[BenLaden]

Hab ich fix heut früh geschrieben. Beruht teilweise auf wahren Erlebnissen (Akt 1) und ist so vom Gesamtaufbau an Friedrich Dürrenmatt angelehnt (Verehrung )

Diesmal keine Doc, aber musste als HP speichern, weil sonst dass mit dem nötigen Einzug nicht funktioniert hätte...

http://www.primacom.net/maik/noch_ne_kleinigkeit.html

[BenLaden]

So, hab jetzt hier mal die überarbeitete Fassung fertig hochgeschlumpft. Reviews erwünscht

[lunovis]

Also... ich versuche mich mal hier an einer Kritik.

Erst einmal: Respekt das du dich an ein Theaterstück herangetraut hast. Die sind nicht ohne. (BTW: Ich habs auch mal versucht, ein ordentliches Drama hinzubekommen ist schwer und zeitaufwendig...). Drei Akte - Exposition - Höhepunkt - Katastrophe - das Schema hast du gut eingehalten und jeder der Teile ist seiner Aufgabe gerecht. Rein formal ist wenig auszusetzen, die Regieanweisungen sind sehr spärlich gesät und nirgendwo zuviel und unterstützen das Gesprochene passend.

Nun aber das große "Aber"^^.
Für ein Theaterstück ist das ganze doch viel zu kurz geraten und kaum angefangen ist man schon durch. Es könnte eher ein Sketch sein, was aber auch nicht passt, der Versuch einer Komödie glückt dir nur in Ansetzen. Für den Beginn ist der Witz des Nicht-Verstehens ganz gut gelungen und lustig und auch als Running-Gag geeignet, aber wenn das Theater nur noch aus dem Running-Gag besteht, wird es irgendwann fade. Hier wäre doch etwas mehr Abwechslung und Story erwünscht.
Am Ende wird das ganze dann auch noch sehr sehr unlogisch, der ganze Akt mit dem Richter hätte man subtiler anlegen können, es wirkt am Ende zusammengepresst und vom Humor etwas zu flach. So sieht doch niemals eine Gerichtsverhandlung aus. Und da der Rest des Stückes auf Realismus ausgelegt ist - naja^^.
Ich lege dem Namen "Ben Laden" einfach mal keine Bedeutung zu, da ich da keinen Sinn drin sehe.

Fazit: Der Versuch rein formal ein Drama aufzubauen ist durchaus geglückt, als Komödienversuch ist es einzuordnen - nicht mehr. Vom Inhalt her fehlt es natürlich aufgrund der kürze vorne und hinten, aber das ist nicht so schlimm. Die Sprache ist auch angenmessen - also ein guter Anfang.

[BenLaden]

Danke für deine Kritik.!

Dass ich mich so an den Aufbau nach Freytag gehalten hab, war mir bis jetzt gar nicht so bewusst. Wahrscheinlich hab ich dieses unbewusste Talent dafür

Naja, im Prinzip war die Geschichte von Anfang an nicht ernst gemeint, weil dieses Situation mit dem Nichtverstehen ja auch net wrklich realsistisch ist. Die Gerichtsverhandlung soll ja auch absolut nicht realitätsgetreu sein. Mehr oder weniger eine Kritik an den hanebüchenen Gerichtsshows, hätter ich das erwähnen sollen? Aber die Gerichtsverhandlung werde ich auf deinen Ratschlag hin noch einmal überarbeiten.

Ja, das mit der Kürze mag stimmen, denn ich glaube mehr vermag ich nicht (oder ist villeicht auch gar nicht) aus der Geschichte herauszuholen.

Also noch einal danke für die Hilfe!

BenLaden --> mein nickname ist halt >Ben und dann hab icgh in irgendso einer frz. Zeitung mal "BenLaden" gesehen. Hat also keine tiefere Bedeutung und ein Taliben bin erst recht nicht...

[Ceyx]

So...

Nun, auch dieses kleine Werk von dir gefällt mir im Grossen und Ganzen gut- auch wenn ich, ehrlich gesagt, nicht der Meinung bin, dass es sich als Aufführungsstück eignen würde, aber dazu am Schluss mehr.
Im Gegensatz zu lunovis gefällt mir ganz gut, dass dein Stück gegen Ende hin immer unglaubwürdiger wird, da deine Zuspitzung relativ konsequent geraten ist. Die Witze sind vielfach gut gelungen, obwohl mich das Wortspielzeugs am Anfang genervt hat. Da du aber auch diesen Running Gag konsequent durch das Spiel ziehst, ist auch dies vertretbar. Einige der Wortspiele sind aber arg flach und eher lahm als witzig (zB der Schwarzenegger-Witz am Ende, gute Idee, schlechte Ausführung).

Wortfluss, Schreibweise, an der Form gibts auch dieses Mal nicht viel zu nörgeln, hin und wieder scheinen mir ein paar Wortzeilen zu gekünstelt, aber das ist reine Übungssache.

Warum denke ich jetzt aber, dass dieses Theater es wohl kaum aufführbar ist? Ganz einfach: du hast ein sehr kurzes und kompaktes Theater- das ist nicht weiter schlimm, hast jedoch drei Szenen und jede dieser Szenen spielt an einem anderen Ort. Zwei Ortswechsel für ein so kurzes Stück? Das macht dir kein Zuschauer dieser Welt mit.


Ach ja, ein wenig Klugscheissen will ich jetzt auch noch, mit einem Seitenblick auf lunovis: Das klassische Theater hat fünf Akte- Erster Akt dient der Einführung der Charakter, sowie der Exposition der Ausgangslage, der zweite Akt dient dazu, die Ausgangslage zu verschärfen, während der dritte Akt den Höhepunkt darstellt (oft verbunden mit einer Erkennung, wenn der Held zum Beispiel die wahre Identität jemand anderes erkennt, das "perfekte" fünfaktige Drama schafft es, Höhepunkt und Erkennung am gleichen Moment zu setzen), der vierte Akt ist die erste Stufe des Unterganges, oft beinhaltet er noch ein retaridierendes Moment, wo einfach nichts passiert und der fünfte Akt bildet den Schluss- entweder Katastrophe oder "Happy-End". Aber so wie ich Dürrenmatt einschätze, war er eh kein Fan des klassischen Aufbaus
So, Klugscheissmodus aus....

[lunovis]

eigtl will ich das folgende ja gar nicht schreiben:

Ach ja, ein wenig Klugscheissen will ich jetzt auch noch, mit einem Seitenblick auf lunovis:

Mir ist schon klar, wie ein klassisches Drama aufgebaut ist. Ich hab den Aufbau des Dramas nur auf das Stück von Ben übertragen, weil ich fand, dass die einzelnen Akte sehr genau zu den klassischen Akten passten. So ziemlich jedes Theaterstück (auch die Modernen) hält sich an dieses Schema. Ob es nun 3 Akte, 1 Akt oder 20 hat. Selbst bei "Top Dogs" von Urs Widmer, vielleicht sagt es dir ja etwas, das keine erkennbare Aktstruktur hat und in Collagenform aufgebaut ist, gibt es Ansätze von Exposition, Höhepunkt, Katastrophe usw..
Ach, und im retardierendem Moment passiert nicht nichts . Das wäre ja etwas langweilig.

Ich habe mich mal an einem klassischem Drama versucht. Vielleicht sollte ich das mal posten. Ist auch nicht sehr lang. Hmm, ich überlegs mir noch.

EDIT:
ich habs auch nicht wirklich so aufgefasst ceyx ... alles klaro

[Ceyx]

Lunovis, mir ging es keinesfalls darum, dich irgendwie in die Pfanne zu hauen, oder so... Im Gegenteil, ich denke, ein Forum ist ja dazu da, dass man miteinander diskutiert ^^

Das mit dem retardierenden Moment ist ein wenig schlecht ausgedrückt, stimmt- gemeint war, dass meistens nichts passiert, was der Geschichte wirklich zuträglich wäre.

Im Übrigen finde ich, ist es ziemlich streitbar, ob die meisten Dramas wirklich diesem Aufbau von Exposition-Höhepunkt-Katastrophe folgen. Natürlich viele tun dies, weil es nunmal ein Aufbau ist, der unseren Rezeptionsgewohnheiten entspricht. Aber wenn man so in Richtung des offenen Dramas schielt... Zum Beispiel Büchner's Woyzeck, da fällt doch die Exposition geradezu weg.

Und ja, poste dein Drama doch. Ich würds auf jeden Fall gerne lesen^^

[BenLaden]

Naja. aufführen??? Dafür war das doch gar nicht gedacht

Hab ich doch nur in der Form geschrieben, weil mir der Aufbau eines Dramas eben sehr gefällt und besonders alles von Dürrenmatt...

Naja, à la Brecht war es nicht und mit dem klassischem Dramenaufbau is mir durch Zufall geglückt. Wie gesagt, dass Ende wird, besonders da ihr jetzt schon zu zweit seid, auf alle Fälle noch einmal überarbeitet. Falls es jmd interessiert kann ich dieses ja hier noch posten...