Äh also, ich bitte dich, wenn ich ein Buch lese, dann möchte ich nicht nur eine tolle Story (wobei ich deren Vorhandensein stark anzweifle, leider hab ich davon noch nichts mitbekommen oder deine Leseproben waren einfach schlecht gewählt), sondern auch Spannung und einen ungestörten Lesefluss ohne miese Formulierungen und massive Logikfehler. Ich möchte nicht bei jedem 2. Satz kichern oder den Kopf schütteln müssen.
Bevor man ein Buch schreibt, sollte man sich schon einmal informieren.
Zum Thema Hintergrundwissen: Woher soll man wissen wieviele Köche da für wen und wieso gekocht haben?
Auch sehr logisch:
Der Jäger schießt einen Scavenger... Verzeihung, SCAVENS, platt (indem er sein "Herz anvisiert"!), sieht dann, dass der zu mager ist, so dass es sich nicht lohnt, ihn mitzunehmen, aber packt erstmal Krallen und Schnabel ein. Höh?
Gothic-Spieler werden jetzt vermutlich sagen "aaah", aber du kannst ja nicht davon ausgehen, dass deine Leser Gothic kennen. Wäre es da nicht besser gewesen, zu schreiben "..., welche ihm auf dem Markt einen guten Preis einbringen würden?". Nur ein Beispiel.
Diese umständlichen Beschreibungen, wo aus einem Sonnenaufgang oder einer einfachen Bewegung ein riesiges Ereignis gemacht wird, aber zum Teil wichtige Deteils stattdessen ausgelassen oder innerhalb von wenigen Wörtern abgehandelt werden.
Ich sag nur:
...und warf ihn dem Botschafter entgegen (fang!), der sich durch eine
gekonnte Rückwärtsbewegung (ne gekonnte Rückwertsbewegung? Macht der nen Salto oder was?) aus dem Mittelpunkt des Geschehens (DRAMAAA) verabschiedete (und tschö) („der sich leise zurückzog“ hätte wirklich genügt).
Und das alles soll beschreiben, dass der Botschafter, der der Familie die schlechte Kunde überbracht hat, sich langsam aus deren Wohnung zurückzog.
Dann die ungeschickten Ausdrücke, man möchte meinen du hast dich nie wirklich mit dem Thema Mittelalter und Fantasy beschäftigt. Feldärzte, Diagnose Schock, Uhrzeit, Villa... ach... und so weiter. Die Betonung liegt auf "und so weiter".
das schallende (?)
Hämmern (?) galoppierender Hufe (Pferde galoppieren, keine Hufe) durch das kleine Dorf mit Namen Grosaru
hallte und ein nur leicht bewaffneter Botschafter des Königs auf dem
Rücken eines prächtigen Pferdes in den kleinen Ort geritten kam („Durch das kleine Dorf in den kleinen Ort geritten kam“).
die schmalen Gassen, deren Ränder (Seiten) hauptsächlich durch schäbige, kleine
Hütten gebildet wurden (Der Rand wird nicht gebildet. Wieso nicht „die von schäben, kleinen Hütten gesäumt waren?“),
Der Botschafter drosselte (sehr moderner, eher technischer Ausdruck, der nicht in ein Fantasyszenario passt) langsam seinen flotten (zu viele Adjektive) Gang (ich dachte er reitet), stoppte (schlechter Ausdruck, wohl eher „hielt“)
in Front (In Front gibt es nicht, schlechte Umsetzung des englischen „in front of“) eines weiß gestrichenen Holzhauses seinen Ritt (wie kann man einen Ritt stoppen? Er gab höchstens seinem Pferd den Befehl zu halten) und sprang mit
flinkem Sprung (sprang mit einem Sprung) von seinem Pferd.
Mit Bewunderung über das schöne
und große Bauwerk (passt nicht zum Rest des Satzes, wohl eher „Das schöne Bauwerk bewundernd, setzt er…) (Komma fehlt) setzte er zu Fuß seinen Gang (versteht sich ja wohl von selbst, er wird wohl kaum auf den Händen gegangen sein. Eher „zu Fuß seinen Weg fort“) durch den kleinen
Frontgarten (Frontgarten, es gibt Frontscheiben beim Auto, aber keine Frontgärten) fort,
Ich könnte ewig weitermachen.
Ich hoffe du verstehst worauf ich hinaus will. Das macht das Buch in meinen Augen äußerst unattraktiv, vor allem wenn ich für den Preis wirklich etwas anderes geboten bekomme.
Dann die äußerst realistische Darstellung der Charaktere, besonders der Kinder.
"*liest die Nachricht vom Tod seines Vaters* Ach, das ist jetzt aber keine gute Nachricht. Naja, danke für Euer Mitgefühl. Hier habt Ihr eine Belohnung".
Und dann, als auch noch die Mutter starb, und die beiden Kinder vor ihrem verstümmelten Leichnam standen:
"Hm, also irgendwas ging da jetzt nicht mit rechten Dingen zu *grübel*. Aber komm mit, wir setzen uns jetzt erstmal in die Küche, trinken nen schönen Tee und diskutieren darüber"
Und bitte, so redet doch kein Schwein:
und als ich dann jenen Gang beschritt,
erspähte ich dich, wie du bewusstlos am Boden lagst.
auch toll
Erst als ich
dich näher inspizierte, bemerkte ich den Pfeil in deiner Schulter, und
als ich merkte, dass du noch atmest, hab ich dich sofort zu einem der
Kriegsärzte gebracht.
Son Pfeil (besser Bolzen) ist auch wirklich sehr unauffällig und wird erst bei genauerer Inspektion bemerkt, vor allem da derselbe Kerl vorher noch meinte:
plötzlich im Augenwinkel sah, dass du dich mit blutender Schulter in
den Schacht, aus dem wir kamen, zurückgezogen hast.
Ne blutende Schulter bemerkt man mal eben so mitten im Kampfgetümmel aus dem Augenwinkel, aber einen Pfeil, der aus der Schulter ragt, nur bei genauer Untersuchung.
Du verlangst fast 14 Euro für dein Buch, dafür möchte man auch Leistung geboten bekommen. Was hier aber leider kaum der Fall ist. All die angepriesenen Sachen, die angeblich jede einzelnen Schnitzer, den du dir erlaubt hast, ungültig machen, weil sie ja auch sooo toll sind, dass man alle Fehler darüber vergisst und die das gesamte Werk sogar besser als jede bisher erschienene Fantasyreihe machen, ja, von denen sieht man leider so gar nichts.
Und dann kindisch mit dem Fuß aufzustapfen und zu sagen, man könne ja niemanden zu "seinem Glück" zwingen... hey, das erinnert mich an den Lotterietypen neulich. Der rief tatsächlich bei mir an und meinte im schnippischen und beleidigten Tonfall "na dann tun sie mir leid!" weil ich tatsächlich kein Los kaufen wollte. Leute gibts.
Klar sind das alles Kleinigkeiten, die ich gepostet habe. Aber so viele von diesen Kleinigkeiten ergeben ein Ganzes und dieses Ganze gefällt mir nicht. Im Ernst, wenn ich mit einem roten Textmarker durch deine Leseproben gehen würde, würde kaum eine Stelle weiß bleiben.
Wie schon gesagt: Deine Leistungen und die Zeit, die du hineingesteckt hast, sind beachtlich. Dass du von dir überzeugt bist und nicht aufgibst, das ist gut. Allerdings bist du ZU sehr von dir überzeugt. Du musst auch an dir arbeiten können, sonst sehe ich für dich am Schriftstellerhimmel leider keinen Platz.
Du würdest noch viel härtere Kritiken bekommen von Leuten, die sich viel weniger Mühe geben würden, dir deine Fehler aufzuzeigen, würdest du dieses Buch wirklich zu einem Verlag bringen, wenn du überhaupt eine Antwort erhalten würdest.