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    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline

    Bastion. Marcus Büro.

    Marcus schaute erstaunt auf. So organisiert und strukturiert war er lange nicht mehr überfallen worden.

    "Mh, also du willst eine Anstellung? Temporär, oder Festanstellung?", fragte er zuerst etwas verdutzt, "Hast du vielleicht zufällig deine Papiere dabei? Reichsbürgerschaftsurkunde und so weiter?", wollte der Verwalter noch wissen und war wirklich erstaunt, als sein Gegenüber bejahte. Er studierte die übergebenen Papiere.

    "Gut, gut, du bist noch nicht lange Reichsbürger, ein Problem ist es nicht, nur weiß ich wenig über dich, trotz deiner schwungvollen Vorstellung. Also in der Stadt wird dich noch keiner Kennen, einen Ruf hast du dir also sicherlich nicht gemacht, aber auch das ist eigentlich kein Problem, gibt nicht viele Leute mit hohem Bidlungslevel. Wir können also jeden Mann dringendst gebrauchen. Ich werde dich also vorübergehend einstellen und dir für diese Zeit eine Art Passierschein für die Bastion zukommen lassen. Werde ich sofort in Auftrag geben, kannst du dir dann hier Morgen einfach abholen und ich würde sagen, dann beginnst du auch gleich am Besten. Gibt zurzeit wirklich viel zu tun, werde dir aber Morgen mehr dazu sagen. Bezahlung besprechen wir am Besten auch Morgen, vorbereitet bin ich jetzt nun wirklich nicht, also wäre Morgen für alles weitere besser....", er machte eine kurze Pause und überlegte kurz.

    "Gut...gut...gut", murmelte er überlegend weiter, "Hab ich noch was vergessen? Nein, oder? Noch fragen? Wenn nicht, kannst du dich entfernen. Herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Job und zu diesem plötzlichen aber gelungenem, erfolgreichen Vorstellungsgespräch!", er grinste und schüttelte die Hand seines Gegenübers und verabschiedete dann diese.

    Kurz dachte er noch über den jungen Mann nach. Ein offensichtlich streng Innos Gläubiger, wissbegieriger junger Mann mit Bildung, so jemanden traf man nicht oft. Sicher er hatte die einzigen Waffenknechte unter seiner Wichtel, die lesen und schreiben konnten und etwas rechnerisch begabt waren, doch es mangelte an solchen Recken.


    Avik/Dennik.

  2. Beiträge anzeigen #62
    Abenteurerin Avatar von Helen Doyle
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    Helen Doyle ist offline
    Es war mal wieder eine schweinekalte Nacht und in der Stadt waberte dichter Nebel durch dreckige Gassen und Strassen. In den kleinen Fenstern der Häuser brannte hier und da noch Licht. Helen wanderte ziellos durch Thorniara. Sie konnte nicht schlafen. Wie denn auch bei der harten Holbank! Seufzend kickte sie einen kleinen Stein vor sich her, selbst das Klauen konnte sie in letzter Zeit nicht aufmuntern, wie sonst immer.
    Sie beachtete die Leute um sich kaum, nur genug um nicht mit ihnen zusammen zu stoßen. Helen war deprimiert, irgendwie fehlteihr was. Doch was war es genau? Sie wusste es einfach nicht. Vielleicht sollte sie mal wieder einen Bruch wagen, so einen wie sie machte als sie sich eine Reichsbürgerschaft ergaunerte. Aber allein war das nicht so einfach, irgendwie fehlte ihr auch die Motivation dazu. Gelangweilt kickte sie den Stein ins Hafenbecken.
    Alles Gübeln hatte in dn letzten Tagen und Stunden nichts gebracht. Sie wusste nur das sie drinend etwas Abwechslung brauchte. Ein wenig Zerstreuung und Kurzweil würden sie ischer wieder Aufheitern. Und wo konte man das besser als in den Tavernen der Stadt?! Also ab in die nächste Kneipe, mit dem klangvollen Namen Zum Klabautermann. Entweder würde sie die Stimmung innerhalb dieser Spelunke aufheitern, oder das gepanschte Biersie vergessen lassen was sie besorgte.
    So oder so, heute Nacht würde sie sich so gut es ging vergnügn bis der Heiler kommt.

  3. Beiträge anzeigen #63
    Adventurer Avatar von Baruch
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Baruch ist offline

    Bastion Baruchs kleine Arbeitskammer

    "Morgenstund hat Gold im Mund", hatte ihm seine Mutter wieder und wieder gesagt. Dafür dass er adliger Abstammung war, wusste Baruch erstaunlich gut, wie wichtig es war, hart zu arbeiten, um sein Ziel zu erreichen. Dies hatte er einst in den vielen Geigenstunden bei seinem überaus strengen Lehrer erfahren müssen und auch in der Zeit im Sanatorium wäre ohne große Selbstdisziplin, den Willen etwas zu verändern und eine Menge harte Arbeit keine Veränderung feststellbar gewesen. Diese Prägung aus seiner Jugend war erhalten geblieben und so übte er noch immer täglich einige Stunden auf dem Instrument und war auch am heutigen Morgen früh aufgestanden.
    Noch kurz vor Sonnenaufgang hatte der Musiker die letzten Meter zur Bastion zurückgelegt und war dort erst einmal von verwirrten Wachen aufgehalten worden. Es hatte dann doch einen kleinen Moment gedauert, bis sich auf Rückfrage geklärt hatte, dass es sich bei dem Fremden um keinen dahergelaufenen Irren handelte, sondern der Adlige zunächst wohl bloß vorrübergehend im Dienste des Verwalters Marcus stand. Dieser, zu jener frühen Stunde selbst wohl noch nicht ganz so wach, war sichtlich verwundert gewesen, als Baruch in seinem Zimmer gestanden hatte. Und dieser war sich dabei nicht ganz sicher gewesen, ob die Stadtwache nicht noch eine Spur erstaunter als am Vorabend gewirkt hatte. So hatte der Adlige zunächst seinen Passierschein überreicht bekommen und war dann in ein sehr kleines Arbeitszimmer geführt worden.

    In dieser Kammer, die die Bezeichnung Zimmer wohl nicht ganz verdiente, befand sich ein Tisch ein Stuhl, sowie bereits einige Unterlagen und Bücher. Mit dem Versprechen sich später noch einmal um den neuen Angestellten zu kümmern, hatte Marcus den Musiker verlassen , damit dieser sich erst einmal selbst in die Grundlagen einarbeiten konnte. Die Geige vorsichtig auf den Boden neben den Tisch legend, hatte der Adlige auf dem Stuhl Platz genommen , als die Tür direkt vor ihm ins Schloss gefallen war.
    Nun einige Stunden war Baruch beim Durchsehen der Akten aufgefallen, dass jegliche Information, jeder Antrag und jedes Dokument einer von vier Kategorien zugeordnet werden konnte. Dass eine solche Differenzierung nicht schon von Anfang an vorgenommen wurde, verstörte ihn etwas, konnte die Arbeit doch durch Differenzierung der Arbeitsbereiche und bewusste Spezialisierung sowie Aufgabenteilung viel effizienter gestaltet werden. Doch er warf diesen Mangel nicht Marcus oder den Dienern Innos' vor, es musste ganz einfach an der unlauteren Fremdherrschaft in den letzten Jahren gelegen haben, dass das ganze System nun so vertrakt war und so waren die Verwalter der Stadtwache sicherlich täglich dran, alte Marotten auszumerzen und vielleicht war man ihm ja auch dankbar für seinen Teil im Großen Uhrwerk. In vier Stapel geordnet, die unterschiedliche Überschriften trugen, lagen alle Dokumente nun geordnet vor ihm. Um die Spezifizierung der Überschriften in seinem Arbeitsbuch kümmerte er sich nun selbst. "Arbeitsbereich I Personalverwaltung(Sold, Versorgung, Unterkunft, Beschwerden, etc), Arbeitsbereich II Inventarverwaltung (Ausrüstung, Nahrungsmittel, Schweres Gerät, Versorgungsgüter, etc), Arbeitsbereich III Gebäudeverwaltung (Zuweisung, Ausbesserung, Bau, Abriss, etc) und Arbeitsbereich IV Finanzverwaltung(Kostenkalkulation, Ersparnisverwaltung, Investitionen, etc)", schrieb der Adlige zufrieden in seine Unterlagen und machte sich nun daran, nachdem die von Innos' gewollte Ordnung eingekehrt war, seiner Arbeit nachzukommen. Falls er Gelegenheit dazu hatte, würde er Marcus von seinen Fortschritten berichten.

  4. Beiträge anzeigen #64
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Da wo der Pfeffer wächst
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    Dennik ist offline

    Bastion. Gefängnis.

    Dennik stöhnte verzweifelt auf.
    Tropf; Tropf; Tropf
    , hallte es weit entfernt, Wasser, es schien Ewigkeiten her gewesen zu sein, seitdem er die letzte Ration hier unten zugeteilt bekommen hatte.

    Tropf; Tropf; Tropf, er schluckte. Sein Hals war staubtrocken, es fühlte sich an, wie damals, nachdem er den vengarder Jagdtrupp verlassen hatte und alleine in der Wüste umher geirrt war, bis ihn schließlich Sir Scorpion gerettet hatte.

    Tropf; Tropf; Tropf.... Sir Scorpion, er hatte ihn gerettet, vorm Verdursten, ihn sein edles Schwert auf Khorinis geschenkt, ihn ausgebildet, ihn immer beschützt, Tropf; Tropf; Tropf, es nahm kein Ende, das ewige Tropfen des Wassers.

    Er hatte nicht nur Durst, fiel ihm ein, nein er hatte Hunger, unsäglichen Hunger. Zuerst hatte er gedacht, hier unten, in dieser Umgebung würde er nichts essen können. Er hatte sich getäuscht. Er würde sogar Suppe vom Boden essen, wenn es sein müsste. Sein Magen würde ihn dazu zwingen...
    Es stank hier unten so entsetzlich!

    Tropf Tropf Tropf, er schlug sich gegen den Kopf. Wie lange war er nun schon hier? Wie lange war es her, seitdem er Rekhyt das letzte Mal gesehen hatte, seit dem er Illdor das letzte Mal gesehen hatte. Seine Freunde, auch sie hatten ihn immerzu beschützt. Er brauchte sie...

    Tropf; Tropf; Tropf, es gab kein Ende, solange es Wasser gab, so lange gab es das Tropfen, das war eine nur hier unten herrschende Lebensweisheit. Es gab kein Ende. Es gab kaum Licht. Nur Wünsche, keine Hoffnung, kein Licht. Tropf; Tropf; Tropf, nur die Ewigkeit.

    Die Ewigkeit, im Gegensatz zu seinem Leben. Er wusste es zu schätzen zu leben, ja. Erinnerungen an das Kastell. An den Hüter. Er hatte ihn getötet, nein Vryce hatte ihn getötet, auch er hatte ihn geprägt, welch eine Erfahrung. Die Wunde heilte langsam, die Psychische. Er hasste Vryce nicht mehr dafür. Er hasste das Teuflische Kastell, auch Vryce war ihm verfallen.

    Tropf; Tropf; Tropf, dem Wahnsinn verfallen... wie lange war er nun schon hier unten, wie ging es den Kerlen die länger als eine Woche hier waren, kreisten deren Gedanken auch immer und immer und immer, Tropf; Tropf; Tropf...

    War es ein Gesetz der Gefängnisse, dass es eine undichte Stelle irgendwo gab, das es Tropf gab. Er fürchtete Tropf mehr, als seine Feinde. Rethus, war einer gewesen, ihn hatte er für sich gewonnen. Elster war einer gewesen, er erlitt das selbe Schicksal wie er selbst, Ashim und seine Freunde, sie waren tot. Vermutlich würde er Tropf auch mehr fürchten, wenn seine Feinde noch Macht hätten, doch dem war nicht so. Er hatte sie alle entweder selbst umgebracht, oder wenigstens überlebt, wie eben das Kastell.

    Tropf; Tropf; Tropf, mit einem Tropf konnte man eigentlich gut einen Gedanken abschließen, blöd war nur, wenn das Tropf zu früh auffiel und somit den Gedanken - Tropf; Tropf; Tropf.

    Er spinnte... er musste ruhig bleiben. Verdammt, wenig Wasser, Tropf, wenig Essen, das Röcheln von Elster in der Nachbarzelle, kaum Licht, niemanden, den er vertraute. Die Quelle für den Wahnsinn. Tropf; Tropf; Tropf. An was wendet man sich in so einen Moment? Es gab eigentlich nur die Erinnerungen, sie jedoch vermochten es auch nicht, sich in ihnen zu verstecken, denn wenn man sich dort aufhält, zu lange, sieht man vielleicht was, was man sonst immer übersehen konnte. Er war ein Mörder... Tropf; Tropf; Tropf.

    Tropf konnte ja so dramatisch sein... es blieb ihm nichts anderes übrig, er verlor sich in seiner Vergangenheit, die Zukunft gab es hier nicht und die Gegenwart kreiste um den Tod, es blieb nur die Vergangenheit. Ihm kamen die Tränen. Tropf; Tropf; Tropf.

    Zu viele Gedanken kreisten in seinem Kopf herum, zu viele Bedenken, Ängst, all das. Er hatte etwas Wasser bekommen und seit dem war sein wirklicher Überlebenswille wieder zurück gekehrt. Seitdem war es ihm nicht mehr egal, er wollte nicht mehr sterben, sich nicht mehr einfach nur hinlegen, wie nach der beschwerlichen Reise nach Thorniara, nein, er wollte nun hier raus, frei sein... es war ihm so wichtig, wieder frei zu sein. Er sehnte sich nach den dunklen nächtlichen Straßen von Bakaresh. Er sehnte sich nach Toshoo, gar nach Vengard. Und schon war er in der Vergangenheit... Das letzte Mal hatte er dort im Knast gesessen, in Vengard. Tropf; Tropf; Tropf, gab es dort nicht, glaubte er zu mindesten, vielleicht hatte er es auch einfach verdrängt oder vergessen, wie die Sache im Kastell, auch wenn sich das zu tief in seine Erinnerung gebrannt hatte. Es war wohl grob ein Jahr her, etwas langer vielleicht, ja etwas länger, doch nicht so lange, dass er sich nicht mehr daran erinnern könnte. An Rheinold, an den Paladin, der ihn das Leben rettete, an Ashim, der nun vermutlich hingerichtet worden war, all das war noch da, in seinen Erinnerungen und irgendwie hatte es mit der jetzigen Situation viel zu tun, noch mehr als die Gefängnisstrafe. Nein, auch dort hoffte er um Rettung, auch dort musste er gerettet werden, von Rheinold, dem Paladin, Tropf; Tropf; Tropf.

    Dafür dass er ein Meisterdieb war, hatte er sich oft retten lassen. Scorp, Rheinold, Rekhyht, Illdor, Vryce, gar Rethus. Alle hatten sie ihn mal retten müssen, doch wen hatte er gerettet. Er war kein Meisterdieb. Er sah wie der würdevolle Titel ertrank in seiner Verzweiflung, unterging. Tropf; Tropf; Tropf.

    Er musste hier raus...

  5. Beiträge anzeigen #65
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    Hiroga ist offline
    Mit einem letzten Ruck löste er die Verankerung und nahm Juna das Zaumzeug ab. Liebevoll tätschelte er ihr den Hals, strich noch einmal kurz über ihr warmes Fell, dann pfiff er einen der Knechte herbei und bedeutete ihm sich um sie zu kümmern.
    Er war früh aufgebrochen. Seine Arbeit auf dem Hof war getan. Mehr als genug hatte er gesehen. Womöglich hatte er Avik wohl doch noch nicht genug beigebracht, oder ihm seine Worte nicht fest genug eingehämmert. Nun würde sein Knappe seine Nützlichkeit unter Beweis stellen können, indem er die Ordnung und gewissenhafte Arbeit wieder zurückbrachte und diesen Narren eintrichterte was es hieß Soldat zu sein. Sie waren alle so jung und so töricht. Wenn Avik und die anderen sich nicht an seine Anweisungen hielten, würde er davon erfahren. Bald, sehr bald schon. Die Novizen schienen sich ohnehin nicht wirklich mit den Milizsoldaten zu verstehen, sie würden ihm die nötigen Informationen zukommen lassen, wie besprochen. Und wenn nicht, so würde er immer noch fähig sein die Wahrheit in Aviks Blick abzulesen. Es bestand überhaupt kein Zweifel daran, dass er erfahren würde, was er erfahren sollte, wo es doch alles Innos' Ordnung diente. So würde der Herr ihm die Erkenntnis über die Geschehnisse zu Teil werden lassen, wenn es soweit war.
    Aber hatten ihm die Ereignisse nicht wieder einmal gezeigt, wie trostlos dieser Ort war? Wie verlassen von jedem Sinn und jeder Tugend die ganze Insel war? Wo waren die tapferen Streiter Innos', die stolz den Namen des Herrn priesen? Selbst in der Zitadelle spürte er den Mangel an Ehrfurcht und den Mangel an Glauben, selbst dort! Und hier? Er sah sich um... der Weg von den Stallungen zu der Zitadelle führte über die Bastion, er war im Zentrum der einfachen Soldaten angelangt, jener Soldaten, die ihn auf dem Hof jenseits der Stadtmauern so enttäuscht hatten. Ja, hier war die Gottlosigkeit noch viel stärker zu spüren. Ein Morgenappell, aber kein Morgengebet. Respekt aber keine Ehrfurcht, keine Demut. Wenigstens Disziplin und Ordnung wenn Vorgesetzte anwesend waren... und wenn nicht... das hatte er ja sehen können. Doch wenigstens strolchten hier nur Soldaten herum, keine Novizen, keine Bürger- ...

    "Hey Du! Wo ist dein Wappenrock Soldat? Was stehst du hier herum? Bist du nicht im Dienst? Solltest du aber, sonst hast du hier nicht herumzulungern! Wo ist dein verfluchter Waffenrock?"

  6. Beiträge anzeigen #66
    Adventurer Avatar von Baruch
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Bastion Baruchs kleine Arbeitskammer

    Die Unterlagen waren fein geordnet, die Stifte lagen in Reih und Glied und auch der Staub von dem Tisch und in dem Raum als solchem war verschwunden. Zwar wäre es nicht nötig gewesen, doch so war der Adlige an diesem Morgen etwas früher gekommen und hatte den Raum etwas gesäubert und geordnet, bevor er pünktlich zum Sonnenaufgang mit seiner Arbeit begonnen hatte. "Ein klarer und strukturierter Geist kann nur in einem klaren und strukturierten Raum funktionieren", war hier die Devise Baruchs, der die Morgenstunden damit verbracht hatte den Sold von einigen Soldaten für den aktuellen Monat zu berechnen. Dies war eine Aufgabe, die sowohl in den Arbeitsbereich I, als auch in den Arbeitsbereich IV fiel. Bei genauerer Betrachtung und auch eigentlich ganz logischen Gründen wurde klar, dass sehr viele Anträge und Dokumente in zwei Arbeitsbereiche, von denen der zweite Arbeitsbereich Arbeitsbereich IV war, fielen, da eben viele Anliegen auch mit der Finanzierung zu tun hatten.
    Die Berechnung des Solds war keine besonders schwere Aufgabe, denn je nach Rang bekam der Soldat für Tage im Dienst eine festgelegte Menge Gold plus diverser Zusätze für besondere Leistungen, Ämter, oder ähnlicher Modifikationen. Was den Musiker jedoch verstimmte war die Tatsache, dass es anscheinend keine Möglichkeiten gab, dass der Sold hier auf formelle Weise durch Fehltage, Pflichtverletzung oder mangelnden Glauben gekürzt würde. Dies hinderte den Verwalter zwar nicht daran, seine Aufgabe ordnungsgemäß auszuführen, führte jedoch zu einem Vermerk in seinem Notizbuch, worüber er noch mit Marcus sprechen wollte.

    Doch nun war es Vorschriftsmäßig erst einmal Zeit für eine Pause. Einige Minute widmete sich der Musiker so dem stillen Gebet sowie der Inneren Einkehr und schnappte sich dann seine Geige, um sich noch ein wenig die Beine zu vertreten und etwas frische Luft zu schnappen. Wenn man bloß den gesamten Tag auf einem Stuhl saß, tat das sicherlich auch nicht gut, war der Adlige der Meinung und so ging er raschen Schrittes durch die Gänge und war gerade auf dem Weg nach draußen, als ihn ein Soldat, wohl scheinbar ein Ritter, dementsprechend ein erfahrener Diener Innos', nicht ganz so freundlich, wie er es erwartet hätte, ansprach.
    "Innos schütze euch, edler Herr", grüßte der Reichsbürger Hiroga und verbeugte sich, bevor er mit ruhiger Stimme weitersprach ohne jedoch die feinen Züge seines einer bestimmten Emotion hinzugegeben, "Mein Name ist Baruch und ich bin seit kurzem Reichsbürger und arbeite hier in der Verwaltung, um durch meinen bescheidenen Dienst an der Gemeinschaft dem Reich Innos' und unserem Herrn zu dienen. Dafür habe ich von dem Verwalter Marcus der Stadtwache eine Sondergenehmigung bekommen. Ich versuche durch meinen Teil als Zahnrad im Großen Uhrwerk Fehler zu beheben, die mir aufgrund meiner Erfahrung und Bildung auffallen. Gerade jetzt befand ich mich auf dem Weg nach draußen, weil ich nach dem mittaglichen Gebet eine kurze Pause machen wollte, bevor ich mich wieder der Arbeit bis in die Abendstunden hingeben werde. Es ist zwar nicht viel, doch bis ich vielleicht einmal in den Orden des Feuers aufgenommen werde, kann ich durch meine Tätigkeit hier Fehler, Sünden und mangelnden Glauben an Innos' auf meine Art bekämpfen, denn diese von Beliar korrumpierte Insel wird nie errettet werden, wenn wir nicht erst unsere eigenen Fehler ausmerzen, doch verzeiht bitte meine Ausschweifungen."

  7. Beiträge anzeigen #67
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    Hiroga ist offline
    Er stutzte. Das war wirklich nicht was er erwartet hatte. Nicht nur schlug ihm eine außergewöhnlich wohlformulierte, bedachte Antwort entgegen, nein, zeitgleich war ihr Inhalt auch noch eine vollkommen genügende und befriedigende Begründung. Die Worte waren gewählt, sein Gegenüber wirkte gebildet, obgleich dies fast schon ein wenig untertrieben wirkte. Die vornehmen Formulierungen, die Verbeugung, entweder er hatte den Fußabtreter einer Adelsfamilie vor sich oder einen Sohn reicher Eltern. Zwar konnte er diese fast schon arrogante Sprache nicht ausstehen, doch die Anrede schmeichelte ihn und die Bedeutung der Worte des Mannes, überschatteten jeden Hauch von Überheblichkeit, der sich vielleicht aus seinem Redefluss deuten ließ.
    Mittagsgebet? Ein Mangel an Glaube? Die Insel von Beliar korrumpiert? Bei Innos, der Kerl hatte es begriffen! Er erschien wie das perfekte Gegenstück zu den Milizen auf dem Hof. Ordentlich, gebildet, fleißig, gläubig, demütig, ehrfürchtig und genau im richtigen Augenblick.

    "Deine Ausschweifungen sind dienlich, sie sagen viel über dich aus und lassen mich das nötige wissen. Unter diesen Umständen ist dein Aufenthalt hier natürlich rechtmäßig und mein Verdacht hat sich zu unser beider Glück nicht bestätigt. Ich hatte kürzlich einige schlechte Erfahrungen mit den Milizsoldaten, daher bin ich beim Gang durch die Bastion ein wenig... vorsichtig und prüfend.", erklärte er sein Verhalten, ohne um Verzeihung dafür zu bitten. Seine Vermutung war berechtigt gewesen, bei dem Haufen war alles berechtigt. Aber wenn er ehrlich war, wer konnte es ihnen verdenken? War es denn ihre Schuld? Sie lebten nur das Leben, das ihnen ihre Vorgesetzten zeigten. Dort lag die Schwäche begraben. Deswegen hatte er gestern eingegriffen, um ihnen ein Vorbild zu sein, um ihnen zu Stärke und Ordnung zu zeigen, Ordnung durch Stärke und was es hieß Soldat zu sein. Wenn sie das begriffen hatten, dann war er erfolgreich gewesen und dann würde sich auch hier bald einiges ändern. Er musste nur weiter machen.

    "Die eigenen Fehler ausmerzen, sagst du? Ein Mangel an Glauben? Wie kommst du darauf, möchte ich dich fragen... ich finde deine Gedanken... sagen wir einfach einmal... interessant. Und wenn du deine Pause dafür zu opfern bereit bist, würde ich vorschlagen du erzählst mir davon.", sagte er, eher er genauer darüber nachgedacht hatte. Sicher ob er den Kerl sympathisch fand oder eher nicht war er sich nicht. Der Mann wirkte weniger durchschaubar und verständlich als er es sich erhofft oder eher gedacht hatte.

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    "Es ist mir stets eine Freude, das Gespräch mit einem Diener Innos' zu pflegen, vor allem, wenn er anscheinend wie ihr auf die richtigen Werte der der Armee und unseres Gottes fokussiert ist.", gab Baruch ehrlich zur Antwort, ehe er sich an der Seite des Soldaten in Bewegung setzte. Bloß weil die beiden sich unterhielten, mussten sie ja nicht in den Gängen der Bastion herum stehen, sondern konnten sich wohl auch ein wenig die Beine vertreten. Während die beiden ungleichen Männer zunächst schweigend nebeneinander her gingen, überlegte der Adlige, wie er am Besten auf die Fragen seines Gesprächspartners antworten sollte. Entgegenkommende Stadtwachen grüßten beide stets höflich und als sie um eine Ecke bogen, begann der Reichsbürger mit seinen Ausführungen.

    "Ich komme von dem Östlichen Archipel her auf diese Insel, weil ich überzeugt bin vom Glauben an Innos' und an der Mehrung seiner Herrlichkeit interessiert bin. Zunächst jedoch wollte ich mir ein Bild der Zustände auf Argaan machen und reiste umher und was ich in Schwarzwasser, Setarrif oder an der Südostspitze der Insel entdeckte erschreckte mich. So kehrte ich hoffend in den Schoße Thorniaras zurück und sah mich hier um. Doch ich wurde erschreckt und es ward mir klar, warum der Einfluss der dunklen Mächte auf dieser Insel so stark ist.", führte der Adlige mit emotionsloser Stimme aus, doch bei den letzten Worten konnte man ein kurzes Aufflackern in seinen Augen bemerken, auf das eine kurze Kunstpause folgte.

    Ein leises Seufzen ausstoßend, erhob Baruch nach einem kurzen Moment des Schweigens wieder seine Stimme. "Es gibt hier in der Stadt einige, die an den heidnischen Adanos glauben. Manche scheinen zwar Innos' zu dienen doch ist ihr Glauben wohl nur zweckdienlich und kaum findet man Menschen außerhalb des Ordens, die bereit wären für Innos ihr Leben zu lassen. Selbst meine wenigen Bekanntschaften hier in der Stadtwache haben mich erschreckt. Zudem wird in dieser Stadt übermäßig getrunken, teilweise gespielt und ich hörte auch von Damen, die ihre Körper verkaufen. Dies ist gegen die Werte Innos' und ein Balast für die Bemühungen seiner tapferen Streiter. Es fehlt an Antrieb die Insel zu befreien, aber warum? Bloß weil selbst in Thorniara der Glaube nicht festgenug verwurzelt ist, oder das System, so auch hier in der Verwaltung, an alten Strukturen krankt." Nachdem er dies gesagt hatte, blickte er Hiroga, dessen Namen er bislang noch nicht kannte, nachdenklich an. Würde dieser Soldat ihn verstehen und seine Ansichten teilen. Der Adlige wusste es nicht genau, denn sein Glauben an die Gläubigkeit der Streiter Innos' hatte in den letzten Tagen einiges überstehen müssen.

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    Hiroga ist offline
    "Wahre Worte sprichst Du, wenn Du sagst der Glaube ist in Thorniara nicht fest genug verwurzelt. Und Setarrif legt Zeugnis ab, was den Rest der Insel angeht. Ich kann mir die Enttäuschung vorstellen, die dich hier ergriffen haben muss. Diese Stadt ist wirklich alles andere als ein Ort des Glaubens und der Ordnung, wo er es doch eigentlich seien sollte, stellvertretend für das ganze wiedererlangte Königreich Myrtanas und Innos' Pracht.", kommentierte er die Worte Baruchs. Der Mann wusste wovon er sprach, es schien als habe er dieselben Eindrücke gesammelt wie er. So war er also doch nicht der einzige hier, dem die Lage missfiel. Und das System... nun, das System war... gnädig. Die Gesetze Thorniaras glänzten nicht durch Ordnung, wahre Gerechtigkeit im Namen Innos' und Gebote der Disziplin. Es schien hier alles so geblieben zu sein, wie es wohl gewesen sein musste bevor sie hier waren. Keiner der hohen Herren schien ein wahres Interesse daran zu haben wirklich etwas zu ändern. Und auch hier sagte Baruch die Wahrheit, die Befreiung der Insel schien in den Köpfen der Menschen unwahrscheinlich weit nach hinten gerückt zu sein, dabei gab es doch genügend Gründe.
    "Es stimmt, was nützt es die Insel zu befreien und Innos' Namen auch in Setarrif preisen zu lassen, wenn selbiges selbst hier kaum geschieht? Was nützt ein Kampf gegen einen Feind draußen, wenn man der Lage innen nicht einmal Herr geworden ist und der Feind sich längst hier niedergelassen hat. Der Irrglaube, die Ketzerei, das Chaos. Wenn Innos' Tugenden nicht einmal hier ihren Platz finden, wie sollen sie es dann auf dem Rest der Insel?", sprach er. Wie konnte es binnen solch kurzer Zeit zu einem so weitreichenden Gespräch führen? Wie kam er dazu mit einem Reichsbürger über solch ein Thema zu sprechen?
    Er ist mehr als ein Bürger... er ist ein Glaubensbruder und damit steht er über den meisten der Soldaten hier!, erinnerte er sich und schloss seinen Frieden mit dem schnellen Voranschreiten des Gesprächs.

    "Zweckdienlich ist der Glaube hier für viele, das mag sein. Unzureichend ist er vor allem. Wie kann eine Stadt des Königreichs so gottlos sein, wo Innos doch unser aller Licht und Hoffnung ist. Wie können sich die, die sich sein Volk nennen, so von ihm abwenden? Ich bin froh, dass Du in Deinem Glauben stark zu sein scheinst. Der Glaube an Innos ist der einzige wahre Wert, der hier zu zählen hat. Ordnung und Rechtschaffenheit werden erst durch ihn definiert und kreiert."

  10. Beiträge anzeigen #70
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    Der Gesprächsfluss war sehr angenehm und Baruch glaubte das erste Mal seit seiner Ankunft hier in Thorniara wirklich so etwas wie einen Bruder im Geiste, einen wahren Streiter für Innos' Herrlichkeit, gefunden zu haben. Natürlich waren Sir Stephano und sicherlich auch Ravenne gläubige Menschen, die die Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit des Höheren Wohles des Lichtgottes in sich vereinten, und doch war der Soldat,, mit dem der Adlige nun sprach, von einem anderen Kaliber. "Thorniara selbst muss erst geläutert werden, bevor die Läuterung der Insel voranschreiten kann. So tue ich sicherlich meinen Teil dazu und auch ihr tut euren Teil, doch so weit die Macht Innos' auch reicht, werden wir jeweils alleine sicherlich keine große Veränderungen bewirken können, obschon ihr sicherlich größere Möglichkeiten habt, als ich.", verkündete der Reichsbürger, wobei ein wenig Bedauern in seiner Stimme mitschwang. Er fühlte sich zwar nicht so, doch war dies sicherlich eine Situation, über die man rational gesehen ein wenig traurig sein konnte.

    Doch als die beiden Herren die Schritte zurücklenkten in Richtung des Arbeitszimmers des Musikers, fiel diesem ja auch noch ein, dass es nicht dabei bleiben müsste. Warum sollten sich die wahren Streiter des Herrn alle alleine abstrampeln und nicht an einem Strang ziehen. "Ich muss nun zurück an meine Arbeit, werter Herr, doch vielleicht besteht die Möglichkeit sich nach Sonnenuntergang am Ende meiner Schicht noch einmal zu treffen. Ihr seid ein aufrichtiger Mann und der Glaube an Innos' ist stark, ich kenne bislang nicht viele in dieser Stadt, die das Leben so sehen. Vielleicht sollten wir gemeinsam an einem Strang ziehen und auch noch mehr Leute ins Boot holen, um erst diese Stadt und dann die Insel im Namen Innos' erretten. Ich muss nun wieder an die Arbeit, aber vielleicht könnten wir uns danach treffen. Innos schütze euch, werter Herr.", kam es mit einer angedeuten Verbeugung zum Abschied über die Lippen des Reichsbürgers, woraufhin Hiroga nun endlich seinen Namen verkündete. Einer der Baruch sicherlich und bald vielleicht auch den anderen Mitgliedern des Reichs in Erinnerung bleiben würde.

  11. Beiträge anzeigen #71
    Waldläufer Avatar von Galen
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    Auf dem Weg zurück nach Thorniara | Waffenknecht | Dieb, Diebeskunst II, Einhand I (4/4) | derzeit un-uniformiert
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    Galen ist offline
    Das Armenviertel machte seinem Namen alle Ehre. Es war herunter gekommen, schmutzig, roch unangenehm …
    Fühlt man sich gleich in seine Kindheit zurück versetzt...
    Galen trat nach einem Straßenköter, der winselnd zu ihm gewackelt war und ebenso winselnd zog sich das Tier zurück. Er war noch immer schlecht gelaunt, weil er die vergangenen beiden Tage damit verbracht hatte die dämlichen Rüstungen der Milizen zu polieren und einzufetten. Bei manchen hatte er sich gefragt, wie man sie überhaupt so schmutzig bekam und was diese Soldaten damit machten, dass sie so dreckig wurden. Es war ein echtes Rätsel.
    Und wo treibt man jetzt ein wenig Sumpfkraut auf? Das wäre genau das richtige, um meine Stimmung zu verbessern...

    Die Frage war jetzt, wie sehr die Thorniarer vor diesen Myrtanern kuschten und ob sie sich wirklich alle so streng an die Regeln hielten. Galen konnte es nicht glauben. Jedes Verbot war zu verlockend, um es nicht zu übertreten und jede Stadt hatte Abschaum, der das nur zu gerne tat. Man musste ihn nur finden.
    Vielleicht hab ich im Hafenviertel mehr Glück... die hier können sich ja kaum ein Brot leisten, dass nicht bereits grün ist und Füße bekommt...
    Der Gauner ließ den Blick schweifen. Elend, wo er hinsah. Kümmerten sich die Innosler nicht um alle ihre Schäfchen.
    Hmm... vielleicht kann ich mir das zu Nutze machen...
    Am Ende des Viertels warf er einen letzten Blick zurück, ein Plan formte sich langsam aber sicher in seinem Kopf. Er würde noch genauere Ausarbeitung benötigen, aber wenn er klappte, könnte er sich hier in Thorniara eine gute Position ergaunern... und vielleicht den Makel 'Orksöldner' ein wenig aus den Köpfen derjenigen, die davon wussten, verdrängen.
    Galen wandte sich um und führte seinen Stadtrundgang in Richtung Hafenviertel fort.

  12. Beiträge anzeigen #72
    Abenteurerin Avatar von Helen Doyle
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    Helen Doyle ist offline

    Händlerviertel und Bastion

    Noch immer etwas leicht verkatert von dem Saufgelage am Vorabend, hatte Helen die Taverne am Hafen verlassen und war noch etwas spazieren gegangen um wieder etwas klar im Kopf zu werden. Es war schon Abend als sie entschloss wieder in ihr Versteck im Armenviertel zurück zu kehren.
    Helen ärgerte sich selbst etwas über sich. Zur Miliz gehen, pah! Das wär ja so als würde man eine Katze in einen Kampfhundzwinger werfen! Sie entschloss sich noch einen kleinen Umweg über das ändlerviertel zu machen um dort... naja, auf ihre Art ein zu kaufen! Ohne was dafür zu Zahlen versteht sich.
    Sie brauchte Lebesmittel, und die eine oder andere Münze würde sich sicher auch noch in ihren Taschen hinein verlaufen.
    Zu der Stunde war es hute noch überraschend voll und gedrängt. Händler priesen lautstark ihre Waren an und Hausfrauen zerrten ihre Kinder von den Ständen mit dem süßen Obst und Backwerk weg. Auch einige wenige Milizen schlurften gelangweilt und ohne viel Elan über die Straße. Es war Ende des Monats, also hatten die Wachleute schon das meiste ihres Goldes versoffen. Da gab es also nichts zu holen. Helen sah sich weiter um. An einem Obststand entdeckte sie eine gute Möglichkeit sich einige Äpfel ein zu sacken. Geschwind verstaute sie einige davon in ihren Innentaschen und ging weiter. Natülich hatte sie keiner Bemerkt. Einfach, viel zu einfach. Gab es denn keine Herrausvorderung für ein Talent wie sie?!
    " He da! Mach Platz! ", polterte jemand die Diebin von hinten an und stieß sie unsanft zur Seite, sodass sie hinfiel.
    " Hey, was soll das denn du pfelgelhafter Waldschrat! ", echaufierte Helen sich, wärend sie sich wieder aufrichtete und sich nach dem Übeltäter umsah. Doch der war einfach weiter gegangen. Es war ein rundlicher Gardist mit Stirnglatze und goldenen Ringen an fast jedem Finger. Wohl jemand der sich eingekauft hatte. So etwas gab es auch, wenn auch nicht oft.
    In Helen gärte nun neben der gerechten Wut auf diesen Primaten, nun auch der schier unwiderstehliche Drang es dem Kerl zu zeigen. Und das auf eigenem Terrain!
    Sie Beobachtete wie Specki, so nannte sie den Gardisten, auf die Bastion zu steuerte und folgte ihm möglichst unauffällig. Sie schlich sih am Eingang an den Wachen vorbei, die einer alten Dame halfen ihre Einkäufe wieder einzusammeln, die Helen zuvor, natürlich nur rein aus versehen, umgekippt hatte.
    In der Bastion tat sie einfach so als würde sie hier hin gehören und wüsste auch ganz genau wo sie hin müsste. Dieser psychologische Trick funktionierte überraschend gut. Nur ier und da wurden ihr neugierige Blicke nach geworfen. Leider hatte sie Specki aus den Augen verloren.
    " So ein Mist aber auch, wo ist diese Wursttromel nur hin?! ", dachte sie bei sich und stand einen Moment nachdenklich in einem der Gänge.

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    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Die Verstärkung, die vor kurzem vom Festland eingetroffen war, machte sich bereits bemerkbar. Die Schichten dauerten nicht mehr so lange wie noch vor einer Woche, die Bastion war voller, und auf den Straßen traf man nun öfter irgendwelche anderen Stadtwachen. Und um Kerdrics Glück perfekt zu machen, hatte er den ehemaligen Orksöldner, der zusammen mit den Soldaten eingetroffen war, bisher kein zweites Mal getroffen. Sollte der in Ruhe Schwerter schleifen und Schilde polieren, so hatte er zumindest keine Gelegenheit, seine kriminelle Energie auf irgendwelche Verbrechen zu verwenden.
    Der Waffenknecht war somit relativ gut gelaunt, nachdem er gerade seine Schicht beendet hatte, und befand sich nun auf dem Weg … wohin eigentlich? In die Marktschänke vielleicht? Wäre eine Möglichkeit, überlegte Kerdric. Ich könnte … wer ist das denn? Wie eine Stadtwache sah das Mädchen, das da vorne im Gang herumstand, nicht gerade aus, schon allein wegen der fehlenden Uniform. Und in der Bastion hatte er sie bisher auch noch nie gesehen.
    »Hey, du!«, rief der Waffenknecht ihr zu und beschleunigte seine Schritte, falls sie vorhatte wegzulaufen. Eigentlich war seine Schicht zwar zu Ende, aber wenn sich verdächtige Personen in der Nähe des Kerkers herumtrieben, ging ihn das trotzdem was an. Sonst wurden noch von irgendeinem Gauner – oder einer Gaunerin – irgendwelche Verbrecher befreit. »Was machst du hier? Du hast hier nichts zu suchen, da unten sind die Kerker, zu denen du ohne Begleitung keinen Zutritt hast! Wie bist du hier reingekommen?«

  14. Beiträge anzeigen #74
    Abenteurerin Avatar von Helen Doyle
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    Helen Doyle ist offline
    Wie angewurzelt blieb Helen stehen. So ein Mist! Sie war so in Gedanken gewesen das sie ihre Deckung völlig vergessen hatte. Wie eine dumme Anfängerin hatte sie sich erwischen lassen! Mann, war das peinlich!
    Sie setzte schnell ein gewinnendes lächeln auf und wandt sich dem Fremden zu. Na Super, ein Gardist, was denn auch sonst! Sie musste sich schnell was einfallen lassen, aber wa?! Ihr noch immer leicht alkoholisiertes Hirn wollte nicht so produktiv sein wie sonst immer.
    Panisch überleget sie, kalrer Angstschweiß lief ihren Rücken hinab und Adrenalin hämmerte durch ihren Körper. Das war zwar der Kick der ihr schon seit langem gefehlt hatte, aber in dieser Situation zu stecken war wirklich mehr als nur schlecht. Es war schlichtweg blamabel!
    " Oh, ähm, also ich... ", stammelte sie auf der suche nach der passenden Ausrede.
    " Oh , ähm also was!?! ", sagte der Gardist etwas genervt und sah sie beinahe herausfordernd an.
    Mist! Mist! Mist! Oh mann war das peinlich! Schnell sagte sie das Erste was ihr in den Sinn kam, und sah dann den Worten staunend hinterher. Da hatte ihr Mund mal wieder schneller gearbeitet als ihr Kopf.
    " Ich wollte mich der Garde anschliessen, ich hab mich wohl augenscheinlich verlaufen, oder?! "
    Bei Innos! Was hatte sie getan?! Irgendwie musste sie hier wieder schnell raus.
    " Muss wohl vorhin einmal Falsch abgebogen sein. ", meinte sie jetzt etwas ernster und hoffte das der Kerl es ihr abkaufen würde.
    " Ich geh einfach den Weg wieder zurück. Entschuldigung, darf ich mal? ", mit diesen Worten, und einem freundlichem lächeln, schob sich die Diebin an ihm vorbei und hoffte das sie schnell wieder hier draußen war.

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    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    »Halt.« Wie von selbst schoss Kerdrics Arm nach vorne, und seine Hand umklammerte den Oberarm der jungen Frau, wie sie es praktisch jeden Tag unzählige Male tat, wenn auf den Straßen Thorniaras ein Streit geschlichtet oder ein Verbrecher aufgehalten werden musste. So oft, dass die Hand auch diesmal wieder zielsicher zugriff, so dass der Waffenknecht den Eindringling stirnrunzelnd anschauen konnte.
    Die will zur Stadtwache? »Du willst zur Stadtwache?« Noch einmal glitt sein Blick über sein Gegenüber. So wie die aussieht, haut die ja ein Goblin um … aber eigentlich ist das nicht meine Sache. »Na, dann zeige ich dir mal, wo es langgeht, wenn du zum Hauptmann oder zum zuständigen Rekrutierungsoffizier willst. Komm.« Mit diesen Worten deutete Kerdric in eine andere Richtung, die zu verschiedenen Räumlichkeiten führte, nicht jedoch aus der Bastion hinaus, und ließ die Fremde vorgehen. Wenn sie es ernst meinte mit ihrem angeblichen Anliegen, würde sie sicher nichts dagegen haben, einfach mitzukommen und mit den nötigen Informationen rauszurücken, die für eine Aufnahme in die Stadtwache nötig waren. Wenn sie dagegen auf einmal doch kein Mitglied mehr werden wollte, würde sie sich für ihren unbefugten Aufenthalt hier verantworten müssen, dann würde man sicher auch in Zukunft ein Auge auf sie haben.
    Hm … gehen wir zum Hauptmann oder zu Mansk?, überlegte Kerdric nebenbei und entschied sich dann für Mansk. Silohtar war in letzter Zeit nur schwer aufzutreiben, und Mansk war ebenso befugt, neue Rekruten aufzunehmen. Und da vorne liegt auch schon sein Arbeitszimmer …

  16. Beiträge anzeigen #76
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    Helen Doyle ist offline
    So ein verdammter Wargdreck! Und wie das Schicksal mal wieder so niederträchtig und falsch spielte, fand sich auf dem gesamten Weg zu dem Registrierungsfutzie nicht die kleinste Chance unauffällig zu verduften! Zumindest nicht ohne den Kerl hinter ihr misstrauisch zu machen, was er scheinbar eh schon war.
    Helen hätte heulen können, das war doch einfach nicht Fair!
    Schliesslich betraten sie das Arbeitszimmer eines ziemlich verzweifelt aussehenden Gardisten, der tief über irgendwelchen Unterlagen brütete.
    " Oberst Mansk? Verzeiht das ich zu solch später Stunde stören muss, dieses junge Fräulein wollte zu euch. ", meinte der Kerl hinter Helen und versperrte mit seiner Anwesenheit die Tür. Verdammt! Die Tür war blockiert und die Fenster vergittert. Das war doch wohl ein schlechter Scherz, oder?!
    Der Angesprochene sah auf, musterte Helen neugierig und wandt seinen Blick dann zu dem Gardler in der Tür.
    " Oh, Kerdric. Habt ihr nicht schon Dienstschluss? ", fragte Mansk und sah dann wieder zu Helen, ohne auf eine Antwort zu warten.
    " Soso, du wolltest also zu mir?! Und warum wolltest du zu mir, Kleine? ", fragte der Mann mit einer Stimme al würde er mit einem Kind reden. Bei Innos! Wie sie das hasste!
    " Ich möchte der Garde beitreten. ", hielt sie ihre Lüge aufrecht und erntete zweifelnde Blicke ihres Gegenübers.
    " Bist du nicht noch ein bisschen zu jung dafür? ", fragte Mansk und wechselte fragende blicke mit dem Kerl in er Tür, dieser zuckte aber nur mit den Schultern.
    " Na hören sie mal, ich bin siebzehn und keine Sieben! ", entgegnete die Diebin beleidigt und sah etwas wie ein bockiges Kind aus.
    " So? Dann zeig mir mal deine Reichsbürgerurkunde. ", forderte Mansk und Helen muste schlucken. Nur zögerlich überreichte sie ihm das gefälschte Dokument und betete im Stillen zu den Göttrn um Beistand. Obwohl, eigendlich wäre es ja gut wenn sie Helen deswegen nicht nehmen würden. Halt! Stop! Was dachte sie denn da?! Man würde sie einkellern und den Schlüssel wegwerfen wenn er es merken sollte! Verdammt!
    Doch nach einigen Minuten des banngens gab er zufrieden ihr das Schriftstück zurück. Helen fiel ein ganzes Bergmassiv vom Herzen.
    " Nun gut Helen. Dann erzählt doch mal waum ihr ausgerechnet in unsere reihen aufgenommen werden möchtet. ", wies der Mann an, lehnte sich zurück und verschränkte auf dem Tisch seine Hände in einander. Mist!
    Sie erzählte ihm irgend einen Quatsch von wegen, dem Land dienen, für Ruhm und Ehre...Blabla...Rhabarbar, Rhabarbar...!
    DA der Mann schon etwas schläfrig wirkte schien er nichtmal besonders aufmerksam zu zu hören. Sie hätte ihm auch ihre Einkaufsliste vorlesen können. Aber der Typ hinter ihr, dieser Kerdric, der lauschte Aufmerksam. So eine Pleite!
    " Nun gut, das klingt ja alles schon ganz gut. Noch eine letzte Frage: Meint ihr das ihr für die Miliz geeignet seid? Bitte versteht das nicht falsch, nur wundere ich mich da ihr mir recht zierlich erscheint. ", meinte Oberst Mansk und kratzte sich mit der Schreibfeder am Kinn, was einen kleinen Tintenfleck zurück ließ.
    " Ähm, ich bin klein und wendig und kräftiger als ich aussehe. ", sagte Helen monoton und starrte auf den blauen Fleck am Kinn des Mannes.
    " Fein! Dann seit ihr mir in der Garde Willkommen werte Helen Doyle. ", sagte Mansk fast feierlich, und klatschte einmal in die Hände. Das Geräusch weckte Helen aus ihrer Starre und sie wurde sich so langsam bewusst was er meinte.
    Sie hätte vor Frustration am liebsten laut aufgeschrien als Mans ihr eine Bestätigung in die Had drückte und sich an Kerdric wandt.
    " Ich weiß das ihr nun Frei hättet, aber würdet ihr die Neue noch etwas herumführen und das nötigste erklären? Danke. ", sagte Mansk und wendete sich seiner Arbeit wieder zu ohne auf eine Antwort zu warten.
    " Nun bin ich also die Neue! Super gemacht Helen! Ganz toll! ", dachte sie bei sich, drehte sich dem Kerl namens Kerdric zu und setzte ein bisschen gequältes Lächeln auf.

  17. Beiträge anzeigen #77
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    Hiroga ist offline
    Die Sonne war untergegangen, der Himmel dunkelblau gefärbt und der Wind kühler geworden. Demnach waren einige Stunden vergangen, die der Ritter in seiner Kammer verbracht hatte. Das Gespräch mit Baruch hatte ihn aufgewühlt. Was dieser Mann da gesagt hatte, diese Worte, sie waren ihm alle nicht fremd. Ihm war jemand wohl bekannt, der ähnliche Dinge sprach, wenn auch mit noch flammenderen Worten, mit noch mehr innerem Feuer und noch mehr Überzeugung. Jun hatte stets gewusst was er sagen musste um seine Gefühle und seinen Glauben zum Ausdruck zu bringen, in einem Maße, dass es überwältigend war.
    Dennoch, Baruch hatte die richtigen Dinge gesagt. Sie teilten ihre Auffassung und letzten Endes waren es wohl die letzten Sätze die er am Nachmittag gesagt hatte, die die Saat einer neuen Idee in den Kopf des Ritters gesetzt hatten, oder eher, ein neuer Gedanke, eine neue Vorstellung.
    Jenes Gedankengut war es, das ihn nun auf die Straße trieb. Die Überlegung wollte geteilt werden, wollte weitergesponnen werden. Aber nicht allein, denn darum ging es hier doch, darum, all das nicht allein zu vollbringen, die Kräfte zu einen.

    Wunderbar, wie ausgemacht!
    Ein unglaublicher Tatendrang hatte Besitz von ihm ergriffen. Er wollte darüber sprechen, über Einfälle, Ideen, Pläne. Der Gedanke, er war endlich da. Glaube, der Glaube musste wieder verbreitet werden, Thorniara musste geläutert werden.

    "Sei gegrüßt, Baruch. Ich bin erfreut dich hier zu sehen, wie verabredet.", begrüßte er den Bürger vor der Kapelle. Sie schien ihm perfekt als Treffpunkt für das Thema zu sein. Er wollte sich, nachdem er den Mann so vom Trinken und vom Glücksspiel hatte reden hören nicht vor einer Taverne treffen. So hatte er ihm vorgeschlagen sich vor der Kapelle im Tempelviertel zu treffen. Es hatte eine gewisse Symbolik.

    "Ich hoffe du bist mit deiner Arbeit gut voran gekommen. Ich muss gestehen, deine ... Überlegungen haben mir zu denken gegeben und ich bin der Meinung, du liegst richtig. Die Leute die denken wie wir, die Leute, die glauben und fühlen wie wir, zu vereinen und gemeinsam ans Werk zu gehen, das klingt nach der einzig vernünftigen und wirksamen Lösung."

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    Adventurer Avatar von Baruch
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Baruch ist offline

    Vor der Kapelle im Tempelviertel

    Die Arbeit in seiner Kammer war wie gewohnt mit hoher Effizienz weiter gegangen, nachdem er das Gespräch mit Hiroga am Nachmittag beendet hatte. Während der Arbeit war auch kein Platz voller Gefühlen beschwingt und erregt zu sein, so dass es dem Adligen wohl zu Gute kam, dass er nicht vermochte diese Gefühle intensiv oder zumindest für einen längeren Zeitraum als den Hauch eines Moments zu verspüren. So waren die Stunden vorüber gezogen und der Reichsbürger hatte noch einige Anträge bearbeite, Verbesserungsvorschläge in sein Notizbuch gemacht und kurz vor Dienstschluss die zuständigen Unterlagen an die jeweils dafür verantwortlichen Soldaten in der Verwaltung weitergegeben. So blieb noch die Gelegenheit ein wenig zu essen und sich dem Geigenspiel zu widmen, bevor er den Weg zu der Verabredung mit dem Streiter Innos' Hiroga antrat.

    Und so kam es, dass sich die beiden Herren pünktlich an dem verabredeten Ort zur richtigen Zeit trafen. Das hatte Disziplin, Ordnung und Struktur, so geziemte es sich für die Streiter des Gottes der Gerechtigkeit und für einen kurzen Moment stahl sich nach der Begrüßung auch ein angedeutetes Lächeln auf die Lippen Baruchs, welches dann in ein Schmunzeln überging und schließlich gänzlich verschwand. Zurück blieben die feinen Gesichtszüge des Musikers und der interessierte Blick auf Hiroga gerichtete Blick seiner Augen, während er dem Ordensritter bei seinen Ausführungen zuhörte.

    "Innos möge euch schützen, Hiroga. Ich freue mich, dass ihr meine Auffassungen teilt und denke, dass am meisten getan ist, wenn wir in unseren Positionen als Multiplikatoren fungieren und auch andere für diese Sache gewinnen, die Ähnliches tun. Wir selbst können unmöglich ganz Thorniara reformieren und so schlage ich vor, dass wir daran arbeiten, Leute für unsere Sache zu gewinnen, die sich ihrerseits verpflichten unsere Bestrebungen weiter zu geben, ihn jeder Tat und in jedem Wort, offen und subtil. Die Botschaft der Wahrheit muss sich in den Köpfen aller Bewohner Thorniaras festsetzen, um sie unbeeinflussbar für die Heiden und bereitwillig für die Missionen Innos macht. Zudem schlage ich vor, dass die Streiter für unsere Sache sich auch regelmäßig treffen sollten, umeinander kennen zu lernen und vielleicht effizienter zu arbeiten?", führte nun seinerseits Baruch die eigenen Gedanken aus, nachdem der Rittmeister seine Ausführungen beendet hatte und nun gespannt auf eine Antwort des Reichsbürgers wartete.

  19. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #79
    Schwertmeister Avatar von Kerdric
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    Kerdric ist offline
    Sie blieb bei ihrer Geschichte. Halb hatte Kerdric damit gerechnet, dass diese Helen sich umdrehen und fluchtartig davonrennen würde, bevor sie das Zimmer von Mansk erreicht hatten. Natürlich hätte er ihr dann sofort den Weg verstellt, und selbst wenn sie an ihm vorbeigekommen wäre, hätte sie noch unzählige andere Soldaten vor sich gehabt; aber dennoch sprach es für sie, dass sie nicht einmal den Versuch machte wegzulaufen, sondern dem Rekrutierungsoffizier erzählte, dass sie in die Stadtwache wollte, was sie dort erreichen wollte und einiges andere.
    Sicher war es auch auf die derzeitige Personallage zurückzuführen, dass Mansk die junge Frau tatsächlich aufnahm, dies änderte jedoch nichts daran, dass er es tat. Mit einem stirnrunzelnden Lächeln betrachtete Kerdric sie, als sie wieder draußen auf dem Gang standen. »So … willkommen in der Stadtwache, Kameradin«, sagte er mit nur ein wenig Spott in der Stimme. Noch immer war er nicht zur Gänze von den Absichten Helens überzeugt – die meisten Rekruten der Stadtwache sahen nun wirklich anders aus –, doch jetzt war sie hier. Und selbst wenn sie wirklich irgendeine Gaunerin gewesen war … war es da nicht trotzdem ein guter Anfang, sie in die Wache zu holen? Dann bekam sie ihren Sold und hörte auf zu stehlen.
    Solche Gedanken in seinem Kopf hin und her wälzend führte Kerdric die Rekrutin zur Rüstkammer und trat nach einmaligem flüchtigem Klopfen ein. »Eine Neue«, erklärte er mit einem bedeutungsvollen Blick dem Rüstmeister. »Also das Übliche … Waffenrock, Gambeson, Stiefel, Schwert, Buckler. Wenn du was in der Größe hast. Was deine Aufgaben angeht«, wandte der Waffenknecht sich dann wieder an Helen, »ist das eigentlich ganz leicht. Du trainierst mit der Waffe, übst Exerzieren und gehst auf Patrouille. Allen neuen Waffenknechten wird dabei ein Milizsoldat zur Seite gestellt, der ihnen alles Wichtige erklärt … und der aufpasst, dass die Neuen keinen Mist machen.« Ein weiterer prüfender Blick, aber er konnte ihr schlecht in die Seele schauen. »Den Speisesaal und die Schlafräume und alles Übrige zeige ich dir gleich noch …«

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    Veteran Avatar von Mindroth
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    Mindroth ist offline
    Mit einem leichten Grinsen zählte Mindroth die Münzen, welche ihm überreicht worden waren. Ja, das würde ihm schon um einiges weiterbringen. Dafür gedachte sich der Bärtige mit ordentlicher Kleidung einzudecken. Das farblich kaum passende, eher schlecht sitzende Zeug, welches er billig von einem Bauern erstanden hatte... Nun, das war einfach nicht sein Stil. Er brauchte elegantes, hochwertiges... etwas, dass der Welt sagte: Aus dem Weg, Knecht! Und dafür benötigte man nun einmal Gold.
    Gut, in den heutigen Tagen benötigte man für allerlei Dinge Gold, wie Mindroth hatte feststellen müssen. Und das mehr als reichlich. Doch es würde sicherlich einmal die Zeit kommen, wo der einstige Novize wieder zu Reichtum kommen würde. Und daran sollte ihn lieber keiner hindern. Mindroth glaubte fest daran, dass Innos ihm selbst den Weg wies. Und so, wie es bisher lief... Ja, man konnte davon ausgehen.
    Doch genug der vielen Denkerei und Plagerei, nun galt es ein wenig zu feiern. Gregor war in der Stadt unterwegs und Mindroth verlangte es nach ein wenig Unterhaltung. Ein wenig wein, eine ordentliche Menge Weiber und danach das Gefühl haben, den letzten Tag vollkommen aus dem Gedächtnis streichen zu wollen... Ja, genau soetwas lag ihm nun im Sinn.

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