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    Ritter
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    Vryce ist offline

    Richtung Gespaltene Jungfrau

    Der meteorologische Unterschied machte sich durchaus bemerkbar. Ein eintönig grauser Himmel, ein kalter, oftmals nasser Wind und gelegentliche Regenschauer, die das Potenzial hatten, zu wirklichen Güssen zu werden. Die zusätzlich verschlammten Wege ergaben mit den zuvor genannten Missständen einen Herbst, den man einfach hassen musste.
    Sieh’s ein, sagte er sich mehr als einmal, so spielt das Leben. Du könntest jetzt in der Akademie von Setarrif sitzen, im Kastell am Kamin oder in Tooshoo in der Kneipe. Aber du hast es dir ausgesucht. Jetzt komm damit klar. Schlamm in den Schuhen, aufgeweichte, nasse Kleidung. Einen zungenlosen Begleiter, der einen Appetit hat wie ein Bär, sowie einen Begleiter, dem du wünschst, die Zunge rausreißen zu können, weil er so unsagbar viel blödes Zeug quatscht. Also bist du an dieser Lage selber Schuld.
    Die Selbstkritik sprach mit der Stimme Irgamas. Das gefiel Vryce absolut nicht. Dennoch war es irgendwo berechtigt. Er hatte Pläne und hat die sausen lassen, weil ihm dieser größenwahnsinnige Schwachkopf irgendetwas eingeredet hatte.
    Du bist sein Schoßhündchen geworden, Köter, sprach die Kritik weiter, dieses Mal mit der Stimme seines einstigen Magielehrers Ardescion. Die Vorstellung war so lebhaft, dass sich der Heimatlose flüchtig umschaute, wissend, dass es manch Schwarzmagier gibt, die in der Lage sind, telepatisch zu kommunizieren.
    Fehlt nur noch, dachte sich Vryce, das mich jemand feierlich als Taugenichts bezeichnet. Wenn das passiert, pack ich meine sieben Sachen und werde Hirte auf Feshyr, die führen da zumindest ein besseres Leben als irgendwelche Heimatlosen.
    Die Gespaltene Jungfrau indes kam näher und näher. Die Silberseeburg würde er erst später besuchen. Ohne Plan würde er da eh nicht an Rüstungen kommen, so viel war sicher.

  2. Beiträge anzeigen #142
    Abenteurer Avatar von Rorik
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    Rorik ist offline

    Stewark

    Da die Herbergskosten seinen kleinen Vorrat an Goldmünzen langsam immer mehr auffraßen, musste Rorik sich langsam eine Möglichkeit überlegen wie er an neue Münzen gelangen konnte. Er fragte sich ob der Wirt sich vielleicht auf einen Handel einliess, daraufhin schloss er die Tür seines Zimmers hinter sich und stieg die hölzerne Treppe hinunter in den Schankraum der Klippenschenke.
    Er blickte sich kurz um und sah, dass trotz des mittlerweile für diese Jahreszeit normale, aber dennoch schlechte Wetter draussen, kaum Gäste im Schankraum saßen. Zielstrebig suchte sein Blick den des Wirts, dieser fand ihn zuerst und rief:,, Rorik, komm mal her!" Mit herunter hängenden Schultern ging Rorik hinüber zu dem Wirt und wartete auf die übliche Aussage.
    ,,Du stehst noch für zwei Nächte in der Kreide, mein Lieber.", sate der Wirt auf seine sarkastische Art.
    ,,Ich weiß, und daher wollte ich dir etwas vorschlagen."
    ,,Hört hört!"
    ,,Kann ich dir möglicherweise etwas anderes anbieten als schnöden Mammon für das Zimmer?"
    ,,Was hättest "DU" mir denn schon zu bieten? Was kannst du überhaupt?", fragte er ungläubig.
    ,,Nun ich verstehe mich gut in Kräutersachen und ein wenig in der Heilkunst."
    ,,Hmmm... Nein. Sowas kann ich momentan nicht direkt gebrauchen, aber du könntest etwas anderes für mich tun.", sagte der Wirt mit einem leicht gehässigen grinsen.
    ,,Worum geht es? Ich bin zu allem bereit.", antwortete Rorik prompt, sich seines Fehlers noch nicht bewusst.
    ,,Warte kurz."

    Der Wirt verschwand hinter dem Thresen in einem kleinen Nebenraum und holte von dort einen kleinen ledernen Beutel. Mit einer kurzen Armbewegung warf er diesen dem Barbier zu und sagte dabei:,,Geh damit nach Sonnenuntergang runter zum Kerker und sprich mit Miharrel, der hat dann Schicht. Du wirst ihn nicht verwechseln können, er ist abgrundtief hässlich."

  3. Beiträge anzeigen #143
    Abenteurer Avatar von Rorik
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    Rorik ist offline

    Stewark

    Die Sonne war gerade untergegangen und Rorik machte sich auf den Weg in Richtung des Stewark'schen Gefängnis. Nur bewaffnet mit seinem kleinen Messer, dass er zwar regelmässig schärfte, aber dennoch keine bedrohliche Waffe darstellte, sowie dem kleinen Beutel, den er vom Wirt der Klippenschenke bekommen hatte.
    ,,Ich hab bisher nicht einmal in den Beutel geschaut...", murmelte Rorik sich selbst zu, während er sich mit einer Hand über dem Kopf schützend an eine Mauerwand unter einem kleinen Vorsprung drückte um nicht all zu sehr vom strömenden Regen getroffen zu werden. Die Hosenbeine, sowie der Schulterbereich seiner zerschlissenen Kleider triefte bereits vor Nässe. Die dicken Tropfen schlugen auf den hölzernen Dächern der Stadt ein und machten ein Lärm, der die meisten anderen Geräusche einfach verschluckte.

    Zurückfindend zu seinem eigentlichen Gedanken, schaute Rorik sich kurz in beide Richtungen der schmalen Gasse hin um und löste dann den schmalen Ledeerbeutel von seinem Gürtel um hineinzuschauen. Ein weiterer Windstoß peitschte durch die schmale Gasse und liess den Inhalt einer Pfütze, die sich in den Kuhlen des unregelmässigen Pflasters gesammelt hatte, aufwirbeln und dem Einsamen entgegen fliegen.
    ,,Verdammtes Scheisswetter!", fluchte der nun gänzlich Nasse.
    Mit von der Kälte zittrigen Fingern schnürte Rorik das dünne Lederband des Beutels auf und zog dann die Öffnung auseinander. Mit der Rechten tauchte er in den Beutel und holte zu seiner Überraschung nur einen einfachen eisernen Schlüssel hervor. Misstrauisch beäugte er seinen Fund und dachte darüber nach, ob dieser eher zu einer Tür oder einer Truhe passen könnte.

    Ohne auf eine akzeptable Lösung gekommen zu sein, steckte er den bärtigen Fund wieder zurück in den Beutel und verschnürte ihn sorgfältig.
    ,,Der Wind hat ein wenig nachgelassen...", murmelte er sich erneut zu und machte sich dann auf den Weg zum Kerker und zu Miharrel, der Kerkerwache.

  4. Beiträge anzeigen #144
    Abenteurer Avatar von Rorik
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    Rorik ist offline

    Stewark

    Mit einigem Tempo schlitterte Rorik die vom Regen nun glitschigen Stufen herunter und den Göttern sei dank, dass er sich dabei nichts ernsthaftes getan hat. Mit einiger Erleichterung kam Rorik am Fuß der Treppe an und schaute nochmal hinauf ins Freie. Das Wetter schien wieder zu zulegen, doch diesmal konnte es Rorik gleich sein, da er sich nun im zumindest einigermaßen trockenen Kerkergewölbe befand.
    Er folgte nun dem langen Gang, zu dem ihn die Treppe geführt hatte.
    ,,Halt! Wer da?", schallte es ihm durch das Gewölbe entgegen.
    Als er aus dem Gang trat, entdeckte er die Quelle der ungstümen Aufforderung. Eine Stadtwache von Stewark, in ihren typischen grün-silbrigen Rüstungen stand vor ihm und sah ihn unverändert an.
    ,,Ich möchte zu der Kerkerwache Miharrel, er müsst momentan Wache haben."
    ,,Ja das Stimmt, du findest ihn gleich dort hinten bei den Zellen."
    Während Rorik weiterging und noch einige Worte des Dankes äußerte, spähte er auch schon in die nächste Abzweigung und sah einen recht kurz geratenen Mann, der auf einem Hocker saß und ihm den Rücken zugedreht hatte.
    Rorik näherte sich ihm und sagte: ,,Miharrel?"
    Aufgeschreckt durch die Worte, sprang die Kerkerwache auf, wodurch sie nur bedingt größer war, als noch im sitzenden Zustand, er ging Rorik lediglich bis in etwa zum Bauchnabel, Rorik fühlte sich unmittelbar an die Legenden über Zwerge, Gnome und Kobolde erinnert. Nachdem der Kleine sich umgedreht hatte, entdeckte Rorik, dass der Wirt wirklich maßlos untertrieben hatte. Diesen "Mann" als hässlich zu bezeichnen war eine grobe Beleidigung für alles Hässliche in dieser Welt. Die nahezu kreisrunde Halbglatze Miharrels wurde umsäumt von vereinzelten schwarzen fettigen Haarbüscheln. Zwei davon rahmten sein Gesicht ein, was dieses aber sicher nicht "bildschön" machte, schlimmer noch, hinter dem rechten Rahmen lugte das eine viel zu große Ohr heraus, in dessen Zentrum gerade eine andere Haarsträhne und seine Ohrhaare der Kopulation fröhnten. Sein anderes Ohr, war widerrum viel zu klein, sodass unachtsame Beobachter meinen könnten, es sei nicht vorhanden und lediglich ein haarloser Bereich zwischen den Strähnen würde seine einstige Existenz bezeugen.
    Miharrels rechtes Auge verbarg sich unter einen Geschwülst, auf dessen Spitze die buschige Augenbraue thronte, sein Linkes hingegen war frei jeglicher unebenheiten, wenn man von der Narbe absah, die es in der Mitte senkrecht bis hinunter zu seinem Mund durchschnitt. Der kräftige Überbiss des Kleinen machte diesen Makel am Mund aber durchaus wieder wett. Gekrönt wurde Miharrels Auftritt in seiner leichten ledrigen Rüstung und seiner knollenartigen, platten Nase nur noch von seiner dumpfen, tiefen und stotternden Stimme.
    ,,Wer-r-r, ... Wer-r will das w-w-w-wissen?", fragte der Kleine in Roriks vom Ekel gezeichnetem Gesicht.
    ,,Mein Name ist Rorik und der Wirt von der Klippenschenke hat mir einen Beutel für dich gegeben. Hier."
    ,,Sehr Sehr gut.", Miharrel griff mit seinen kurzen wulstigen Fingern nach dem Beutel und schnitt mit seinem krummen Messer die Lederschnur entzwei. Nach einem kurzen Blick in den Beutel, fragte er Rorik wieder:,, Hast du .... hi-hi-hinein gscha-aut?"
    ,,Nein.", log er den Kleinen an. Rorik wollte sich nicht auch noch für seine Neugierde in Schwierigkeiten bringen lassen, dass er bereits seit heute Nachmittag in welchen steckte, war ihm bis zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht klar geworden.

    ,,Komm! K-k-komm!", befahl die personalisierte Hässlichkeit und drehte sich um, nur um dann weiter in den Zellengang hinein zu watscheln. Rorik schaute sich kurz um und dann folgte er der merkwürdigsten aller Kerkerwachen.
    Ein paar Schritte weiter bog die Wache in eine Zelle ab und machte sich sogleich daran einen scheinbar losen Stein der Kerkerwand mit einer Art Schürhaken herauszuziehen, es war der Stein der Wand, woraufhin ihn der Kleine einfach nur über den Boden ziehen musste.
    Als nun der Stein heraussen und der Weg frei war, fing Miharrel an in dem freigelegten Bereich herumzufuchteln, bis er etwas zu packen bekam. Aus dem Loch zog er eine schmale Truhe mit Vorhängeschloss, dann nahm er den Schlüssel aus dem Beutel und schloss die Truhe auf und holte ein kleines kompaktes Paket heraus, das fest in Leinen eingebunden war. Dieses reichte er Rorik, doch der wiegelte ab:,, Der Wirt meinte wir wären quitt, wenn ich dir diesen Beutel bringe."
    ,,Du gl-glaubst das doch nicht w-w-wirklich?", mit einem gehässigen Lächeln drückte der Kleine das Paket in Roriks Hände.
    ,,Und was soll ich jetzt mit diesem Mist?", fragte Rorik misstrauisch, während Miharrel ein Wachsplättchen auf das Paket legte und mit einem, zuvor über einer Fackel heissgemachten, Stempel ein Symbol reindrückte, damit wurde das Leinenpaket versiegelt. Aber dieses Siegelzeichen hatte Rorik im Leben noch nicht gesehen.
    ,,Bring d-das nach Th-th-thorniara, und warte in der Ha-hafenkn-kneipe. Und verarsch uns nicht Kleiner!", drohte Miharrel dem Barbier noch mit aufeinmal glasklarer Stimme und einer Geste, die es Rorik kalt den Rücken runter laufen liess.
    ,,In Ordnung. Aber dann muss ich euch kein Pfifferling mehr geben?", fragte Rorik misstrauisch und eingeschüchtert.
    Mit einem siegessicheren Lächeln nickte ihm die Kerkerwache zu und deutete auf den Ausgang des Kerkers.
    Langsam dämmerte es Rorik, nun befand er sich wirklich in Schwierigkeiten.

    Als Rorik den Kerker verliess, hatte der Sturm über Stewark bereits wieder abgeflaut, dafür stürmten in seinem Kopf die Gedanken umher.
    Ob es das Wert war? Nur um die schnöden Goldmünzen zu sparen? Okay, ich hätte eh nciht genug Gold für den Wirt gehabt, aber.... Die Reise in die nördlichste Stadt der Insel ist das weitaus geringste Problem, aber irgendwas ist da doch faul. Das Ganze macht mir Angst, aber besser ich beeile mich, sonst denken die noch ich hätte mich aus dem Staub gemacht. Am Besten ich erledige diesen Auftrag und kann dann endlich wieder beruhigt schlafen.
    Zumindest käm Rorik dieses mal, dank des Siegels nicht auf die Idee in seine Fracht hineinzuschauen.

  5. Beiträge anzeigen #145
    Abenteurer Avatar von Rorik
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    Rorik ist offline

    Das Bluttal

    Den ganzen Tag war Rorik nun schon unterwegs.
    Gleich in der Früh war er aufgestanden und hatte sich noch auf eine etwas ungeschickte Art beim Wirt verabschiedet:
    ,,Ähmm, Morgen.", hatte Rorik etwas zaghaft gesagt.
    ,,Moin.",antworte der Wirt lässig. ,,Du weißt was du zu tun hast?", fügte er noch kurz hinzu.
    ,,Ja ... ich", Rorik zögerte,, Ich denke schon."
    ,,Gut.", antwortete der Wirt knapp und deutete auf die Tür der Schenke.
    Eilig verliess Rorik die Kneipe und suchte sich beim örtlichen Obst- und Gemüsehändler noch einen besonders saftigen Apfel aus, ehe er die Stadt Stewark verliess und ich in Richtung Bluttal aufmachte.

    Gerade hatte er die kleine Bergkette, die das Bluttal von der Baronie Stewark abtrennte, hinter sich gelassen, da fiel der Weg plötzlich ab und Rorik erblickte ein ausladenes Tal, das nahezu komplett von einem mächtigen Laubwald bedeckt wurde.
    ,,Soweit bin ich in meinem Leben noch nicht gekommen....", murmelt Rorik sich selbst zu und liess seinen Blick noch einmal bewundernd über das dicht bewachsene Tal schweifen. Die Sonne war zwar bereits untergegangen, doch das Mondlicht liess das Tal in einem weisslichen Schimmer glänzen und spendete genug Licht um die Konturen der Bäume zu erkennen.

    Die Tage wurden erheblich kürzer, kälter und verregneter: Die dritte Zeit des Jahres hatte nun endgültig begonnen, das war nicht mehr zu leugnen. Erst als Rorik nach einiger Zeit auf eine Lichtung des Waldes kam, erkannte er auch das vierte und deutlichste Anzeichen für den Jahreszeitenwechsel. Die vom Mond erhellten Bäume verloren ihr grünes Kleid und es verwandelte sich in das typisch Farbenprächtige. Die Farben reichten von Okker und Umbra bis hin zu einem Rot, das an altes Eisen erinnerte, das zulange im Regen gelegen hatte.

    Es dauerte eine ganze Weile, bis Rorik in der Ferne ein helles flackerndes Leuchten erkannte.
    Das muss ein Lagerfeuer sein!, schoss es ihm in den Sinn. Und wo Feuer ist, dort sind auch Menschen.
    ,,Vielleicht finde ich dort einen Platz für die Nacht möglicherweise auch etwas zu Essen.", murmelte er seinen Gedanken laut vor sich hin.
    ,,Nur wenn du Gold hast." Die Stimme kam aus Richtung des Baums zu seiner Linken. Rorik fuhr herum, konnte aber Niemanden erkennen.
    ,,Wer spricht da?", fragte Rorik leicht verängstigt.
    ,,Keine Angst. Mein Name ist Daniel. Ich bin Jäger aus der Siedlung die du dort hinten siehst. Ich werde dir nichts tun.", sagte der Fremde, während er aus dem Schatten auf den Weg trat und dabei in Richtung des Feuerscheins zeigte.
    Daniel war ein stattlich gewachsener Bursche, so um die 20 Winter, schätzte Rorik. Er hatte langes braunes Haar und trug eine erdfarbene Lederrüstung, einen geschulterten Bogen sowie ein langes Messer am Gürtel.
    Rorik wich unwillkürlich zurück, doch verflog nahezu alle Angst bei ihm, als der Jäger ihm die Hand reichte und sich nach seinem Namen erkundigte.
    ,,Und wie ist dein Name?", Rorik erwiderte den Handschlag und antwortete trotzdem ausweichend:
    ,,Rorik. Ich bin, nunja, eigentlich nur auf der Durchreise."
    ,,Und jetzt suchst du nach einer Bleibe für die Nacht?"
    ,,Genau."
    ,,Dann komm mal mit, man wird dir bestimmt eine Schlafstätte anbieten können.", sprach Daniel und marschierte eifrig los in Richtung der bescheidenen Siedlung. Rorik hatte Schwierigkeiten schritt zu halten, aber er gab sich die größte Mühe, da er noch einen Gedanken loswerden wollte.
    ,,Aber ich habe kaum Goldmünzen, mit denen ich euch bezahlen könnte."
    ,,Mach dir da mal keine Sorgen. Wir können uns sicherlich morgen Früh noch anders einigen."

    Genau das hatte Rorik befürchtet. Doch liess er sich darauf ein und folgte dem Jäger weiter zu den Häusern. Es konnten ja nicht alle Menschen so hinterhältig sein.

  6. Beiträge anzeigen #146
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline

    Stewark

    Majestätisch erhob sich Stewark aus... ja woraus genau eigentlich? Es schien, als würde es geradezu aus dem Meer emporsteigen, als hätte man die Trutzburg direkt in den Fels gemeißelt, ganz so als wäre sie ein natürlicher Teil der Umgebung.
    Dieser Anblick verdiente es einfach für eine ganze Weile erstaunt betrachtet zu werden, zu kolossal war der erste Eindruck, als dass man einfach unbekümmert weitergehen konnte. Die hohen Steinbauten, eng zusammengebaut, als ob sich die Häuser zusammendrängten, um nicht ins Meer hinabzufallen, die bestimmt schmalen und verwinkelten Gassen, die durch die Stadt führten. Die Hauswände wahrscheinlich so hoch und so beengend, dass es selbst am helllichten Tag stets in zwielichtiges Halbdunkel getaucht war.
    Während Idun auf diese Weise die Küstenfestung studierte, verlor er ganz das Gefühl für die schwindelerregenden Tiefen, welche der einzige Zugang zur Stadt überbrücken musste. Nicht, dass es ihm an Schwindelfreiheit mangelte, aber ein Blick über das wenig befestigte Geländer der Brücke, würde selbst dem stärksten Krieger ein Stück Überwindung abverlangen.
    >> Halt! Was ist euer Begehr? <<
    Wie nicht anders zu erwarten gewesen wäre, versperrten die beiden Stadtwachen ihm den Weg.
    >> Seid gegrüßt, mein Name ist Idun. Ich bin ein reisender Händler und möchte in Stewark meine Vorräte wieder auffüllen. <<
    Bei Weitem nicht die einfallsreichste Ausrede, um lästige Stadtwachen zu umgehen, aber bisher hatte sie ihm gute Dienste geleistet und das war, was letztlich zählte. Die beiden Wachen beäugten Idun misstrauisch, aber sie schienen nicht in der Stimmung zu sein einen größeren Streit anzufangen.
    >> Nun gut, tretet ein! Ihr werdet euch vermutlich für den Markplatz interessieren. Woher stammt ihr, wenn man fragen darf? <<
    >> Ich komme aus Schwarzwasser. <<
    Einen Augenblick später verfluchte er sich für diese Aussage.
    >> Nun, lasst euch doch von uns den Weg zum Markplatz zeigen. In diesen dunklen Gassen verirrt man sich als Außenstehender sehr schnell. <<
    >> Vielen Dank, aber ich denke, ich komme auch gut allein zurecht. Vielleicht tut so ein Stadtrundgang ja auch ganz gut. <<
    >> Unsinn, wir zeigen euch gerne den richtigen Weg. Folgt uns einfach! <<
    >> Nochmals danke, aber ich gehe lieber allein. <<
    >> Wir bestehen aber darauf! <<
    Mit einem Mal warfen sich beide auf ihn. Ihm blieb nicht einmal mehr genug Zeit seine Waffe zu ziehen, sodass er sich alsbald zwischen den beiden um sich schlagenden Milizen wiederfand. Einem der beiden gelang es seine beiden Hände zu fassen zu kriegen und er presste sie mit einer unglaublichen Kraft auf seinem Rücken. Der Andere hatte nun freies Spiel. Es dauerte nicht lange und Idun schmeckte den typisch metallischen Geschmack von Blut auf seiner Zunge und auch aus seiner Nase floss ein Rinnsal hinunter zum Kinn, wo es dann in Form dunkelroter Tropfen auf den steinernen Boden fiel.
    >> Ihr verdammten Hundesöhne... <<, ächzte Idun mit seiner verbliebenen Kraft.
    >> Ach, halt’s Maul! <<
    Einen Schlag später sah er nur noch Schwarz vor Augen.

  7. Beiträge anzeigen #147
    Abenteurer Avatar von Rorik
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    Rorik ist offline

    Das Bluttal

    Gleich nach Sonnenaufgang wurde Rorik wieder aus seiner gemieteten Schlafstätte geschmissen.
    ,,Na los! Komm mit, iss etwas.", raunzte ihm einer der raubeinigen Holzfäller zu.
    Gemeinsam gingen sie hinüber zu den draussen aufgestellten Tischen, als gerade eine Frau mit einem großen Topf in ihre Hüfte gestemmt rum ging und die Schüsseln mit heißer Suppe befüllte.
    ,,Das ist wirklich großzügig von euch.", bemerkte Rorik mit einigem Misstrauen un fügte noch hinzu:,,Wie kann ich das wieder gut machen?"
    ,,Iss erstmal, danach kannst du mir heute ein wenig zur Hand gehen.", sagte der Holzfäller, der sich bei Rorik kurz vorher als Morl vorgestellt hatte.
    ,,In Ordnung...", sagte Rorik mit bereits vollem Mund. Es war wahrlich eine Wohltat, wieder eine warme Mahlzeit vertilgen zu können, besonders wenn er sich diese danach mit ein wenig ehrlicher Arbeit verdienen konnte. Ein gänzlich anderes Gefühl, als das er vorherigen Tage, wo er Kost und Logie quasi geschenkt bekommen hatte - doch zu welchem Preis, würde sich noch herausstellen.

    Nach dem Essen ging er mit Morl und noch einem anderen, kräftigen Holzfäller namens Sveinn in den Wald hinein. Die Beiden hatten je eine gewaltige Axt mitgenommen und Rorik durfte einen kleinen Karren hinter sich herziehen.
    Nach einiger Zeit des Marsches über den weichen Waldboden, erreichten die Drei endlich eine Lichtung, wo schon einige hölzerne Stümpfe von getaner Arbeit zeugten.
    ,,So, wir werden jetzt einen der Bäume fällen, danach kommst du mit dem Karren zu uns herüber."
    ,,Gut.", antwortete Rorik und lehnte sich an den Karren, auf dem noch drei Sägen sowie zwei Beile lagen.

    Es dauerte eine ganze Weile in der Sveinn und Morl auf das untere Ende des Baumes einschlugen und die Holzspäne im hohen Bogen ihnen entgegen flogen. Doch dann hatten sie es geschafft und Sveinn rief mit seiner kräftigen Stimme:,, Baum fällt!"
    Mit einem enormen Rummsen krachte der Baum auf die freie Fläche der Lichtung und Rorik machte sich auf den Karren bis hin zu dem Baum zu ziehen.
    ,,Na also. Jetzt schnapp dir eins der Beile und entferne die Äste und Zweige vom Stamm. Wir fangen damit an, ihn ein wenig zu stutzen.", befahl der Ältere der beiden Holzfäller.

    Gegen Abend erreichten die Drei endlich wieder die Häuser Ansammlung. Rorik hatte wahrlich schwer zu ziehen, da der weiche Waldboden, das voran kommen des Karren enorm behinderte, doch Sveinn und Morl schoben den hölzernen Wagen und somit plagte sich Rorik zumindest nich alleine.

  8. Beiträge anzeigen #148
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline

    Stewark

    Schwach, beinahe schon unwirklich schimmerte Kerzenlicht durch den Türspalt. Nichts anderes erhellte den Raum, sodass man von der – wie es schien – alles umfassenden Dunkelheit förmlich aufgefressen wurde. Ein kleines, vergittertes Fenster war die letzte Verbindung zur Außenwelt, doch erblicken konnte man nur die kahle Steinmauer des gegenüberliegenden Gebäudes. Kein Mondschein und auch nicht das Glitzern der Sterne in dieser klaren Nacht drangen zu dem Gefangenen durch, kein Zeichen, dass er sich noch in der Wirklichkeit befand, kein Ausweg in Sicht.
    Zunächst schien alles wie in einem Traum. Von der Schwärze mit der Idun bereits seine Bewusstlosigkeit geteilt hatte, trennte ihn nur der silhouettenhafte Umriss der Tür. Als ob sie nachgeben und ihn in die Freiheit entlassen würden, rüttelte er mit aller Kraft an den Gittern des Fenster, doch sie bewegten sich keinen Millimeter.
    „Warum hätte mir nicht eher einfallen können, dass Schwarzwasser in weiten Teilen Argaans nicht unbedingt für seinen rechtschaffenen Ruf bekannt ist?“
    Die Hände über dem Kopf zusammengefaltet, sank Idun an der Zellenwand nieder. Der Kerker wirkte wie der Rest Stewarks, alles war eng bebaut und am Boden schien ewige Dunkelheit zu regieren. Wahrscheinlich waren die Gebäude vor dem kargen Fenster so hoch, dass es selbst tagsüber nicht viel heller wurde. War es vielleicht sogar gerade Tag?
    Er fühlte sich hundeelend. Es war als endete die Kraft, die ihn immer weiter trieb, seine Lebensader, die sonst nie zu versiegen schien. „Und wenn dem wirklich so ist?“
    Konnte es sein, dass hier unten, in diesem Loch, diesem Abgrund, den man zu Zwecken einer höheren Gerechtigkeit, zum Wohl der Allgemeinheit erschaffen hatte, das Leben tatsächlich schwand? Eingesperrt inmitten von Stein, nichts lebte hier drin außer man selbst, zumindest solange, wie man zum Leben noch fähig war. Je weiter die Gedanken ihn trieben, desto bestialischer kam ihm das Ganze vor, desto mehr sträubte sich alles in ihm, weiter hier zu verharren. „Nie werden sie mich dazu kriegen!“
    Bereits plante er seine Flucht, eine Idee absurder als die nächste. Viele Alternativen zeigten sich ihm nicht gerade in seiner dunklen Zelle. Plötzlich begann das Licht vor der Tür zu flackern, jemand bewegte sich, vielleicht sogar auf ihn zu. War das die Gelegenheit? Natürlich würde Idun sich auf ihn stürzen, wer auch immer jetzt die Zelle betreten würde, was hatte er zu verlieren? Er würde ihn überwältigen und der Weg wäre frei, frei um zu entfliehen, frei um den Fehler, den er begangen hatte auszuradieren. Er würde sich absetzen, wer kannte ihn hier schon? Niemand würde ihn erkennen und bis den Zuständigen auffiel, dass einer der Gefangenen fehlte, war er schon lange verschwunden. Er durfte seine Chance nicht verfehlen. Er zweifelte nicht an seinem Erfolg.
    Dann öffnete sich laut knarrend die schwere Holztür.

  9. Beiträge anzeigen #149
    Lehrling Avatar von Zur Pizurk
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    Zur Pizurk ist offline
    Es war soweit. Nun war Zur schon lange hier, er hatte hier und dort einen kleineren Wettkampf mit einem Ork gehabt, doch hatte er sich da nicht unbedingt mit zu viel Ruhm bekleckert. Er hatte mit angepackt, wo er konnte, Schließlich war er nun ein Teil dieses Stammes und würde alles tun um sich hier seinen Platz zu erkämpfen und zu verdienen, alles zum Wohle des Karreks und zu IHRER Ehre.

    Doch dies schien eine Gelegenheit, sich wahrlich zu beweisen. Eine Gruppe Orks war vor zwei Nächten unter der Führung eines Elite-Orks aufgebrochen um den nahegelegenen Höfen einen ... "Besuch" abzustatten, den elenden Morras zu zeigen, dass die Orks noch hier waren und natürlich um eine Esse zu finden, die sie für den Aufbau ihres Lagers brauchten.

    Inzwischen war die Gruppe schon weit gewandert, direkt durch den Wald, nach Zurs empfinden etwa nordwestlich, also aus dem Orkwald heraus gen Küste. Schon am zweiten Tag waren sie an der Küste, die der Stelle sehr ähnlich sah, an der Zur auf diese Insel geschwemmt war, offenbar konnten sie nicht weit weg von der Taverne sein, an der sich die Morras in alkoholisierter Sicherheit wähnten.

    Noch am Abend des zweiten Tages erblickte Zur etwas Überraschendes. Teile eines Schiffes, offenbar durch etwas zerstört, die verrottend am Strand lagen. Kurz dachte Zur es wären Teile des Schiffes, das ihn hergebracht hatte, doch dann erkannte er, dass es eine Orkgaleere gewesen sein musste. Es war nicht leicht zu sehen, zu zerstört waren die einzelnen Teile, doch mit einem sicheren Auge war es zu erkennen. Plötzlich hielt die Gruppe an, es erhob sich leises Gemurmel, doch Zur konnte nicht erkennen, was der Grund für den Halt war.

  10. Beiträge anzeigen #150
    Ritter Avatar von Gorbag
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    Gorbag ist offline
    Sie hatten die Küste erreicht.
    Eine frische Brise wehte vom großen Wasser zum Land und trug den Geruch von Salz und fernen Küsten mit sich. Der Spähtrupp hatte sich in den Schatten großer Felsen zurückgezogen, die ihre Anwesenheit vor Betrachtern vom Landesinnern verbergen würden. Der Shak hatte den Trupp anhalten lassen, um Gewissheit über eine Vermutung zu erhalten. Das Wrack sah mitgenommener aus, als es eigentlich sein dürfte. Große Löcher, die vor dem Auflaufen auf das Riff noch nicht da gewesen waren, schmückten nun wie große Wunden die Wand des Rumpfes.
    Als er das mittlerweile noch weiter zerstörte Schiffswrack betrachtete, musste Gorbag kurz an die stürmische Überfahrt und das hinter sich zurückgelassene Leben auf dem Festland denken. Die Zeiten waren anders gewesen, hatten sich stets gewandelt. Von großen Siegen waren die Orks in noch größere Niederlagen geschlittert. Immer wieder neue Allianzen und Bündnisse und Kriegszug über Kriegszug, um den Willen närrischer Kriegsherren zu erfüllen.
    Nur kurz dachte Gorbag an die Zeit auf dem großen Land zurück. Dieses Schlachtfeld hatten seine Brüder und er gemeinsam mit der Pflicht gegenüber den Kriegsherren hinter sich gelassen. Anführer, von denen kein Orak wusste, warum diese solche Ehren überhaupt verdient hatten, gab es nun für den Elitekrieger und die mit ihm Verstoßenen nicht mehr. Auf der Insel war ihnen eine neue Pranke gereicht worden...

    " Elitekrieger!" Hörte Gorbag plötzlich einen Orak hinter sich rufen und somit war der Moment des Grübelns wieder vorbei.
    " Berichte!"
    " Wir haben die wenigen Spuren, die noch zu lesen waren, verfolgt. Einige Füße sind die Hügel hinauf gezogen. Zur Pizurk sagt, dort ist eine große Taverne. Viel Beute und viele Morras." Berichtete der Späher erregt. Gorbag bemerkte sofort, dass das dem jungen Kämpfer beim Gedanken an die vielen unvorsichtigen und eingepferchten Morras das Blut zu brodeln begann.
    " Und die anderen Spuren?" Verlangte der Elitekrieger unbeeindruckt zu wissen und dämpfte die Vorfreude des Spähers somit fürs Erste.
    " Die anderen Morras waren erst vor kurzem hier. Die Spuren sind viel frischer und führen tiefer ins Landesinnere, wo große Höfe liegen."
    " Gut. Nun werden wir..."
    " Da ist noch was, Elitekrieger." Unterbrach der Späher den daraufhin erbost aufknurrenden Gorbag, der ihn aber gewähren ließ.
    " Die Spuren verraten, das die Hofmorras das tote Schiff bestohlen haben. Holz, Seil und Ausrüstung schleifen sie regelmäßig weg. Das Wrack sieht darum so schlimm aus. Plünderer!"
    " Dann haben wir unsere Beute. Wir gehen auf Aasgeierjagd. Zwei Oraks laufen Tat`ank`Ka und den Kriegern entgegen. Drei Andere machen sich auf den Weg zu den Höfen. Sucht den fettesten und größten, lasst euch aber nicht sehen! Und findet eine Esse!"

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    Abenteurer Avatar von Galrok
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    Im feuchten Dreck lag Galrok, kümmerte sich nicht um die klamme Feuchtigkeit, welche sich auf seine Haut legte. Er hatte wichtigeres zu tun. Langsam und vorsichtig kroch der Orak weiter vorwärts. Er war dem Befehl des Elitekriegers Gorbag gefolgt, hatte sich förmlich als Späher angeboten. Und wen wunderte das auch, schließlich trug Galrok keine Rüstung, nur seine Handschuhe, eine dick gefütterte Hose und den Gürtel. Er war der Wilde. Ein Schleicher, trotz seiner massigen Statur. Er rang mit wilden Bestien, vernichtete die Schwachen und erhöhte die Starken. Also wer sonst eignete sich als Späher?
    Plötzlich Wortfetzen, Morralaute. Der Orak hielt inne, bewegte sich nicht, lauschte den Stimmen. Galrok, der sich nie wirklich für die Sprache der Morras interessiert hatte, verstand nichts davon. Aber es half ihm, sich zu orientieren. Langsam glitt die große Pranke des Wilden hinab in den Schlamm, nahm eine Handvoll und schmierte sich diese ins Gesicht. Langsam, vorsichtig. Nichts sollte die Morras auf ihn aufmerksam machen. Danach wälzte er sich leise im Dreck. Erst, als der Orak spürte, dass sein ganzer Körper dreckig und verschlammt war, kroch er vorsichtig weiter, den Stimmen entgegen. Als er näher kam, schlich sich ein anderes Geräusch hinein. Ein Klirren, das langsam lauter wurde. Mal heller, mal dunkler vom Klang. Das klang vielversprechend.

    Vorbei an Ästen, wurzeln und anderem Gestrüpp, immer weiter auf dem dreckigen Boden, kroch Galrok weiter, wurde jedoch langsamer, als die Welt um ihn herum lichter wurde. Er näherte sich dem Hof, was bedeutete, dass die Natur zurück wich. Galrok glitt langsam in einen Busch hinein, drückte sein breites Orkgesicht tief hinein. So lange, bis seine Blicke zwischen den Blättern auf die andere Seite gucken konnten.
    Dort stand ein ziemlich großes Haus mit ein paar anderen Gebäuden herum. Morrahäuser sahen doch alle gleich aus. Was Galrok bemerkte, war, dass die meisten Gebäude mit Stroh bedeckt waren. Nur eines, etwas abseits der anderen, hatte kein Strohdach. Es hatte Ziegel. Und Rauch stieg daraus hervor, schwarz und fett. Und auch das klirren schien daher zu kommen.
    Zwei Morras glitten in sein Sichtfeld, der eine fett wie ein Molerat, der andere dürr und knochig. Der Fette fuchtelte wild mit den Armen, wobei alles an ihm schwabbelte, während der Dürre nur zu lauschen schien. Auch wenn sie jetzt näher am Wilden waren, konnte dieser trotzdem nichts verstehen. Aber er hatte auch genug gesehen. Dieser Hof war groß, schien einiges zu beherbergen und außerdem bestand die Möglichkeit, dass es hier eine Esse gab. Die Hinweise waren gut. Sobald die Morras wieder weg waren, begann Galrok damit, langsam wieder zurück zu kriechen. Er würde Gorbag mitteilen, was er gesehen hatte.

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    Der Spähtrupp hatte seinen Lagerplatz gewechselt.
    Nachdem genügend Zeit verstrichen war und sich endlich wieder Dunkelheit über die Küste gelegt hatte, hatte Gorbag seine Brüder von den auffälligen Felsen, die nachts einen müden Wanderer zum Lagern einluden, fortgeführt. Von einem unglücklichen Reisenden wollte der Elitekrieger wirklich nicht entdeckt werden und auf offenem Feld durch zu langen Aufenthalt Spuren zu hinterlassen, war ebenfalls nicht seine Absicht gewesen. Da er nun also beschlossen hatte, Kundschafter zu den nahen Höfen der Morras zu schicken, war er ihnen schließlich mit dem Rest gefolgt und wartete jetzt in einer dichten Baumgruppe auf deren Eintreffen. Auch Tat`ank`Ka und die Übrigen der Karreks würden sich hier mit ihnen vereinen.
    Umringt von den anderen Oraks saß Gorbag nun auf dem laubigen Boden und übte sich in Geduld. Kein Ork bewegte sich allzu sehr, jeder versuchte, unnötige Geräusche zu vermeiden. Wenn der Spähtrupp entdeckt werden würde, würden bald schon Horden von Panzermorras aus der nahen Burg am silbern schimmernden See zu den Höfen rennen und auf die Morratöter warten.
    Brutt, der unmittelbar neben Gorbag saß, stieß ihn plötzlich an.
    " Galrok ist zurück."
    Überrascht hob der Elitekrieger den Schädel. So früh hatte er nicht mit der Rückkehr eines der Späher gerechnet. War etwas schief gelaufen? Hatte sich eines der Ripperhirne entdecken lassen?
    Nachdem Galrok jedoch eingetroffen und berichtet hatte, zerstreuten sich Gorbags Bedenken. Der ehemalige Knochenbrecher hatte einen großen Hof mitsamt Esse gefunden. Guter Galrok mit seinem Prankenschutz! Der Zuwachs schien sich für den Karrek-Clan bezahlt zu machen.
    Die Esse, die bald den Orks vom schwarzen Fels im dunklen Wald gehören würde, war gefunden. Nun mussten nur noch ihre Brüder auftauchen.

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
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    Melog hatte ihnen diesen Ort beschrieben, wo sie sich treffen sollten. Ein großer Fels mit der Kopfform eines Rin oder besser sogar Rinoks. Und es sollte dort ziemlich nach Gobbopisse riechen. Für Oraks die eh schon gut rochen, wohl nicht all zu schwer zu finden.
    Rasaff hatte zwar gewarnt, dass es gefährlich werden könnte, doch sah Tat weniger Bedrohung. Sie waren hier schon einmal durch die Region gewandert und die Morras hatten sich in die Hosen geschissen. Auch waren womögliche, wehrhafte Morras doch ein Stück entfernt. Sei es diese Burg am schimmernden See oder die Felsenfestung.

    "Riecht hier schon stark genug nach Gobbopisse.", meinte Tat'ank'Ka als sie hielten und schüttelte sich etwas. Der Geruch war doch ein wenig beißend, aber sprach dafür dass die Gobbos hier wussten was sie taten. Sowas hielt Wölfe fern und störte andere Feinde. Oraks hielt es aber nicht fern.
    "Der Fels schaut passend aus.", meinte Rasaff und zeigte mit seiner Waffe auf einen bestimmten. Tat nickte und der Tross aus zwei Dutzend gut bewaffneter Orks stieg den Hügel herab. Ulu lief vor und hielt dann, als er neben der Gobbopisse etwas witterte. Kurz darauf rannte er los und verschwand in einem Waldstück.

    Tat hielt die Gruppe an und wartete bis Ulu wieder erschien und dieser Gorbag in Begleitung hatte. Man gab sich Zeichen und die Gruppe stieg dann weiter ab.
    Unten begrüßte man sich dann.

    "Also! Was habt ihr erspäht?", fragte Rasaff in der Runde.

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    Galrok riss mit seinen Kiefern an etwas, dass mehr an ein Stück trockenes Leder erinnerte als an etwas essbares. Und doch war es zweiteres. Etwas alt, das Fleisch, aber dennoch essbar. Nicht besonders lecker, aber... Nun, es gab Morras, die schlimmer schmeckten.

    Der Wind fuhr durch das Lager und trug einen neuen Geruch heran. Oraks. Galrok kannte einige davon mittlerweile schon gut genug, um zu erkennen, dass der Rest von ihnen eingetroffen war.
    "Hof. Groß, viele Häuser. Einige groß, andere klein. Wenig Morras gesehen. Aber mehr können da sein." Knurrte Galrok dem Orak zu, der nach einem Bericht verlangt hatte. "Häuser mit Stroh bedeckt. Eins nicht, hatte Stein auf dem Dach. Sah nach Schmiede aus." Das tiefe Grollen aus der Kehle des Wilden begleitete die Worte. Es gierte in ihm, er wollte Morras töten und seine Pranken in BLut baden. "Fetten Morra gesehen. Sah aus wie Anführer. Anderer Morra dürr, keine Kämpfer. Vermute, dass sich morras sicher fühlen." Galrok schnappte sich einen der Wasserschläuche und trank großzügig. Ein lautes Rülpsen ertönte danach. "Müssen ein kleines Stück über freie Fläche, bevor das erste Haus berührt werden kann. Nicht viel für kräftige Oraks, aber viel für Morras. Kein Zaun dort, wo ich schaute. Nur Bäume und Büsche." Galrok schloss seinen Bericht damit und schlang den letzten Rest Fleisch hinunter.

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    Die Orks im Forenrollenspiel
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    Am Eberstein

    "Morrabauern...da muss man aufpassen um nicht ehrlos von einer Heugabel abgestochen zu werden oder ein Auge zu verlieren.", brummte Rasaff als ältester Orkkrieger unter ihnen.
    "Und sollte sich zurück halten. Morras gehören zwar ausgerottet, aber was einst die Morrasöldner als Drecksarbeit taten, müssen wir nun nicht nachahmen. Wir sind Oraks und keine Morras. Wer von ihnen flüchtet, soll mit dem Leben davon kommen. Das Oruk, der Orkkodex, besagt, keinen Feind zu erschlagen der einem den Rücken zugewandt hat. Natürlich sollte man es nicht zu wörtlich nehmen, immerhin kann man den Feind auch umdrehen bevor man diesem den Kopf spaltet. Aber ich denke ihr versteht worauf ich hinaus will. Wir haben ein Ziel und das lautet nicht alle Morras zu erschlagen und in 1000 Stücke zerhacken. Nein, wir plündern! Nicht mehr, nicht weniger. Denkt daran.", sprach Tat'ank'Ka eindringlich an alle.

    "Und ihr denkt der Hof ist es wirklich wert?", fragte Rasaff die Späher noch einmal. Galrok nickte und auch Gorbag als Anführer.
    "Dann sollten wir die Nacht nutzen, um uns in eine gute Position zu bringen und mehr zu erfahren. Wir haben keine Fackeln und wissen nicht viel um den Hof. Es wäre dumm nun anzugreifen und dadurch einen Orak oder Oraka zu verlieren. Bei Tageslicht können sie sich nicht verstecken und da riskieren wir weniger. Bevor dann irgendwelche gerufenen Morraarmeen kommen, ist es wieder Nacht und unsere Spuren nicht zu finden. Wir werden nämlich langsamer sein, wenn wir Plündergut bei uns haben. Ich sag - wir schicken wieder Späher aus und platzieren uns vor Morgengrauen an der besten Stelle. Und wenn wir genug wissen, greifen wir an.", schlug Tat'ank'Ka vor. Rasaff und Gorbag nickten und stimmten brummend zu und auch der Rest schien hinter dieser Sache einen Sinn zu sehen.
    "Wer wird sich dem Hof noch mehr nähern und für uns alle sehen?", fragte Rasaff in die Runde.

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Ein Hof im Stewarker Umland

    "Hmmm...vielleicht sollten wir sie alle ausrotten. Lust hätte ich nach der Sache schon.", brummte Rasaff und sprach aus, was wohl viele der Orks dachten. Die Späher hatten in der Nacht mehr sehen können. Und was sie sahen, erregte die Gemüter umso mehr. Es war ihnen durch Melog bekannt, dass hier die Morras die Orks durchaus versklavten. Manche so wie sie einst die Morras in Myrtana, manche mehr 'freundlich'. Die Orks kümmerte es jedoch wenig, wie was war. Fakt war, da war eine Oraka, wenn nicht gar noch mehr Oraks irgendwo, nachts wie ein Hund an einer Wand angekettet. Etwas was man verändern würde.

    "Ich schlage eher vor, dass sich ein paar von uns zu ihr begeben, wenn wir angreifen. Nicht das die Morras sie umbringen, wenn sie flüchten. Alles andere wie gehabt. Wir erwischen schon genug, Oraks. Ich jage keinen Morrafrischlingen und -weibchen nach. Sie sind es nicht mal wert mit der Pranke zerdrückt zu werden. Wir sind da um zu plündern. - Huag! Ich habe gesprochen!", schwor Tat'ank'Ka die Horde noch einmal auf das Wesentliche ein. Wer widersprach, sollte sich gegen Tat stellen.

  17. Beiträge anzeigen #157
    Ritter Avatar von Gorbag
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    Späher hatten Oraks auf dem Hof, den der Kriegstrupp umstellt hatte, entdeckt. Orks, die wie Morras angekettet wurden und wie Morras von der Peitsche getrieben arbeiten mussten! Es war der Wille des Schöpfers, dass der Karrek-Clan auf der Suche nach seiner Esse hierhergekommen war und die Gefangenen gefunden hatten.
    " Wir befreien die Oraks und nehmen sie mit ins Lager. Da werden wir schauen, ob ihre verweichlichten Seelen noch zu retten sind." Brummte Gorbag und stimmte Tat`ank`Ka zu.
    " Wir müssen alle Morras verjagen! Es braucht Zeit, die Höfe nach einer Schmiede abzusuchen und dann die Esse auf einen Karren zu beladen. Ein paar von euch suchen sofort Karren und Wagen, wenn wir losstürmen!" Wies der Elitekrieger die ungeduldig auf den Befehl zum Überfall wartenden Oraks noch einmal an, ehe er gemeinsam mit ihnen seine Waffe zog.
    " Stürzt den Clan nicht vor IHR in Schande, indem ihr euch von einem Morrabauern töten lasst! Jede Wanze, die sich umbringen lässt, werden die Schamanen mitsamt seinen Ahnen und Nachkommen verfluchen!" Rief Gobag laut aus, ehe er mit einem Sprung aus dem Unterholz brach und ins helle Sonnenlicht trat. Seine Brüder folgten ihm brüllend.

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
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    Ein Hof im Stewarker Umland

    Ein dumpfer Ton begleitete das Brüllen der zwei Dutzend Orks. Es war Rasaffs Horn in das der alte Orkkrieger bließ und unverkennbar alle wissen ließ, das Orks kommen - wüssten die Morras hier wie sowas klingt. Dann gesellte sich Getrommel dazu, welches Rudra auf seiner Orktrommel fabrizierte und die Orks stürmten.
    Erhobene Äxte, Hämmer und Klingen versetzten die Morras in Angst, als sich die ganze Masse näherte.
    Gargo und zwei andere Orks tauchten an einer anderen Stelle auf und es war der große Hammer den einst Roshan schwang, der nun durch Gargos Pranken geführt, in die Hauswand donnerte und mit mehreren Schlägen die Hauswand einriss, um das Bauernhaus teils einstürzen zu lassen.
    Morras egal welchen Standes und Alters ergriffen die Flucht, andere griffen zu den Waffen die sie besaßen.
    Die Orkhorde erreichte den Hof und wer nun nicht schon weggelaufen war, würde sterben.

    "KARRAAA RAK!", brüllten sie ihren Schlachtruf und begannen zu wüten, wie es nur Orks konnten. Tat'ank'Kas Äxte suchten nach Morrablut und Morraseelen.

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    Abenteurerin Avatar von Nehalen Nia
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    Noch einmal hielt sie die Pachok hoch und betrachtete die Schneide. Gefangene Oraks, das hatte sie zur Genüge erlebt, in freiwiliiger Unterlegenheit zu den Morras wie versklavt. Eigentlich hielt sie davon nichts, aber vielleicht waren da gefangene Orakas dabei. Wie sie es bisher gesehen hatte, gab es nur zwei Orakas im Stamm, sie eingerechnet, und das war einfach zu wenig. Auf Dauer würde der Stamm einfach zu klein bleiben, um es den anderen Stämmen hier zu zeigen, auch wenn sowohl sie als auch die andere Oraka Frischlinge bekamen. Aber es war sowieso schon beschlossen, sich dieses Problems anzunehmen.
    Die Orks kamen ... und wie! Laut und deutlich kündigten sie sich an, unter ihnen Nehalen, die Axt hoch erhoben.
    »Karra Rak!«, brüllte auch sie, während der erste Orak schon die Wand eines der Häuser einriss.
    Einige der Morras griffen zu den Waffen, der Großteil hatte allerdings eingesehen, dass sowas sinnlos war. Neha nutzte diese Chance, etwas Nützliches zu ergattern, stürmte in eines der Häuser, verschreckte einen Morra, der geglaubt hatte, er könnte sich einfach verstecken, betrat die Kochstelle der Morras und ließ sämtliche Messer und Metallstangen, die sie hatten, mitgehen. Die Dinger waren vielleicht nutzlos, aber man konnte sie einschmelzen. Wofür auch immer diese Morras diese Dinger brauchten, die vollkommen aus Metall bestanden und kleine Zinken hatten. Winzig! Lachhaft! Aber eingeschmolzen, zu einer neuen Waffe verarbeitet ... jaaa, dann konnte man mit den Dingern endlich etwas anfangen!
    »Du verdammtes Monster, stell dich!«, erklang es in Morrasprache hinter ihr, und sie drehte sich um, um einen Morra mit einer Heugabel zu sehen.
    »Unwürdiges Gewürm«, grollte Neha in der Sprache der Morras, stellte ihre Tasche ab, griff nach der Heugabel des Morras, nahm sie und zerbrach den Schaft. Dann nahm sie ihre Pachok und warf damit nach dem Morra, machte kurzen Prozess, bevor der Wurm noch auf die Idee kommen konnte, zu improvisieren und das nächstbeste als Waffe zu benutzen. Diese Morras hatten manchmal unverschämtes Glück, aber dem wollte sie vorbeugen. Wollte doch in Ehre sterben! Die Oraka nahm den Sack wieder und machte sich auf die Suche nach anderen Metallgegenständen, die man einschmelzen konnte.

  20. Beiträge anzeigen #160
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Ein Hof im Stewarker Umland

    Bauern - nicht zu Kriegern geboren und doch auf ihre Art tapfer wenn sie versuchten Haus, Hof und Stamm zu beschützen. Es sollte sie ehren so zu sterben. Im Kampf gegen Beliars einzig wahre Schöpfung. Der Schöpfer würde ihren Tod so anerkennen und es war ein besserer Tod, als im Alter in seiner eigenen Pisse zu verrecken oder für irgend einen Morraanführer der sie zwingt für ihn zu kämpfen.
    Fast schon philosophisch betrachtete er den abgeschlagenen Morrakopf vor seinen Augen und versuchte in diesem Gesicht zu lesen. Gezeichnet war es von viel Arbeit auf dem Feld. Ansonsten mochte der Schwarzork nicht viel mehr erkennen, als bei anderen Morras. Sie sahen einfach alle gleich aus. Gerade wollte Tat den Kopf wegwerfen, als von der Seite brüllend ein Morra heran lief. Mit einem Dreschflegel und mit der Wut eines Rächers in den Augen. Geistesgegenwärtig erhob sich Tat'ank'Ka aus seiner knienden Position und warf den Morrakopf nach dem Angreifer. Treffen tat er nicht.

    Doch wenn dies seinen Tod bedeuten würde, wäre das Schicksal nicht gerecht zu Tat'ank'Ka und da das Schicksal dies wusste, brachte es etwas anderes in Aktion um es jetzt noch nicht enden zu lassen.

    Ulu! - Tat'ank'Kas seit Monaten und Wochen abgerichteter Orkhund tauchte auf und ließ seinen Herrn in einer passiven, beobachtenden Rolle. Der Orkhund sprintete zwischen seinen Herrn und den Angreifer und hatte seinen Gegner im Visier. Die Zähne fletschten, wütendes Bellen und Knurren hielten den Anlauf des Morras auf, während sich die kurzen Ohren nach hinten stellten und das Fell am ganzen Rücken sich aufstellte und den Orkhund gewaltiger machte.

    Laut lachte Tat'ank'Ka auf und gab Ulu dann einen Befehl.
    "Namawar, Ulu, Namawar!", sprach er und sagte dem orkischen Kriegshund das der da die Beute ist. Ulu handelte sofort und stürmte los. Sein massiger Körper kam zwar nicht auf Tempo wie ein Wolf, aber dafür war er wuchtig wie ein Keiler.
    Der Morra tat das was er tun konnte. Er holte aus und schlug zu. Er traf, doch nicht am Kopf, sondern gegen die kräftigen Schultermuskeln. Es brachte nicht fiel und änderte nichts am Ansturm des Orkhundes. Dieser sprang kurz auf und warf den Morra um, bevor er zu biss. Der Kiefer verbiss sich im Unterarm und dann riss der wuchtige Kopf mitsamt dem massigen Orkhundekörper daran. Er zerrte den schreienden Morra umher und ließ erst dann ab, als Tat'ank'Ka es befahl.
    "TSHAGAA!", brüllte der Schwarzork. Ulu gehorchte und packte dann seine Beute am Hals. Der Orkhund beendet es schnell, zerriss mit seiner Kraft die Kehle und brach mit den Kiefern und rüttelnden Bewegungen das Genick des Morras.
    Während Ulu dann seine ganze vom kurzen Kampf geprägte Erregung und Aggression weiter am Morra ausließ, lachte Tat laut und etwas stolz auf. Andere Oraks hatten es bemerkt.

    "Ulu kann ja doch was. Wie ein junger Krieger.", kommentierte das Rasaff, der aus der Scheune mit einer Kuh kam.
    "Wie ein junger Orkkrieger. Pass bloß auf, sonst reißt er dir den Arm aus, wenn du Ulu in die Augen blickst.", scherzte der Berserker und packte den Orkhund dann am Nacken, um ihn von seiner Beute wegzuzerren.

    "Gut gemacht Ulu. Hast mich beschützt nicht wahr? Guter, Ulu. Feiner, Ulu.", lobte Tat'ank'Ka und trennte dann mit seiner Axt der Morraleiche ein Bein ab.
    "Ulus Beute.", meinte er dann zum Orkhund und warf diesem das Bein zu.

    "ORAKS! Beeilt euch mit dem Plündern! Wir brechen bald auf!", brüllte Tat auf dem Hof herum und schritt zu Gorbag der scheinbar den Amboss den sie brauchten gefunden hatte, aber auch eine Oraka - oder gar mehr?
    Geändert von Tat'ank'Ka (16.10.2011 um 18:48 Uhr)

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