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    General Avatar von Prätorianer II
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    Prätorianer II ist offline

    Red face Wo fängt Authentizität an, wo hört sie auf ? (Reenactment)

    Salvete treue Bürgerinnen und Bürger der Plauderecke !

    Mal ein Thema für die Mittelatermarkt-Besucher und Reenactor unter euch. Ich selbst bin ja auch ein Reenactor, nur eben weniger im Bereich Mittelalter, wie mehr im Antiken Umfeld, gerade in der Zeit und der Gegend des römischen Imperiums. Nun ist es schon von Grund auf so das die Mittelalter-Szene in Deutschland mittlerweile sehr gut eingesessen und zu großen Teilen auch sehr professionell ist. Die Römerszene hingegen erfreut sich leider an weniger Interesse, ist aber im Aufkommen und steckt in den Kinderschuhen.

    Dies kann ich auch einfach erklären. Viele Deutsche die im Berufsalltag und im Stress stecken wünschen sich eben das einfache, plumpe und karge herbei, dies versinnbildlicht eben für viele das Mittelalter wo man mit ehrlicher, und guter Arbeit sein Brot täglich verdiente. Indem es weder groß um Politik noch um den heutigen Alltagsstress ging. Sicher sind heutige Mittelaltermärkte kein wirkliches Zeitfenster, da dass Leben damals weitaus härter und schwerer war wie auf den Märkten heute dargestellt, aber wie gesagt sehen das viele Leute so und Leben das auch so aus. Das römische Reich hingegen kommt schon viel mehr an die Bürokratie, an das hektische und zeitorientierte System von heute dran und bringt daher für viele eben nicht diesen gewollten Lebens-Ausgleich. Bei Menschen wie mir, und anderen meiner Gattung (Römer-Darsteller) ist es hingegen so das wir uns schlichtweg für Geschichte interessieren, und das Römische Reich gerade wegen seiner Nähe zur heutigen Zeit bewundern, und es deswegen auch zum Teil leben und nicht in Vergessenheit geraten lassen wollen. Deshalb haben Römer-Reenactor meist wissentlichen und geschichtlichen Hintergrund hinter ihrem Hobby, statt dem bloßen Spaß und der Freizeit, die aber natürlich auch nicht zu kurz kommen darf.

    So ergibt es sich aber auch, das unter Römerkreisen leider viele Dinge sehr kleinkarätig und spießerisch genommen werden. Ich selbst bin zwar schon sehr pingelig, doch möchte ich nicht Mittel und Spaß bei der ganzen Sache vergessen. Doch gibt es leider eben jene, gerade unter uns Römern, die ihr Reenactor-Hobby zum Beruf machen (Sinnbildlich gesprochen) und so vielen anderen damit auf die Nerven gehen und den Spaß verderben. Bisher konnten sich ganz schwer nur Römer-Vereine bilden, weil sie sich fast immer zerstritten wegen nicht übereinstimmenden Auffassungen über die Darstellung und deren Authentizität (Was ich leider auch sehr stark und unschön bisher miterlebt habe)

    Wenn jetzt manche nicht mitkommen, ich erkläre es im Detail. Wenn der eine bei einem Treffen/Markt/Fest daherkommt und bemängelt das du zb. einen Legionär der republikanischen Zeit darstellst, aber trotzdem eine feminalia anhast (Hose), diese aber im Normalfall gar nicht von Legionären der Republik getragen wurde, das dein Dolch aus Blech ist statt aus echten Bronze, das dein Deko-Schwert aus Indien kommt und nicht wirklich taugt statt teuer von einem heimischen Schmied orginal wie damals anfertigen zu sein etc.

    Ich selbst sehe mich da in der Mitte. Es muß wirklich nicht sein das einer die Birflaschen im Zeltlager (Natürlich aus römischen Zelten) stehen hat, und das auch die Besucher sehen können, es muß nicht sein das einer ein Paar moderne Sandalen unter der historich korrekten Kleidung trägt, es muß nicht sein das einer die Uhr am Gelenk behält obwohl er schon in der Rüstung von vor 2000 Jahren steckt. Gleichzeitig denke ich aber, das bei anderen Dingen die Grenze schwammig ist, und demenstprechend, auch der Harmonie wegen, Freiraum gelassen werden soll. Auch wegen den geldlichen Mitteln vieler die dieses Hobby betreiben wollen, und das jetzt nicht nur auf Römer gemünzt, sondern auf alle Reenactor und Mittelaltermarkts-Besucher.

    Wo steht geschrieben das kein einziger Römer vor dem Datum Annowasweißich eine Hose trug, wer hat entschieden das kein Legionär solche Armschienen zu diesem Zeitalter anhatte. Natürlich gibt es viele Funde und Beweise, aber bei solchem Kleinkram, der eigentlich weniger mit Epoche und Zeit, wie mehr mit Nutzen und Vorhanden-Sein zu tun hat ist es einfach engstirnig dort das Hobby zum Beruf zu machen.

    Gleichzeitig muß ich aber sagen das mich die vielen Metaler oder Fantasie/Larp -Typen auf den Mittelaltermärkten, mit ihren schwarzen Jeans, den schwarzen Metal-T-Shirts und den Stiefeln, mit dem Fantasie-Drachenschwert auf dem Rücken und dem Ledergürtel mit dem Methorn an der Hüfte auch etwas stören (Stilisiert nun zusammengefasst) Natürlich lass ich sie auch, jedem das seine, wie mir das meine, trotzdem etwas ... na ja ^^

    Und da fängt es an, solche Konfliktfragen bei diesem Thema, im grunde hat mal wieder keine Seite recht.


    Das ganze kam mir hoch als ich beim letzten Mittelaltermarkt mit meiner Römergruppe ein Lager hatte. Ich und mein Zelt schon gut ausgestattet, ich hab seit jeher weniger wert auf das was ich am Leibe trug wert gelegt, wie auf das was ich nutze und gebrauche. Diesen Fehler machen viele Reenactor. Schmeißen ihr Geld für Rüstung und Kleidung raus, haben dann aber an Märkten weder Becher noch Teller, weder Gabel noch Krug, weder Bett noch Decke, weder Stuhl noch Tisch etc. usw. was in die Zeit passt und was sie nutzen können. Und greifen dann eben leider zur Aldi-Tüte und zur Bierflasche.

    Bei mir fiel mir auf das mir ein Gefäß fehlte indem ich einfach mal richtig viel Wasser einfach und mobil aufbwahren konnte und es in meinem Zelt stehen haben kann. Einfach um sich damit mal zu waschen, oder es zum Kochen zu verwenden. Beim Baumarkt sah ich dann neulich ein sehr großes robustes Glasgefäß, mit etwa 10l Volumen, das voll und ganz mit Weide umwickelt war, und mit einem Korken verschlossen werden konnte. Also im Grunde perfekt auch für die Römerzeit, vom Aussehen würde es nämlich niemand als etwas aus dem 21. Jahrhundert erkennen.

    Doch was hindert einen jetzt daran einfach einen Plastik Tornister in das sowieso verschlossene Zelt zu stellen ? Ich hab da seit jeher drauf geachtet. Habe mir selbst ins Zelt nur Holzmöbel im antiken Stil, römische Teppiche, ein Holz-Feldbett zum zusammenklappen, und Wolldecken und Felle hineingelegt (Statt Schlafsack) damit man auch jederzeit ins Zelt gucken konnte und trotzdem noch voll und ganz in der Antike bleiben konnte. Doch wieso eigentlich ? Weil es mir selbst Spaß gemacht hat, das so zu machen, und ich hab bisher auch noch niemanden kritisiert der mit Schlafsack und 6er Wasser ausm Lidl in seinem Zelt schlief solange es nicht die Besucher des Marktes sahen (Oder schon fast aufs Auge gedrückt bekamen) Alleine mein Holz-Feldbett hat mich 5 mal so viel gekostet wie eines aus Alu oder ein Schlafsack+Isomatte. ist also durchaus verständlich das da nicht alle so viel reininvestieren möchten. Anererseits kosten die meisten Dinge wirklich nicht viel, man muß sich nur etwas Mühe geben und es "richtig" machen.


    Ist also wie so oft ein übles, zweischneidiges Thema, mit dem jetzt wohl wie gesagt eher Reenactor und Markt-Besucher etwas anzufangen wissen, wie andere. Also was denkt ihr dazu ?


    Geändert von Prätorianer II (10.09.2011 um 21:23 Uhr)

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    Drachentöter Avatar von Abaddon
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    Abaddon ist offline
    Ich denke man muss immer einen Rahmen an Authentizität waren. Wie du schon sagtest, Wasserflaschen, Uhren, etc. sind In-Time, also auf dem markt/Larp absolut unpassend und überaus störend. Während ich auf Kombinationen keinen sonderlich großen Wert lege. Ich selbst habe meine Ausrüstung bunt zusammengewürfelt, so, wie sie zu meinem Charakter passt, ohne auf geschichtliche Einordnung zu achten.
    Was ich wiederum auch nicht gut finde sind schwachsinnige Kostüme, wie beispielsweise der Barbar mit Kriegshammer, Streiaxt Wurfmesser und -äxte an einem einzigen Gürtel. Das ist übertrieben und nicht wirklich passend. Auch schwarzes Leder halte ich für nicht sehr authentisch, da man das damals einfach nicht wirklich hatte. Wenn mir aber dann einer in schwarzem Kettenhemd mit schwarzem Gürtel und Arm- und Beinschienen entgegen kommt denke ich mir dann meinen Teil und stör mich ein wenig daran.

    Aber ansonsten sollen die Leute es halten, wie sie wollen. Wenn jemand seine Ausrüstung aus welchen Gründen auch immer historisch unpassend zusammenstellt ist das seine Sache. Ich merk es sowieso eigentlich nicht

    Aber das es zu wenig römisches Larp gibt stimm ich zu.

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    General Avatar von Prätorianer II
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    Prätorianer II ist offline
    Zitat Zitat von Abaddon Beitrag anzeigen
    Ich denke man muss immer einen Rahmen an Authentizität waren. Wie du schon sagtest, Wasserflaschen, Uhren, etc. sind In-Time, also auf dem markt/Larp absolut unpassend und überaus störend. Während ich auf Kombinationen keinen sonderlich großen Wert lege. Ich selbst habe meine Ausrüstung bunt zusammengewürfelt, so, wie sie zu meinem Charakter passt, ohne auf geschichtliche Einordnung zu achten.
    Was ich wiederum auch nicht gut finde sind schwachsinnige Kostüme, wie beispielsweise der Barbar mit Kriegshammer, Streiaxt Wurfmesser und -äxte an einem einzigen Gürtel. Das ist übertrieben und nicht wirklich passend. Auch schwarzes Leder halte ich für nicht sehr authentisch, da man das damals einfach nicht wirklich hatte. Wenn mir aber dann einer in schwarzem Kettenhemd mit schwarzem Gürtel und Arm- und Beinschienen entgegen kommt denke ich mir dann meinen Teil und stör mich ein wenig daran.

    Aber ansonsten sollen die Leute es halten, wie sie wollen. Wenn jemand seine Ausrüstung aus welchen Gründen auch immer historisch unpassend zusammenstellt ist das seine Sache. Ich merk es sowieso eigentlich nicht

    Aber das es zu wenig römisches Larp gibt stimm ich zu.
    Ich kann dir im großen und ganzen zustimmen, doch solltest du Larp und Reenactment nicht ineinanderwerfen ^^ Gerade Römer-Darstellung und Larp sind ganz andere Sachen. Larp ist eher eine Art Rollenspiel, vermischt mit allem was die Fantasie und die Filme bieten, und hat sogar so reichlich wenig mit selbst Mittelaltermärkten zu tun. Außer eben die Larpler die sich zu gerne in voller Ausrüstung und Stoffhammer auf jene Märkte verirren

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #4 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von AgarwaenCran
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    AgarwaenCran ist offline
    Beim authentischen muss man stark aufpassen, wen man darstellen will und was die Leute damals getragen haben.
    Das geht über die Art der Kleidung (Tuniken, etc) bis hin sogar zum Schnitt. Wer also wirklich ernsthaftes Reenacting betreiben will muss sich sehr gut mit der entsprechenden Epoche auskennen, also nicht nur wissen, was die Leute getragen haben, sondern auch zum Beispiel, welche Farben damals in der Kleidung vorgeherrscht haben und wie sie geschnitten waren.

    Ich zum Beispiel "renne" auf MA-Märkten zwar in Wikinger-Kleidung rum (Naturfarbene Tunika, entsprechende Hose (oben weit, unten eng anliegend und scheiße bequem), Lederschnürschuhe die schon seit der Römerzeit "überliefert" sind (allerdings aus dem germ. Raum) ), trage dabei aber auch einen modernen Gürtel und meinen Thorshammer (der damals eher von Frauen als Fruchtbarkeitssymbol getragen wurde).

    Authentisch ist das nicht, dass weiß ich, allerdings will ich auch nicht "reenacten", sondern fühle mich durch meinen Glauben eben zu den Wikingern hingezogen und trage dann, wenn ich schon mal auf einen MA-Markt bin, auch eine mittelalterlich anmutende Kleidung.

    Wobei ich da auch kein Problem hätte bei schlechtem Wetter meine Schnürschuhe durch ein paar Springer zu ersetzen.

    edit:
    Wirkliche "Fails" wäre allerdings im authentischen Fall wie gesagt entsprechende Schnittmuster, LARP, Uhren, Brillen, Handys udn eben alles, was es in der Epoche nicht gab, die man darstellen will.

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    General Avatar von Prätorianer II
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    Prätorianer II ist offline
    Zitat Zitat von AgarwaenCran Beitrag anzeigen
    Beim authentischen muss man stark aufpassen, wen man darstellen will und was die Leute damals getragen haben.
    Das geht über die Art der Kleidung (Tuniken, etc) bis hin sogar zum Schnitt. Wer also wirklich ernsthaftes Reenacting betreiben will muss sich sehr gut mit der entsprechenden Epoche auskennen, also nicht nur wissen, was die Leute getragen haben, sondern auch zum Beispiel, welche Farben damals in der Kleidung vorgeherrscht haben und wie sie geschnitten waren.

    Ich zum Beispiel "renne" auf MA-Märkten zwar in Wikinger-Kleidung rum (Naturfarbene Tunika, entsprechende Hose (oben weit, unten eng anliegend und scheiße bequem), Lederschnürschuhe die schon seit der Römerzeit "überliefert" sind (allerdings aus dem germ. Raum) ), trage dabei aber auch einen modernen Gürtel und meinen Thorshammer (der damals eher von Frauen als Fruchtbarkeitssymbol getragen wurde).

    Authentisch ist das nicht, dass weiß ich, allerdings will ich auch nicht "reenacten", sondern fühle mich durch meinen Glauben eben zu den Wikingern hingezogen und trage dann, wenn ich schon mal auf einen MA-Markt bin, auch eine mittelalterlich anmutende Kleidung.

    Wobei ich da auch kein Problem hätte bei schlechtem Wetter meine Schnürschuhe durch ein paar Springer zu ersetzen.

    edit:
    Wirkliche "Fails" wäre allerdings im authentischen Fall wie gesagt entsprechende Schnittmuster, LARP, Uhren, Brillen, Handys udn eben alles, was es in der Epoche nicht gab, die man darstellen will.
    Na ja, das Schnittmuster empfinde ich wiedderum als nicht so wichtig ^^ Eine meiner römischen Tuniken ist auch auf meine Vorliebe hin geschnitten, und nicht nach römischen Vorbild. Das sehe ich aber wieder recht locker, wer hat irgendwo geschrieben das nie eine römische Tunika mal so geschnitten wurde, heute wird Kleidung auch in allen Variationen geschnitten.

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    Schwertmeister Avatar von AgarwaenCran
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    AgarwaenCran ist offline
    Ja, natürlich kann man es da schon übertreiben, aber wenn du jetzt mit einem "ernsten" Reenacter reden würdest, würde der dir da den Kopf waschen

    Ich hatte schon Diskussionen über die Art des Leders für Gürtel und Schuhe

    Aber wegen Schnittmuster sind für solche extrem-Authentiker eben nur die richtig, die bis heute bekannt sind, dass es gewiss auch andere gegeben haben dürfte, ist klar.

    Wie war das eigentlich bei den Römern mit Hosen? So eine röm. Tunika ist ja idR recht kurz und ich zumindest würde beim Hinfallen (kann ja passieren) nicht so gerne meine Unterhose zeigen

    Naja gut, optisch gefallen mir da sowieso die wikinger-Tuniken besser (liegt wohl daran, dass die Obergewänder waren, während sie bei den Römern Untergewänder waren).

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    General Avatar von Prätorianer II
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    Prätorianer II ist offline
    Hatte auch neulich einen der einen guten Freund der einen Zenturio darstellt nieder gemacht hat, weil dieser die erschwinglichen Rüstungsteile die in Indien gefertigt werden (So gut wie alles was man hier erschwinglich im Reenactment kaufen kann ist aus Indien) trug, und er meinte das wenn man schon einen Zenturio darstellt, man auch Ausrüstung zu mindestens 2000€ tragen müsste.

    Oh man, es gibt doch leider solche verklärten Menschen, selbst im Hobby.


    Das mit den Hosen ist denke ich eine sehr schwammige Sache. Zur Zeit der Republik kann man davon ausgehen das Hosen noch sehr unbekannt waren, und auch verpönt da es die Barbaren im Norden hatten. Allerdings beschränkte sich da das Reich auch nur auf wärmere Regionen. Sobald es über die Alpen hinausging denke ich wird sich die Hose aus purem Vorteil wie ein Lauffeuer in der römischen Welt verbreitet haben. Eine Art "Unterhose" hatten die Römer schon immer, Lange Tücher die sie sich um Hintern und Geschlecht wickelten. Doch sehr schnell gehörte dann auch die Hose zb. auch zur Durchschnittlichen Ausrüstung eines Legionäres. Spätestens in der Kaiserzeit kann man also davon ausegehen das Hosen etwas ganz normales bei den Römern waren, und die Länge der Tunika war auch sehr verschieden. Es kommt immer auf Modestil, Zeit und Region an, eine Norm da festlegen zu wollen wäre meiner Meinung nach Blödsinn.

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    Schwertmeister Avatar von AgarwaenCran
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    AgarwaenCran ist offline
    Wieder etwas gelernt, danke

    wenn man sich diese Römer-Infos anschaut ist da eben nie die Rede von Hosen, deswegen dachte ich jetzt, es hätte keine gegeben

    Das mit deinem Freund verstehe ich nicht ganz... er sagt, man sollte für einen Zenturio schon 2k € ausgeben, aber holt sich billige Sachen aus Indien?

    waren solche Schuhe eigentlich auch bei den Römern beliebt oder waren das eher "Barbarenschuhwerk"?

    Typisch "römisch" waren ja eher solche Sandalen

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    General Avatar von Prätorianer II
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    Prätorianer II ist offline
    Zitat Zitat von AgarwaenCran Beitrag anzeigen
    Wieder etwas gelernt, danke

    wenn man sich diese Römer-Infos anschaut ist da eben nie die Rede von Hosen, deswegen dachte ich jetzt, es hätte keine gegeben

    Das mit deinem Freund verstehe ich nicht ganz... er sagt, man sollte für einen Zenturio schon 2k € ausgeben, aber holt sich billige Sachen aus Indien?

    waren solche Schuhe eigentlich auch bei den Römern beliebt oder waren das eher "Barbarenschuhwerk"?

    Typisch "römisch" waren ja eher solche Sandalen
    Mein Freund war es der die Rüstung trug, ein anderer hat das mit den 2k gesagt und das kritisiert.

    Diese Schuhe waren auch bei den Römern ganz normal und üblich, und zwar in allen Variationen. Es ist auch falsch anzunehmen die Römer trugen nur Sandalen, in kalten Monaten hatten sie auch ganz normale gut verarbeitete Stiefel und Schuhe an die zu waren.

    Und diese Sandalen die man kennt, mit den vielen Riemen und die über die Knöchel gehen, die mit den vielen Nägeln an der Sohle (Gerade die mit den Nägeln) waren eher Soldatenstiefel, man hat sie zwar auch aus purem Nutzen unter dem Volk getragen, im Grunde waren es aber die typischen Schuhe der Legionäre.

    Der Link von dir zeigt diese aber ehrlich gesagt etwas, na ja, komisch ^^
    Der Schnitt ist unrealistisch und etwas unbequem, zudem ist die Sohle wie bei einem modernen Schuh, die Sohle war aber flach, ohne Absatz, und benagelt (Wie hier zu sehen: http://curioustraveller.files.wordpr...05/caligae.jpg)
    Hier ist auch noch ein gutes Bild:
    http://farm4.static.flickr.com/3099/...150c0b404d.jpg

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    Schwertmeister Avatar von AgarwaenCran
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    AgarwaenCran ist offline
    Achso

    Naja, sehr viel wärmer als eine Sandale sind diese Schuhe auch wieder nicht, zumal sie wirklich nur aus einem Stück Leder bestehen (eben als Hausschuhe angehabt, beim Regen raus: unten kalt durch die Sohle hindurch udn oben durch die "Löcher"). Also auch eher klare Sommerschuhe, nur ein wenig mehr geschützt als die Sandale.

    Für den Winter werden die da schon "richtige" Stiefel genutzt haben, denke ich... gerade wenn sie in England oder so stationiert waren.

    Mit dem link hast du da schon recht, mir ging es eben nur um den ungefähren Aufbau also eben dieses "über den Knöchel"... Das die Sohle eher moderner Art ist, war mir da schon klar

  11. Beiträge anzeigen #11 Zitieren
    General Avatar von Prätorianer II
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    Prätorianer II ist offline
    Zitat Zitat von AgarwaenCran Beitrag anzeigen
    Achso

    Naja, sehr viel wärmer als eine Sandale sind diese Schuhe auch wieder nicht, zumal sie wirklich nur aus einem Stück Leder bestehen (eben als Hausschuhe angehabt, beim Regen raus: unten kalt durch die Sohle hindurch udn oben durch die "Löcher"). Also auch eher klare Sommerschuhe, nur ein wenig mehr geschützt als die Sandale.

    Für den Winter werden die da schon "richtige" Stiefel genutzt haben, denke ich... gerade wenn sie in England oder so stationiert waren.

    Mit dem link hast du da schon recht, mir ging es eben nur um den ungefähren Aufbau also eben dieses "über den Knöchel"... Das die Sohle eher moderner Art ist, war mir da schon klar
    Es kam aber auch oft vor das diese Sandalen eher als Über-Schuh genutzt wurden. Also ich rede von den Caligae, also den Militärschuhen. Die Soldatden wickelten sich Tücher und Leder um die Füße, und schnürten das dann eben mit den Sandalen fest zusammen, und schon, tadaa, provisorischer Stiefel

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    Schwertmeister Avatar von Dorian Gray
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    Dorian Gray ist offline
    Wie kannst du das Kaiserreich verehren und vergöttern und dann SPQR benutzen?

    SINNLOS.

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    General Avatar von Prätorianer II
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    Prätorianer II ist offline
    Zitat Zitat von Dorian Gray Beitrag anzeigen
    Wie kannst du das Kaiserreich verehren und vergöttern und dann SPQR benutzen?

    SINNLOS.
    Was redest du ?

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    Schwertmeister Avatar von AgarwaenCran
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    AgarwaenCran ist offline
    Zitat Zitat von Prätorianer II Beitrag anzeigen
    Es kam aber auch oft vor das diese Sandalen eher als Über-Schuh genutzt wurden. Also ich rede von den Caligae, also den Militärschuhen. Die Soldatden wickelten sich Tücher und Leder um die Füße, und schnürten das dann eben mit den Sandalen fest zusammen, und schon, tadaa, provisorischer Stiefel
    Oder der Vorgänger der Socke, könnte man auch so sehen

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    General Avatar von Prätorianer II
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    Prätorianer II ist offline
    Zitat Zitat von AgarwaenCran Beitrag anzeigen
    Oder der Vorgänger der Socke, könnte man auch so sehen
    Hatten sie soweit ich weiß auch schon, aus dicker Baumwolle ^^

  16. Beiträge anzeigen #16 Zitieren
    General Avatar von Prätorianer II
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    Prätorianer II ist offline
    Zitat Zitat von dranor471 Beitrag anzeigen
    keine ahnung
    Dann poste nicht.

  17. #17 Zitieren
    Der_Schläfer
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    Zitat Zitat von Prätorianer II Beitrag anzeigen
    Was redest du ?
    Er hat schon Recht. Primus inter pares war ja doch schon eher so hartes trolling der Bevölkerung.

  18. Beiträge anzeigen #18 Zitieren
    General Avatar von Prätorianer II
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    Prätorianer II ist offline
    Zitat Zitat von Der_Schläfer Beitrag anzeigen
    Er hat schon Recht. Primus inter pares war ja doch schon eher so hartes trolling der Bevölkerung.
    Na und, es hat aber funktioniert, und das ist alles.

  19. Beiträge anzeigen #19 Zitieren
    Legende Avatar von Testgrave
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    Testgrave ist offline
    Zitat Zitat von Prätorianer II Beitrag anzeigen
    Dies kann ich auch einfach erklären. Viele Deutsche die im Berufsalltag und im Stress stecken wünschen sich eben das einfache, plumpe und karge herbei, dies versinnbildlicht eben für viele das Mittelalter wo man mit ehrlicher, und guter Arbeit sein Brot täglich verdiente. Indem es weder groß um Politik noch um den heutigen Alltagsstress ging. Sicher sind heutige Mittelaltermärkte kein wirkliches Zeitfenster, da dass Leben damals weitaus härter und schwerer war wie auf den Märkten heute dargestellt, aber wie gesagt sehen das viele Leute so und Leben das auch so aus. Das römische Reich hingegen kommt schon viel mehr an die Bürokratie, an das hektische und zeitorientierte System von heute dran und bringt daher für viele eben nicht diesen gewollten Lebens-Ausgleich. Bei Menschen wie mir, und anderen meiner Gattung (Römer-Darsteller) ist es hingegen so das wir uns schlichtweg für Geschichte interessieren, und das Römische Reich gerade wegen seiner Nähe zur heutigen Zeit bewundern, und es deswegen auch zum Teil leben und nicht in Vergessenheit geraten lassen wollen. Deshalb haben Römer-Reenactor meist wissentlichen und geschichtlichen Hintergrund hinter ihrem Hobby, statt dem bloßen Spaß und der Freizeit, die aber natürlich auch nicht zu kurz kommen darf.
    Ich sags mal gelinde... Ich stimme dir hierbei nicht wirklich zu... Da das Mittelalter wohl genauso viel Geschichtliches Wissen birgt wie auch die Antike, nur weil man auf der einen Seite steht muss man die andere ja nicht runtermachen


    Wegen der Authentizität hab ich auch eher aufgehört mit dem Reenactment... Je mehr man sich mit dem Thema auseinandersetzt und sich Quellen anschaut, Kleidungsordnungen aus historischen Städten durchließt,... etc. Desto mehr erkennt man, wie eigentlich fast 99% auf den mittelaltermärkten einfach nicht authentisch und belegbar ist... Das musste ich als erstes an meiner gesamten eigenen Ausrüstung feststellen... Wo es irgendwo schon ein Schock ist wie ich finde... Wie will man eine Zeit nachstellen, wenn fast alles was man sieht auf Fantasie und nicht auf Quellen basiert?

    Und man sollte auch unterscheiden, Mittelaltermärkte sind das eine, aber Reeanctor gibt es wohl zwei sorten im Mittelalter... Das sind zum einen die Marktgänger und zum anderen die living history Leute... Der hauptsächliche unterschied ist wohl, dass die zweiteren sich wohl kaum auf normalen Märkten blicken lassen und eher auf Stadtveranstaltungen oder eher internen Veranstaltungen zum austausch sind... Da gibts dann so sachen, wenn du nicht 3 Belege für die gleiche Zeit (5 Jahre differenz erlaubt) für ein Kleidungsstück bringst, brauchst du es nicht machen, da man ja normale Leute darstellen will und da muss man sich auch normale Sachen machen.
    Wobei ich da jetzt nichts gegen habe... Auf Mittelaltermärkten passt das schon, wenn es nicht wirklich authentisch ist, aber die Leute sollten wissen, wie fernab der Realität das meistens ist (gibt ja auch gute Ausnahmen). Und die anderen Leute haben ihre eigenen Veranstaltungen, sind eigentlich zwei Szenen in einer, aber so kommen diese sich nicht so sehr in die Quere, gäbe eh nur reibereien... Die einen legen hald paar std die Woche in ihr hobby... und die anderen oft schon mindestens 25 std nähen, jede Woche und die sich alles was sie benutzen komplett selbstmachen.



    mfg Test-Grave
    [Bild: Newknightsig.gif]
    Der schrickestu gerñ kain uechtñ nÿmer gelerñ

  20. Beiträge anzeigen #20 Zitieren
    Ritter Avatar von Keff
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    Keff ist offline
    Tjaja, das alte Thema...

    Es kommt denke ich drauf an, was man machen möchte...wer Mittelaltermärkte besuchen und sich nur irgendwie dazugehörig fühlen möchte, wird da wohl wenig Wert drauf legen, was an sich schade ist, da es nun wirklich keine besondere Arbeit ist, etwas annähernd Korrektes zu machen. Aber okay.
    Wenn man aber eine bestimmte Zeit (und Region) darstellen will, sollte man schon darauf achten, dass man alles so gut wie möglich macht. Das muss jetzt nicht heißen, dass alles von Beginn an perfekt sein muss, aber man sollte sich zumindest darum bemühen, das im Laufe der Zeit zu verbessern.
    Die Grenze kann man da wohl ziehen, wie man will...da das einzige vernünftige Argument für eine korrekte Gewandung ja der Besucher ist, kann alles rausfallen, was nicht auffällt. Also sind Maschinennähte, Mischgewebe oder sonstige Details in meinen Augen egal.

    Was ich jetzt nicht ganz nachvollziehen kann, ist das mit dem Schnittmuster, das ist doch das erste, was passen muss - ich kann doch einen Soldaten des 15tes Jahrhunderts nicht mit Wikingertunika als Schecke darstellen, auch, wenn beide irgendwo unter "oberschenkellanger Kittel" durchgehen.
    Und zum Thema "hätte ja" - naja, geben hätten hätte es Vieles können. Wenn wir aber keine Mittelalterfahhräder sehen wollen, muss man eben alles weglassen, was man nicht kennt. Und mal ehrlich, so dünn ist die Quellenlage zumeist auch nicht, dass irgendetwas total Verbreitetes nie auftauchen würde. Und dort, wo das der Fall ist, wird einem dann wohl auch niemand einen Vorwurf machen, sondern eine fruchtbare Diskussion entstehen.
    Und bevor ich jetzt als der Foren-A-Papst verbrannt werde: Ich will hier niemandem irgendetwas verbieten oder ihn diskreditieren, jeder soll nach seiner Facon glücklich werden. Aber wo Reenactment draufsteht, sollte eben auch welches drin sein.
    Das man für eine anständige Darstellung Unmengen an Zeit und Geld bräuchte, ist ein Mythos.
    Wobei ich ja denke, die größte Ursache für falsch informierte Besucher sind nicht die Gewandungen, sondern der Humbug, der von so manchen Rittern fleißig erzählt und sich dann gemerkt wird...gerade neulich wieder gesehen: *Tschechenprügelindiehanddrück* - "Und früher waren die Schwerter noch ungefähr doppelt so schwer, weil die damals noch schlechteren Stahl hatten"...ja nee...aber das ist dann wieder ein anderes Thema.

    Mein Fazit: Jeder kann machen, was er will - solange er keine Fantasy als Mittelalter (oder was auch immer) verkauft.

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