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  1. Beiträge anzeigen #81
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline
    Sobald der laute Knall und das Rumsen einer durch Fleisch, Knochen und Holz fetzenden Kanonenkugel ertönt war, hatte sich Stylios in Bewegung gesetzt. Mit lautem Kriegsschrei schwang er sich über eine hüfthohe Truhe hinweg und stürmte mit erhobener Axt auf die beiden Kanoniere zu. Panik stand den zwei Blindfischen ins Gesicht geschrieben! Eine wirkliche Waffe trug keiner von ihnen und Zeit reichte bei weitem nicht aus, eine neue Kugel in den Höllenschlund der Kanone zu laden. Einer der beiden Todgeweihten hielt mit beiden Händen eine Brechstange umschlossen, während der andere zitternd einen morschen Holzknüppel vor sich hielt.

    " NORDMAR!" Brüllte Stylios, als er die Brechstange des rechten Piraten laut scheppernd mit seiner Axt zur Seite schlug und in der selben Bewegung dem gerade ausholendem verbliebenem Ganoven mit seiner freien Hand einen kräftigen Schlag mit dem Handrücken verpasste. An der Schläfe getroffen, taumelte dieser ein paar Schritte zurück, während sein Kumpane bereits den kalten Stahl der doppelklingigen Axt zwischen seinen Rippen spürte.
    " Grüß mir die Seelenfresser!" Raunte der Clankrieger dem Sterbenden, der in wenigen Augenblicken in Beliars Reich einfahren würde, zu und befreite mit einem Ruck und einem schmatzenden Geräusch die Klinge aus dem Körper des Piraten. Ohne zu zögern wandte sich Stylios nun wieder dem anderen Kanonier zu. Den auf ihn zuschnellenden Keulenhieb ließ der schwer gerüstete Nordmann an seiner linken Schulterplatte abprallen und stieß dem Piraten ohne zu zögern den Dorn am Kopf seiner Axt durch das Kinn in den Schädel. Augenblicklich verpuffte der Körper des Feindes und von dem Keulenschwinger blieb keine Spur zurück. Der Lagerraum war geräumt und gesindelfrei!
    " Bald wird hier unten `ne deftige Feier steigen. Wir sollten weiter nach oben, die Kanonen feuern noch immer. Vorher machen wir der Bande aber noch Feuer unter dem Hintern und zünden denen die Planken unter den Füßen an. Eine kleine Ablenkung wird uns und unseren kämpfenden Freunden da draußen sicherlich gut tun." Schlug Stylios vor und steckte seine seltsamerweise fleckenlose Axt zurück ins Wehrgehänge. Nach diesem Scharmützel hätten die beiden Klingen eigentlich voll mit dem roten Lebenssaft sein müssen!
    Ohne auf die Antwort des Feuerfußes zu warten, eilte Stylios durch die Halbfinsternis des Lagerraumes und suchte nach seinem Bündel.

  2. Beiträge anzeigen #82
    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline
    Und dieses Arschloch hat mir immernoch nicht seinen Namen verraten!
    Sich langsam wieder aufrappelnd schlurfte der Hexer dem Nordmarer hinterher. Selbiger faselte irgendetwas von Feuer als Ablenkung. An sich keine schlechte Idee, wäre da nicht der Umstand, dass sie selbst inmitten des brennenden Schiffes standen. Ganz davon abgesehen, dass Trilo spontan nichts sah, womit man ein Feuer hätte entfachen können. Außer vielleicht dem Feuerstein in seiner Gürteltasche, aber der Clankrieger hatte offenbar schon eine andere Idee, da dieser vor zwei Fässern stehen geblieben war und vor sich hin grinste.

    "Du hast mir immernoch nicht deinen Namen... ist das Öl?! Wenn ja, dann weiss ich was du vorhast und ich weiss nicht ob mir das gefällt mich weiterhin hier drinnen aufzuhalten, wenn du einmal das ganze Schiff angezündet hast..."

  3. Beiträge anzeigen #83
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline
    " Naja..." Stylios setzte ein schelmisches Grinsen auf und trommelte mit den Fingern auf dem Deckel eines der beiden Fässer. Das Schiff schien riesengroß zu sein und niemand konnte ahnen, wie viele traumwandelnde Geisterpiraten es noch auf diesem Kahn gab. Klar war nur, dass die Kanonen schleunigst ausgeschaltet werden mussten, bevor Marvin außerhalb des Schiffes noch drauf ging und sie womöglich allesamt in dieser verfluchten Welt gefangen blieben.
    " Ich für meinen Teil weiß genau, dass es für mich noch nicht an der Zeit ist, zu meinen Ahnen zu gehen. Das große Lied über meine Heldentaten ist noch nicht fertig gedichtet." Fuhr der Nordmann fort und begann damit, mit dem Dorn seiner Axt ein Loch in den Wand des Fasses zu bohren. Sein Paket hatte er zunächst an eine nahe Kiste gelehnt.
    " Was dich angeht: Vielleicht schaffst du es ja wieder, mit deiner verdorbenen Magie den Besuch bei deinem Herrn hinauszuzögern. So langsam wünsche ich mir sogar, dass du es vielleicht schaffst." Während des Sprechens hatte sich Stylios daran gemacht, das Öl über möglichst viele Kisten und Truhen zu kippen. Das würde ein Feuer geben, dass selbst die Einwohner des Hammerclans während ihres Feuerfestes neidisch machen würde!
    Mittlerweile hatten sich Stylios und der Hexenmeister Trilo, genau, so war sein Name gewesen, in sicherer Entfernung zum Ölteppich aufgestellt.

    " Und nebenbei: Ich bin Stylios vom Hammerclan!" Sprach der Orkjäger und warf eine Öllampe, die er aufgelesen hatte, auf die dunkle Lache.

  4. Beiträge anzeigen #84
    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline
    Stylios also. Klingt wie ein Schwuler... Naja was solls.
    Das Feuer breitete sich rasant entlang der Lachen aus und erhellten in kürzester Zeit den gesamten Laderaum des Schiffes. Es war wirklich ein beachtliches Feuerchen was sich da anbahnte, zumal es bisher nur ein paar Kisten und tendenziell eine Seite des Rumpfes anzündete. was jedoch weder Trilo noch Stylios ahnten, war, dass es noch mehr Ölfässer gab. versteckt hinter anderen Kisten und Truhen zwar, aber nah genug um mit einem der Kanonen ebenbürtigen Gedonner in die Luft zu fliegen und das Feuer quer durch den gesamten raum zu verteilen. es folgten noch drei weitere Explosionen von denen die letzte die mit Abstand verheerendste war.

    "Stylios... hast du das so beabsichtigt?"
    Leicht ungläubig deutete der Hexer mit dem Zeigefinger auf eine nach oben katapultierte Kanone welche soeben durch die Decke geschossen war und ein riesiges Loch in die Planken riss. das ganze nur um kurze Zeit später einige Meter weiter wieder nach unter zu klatschen und dem Boden soweit erneut zu setzte, dass dieser nachgab und ein großer teil der nächstes Etage nach unten sackte. Immerhin mussten sie keine Leiter mehr suchen, da sich die große herab gestürzte Platte in der Schräge befand und somit den weg nach oben freigab. Dummerweise gaben die ebenso herab gestürzten und wundersamer weise noch fitten Piraten vom Stockwerk darüber weniger bereit willig Platz.
    "Noch mehr Ideen? Du bist zwar wahnsinnig, aber effektiv. Also mehr davon!"

  5. Beiträge anzeigen #85
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline
    Jetzt muss es wohl schnellen gehen, dachte sich Stylios und umfasste mit der linken Hand das grobe Tuch, das seinen Schatz umschloss. Dem Hexerchen Trilo antwortete er noch nicht, bereitete er sich doch gerade in Gedanken auf das Kommende vor. Dies war also der Ort, wo die Welt zum ersten Mal das unaufhaltbare Gleißen des neuesten Werkes der großen Schmelze Nordmars kennen lernen würde.
    Die Piraten, die sich auf wackligen Beinen auf dem herabgesackten Boden der zweiten Etage breit gemacht hatten, mit wenigen Blicken abmessend, riss Stylios das Tuch fort und warf es in die Flammen. Bläulich schimmernd und das Licht der Flammen in tausend Farben widerspiegelnd wurde das große Schwert empor gehalten. Es war ein Anderthalbhänder. Eine mächtige Waffe, die eines großen Kriegers würdig war. Solch eine Klinge war die größte Ehre, die einem Mann des Nordens zuteil werden konnte.

    " Folge einfach mir und meiner Lady!" Sprach der Clankrieger grinsend und stürmte an Feuer und Rauch vorbei auf die breite Rampe zu. Dem ersten Piraten, der in Todessehnsucht nach vorne gesprungen war und sich Stylios in den Weg gestellt hatte, durchschlug der Orkjäger den Säbel, die Rüstung und den Arm. Wie eine Seifenblase verpuffend verschwand das erste Opfer seiner Waffe aus reinstem magischen Erz.
    Die Gegner der Rampe mussten schnell zur Seite gefegt werden, um den Weg in rauchfreie Ebenen frei zu machen. Es würde eine Weile dauern, bis die Flammen sich bis zu den Kanonen und den restlichen Piraten vorgefressen hatten und bis dahin wollte Stylios möglichst weit weg von dem modrigen Schiff sein!

  6. Beiträge anzeigen #86
    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline
    Marvins Fantasie beunruhigte ihn selbst ein wenig, er hatte über Schiffe gescherzt und im nächsten Moment raste wirklich eines durch ... ja durch das Haus. Stylios und Trilo waren ins Innere des Schiffes gelangt, während der Rest der Gruppe draußen gegen die Unmengen an Piraten kämpfte. Marvin konnte nicht genau sagen, was in dem Schiff vorging, aber spätestens als eine Kanone durch die Schiffsdecke flog, war er sich sicher, dass dort drinnen keine Däumchen gedreht wurden, höchstens abgehackt.

    Marvin konnte nicht sagen, wie lange das Schlachten dauerte, würden diese Kerle bluten, hätte es wahrscheinlich für einen kleinen Teich gereicht, gäbe es Leichen, hätte man daraus wahrscheinlich eine kleine Mauer bauen können ... gut, dass es das alles nicht gab, wäre wahrlich eine Riesensauerei in seinem schönen Haus gewesen. Irgendwann kehrte jedoch Ruhe ein, beinahe schlagartig kamen keine Piraten mehr auf sie zu, es sprangen keine mehr von Deck in die Ruinen der Hütte, doch er hörte noch immer Lärm aus dem Inneren des Schiffes.

    Kurz entschlossen, griff er nach einem der Seile, an dem sich einige der Piraten vom Schiff heruntergelassen hatten, andere waren einfach gesprungen, und zog sich auf Deck. Ohne zu sehen, ob ihm die anderen folgten, stieg er vom Deck aus eine Etage tiefer, dort sah er bereits mehrere Piraten, die sich jedoch nicht für ihn interessierten. Die beiden Männer vor ihnen, die sich durch ihre Reihen mehrere Meter weiter vorne schlachteten, schienen offenbar von größerem Interesse. Verständlich. Bis jetzt zumindest.

    »Ich komme euch entgegen, passt also auf, wen ihr niedermetzelt!« rief Marvin und im selben Moment fiel ihm wieder ein, dass Trilo wegen des Schiffes gedroht hatte, ihn zu verprügeln, doch dafür war keine Zeit. Durch seinen Ruf von seiner Existenz bewusst geworden, stürmten die Piraten am nächsten zu ihm, mit erhobenen Waffen und lautem Geschrei auf ihn los. Okay alter Freund, auf ein weiteres Mal. dachte er sich und hieb die Erzklinge in nacktes Fleisch, dass kurz darauf verschwand. Einer geschafft ... noch viele andere zu erledigen...

  7. Beiträge anzeigen #87
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Die Situation war von einer Sekunde auf die andere eskaliert. Marvin gab den Vormarschbefehl an und scherzte über Schiffe und nach wenigen Sekunden kam tatsächlich ein riesiges Schiff auf das Haus zu! Als wäre dies nicht genug rammte dieses riesige Schiff die Holzhütte und baute sie zu einer wundervollen Ruine um. Alle Gruppenmitglieder versuchten sich - mal wieder - in Sicherheit zu bringen und schienen diese Gedankenwelt jetzt erst richtig zu verfluchen. Unnormale Kreaturen, seltsame alte Männer und Hexen, Boden der Leute in sich hinein saugt und jetzt das! Und natürlich musste es noch schlimmer kommen, ein Schiff was die Träumenden beinahe zerquetscht hätte langte natürlich nicht aus - nein - es musste schlimmer werden. Auf einmal gab es ein lautes krachen - urplötzlich feuerten mehrere Kanonen in Richtung Hütte und Umgebung. Niemand aus der Gruppe war noch sicher. Ers tviel später hatte Lucia Zeit das prachtvolle Schiff zu beobachten, mit der riesigen hölzernen Galisionsfigur und den zwei Kanonenreihen. Wie viele wohl dort waren? Die Zeit zum zählen besaß' hier wohl niemand, doch anhand der Kugeln die plötzlich angeflogen kamen müssten es mindestens dreihundert gewesen sein.

    Während also Stylios und Hexenmeister Trilo ins innere des Schiff begaben, warteten die anderen draußen.
    Piraten! Anne Bonny müsste sich mittlerweile wie zuhause gefühlt haben, würden diese Verrückten nicht plötzlich mit ihren Waffen auf die Anwesenden los gehen. Jeder schien sich irgendwie zu verteidigen und Beliar sei Dank half ihr mittlerweile wieder ihre Schattenflamme, zumindest um einige der Piraten auszuschalten. Effektiver jedoch waren die Waffen, die Marvin und Anne beispielsweise führte. Um Evander machte sich die Grafentochter einige Sorgen, denn sie wusste nicht einmal wo er zu dieser Zeit abgeblieben war.
    Irgendwann waren die Sorgen - von einem Moment zu einem anderen - beendet und keiner dieser Piraten kamen mehr von Deck gesprungen und auf sie zu gerannt. Ruhe kehrt ein, zumindestens hier draußen denn im Schiff war immer noch Kampfeslärm zu hören. Ob Trilo und Stylios wohl große Probleme hatten? Marvin packte sich schnell eines der Seile, welches die Freibeuter vorher benutzt hatten und schwang sich an Deck um den beiden Kämpfern zu helfen. Der Rest der Gruppe blieb vorerst stehen - sollten sie ihnen folgen?

  8. Beiträge anzeigen #88
    Drachentöterin Avatar von Anne Bonny
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    Anne Bonny ist offline
    Anne hatte von dem Zeitpunkt an, als das Piratenschiff in die Hütte einfuhr, keine Macht mehr über ihren Körper gehabt. Wie versteinert stand sie da und musste zusehen wie Trilo und Stylios allein sich in den Kampf stürzten. Zuerst hatte niemand gewusst, dass es sich um Piraten handelte. Auch unter Piraten gab es Unterschiede, besonders solche die von irgendwelchen Hexen erschaffen worden waren. Anne hätte so gern gekämpft, aber sie konnte nicht. Sie fühlte sich wie gelähmt. Sie konnte noch nicht mal etwas sagen, nur darüber nachdenken warum die Hexe nicht wollte, dass sie sich ebenfalls in den Kampf stürzte.

    "Dann lass mich raus, aus diesem Chaos!!!" schrie sie in Gedanken Sanata an, denn wenn einer das konnte dann sie. Ob sie das gehört hatte? Es dauerte nämlich eine Weile bis Anne plötzlich wieder Gefühl in ihren Armen und Beinen spürte und der Bann der höchstwahrscheinlich auf ihr gelegen hatte, aufgelöst worden war.

    "Mist!"

    Nicht das sie froh darüber war sich wieder bewegen zu können, aber naiver Weise hatte sie ein wenig gehofft. Sanata würde sie vielleicht doch in die Starrifer Taverne zurück schicken. Leider war dem nicht so und deshalb schnappte sie sich ebenso ein Seil und schwang sich an Deck des Schiffes. Diese Kanone musste sie sich unbedingt anschauen.

  9. Beiträge anzeigen #89
    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline
    Marvin hatte schon lange nicht mehr einen solchen Kampf gehabt. Durch die Enge des Schiffes und den Kisten als zusätzliche Einengung der Kampfbreite konnten die Piraten ihre Überzahl nicht einsetzen und ohne diesen Vorteil hatte Marvin die Oberhand. Diese Piraten schienen keinerlei ernstzunehmende Kampfausbildung zu haben, sie schwangen einfach ihre Waffen wild umher und schrien dazu laut. Marvin hingegen hatte Kampfkunst gelernt und gelehrt. Immer wieder fuhr seine treue Erzklinge durch Fleisch, das kurz darauf verschwand, Marvin bewegte sich dabei kaum vorwärts um den Platzvorteil nicht zu verlieren.

    Dann fiel ihm ein, woher diese Erinnerung wohl kam. Es war der Überfall auf sein Heimatdorf, dem Tag an dem praktisch sein gesamter Bekanntenkreis und der ohnehin kleine Rest seiner Verwandtschaft starb. Er war eine Zeit lang Gefangener dieser Piraten und konnte erst auf Khorinis fliehen. Wahrscheinlich war das eine Art der Aufarbeitung dieser Erinnerung, doch dieses Mal konnte er kämpfen, sehr zum Leidwesen der angreifenden Piraten. Was wohl Anne Bonny als Korsarin über all das hier dachte? Doch man konnte Piraten definitiv nicht in eine Schublade stecken, er hatte zuviele gute Freunde unter den Piraten auf Khorinis.

    Marvin streckte einen weiteren Gegner nieder, als plötzlich keiner mehr vor ihm stand. Im selben Moment kam Anne Bonny hinter ihm den Abstieg herunter. Stylios und Trilo hatten noch Gegner vor sich, also machten sich die Beiden auf, ihnen zu Hilfe zu eilen.

  10. Beiträge anzeigen #90
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline
    Unter lautem Krachen durchbrach die Spitze des Schwerts die Planken des Decks. Die mächtige, magisch schimmernde Waffe fraß sich ein ganzes Stück in das Holz und musste bereits in die untere Eben hineinragen. Der Körper des am Boden liegenden Traumpiraten hatte sich bereits wieder in Luft aufgelöst.
    Seufzend zog Stylios die Klinge aus den zersplitterten Holzbrettern und stützte sich anschließend müde auf seine Waffe. Schweißtropfen liefen seine Wange hinab und verfingen sich in seinem getrimmten Bart. Es herrschte eine brütende Hitze mittlerweile an Deck des Schiffs. Riesige Stichflammen züngelten durch das Achterdeck und versammelten den Bereich um das große Ruder in ein Flammenmeer. Auch konnte Stylios durch seine Stiefel hindurch spüren, dass der Boden unter ihm immer heißer wurde. Das Feuer musste sich im Geschoss unter ihm ausgebreitet haben und mittlerweile allmählich seine gierigen Finger nach dem Deck ausstrecken. Dichter, dunkler Rauch hüllte die Umgebung ein.

    " Zeit zu verschwinden..." Murmelte der Clankrieger und fuhr sich über die nasse Stirn. Die Hitze wurde allmählich unerträglich. Unter den Fellen und seiner schweren Rüstung waren die hohen Temperaturen umso unerträglicher. Sollte er sich vielleicht von ein paar der Trophäen verabschieden? Ein Stück Eiswolfsfell mehr oder weniger...Nein, die Biester hatte er selbst erjagt, von den Fellen würde er sich so schnell nicht trennen.
    " Heyda Marvin, hee Hexenbengel, wir müssen hier weg!" Rief Stylios und winkte den anderen beiden Kämpfern auf den Deck. Mit der blanken Waffe in der Hand lief der Orkjäger auf die Reling am Bug zu, wo hoffentlich immer noch die Seile der Piraten hingen. Ob von der Bande hier immer noch welche an Bord waren, wusste er nicht, doch konnten diese Traumtänzer gerne in den Flammen verrecken. Das man nicht auf fremde Leute mit Kanonen schoss, hatte Stylios ihnen jedenfalls beigebracht!

  11. Beiträge anzeigen #91
    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline
    Dass Stylios den Hexenmeister einfach nur Hexenbengel rief, fand Trilo offenbar nicht halb so amüsant wie Marvin, dem der Begriff aus dem Mund des Nordmanns ein Lächeln abrang. Doch er hatte Recht, alle zusammen rannten sie wieder dem Aufstieg Richtung Deck entgegen. Keinen Moment zu früh. Das Feuer, dass die beiden gelegt hatte, hatte die Struktur des Schiffes offenbar ernsthaft beschädigt, da nur wenige Meter hinter ihnen Teile des Bodens einstürzten und in ein Flammenmeer darunter versanken.

    »Die Ölfässer brennen offenbar schon, aber irgendwo hat dieses Schiff mit Sicherheit auch ein Pulverlager für die Kanonen, wenn wir nicht runterkommen bevor das anfäng zu brennen, dann sind wir schneller von diesem Schiff als uns beliebt!« rief Marvin, Rauch füllte den Raum. »Und am Besten die Luft anhalten, Menschen verbrennen nicht, Menschen ersticken, nur die Leichen verbrennen!«

    Doch sie kamen auf Deck und von dort über die Seile wieder von dem Schiff herunter ohne, dass es eine Explosion gab. Sofort schnappten sie sich den Rest der Gruppe und liefen aus den Resten des Hauses, so schnell ihre Beine sie noch trugen, nach den anstrengenden Kämpfen. Plötzlich gab es hinter ihnen einen lauten Knall und eine Druckwelle drückte die Gruppe zu Boden, Holzsplitter flogen überall durch die Gegend, regneten von oben heraub auf die liegenden Menschen, offenbar hatte das Feuer das Pulverlager erreicht.

    Marvin erhob sich in eine sitzende Position und betrachtete die traurigen Überreste des ehemals großen Piratenschiffes. Überall lagen Teile des Hauses und des Schiffes verstreut herum, manche davon brannten sogar noch. Die Explosion hatte die Asche des bisher Verbrannten aufgewirbelt und in der Luft verteilt, sie sank wieder auf den Boden, alles bedeckend und wirkte dabei beinahe wie ein temporärer Nebel. Ein dystopischer Anblick.

    »Jemand verletzt?« fragte er in die Runde.

  12. Beiträge anzeigen #92
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline
    Ihm war schwarz vor Augen.
    Pulsierender Schmerz hatte Stylios fest im Griff. Seine Glieder waren eingeklemmt, er konnte sich kein Stück rühren. Ein metallener Geschmack lag ihm auf der Zunge. Von seinem linken Arm schoss bei jeder Bewegung eine Welle von Pein in seinen Körper. Was war passiert? War er tot? Alles war dunkel und von einer goldenen Halle und der Festtafel der Helden war nichts zu sehen. Hatte sich der tote Clankrieger in der Abzweigung geirrt?

    Plötzlich hörte Stylios dumpfe Stimmen von jenseits der Dunkelheit zu ihm hallen. Es waren laute Rufe, hektische Schreie. Sollten die tapferen Krieger nicht von Festgesängen und dem Gejohle von Zechern begrüßt werden? Unter lautem Ächzen und Knarren wurde plötzlich die Dunkelheit von Stylios Augen genommen. Überrascht erkannte der Orkjäger Marvin und Sûri, wie sie eine große Holzwand von ihm hoben und zur Seite stemmten. Splitter und Staub rieselte auf Stylios hinab.
    Blinzelnd betrachtete er seine beiden Gefährten. Marvin, der ihn vor Jahren mit als erstes im Hammerclan willkommen geheißen hatte und Sûri, der zur jüngeren Generation der Verteidiger Nordmars gehört hatte. Tot sah keiner von den beiden aus. Überall um sie herum lagen brennende Trümmer. Dunkle Rauchsäulen stiegen in den grauen Himmel hinauf. Auf einmal sprudelten die Bilder des brennenden Schiffs zurück in die Gedanken des Orkjägers. Ach ja!
    " Den Ahnen sei dank! Wenn ich wirklich in die Goldene Halle Innos` eingekehrt wäre, wäre ich sicherlich von zwei so unansehnlichen Gestalten begrüßt worden." Rief Stylios lachend, doch ging sein Gelächter schnell in schmerzvolles Stöhnen über. Mit einem Blick auf seinen linken Arm konnte der Nordmann erkennen, dass eine dicke Metallstange dicht über seinem Unterarmschutz in seinen Arm gedrungen war und ihn durchstoßen hatte. In sickernden Rinnsälen tropfte Blut aus der Wunde.
    " Ich danke euch, Freunde." Meinte Stylios un ernster und versuchte sich schwerfällig aufzurappeln. Die Umgebung um ihn herum glich totalem Chaos. Die Bilder des brennenden Wolfsclans durchfluteten seinen Schädel. Eine Verwüstung solchen Ausmaßes hatte er zuletzt bei dem Angriff des drei Mal verfluchten Drachens erlebt!

  13. Beiträge anzeigen #93
    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline
    Dann geschah etwas Unerwartetes, die dritte und letzte Erinnerung wurde offenbart, doch dieses Mal war es keine Truhe, kein einsamer Gegenstand der Erinnerungen weckte, nein. Dieses Mal spielte sich die Szene schemenhaft vor seinen und offenbar auch vor den Augen aller anderen ab, jeder sollte sehen, wie die glücklichste Zeit in Marvins Leben ein schnelles und grausames Ende fand.

    ***

    Marvin war glücklich, er hatte eine Frau, die er liebte und ein Kind von seinem Blute. Ein Jahr war es inzwischen alt, obwohl Marvin immer noch vorhatte seine alten Freunde in Nordmar zu besuchen, konnte er sich nicht vorstellen, dieses für ihn heilige Eiland endgültig zu verlassen. Er hatte ein Zuhause gefunden, er hatte eine Gemeinschaft gefunden, derer er sich zugehörig fühlen konnte, er hatte eine Frau gefunden, die er liebte und die ihm einen Sohn geboren hatte. Eine Heimat. Es war mehr als er je zu verlangen gewagt hatte. Doch gibt es einfach Dinge, die zu schön sind um wirklich war zu sein.

    Dieses Eiland hatte seine eigene Abart eines Innosglauben, wahrscheinlich waren sie Nachfahren von Innosgläubigen Reisenden vor vielen Generationen und der Glaube hatte sich hier anders entwickelt, als in den ihm von früher bekannten Gebieten. Fanatischer. Marvin, selbst nie irgendeines Gottes Anhänger, wurde zwar akzeptiert ohne ihren Glauben anzunehmen, doch bei manchen, vereinzelten, rief dies, wenn auch bis dahin stillschweigendes, Misstrauen hervor. Marvins Frau war als Eingeborene diesem Glauben treu, versuchte jedoch nie ihren Gatten zu bekehren, so war Marvins Atheismus ein Sonderfall in dieser Gemeinschaft.

    Eines Tages wandelte sich Misstrauen in Feindlichkeit, Feindlichkeit in puren Hass und Hass, Hass in einen Plan.

    Marvins Frau war Heilerin der Gemeinschaft, eine Betätigung für die sie von allen bewundert wurde, denn sie war gut darin. Und doch sollte es ihr Verhängnis werden. Eines Tages kam ein Trupp von der Jagd nach Hause, einer davon schwer verletzt, dem Tod näher als dem Leben, doch Erya schaffte es ihn zu retten. Allerdings konnte er eines seiner Beine auf Grund der Schwere der Verletzung nicht mehr bewegen. Und Marvins Feinde kamen. Sie verstreuten Gerüchte, Lügen, behaupteten, Erya sei eine Hexe, sie habe dem Mann einen Fluch aufgelegt anstatt ihn zu heilen.

    Und die Menschen glaubten ihnen.

    Innerhalb weniger Tage schlug die gesamte Stimmung um, plötzlich hörte man Worte vom Ketzer Marvin und seiner Hexenbraut. Die Leute begannen sie zu meiden, riefen ihnen Schimpfwörter hinterher, drohten ihnen manchmal. Marvin hatte die Ernsthaftigkeit der Situation nie begriffen, er dachte es würde sich wieder normalisieren, erst als es zu spät waren, erst als sie des Nachts in ihr Haus eindrangen und ihn fesselten, seine Frau mehrmals vor seinen Augen vergewaltigten und sein Kind in Fetzen hackten. Die von der Gewalt bewusstlos gewordene Erya fesselten sie auf das Dach des Hauses, Marvin ließen sie, wo er war. Dann steckten sie das Haus in Flammen.

    Marvin konnte sich befreien und aus dem Haus entkommen, doch als er merkte, was sie mit seiner Frau getan hatten, war es zu spät, das Dach stürzte ein und ihr Leib wurde ein Fraß der Flammen. Innerhalb einer Stunde hatte er alles verloren, wofür er geglaubt hatte zu leben. Zornerfüllt, wie er es noch nie gefühlt hatte, griff er sich seine Erzklinge. Es waren nur ein paar Männer gewesen, die den Willen dieses Dorfes ausgeführt hatten, Jäger, gut mit dem Bogen, doch als sie begriffen, wie ihnen geschah, war Marvin schon zu nah und im Nahkampf waren sie ihm weit unterlegen. Marvin schlachtete sie gnadenlos ab. Doch sein Zorn war nicht gestillt. Immer noch von Wut besessen, schnappte er sich ein brennendes Stück Holz, ignorierte den Schmerz und zündete damit eines der Zelte an, in denen die Menschen hier wohnten. Das Feuer griff über, Schreie und der Geruch von verbranntem Fleich erfüllten die Luft. Marvin stahl sich ein Boot und fuhr einfach los. Einfach weg.

    Als er auf Argaan ankam, versank er in Depressionen, Frustration und Verzweiflung ob des Glückes, das er gehabt hatte. Besser geliebt und verloren, als nie geliebt, doch Marvins Schmerz war unerträglich. Bis er eine Frau traf, die ihm versprach, sie könnte ihn von seinen Schmerzen erlösen, ihr Name war Sanata...


    ***

    Marvin war wie vom Schlag getroffen, er hatte mit dem Tod seiner Familie gerechnet und deswegen kaum Angst vor dieser Erinnerung gehabt. Der Gedanke, dass es seine eigenen Taten waren, deren Erinnerung ihn nun ebenso hart traf, wie die Art auf die seine Familie starb, das hatte er nicht erwartet. Er hatte Menschen getötet, natürlich wusste er nicht, wieviele wirklich Opfer der Flammen geworden waren, doch Opfer gab es sicherlich. Er hatte in seinem Zorn jede Menschlichkeit vergessen und grausam an denen Vergeltung geübt, die ihm Leid zugefügt hatten, doch war er dabei im Recht gewesen?
    Geändert von Marvin (13.07.2011 um 17:54 Uhr)

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    Neuling
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    Gedächtniswärter ist offline
    Es fiel ihm schwer, die Leiden seines Meisters mit anzusehen, doch er hatte ihn gewarnt, so oft gewarnt. Und er hatte genau so oft nicht gehört. Es war ihm selbst zuzuschreiben und doch konnte er sein Mitleid nicht unterdrücken, nur wenige Menschen hatten so viel Leid in ihrem Leben gesehen, wie dieser Mann.

    »Wisst Ihr nun, warum ich Euch gewarnt habe?« fragte Marvin, der noch immer wie erschlagen von neuem Wissen in die Luft starrte, wo gerade noch seine Frau vor seinen Augen verbrannte.

    »Ihr hattet Recht, von Anfang an. Ich bereue es, wie Ihr vorhergesagt habt...« begann der Mann, seine Stimme unsicher und stockend. »Doch ich hatte keine Wahl, zumindest keine ernstzunehmende, ich musste wissen, was geschehen war, ich musste wissen, was ich getan hatte...«

    »Ich weiß.« sagte der Hüter, Marvin sah ihn fragend an. »Ich kenne jede Eurer Erinnerungen, ich wusste, dass Ihr darum kämpfen würdet, es liegt in Eurer Natur, doch hatte ich gehofft, Euch davor zu bewahren, ein naiver Gedanke, doch vielleicht kann ich Euch einen anderen Gefallen tun...«

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    Neuling
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    Sanata ist offline
    Er hatte seine letzte Erinnerung wieder, er wusste was sie getan hatte. Welch ein Spaß. Er wusste, dass er dieselbe Frau bezahlt hatte, seine Erinnerungen wieder zu bekommen, die er schon einmal bezahlt hatte, sie wieder loszuwerden. Ihre dunkle Seite genoss den Anblick des zerbrochenen Mannes. Sie materialisierte sich neben dem Hüter.

    »Nun, seid Ihr glücklich Marvin? Habe ich Euch nicht gebracht, wofür Ihr gezahlt habt?« fragte sie und lachte böse auf. Sie genoss den finsteren Blickes des Mannes, war sie doch hier sicher vor ihm, doch als sein Blick ruhig wurde, beunruhigte das sie um so mehr. Sie beschloss zu verschwinden.

    »Also dann, lebt wohl!« rief sie und ... nichts. »Was?« rief sie verzweifelt.

    »Du kannst hier nicht raus!« rief der Gedächtnishüter.

    »Aber ... ich habe diese Welt geschaffen.«

    »Doch ich bin der Hüter dieses Gedächtnisses und ich befehlige diese Welt. Niemand verlässt sie ohne meine Erlaubnis, Du bleibst hier und wirst Dich denen stellen, denen Du geschadet hast.«

    »Nein!« rief Sanata, doch es half nichts, der Hüter war hier stärker.

  16. Beiträge anzeigen #96
    Hero Avatar von Marvin
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    Marvin ist offline
    Die Hexe war gefangen, genau wie sie. Welch Ironie. Marvin musste unweigerlich lächeln. Er blickte die verzweifelte Sanata ruhig an. In ihm brauste noch immer die Erinnerung von unsagbarem Schmerz und kaum ertragbarem Zorn, doch das waren Erinnerungen. Sie schmerzten, ja trieben ihn beinahe in den Wahnsinn, doch sie waren nicht aktuell, nicht in diesem Moment, die Zeit des Trauerns war noch nicht erreicht.

    »Sanata...« begann er.

    »Nein, tötet mich nicht.« bettelte sie in armseliger Weise. »Ich habe doch nur getan, was Ihr wolltet.«

    »Das habt Ihr nicht, und das wisst Ihr. Doch ich werde Euch nichts tun. Ich hatte die zweitschlimmste Zeit meines Lebens, doch das ist meine Schuld, ich wollte es wissen, ich musste es wissen. Ihr habt mir diese Erinnerung nicht bescherrt, wäret es nicht Ihr gewesen, hätte mir jemand anders bei meiner grausamen Arbeit geholfen. Ich hege deswegen keinen Groll gegen Euch.« sagte Marvin und meinte es so. Der Ausdruck auf Sanatas Gesicht wich der der Erleichterung, der des Hüters Verwunderung. »Doch habt Ihr Unschuldige in dieses Abenteuer hineingezerrt, die hier nie sein wollten. Das rechne ich Euch Übel an und ich bin mir sicher, der ein oder andere von ihnen will noch ein ernstes Wort mit Euch reden.« Er genoss es ein wenig, als die Angst wieder Besitz von ihrem Gesicht ergriff, dann sprach er zu der Gruppe. »Ich danke euch. Für alles.« dann wandte er sich ab und überließ ihnen die Hexe. Er hatte Erinnerungen, mit denen er fertig werden musste, er hoffte, er wäre dieses Mal der Aufgabe gewachsen...

  17. Beiträge anzeigen #97
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline
    " Das war dann wohl mein Stichwort." Meinte Stylios und letzte ein ganz schön gehässiges Lächeln auf. An Marvin, der der Hexe den Rücken zugewandt hatte und sich langsam entfernte, schob er sich vorbei und baute sich vor der buckligen Sanata auf.
    " Mein Freund hier hat gerade wohl seine friedfertige Seite entdeckt." Begann der Nordmann und ließ zur Lockerung die Nackenmuskeln kreisen. Dieses verlogene, düstere Höllenweib hatte ihm viel zu viel Ärger beschert, als dass er sie einfach so davon kommen lassen würde. Wenn Marvin ihr verzieh, war das seine Sache, aber dafür, dass sie Stylios gegen seinen Willen in diese Innos ferne Welt gezogen hatte, würde sie bluten.
    " Ich für meinen Teil jedoch, bin stocksauer. Vielleicht hast du es vorhin ja schon gehört: Deine Leber gehört jetzt den Straßenkötern von Thorniara!" Sein Lächeln in ein breites Grinsen ziehend hob Stylios sein langes Erzschwert und holte aus. Die Tatsache, dass Sanata eine Frau und auf den ersten Blick unbewaffnet war, störte ihn nicht. Die Bucklige war eine üble Schwarzmagierin und auch ohne Schwert gefährlicher als jeder Straßenräuber. Solch eine Bettgefährtin Beliars durfte nicht am Leben bleiben. Man musste sie daran hindern, jemals wieder einen Bewohner Nordmars in solch eine Teufelswelt zu führen.

    Ohne Gnade ließ Stylios sein großes, unzerstörbares Schwert auf die Kehle der Hexe niedersausen. Als die Klinge jedoch in Fleisch und Knochen hätte schneiden sollen, fuhr sie durch grauen Rauch. Der Körper Sanatas schien seine feste Form verloren zu haben! Hämisch lachend wirbelten die Umrisse der Hexe vor Stylios umher, ehe sie sich wieder zum Körper des alten Weibs zusammen gesetzt hatten. Was war das für eine neue Teufelei? Erneut schlug der Orkjäger auf die Hexe ein, doch abermals durchfuhr die Klinge ohne Effekt den Rauchkörper.
    " Was bei Innos ist das?"

  18. Beiträge anzeigen #98
    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline
    Es war so wie immer. Es gab einen Feind, es gab eine Explosion und Trilo war mal wieder dem Tode näher als dem Leben. Zu seinem Glück jedoch gab es hier einen schönen, großen Traumbaum in vollster Blüte seines Lebens. Welch wundervolles Geschenk... Mit aller ihm zur Verfügung stehenden letzten Kraft kroch er zu dem in einem unheimlichen schwachen Wind wehenden Baum und legte seine Hand auf die borkige Rinde. geübt knüpfte er eine Verbindung zu den Lebenskräften des wehrlosen Lebewesens und... zog alles nur erdenkliche an Kraft aus dem Baum. Während dessen drehte er sich langsam um und sah sich die Szenerie an. Marvin ging von Sanata weg, welche ein wenig hilflos tat, bevor sie Stylios wie einen völligen Idioten da stehen lies. Immer wieder hob der Nordmarer durch eine scheinbare Illusion der Traumhexe. selbst in der Bewegung lachte sie über die wirkungslosen Schläge. Auch Lucia schien gerade ein wenig überrascht bis entsetzt. Die Gesichter der anderen konnte er aus dem Winkel nicht erkennen.

    Nun war es auch dann soweit. Noch immer hatte er offene klaffende Wunden aus denen langsam das Blut sickerte. Auch die ausgerenkte Schulter war nach wie vor vorhanden und schmerzte in Erinnerung an ihre Existenz. Doch innerlich... innerlich glich der Hexenmeister einem Vulkan. Vor Energie und Kraft strotzend marschierte er auf die Gruppe zu.
    "Hey! Ja du, du elendes Miststück von einer Dämonenmissgeburt! Denkst du etwa, die paar Kratzer reichen um mich zu töten? Lachhaft! Und jetzt auch noch feige hinter Illusionen verbergen? Pah... Kreaturen wie du machen mich krank, Sanata. Auch du verfügst über gottlose Magie, aber dennoch bist du nichts weiter als eine Witzfigur.
    Du willst Leuten einen Alptraum bescheren? Ich zeig dir, was wahre Angst und Hilflosigkeit bedeutet!"


    Die Gruppe hatte großteils Trilo gerade bei dieser Ansprache im Visier. Einige jedoch starrten eher gebannt auf den völlig vertrockneten baum hinter ihm von dem er herkam. selbiger brach auch gerade in sich zusammen. Völlig morsch und verrottet von Innen heraus verwandelte er sich in eine kleine Wolke aus Traumstaub. Der Hexenmeister selbst wiederum stellte sich neben ein größeres brennendes Schiffsstück und drehte sich zu seinem Schatten um.
    "Sieh zu, und lerne Sanata..."
    Mit geschlossenen Augen bündelte er beinahe die gesamte soeben gewonnene Kraft und ließ sie in Richtung seines Schattens fließen, welcher sie aus einem wohl jedem anderen Magieanwender unbekannten Grund nur allzu begierig auf sog. Kleine silberne Flammen begannen sich auf dem Ketzer aus zu breiten und hüllten ihn nach nur wenigen Momenten vollständig ein.
    Und dann passierte es... der Schatten am Boden öffnete zwei diabolische Augen in welchen die gleichen silbernen Flämmchen züngelten, die auch Trilo umgaben. Zuerst löste sich nur ein Arm, danach der zweite vom Boden und veränderten sich zu einer dreidimensionalen Form um nun den restlichen Körper aus oder vom Boden hoch zu stemmen. Und dann stand er auch schon da. Trilos flackernder Schatten. Ein wenig größer als der Hexer selbst, da er durch das brennende Schiffsteil vergrößert wurde und eben auch flackerte. Dem Fingerzeig seines Schöpfers folgend drehte die ... Kreatur ihren schemenhaften Kopf in Sanatas Richtung, welche wie erstarrt vor Angst regungslos da stand.

    Das wird dir eine Lehre sein mich nicht getötet zu haben als du die Chance dazu hattest. Miststück...
    Und mit diesen Gedanken sackte der Hexer ins ich zusammen und konnte sich gerade noch so mit den Knien und Händen abfangen. Keuchend schaute er sein Werk an und labte sich an der Erkenntnis von Sanatas Gefühl des überfordert seins...

  19. Beiträge anzeigen #99
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline
    " Verfluchte Scheiße!" Rief Stylios erschrocken aus, während er die Taten Trilos beobachtete. So etwas hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen, ja, noch nicht einmal von solch einer verdorbenen Macht gehört! Der Orkjäger hatte sich mittlerweile von dem nicht angreifbaren Rauchkörper der Hexe zurückgezogen und sich schnaufend auf sein Schwert gestützt. Blut rann in feinen Linien seinen linken Arm hinab und die klaffende Wunde knapp unterhalb seines Ellenbogens machte ihm schwer zu schaffen. Sein Schwert konnte er mittlerweile nur noch einhändig mit rechts schwingen, da der verletzte Arm wie ein toter Ast unnütz an seiner Seite baumelte.

    Der Orkjäger trat noch ein paar Schritte zurück, als Trilo zu Boden sackte und sein monströser Schatten sich zu einem finsteren Ungeheuer verwandelt hatte. Der Hexenbengel war wahrlich ein Feind des Lichts und des Gottes Innos! Doch obwohl Stylios die Kräfte des offensichtlichen Schwarzmagiers nicht geheuer waren, war er froh darüber, dass der Kerl zu wissen schien, wie man Sanata bekämpfte. Das Stylios die ganze Zeit auf eine trügerische Illusion eingeprügelt hatte, glaubte er Trilo jedenfalls aufs Wort! Der Clankrieger kannte diese durchweg böse Magie bereits von den Schamanen der Orks her, gegen die er zur Zeit der großen Schlachten in Nordmar oftmals ins Felde gezogen war. Nun war die Frage, wo die echte Sanata steckte. Sie musste noch irgendwo in der Nähe sein, um ihre dunklen Zauber einsetzen zu können und die Flucht hatte der offenbar doch ganz kumpelhafte Gedächtnistyp ihr verwehrt.

  20. Beiträge anzeigen #100
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Und ein weiteres Mal eskalierte die Situation, wie sich Lucia es in ihren eigenen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können. Das Schiff verschwand und die Gegend wandelte sich in ein Szenario des Schreckens und der Trauer um. Dieses Mal schien Marvin seine Erinnerung nicht aus einer Truhe erfahren zu dürfen, sondern konnte sie leibhaft vor Augen betrachten - ebenso wie alle anderen mit ihm zusammen. Wo bisher alles schön und gut war, der Schwertmeister ein glückliches Familienleben führen durfte zerstören ihn die Dorfbewohner seiner neuen Heimat alle Träume, Wünsche und Vorstellungen die er jemals hatte. Er hätte es selbst wissen müssen, als der Gedächtniswärter ihn davor warnte diese Erinnerungen auszugraben doch er konnte und wollte nicht hören. Und wer nicht hören will, muss fühlen. So war es - und wird es immer sein.

    Marvin und seine Frau wurden zu Ketzer und Hexe erklärt und das Szenario wandelte sich zu einem Massaker der Traurigkeit um. Als die Schwarzmagierin diesen Anblick mit Marvin ertragen musste hielt sie erstmals ihren Blick fest darauf gerichtet und schaute schlussendlich weinend weg. Wie konnten Menschen anderen Menschen nur sowas furchtbares antun? Wieder einmal konnte Lucia die Menschheit nicht verstehen, ihre Wege und Beweggründe nicht nachvollziehen und begreifen, warum sich manche von ihnen wie die Schwarzmagier zurück zogen. Keine andere Rasse konnte wohl so bestialische Dinge tun wie der Mensch. Der Anblick ließ sie weinen, obwohl sie keine der Personen jemals gekannt hatte. Marvin hatte sie erst kürzlich kennen gelernt und trotzdem fühlte sie mit...

    Dann erschien der Gedächtniswärter, führte eine ruhiges Gespräch mit dem benommenen Marvin, worauf Sanata erschien. Sie wirkte erfreut über die Schmerzen, die sie jedem einzelnen in dieser langen Zeit in dieser Welt zugefügt hatte. Dennoch ließ der Hüter dieser Traumwelt sie nicht gehen. Ihre Macht war anscheinend nicht groß genug, um ein weiteres Mal von hier zu verschwinden: Also war sie ihnen ausgeliefert. Doch ihre Mächte sollten nicht unterschätzt werden. Stylios versuchte die Hexe anzugreifen, welche jedoch unverwundbar schien - doch der Hexenmeister Trilo höchstselbst schien weniger beeindruckt davon und kämpfte nun auf seine Art und Weise gegen die alte Frau. Man konnte nun auch ihr die Angst ansehen.

    "Sanata...du bist die letzte Missgeburt...die es gibt.." sprach die Grafentochter nun also. "Diese Schmerzen die du uns - insbesondere Marvin also zugefügt hast..", immer noch ein wenig schniefend bewegte sie sich langsam in ihre Richtung. "...wie eine Kreatur wie du es bist das mit ihrem Gewissen vereinbaren kann ist mir gänzlich unerklärlich. Aber komm nur her...damit ich dich eigenhändig...erwürgen kann!" sprach sie, in einer unangenehmen Mischung zwischen Trauer und Wut zugleich. Die Adelige war sauer gewesen, aber wohl auch etwas perplex von der ganzen Situation und man konnte ihr ganz neue Seiten ansehen. Langsam schritt sie auf die Hexe zu. Sie hatte es als einzige verdient zu sterben. Wie konnte man nur so gefühllos und kalt sein..?

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