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Koch als Berufswahl
Hallo, ich habe mir schon sehr lange überlegt was ich später einmal für einen Beruf ausüben möchte. Zurzeit bin ich in der 11 (bis 13 Jahre immernoch) und werde mein Abitur machen.
Ich habe des öfteren Kochsendungen, etc. gesehen und ich hab angefangen mich für das Kochen zu interessieren. Da meine Mutter selbst eine gute Köchin ist hat sie mir erstmal die grundlegenden Sachen gezeigt und einige Gerichte beigebracht. Da es mir wirklich Spaß macht hatte ich mir auch schon überlegt Beruflich eventuell diese richtung einzuschlagen.
Falls es in diese richtung überhaupt nicht funktioniert oder ich mich anders entscheide hätte ich erstmal etwas im Bereich Erdkunde / Physik studiert und danach weitergesehen, wobei ich mir überhaupt nicht sicher bin ob mir die richtung auch später spaß machen wird.
Habt ihr schon irgendwelche Erfahrungen in diesem Beruf gemacht oder wisst etwas mehr darüber? Wie sieht es mit der "Ausbildung" aus, den verschiedenen "Stufen" (Chefkoch usw.) und auch der Bezahlung? Was hat man überhaupt für möglichkeiten und gibt es bestimmte Qualifikationen die man haben sollte?
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12.07.2011 23:16
#2
Es kann auf jeden Fall nicht schaden vor dem Studium eine Berufsausbildung abzuschließen. Ob Koch da so das Optimum ist muss jeder für sich selbst entscheiden. Der 0815 Koch hat furchtbare Arbeitszeiten, ein mieses Gehalt und selten frei. Ein weiteres Problem ist, dass es Köche wie Sand am Meer gibt und die Ausbildungsplätze, wo man nicht als 0815 Koch abgestempelt wird, rar. Jemand aus dem Bereich sagte mir mal "In die traditionelle Gastronomie gehen nur noch Leute die dafür gemacht sind, oder nicht anders können". Man unterschätzt oft die Härte dieses Jobs verbunden mit den wenig prächtigen finanziellen Ausblicken. Also sei dir absolut sicher was du da anfängst.
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Ich würde Rechtschaffenheit da zustimmen, es ist ein harter Job mit schlechter Bezahlung. Ausserdem werden immer weniger "richtige" Köche gesucht, da es immer mehr Franchiseunternehmen gibt, die nur noch Systemgastronomen einstellen, welche noch schlechter bezahlt werden. Des weiteren herrscht in vielen Küchen ein sehr rauher Umgangston, man sollte also nicht zart besaitet sein und etwas Geschrei aushalten.
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 Zitat von Wurfmaul
Ich würde Rechtschaffenheit da zustimmen, es ist ein harter Job mit schlechter Bezahlung. Ausserdem werden immer weniger "richtige" Köche gesucht, da es immer mehr Franchiseunternehmen gibt, die nur noch Systemgastronomen einstellen, welche noch schlechter bezahlt werden. Des weiteren herrscht in vielen Küchen ein sehr rauher Umgangston, man sollte also nicht zart besaitet sein und etwas Geschrei aushalten.
manchmal fliegen auch gegenständ durch die gegend
Es wird die Zeit kommen,
da das Verbrechen am Tier
ebenso geahndet wird,
wie das Verbrechen am Menschen.
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13.07.2011 01:24
#5
Vor allem hat das auch in vielen Bereichen gar nicht mehr viel mit Kochen zu tun, sondern gleicht eher einer Massenabfertigung unter Zeitdruck. Mit friedlichem, liebevollen kochen am heimischen Herd ist das nicht zu vergleichen.
Positiv ist nur, dass du für den Einstieg eigentlich gnadenlos überqualifiziert bist und zumindest als ich das letzte mal geguckt habe es viele freie Ausbildungststellen als Koch gab. In welcher Klasse diese Betriebe rangierten sei mal dahingestellt, aber Zugang sollte es dazu auf jeden Fall geben.
Als Fallbeispiel kann ich da meinen Cousin nennen: Gelernt in ner Großküche? - Kein Interesse! So lief das meistens. Und wenn waren die Gehaltsangebote so unverschämt niedrig, dass sie einem Gehalt eines Auszubildenden nahezu gleichkamen. Ein weiteres Problem in der Branche scheint zu sein, dass es immer Leute gibt, die auch für n Appel und n Ei Vollzeit malochen gehen. So ist es natürlich schwierig an eine vernünftige Stelle zu kommen. Er hat letztendlich eine weitere Ausbildung gemacht in einem völlig anderen Bereich. Die Suppenkelle wird er im gastronomischen Bereich wohl nie wieder schwingen.
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Rechtschaffenheit hat schon viel Richtiges zum Thema gesagt. In der Küche herrscht zumeist eine sehr militant anmutende Hierarchie; Lehrjahre sind hier noch wirklich und beileibe keine Herrenjahre. Wenn du allerdings gut bist und vor allem flexibel, was den Arbeitsort angeht, dann hast du nach der Lehre - und da muss ich den Vorpostern widersprechen - durchaus auch ein gutes finanzielles Auskommen. Arbeitszeiten sind und bleiben aber natürlich unter aller Kanone, das ist der Preis, den du zahlst.
Was mich irritiert, ist die Kluft zwischen deinen Vorstellungen: Für eine Koch-Ausbildung brauchst du kein Abi, das wären zwei verschwendete Jahre, sofern es ein echter Herzenswunsch ist. Vom Studium ganz zu schweigen, da wäre dann eher etwas banales wie BWL angebracht, um evtl. ein eigenes Lokal (oder auch mehrere) zu managen.
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Der Bruder von einer ehemaligen Klassenkameradin wollte mal Koch werden und da haben alle versucht es ihm auszureden. Das soll wohl wirklich ein mieser Job sein und auch noch schlecht bezahlt.
Also, ich hab da auch nichts gutes von gehört und nur weil du Spaß am Kochen hast, heißt das ja nicht, dass der Beruf auch was für dich ist.
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Naja 2 Beispiele aus dem Bekanntenkreis:
1. Kumpel macht auf der Berufsschule vorbereitendes Jahr für ne verkürzte Kochlehre - macht ihm noch echt Spaß. Nach dem Jahr kommt er in ne größere Hotelküche - kommt mit dem Stress nicht klar und kündigt. Er versuchts nochmal in einem kleinerem Betrieb mit jähzornigem Chef und schmeißt die Lehre nach einem Monat.
2. Kumpel schmeißt die Schule, geht in die Scheiz und fängt ne Lehre in nem 5 Sterne Hotel an, bringts schnell hinter sich und steigt recht schnell auf - ich glaub der ist mittlerweile Souschef.
Also wenn du ne Lehre beginnst musst du wirklich extrem wählerisch beim Lehrbetrieb sein - sonst wird das nichts.
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Mein Schwager in Spe ist Koch.
Das ist aber in der Ausbildung in etwa vergleichbar mit Sklavenarbeit im Kohlebergwerk und weniger mit dem Kochen ansich.
Viel Pötte schrubben, viel monotone Arbeit etc.
Soll aber natürlich auch spaßige Sachen geben.
"A moment of laxity spawns a lifetime of heresy"
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najo..als normaler koch hast du kaum aufstiegschancen...das muss schon ne gute ausbildung sein (eben renommierten restaurants/hotels),um überhaupt mal karrieremöglichkeiten zu haben...
ich würde keinesfalls vor dem studium ne lehre machen...das bringt einfach nichts...
du müsstest dich wohl nochmal informieren,aber es gibt auch studiengänge zur lebensmitteltechnologie oder ernährungsberatung und co...
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Ich bin Koch.
Tu es nicht.
Du hast kaum Freizeit, Wochenende, Feiertage (Weihnachten, Ostern, Silvester.. blabla) musst du immer arbeiten.
Arbeitszeiten bis 16 Stunden am Tag sind später fast normal.
Bezahlung ist unter aller sau
Behandlung auch (frag meine Azubis )
Also wenn du wirklich Koch werden möchtest, dann musst du, verzeihe mir den Ausdruck ein abgebrühter Motherfucker sein, der kaum Freunde hat, ordendlich Alkohol vertragen kann, und es aushält sich stunden lang herumschubsen, beschimpfen und diskriminieren zu lassen.
Falls du immernoch Koch werden willst: Ich bin stolz auf dich! 
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 Zitat von Bubbles
Hallo, ich habe mir schon sehr lange überlegt was ich später einmal für einen Beruf ausüben möchte. Zurzeit bin ich in der 11 (bis 13 Jahre immernoch) und werde mein Abitur machen.
Ich habe des öfteren Kochsendungen, etc. gesehen und ich hab angefangen mich für das Kochen zu interessieren. Da meine Mutter selbst eine gute Köchin ist  hat sie mir erstmal die grundlegenden Sachen gezeigt und einige Gerichte beigebracht. Da es mir wirklich Spaß macht hatte ich mir auch schon überlegt Beruflich eventuell diese richtung einzuschlagen.
Falls es in diese richtung überhaupt nicht funktioniert oder ich mich anders entscheide hätte ich erstmal etwas im Bereich Erdkunde / Physik studiert und danach weitergesehen, wobei ich mir überhaupt nicht sicher bin ob mir die richtung auch später spaß machen wird.
Habt ihr schon irgendwelche Erfahrungen in diesem Beruf gemacht oder wisst etwas mehr darüber? Wie sieht es mit der "Ausbildung" aus, den verschiedenen "Stufen" (Chefkoch usw.) und auch der Bezahlung? Was hat man überhaupt für möglichkeiten und gibt es bestimmte Qualifikationen die man haben sollte?
Studier lieber was in Richtung Erdkunde/Physik, arbeite ein paar Jahre in dem Bereich und mach ein Szenelokal auf, in dem du als Molekularkoch hinter dem Herd stehst. Die dafür notwendige Praxis könntest du dir über die Jahre in deiner Freizeit erarbeiten.
So bewahrst du dir eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit und bist nicht gezwungen, Sklavenarbeit für einen Hungerlohn zu leisten.
Geändert von Yggdrassill (13.07.2011 um 20:57 Uhr)
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Koch lieber hooyb mässig.
Das ganze essen das du da kochst amchst du ja nicht für dich sondern für andere Leute, dann kochste denn ganzen tag und darfst 15x Nudeln mit pasta machen 3x schnitzel und 1 Jägerschnitzel. Also wenn du super gut kochen kannst und nicht als 0815 koch endest(nichts gegen die XD), dann machs
aber ansonsten würde ich es dir abraten:
Miese Bezahlung
Beschisse Arbeitszeiten
Arbeite leiber was gut bezahltes oder so mit guten arbeitszeiten und koch hobby mässig
Das Gehalt eines Kochs beträgt im Durchschnitt 1500 Euro netto im Monat. Es variiert jedoch sehr stark je nach Bundesland, Anstellungsart und Art der jeweiligen Tätigkeit. In der Küche eines Vier-Sterne-Hotels sind in der Regel auch Verdienste über 2000 Euro keine Ausnahme, wohingegen Köche in den neuen Bundesländern in durchschnittlichen Restaurants eher mit einem Gehalt von ca. 1000 bis 1500 Euro auskommen müssen. Auszubildende erhalten in der Regel zwischen 800 und 1000 Euro Lohn
Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.
Dietrich Bonhoeffer
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Ich hab es selber nicht gemacht (was ich inzwischen bereue), aber prinzipiell ist es in meinen Augen immer eine gute Idee, nach dem Abi erstmal 'ne Ausbildung zu machen, um mal was anderes gesehen zu haben.
Und warum nicht Koch? Dass der Job stressig ist, haben ja die anderen schon zur Genuege betont, aber gerade wenn man hinterher sowieso plant, zu studieren, kann man sich sowas ja mal fuer 3 Jahre antun.
Wenn du dich uebrigens sowohl fuer Erdkunde als auch Physik interessierst, kann ich dir die Geophysik nur waermstens empfehlen. Ist quasi ein Physikstudium mit geologischem Bezug.
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Prinzipiell finde ich ist es eher eine gute Idee, nach dem Abi erst mal ein Studium zu machen, weil einen auch Ausbildungsbetriebe wie der deutsche Staat mit Studium lieber mögen.
mfg
Jesus haut Odin
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Die meisten Schilderungen hier decken sich mit den Erfahrungen eines freundes. Der hat auch nach einem Jahr die Lehre bei einem Sternekoch abgebrochen, weil er dem Stress nicht gewachsen war und auch des öfteren mit Tellern und Pfannen beworfen wurde.
Er hat dann Schreiner gelernt und kocht heute leidenschaftlich und verdammt gut nur so zum Spaß.
Besonders beeindruckend und erschreckend finde ich die Schilderung von Liana
Mer hale Pol
Wär ich ein Huhn, wär ich eine Legende
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 Zitat von Bubbles
hätte ich erstmal etwas im Bereich Erdkunde / Physik studiert
Wenn du die Möglichkeit hast zu studieren und dich deine Eltern auch noch dabei unterstützen, ist das sicher besser, als Koch zu werden.
Allerdings ist Erdkunde/Physik eher brotlos, es sei denn, du hast vor, Lehrer zu werden. Würde dir nicht auch ein Studium Spaß machen, das dir später bessere Berufsschancen bietet? Ich Vollidiot hab mal Linguistik studiert - war zwar hochinteressant, aber mangels Berufsschancen (absolut null) musste ich das Studium dann hinschmeißen und mir eine Arbeit suchen. Besser also gleich ein Studium wählen, das dich einerseits interessiert, dich aber andererseits auch deinem Wunschberuf nahebringt.
Du hast aber bis zum Abi noch genug Zeit, solltest dir also nicht zu viel Stress machen . Beobachte mal in Ruhe deine Interessen, vielleicht kommen ja noch welche dazu?
Bei Gelegenheit kannst du ja mal gucken, ob es in deiner Nähe nicht so etwas wie eine Berufsberatung gibt, vielleicht bringt dich das auf Ideen - da ist vielleicht ein Beruf dabei, an den du bisher noch gar nicht gedacht hast.
Geändert von Untoter Scavenger (14.07.2011 um 12:45 Uhr)
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 Zitat von untoter-scavenger
Allerdings ist Erdkunde/Pysik eher brotlos, es sei denn, du hast vor, Lehrer zu werden.
Ist das so? Ich meine mit einem Physikstudium kann man doch was anfangen, oder?
...mud
Verlass dich auf jemanden und du bist verlassen, das ist eben so!
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 Zitat von ängstlicher mud
Ist das so? Ich meine mit einem Physikstudium kann man doch was anfangen, oder?
Doch natürlich! Wenn man z.B. einen technischen Beruf (Elektro-, Kommunikations-, Medizintechnik oder so etwas) ergreifen will und man sich schon im Studium in diese Richtung spezialisiert, hat man sicher sehr gute Chancen, einen interessanten und gut bezahlten Job zu bekommen. In die Forschung zu gehen, wäre natürlich auch möglich, aber da wimmelt es nicht gerade von freien Stellen.
Ich wollte Physik ganz sicher nicht als brotloses Studium abtun, sorry! Aber gerade Physik ist eines der Studien, bei dem man m.E. von Anfang an eine Idee haben sollte, wo es nachher hingehen soll. Wenn man Physik nur aus Verlegenheit studiert und nicht aus echtem Interesse, bleibt einem am Ende nur die Karriere als Physik-Lehrer (vor allem würde ich Physik nicht unbedingt in Verbindung mit Erdkunde studieren, sondern eher mit EDV oder so).
Geändert von Untoter Scavenger (14.07.2011 um 12:51 Uhr)
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In Kürze kann ich dir dann von meinen Erfahrungen berichten. Ab 01.08 fange ich eine Ausbildung bei einem 4-Sterne Hotel an. Die Hotelkette hat Standorte in ganz Deutschland und darüber hinaus auch noch einige im europäischen Ausland.
Ich habe im Zuge meiner Bewerbung schon mal 3 Tage Probe gearbeitet. Eines kann ich sagen: der Job ist physisch sehr hart. Besonders im Sommer können in der Küche schonmal tropische Temperaturen vorkommen.
Das Umfeld ist, zumindest in meinem Fall, sehr ansprechend und sachlich. Darüber konnte ich mich nicht beschweren.
Insgesamt ist das Hotel vordergründig für Tagungen vorgesehen, weshalb auch viel Vorarbeit notwendig ist.
Ich habe mich hauptsächlich für das Hotel entschieden, weil es mir später gute Perspektiven bietet und als hervorragender Ausbildungsbetrieb bekannt ist.
Eines noch: überleg es dir gut, ob du das ganze auch wirklich willst. Und arbeite irgendwo mal zur Probe, um auch Praxiserfahrung zu sammeln. Denn die ist, zumindest meiner Ansicht nach, einfach unverzichtbar.
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