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  1. Beiträge anzeigen #1
    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline

    Es gibt Dinge, die sollten vergessen bleiben...

    Es war mitten in der Nacht gewesen, als Sanata ihnen in der Hölle erschien. Nicht erscheinen im Sinne von Materialisieren oder Erscheinen, aber doch mit solch leisen Schritten die Höhle betreten, dass es beinahe so schien. Es hatte noch nicht Mitternacht geschlagen, doch die Dunkelheit hatte bereits den Raum vor der Höhle erfasst und Marvin hatte mit seinem Schüler ein Feuer entzündet, dass in der Gegenwart der Hexe an Helligkeit zu verlieren schien und sich unter dem Wind beugte, der plötzlich die Höhle durchzog. Sie war ein beinahe unheimlicher Anblick. Das Gesicht gezeichnet von vielen Lebensjahren, vielleicht mehr als ein Mensch leben sollte, die Augen auf unnatürliche Art pechschwarz, die Haare trotz des Alters noch in glänzendem Schwarz, kein Anzeichen von grau. Der Körper war komplett in eine lange weißgraue Robe gehüllt, die nicht viel von der Gestalt darunter preisgab, doch man sah auch so, dass die Frau sichtbar dürr sein musste.

    Ihre Stimme half nicht den Eindruck zu ändern, leicht kräzend und dabei doch beständig war sie unüberhörbar, unignorierbar durchdringend und unangenehm im Ohr, als sie davon sprach, was sie für Marvin tun könnte. Sie erzählte von einem Land, das nichts anderes war als Marvins Gedächtnis. In diesem Land gäbe es Gefahren, keine Frage, denn viele Gefahren hatte Marvin überstanden und in seinem Gedächtnis behalten. Doch es befanden sich auch Truhen dort, unscheinbar aussehend, mit geschlossenem Deckel, doch nicht zugesperrt. In diesen Truhen könne Marvin sein Gedächtnis finden, seine verlorrene Zeit, es klang perfekt.

    Doch sie verlangte sein gesamtes Gold. Marvin hatte einiges bei sich und händigte es ohne ernsthaftem Zögern aus. Es war ein hoher Preis, ein verdammt hoher, doch mit welchen Größen sollte er den ungleich höheren Wert seiner Erinnerungen aufwiegen? Mit welchen Skalen messen? Nein, es musste so sein. Marvin konnte ohnehin nicht sagen, womit er es verdient hatte.

    »Wir werden später über eine Bezahlung für Deine Ausbildung reden müssen.« sagte Marvin zu Suri, den die Hexe bis dahin ignoriert hatte. »Wie komme ich in dieses ... "Land"« fragte Marvin, wieder an Sanata gewandt.

    »Legt euch schlafen, ich werde einen Zauber wirken, der euch beide dorthin bringt. Eure Körper werden hier schlafend liegen, sie werden nicht an Hunger oder Durst leiden, für Sicherheit vor Tieren kann ich nicht garantieren. Doch wacht der Geist in solchen Welten im Normalfall auf, wenn er spürt, dass sein Körper in Gefahr ist.«

    Im Normalfall... schoss es Marvin durch den Kopf. »Oder wir legen uns schlafen und ihr werdet uns die Kehle durchschneiden.« erwiderte er.

    »Warum sollte ich? Ihr habt mir doch bereits euer gesamtes Gold gegeben, und das ohne Feilschen« erwiderte die Hexe. Marvin willigte ein, mit einem flauen Gefühl im Magen zwar, doch er willigte ein.

    ***

    Marvin und Suri wachten in einem Wald auf. Er kannte diesen Wald, doch der Himmel darüber war ungewohnt grau. Es verwunderte Marvin, dass er sich an diesen Wald sofort erinnerte, er war nicht naturverbunden genug um Wälder, die er ewig nicht gesehen hatte, an ein paar Bäumen wieder zu erkennen. Andererseit, er war in seinem eigenen Gedächtnis, wenn er sich an Dinge hier nicht erinnerte, an was dann? Auf einmal huschte ein Mann an ihnen vorbei. Er sah Marvin zum verwechseln ähnlich, doch etwa zehn, fünfzehn Jahre jünger.

    Dabei ist es vielleicht ein wenig mehr als fünf Jahre her, als ich hier ankam, hier am Hofe Onars. Ich bin alt geworden...

    So begann Marvins Reise in seine eigene Vergangenheit, in sein eigenes Gedächtnis, auf Gedeih und Verderb.
    Geändert von Marvin (02.07.2011 um 08:47 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #2
    Drachentöterin Avatar von Anne Bonny
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    Anne Bonny ist offline
    Erschöpft sank die Piratin auf ihr Bett. Sie hatte tagelang nach Sarpedon gesucht. Ganz Setarrif hatte sie auf den Kopf gestellt, viele Leute nach ihm gefragt und sich schließlich in der Taverne, in der er angeblich eine ganze Zeit lang ausgeholfen hatte, ein Zimmer genommen. Wie viele Tage oder besser gesagt Nächte sie nicht geschlafen hatte wusste sie nicht mehr. Das war wohl auch der Grund warum sie gleich einschlief und auch noch genau in diesem Moment zu träumen anfing.

    Ob es nun wirklich ein Traum war oder sie einfach noch mal die Augen aufschlug? Niemand wusste das so genau. Annes Bett gegenüber saß eine alte Dame in einem Schaukelstuhl. Dame war wohl nicht das richtige Wort. Sie glich mehr der alten Gamila, einer alten Piratin, die Käptn Greg groß gezogen hatte. Zumindest war die Anzahl ihrer Falten und die Art wie sie das Haar trug sehr ähnlich, bis darauf das Gamilas Haar schon längst grau war.

    "Gamila? Du bist es doch nicht wirklich?", fragte Anne schlaftrunken.
    "Nein, mein Name ist Sanata und ich habe eine Aufgabe für dich. Komm mit mir."
    Anne sträubte sich dagegen der alten Frau die Hand zu reichen.
    "Nein, ich gehe nicht mit dir solange ich nicht weiß worum es geht."
    "Das kann ich dir noch nicht sagen... nur so viel: Du kannst einem Freund helfen!"
    "Wirklich? Ist es vielleicht Sarpedon?"

    Die Alte lächelte und reichte Anne erneut die Hand. In der Hoffnung, ihre Suche würde nun endlich ein Ende haben, streckte sie immer noch auf dem Bett liegend ihre Hand aus und es wurde dunkel um sie. Das Gefühl ähnlich dem in einem Wasserstrudel gefangen zu sein, schwebte sie ins Nirgendwo. Ob es sich wohl so anfühlte wenn die Magier sich teleportierten?

  3. Beiträge anzeigen #3
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    Gedächtniswärter ist offline
    Einmal mehr schritt er durch die ihm bekannten Gefilde dieses Raumes. Dieses beinahe endlosens Raumes, so endlos wie das Gedächtnis eines Menschen, mehr war es auch nicht. Er war sein ganzes Leben hier, falls es ein Leben war, er war sich bewusst, dass er nur hier existierte und das es eine andere Welt gab, die die Menschen als real bezeichneten, doch für ihn war das hier die einzige Welt und damit konnte er leben, falls es ein Leben war...

    Sein ganzes ... Dasein hatte er mit einer Aufgabe zugebracht, das Gedächtnis dieses Mannes zu hüten. Er erlebte viel also hatte der Gedächtniswärter Arbeit, er musste Eindrücke filtern, unwichtiges aussortieren, Wichtiges in verschiedene Kategorien unterteilen, je nachdem wie lange sie wohl für den Mann, dem er diente wichtig sein sollten. Der Gedächtniswärter war immer der Überzeugung seine Aufgabe gut zu erledigen, bis an diesen unheilvollen Tag, als sein Besitzer und Gebieter in diese Welt kam, nicht als purer Teil einer Erinnerung, nein, er selbst war in sein eigenes Gedächtnis gereist, er war in dem Wald, den er noch von Onars Hof kannte, der Gedächtniswärter blinzelte und stand neben ihm.

    »Lauf du Narr, lauf!« sagte er Marvin, er war ein Teil dessen Bewusstsein, dessen Gedächtnisses, doch seine Aufgabe war es über das Gedächtnis zu hüten, und zwar für das Beste für Marvin und das war es diesmal ihn dazu zu bringen dieses Gebiet zu verlassen.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline
    »Lauf du Narr, lauf!« sagte eine Stimme, reflexartig drehte Marvin sich um. Neben ihm stand plötzlich ein alter Mann, gehüllt in eine blaue Robe. Das Gesicht vom Alter in Falten gelegt und mit einem langen weißen Bart. Marvin konnte schwören, dass er noch vor einem Moment noch nicht dort stand. Doch in seiner leicht gebückten Haltung, leicht auf einen langen Stab lehnend, machte der Mann nicht den Eindruck, besonders schnell zu sein.

    »Warum sollte ich laufen?« erwiderte Marvin. »Das ist mein Gedächtnis, also...«

    »Ich weiß, was es ist, ich bin der Hüter dieses Gedächtnisses und als solcher rate ich Dir zu gehen, diese Welt zu verlassen. Es ist Dein Gedächtnis, doch es ist nicht Deine Welt, Deine Anwesenheit verheißt nichts Gutes.« unterbrach ihn der alte Mann. Er schien über Marvins Anwesenheit ernsthaft besorgt zu sein.

    »Warum kann ich mich in meinem eigenen Gedächtnis nicht umsehen?« fragte er.

    »Das Gedächtnis ist eine komplizierte Sache, was wird vergessen, was wird erinnert, was kommt aus welchen Gründen zu welchen Zeitpunkten plötzlich wieder aus der Welt des Vergessenen herauf, das alles sind komplexe Vorgänge, die ihr Menschen nicht versteht.« sagte der Gedächtniswärter. »Wie seid ihr überhaupt hierher gekommen?«

    »Eine Hexe hat uns hergebracht, ich bin auf der Suche nach einem Teil meines Gedächtnisses, wenn Du der Hüter bist, kanns Du mir sicherlich helfen. Ich suche die Jahre dich ich verloren habe, mehr als zwei müssten es sein, die dürften doch kaum zu übersehen sein.«

    Der Gedächtniswärter erstarrte, sein Gesicht nahm eine ungesund wirkende weßie Färbung an.

    »Sie ist es, natürlich, wie konnte ich ihre Macht übersehen. Ich muss gehen, ich muss sehen, ob sie noch mehr anrichtet. Höre mir zu Marvin, oder Marvin Oradoros Sapiens, auch wenn Du Deinen mittleren Namen schon längst vergessen hast. Du hast diese Dinge aus gutem Grund vergessen, ich kann dir nicht sagen warum, es ist gegen meine Bestimmung als Gedächtnishüter. Doch glaube mir, Du willst nicht wissen, was Dir in diesen zwei Jahren wiederfahren ist.« mit diesen Worten verschwand der alte Mann.

    »Doch das will ich, das will ich von ganzem Herzen...« murmelte Marvin in die nun leere Luft vor ihm hinein.

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    Drachentöterin Avatar von Anne Bonny
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    Anne Bonny ist offline
    Plötzlich war es still.
    Kein Rauschen des Wassers, aber auch nicht das Stimmengewirr aus dem Gastraum der Taverne, dass Anne vernommen hatte als sie einschlief. Und diese Sanata war auch nicht da.

    Die Piratin schaute sich um. Wo war sie bloß gelandet? Dort hinten unterhielten sich zwei Personen. Nein, drei. Etwas unsicher wegen der ungewohnten Umgebung, aber immer noch voller Hoffnung der besagte Freund könnte der blonde Pirat sein, ging sie auf die Gestalten zu. Einer von ihnen, der in der blauen Robe und mit dem langen weißen Bart, der fast bis zum Boden reichte, suchte das Weite.

    "Hallo, könnt ihr mir vielleicht sagen wo ich hier bin?" fragte Anne die beiden Männer. Erst nachdem sie die Frage gestellt hatte erkannte sie den einen der beiden. Es war der Waffenschmied aus Nordmar. Wie war noch gleich sein Name? Sie versuchte sich zu erinnern. Marvin.

    "Marvin? Bist du es?"

    Der Waffenschmied nickte und erklärte dass er nach seinen Erinnerungen suchte und Anne ihm unter Umständen dabei helfen könnte. Sie verstand das nicht. Noch nicht.

    "Aber wie soll ich dir dabei helfen? Wir haben uns doch nur einmal für den Waffenhandel in Nordmar getroffen, oder erinnerst du dich auch daran nicht mehr?"

    Anne setzte sich auf eine Bank. Die war plötzlich da und dahinter eine Scheune und neben der Bank ein großer Baum, der Schatten spendete. Gegenüber eine Taverne. Halt, das war ja Onars Hof... Dann konnte sie in die Taverne hinein schauen. Dort war Tobi und er erteilte Marvin gerade eine Auftrag nach Khorinis zu reisen und ihm eine weiße Hose und ein blaues Jacket zu besorgen. Hey, das hatte er an jenem Abend getragen als sie sich endgültig ineinander verliebt hatten. Warum? Anne wollte sich gar nicht an Tobi erinnern. Eigentlich ging es um Marvin und nicht um sie.

    "Wie dem auch sei. Ich will dir gern behilflich sein. Sag mir einfach wie." zwinkerte sie ihm zu, immer noch auf dieser Bank sitzend.

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    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline
    Und da waren sie plötzlich drei. Marvin hatte zuerst schon befürchtet nicht einmal seinen Schüler auf diese Reise mitnehmen zu können und ihn deswegen alleine im Weißaugengebirge zurückzulassen. Eine unangenehme Vorstellung. Doch auf das was danach geschah, war er absolut nicht vorbereitet gewesen. Wie hätte er auch?

    Eine Frau erschien. Aus dem nichts. Wobei sie zumindest damit nicht die Erste war.

    Die Frau kam ihm bekannt vor. Sie war eine schöne Erscheinung, etwas kleiner als Marvin, mit langen schwarzen gelockten Haaren. Auf einmal stach Erkennen in ihre dunkelbraunen Augen. Sie erkannte den Weißhaarigen und als er ihre Stimme vernahm, kam auch seine Erinnerung zurück. Es war Anne, er kannte sie nicht ernst zunehmend, sie hatten sich zufällig gesehen, weil Tobi vor langer Zeit bei ihm in Nordmar Waffen bestellt hatte und sie ihn begleitet hatte. Es waren keine zwanzig Worte gewesen, die sie gewechselt hatten.

    »Aber wie soll ich dir dabei helfen? Wir haben uns doch nur einmal für den Waffenhandel in Nordmar getroffen, oder erinnerst du dich auch daran nicht mehr?« fragte Anne, wie könnte man an ihrer Stelle auch nicht leicht verwirrt sein. »Wie dem auch sei. Ich will dir gern behilflich sein. Sag mir einfach wie.« endete sie mit einem Zwinkern und erfreute damit Marvin. Er kannte diese Frau kaum, sie wusste nicht genau wo sie war und auch nicht warum und doch hatte sie sich ohne Umstände bereit erklärt ihm zu helfen.

    »Um ehrlich zu sein, viele Deiner Fragen kann ich nicht beantworten. Wie Du mir helfen kannst? Soweit ich weiß, gibt es auch hier Gefahren aus meinen Erinnerungen und ich glaube mit Dir an unsere Seite haben wir da viel gewonnen. Aber es stimmt, wir kennen uns kaum, warum Sanata Dich hierher gebracht hat, ist mir ein Rätsel.« sagte Marvin, als ihm plötzlich klar wurde, dass er falsch begonnen hatte. »Du weißt wahrscheinlich noch gar nicht genau wo wir sind. Ich bin mir offen gesagt selbst nicht ganz sicher, doch laut der Hexe ist dies ... ja mein Gedächtnis, all meine Erinnerungen, projiziert in eine andere Welt, die sich doch nur aus Stücken der unsrigen zusammensetzt, zumindest teilweise. Der alte Mann, den Du vielleicht noch gesehen hast, behauptet der Hüter meines Gedächtnisses zu sein. Er ist nicht begeistert von meiner Ankunft.« Marvin seufzte leicht. »Ach, ich habe noch nicht einmal gesagt, warum ich genau überhaupt in meine eigene Erinnerungen reise. Ich schätze etwa ein Jahr nach unserem Treffen ... ist etwas passiert, ich kann es nicht sagen. Tatsache ist von etwa ein Jahr nach besagtem Treffen bis vor etwa ein, zwei Monaten stand für mich die Welt still. Ich habe keine Erinnerung daran, absolut nichts. Ich habe zwei direkt aufeinanderfolgende Erinnerungen, eine in Nordmar, die nächste in Argaan, dazwischen eine Lücke von wahrscheinlich mehr als zwei Jahren. Diese Lücke hoffe ich hier zu schließen und ich bin froh Dich an meiner Seite zu wissen.«

    So war die Gruppe ein Stück größer geworden, bereits drei Leute und wer weiß, vielleicht würden es bald mehr ... Eine Bewegung in seinem Augenwinkel stach ihm ins Auge, er konnte nicht sagen warum, doch gehörte sie nicht zu seiner Erinnerung. Er blickte sich um. Er erblickte eine junge Frau, vielleicht zwanzig. Sie hatte eine eher zierliche Figur. Ihre tiefschwarze Robe konterkarierte ihre ansonsten helle Erscheinung durch ihre langen blonden Haare und ihr blasses Gesicht, aus dem ihre dunkelblauen Augen um so mehr hervorstachen. Sie schaute ein wenig verwirrt, auch sie wusste offenbar nicht genau, wo sie warum war. Es schien so als wären sie vier geworden.
    Geändert von Marvin (03.07.2011 um 09:55 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #7
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Was war geschehen? Ruckartig - aber doch nicht so schnell wie bei einer normalen Teleportation, wie Lucia sie kennen gelernt hatte - wurde sie mit Leib und Seele an diesen Ort gebracht. Von der alten Frau war weit und breit keine Spur und wirklich recht fand sie sich hier nicht. Wo war sie? Setarrif schien in weiter Ferne. Wie magiebegabt war die Hexe, wenn sie einen Menschen an einen Ort bringen konnte, von dem sich Lucia nicht einmal sicher war ob er wirklich existierte. Doch das waren alles nur reine Spekulationen und taten nichts zur Sache, als ihr urplötzlich drei Gestalten näher kamen. Drei völlig unbekante Personen näherten sich langsam der adeligen Magierin, die ebenfalls verwirrt gerade aus lief. Sie kannte augenscheinlich keiner der drei Persönlichkeiten und so fragte sie, als sie sich ausreichend genähert hatte: "Hallo? Wer seid Ihr? Wo bin ich?". Lucia müsste sich in diesem Moment völlig irretiert und verwirrt angehört haben, sie hatte keine Ahnung was diese Hexe für ein Spiel mit ihnen spielte - aber vermutlich gehörten die drei Menschen ebenfalls dazu. Die inneren Hoffnungen beschränkten sich derzeit jedoch nur darauf, dass sie hoffentlich keine Gegenspieler waren...

  8. Beiträge anzeigen #8
    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline
    »Hallo? Wer seid Ihr? Wo bin ich?« eine berechtigte Frage, die die junge Frau stellte. Marvin erklärte also ein weiteres Mal die mysteriöse Vorgeschichte dieses verwirrenden Zusammentreffens. Die junge Frau stellte sich als Lucia von der Berg vor. Damit war sie die erste in diesem Abenteuer, die Marvin überhaupt nicht kannte. Ein weiteres Mal verwunderte Marvin die Willkürlichkeit mit der Sanata ihm offenbar Hilfe zusandte.

    Marvin wollte gerade die Stimme heben, als die Gegend um sie herum verschwand, erst der Wald, dann der Rest von Onars Hof. Plötzlich standen sie auf einer weiten grauen Fläche, mehrere Hügel erstreckten sich im Blickfeld, im Westen erhob sich ein Gebirge, doch bevor Marvin die Umgebung genau beobachten konnte, fiel ihm eine Bewegung auf, etwas kam mit ungelenken Bewegungen auf sie zu.

    »Was ist das?« murmelte Marvin

    »Das sind Monster, die das Gedächtnis bevölkern, sie entstehen aus schlechten Erinnerungen, wenn der Mensch versucht sie zu verdrängen oder zu bekämpfen.« ertönte die Stimme Sanatas aus dem Nichts. Es war eine annähernd humanoide Kreatur, doch bewegte sie sich gebückt und leicht hüpfend vor. Es hatte keinerlei Haare am Körper und hatte eine ungesunde grüne bis türkisblaue Farbe. Als sie begann näher zu kommen, sah man, dass sie scharfe Klauen und spitze Zähne hatte.

    »Damit fangen dann wohl die Gefahren an.« sagte Marvin und zog sein Schwert.

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    Veteran Avatar von Evander Sanatras
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Evander Sanatras ist offline
    Verwirrt blickte sich der Jüngling um. In der Nacht hatte Evander von einer alten Frau geträumt die nach ihm gerufen hatte. Sie hatte ihn aufgefordert ihre Hand zu greifen was dieser nur widerwillig getan hatte. Nun war der Jüngling an diesem Ort und wusste nicht im geringsten wo er sich befand. Geschweige denn ob man hier wirklich sicher war.

    Allein in dieser Welt musste der Jüngling feststellen, dass es sich hier um eine Traumwelt handeln musste. Denn er konnte schlecht in wenigen Minuten auf einen Hof kommen der sich nicht einmal auf Argaan befand. Und seine Ahnung wurde bestätigt als sich die Umgebung veränderte. Nun befand er sich auf einem Feld auf dem sich mehrere Hügel erstreckten.

    Als dieser ein wenig herumgelaufen war, fand Evander eine annähernd humanoide Gestalt die keine Haare und eine gebückte Körperhaltung hatte. Erst als der Jüngling sich dem Wesen näherte bemerkte dieser, dass es eine ungesunde grüne Hautfarbe hatte und es fing an auf ihn zu zu hüpfen. Als es der Lehrling erreicht hatte, sprang es Evander an und versuchte ihn zu erwürgen. Von Panik ergriffen versuchte der Schwarzhaarige den Griff zu brechen, was ihm schließlich auch gelang. Schnell sprang er auf und versuchte das weite zu suchen. ,,Das ist ein Alptraum.“ keuchte der Jüngling und rannte weiter. Erschöpft blieb dieser nach einer weile stehen und sah sich um, hinter ihm waren nun 3 von diesen Kreaturen die ihm ans Leder wollten. Evander schüttelte entsetzt den Kopf und stürmte weiter.

    Nach einer weile konnte der Jüngling in der Ferne eine kleine Gruppe ausfindig machen. ,,Wenn das wieder solche Kreaturen sind nehm ich einen Ast und erschlage diese Biester.“, murrte Evander und nach ein paar Metern erkannte der Schwarzhaarige Lucia in Begleitung von fremden Leuten.

  10. Beiträge anzeigen #10
    Drachentöterin Avatar von Anne Bonny
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    Anne Bonny ist offline
    Marvin suchte also seine Erinnerungen, die ihm abhanden gekommen waren. Anne fand welche die sie nicht finden wollte und dann kamen noch diese nackten grüntürkisen Wesen, die ganz sicher nicht kuscheln wollten. Noch war die Piratin in einer Entfernung zu ihnen, das sie endlich mal wieder ihren Bogen benutzen konnte. Zu lange schon hatte sie ihn unnütz auf dem Rücken mit sich herum getragen. Komisch sie konnte sich gar nicht erinnern, die Waffen mitgenommen zu haben, als Sanata sie mit in den Strudel gerissen hatte. Auf jeden Fall waren sie jetzt da und Anne legte den Pfeil an, zielte und traf das Monster. Es tat einen Knall und übrig blieb ein Häufchen Asche. Seltsam... dachte sie , wenn alle Gegner hier in seiner Erinnerung so leicht zu bekämpfen sind, haben wir ein leichtes Spiel. Erneut legte sie einen Pfeil an, zielte auf den Kopf des Monsters, das hinter dem Neuankömmling hinter her lief. Sie ließ das Pfeilende los. Dieses Mal machte der Pfeil kein bisschen Schaden und hatte zudem noch die Folge dass das Vieh plötzlich zu wachsen anfing. Anne schluckte, schmiss ihren Bogen auf die Erde und zog ihren Piratensäbel. Ob Marvin ihr wohl helfen würde? Oder vielleicht die dunkel gekleidete Zauberin? Der junge Mann schien noch nicht so viel Erfahrung zu haben im Kampf gegen Monster. Er schaute etwas ängstlich, zumindest kam es Anne so vor.

    "Marvin zeig mal was du mit dem Schwert drauf hast!"

  11. Beiträge anzeigen #11
    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline
    Das war sie also. Sanata. Eilig ging Trilo in seinem Versteck noch einmal die Notizen und Informationen durch, die er über die Abtrünnige hatte. Es war nun bereits 12 Jahre her, dass sie der Bruderschaft den Rücken gekehrt hatte, obwohl sie ein eigentlich recht hohes Tier war. Ihr magischen Fähigkeiten sind recht speziell, aber dafür sehr sehr kraftvoll. Sie war eine sogenannte Traumgängerin. Was genau dies bedeutete konnte der ehemalige Ritter nur ahnen. Angeblich konnte sie andere Leute in kürzester Zeit in Schlaf versetzen und auch Einfluss auf eben diese Traumwelt nehmen. An und für sich nichts wovor Trilo sich fürchten würde, wäre da nicht der Haken des Aufwachens. In einer Traumwelt, welche von Sanata beherrscht oder zu stark beeinflusst wurde, entschied sie, wer wieder aufwachte. Unter Umständen also auch gar nicht mehr... Wäre ein unschönes Ende...

    Doch wie sollte er seinen Auftrag ausführen und sie zur Strecke bringen, wenn sie einen auf Distanz einschläfern konnte? Er musste sie irgendwie schnellstmöglich in den Nahkampf zwingen und sie dann unschädlich machen. Diese Überlegung war auch der Grund wieso er sich nun etwa vier Meter über einem Höhleneingang, ihr Unterschlupf wie er vermutete, befand und einen günstigen Moment abwartete um sie von oben aus anzugreifen. Ein kleiner Sprung für ihn, der Tod für Sanata.Nach etwa gefühlten acht oder neun Stunden, es waren vielleicht maximal drei, war es auch soweit. Sie war gerade damit beschäftigt irgendein Wildtier auseinander zu nehmen und achtete daher kein Bisschen auf seine Richtung. Ansonsten war sie eine sehr aufmerksame alte Hexe, wenn man sich ihrer äußerst wachsamen Augen bedachte. Was als nächstes geschah war eindeutig in die Rubrik 'höhere Gewalt' ein zu ordnen...

    Kaum befand sich Trilo auch schon in der Luft für kurze Zeit um seine gezogene Klinge im Leib der Alten zu versenken, da richtete diese sich gerade auf und stolperte beim Weggehen und entkam so dem tödlichen Schwert. Selbiges hob mit voller Wucht auf den blanken Gebirgsstein. Kaum hatte Sanata begriffen was geschah, da griff sich auch schon nach einem langen Stock um sich damit offensichtlich zur Wehr zu setzen. Trilo hingegen rollte seitwärts in ihre Richtung und war gerade dabei einen zweiten Streich zu führen als... er plötzlich von irgendetwas am Hals getroffen wurde. Andererseits traf der Auftragsmörder auch sein Ziel mit einer flüssigen Bewegung. Nur um dann zu sehen wie die Hexe grinsend sich in einen Dunstschleier auflöste. Eine Illusion!
    Mit Müh und Not konnte er sich noch zum Höhleneingang umdrehen und dort Sanata stehen sehen, bevor das Schlafgift seine volle Wirkung entfaltete und er in sich zusammen sackte.

    Sanata hingegen stand währenddessen seelenruhig in der Höhle, ihr Blasrohr fest umklammert. Sie hatte schon längst den Eindringlich mitbekommen und hatte daher absichtlich eine Illusion ihrer selbst nach draußen geschickt, damit Trilo in die Falle ging. Jetzt, da der Angreifer im Land der träume war, konnte sie in aller Ruhe zu ihm hinüber gehen und herausfinden wer ihn geschickt hatte.
    Beinahe gemütlich hockte sie sich neben den Schlafenden und legte ihre kalten Hände an seine Schlefen. Das Gedankenlesen begann...

    Es war eine trostlose Einöde, in welcher sich Trilo befand. So weit das Auge reichte nur karges, totes Land. Rote Erde. Schwarze Wolken. Dunkelblaue Blitze zuckten über den Himmel und ließen hier und da große Flecken aus Finsternis erspähen wo sie den Boden erhellten. Trilo wusste wo er war. Dies war das Land Beliars... damals, als er starb, war er schon einmal hier gewesen und hatte Jahrzehnte gegen Dämonen, Geister und den eigenen Wahnsinn gekämpft. War er also tot?
    "Soso, das ist also einer der größten Alpträume des großen Hexenmeisters Trilo ya Torese."
    Es war Sanata die da sprach. Doch woher kam diese Stimme? Sie war einfach da. Überall und nirgends zugleich. Einfach nur omnipräsent.
    "Sanata? Zeig dich du Hurenweib!"
    "Wozu? Du bist in deinen eigenen Ängsten gefangen. Du bist für niemanden mehr eine Gefahr! Verende jämmerlich in deinen eigenen Träumen!"
    Er war also in einer Traumwelt? verdammt! Sie hatte ihn also wirklich erwischt! Aber immerhin war er nicht tot. Und solange er lebte, konnte er auch etwas ausrichten. Nur wie? Er musst nachdenken. Wenn dies ein Traum war, dann konnte er ihn doch irgendwie beeinflussen, oder? Immerhin war es sein Traum.
    "Darüber brauchst du dir überhaupt keine Gedanken zu machen. Du wirst hier nicht mehr lang sein. Nur solang bis ich heraus gefunden habe, wer oder was du bist und wer dich schickt. danach kommst du in eine andere Traumwelt, ohne jegliche Kontrolle oder Einfluss auf deine neue Welt. Du bist machtlos, Wurm!
    Und nun zeig mir wer dich schickt. war es die Bruderschaft?"

    Bilder zuckten am Firmament auf. Bilder von Abraxas, Asgar und einigen anderen Leuten aus der Bruderschaft der Wissenden. Aus dem Hexenzirkel. Bilder von Aufträgen durch Abraxas und deren Durchführung. Bilder von Asgar wie er ihm lehrte seine Willenskraft zu stärken. Bilder von dem einen Abend als Abraxas ihn fast umbrachte.
    "Abraxas also? Hm, das ist schlecht. Aber wie ich sehe mögt ihr euch genauso wenig. das reicht mir. Und nun, viel Spaß beim ewigen Schlaf..."
    Plötzlich brach alles um ihn herum ins ich zusammen und er fiel. Er fiel einfach zusammen mit den tausenden von Scherben aus geträumter Realität in ein endloses Loch. Doch zu Trilos Entsetzen schnitten ihm die Scherben große klaffende Wunden in seinen Körper sobald sie ihn berührten. Eine Explosion an Schmerz machte sich breit. es war alles viel zu real und zu gefühlsbewegend um ein Traum zu sein. Wie mächtig ist dieses Weib?! Im nächsten Moment verdrehten sich die Scherben beim Fallen zu langen Stäben und zwei riesigen Platten und hielten danach gezielt auf Trilo zu, was eine Welle der Angst durch seinen Körper jagte. war dies sein Ende? Getötet im eigenen Traum? War dies überhaupt möglich? Unklar, aber er würde es wohl früher als ihm lieb war herausfinden.

    Aber dem war nicht so. Kurz bevor sie ihn zermalmt hätten ordneten sich die Gebilde um ihn herum zu einem Käfig an. Die Platten wurden durch unzählige Stäbe miteinander verbunden und wechselten dann ihre Farbe in einen bekannten Grauton. Stahl... Nun saß er also in einem großen stählernen Käfig und fiel wohl den Rest seiner Existenz lang einfach nur in eine endlose Tiefe. was auch immer in Sanatas Kindheit schief gelaufen war, dass sie solche Horrorszenarien aufrufen konnte, es musste etwas wirklich übles gewesen sein. Und just in diesem Moment schlug der Käfig auf einem Boden aus Schwärze auf und hämmerte den ohnehin schwer verletzten Leib des Hexers gegen den Boden. Selbst das Brechen von Knochen klang sehr vertraut und real. Barmherzige Ohnmacht umfing ihn. Wo er auch immer nun war. Es würde verdammt lang dauern hier weg zu kommen, sofern er es überhaupt schaffte, denn er merkte wie man ihm langsam seine magische Macht und auch seine Lebenskraft entzog. Dieser Käfig war das schlimmste was sich Trilo vorstellen konnte. Vermutlich gerade deswegen saß lag er jetzt wohl bewusstlos auch in eben solch einem Käfig...

  12. Beiträge anzeigen #12
    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline
    Marvin hatte offenbar einige üble Dinge erlebt, denn einige dieser Kreaturen waren wirklich übel. Der erste starb nachdem er von einem Pfeil Annes getroffen wurde. Doch war im Moment zuvor ein schwarzhaariger junger Mann zu ihnen geeilt, hinter ihm drei weitere dieser komischen Kreaturen im Schlepptau. Anne traf einen weiteren von ihnen mit einem Pfeil, doch dieser wurde in der Folge nur ein Stück größer und ließ sich sonst nicht weiter beeindrucken.

    Mit erhobenem Schwert rannte Marvin an dem schwarzhaarigen Jüngling vorbei, der offenbar nicht vorhatte zu kämpfen, Anne hinter ihm. Drei gegen zwei. Marvin erreichte die erste Kreatur, die reflexartig nach ihm schlug, er wich mit einer Rolle an der Kreatur vorbei aus und hieb mit seinem Schwert in dessen Kniekehlen. Mit einem markerschütternd Schrei in schmerzend hoher Stimmlage ging die Kreatur in die Knie und wurde im nächsten Moment von Marvin geköpft. Sofort wandte er sich dem nächsten Gegner zu und holte zum Hieb aus, doch im selben Moment durchfuhr die Kreatur ein Säbel von hinten nach vorne durch die Brust. Anne war schneller gewesen.

    »Unangenehme Viecher.« stieß Marvin aus. »Offenbar gibt es hier ein paar unangenehme Erinnerungen.« Er ging zu dem neuesten Mitglied der Gruppe, der fünfte und erklärte ihm, wo er war und was hier geschehen sollte. Es war ein weiteres Rätsel, warum ausgerechnet dieser junge Mann in sein Gedächtnis geschickt wurde, da er laut eigener Aussage als Kämpfer keine Hilfe sein würde. Doch das war ein Rätsel, dass wohl nur die Zeit und die Hexe, die sie herhergebracht hatte, lösen konnten.

    »Okay, das ist mein Gedächtnis und ich sage trotzdem gerade heraus, ich kenne mich hier nicht aus. Mein Gefühl sagt wir sollten in Richtung des Gebirges das aufbrechen, doch kann ich nicht genau sagen, was uns erwartet. Ich weiß nicht wer von euch warum hier ist, doch seid euch gewiss, es tut mir leid, dass ihr mit hier reingezogen werdet. Ich dachte diesen Weg würde ich alleine gehen müssen. Ich hoffe ich kann mich dafür irgendwann auch nur halbwegs angemessen revanchieren, doch zuerst sollten wir aus meinen Erinnerungen herauskommen und ich fürchte dazu müssen wir alle die Aufgabe erledigen, die ich eigentlich mir auferlegt habe. Es tut mir wirklich Leid.« endete Marvin. Er war selbst nicht von den Worten überzeugt, doch wusste er nichts besseres zu sagen und Leid tat es ihm wirklich.

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    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline
    Ein neuer Tag. Zumindest soweit man in dieser Welt von einer ernst zunehmenden Zeitrechnung sprechen konnte. Es gab keinen Tagesablauf, es gab meist nicht einmal eine Sonne. Diese tauchte nur selten für kurze Zeit auf und symbolisierte damit wahrscheinlich die wenigen Momente, in denen Marvin die Sonne ganz bewusst wahrgenommen hatte. Meist jedoch gab es nur ein offenbar quellenloses allseits gleichartiges Dämmerlicht, das ihm und wohl auch dem Rest der Gruppe auf das Gemüt schlug.

    Ob es nun ein neuer Tag war oder nicht, zumindest hatte die Gruppe zwischendurch gerastet und soweit es in diesem Lichte ging ein wenig geschlafen. Natürlich mit Wachen, schließlich hatten sie die Feindseeligkeit dieser Welt bereits zu spüren bekomme. Marvin hatte die erste Wache übernommen und saß lange in Gedanken bevor Anne ihn ablöste. Der Gedanke soviele unbekannte und unschuldige Menschen hier zu haben, machte ihm schwer zu schaffen. Schließlich konnte niemand sagen, was ein Tod in dieser Welt für Folgen haben würde. Natürlich konnte es sein, dass der Körper desjenigen dann einfach aufwachte, wie aus einem Traum, doch konnte man es wissen? Marvin hoffte den Gedächtniswärter wieder zu sehen, dieser müsste über solch ein Wissen verfügen.

    Am nächsten Tage oder was auch immer, brachen sie wieder auf, wieder weiter in Richtung Gebirge. Alles was sie über ihr Ziel wussten, war, dass es dort wohl Truhen gab, in denen Marvin seine Erinnerungen finden würde. Doch wo sich diese befanden war ein ungelöstes Rätsel und Marvins Beschluss Richtung Gebirge zu gehen, war eigentlich schon eine Verzweiflungstat. Doch würden sie es schon bald erreichen und dann, hoffte er, würde diese Lücke sich zu füllen beginnen. Ob es wohl noch mehr Menschen in diesen ... Traum ... in diese Parallelwelt ziehen wird? schoss es Marvin durch den Kopf, niemand hatte gesagt, die Rekrutierung seiner Helfer durch Sanata wäre beendet, doch er würde es wohl oder übel auf sich zukommen lassen müssen...

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    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline
    Na nu? Wo war er denn nun plötzlich hier?
    Ein wenig wackelig auf den Beinen richtete sich Stylios auf. Stöhnend wurde der Rücken durchgestreckt und die Arme kreisen gelassen. Dröhnende Kopfschmerzen machten sich im Schädel des Orkjägers breit. Seltsam diese Träume. Gerade war er noch irgendwo anders gewesen, das hätte er bei allen Ahnen schwören können! Nun war die Erinnerung an den ersten Teil dieses seltsamen Traumes irgendwie verblasst.
    Seufzend drückte Stylios die Daumen in die Schläfen und begann mit dem Versuch, die hämmernden Schmerzen einfach wegzureiben. Vergeblich. Dieser blöde Traum wirkte zusehends wie der Nachklang eines Festabends in der Taverne des Hammerclans...und da fiel es ihm wieder ein! Vor wenigen Augenblicken, so kam es dem Clankrieger jedenfalls vor, hatte er noch von einer warmen Schänke geträumt: Der Geruch von Rauch und Met, im Rausch dahin gegröhlte Lieder, hübsche Frauen mit üppigen...Bei Beliar! Wenn das hier ein Traum war, wo waren dann die hübschen Mädels? Scheiß Träumerei!

    Mit einem üblen Fluch auf den Lippen nahm Stylios die Daumen von den Schläfen und rückte seine verrutschten Schulterplatten zurecht. Während er so gewohnheitsmäßig den Sitz seiner schweren Rüstung überprüfte, kam ihm die Eingebung, dass er nun schon gerne mal wieder aufwachen würde. Kein Met, keine süßen Mädchen. Dieser Traum war nicht träumenswert. Auch diese ganze Umgebung hier...Stylios sah sich um. Die ganze Welt um ihn herum war in einen ungewöhnlichen Graustich gehüllt. Graue Hügel, graue Berge. Da hatte ihm das Bild der Taverne besser gefallen. Hoffentlich würde Rod ihn bald aufwecken. Sicherlich hatte Stylios das Treffen mit dem Paladin in der Martkschänke bereits verpennt und Rod würde ihn jeden Moment mit einem Wasserschwall und seinem Paladinlachen wecken.
    Der Orkjäger schloss die Augen, lehnte den Kopf in den Nacken und streckte die Arme aus. Aufwachen, aufwachen...
    Nichts geschah.
    " Verdammter Orkdreck! Beliar verfluchte Schei...!" Zu fluchen und zu schimpfen würde ihn auch nicht aufwecken. Mit einem müden Seufzer bückte sich Stylios nach dem länglichen Stoffbündel, das die ganze Zeit schon zu seinen Füßen lag, und hob seine Habe auf. Bisher hatte er für dieses Schmuckstück seiner Ausrüstung noch keinen Platz in seinem Wehrgehänge, aber das würde sich bald ändern. Jeder Schmied in Thorniara würde sich dafür prügeln, um für Stylios einen Auftrag erledigen zu dürfen. Mit dem Entschluss, die in diesem Traum leicht begehbare Traumwelt noch ein wenig zu erkunden, schulterte der Nordmann das lange Bündel und machte sich auf den Weg in Richtung der hohen Berge. Vielleicht sollten diese ja Nordmar imitieren und mit etwas Glück standen dort die Chancen auf Met und Weiber besser, als in diesen grauen Hügeln.

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    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Lucia von der Berg ist offline
    Verwundert darüber das Evander Sanatras plötzlich in dieser Gedankenwelt anzutreffen versuchte sich Lucia ein Bild über diese Kreaturen zu machen. Lange genug dafür blieben sie allerdings nicht am Leben, denn die Frau mit dem Bogen sowie Marvin kämpften gegen die Biester. Sie hinterließen keinen anschaubaren Leichnam sondern verschwanden plötzlich. Was war das hier für eine Welt?
    Der Schwertkämpfer wusste auch nicht wo sich die Gruppe befand, obgleich es seine Gedanken waren. Er ließ sich einzig und allein von seinem Gefühl leiten und dieses Gefühl ließ alle gemeinsam in Richtung Gebirge aufbrechen. Auf der Suche nach seinen Erinnerungen hatte die Hexe nun also auch zwei Beliaranhänger in diese Welt geholt. Steckte ein tieferer Sinn dahinter?
    Einen richtigen Tagesablauf gab es in dieser Welt nicht, dennoch hatte die Gruppe etwas geschlafen. Insgesamt herrschte in dieser Welt eine düstere Atmosphäre, was eventuell damit zusammen hängen könnte das man die Sonne hier eher selten zu Gesicht bekam.

    "Marvin? Was glaubt Ihr im Gebirge zu finden?" fragte die Grafentochter, als sie sich dem grübelnden Schwertkämpfer näherte..

  16. Beiträge anzeigen #16
    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline
    Bin ich hier wirklich richtig? Verirre ich mich nicht in meinen eigenen Erinnerungen? Wurde ich vielleicht betrogen? Was wenn Sanata gerade nichts anderes tat, als irgendein beliarisches Ritual mit meinem Körper vollführt oder anderes? Habe ich vielleicht all diese Menschen hier in die Verdammnis geschickt? Werde ich jemals finden, wonach es mich sehnt? Werde ich hier ...

    »Marvin? Was glaubt Ihr im Gebirge zu finden?« hörte er die Stimme der zierlichen Frau, die in ihrer schwarzen Robe unbemerkt zu ihm aufgeschlossen hatte, Lucia war ihr Name gewesen. Er zuckte deutlich zusammen, als sie ihn aus seinen Gedanken riss, fing sich jedoch gleich.

    »Wenn ich das so genau sagen könnte. Die Hexe Sanata, deren Bekanntschaft Ihr ja wahrscheinlich zumindest im Traume gemacht habt, sagte mir, ich würde hier in dieser Welt meiner Erinnerungen Truhen finden können. In diesen Truhen soll, in welcher Manifestation auch immer, meine verlorrenen Erinnerungen zu finden sein. Warum ich gerade auf diese Berge hier zusteuere kann ich nicht sagen, ich hoffe einfach, dass mein Gefühl sich in meinen Erinnerungen ein wenig auskennt. Störrt euch ...« Marvin blieb schlagartig stehen, eine Gestalt geriet in sein Blickfeld. Kann es denn wahr sein?

    Der Gruppe kam ein Mann entgegen, schwer gerüstet und doch kam Marvin die Gestalt merkwürdig bekannt vor. Es muss Einbildung sein, nach so vielen Jahren ... Doch er war es, als der bis gerade noch Fremde aufblickte, wusste Marvin es sofort. Es war Stylios. Marvin eilte ihm entgegen und umarmte ihn in einer ihm sonst vollkommen unbekannten Explosion von Wiedersehensfreude.

    »Marvin! Dich in meinem Traum zu sehen, ist wahrhaft eine Überraschung.« sagte Stylios.

    »Ich fürchte, da muss ich Dich enttäuschen. Das ist kein Traum, auf jeden Fall nicht deiner.« erwiderte Marvin und erzählte ihm die gesamte Geschichte, von seinen verlorrenen Jahren und seiner Aufgabe nach ihnen zu suchen. Und dass er keine Ahnung hatte, wer warum hier war. »Genug von mir.« endete Marvin »Wie ist es dir ergangen, alter Freund, wir haben uns wahrhaft lange nicht mehr gesehen, zumindest nach meinen Erinnerungen.« Und die Truppe zog weiter Richtung Berge, die sie wahrscheinlich schon bald erreicht haben würden.

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    Drachentöterin Avatar von Anne Bonny
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    Anne Bonny ist offline
    Anne hatte die zweite Wache übernommen, aber es geschah nichts weiter in der Nacht. Keine Monster und keiner der anwesenden schlafwandelte. Die Piratin hätte sowieso nicht schlafen können und machte sich Gedanken darüber wie man wohl ein Stück des Gedächtnisses wieder finden könnte.

    Das Gebirge. Warum gingen sie dorthin? Egal wie lange Anne darüber nachdachte gab es für sie nur zwei Möglichkeiten. Entweder war das Gebirge symbolisch für besonders wichtige Erinnerungen, der Gipfel sozusagen, oder was durchaus möglich wäre, weil sie seinerzeit in Nordmar stattgefunden haben? Als Anne ihn zuletzt gesehen hatte war er ein angesehener Waffenschmied im Hammerclan gewesen. Was sollte er für einen Grund gehabt haben den Clan oder gar Nordmar für immer zu verlassen.

    Am nächsten Tag, Anne war wohl doch eingenickt, denn außer ihr waren schon alle bereit um weiter zu marschieren. Naja besser gesagt sie unterhielten sich. Marvin erklärte dieser dunklen Magierin etwas von Truhen in denen er wohl seine Erinnerungen wiederfinden sollte. Vielleicht hatte sich Anne mit ihrer Vermutung das Gebirge hätte etwas mit Nordmar zu tun getäuscht.

    "Hey wenn es um Truhen geht, kann ich vielleicht helfen sie zu öffnen. Allerdings nur wenn sie nicht magisch verschlossen sind."

    Anne biss sich auf die Zunge, denn die Magierin konnte das ganz sicher auch und sogar noch besser als sie. Trotzdem fänd sie es sehr spannend das Schloss einer solchen Truhe zu knacken.

    Weiter ging es noch nicht, denn Marvin hatte scheinbar einen alten Kameraden wieder getroffen, der noch keine Ahnung hatte das er nicht träumte sondern in Marvins Gedächtnis herum spazierte. Wo war da aber der Unterschied?

  18. Beiträge anzeigen #18
    Veteran Avatar von Evander Sanatras
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Evander Sanatras ist offline
    Sie waren auf dem Weg ins Gebirge und noch immer wusste der Jüngling nicht was er hier zu suchen hatte. Immerhin hatte der Lehrling Lucia wieder getroffen doch mit den anderen hatte dieser bisher kein Wort gesprochen. Vielleicht lag es daran, dass er sie nicht kannte oder einfach nur in seinen Augen Fremde waren. Doch wenn Lucia mit ihnen sprach mussten es wohl Freunde sein.

    Doch nun hatten sie Rast gemacht und der Jüngling streckte Erschöpft die Beine aus, es war schon eine seltsame Welt, die Wesen und dann die Umgebung die sich manchmal veränderte. Der Jüngling seufzte:,, Ich möchte wieder in die wirkliche Welt zurück. Da versucht mich wenigstens ein Ork oder ein Wolf zu töten und kein Traumwesen.“ Dann blickte dieser Lucia an und fragte:,, Was machen wir eigentlich genau hier?“

  19. Beiträge anzeigen #19
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    "Marvin meinte, diese Hexe hätte ihn in seine eigene Gedankenwelt geschickt um herauszufinden, was in den letzten 2 Jahren passiert ist.." antwortete die adelige Magierin dem Jüngling. Wenigstens ein bekanntes Gesicht war hier anzutreffen, wenn auch unter merkwürdigen Umständen. Vorher war noch einer zu der Gruppe gestoßen, den Marvin wohl von früher kannte. "Und er glaubt in irgendwelchen Truhen, wovon eine möglicherweise im Gebirge steht, findet er in irgend einer Art und Weise diese verlorenen Gedanken wieder..." fügte Lucia noch lächelnd hinzu und setzte sich zu Evander. Welche Möglichkeiten gab es für die ganze Gruppe in dieser Traumwelt hier wohl? Genau genommen entsprach hier nichts der Wirklichkeit, was Lucia leicht seufzen ließ..

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    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline
    Endlich war er wieder bei Bewusstsein, sofern man dies so bezeichnen konnte in einer Traumwelt eines Fremden. Immernoch war der Hexer in seinem stählernen Käfig gefangen, doch umgab ihn nun nicht mehr pure Finsternis sondern Gestein. Offenbar war er unter der Erde. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er überhaupt das Gestein erkennen konnte. Einige Fackeln waren um seine neue Behausung herum aufgehängt und erhellten einen kleinen teil der Umgebung. Scheinbar befand er sich in einer Art Höhle in dessen Ende er sich befand, da überall nur Wände zu sehen waren bis auf eine Seite wo ein langer Gang zu liegen schien. Wie lang konnte Trilo nicht sagen, da schon nach nur wenigen Metern die Fackeln nichts mehr erleuchteten. Theoretisch konnte direkt dahinter auch wieder eine wand sein und ihn so in eine große Falle einschließen in welcher ihm langsam die Luft zum Atmen ausging. Aber in solch einer Situation half kein Pessimismus. Irgendwie musste er hier raus. Doch wie? Seine Magie war immernoch nicht zurück gekehrt.

    "Hallo? Ist da jemand?!
    Sanata! Bring mir wenigstens Nahrung!"
    Brauchte man überhaupt Essen und Trinken in Träumen? oder Schlaf? Dies würde wohl noch eine lange Odyssee werden, da dem Hexer absolut gar nichts einfiel was er nun ausrichten konnte...

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