Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 1 von 4 1234 Letzte »
Ergebnis 1 bis 20 von 72
  1. Beiträge anzeigen #1
    Ehrengarde Avatar von Jail
    Registriert seit
    Apr 2005
    Ort
    Im Kastell // Gilde: ZuX // Rang: Schwarzmagierin // Skill´s: siehe VP // Kleidung und Waffe: Siehe VP
    Beiträge
    2.915
     
    Jail ist offline

    Die letzte Chance

    „... und wenn es bis ans Ende der Menschheit dauert... ich werde den Spiegel suchen und nicht eher aufhören, bis ich ihn gefunden habe“.


    Jails letzte gekeuchten Worte, als sie den Spiegel in einem der unterirdischen Räume tatsächlich fand.
    Noch bevor die Alte nahe genug an ihn heran schreiten konnte, zeigte dessen flüssige Oberfläche ein leichtes Beben, bei dem sich Formen von Ringen bildeten. Ein blassroter Tropfen löste sich aus dem Gebilde und schien einem Kleisterfaden gleich dem Erdboden entgegen sacken zu wollen. Und er sackte, sackte und sackte in quälender Art und Weise hinab, daß die Linie des Fadens immer dünner und dünner wurde.


    Eine Weile stand Jail nun vor ihrem eigenem, blassrotem Spiegelbild und wartete darauf, daß irgend etwas geschehen würde. Und was sie seid einer Weile sah, war bereits mehr, als sie ertragen konnte.


    Auf ihrem Hals trohnte ein Schädel, dessen Haut derart dünn war, daß sich die Knochen darunter erkennen ließen.
    Trüb verfärbte Augäpfel, die auffällig tief in die Augenhöhlen gerutscht waren, ließen die Frau halb blind erscheinen.
    Das alles lockte verziert mit vereinzelten Resten langer weißer Haare, die an einen ausgelutschten alten Wischmopp erinnerten.
    Und jetzt, wo die Alte schon seid einer ganzen Weile starrte, begann die Gesichtshaut auf Höhe der Wangenknochen zu reißen und die Knochen darunter traten zum Vorschein.


    Das war der Zeitpunkt, an dem die Alte einen heiser, erstickt klingenden Schrei von sich gab.
    Ihre knöchrigen Finger berührten die Stelle und hielten inne bedingt durch den beißenden Schmerz.


    Und dann erstarrte der rote Tropfen und alles mit ihm, was sich in dem Spiegel befand. Was blieb, war ein knöcherner Spiegelrahmen und das Abbild einer Frau.
    Es war, als hätte ein Künstler den letzten Moment in Ölfarbe lebendig festgehalten. Das Letzte, was Jail noch sehen konnte, als sie die Sehkraft verlies.



    Und noch bevor Jail das entstandende Bild berühren konnte, war es urplötzlich einfach im Nebel verschwunden.
    Ein Augenblick, der sich vielfältig deuten lies, doch die Bedeutung ließ sich ihrer Meinung nach nur erkennen, wenn sie dem innerem Gefühl folgte und sich an die Hand nehmen lies.


    Oh bitte. Meine Augen sind nicht mehr in der Lage zu sehen, mein Geist nicht mehr in der Lage zu denken. Mein Gehirn gleicht einem Sieb, aus dem der Verstand rinnt. Meister!... Mein dunkler, geliebter Gott...
    „Knie!“.
    „Meister?!“.
    Stille.
    Stille.
    Und immer noch Stille.
    Ich habe das Rätsel nicht gelöst.
    In der Tat. Ein Jahr nicht genutzte Zeit lag hinter der Alten, die sich erst jetzt daran erinnerte, daß es Jemanden gab, dessen Verschwinden bis dato ungeklärt blieb.
    Die Prüfung, an der Jail letztendlich gescheitert war?
    „Aber habe ich nicht alles getan, was in meiner Macht stand?...“.
    Die Alte blickte sich um und suchte nach dem Gerufenen, nach einem Geist, einem Dämonen und lauschte den Geräuschen, die doch aus nichts weiter bestanden als dem Hall der Katakomen.
    „Bitte... lass mich Deine Macht spüren“, krächzte die entkräftete Alte leise und suchte Halt an einer nahe gelegenen Mauer, „Erlöse mich“, wisperte sie.


    Stille folgte auf die Worte, die Momente später durch ein langes Stöhnen unterbrochen wurde. Die Beine des Weibes knickten ein und ließen die Hand an der Wand, die an Tastsinn verlor, an dieser herunter gleiten.


    „Jah Meister!... Ich knie vor Euch... nieder“.
    Weist mir den Weg!


    So war es also, wenn man ging, wobei es nicht so wirkte, als höre hier alles auf. Obwohl Jails Blut quälend langsam zirkulierte und das Herzwummern immer leiser wurde, schien der Geist zu bleiben... zu schweben!


    „Geboren um zu... leben. Gestorben um... zu dienen“, krächzte die Alte leise und keuchte. So wie der Blutfluss sank und das Herzwummern schwand, sank auch die Fähigkeit den Atem tief in die Lungen zu ziehen. Trotz jedem Atemzugs, der Jail den Schweiß aus den Poren trieb, schien die Lunge frei von dem Notwendigem zu bleiben. Und so verstärkte sich der Herzschlag noch ein paar mal durch die gespürte Angst und durch den Versuch, den Körper doch noch mit Sauerstoff zu versorgen.
    Und doch ahnte Jail, das es hier und jetzt vorbei war.


    Und da endete der Versuch sich gegen das scheinbar unabwendbare zu wehren.


    Wie lange noch bis zur Ohnmacht?
    Wie lange noch bis zu dem Moment, in dem das Denken erlischt?
    Wie lange noch die fremden Stimmen im Kopf?
    Wie lange noch das Gefühl die Kontrolle über das eigene Ich zu verlieren?



    Gedanken, mit denen die Alte sich zutrug, während ihr Leib gefühlt stock steif wurde und schließlich jede Möglichkeit schwand, den Körper und die Umgebung zu fühlen.
    Selbst die Augen waren nicht mehr im Stande zu erkennen, wessem Ruf sie folgte.

  2. Beiträge anzeigen #2
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
    Registriert seit
    Nov 2004
    Ort
    Auf Vryces Hundehütte
    Beiträge
    5.717
     
    Ardescion ist offline
    Die graublauen Augen des Hohepriesters funkelten kalt im Schein der letzten Strahlen einer untergehenden Sonne, schienen gar der Nacht Konkurrenz anbieten zu wollen, wer auf ewig gesehen den kühleren Kopf besaß.
    Natürlich stand die Antwort bereits seit Äonen im Dunst der Ewigkeit geschrieben und der Meister war der Herr der Nacht. Nur der wer der Meister war, würde sich erst am Ende aller Zeiten offenbaren. War es der Mensch, der in seinem Denken gar über den Göttern stand, oder der Gott, der den Menschen darnieder rang, weil seine Kraft die Größere und er der Stärkere war?

    Die Gestalt, welche zitternd aus dem schwarzen Licht trat und in sich zusammenfallend gen Boden stob, Staub gleich, der doch noch eine Form besaß, erinnerte ihn an eine alte Frau, die er einst gekannt hatte, welche aber lange schon, so, wie sie bereits damals zerfallen war, dem dunklen Gotte übergeben worden sein musste. Aber rief er hier an diesem Ort nicht die Toten an, ihm zu dienen? Und wenn sie tot war, war es nicht natürlich, dass sie seinem Ruf folgte, wenn er es verlangte?

    Die Augen des Hohepriesters verengten sich zu schlitzen. Zorn wallte in ihm auf und stieß wie flammende Glut aus seinem Munde hervor, als er jenen öffnete, um zu sprechen. „Duuuu!?“, zischte der Schwarzmagier einer Schlange gleich und deutete mit dem Zeigefinger der rechten Hand gebieterisch auf die sich am Boden räkelnde Gestalt, „Wie kannst duuuu es wagen, mir zu Diensten sein zu wollen? Hat der alte Sensenträger dich noch nicht an seine Seite gerufen? Nein… du bist tot und wenn du tot bist, bist du nur noch eine Kreatur, die zu dienen beschworen werden kann. Doch hier und jetzt? Habe ich dich gerufen? Oder klammerst du dich noch immer ans Leben und folgst jedem Ruf der in das dunkle Reich dringt?“

    Verstand sie ihn überhaupt? War sie noch fähig zu begreifen, was seine Worte bedeuteten? Dieses ausgemergelte etwas, von den letzten Resten einer zerfetzten, gräulichen und kranken Haut besetzt. Die letzten Haare auf dem Kopf wie Gestrüpp, welches sich nicht entscheiden kann, ob es gen Sonne oder gen Boden wachsen soll, verwirrt und ungelenk.
    Die Augen wie blutiger Schlamm in einem Augenblick, dann von fahlem Weiß, als hätte die Zeit jede Farbe aus ihnen gebleicht. „Antworte!“, donnerte der Hohepriester und stieß mit der Magie in den Leib der Kreatur hinein, in den Leib der Frau… die einst den Namen Jail getragen hatte…

  3. Beiträge anzeigen #3
    Ehrengarde Avatar von Jail
    Registriert seit
    Apr 2005
    Ort
    Im Kastell // Gilde: ZuX // Rang: Schwarzmagierin // Skill´s: siehe VP // Kleidung und Waffe: Siehe VP
    Beiträge
    2.915
     
    Jail ist offline
    Gestorben um zu dienen.
    Die letzte Erkenntnis.
    Ihr habt gerufen.
    Nicht nur eine Antwort auf Ardescions Frage, sondern auch ein Gedanke der scheinbar hirnlosen Dienstbarkeit. Eine Antwort, die vielleicht klaren Wortes erfolgt wäre, wäre da nicht die Tatsache, das die Stimmbänder wie in Fetzen an ihrem Platze saßen. Besser gesagt im strömendem Luftzug flatterten und drohten aufgrund der unzureichend guten Befestigung zu reißen.
    So war die gebrummte Antwort wohl eher nicht zu verstehen. Wohl aber das Gekeuche deutbar. In diesem Falle nicht nur eine hirnlose Eigenart eines Zombis, sondern auch ein Zeichen von nicht verständlichem Unbehagen. Ein Unbehagen, welches nicht nur durch den Angriff entstand, sondern auch durch die Tatsache, das der schimmelnde und wankende Leib sich kaum wieder stabilisieren lies.
    Unbehagen auch darin gefühlt, das irgend etwas sich an dem Geist der Untoten zu schaffen machte. Unbehagen dadruch begründet, das Jail sich nicht nur nicht gegen die Stimme wehren konnte, sondern den Willen ihres Meisters nicht wirklich verstand.


    Ihr habt gerufen!.
    Wiederholte die Gammelige im Geiste vorwurfsvoll und streckte die Arme nach vorne, als wäre der Mensch vor ihr zu umarmen. Aber eigentlich dienten die knochigen Hände dazu, den Beschwörer zu zerlegen.
    Hunger!

  4. Beiträge anzeigen #4
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
    Registriert seit
    Nov 2004
    Ort
    Auf Vryces Hundehütte
    Beiträge
    5.717
     
    Ardescion ist offline
    Rasend vor Wut stieß der Hohepriester einen lautes Knurren aus und packte die Kreatur, weder tot noch lebendig, weder Mensch noch Zombie, am Hals und stieß den Leib der Frau zu Boden, dass er schnaufend auf den Grund krachte und ein scharfes Röcheln ausstieß, vorwurfsvoll und doch willenlos, gebändigt und doch selbstbestimmt, eine Karikatur der Freiheit, des Lebens, der Wirklichkeit.

    „Du von Maden zerfressenes Etwas.“, stieß der Hüter schwer atmend hervor. Er erkannte sie, wie sie war, was sie war. Und nun war sie ein weiteres Mahnmal für das Scheitern eines der mächtigsten Magier der Gegenwart. Mahnmal für die Niederlage des Hüters, Hüter zu sein, Magier zu sein, Diener zu sein. „Hast du dich nicht halten können, nach allem, was ich für dich getan habe? Hast du nicht die Kraft besessen, dich gegen die Widrigkeiten des Todes hinwegzusetzen? Habe ich dir nicht mein Blut gegeben, damit du lebst? Und nun bist du tot und aller Gedanken, allen Willens, aller Ziele beraubt?“

    Ardescion wollte schreien. Die Verzweiflung, die sich in ihm einer verdorrten Pflanze gleich gen Wasser streckte, hinaus brüllen, doch mehr als ein heiseres Krächzen drang nicht aus seinem Munde. Er hasste sie, die gescheitert war und ihm vor Augen führte, dass nicht… gar nichts in dieser Welt bestand hatte. Alles würde dereinst vor den dunklen Meister treten, selbst, wenn die Macht, die in ihm wallte noch so groß war. Er hatte sie am Leben erhalten, als ihre Zeit längst schon gekommen war und Beliar hatte den Pakt akzeptiert. Doch sie hatte all dies wieder zunichte gemacht.

    Dann zerriss der Hohepriester das Band zwischen sich und der Kreatur und alles um ihm herum wurde schwarz. Der Innenhof verblasste in den aufstrebenden Schatten, die jede Kontur aus der Welt bleichte und alles verschwimmen ließ. Ein Sturm der Finsternis erhob sich und blies alles Leben aus dem Bild, welches die Augen wahrnahmen. Was blieb, war das Bewusstsein, zu existieren. Irgendwo… irgendwie…

  5. Beiträge anzeigen #5
    Ehrengarde Avatar von Jail
    Registriert seit
    Apr 2005
    Ort
    Im Kastell // Gilde: ZuX // Rang: Schwarzmagierin // Skill´s: siehe VP // Kleidung und Waffe: Siehe VP
    Beiträge
    2.915
     
    Jail ist offline
    Hunger.
    Eine Erkenntnis.
    Vater!.
    Eine weitere Erkenntnis. Doch ehe Jail auch nur dazu in der Lage war, dieses Gefühl für einen Augenblick zu spüren, war es auch wieder weg... wie alles, was für einen Augenblick wahr zu nehmen war. Die Ströme, die für den Moment nicht nur Bilder im Verstand der Toten produzierten, sondern auch Emotionen, waren mit einem Schlag versackt.


    Was blieb, war das Nichts. Ein gedankenloses Wesen ohne Leben, welches sich nicht einmal dafür entscheiden konnte, einen Weg einzuschlagen. Unkoordinierte Bewegungen trieben die Faulende unbewußt gegen den Stamm der Eiche, als wäre sie eine Türe, eine Pforte, die Jail nicht fand. Und dabei war der Durchgang in die andere Welt kaum vorstellbar groß und nicht zu verfehlen... wenn es dem Toten denn vorbestimmt war, in der Unterwelt den vorgesehenen Platz einzunehmen.
    In Jails Fall war dies zu bezweifeln.


    Armer Hüter...
    So wie es Jail nicht möglich war, mit den auftauchenden Untoten in Kontakt zu treten und Freundschaften zu knüpfen, war es Ardescion scheinbar nicht möglich, vollkommen in seine Welt zurück zu kehren und den Kontakt zu Jail zu kappen. So wurde er wohl nicht nur Augenzeuge dessen, wie Jails Kollegen sich wild fauchend gegen das mögliche Eindringen der Alten wehrten.
    Wie es schien, wurde Jails Problem nun auch zu Seinem...

  6. Beiträge anzeigen #6
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
    Registriert seit
    Nov 2004
    Ort
    Auf Vryces Hundehütte
    Beiträge
    5.717
     
    Ardescion ist offline
    Die Arme der Toten stießen aus dem schwarzen Boden dieses unheiligen Ortes zwischen den Sphären. Das Gras, welches dort wuchs, war ebenso schwarz wie der Boden selbst und die Weite jener Ebene, auf die einzig und allein noch eine Eiche wie ein zynisches Symbol für die Nichtigkeit des Lebens stand, verlief sich in der sie umgebenden, wallenden Dunkelheit.
    Immer wieder zerrissen Klageschreie die sich aufbauende Stille und erinnerten den Hohepriester daran, wo er sich befand, obschon er die Augen geschlossen hielt und sich an die Magie klammerte wie ein Ertrinkender an einen auf dem Fluss treibenden Baumstamm. Sie schien die einzige Macht zu sein, die ihn noch am Leben erhielt.

    „Jail!“, zischte Ardescion in die Dunkelheit hinein, die Präsenz der Frau noch immer spürend, wissend, dass sie da war, dass sie ihn hören konnte, dass sie gar reagieren konnte, wenn sie nur wollte. Hier war das Band zwischen ihnen schwach, hier konnte er nicht über sie gebieten, sie nicht niederringen und verfluchen. War sie hier noch immer nicht mehr als ein willenloser, treibender Geist, oder vermochte die Erkenntnis ob ihres bisherigen Lebens, Erinnerungen und Erlebnisse zu ihr zurückzukehren? War er ihr in dieser Welt gleich oder war er mehr als sie, da er sich noch an die Magie zu halten vermochte?

    „Antworte endlich, runzlige Alte!“, rief der Hüter in die Finsternis hinein und spürte, wie sich etwas in ihrer Präsenz veränderte. Begann das Denken wieder? Oder griff bloß der Tod nach den Resten ihrer jämmerlichen Existenz?

  7. Beiträge anzeigen #7
    Ehrengarde Avatar von Jail
    Registriert seit
    Apr 2005
    Ort
    Im Kastell // Gilde: ZuX // Rang: Schwarzmagierin // Skill´s: siehe VP // Kleidung und Waffe: Siehe VP
    Beiträge
    2.915
     
    Jail ist offline
    Ihr habt gerufen?


    Die Auswahl an Gedankengängen war ebenso sperrlich, wie die Worte des Hüters. Aber zumindest sorgten sie dazu, daß das wilde Gebahren der untoten Meute abnahm. Wie abwartende Bestien, die nur darauf warteten, das der Hüter endlich wieder schwieg und von seinem Spielzeug ablies.
    Sein Ruf nach der Dienerin war das Einzige, was nicht nur die Dienerin, sondern auch den Herrn vor Unangenehmen bewahrte. Und so rückten die Untoten wieder in den Hintergrund, das man nur noch ihr selsames Keuchen dumpf vernahm.


    Eine Antwort fordcrte der Hüter, ohne bisher auf den Gedanken gekommen zu sein, daß die Dienerin nicht dazu im Stande war, klare Antworten zu geben. Was von der einstigen Alten zu Tage trat, tat es das nur durch den Herrn und so war er der jenige, der dazu sorgte, das ein Teil der Hirnareale des Weibes an Aktivität gewann.


    Runzelige Alte... stand für das Alter und das Aussehen, deren Jail sich bewußt wurde. Die Erinnerung an das letzt gesehene Bild, von dem sie sich allerdings nicht bewußt war, das es ihr Abbild war. Aber die Bezeichnung sagte etwas über den zu vollbringenden Gesichtsausdruck aus, daß Jail ihre Stirn in Falten zog und die Haut dabei an einer Stelle riss. Blutig rot verschmierte Knochen kamen zum Vorschein, da über der Vertiefung, in der die Augen kaum noch erkennbar waren. Und etwas Anderes kam dem Zombie in den Sinn, daß ihre Gangart sich in soweit änderte, das sie noch mehr buckelte. Der Augenblick, in dem Jail bemerkte, wie schwer ihr in dieser Art und Weise die Fortbewegung fiel. Und damit ereilte die ehemalige Lebende ein weiterer kurzer Gedanke, mit dem sie sich fast an ihren Stab erinnerte. Dazu reichten die erzeugten Hirnströme jedoch nicht aus. Aber es reichte aus, um Jail ein wiederspenstiges Grunzen zu entlocken, mit dem sie durch den Boden durchbrechend dem Hüter entgegen robbte.


    Antworte endlich... konnte nach einer Verzögerung auch etwas in der Untoten hervor rufen. Und so kam Jail in den Sinn, irgend etwas nicht getan zu haben. Nur wann?... Und auf wessen Befehl hin?... Und musste sie es tun?
    Da hielt die Tote inne und blickte dem Hüter entgegen.


    Da war sie wieder, diese Verbindung, dieses Gefühl der Verbundenheit einer Abhängigkeit gleich, die absolute Folgsamkeit erforderte. Doch wie verstehen, das man das Blut des Meisters in sich trug und daraus immer noch einen Nutzen ziehen konnte?
    Und obwohl Jail nicht begriff das Blut des Meisters in sich zu tragen, wußte sie instinktiv um die Macht, die ihr als Beliars Kind gegeben war.


    Sprechen war unmöglich. Die Verständigung jedoch nicht und so sprach aus ihrem Innerem nicht nur ein einfaches Keuchen, sondern auch ein magischer Hauch gähnender Leere, dem nicht nur ein Hauch Angst, sondern auch Ungedult beigemischt war.


    ?

  8. Beiträge anzeigen #8
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
    Registriert seit
    Nov 2004
    Ort
    Auf Vryces Hundehütte
    Beiträge
    5.717
     
    Ardescion ist offline
    War das alles, was von ihr übriggeblieben war? Bloße Emotionen strömten durch die Verbindung, die sich erst im Geist des Hüters zu einem Bild der fragenden Verzweiflung zusammensetzten, die kein Ziel kannte, keine Ahnung hatte, wohin sie wollte oder was überhaupt sie noch erreichen konnte. Sie schien von nichts mehr bewusst zu wissen, was war, ist oder sein konnte. Ihre Vorstellung reichte dazu scheinbar nicht mehr aus.

    Die Toten keuchten im Hintergrund, schnauften und eilten herbei, trieben wieder fort und begannen erneut den Kreislauf, der an ans Ufer schwappende Wellen erinnerte. „Was hast du getan, faltige Bestie? Hast du den Tod als Teil von dir akzeptiert, da du nicht mehr die Kraft hattest, das, was von dir übrig geblieben ist, zu erhalten? Warum klammerst du dich dann noch immer an den letzten Rest deines jämmerlichen Lebens? Warum lässt du nicht los? Was ist unerfüllt geblieben, dass es gar nicht vermagst, dich ins Reich der Toten treiben zu lassen?“

    Die Worte des Meisters schienen über die schwarze Ebene zu donnern wie das dunkle Grollen eines Gewitters. Die Toten erzitterten und der Schlag der Wellen gegen die Uferböschung ebbte ab. Sie zogen sich zurück, das Land gewann an Stärke und trieb das Meer der Seelen weiter hinaus, vergrößerte die schwarze Ebene und ließ so etwas wie Ruhe an diesem Ort entstehen.

    Ardescion öffnete die Augen und fing mit frostigem Blick die schemenhaften Konturen der ehemals schönen Frau ein, die so zerstört, so verhärmt und verrottet wirkte, wie er nie einen ihm bekannten Menschen erblickt hatte. Doch er fühlte nichts dabei außer Hass und dieser Hass war aus keinem verbundenen Gefühl entsprungen. Er hasste sie einfach dafür, dass sie war, wie sie war, nicht, weil sie so geworden war und er sie einst gemocht hatte. Er hatte nie jemanden gemocht. Er kannte nur den Hass. Zumindest glaubte er dies in jenem Augenblick, da er sie in seinen Augen fing.

  9. Beiträge anzeigen #9
    Ehrengarde Avatar von Jail
    Registriert seit
    Apr 2005
    Ort
    Im Kastell // Gilde: ZuX // Rang: Schwarzmagierin // Skill´s: siehe VP // Kleidung und Waffe: Siehe VP
    Beiträge
    2.915
     
    Jail ist offline
    Jämmerliches Leben... das verwirrte, wenn man weder davon ausging tot noch lebendig zu sein. Eine derartige Aussage sorgte dazu sich fragen zu müssen, was von Beidem man war. Allerdings rührten einen Untoten derartige Gedanken nicht lange und nicht ausreichend genug, als das dabei etwas heraus kommen könnte.


    Was ist unerfüllt geblieben?... Nun, eine solche Frage war schon geeigneter, um Jail sich genau dies fragen zu lassen. Mit einer derartigen Frage der Toten ins Bewußtsein zu rufen, das etwas nicht geschehen war. Zum wiederholten Male innerhalb von kurzer Zeit und doch auch nicht ausschlaggebend genug, das Jail sich hätte darüber bewußt werden können eine Tote zu sein... und warum dem so war.


    Jail konnte diese Frage nicht beantworten und fühlte erneut den steigenden Druck, als die Hasswelle Ardescions zu ihr hinüber schwappte.
    Da kniete die Tote unaufgefordert nieder und brach sich den Zeigefinger, als sie die Hand zur Unterstützung gen Boden führte. Ein Vorfall, für den der Hüter nicht verantwortlich war und dennoch reagierte die Tote mit einem ungehaltenen Keuchen, dem dieses Mal eine Art des Angriffs beigemischt war. Darauf unmittelbar folgend die Reue. Denn Jail war schwach.
    Da langte die Tote nach dem gebrochenem Finger und riss ihn ab, als vervollständige sie die ausgelöste Strafe ihres Meisters.
    Und als sie dem Meister den Finger vor die Füße werfen wollte, ereilte die Tote ein Bild in Form eines Fingers, dessen Blut eine Textzeile mit Leben füllte. Ein Buch. Ja, Jail besaß ein Buch, welches sie sogar mit sich führte.


    Schon wieder vergessen, wo der Finger eigentlich landen sollte, schmiss Jail in achtlos einfach beiseite. Nicht beachtend, das etwas angelocktes, gammeliges Weißes aus der unterdrückten Welle drang und dem abgetrennten Teilchen entgegen kroch.

  10. Beiträge anzeigen #10
    Ehrengarde Avatar von Jail
    Registriert seit
    Apr 2005
    Ort
    Im Kastell // Gilde: ZuX // Rang: Schwarzmagierin // Skill´s: siehe VP // Kleidung und Waffe: Siehe VP
    Beiträge
    2.915
     
    Jail ist offline
    „Nur wenn unser Herr und Meister unsere Fesseln löst, die uns an ihn binden werden wir dazu in der Lage sein uns zu spüren und uns zu erinnern“.
    „Heißt das, daß wir dann wieder leben?“.
    „Nein. Es bedeutet lediglich, daß es Euch vergönnt ist, ein Leben an der Seite des Meisters zu fristen“.
    „Also doch Leben“.
    „Ein untotes Leben. Das Leben eines nicht mehr Lebenden, ja. Das Leben einer Kreatur, die durch Magie gespeist wird. Aber nur dann frei, wenn die Fesseln der Magie unseren Geist nicht lähmen“.
    „Und wozu die Fesseln?“.
    „Sie vollziehen den Willen derer, denen die Magie geschenkt wurde und machen jeden von Euch zu Dienern Beliars und Denen, die ihm folgen“.
    „Sollten nicht die Jenigen Dienen, die in der Welt der Lebenden wandeln?“.
    Die Ältere unter den Jungen schwieg, ehe sie erneut zu 'sprechen' ansetzte.
    „Diese Frage stellt sich nicht, mein Kleiner. Wir sind nichts mehr ohne unseren Meister und ohne die von ihm gegebene Magie. Nicht in der Lage zu denken und gleichzeitig zu handeln. Im Gegensatz zu den Lebenden in der anderen Welt, für die eben Beides gleichzeitig existiert“.


    Niemand rief nach dem finsteren Schatten in einer finsteren Welt, in der nichts weiter zu hören war, als das ständige Flüstern unterschiedlich gleichzeitig auftretender Stimmen. Deutlich zu verstehen trotz der Menge an Schatten, die Sprachen.
    So war es der alten Vettel, von der in dieser Sphere nichts anderes existierte als ein gekrümmter Schatten möglich, über die Worte der einstigen Lehrerin nachzudenken. Eine Person, der Jail gerne zuhörte, weil sie der Alten Antworten auf bisher Unverstandenes gab.
    Und so begab der alte Schatten sich inmitten der vielen jungen Schatten, in einen nicht als solchen erkennbaren Klassenraum, in dem ein auch nicht mehr ganz junger Schatten seiner Aufgabe als Lehrerin nachkam.
    Wie damals, bis zu dem Tag, als alle Anwesenden in einem Klassenraum ums Leben kamen.
    Es hatte sich für diese Klasse also nichts geändert. Die Zeit des Lernens schien stehen geblieben und doch wurde sie immer wieder für Momente unterbrochen, in denen die finstere Magie nach den Gestalten griff und sie dazu zwang in ihre vergrabenen, fauligen Körper zu kriechen.


    „Mir scheint, wir haben eine neue Wissbegierige. Seid Ihr die Mutter einer Derer, die anwesend sind?“.
    „Eher die Mutter der Mutter“, Verärgerung klang aus der Stimme Jails, bedingt durch den Spott, den die Alte in diesem Moment empfand.
    „Hier existiert das, was Euch ausmacht, junge Dame... nicht Euer sonst körperlicher, zugegeben ziemlich toter Körper. Ihr könnt also für den Augenblick vergessen, was Ihr eigentlich seid. Wenn Ihr diesen Status verliert, werdet Ihr diesbezüglich eh nichts mehr wahrnehmen und Euer Geist einmal mehr vergiftet sein, als er es ohnehin schon ist. Also genießt den Augenblick der Freiheit und lernt“.
    Was der weibliche Lehrkörper meinte, war Jail durchaus bewußt. Dazu hatte sie der unbekannten Kreatur lange genug gelauscht.
    „Wie kann ich mich wehren?“.
    „Garnicht. Ihr seid nicht wirklich frei, auch wenn Euer Geist es zur Zeit ist. Aber das ist es doch nicht, was ihr eigentlich wollt, oder junge Dame. Vielmehr denkt Ihr über etwas Anderes nach...“.
    In der Tat. Jail suchte den Weg zurück zu den Lebenden. „Vielleicht findet Ihr einen Weg, wenn Ihr begreift, was Ihr seid... Ein Bindeglied zwischen dem finsterem Herrn und den Lebenden. Ein magisches Werkzeug mit den beide Seiten ihren Pakt erfüllen“, so lenkte die Unbekannte die Gedanken der Alten, in dem sie ihr automatisch zu einer Erinnerung verhalf.


    Eine Aufgabe... eine Aufgabe, die Jail bis heute nicht erfüllt hatte.
    Und hätte man in den Schatten Emotionen erkennen können, wäre es in Falle der Alten ein von Frohsinn gezierter Mund gewesen.
    Doch der Ansatz von Freude weilte nicht lange.


    „Letztendlich muss ich Euch enttäuschen, denn auch Ihr erfüllt einen Pakt. Der einzige Grund, warum Ihr des Denkens und des Fühlens noch fähig seid. Der einzige Grund, warum Eurer schimmelnder Körper nicht einfach weiter nutzlos vor sich hinfault, sondern von Fall zu Fall zu scheinbar neuem Leben erwacht...“.


    Da wurde es der Alten richtig unbehaglich. Nicht nur aufgrund der Worte, sondern auch aufgrund der Art und Weise, mit der diese Worte wieder gegeben wurden.


    „Ich glaube Euch nicht...“, flüsterte die Alte, das Gefühl habend etwas zu äußern, was nicht geäußert werden dürfte. Glaubend – ganz plötzlich glaubend, den Feind vor sich zu haben. Eine Gegenspielerin wie einst in den Katakomen.
    „Es gab einmal einen weisen Mann... der sagte Folgendes:... Ihr solltet euch in der Magie schulen und nicht glauben, bloß, weil ihr etwas seht, was euch als magisch erscheint, ihr hättet Erfahrungen mit der Magie gesammelt... Die sammelt ihr erst, wenn ihr sie am eigenen Leibe dem eigenen Wille unterworfen gespürt und verstanden habt... Was denkt Ihr, wollte der Mann damit ausdrücken? “, erwiederte die Andere, doch die Worte verebbten in den nicht vorhandenen Ohren der Alten zu einem nervigem Pfeifen.
    Ruckartig fuhren die Hände Jails in die Höhe und versuchten jeglichen Geräuschen den Weg in das Gehör zu versperren, doch die Laute erlangten das Ziel auf eine andere Weise, die sich nicht so einfach abstellen ließen. Nicht so.
    „Und?... Was denkt Ihr?“.
    „Ich will Euch nicht helfen“, raunte die Alte, „... lasst mich zufrieden!“. Worte, die unpassender nicht sein konnten, bezogen sie sich weder auf das Gesagte, noch auf die Person, die Sprach. Das Ziel der Worte befand sich in den Erinnerungen der Alten.
    „Was denkt Ihr ist der Grund für Euere Anwesenheit in dieser Welt?“.
    „Lasst mich überlegen!...“, presste die Alte empor, „... ich bin tot“.
    „Ja, sehr richtig... aber nicht die Antwort auf meine Frage, junge Dame. Aber immerhin hört Ihr mir wieder zu...
    Der Tod, meine Liebe ist nichts weiter als das Ende des Lebens und unausweichlich. Zumindest für die Meisten. Der Grund und der Zeitpunkt des Ablebens vielfältig.
    Viel interessanter finde ich die Frage, warum manche Menschen länger leben, als Andere.
    Warum manche Wesen selbst im Tode noch mit Magie erfüllt und zu einem Leben erweckt werden, das zumindest annährend etwas mit dem Leben zutun hat.
    Das klingt nach Bedeutung“.
    „Das klingt nach Schwachsinn!“.
    „Das klingt nach einem Sinn. Meint Ihr nicht?“.
    Jail schwieg.


    Das klang nach einer Chance, doch das begriff die Alte nicht.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Ehrengarde Avatar von Jail
    Registriert seit
    Apr 2005
    Ort
    Im Kastell // Gilde: ZuX // Rang: Schwarzmagierin // Skill´s: siehe VP // Kleidung und Waffe: Siehe VP
    Beiträge
    2.915
     
    Jail ist offline
    So unterschiedlich die Menschen in ihrem Leben waren, waren sie es auch im Tode. Unberührt von den Mächten der Magie freie Wesen, deren Geist existierte und doch machtlos ohne ihren Körper. Existent in den Körpern ebenso machtlos, wenn der, der sie kontrollierte mehr Stärke besaß.
    Lediglich dann, wenn der Beschworene dazu in der Lage war, das ihm gegebene, tote Leben zu eigen zu machen war es möglich eine Kreatur zu sein, die Denken und Handeln miteinander verband.

    Mit anderen Worten... die Aussicht darauf als Untoter eigenständig zu sein und nach eigenem Denken und Willen zu handeln, war gering. Sehr gering.
    Abhängig von der Stärke und Macht eines Untoten, denn entgegen gesetzt der Meinung vieler Menschen, Beliar alleine würde darüber entscheiden, war es der Stand innerhalb der Gemeinschaft, der darüber entschied.
    Missgunst, Angst, Argwohn, aber auch Hilfsbereitschaft, sowie Wohlwollen waren Bestandteil untoten Lebens. Kaum vorstellbar, gingen viele Menschen davon aus, das nach dem Tode nichts mehr existierte.
    Und so war es tatsächlich möglich, daß Neuankömmlinge wie Jail in Beliars Reich unterdrückt und vernichtet wurden, bevor sie überhaupt die Chance besaßen, an Stärke zu erlangen. Mitunter ein Grund dafür, warum manch Neuankömmling ständig auf der Hut war und das Dasein im Seelenzustand wünschte. Die einzige Form, in der der Untote fast unangreifbar war.
    Verständlich, daß jeder Neuankömmling den Ruf eines Magiebefähigten fürchtete, beendete dieser Ruf das körperlose Sein.

    Mit anderen Worten... die Aussicht darauf den Pakt mit Beliar doch noch zu erfüllen war gleich null.
    Trotzalledem beabsichtigte die Alte, Ardescion zu einer Beschwörung zu nötigen.

    Nur wie?

    Eine Frage, die die Körperlose sich ständig fragte. Ihre Seele, wenn man es mal so nennen konnte, schwebte durch die Gänge des Kastells und schien so ausladend,... großflächig verteilt und irgendwie scheinbar überall gleichzeitig anwesend. Und dabei so 'verdünnt', daß ihre Anwesenheit kaum bemerkt werden konnte.
    Vielleicht musste dies auch so sein, um die wahren Herren des Kastells nicht zu stören... die Dämonen.

    Schließlich konzentrierte die Körperlose sich auf einen Punkt und kehrte unsichtbar an den Ort zurück, an dem ihr von Fliegen bedeckter Körper vor sich hin gammelte. Tief unten in den Katakomen.

  12. Beiträge anzeigen #12
    Veteran Avatar von Evander Sanatras
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    619
     
    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Evander Sanatras ist offline
    Nachdem der Jüngling es jetzt endlich schaffte sich eine Minute lang auf seinen Geist und auf die Kraft zu konzentrieren die daraufhin seinen Körper durchströme zu halten konnte es Evander nicht mehr aushalten. Der Jüngling musste unbedingt runter in den Keller um erneut den Spiegel zu sehen. Doch da fielen ihm wieder die Skelette ein und da musste der Jüngling grinsen, als ihm wieder einfiel wie er sie ausgetrickst hatte. ,,Was soll schon schief gehen.“, murmelte der Jüngling und machte sich auf den Weg.
    Die Gänge des Kastells waren nur spärlich und schlecht beleuchtet und doch konnte der Jüngling genug sehen um nicht die Treppen in den Keller führten hinunter zu fallen. Der Jüngling nahm eine Fackel aus der Halterung und machte sich auf den Weg, doch leider hatte er vergessen welchen Weg er genommen hatte. An der ersten kreuzung blickte der Schwarzhaarige vorsichtig nach Links und nach Rechts. ,,Diesmal werdet ihr mir keinen Schrecken einjagen.“, murmelte der Jüngling und lief allerdings diesmal nach Links.
    Doch diesmal fand sich der Jüngling in den Katakomben wieder. ,,Passt ja. Genau richtig zur Geisterstunde.“, lachte er sarkastisch und sah sich vorsichtig um. In der Mitte lag eine alte faltige Person. Vorsichtig näherte er sich der Leiche und erkannte eine alte Frau. Bei diesem Anblick schauderte es ihm und schließlich hauchte er:,, Seltsam, der Tod gleicht der Erlösung und doch haben so viele Angst.“

  13. Beiträge anzeigen #13
    Ehrengarde Avatar von Jail
    Registriert seit
    Apr 2005
    Ort
    Im Kastell // Gilde: ZuX // Rang: Schwarzmagierin // Skill´s: siehe VP // Kleidung und Waffe: Siehe VP
    Beiträge
    2.915
     
    Jail ist offline
    Wie bitte?

    Natürlich bemerkte der Fremde den Geist der Alten nicht. Weder die Gedanken des Weibes, noch die gedachte Berührung. Also war es unsinnig, den Fremden zu beleidigen und es ein Gutes, in der Anwesenheit dieser Kreatur doch noch etwas Brauchbares zu sehen.

    Konzentration. Willensstärke. Gebete und seltsam gedachte Formeln. Alles Dinge, die Jail unternahm, um mit dem Fremden in Kontakt zu treten. Doch die Alte musste ziemlich bitter feststellen, daß es auch mit dem stärksten Willen nicht möglich schien, wie ein Dämon zu kommunizieren.

    Da erfolgte der Versuch ihm auf emotionaler Ebene zu begegnen, was letztendlich in dem Versuch ausartete, vor Wut zu toben. Unmöglich ohne den Einsatz des Körpers.

    Lass ja die Finger von meinem Leib!

    Und schließlich wandte Jail ihren 'Blick' von dem Jüngling ab, um das eigenständige Verschmelzen mit dem eigenem Körper zu versuchen.
    Doch je mehr Jail dazu ansetzte, sich in der verfaulten Masse breit zu machen, umso mehr schien dieser Leib sie abstoßen zu wollen.
    Und je mehr Jail es versuchte, umso mehr trieb sie den Zerfall ihres Leibes vorran.

    Es liegt an Dir!... Dummkopf!

    Dieser Gedanke war nicht einmal unpassend, denn irgendwo musste der Mensch seine geistigen Pforten öffnen, um der Magie zu begegnen. Etwas, wozu diese Person scheinbar nicht fähig war.

    Vielleicht weckte aber auch das Knistern des verfaulten Leibes nun das Gespür des Unbekannten.

  14. Beiträge anzeigen #14
    Veteran Avatar von Evander Sanatras
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    619
     
    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Evander Sanatras ist offline
    Der Jüngling blickte sich noch einmal um und setzte sich auf den Boden, so müde war er nun. Doch er beschloss eine letzte Übung bevor er sich zum Schlafen hinlegte. Offensichtlich musste Evander die Nacht in dieser Katakombe verbringen. Wahrscheinlich wäre jeder andere davongelaufen, doch außer einer Leiche in diesem Raum gab es nichts wovor er wirklich Angst hätte haben müssen. Der Jüngling schloss die Augen und konzentrierte sich auf seinen Geist, dann öffnete dieser die Augen und atmete tief ein.
    Nach einer kurzen Zeit spürte wie ein gewaltiger Kraftstrom in seinen Körper Strömte, sie war so unbeschreiblich stark und er spürte wie die Kraft sich um ihn herum ausbreitete und in ihn hinein wollte. Doch nach kurzer Zeit war der Strom versiegt und erschöpft lehnte der Jüngling sich gegen die Wand. Sein Blick fiel noch einmal zu der Leiche und dann musste er unweigerlich an Borgan denken. Was er wohl gerade machte? Mit welchen Weiber er wohl gerade Spaß hatte. Bei diesem Gedanken musste Evander unweigerlich grinsen. Dann wandte er den Kopf zur Leiche und wartete auf den Schlaf.

  15. Beiträge anzeigen #15
    Ehrengarde Avatar von Jail
    Registriert seit
    Apr 2005
    Ort
    Im Kastell // Gilde: ZuX // Rang: Schwarzmagierin // Skill´s: siehe VP // Kleidung und Waffe: Siehe VP
    Beiträge
    2.915
     
    Jail ist offline
    Innerliche und akustische Ruhe gab es für den, der sie genoss und der sie vollzog.

    Und so verstand die Alte den plötzlichen Moment nicht, in dem sie von irgend Etwas getrieben aufeinmal aufgescheucht wurde, wie die Blätter im Herbstwind bis hin zu einem Schleudern, in dem die Alte ihre Orientierung verlor.

    Es war, als triebe der Wind durch die Katakomen, durch die Gänge über das Mauerwerk hinweg und verebbte dort wie eine seichte Welle.
    Es war, als eröffnete ein laut puffendes Geräusch das lang anhaltende Rauschen, welches ebenso wie der Wind verebbte.

    Es war plötzlich, schnell, unkontrolliert und nichtssagend und doch hatte der Unbekannte Jails Aura berührt. Wie das Fingertippen eines Ungeübten, welcher eine Ungeübte traf.

    Und mit der wieder eintretenden Ruhe verschwand auch der Geist der Alten zurück in Gefielde, in denen sie sich sicherer fühlte.

  16. Beiträge anzeigen #16
    Veteran Avatar von Evander Sanatras
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    619
     
    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Evander Sanatras ist offline
    Nach den ganzen Übungen nach dem heutigen Tag schaffte es der Jüngling schon länger als eine Minute sich auf die Gefüge der Magie zu konzentrieren. Denn schließlich hatte er die erste Schwelle überschritten und nun ging es immer weiter.
    Nun saß der Jüngling im Refektorium und dachte über die Katakombe nach. ,,War da wirklich eine seltsame Kraft gewesen?“, fragte Evander sich leise und betrachtete den Wein in seinem Glas.
    Oder war es nur eine Einbildung gewesen?
    Nun leerte der Jüngling sein Glas und stand auf um in die Bibliothek zu gehen um ein Buch über das geschehene zu finden.

    Nachdem der Jüngling die Bibliothek betreten hatte rief er:,, Magie und die Auswirkung.“ Da kamen schon ein paar Bücher angeflogen und wieder einmal wurde der Jüngling fast erschlagen. Evander stand fluchend auf und hob die Bücher auf und setzte sich danach an den nächstgelegen Tisch um in den Büchern nach zu lesen. Auch fand er einige Texte darüber wie man die Magie in sich und um sicher herum freisetzen konnte. ,,Wenn man die Magie in sich und um sich herum freisetzt, müsste man doch unaufhaltsam sein. Vielleicht umgibt Ardescion deshalb eine so mächtige Ausstrahlung.“, murmelte der Jüngling nachdenkend und schlug das Buch zu.

  17. Beiträge anzeigen #17
    Ehrengarde Avatar von Jail
    Registriert seit
    Apr 2005
    Ort
    Im Kastell // Gilde: ZuX // Rang: Schwarzmagierin // Skill´s: siehe VP // Kleidung und Waffe: Siehe VP
    Beiträge
    2.915
     
    Jail ist offline
    Das Refektorium des Kastells. Ein Ort übersäht vom Staub der Zeit, übersäht von klebrigen Fäden, die Spinnweben glichen. Weben, die sich im stetig vorhandenem Luftzug bewegten und die einzige Bewegung darstellte, die man in diesem Refektorium antreffen konnte.
    Denn dieser Ort wurde schon lange nicht mehr von Kreaturen besucht, die in dieser Sphere eh keinen Nutzen aus dem Angebot ziehen konnten, die dieser Ort eigentlich bot. Denn in dieser Sphere, in der der Ort nicht einmal mit warmen Licht erfüllt wurde, spielten menschliche Bedürfnisse wie das Speisen keine lebenserfüllende Rolle mehr.

    Wie dieser Ort wohl für die Lebenden aussehen mochte?

    Jail wußte die Antwort darauf und sehnte den Augenblick herbei, die Herrlichkeit und das festliche Licht dieses Ortes wieder genießen zu können. Doch die Fakeln an den Wänden hingen weiter still vor sich hin und folgten dem Wunsch der Alten sich doch endlich zu enzünden kein bißchen.

    Und so, wie das Refektorium dort da lag, gestaltete sich das gesamte Gemäuer für das 'Auge' der Alten.
    Die Fähigkeit Gerüche, Kälte und Wärme zu spüren existierte nur noch in den Erinnungen.
    Genauso wie die Fähigkeit, die Barriere der Bibliothek zu durchschreiten...

    So verweilte die Alte wie ein folgsamer Köter vor der nicht zu überwindenden Hürde, blickte voller Spannung der knisternden Magie entgegen in der Hoffnung, sie würde den Jüngling wieder ausspucken. Doch der Mann, dem die Alte gefolgt war, blieb fern.
    Im Gegensatz zu einem weiteren Schatten, der nun die Szenerie betrat...

    Hier seid Ihr... ich habe Euch gesucht.

    Und wie habt Ihr mich gefunden?

    Die Lehrerin schwieg, dann antwortete sie: Ich bin Euer Spur gefolgt. Aber sagt... was tut Ihr hier... vor dieser... Barriere?

    Der Schatten der Anderen waberte dem Knistern entgegen, daß die Alte für einen Augenblick ein Leuchten in der Dunkelheit der Anderen erkennen konnte und schließlich kehrte die vollkommende Dunkelheit wieder zurück.

    Denkt nicht einmal daran. Diese Barriere würde Euren Geist zersprengen, daß von Euch nur noch ein verglühender Funkenflug übrig bleiben würde.

    Ich habe es schon versucht.

    Dann seid froh, daß Ihr noch da seid, meinte die Andere und schüttelte den nicht vorhandenen Kopf. Was habt Ihr getan, als Euch der Zutritt in die Bibliothek noch möglich war?... Es gibt mindestens ein Werk, in dem man genau über diese Gefahr nachlesen kann. Aber es hat Euch wohl nie interessiert, daß die Lehre der Magie aus mehr besteht, als der Anwendung... Wie der weise Mann einst meinte: Erfahrungen mit der Magie sammelt Ihr erst, wenn Ihr sie am eigenen Leibe dem eigenen Wille unterworfen gespürt und verstanden habt... Vielleicht hat Beliar Euch genau aus diesem Grund zu sich gerufen. Auf das Ihr erfahrt wie es ist, Magie zu sein.

    Selbst wenn dem so wäre, hätte es für mich keinen Nutzen mehr.

    Das liegt in Eurer Hand. Und jetzt geht. Die Bibliothek wartet.

    Wollt Ihr mich töten?... Funkenflug und so...

    Doch nicht so... Lasst Euch beschwören.
    Ihr müsst wirklich noch viel lernen
    , und damit verschwand die Andere.
    Geändert von Jail (06.08.2011 um 22:38 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #18
    Veteran Avatar von Evander Sanatras
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    619
     
    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Evander Sanatras ist offline
    Nachdem er heute wieder einmal seinen Übungen beendet hatte, spürte der Jüngling wahrlich
    den Erfolg. Nun konnte Evander schon ein wenig länger die Verbindung aufrecht herhalten, doch
    es war immer wieder anstrengend. Doch die wenigen Minuten waren es ihm wert.


    Nun befand der Jüngling sich wieder einmal im Übungsraum und nahm seine übliche Haltung ein. Kurz darauf begann eine Unglaublich starke Energie in ihn hinein zu fließen und auch diese Kraft um sich herum, sie war so erdrückend und doch machte sie einen so mächtig. Es war, als würde ein schwarzer Nebel um ihn herum schweben, so nahm der Jüngling diese Kraft war. Und die schwärze fühlte jede Ader in seinem Körper jede noch so kleine Ader in seinem Körper. Evander versuchte nach Luft zu schnappen und doch ließ er es einfach geschehen. Es war als würde diese Kraft ihm die Luft rauben und doch erstickte er nicht.

    Nach einigen Minuten kam der Kraftstrom zum Erliegen und leicht benommen verließ der Jüngling den Übungsraum und machte sich auf den Weg ins Refektorium.

  19. Beiträge anzeigen #19
    Ehrengarde Avatar von Jail
    Registriert seit
    Apr 2005
    Ort
    Im Kastell // Gilde: ZuX // Rang: Schwarzmagierin // Skill´s: siehe VP // Kleidung und Waffe: Siehe VP
    Beiträge
    2.915
     
    Jail ist offline
    Lass!... loß!... Du Sohn einer... läufigen!... Hündin!

    Kommunikation war eben keine leichte Sache. Trotz allem guten Willens, der Erfahrung und dem Wunsch Beider, miteinander umzugehen und miteinander zu 'reden'.
    Die Alte hatte es schon mehr als einmal erfahren müssen und fluchte noch leise in Gedanken, als die beiden Kreaturen endlich wieder zum Stillstand kamen.
    Doch jetzt, wo der Jüngere das Refektorium endlich erreicht hatte, wünschte die Ältere sich, er würde den Kontakt noch einmal versuchen.
    Trotz der Tatsache, daß sie für Jail eine gewisse Gefahr barg.

    Hörst Du mich?... Komm... Wir versuchen es nochmal, aber jetzt lässt Du mich machen, wies das Weibsbild an und bot dem Kerl, was sie besaß.
    Nicht viel... ein wenig Wunsch, ein wenig Willen, ein wenig Begierde und ein wenig Forderrung, die sich in Jails Aura wiederspiegelte.
    Mit anderen Worten: Die Alte setzte ihre Gefühle ein, versuchte sie in Magie zu verwandeln und entsante sie in die Atmosphere, in die Sphere, in der der Andere sich jedoch nicht befand.

    Der Mistkerl schien nicht einmal Anstalten zu machen, seine Kraftströme noch einmal in Aktion zu versetzen.

    Du musst die Pforte schon öffnen... Hey!... Blödmann!... Ich kann nicht bei Dir sein, wenn Du mich nicht lässt!

  20. Beiträge anzeigen #20
    Veteran Avatar von Evander Sanatras
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    619
     
    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Evander Sanatras ist offline
    Der Jüngling öffnete die Augen und wiederholte leise:,, Blödmann?“ Wer war hier der Blödmann? Er gewiss nicht, er konnte ja nur die Energieströme freisetzen aber sie nicht in Magie umsetzen. Doch wer war diese Stimme die zu ihm gesagt hatte:,, Du musst die Pforte schon öffnen... Hey!... Blödmann!... Ich kann nicht bei Dir sein, wenn Du mich nicht lässt!“

    Langsam sah der Jüngling sich um und unternahm einen weiteren Versuch diese Kraft freizusetzen. Wieder einmal setzte den Kraftstrom frei, der in Evanders Augen wie ein schwarzer Nebel aussah. Der Jüngling setzte diese Kräfte frei in der Hoffnung das er noch einmal diese Stimme hören würde. Oder dass er mit dieser unbekannten Kraft kommunizieren kann. Immerhin konnte Evander ja diese Kraft jetzt mehrere Minuten aufrecht erhalten.

Seite 1 von 4 1234 Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide