des Mädchens gepflanzt, über den sie noch öfters nachdenken würde.
    Jetzt wandte sie sich Ferox direkt wieder zu.
    "Es gefällt mir. Es ist neu und interesant. Und anders. Ich möchte mehr darüber erfahren."

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    Lehrling Avatar von James Beyler
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    James Beyler ist offline

    Reichenviertel

    Dicke schwere Tropfen hämmerten rhythmisch auf das ansehnliche Haus der Smiths. James und sein Freund Christoph sassen zusammen im Esszimmer am grossen Eichentisch und redeten amüsiert und gespannt miteinander. Auf dem Tisch stand eine kleine bronzene Schüssel mit Datteln sowie eine Tonschale mit Nüssen. Zu trinken gab es einen köstlichen schweren Rotwein aus den Ländereien um Stewark. Chris hatte einige Tag frei bekommen da die letzten Wochen für ihn ziemlich anstrengend und spannend waren. Ja James hatte des Öfteren etwas Neid empfunden als Chris ihm Abends von seinen Abenteuern berichtete, dennoch waren es genau diese Geschichten die ihnen die Abende versüssten. Natürlich hätte auch James die ein oder andere Geschichte zu erzählen, allerdings wusste er, dass Christoph wohl wenig Verständnis dafür haben würde. Er wusste ja selbst nicht wirklich ob dass was er bisher schon dreimal getan hatte, wirklich richtig war, oder ob er sich in etwas verlor, wovon er keine Ahnung hatte. Sorgsam nippte er vom Rotwein und lächelte Christ bejahend zu als dieser gerade mit Händen und Füssen erklärte wie er einen pummeligen Händler auf der Flucht gestellt hatte. Der rothaarige Barbier lehnte sich zurück und liess sich in das weiche Polster des Stuhls fallen. Seine linke Hand schnippte eine Dattel aus der Schüssel und schob sie in seinen Mund. Süss und saftig... Ja er hatte sich an den Wohlstand bei den Smiths gewöhnt. Erschreckend schnell sogar, immerhin lebte er mit seinem Vater über Jahre in Armut...
    Chris richtete sich auf und warf sein blondes Haar zurück, sein Gesicht war grimmig und seine Augen leuchteten. Dann zeigte er eine Schrittfolge die er im Kampf eingesetzt hatte. Als Waffe fungierte ein alter Gehstock seines Vaters. James beobachtete ihn dabei genau und applaudierte in die Hände klatschend als Chris das Finale umschrieb.

    "Unglaublich Chris, dein Mut und dein Geschick verblüffen mich von mal zu mal mehr!"

    Chris drehte sich zu seinem Freund um und strahlte ihm mit weissen Zähnen entgegen.

    "Hör auf mir zu Schmeicheln James, du weisst ich tue all dies im Dienste Innos! Und du weisst auch, dass du dies ebenfalls tun könntest!"

    James Augen blitzten amüsiert auf und erwiderte geheimnisvoll:

    " Vieleicht tue ich dass ja bereits Chris!"

    Smith kicherte kindlich bevor er einen tiefen Schluck des Weines seine Kehle hinab schüttete:

    " Hehe, ja klar , indem du hier sitzt und meine Haushälterin von der Arbeit abhältst. Nein nein James, so meinte ich dass nicht, ich meinte dass ich meine Kontakte spielen lassen habe und dir einen Platz in der Kirche organisieren könnte. Wenn du dich ranhälst könntest du irgendwann mal ein grosser Magier werden mein Freund! Naaa, was sagst du?"
    James hielt inne und blickte seinen Freund lange und fragend an. Meinte Chris dies wirklich ernst? Wenn ja, dann müsste er ihn wohl zu einem grossen und prunkvollen Saufgelage einladen um sich zu bedanken.

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    Hiroga ist offline
    "Du hast es fast überstanden.", munterte er sie auf und deutete nach vorn. Die Umrisse der Stadt wurden immer deutlicher erkennbar. Es war wahrhaftig nicht mehr weit, ein paar Augenblicke vielleicht noch dann würde das Ziel endlich erreicht sein. Womöglich war es das erste Mal, dass er sich freute in der Hafenstadt einzutreffen, auch wenn er befürchtete dies viel zu spät zu tun. Ihre Reise war anders verlaufen als er es sich erhofft hatte...gänzlich anders.
    "Ich weiß... du hast noch nie viel von Schiffsreisen gehalten.", meinte er und tätschelte den Hals der dunklen Stute. Der Boden zu seinen Füßen schwankte, Wellen schlugen gegen den Bug, das Schiff machte gute Fahrt. Die Geschehnisse in Nordmar dagegen hatten eher schlechte Fahrt gemacht, wenn man es so sagen konnte. Zwar war der trügerische Paladin mit seinem Vorhaben kaum durchgekommen, doch hatte auch seine Gefährten angesichts der zermürbenden Kälte und der harten Reise die Kraft verlassen. Sein Kampf um den Einfluss hatte gar nicht erst begonnen. In Nordmar war nicht was er zu finden gehofft hatte. Antworten auf seine neuen Fragen. Ein Weg wie es weitergehen würde... Es hatte ihn viel Kraft gekostet sich zu besinnen und das Zeichnen nach dem er suchte in seinen eigenen Taten zu finden. Der wahre Glaube, so überwältigend er auch war, war flüchtig und oftmals verlor man selbst für einen kurzen Augenblick den Überblick und geriet ins Wanken. Jeder Zweifel und jede Sorge nagten an dem empfindlichen, angeblich so unerschütterlichen Bau. Doch er hatte bestanden, hatte ausgeharrt, hatte wieder gefühlt und verstanden, hatte wieder gesehen und gewusst. Der Pilgerpfad würde einen Umweg über Argaan nehmen. Seine Gefährten mussten raus aus der Kälte, in der ihr Glaube und ihre Überzeugung zu erfrieren drohte. Er würde sie wieder führen, doch nicht jetzt. Der Zeitpunkt war nicht günstig. Innos hatte anderes mit ihnen vor. Sie mussten die Wendung akzeptieren und den neuen Weg beschreiten, so lange sie am Ende nur das Ziel erreichten.

    Das Schiff wurde langsamer, hektisch machte man sich daran alles vorzubereiten. Juna schüttelte unruhig den Kopf und schnaubte. Thorniara lag direkt vor ihnen. Es gab viel zu berichten und noch mehr zu erfahren. Dringend musste er sich mit dem Verwalter treffen und in Erfahrung bringen wie es um ihre Pläne stand. Und dann war da noch Freiya...

  20. Beiträge anzeigen #360
    Krieger Avatar von Die Paladine
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Paladine ist offline
    Hagen überflog den Brief mehrmals, bevor er ihn Albrecht zum Lesen gab.
    „Sie haben Sir Rodeon abgewiesen?“, fragte der Chronist des Ordens ungläubig. „Ohne ihn angehört zu haben? Merkwürdig.“
    „In der Tat“, kommentierte Hagen und legte beide Handflächen auf den Tisch. „Ich hatte mit vielem gerechnet. Nicht damit.“
    „Was tun wir?“
    „Warten und die richtige Lösung finden.“
    „Was auch sonst“, fügte Albrecht hinzu und legte den Brief, der ihnen von Sir Rodeon geschickt wurde, beiseite. „Der nächste Absatz lässt auch nichts Gutes vermuten. Die Aufnahme der neuen Ordensmitglieder lief ja auch nicht gerade nach Plan. Das wird er uns erklären müssen, wenn er wiederkommt. Wann kommt er denn wieder?“
    „Oh, das stand auf der zweiten Seite. Die hab ich noch hier“, antwortete der Paladinlord und reichte Albrecht den Rest des Schreibens. „Er bleibt erstmal auf dem Festland und untersucht einen Diebstahl im Kloster.“
    Albrecht war außer sich.
    „Diebstahl? Sakrileg! Das so etwas überhaupt möglich ist!“
    „Das ist beunruhigend, Bruder. Hoffen wir, dass sich das schnell aufklärt.“
    „Innos steh‘ ihm bei.“
    „In der Tat. Innos steh‘ ihm bei.“

    Rodeon

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